Bern (novaradioi.ch): Wir haben bereits mehr als die Hälfte der Fastenzeit hinter uns. Bereits vier Wochen sind seit dem Aschermittwoch vergangen. Gerade jetzt ist es wichtig, an unseren Vorsätzen festzuhalten. Selbstverständlich ist es kein Weltuntergang, wenn jemand aus einem bestimmten Grund heraus sein Fasten bricht. Das dreifache Fallen Jesu unter der schweren Last des Kreuzes soll uns Mut machen, immer wieder von Neuem zu beginnen und uns nicht durch Rückschläge entmutigen zu lassen. Trotzdem ist es auch wichtig, die Tugend der Beharrlichkeit zu verinnerlichen. Nicht nur in der Fastenzeit, sondern auch während des ganzen Jahres ist es für uns Christen zentral, unermüdlich zu bleiben. Wir sollten immer unsere Augen auf Osten richten, auf die Auferstehung. Denn nicht nur Jesus ist auferstanden, wir alle werden nach diesem Leben auferstehen und vor Gottes Gericht stehen. Ich schreibe dies nicht deswegen, um uns Angst zu machen, sondern um darauf hinzuweisen, dass dieses Leben nicht ewig ist und wir daher nicht aus Leichtsinnigkeit und Faulheit unsere Vorsätze brechen sollten. Lauheit öffnet der Sünde Tür und Tor. Heute wird diese Wahrheit oft verschwiegen, aber es sollte uns allen klar sein, dass zu einem christlichen Leben Disziplin gehört. Jüngst habe ich dies wieder erfahren, als muslimische Schülerinnen und Schüler von mir den Ramadan einhalten wollten. Nur ein Mädchen schaffte es, den ganzen Monat die Fastenregeln einzuhalten. Ein sehr ruhiges und selbständiges Mädchen, welches auch sehr gut in der Schule ist. Währenddem viele Jungs gross darüber geredet haben, wie sie fasten werden, dann aber fast jeden Tag irgendetwas getrunken und gegessen haben, hat dieses ruhige Mädchen den Ramadan eingehalten. Was bei den Moslems gilt, gilt bei den Christen noch mehr. Wer wahrer Christ sein möchte, darf nicht ermüden und muss diszipliniert sein. Dies nicht nur im Fasten, sondern auch im Halten der Gebote Gottes. Wir tun dies nicht aus einer starren Angst heraus, dass wir die Gesetze Gottes halten müssen, sondern weil wir Gott aufrichtig lieben. Liebe benötigt Beharrlichkeit und Langmut. Bleiben wir daher Gott treu und richten wir unsere Augen auf Ostern aus, das Fest der Auferstehung. Dann können wir mit vollem Vertrauen darauf hoffen, bei Gott unsere ewige Heimat zu finden. DR

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