Internationaler Eucharistischer Kongress – 7. September Zusammenfassung
Am Dienstag des Internationalen Eucharistischen Kongresses – der thematisch den Namen Tag des Friedens trägt – zelebrierte Csaba Ternyák, Erzbischof von Eger das Morgengebet, danach kam die Katechese von Gérald Lacroix, Erzbischof von Quebec, dann folgte das Glaubenszeugnis von Kardinal Louis Raphael Sako. Der Hauptzelebrant der heiligen Messe war Jose Serofia Palma, Erzbischof von Cebu.
Csaba Ternyák: Christlicher Frieden beginnt tief im Herzen
Csaba Ternyák erinnerte sich in seiner Predigt während des Morgengebets: Jesus hat in seiner Abschiedsrede gesagt: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch“. Und der Frieden von Jesus stammt davon, dass er in seinem ganzen Leben die Wille des Herrn gesucht hatte, er wollte ihm gefallen. Die Erfüllung dieser Wille war das Pfand seines inneren Friedens, welches er in der Nähe des Herrn gefunden hat – deutete Csaba Ternyák an und fügte hinzu: auch wir suchen den Frieden in der Nähe des Herrn, damit er uns und die ganze Welt begnadet.
Der Oberhirte deutete an, wenn es Frieden herrscht, dann „ist unsere Seele ruhig, unser Leben geradlinig, können wir unsere Pläne verwirklichen, in Harmonie leben, auch unsere weite Umgebung wird durch Entwicklung, Solidarität, gesellschaftliche Kohäsion, Verantwortung bestimmt“. Er unterstrich, dass in Frieden die Schwachen gefördert, die Bedürftigen unterstützt werden, Unfriede, Konkurrenz, Streit können aber nicht nur das Leben von Völkern zur Hölle machen, sondern vergiften sie auch unsere persönliche Beziehungen.
Der Erzbischof betonte: der Frieden Christi bedeutet nicht nur den Mangel des Krieges, sondern beginnt tief im Herzen, dient zum Frieden der Person, Gesellschaft, der ganzen Menschheit. Der Oberhirte erörterte, dass der Internationale Eucharistische Kongress uns auf die Wichtigkeit der Kommunion, der eucharistischen Anbetung, des Gebets und der Wohltaten aufmerksam macht. Alle sind effektive Hilfen zur Verwirklichung unseres Verlangens nach Frieden und des Friedens der ganzen Menschheit.
Der katholischer Oberpriester hat gebeten, dass die Gläubigen mit dem Frieden Christi begossen werden, dass dieser Frieden, der durch Kommunion in unsere Seele zieht, stärker wird, als unsere instinktive Natur. Er unterstrich, dass eine dynamische Verbindung zwischen unseren Gebeten und zwischen der Kraft des Sakraments gibt, die Erstere verstärkt unser Verlangen, die Letztere bearbeitet Frieden effektiv.
Am Ende seiner Homilie betete Csaba Ternyák darum, dass der Frieden des Auferstandenen die Pilger begnaden soll, zum Schluss zitierte er die ersten Worte des Gebets des Heiligen Franziskus: „O Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens!“
Gérald Cyprien Lacroix: Die Bestrebung des Friedens ist kein absurder Gedanken
Der Primas von Kanada, der Erzbischof von Québec hat am Anfang seiner Katechese über seine Freude geredet, dass er in Budapest, zusammen mit allen Teilnehmern des Internationalen Eucharistischen Kongresses feiern kann. Er verfasste seine Meinung auf dieser Weise: da Jesus selbst die einzige und wahre Substanz der Eucharistie ist, ist es passender die Frage so zu formulieren: „wer“ und nicht „was“ ist Eucharistie?
Eucharistie ist seines Erachtens so, wie das Wasser aus der Tiefe, „welches pur, frei ist und unsere Durst wegnimmt“. Von der Natur her – sagte der Erzbischof – ist Eucharistie das Sakrament des Friedens – wie uns daran auch Papst Benedikt XVI. erinnerte.
Er betonte: Budapest, der Veranstaltungsort des Eucharistischen Kongresses ist wahrscheinlich die einzige Hauptstadt der Welt, unter deren Straßen sich Höhlen verstecken: und zwar solche Höhlen, die vom Wasser ausgehöhlt worden sind.
„Beten wir also darum, dass die Quellen unseres Lebens vom lebendigen Wasser ernährt werden – ’alle meine Quellen entspringen in dir’, wie der Autor des Psalms schreibt –, welches uns Sinn, Gnade und Frieden bringt“ – sagte der Primas.
Über den Frieden – welcher die Mitteilung dieses Tages des IEK‘s ist – sagte er: der durch Eucharistie angebotene Frieden bedeutet nicht den Mangel des Konflikts, sondern einen aktiven Prozess, der den Frieden und die Versöhnung zwischen Personen, Familien und Gemeinschaften voranbringt.
