Archiv für 8. März 2025

NEWS: Kardinal Arthur Roche: „Wenn sie nur wüssten, dass ich an den meisten Tagen die Messe auf Latein feiere“

In der anhaltenden Debatte um die liturgischen Reformen der katholischen Kirche sorgt ein Satz von Kardinal Arthur Roche für Aufsehen: „Wenn sie nur wüssten, dass ich an den meisten Tagen die Messe auf Latein feiere.“ Diese Bemerkung des britischen Präfekten des Dikasteriums für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung wirft ein neues Licht auf seine Position und die Wahrnehmung seiner Rolle.

Bildquelle: Daniel Ibáñez / EWTN News

Kardinal Roche gilt als eine der zentralen Figuren bei der Umsetzung von Traditionis Custodes, dem Motu Proprio von Papst Franziskus, das die Feier der traditionellen lateinischen Messe erheblich einschränkt. Viele traditionsverbundene Katholiken betrachten ihn daher als Kritiker der überlieferten Liturgie. Seine jüngste Aussage deutet jedoch darauf hin, dass er selbst eine tiefe Wertschätzung für das Latein in der Liturgie hat.

Diese Äusserung zeigt die Komplexität der liturgischen Diskussionen innerhalb der Kirche. Während einige Gläubige befürchten, dass das Erbe der traditionellen Messe schrittweise verdrängt wird, betonen Befürworter der Reformen, dass es nicht um die Sprache der Messe geht, sondern um die Einheit und den Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils. Kardinal Roche scheint sich genau in dieser Spannung zu bewegen: einerseits als Verteidiger der Reformen, andererseits als jemand, der die Schönheit der lateinischen Liturgie weiterhin persönlich pflegt.

Die Diskussion um die lateinische Messe bleibt auch nach Jahrzehnten lebendig. Kardinal Roches überraschendes Bekenntnis könnte dazu beitragen, Brücken zwischen den verschiedenen liturgischen Strömungen zu bauen – oder neue Fragen aufwerfen, wie die Kirche mit ihrem reichen liturgischen Erbe in die Zukunft gehen soll.

NEWS: Marko Ivan Rupnik

Der umstrittene slowenische Priester und Künstler Marko Ivan Rupnik, der wegen zahlreicher Missbrauchsvorwürfe aus der Gesellschaft Jesu ausgeschlossen wurde, hat in Montefiolo eine neue geistliche Gemeinschaft gegründet. Trotz der schweren Vorwürfe gegen ihn, darunter spiritueller und sexueller Missbrauch, scheint er weiterhin Unterstützung auf hoher kirchlicher Ebene zu geniessen.

Bildquelle: Druzina media

Montefiolo, ein abgelegenes Anwesen in Italien, ist nun der Sitz einer neuen religiösen Gemeinschaft unter Rupniks Leitung. Die Gruppe besteht aus ehemaligen Mitgliedern der von ihm gegründeten „Gemeinschaft Lumen Cordis“, die sich ihm weiterhin verbunden fühlen. Kritiker sehen darin ein besorgniserregendes Signal, da Rupnik sich trotz der Anschuldigungen weiterhin als geistlicher Leiter inszeniert.

Brisant ist, dass Rupnik offenbar nicht nur von seinen Anhängern, sondern auch von einflussreichen kirchlichen Kreisen Unterstützung erhält. Obwohl der Vatikan ihn zunächst aus der Gesellschaft Jesu ausgeschlossen und seine Exkommunikation bestätigt hatte, scheint er nun unter dem Schutz einzelner Bischöfe und hochrangiger Kurienmitglieder zu stehen. Die Diözese Rieti, in deren Gebiet Montefiolo liegt, äusserte sich bisher nicht eindeutig zu seiner neuen Gemeinschaft.

Die Situation wirft Fragen nach der Konsequenz kirchlicher Sanktionen auf. Während Papst Franziskus immer wieder betont, dass Missbrauch in der Kirche entschieden bekämpft werden müsse, zeigt der Fall Rupnik, dass in bestimmten Kreisen offenbar andere Massstäbe gelten. Viele Gläubige, insbesondere Opfer von Missbrauch, sind schockiert über die Entwicklungen und fordern eine klare Stellungnahme des Vatikans.

Die Gründung der neuen Gemeinschaft in Montefiolo verdeutlicht, dass Rupnik trotz der schwerwiegenden Vorwürfe weiterhin eine spirituelle und organisatorische Plattform hat. Die kirchliche Führung steht nun vor der Herausforderung, ob sie diese Entwicklung dulden oder sich klar gegen eine Rehabilitierung des umstrittenen Geistlichen positionieren wird.