Archiv für 5. September 2022

Mutter Teresa starb vor 25 Jahren

I.   Biographie

Mutter Teresa:

27.8.1910                                                                                                                                                         

Agnes Gonxha Bojaxhiu (sprich: Bojadschiu) wird in Skopje, heute Hauptstadt der Republik Mazedonien, geboren. 

1928                                                                                                                                                                

Agnes beginnt ihr Postulat in der Abtei der Schwestern von Loreto in Dublin und nimmt den Namen Schwester Maria Teresa des Jesuskindes, nach der heiligen Thérèse von Lisieux, an.

1929                                                                                                                                                                  

Im Jänner Ankunft in Kalkutta und Beginn des Noviziates in Darjeeling in Nordindien.

24.5.1931                                                                                                                                

Ablegung der ersten zeitlichen Gelübde. Schwester Teresa unterrichtet an der Loreto-Ordensschule in Darjeeling und in Kalkutta.

24.5.1937                                                                                                                                                      

Ablegung der ewigen Gelübde. Sie heißt nun Mutter Teresa.

10.9.1946                                                                                                                                                           

Tag der Inspiration Mutter Teresas. Sie fühlt sich berufen, den Orden zu verlassen, um unter den Ärmsten der Armen zu leben und zu arbeiten.

1948                                                                                                                                                                

Mutter Teresa nimmt die indische Staatsbürgerschaft an                                                                                            

16.8.: Mutter Teresa verlässt das Kloster von Loreto, eignet sich grundlegende medizinische Kenntnisse an und beginnt im Dezember ihre Arbeit in den Slums in Kalkutta.

7.10.1950                                                                                                                                                           

Papst Pius XII. genehmigt die neue Kongregation.

1.2.1965                                                                                                                                                            

In Venezuela die erste Niederlassung außerhalb Indiens gegründet. Von da an Gründung von Häusern in der ganzen Welt.

10.12.1979                                                                                                                                                         

Verleihung des Friedensnobelpreises in Oslo.

bis 1993                                                                                                                                                                

494 Häuser der Schwestern, 76 Häuser der Brüder, etwa 4000 Schwestern, 400 Brüder und mehr als 300 000 Mitarbeiter in 80 Ländern.

13.3.1997                                                                                                                                                   

Schwester Nirmala wird zur Nachfolgerin gewählt.

5.9.1997                                                                                                                                                            

Mutter Teresa stirbt in Kalkutta.

12.9.1997                                                                                                                                                           

Zum Begräbnis in Kalkutta kommen über eine Million Menschen. Mutter Teresa findet im Stammhaus des Ordens ihre letzte Ruhestätte.

19.10.2003                                                                                                                                          

Seligsprechung Mutter Teresas in Rom durch Papst Johannes Paul II.

Heiligsprechung4. September 2016 durch Papst Franziskus

NEWS: Berner Regierung lehnt „Charta der Religionen“ ab

Der Kanton Bern will statt einer Religions-Charta den Austausch mit nicht landeskirchlich anerkannten Religionsgemeinschaften pflegen. Der Berner Regierungsrat hatte am 1. September 2022 die Einführung einer „Charta der Religionen“ abgelehnt.

Die vorgeschlagene Charta hätte vorgesehen, dass die nicht anerkannten Religionsgemeinschaften im Kanton verpflichtet gewesen wären, die Integration ihrer Gläubigen zu fördern, den interreligiösen Dialog zu pflegen und sich strikt an die geltende Rechtsordnung zu halten. Die Idee einer „Charta der Religionen“ war 2018 als Gesetzesvorstoß eingereicht worden, erinnert die Schweizer Nachrichtenagentur SDA. Sie war aus einem Vorstoß (parlamentarischer Antrag) im Großen Rat (Kantonsparlament) hervorgegangen. Die kantonale Legislative hatte sie an den Regierungsrat (Kantonsregierung) weitergeleitet, der sich bereit erklärt hatte, sie zu prüfen.

Position geändert

Vier Jahre später änderte die Regierung des Kantons Bern jedoch ihre Position. In einer Pressemitteilung erklärte sie, dass sie den Nutzen einer solchen Charta nicht sehe. Sie sei insbesondere der Ansicht, dass Gemeinschaften, die die Charta nicht unterzeichnen, in den Verdacht geraten könnten, die geltende Rechtsordnung nicht zu respektieren. Der Berner Regierungsrat ist der Ansicht, dass es durchaus legitime Gründe dafür gegeben haben könnte, das Dokument nicht zu unterzeichnen. Er befürchtet, dass eine Unterteilung in „problematische“ und „unproblematische“ Gemeinschaften zu einer weiteren Polarisierung und Isolierung bestimmter Gruppen führen könnte.

Es wurde auch bemängelt, dass sich die Richtlinien der Charta vor allem an potenziellen Gefahren innerhalb der Gemeinschaften orientieren und damit eine Haltung des Generalverdachts zum Ausdruck bringen könnte. Laut einem Bericht der Regierung stünden die Vertreter der Religionsgemeinschaften einer solchen Charta zudem im Allgemeinen ablehnend gegenüber. Die Regierung wolle deshalb auf „direkten Austausch“ setzen. So soll bis 2023 geprüft werden, wie die Zusammenarbeit zwischen dem Staat und den Gemeinschaften verbessert werden könne.

