Archiv für 7. Februar 2025

Opus Dei: Die heilige Messe ist ein göttliches, trinitarisches Handeln

Ist es nicht seltsam, daß viele Christen, die sonst in ihrem gesellschaftlichen Leben gemessen und beinahe feierlich auftreten (ohne jede Eile), die bei ihrer wenig anstrengenden Berufsausübung und bei Tisch und am Feierabend ebensowenig Eile zeigen, sich plötzlich gedrängt fühlen und in ihrem Eifer sogar auf den Priester einwirken, die Zeit, die dem heiligen Opfer am Altar gewidmet ist, abzukürzen und zusammenzudrängen? (Der Weg 530)
Die ganze Dreifaltigkeit ist beim Opfer des Altares gegenwärtig. Dem Willen des Vaters gehorsam und unter Mitwirkung des Heiligen Geistes bringt sich der Sohn als Erlösungsopfer dar. Wir müssen den Umgang mit der Heiligsten Dreifaltigkeit, dem einen und dreipersönlichen Gott lernen, mit den drei göttlichen Personen in der Einheit ihrer Wesenheit, ihrer Liebe, ihres wirksamen heiligmachenden Tuns.Unmittelbar nach der Händewaschung betet der Priester: Heilige Dreifaltigkeit, nimm diese Opfergabe an, die wir Dir darbringen zum Andenken an das Leiden, die Auferstehung und die Himmelfahrt unseres Herrn Jesus Christus (Missale Romanum, Offertorium: Aufopferungsgebet zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit). Und am Ende der heiligen Messe flehen wir in liebender Unterwerfung den einen und dreieinigen Gott an: Placeat tibi, Sancta Trinitas, obsequium servitutis meae… Heiliger, dreieiniger Gott, nimm die Huldigung Deines Dieners wohlgefällig an. Laß das Opfer, das ich Unwürdiger vor den Augen Deiner Majestät dargebracht habe, Dir wohlgefällig sein, und gib, daß es mir und allen, für die ich es darbrachte, durch Dein Erbarmen zur Versöhnung gereiche (Missale Romanum, Bitte um Annahme des Opfers vor dem Schlußsegen).Die heilige Messe – merken wir uns dies – ist ein göttliches, trinitarisches Handeln, nicht menschliches Tun. Der zelebrierende Priester unterstellt sich der Absicht des Herrn, indem er Ihm seinen Körper und seine Stimme leiht; aber er handelt nicht im eigenen Namen, sondern in persona et in nomine Christi, in der Person Christi und im Namen Christi.Die Liebe der Dreifaltigkeit zu den Menschen bewirkt, daß aus der Gegenwart Christi in der Eucharistie für die Kirche und für die Menschheit alle Gnaden entströmen. Dieses ist das Opfer, das Malachias vorhersagte: Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang ist mein Name groß unter den Völkern; und an jedem Ort bringt man meinem Namen ein demütiges Opfer dar und eine reine Gabe (Mal 1,11). Es ist das Opfer Christi, das dem Vater unter Mitwirkung des Heiligen Geistes dargebracht wird: ein Opfer von unendlichem Wert, das in uns jene Erlösung verewigt, die die Opfer des Alten Bundes nicht bewirken konnten. (Christus begegnen 86)

