Archiv für 18. September 2022

NEWS: Skandal auf der Bühne

Wie der Blick schreibt, haben sich zwei Frauen – während der Kundgebung Marsch fürs Läbe – auf der Bühne geküsst.

In Zürich Oerlikon fordern Demonstranten am «Marsch fürs Läbe» ein schärferes Abtreibungsgesetz. Es kam zu einem Zwischenfall: Auf der Bühne sorgten Befürworterinnen einer liberalen Regelung für den Schwangerschaftsabbruch für Aufsehen.

In Zürich fand am Samstagnachmittag der «Marsch fürs Läbe» statt. Etwa tausend Abtreibungsgegner versammelten sich, um «das Leben feiern und uns für die Schwächsten in unserem Land einsetzen», wie es auf der Webseite heisst. Einsatzkräfte der Polizei verhinderten ein Zusammentreffen mit Gegendemonstrantinnen und -Demonstranten, die immer wieder versuchten, die Kundgebung zu stören.

Denn: Man befürchtete eskalierende Konflikte mit Gegendemonstranten. Bereits im Vorfeld haben linke Organisationen zu Störaktionen aufgerufen. Die Polizei war im Grossaufgebot vor Ort und führte Personenkontrollen durch. Auch ein Hubschrauber kreiste über dem Platz.

Das Video dazu können Sie unter dem folgenden Link ansehen: Marsch fürs Läbe: Grossaufgebot der Polizei soll Konflikte vermeiden (blick.ch)

NEWS: Skandalöse Szenen am Marsch fürs Läbe

Der Tagesanzeiger titelt folgender Masse: Satanisches Ritual soll gläubige Abtreibungsgegner vergraulen

Am Ende des Artikels veröffentlichen wir ein Video, was die Anarchisten und die extremen Linken aufgenommen haben. Wir müssen Sie vorwarnen.

Unbekannte haben einen Film veröffentlicht, in dem sie den Marktplatz in Oerlikon, wo die Abtreibungsgegner demonstrieren wollen, dem Satan weihen.

Im Bild: der Marktplatz Oerlikon bei Nacht. Aus dem Off eine düstere, verzerrte Stimme: «Guten Tag, Christuskinder!» Es ist der Anfang eines rund zweiminütigen Videos von Gegnerinnen und Gegnern des «Marschs fürs Läbe», der diesen Samstag in Oerlikon stattfindet.

Sie hätten den Marktplatz «in einer sehr aufwendigen Zeremonie» zusammen mit «satanischen Hohepriestern aus ganz Europa» Satan geweiht, heisst es im Video weiter, während sich maskierte und in schwarze Mäntel gekleidete Personen auf dem Platz besammeln. «Satan wird nicht eure Seelen rauben. Ihr selbst werdet sie ihm bringen – aus freien Stücken.» Die Unbekannten drohen weiter: «Wir werden unsere Zeremonienmeister unerkannt auf eure Kundgebung schleusen. Sie werden die Insignien Satans auf sich tragen.»

Die Reaktionen in sozialen Medien reichen von «genau mein Humor» bis «was zur Hölle».

Der Absender des satanischen Videos ist anonym. In den sozialen Medien wird dieses von autonomen Kreisen verbreitet. Das passt. Bereits seit Wochen rufen Autonome zur Gegendemonstration gegen den «Marsch fürs Läbe» auf. Und das hat Tradition in Zürich.

2019 brannten im Kreis 5 bereits Container

Zum elften Mal haben diverse christliche Organisationen, aber auch die konservativ-christliche Partei EDU und die Stiftung CH zum «Marsch fürs Läbe» aufgerufen, um gegen Schwangerschaftsabbrüche zu demonstrieren. Linke Kreise befürchten, dass in diesem Jahr auch Nazi-Gruppierungen am «Marsch fürs Läbe» teilnehmen könnten – so wie dies bei den Corona-Massnahmengegnern teilweise der Fall gewesen war. 

In der Vergangenheit ist es bei den «Marsch fürs Läbe»-Demos mehrfach zu Krawallen gekommen, weil autonome Gegendemonstrantinnen und -demonstranten versucht hatten, die Kundgebungen zu stören. So etwa 2019, als nach vier Jahren Pause der «Marsch fürs Läbe» erstmals wieder durch Zürichs Strassen zog. Damals eskalierte die Situation im Stadtkreis 5: Container brannten, Autonome versuchten die Strasse der Umzugsroute zu blockieren. Polizisten wurden verletzt. Tränengas wurde sogar direkt neben einem Spielplatz auf der Josefwiese eingesetzt.

Vier Jahre zuvor waren rund 100 Gegendemonstrantinnen und -demonstranten in Oerlikon eingekesselt und von der Polizei abgeführt worden. Auch im vergangenen Jahr stellten sich geschätzt 200 Aktivistinnen den Abtreibungsgegnern in Oerlikon entgegen. Die Polizei umzingelte die Gegendemonstration rasch, es gab Verzeigungen, Einzelne erhielten einen Strafbefehl.

Beatrice Gall ist Mediensprecherin des «Marschs fürs Läbe». Sie hat Kenntnis vom neuen Video, wie sie auf Anfrage sagt. Aber sie schaue sich «solche destruktiven Dinge» nicht an. Sie würden am Samstag für den Platz beten und sich von solchen Aufrufen nicht beeinflussen lassen.

Stadtpolizei bereitet sich vor

Der diesjährige «Marsch fürs Läbe» wurde von der Stadt bewilligt. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart (Grüne) verwehrte den Abtreibungsgegnerinnen und -gegnern wiederholt den Marsch durch die Innenstadt, weil die Angst vor Gegendemonstrationen und Angriffen durch Autonome zu gross war. Statthalter und Gerichte pfiffen Rykart aber jeweils zurück, mit Verweis auf Meinungsfreiheit und Demokratie.

Die Stadtpolizei Zürich hat Kenntnis vom Video und weiteren Aufrufen zu Gegendemos am Samstag. Was sie genau erwartet und wie sie sich darauf vorbereitet, verrät sie nicht. Nur so viel: Man werde mit entsprechendem Aufgebot im Einsatz sein.

Zwei Initiativen für erschwerte Abtreibungen geplant

Die Debatte um Schwangerschaftsbrüche hat in diesem Jahr einigen Schub erhalten – nicht zuletzt wegen der Entwicklungen in den USA. Diesen Juni kippte dort eine Mehrheit von konservativen Richtern am Supreme Court das bisher geltende, nationale Recht auf Abtreibung. Damit wurde der Weg frei für schärfere Regeln gegen Schwangerschaftsabbrüche.

In der Schweiz hat ein überparteiliches Bündnis aus Mitgliedern von SVP, EDU und Mitte bereits im Dezember zwei Initiativen eingereicht, in denen eine Verschärfung der heutigen Gesetzes gefordert wird.

Die sogenannte «Einmal darüber schlafen»-Initiative sieht vor, dass mindestens 24 Stunden zwischen einem Beratungsgespräch und dem Schwangerschaftsabbruch vergehen müssen. In der zweiten Initiative wird gefordert, dass Abtreibungen praktisch in allen Fällen verboten sind, sobald das Kind ausserhalb des Mutterleibs lebensfähig ist. Also etwa ab der 22. Woche.

(19) FarbundBeton auf Twitter: „Fundis fahren am Samstag zur Hölle in Oerlikon! Es erwartet sie der Teufel! #amarschfürsLäbe #MarschfürsLäbe #fundisstoppen 1/2 https://t.co/Ejf6OuTymf“ / Twitter

Quelle: Tagesanzeiger.ch/Twitter