Quelle: vaticannews

Kirche im Herbst auf novaradio.ch

Alles zum Thema Erzengel

Theologiestunde vom 05.09.2022

Heute können Sie den 15. Teil der Reihe „Wahrer Gehorsam“ hören

Seliger Johannes Paul I.: Die Kurzbiographie

Wir dokumentieren an dieser Stelle die Biographie des neuen Seligen, die Kard. Stella am Sonntag auf dem Petersplatz verlesen hat:

„Albino Luciani wurde am 17. Oktober 1912 in Forno di Canale – dem heutigen Canale d’Agordo – geboren, das in der Provinz und Diözese Belluno-Feltre liegt. Das erstgeborene der vier Kinder von Giovanni Luciani und Bortola Tancòn wurde noch am Tag seiner Geburt von der Hebamme zu Hause getauft.

Am 17. Oktober 1923 begann Albino Luciani seine Ausbildung am Priesterseminar von Feltre; 1928 trat er in das Seminar „Gregoriano“ von Belluno ein. Am 10. Februar 1935 empfing er in der Kirche „S. Pietro“ in Belluno die Priesterweihe.

Nach einer kurzen Zeit als Kaplan in Canale d’Agordo widmete er sich zwanzig Jahre lang am Priesterseminar von Belluno der Lehre der Dogmatik und des Kirchenrechts und – je nach Bedarf – auch anderen Disziplinen.

Am 16. Oktober 1942 erwarb Luciani das Lizentiat in Theologie an der Päpstlichen Universität Gregoriana; 1947 machte er an derselben Universität seinen Doktor in dogmatischer Theologie.

Neben zunehmenden pädagogischen Verantwortlichkeiten betrauten ihn die Bischöfe Bortignon und Muccin auch mit pastoralen Aufgaben und Leitungsfunktionen. Letzterer ernannte ihn am 8. Februar 1954 auch zum Generalvikar der Diözese.

Ein Leben in Demut

Am 15. Dezember 1958 wurde Albino Luciani zum Bischof von Vittorio Veneto ernannt; am 27. Dezember empfing er im Petersdom von Johannes XXIII. die Bischofsweihe.

Von 1959-1969 war er in der Seelsorge tätig. Sein Bischofsmotto „Humilitas“ (Demut), das Luciani von den Heiligen Karl Borromäus und Augustinus entlehnt hatte – und das er zusammen mit den drei Sternen, die für Glaube, Hoffnung und Liebe stehen, in sein Wappen aufnehmen ließ -, ließ keinen Zweifel an der Ausrichtung seines Dienstes.

Albino Luciani suchte vor allem den direkten Kontakt zu den Gläubigen und hatte stets ein offenes Ohr für die sozialen Probleme seiner Region. Er forderte die aktive Beteiligung der Laien am Leben der Kirche und legte Wert auf eine gute Ausbildung des Klerus. Er zeichnete sich auch als Prediger aus. Während seines Episkopats nahm er an allen Sitzungen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) teil.

Am 15. Dezember 1969 wurde seine Ernennung zum Patriarchen von Venedig bekannt gegeben; am 5. März 1973 erhob ihn Paul VI. in den Kardinalsstand. In Venedig blieb Patriarch Luciani der Arbeitsweise und dem pastoralen Stil treu, den er schon in Vittorio Veneto praktiziert hatte.

Am Tag nach dem Tod Pauls VI. am 6. August 1978 verließ Patriarch Luciani Venedig und machte sich auf den Weg nach Rom. Am 25. August trat er ins Konklave ein – und wurde nur einen Tag später zum Papst gewählt. Er nahm den Doppelnamen „Johannes Paul I.“ an.

Schon die ersten Gesten seines Pontifikats ließen den ursprünglichen Charakterzug eines Lebensstils erkennen, der von Dienst und von evangeliumsgemäßer Einfachheit geprägt war. In seinem Dienst wollte er es seinem berühmten Vorgänger Gregor dem Großen nachtun, und zwar sowohl in seinem Amt als Lehrer als auch als Leiter und Seelsorger. Er ahmte Gregor den Großen in seinen Katechesen nach, die er an die Fähigkeiten der Zuhörer anzupassen wusste, was man an seinen vier Generalaudienzen sehen kann.

Die Schönheit eines christlichen Lebens

Johannes Paul I. hat der Geschichte die Botschaft der Relevanz und Schönheit des christlichen Lebens hinterlassen, das auf den theologischen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe beruht.

Am späten Abend des 28. September 1978, nach knapp vierunddreißig Tagen Pontifikat, verstarb Johannes Paul I. plötzlich. Im Zeichen einer intensiven Liebe zu Gott, zur Kirche und zur Menschheit war sein kurzes, aber beispielhaftes Pontifikat zu Ende gegangen.

Ein kurzes, aber beispielhaftes Pontifikat

Er wurde am 4. Oktober 1978 in den Vatikanischen Grotten beigesetzt.
Der Seligsprechungsprozess in der Diözese Belluno-Feltre wurde am 23. November 2003 eröffnet und am 9. November 2017 mit dem Dekret zur Verkündigung der heroischen Tugenden abgeschlossen.

Am 13. Oktober 2021 wurde das Dekret veröffentlicht, mit dem Papst Franziskus das der Fürsprache von Johannes Paul I. zugeschriebene Wunder zugunsten eines kleinen Mädchens aus der Erzdiözese Buenos Aires anerkannte, das von einer unheilbaren Gehirnkrankheit geheilt wurde.“

Was passiert eigentlich bei einer Seligsprechung?


Bei einer Seligsprechung stellt die katholische Kirche durch Urteil des Papstes fest, dass ein gestorbener Mensch vorbildlich aus dem Glauben gelebt hat und Christus in besonderer Weise nachgefolgt ist. Daraus ergibt sich die offizielle Empfehlung, diese Person als Vorbild und Fürsprecher bei Gott anzunehmen. Selige werden im Gegensatz zu Heiligen nur regional verehrt. Der Seligsprechung kann aber eine Heiligsprechung und damit die weltweite Verehrung der betreffenden Person folgen.

Quelle: vaticannews