Opus Dei: Eine persönliche Begegnung mit Gott

Sprich zu Ihm beim Empfang der Kommunion: Herr, ich hoffe auf Dich; ich bete Dich an, ich liebe Dich. Vermehre in mir den Glauben. Sei Du die Stütze meiner Schwachheit, denn Du hast ja in der Eucharistie bleiben wollen, um – selbst wehrlos – die Schwäche Deiner Geschöpfe zu heilen. (Im Feuer der Schmiede 832)
Ich verrate nichts Neues, wenn ich sage, daß einige Christen eine sehr ärmliche Auffassung von der heiligen Messe haben; für manche ist sie bloß ein äußerer Ritus, manchmal nur eine gesellschaftliche Konvention. Denn unser Herz ist in seiner Erbärmlichkeit fähig, selbst das größte Geschenk Gottes an die Menschen routinemäßig zu empfangen. In der heiligen Messe, in dieser heiligen Messe, die wir jetzt feiern, wirkt – ich wiederhole es – die Heiligste Dreifaltigkeit auf eine besondere Weise. Nur mit voller Hingabe des Leibes und der Seele können wir eine solche Liebe erwidern: Wir hören Gott, wir sprechen mit Ihm, wir sehen Ihn, wir verkosten Ihn. Und wenn Worte nicht ausreichen, dann singen wir und lassen vor allen Menschen unsere Zunge – Pange, lingua! – die Großtaten des Herrn preisen.Die heilige Messe feiern heißt, ununterbrochen im Gebet verharren; denn sie ist für jeden einzelnen von uns eine persönliche Begegnung mit Gott: Wir beten Ihn an, wir loben Ihn, wir flehen zu Ihm, wir sagen Ihm Dank, wir sühnen für unsere Sünden, wir läutern uns, wir wissen uns in Christus mit allen Christen vereint. (Christus begegnen 87-88)

NEWS: Cristina Campo

Cristina Campo (1923–1977) war eine italienische Schriftstellerin, Dichterin und Übersetzerin, die für ihre tiefgründige Auseinandersetzung mit der Tradition, insbesondere der liturgischen und spirituellen Tradition, bekannt ist. Ihr Werk zeichnet sich durch eine aussergewöhnliche stilistische Raffinesse und eine klare Hinwendung zu metaphysischen und ästhetischen Werten aus.

Cristina Campo und ihr Verständnis von Tradition

Für Campo war Tradition nicht einfach ein Überbleibsel der Vergangenheit, sondern eine lebendige, sakrale Wirklichkeit, die über die Zeiten hinweg besteht. Sie betrachtete sie als einen Akt der Weitergabe – nicht bloss als Wiederholung, sondern als treue Pflege des Wesentlichen. Ihre Sichtweise war stark von einer katholischen und mystischen Spiritualität geprägt, aber auch von einer Liebe zur klassischen Kultur und zur Schönheit des Wortes.

Besonders kritisch stand sie den liturgischen Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils gegenüber. Sie sah in der Modernisierung der Kirche den Verlust einer transzendenten, geheimnisvollen Dimension, die für sie essenziell war. Diese Haltung brachte sie in ihrem Engagement für die Bewahrung der traditionellen Liturgie zum Ausdruck, insbesondere in ihrer Verbindung zur Gruppe „Una Voce“, die sich für die lateinische Messe einsetzte.

Das Schreiben als spirituelle Praxis

Campo sah in der Literatur eine Form der Askese und der Verfeinerung der Seele. Ihre Essays und Gedichte sind von einer fast meditativen Intensität geprägt, in der jedes Wort mit Bedacht gewählt ist. Sie übersetzte Werke von Autoren wie William Blake, John Donne und Simone Weil, die ebenfalls eine tiefe Affinität zur spirituellen Dimension hatten. Ihre Schriften betonen die Bedeutung von Stille, Kontemplation und dem „kleinen Rest“ – jenen wenigen, die in der Lage sind, das Heilige und die Schönheit wahrzunehmen.

Fazit

Cristina Campo steht für eine radikale Verteidigung der Tradition als lebendige, transzendente Wirklichkeit. Ihre Werke laden dazu ein, über die Tiefe der Sprache, die Schönheit der Liturgie und die Bedeutung der Kontemplation nachzudenken. In einer Zeit der Entzauberung hielt sie unbeirrt an der Überzeugung fest, dass das Heilige nicht abgeschafft, sondern bewahrt und vertieft werden muss.

