Bern, (novaradio.ch): In Deutschland wird zurzeit die Wahl bzw. die Nicht-Wahl einer Richterin des Bundesverfassungsgerichts heftig diskutiert. Die Kandidatin tritt für die Abtreibung ein und behauptet, dass die Menschenwürde erst ab der Geburt gelte. Dies bedeutet, dass man Kinder bis zur Geburt töten darf. Viele Katholiken und andere Christen haben sich gegen die Wahl eingesetzt, was zur Folge hatte, dass die Wahl verschoben wurde. Diese Diskussion zeigt, dass es doch noch viele Menschen gibt, die sich für das ungeborene Leben einsetzen. Es ist sehr traurig, dass die Öffentlichkeit in den letzten Jahren abgestumpft wurde gegen das grosse Unrecht, das dem ungeborenen Leben widerfährt. Die Abtreibung ist zu einer Normalität geworden, die nicht mehr schockiert.

Mir geht es nicht darum, Frauen zu verurteilen, die eine solche Tat verübt haben. Mir geht es darum, uns alle zu ermuntern, eine Gesellschaft zu schaffen, in der die Geburt eines Kindes eine Freude darstellt und keine Last oder einen Schaden. Das Christentum ist eine Religion des Lebens, nicht des Todes. Anstatt Waffen zu produzieren, sollten Staaten Rahmenbedingungen schaffen, die Frauen (und Männern) die Angst nimmt, Kinder in die Welt zu setzen. Ein Schritt dazu wäre, jedem Menschen mit grösstem Respekt zu begegnen und dadurch aufzuzeigen, wie glücklich jedes Leben sein kann. Meines Erachtens hat die jetzige Abtreibungskultur auch viel damit zu tun, dass unsere Kultur von einem Selbsthass getragen wird, bei dem uns der Wille fehlt, positiv auf unsere Zivilisation zu blicken. Wenn wir uns der Liebe Gottes anvertrauen, dann schaffen wir es, glücklich zu sein und unser Leben und das Leben unserer Mitmenschen als grossen Schatz und als riesengrosses Geschenk zu betrachten. Ein Geschenk, welches man weder am Anfang noch am Ende unserer irdischen Existenz ablehnen und zurückgeben darf, sondern stets dem Willen und der Liebe Gottes anvertrauen muss. Bauen wir daher als Katholiken eine Kultur der Liebe und des Lebens auf. DR

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