Bern (novaradio.ch): Die Gefahr für jeden Christen ist es, das Christentum nur noch rein mechanisch und monoton zu praktizieren, ohne sich Gedanken darüber zu machen, wie gross unser Glaube ist. Oft sind wir so mit dem Alltag beschäftigt, dass wir nicht realisieren, wie erhaben unser Gottesbild ist. Wir glauben an einen Gott, der Mensch wurde, um uns von allen Sünden zu erlösen. Wir glauben an einen Gott, der sich so klein macht, damit wir ihn in einer kleinen Hostie empfangen können. Ich möchte diese Kolumne nutzen, um in uns allen – mich natürlich eingeschlossen – wieder das Feuer des Glaubens zu entzünden. Wenn wir nicht immer wieder von Neuem eine Leidenschaft für den katholischen Glauben entwickeln, laufen wir Gefahr, innerlich zu erkalten und uns Stück für Stück von Jesus Christus zu entfernen.
Gerade der Messbesuch sollte nie als eine Art Arbeit betrachtet werden, die wir erledigen müssen. In der Heiligen Messe schenkt sich Gott uns ganz, damit wir mit ihm Kommunion, also Gemeinschaft, haben können. Stellen Sie sich vor, man hätte den Menschen vor 3000 Jahren gesagt, sie könnten mit dem Besuch eines Gottesdienstes in Gemeinschaft mit dem Schöpfer der Welt treten. Wie glücklich wären diese Menschen gewesen. Dieses Glück müssen auch wir immer wieder spüren, wenn wir eingeladen sind, an eine Eucharistiefeier zu gehen. Den Herrn in der Kommunion empfangen zu dürfen, ist wohl der grösste Liebesbeweis, den uns Gott schenken kann. Seien wir uns dieser Tatsache immer wieder bewusst und bereiten wir uns daher auch richtig auf eine Messe vor, damit wir würdig sind, dieses Geschenk zu erhalten. Die Kirche lehrt uns, was die Bedingungen sind für den Empfang der Heiligen Kommunion. Aber auch wenn wir diese Bedingungen nicht erfüllen, so ist es trotzdem ein grosser Segen, nur schon an einer Heiligen Messe dabei zu sein und Gott zu ehren, der sich trotz seiner jede Vernunft übersteigende Grösse für uns so klein macht, damit wir ihn empfangen können. Entfachen wir daher wieder von Neuem unser Feuer für die Heilige Kommunion. DR