NEWS: Neue Statuten genehmigt

Der Heilige Stuhl hat die neuen Statuten der katholischen Gemeinschaft Regnum Christi anerkannt. Diese treten am 15. September in Kraft und gelten zunächst für fünf Jahre. Die Föderation Regnum Christi umfasst die Priestergemeinschaft der Legionäre Christi, zwei Gesellschaften gottgeweihter Frauen und Männer sowie eine Gemeinschaft von Laien. Nach dem Skandal um den Ordensgründer Marcial Maciel Degollado (1920–2008) hatte Papst Benedikt XVI. die gesamte Ordensleitung der Legionäre Christi ausgetauscht. In einem mehrjährigen Prozess unter Aufsicht eines päpstlichen Beauftragten haben die vier Zweige der Gemeinschaft seit 2013 jeweils eigene neue Statuten erarbeitet. Die Anerkennung der Statuten der gesamten Föderation war der letzte Schritt. Die neuen Regeln sollen das Leben der Gemeinschaften transparenter machen und Entwicklungen wie jene um Maciel verhindern. So ist für die gesamte Föderation eine kollegiale Leitung vorgesehen, bestehend aus den Direktoren der drei gottgeweihten Gemeinschaften sowie zwei Vertretern der Laien. Zu der Föderation Regnum Christi gehören nach eigenen Angaben derzeit weltweit rund 1.500 Legionäre Christi (Priester, Novizen und Ordensleute), 523 gottgeweihte Frauen und 59 gottgeweihte Männer sowie etwa 24.700 Laien.

NEWS: Fastenzeit und Bussübungen

Die Fastenzeit ist eine besondere Zeit der Besinnung und inneren Einkehr, die in vielen religiösen Traditionen eine zentrale Rolle spielt. Im Christentum beginnt sie am Aschermittwoch und erstreckt sich über 40 Tage bis zum Osterfest. Diese Zeit dient der Vorbereitung auf die Auferstehung Christi und lädt Gläubige dazu ein, durch Fasten, Gebet und Busse ihr Leben zu reflektieren und sich neu auf Gott auszurichten.

Fasten bedeutet in diesem Zusammenhang nicht nur den Verzicht auf Nahrung oder bestimmte Genussmittel, sondern auch das bewusste Einschränken von weltlichen Ablenkungen. Viele Menschen entscheiden sich, in dieser Zeit weniger Zeit mit sozialen Medien oder Fernsehen zu verbringen, um sich mehr auf ihre Spiritualität und zwischenmenschliche Beziehungen zu konzentrieren.

Bussübungen spielen in der Fastenzeit eine wesentliche Rolle. Sie sollen helfen, sich der eigenen Fehler bewusst zu werden und sich innerlich zu erneuern. Dazu gehören unter anderem das Sakrament der Beichte, Gebete der Reue sowie Werke der Nächstenliebe. Die Busse ist nicht als Strafe zu verstehen, sondern als eine Gelegenheit zur inneren Reinigung und zur Stärkung des Glaubens.

Neben dem persönlichen Verzicht wird die Fastenzeit oft genutzt, um Gutes zu tun. Viele Gläubige engagieren sich in dieser Zeit verstärkt in sozialen Projekten oder unterstützen Bedürftige. Die Verbindung von Verzicht und Wohltätigkeit unterstreicht den Sinn der Fastenzeit: nicht nur auf etwas zu verzichten, sondern auch das Herz für andere zu öffnen.

Zusammenfassend ist die Fastenzeit eine Gelegenheit zur inneren Einkehr, Umkehr und Erneuerung. Durch Fasten, Gebet und Bussübungen werden Geist und Seele gestärkt, sodass die Gläubigen mit einem erneuerten Herzen Ostern feiern können. Es ist eine Zeit der bewussten Reflexion, die helfen kann, sich auf das Wesentliche im Leben zu konzentrieren und die Beziehung zu Gott und den Mitmenschen zu vertiefen.