Er legte fest: durch Eucharistie können wir daran glauben, dass die Bestrebung des Friedens kein so absurder Gedanken ist, wie er erscheint. Er ist der Meinung, dass eine solche Welt keine Utopie ist, „in der Frieden, sowie die Eliminierung von solchen Unterschieden, die Personen und Nationen trennen, verwirklicht wird
Louis Rafaël Sako: Verfolgung und Spiritualität
Kardinal Louis Rafaël Sako, Chaldäisch-Katholischer Patriarch, Erzbischof hat über die Verfolgung der nahöstlichen Christen und über die Spiritualität der Gläubigen erzählt. In seinem Glaubenszeugnis am Dienstag hat er die Erfahrungen aus dem Besuch von Papst Franziskus in Irak mitgeteilt.
Kardinal Sako rief auf, dass der Satz „Frieden sei mit euch“ von Christus mehrmals während der heiligen Messe erklingt, aber sie selbst als Christen in Irak, leben im Kriegszustand, „unser Drama dauert schon seit Jahren“: Migration in die Nachbarländer ist permanent.
Er hat es auch wiederbelebt, als von einem Tag auf den anderen 120.000 Christen aus Mosul und aus der Ninive-Tiefebene geflohen waren, sie mussten alles hinter sich lassen und Asyl suchen. Sie sind mehr als drei Jahre lang, u.a. in Kurdistan, bis zu der Befreiung in 2017 geblieben – sagte der Erzbischof von Bagdad. Über die Glaube seiner Kirche hat er betont, dass sie die antiochenische Christus-Glauben folgen, in der die von der menschlichen Richtung göttliche, historisch aufsteigende Person von Jesus typisch ist (Synoptische Evangelien). Er hat es vermerkt: ein Unterschied steckt nur in der Wortwahl.
Kardinal Sako hat den diesjährigen Besuch von Papst Franziskus in Irak als
„historisch bedeutsam“ genannt, dessen Bedeutung steht – seines Erachtens – darin, dass der Papst die verfolgte Kirche unterstützt, die immer noch unter Misstrauen und Verdacht leidet.
Kardinal Sako hat sein Fazit so formuliert: der Eucharistische Kongress soll eine Gelegenheit sein, um die Einheit mit Christus zu vertiefen, die Gemeinschaft und die Einheit mit anderen Christen zu stärken. „An jedem eucharistischen Fest wird das letzte Abendmahl gefeiert, welches die Bedeutung der Teilung und des Zusammenseins in sich birgt“ – sagte am Ende seines Glaubenszeugnisses das Oberhaupt der Chaldäer.
Jose S. Palma: Die Quellen der Gnade Gottes haben uns reichlich gesegnet und gefüllt
Der Erzbischof von Cebu in den Philippinen, Jose S. Palma brachte auf die heilige Messe des IEK‘s am Dienstag „den Gruß des Friedens und der Freude” mit, denn seine Stadt hat den 51. Internationalen Eucharistischen Kongress veranstaltet. Das Land – fügte er hinzu – feiert das 500. Jubiläum des Christentums dieses Jahr.
In seiner Homilie erklärte der Erzbischof: er freut sich über das Wunder, dass der Herr „uns trotz der Pandemie hier, in der schönen und historischen Stadt von Budapest versammelt hat, um uns über die wundervolle Gabe der Eucharistie zu besinnen und diese zu feiern“.
Während der heiligen Messe – an der Sankt Markus, Sankt Stephan Sankt Melchior auch gefeiert wurden – hat er über den Frieden gesagt: dieser bedeutet den Mangel des Schmerzes und des Leides nicht, sondern die Erkenntnis der Anwesenheit Gottes im Schmerz und Leid.
Der Erzbischof zitierte die Rede über die Mission zwischen Jesus und Matthäus aus dem Evangelium. Er sagte: trotz aller Schmerzen und Leid ermutigt der Herr seine Apostel um keine Angst und Sorge zu haben, „weil wenn Gott auch die Sperlinge beobachtet, je mehr macht er das mit mir und dir, die eine innige Beziehung zu unserem himmlischen Vater haben. Sobald wir es in uns bewusst machen, dass wir Kinder des Vaters sind, kein Schmerz oder Leid kann den Frieden stören oder vernichten, der aus dem Herzen Gottes entspringt, denn “Ist Gott für uns, wer ist dann gegen uns?” (Röm 8, 31).
In der Eucharistie – sagte er zum Abschluss seiner Homilie – haben uns die Quellen der Gnade Gottes reichlich gesegnet und gefüllt, „dadurch haben wir eine Berufung erhalten, um Kanäle des Friedens für andere zu sein.”