Mittwochskolumne: Die Heilige Schrift lesen und verinnerlichen

Bern (novaradio.ch): In der Fastenzeit sind wir aufgefordert, zu fasten und uns vermehrt dem Gebet zu widmen. Es geht nicht nur darum, auf gewisse Speisen zu verzichten, sondern alles zu tun, um uns auf das Wesentliche zu besinnen. Das Wesentliche ist, dass wir von Gott erschaffen wurden, er uns liebt und das Ziel unseres Lebens darin besteht, seinen Willen zu erfüllen. Die Entsagungen, die wir in dieser Fastenzeit auf uns nehmen, sind keine Strafe, sondern dienen dem Ziel Gottes Liebe zu erwidern. Daher ist weder das Fasten noch das Gebet ein Selbstzweck, sondern dient dazu, uns ein Leben in Fülle zu schenken. Denn Gott möchte uns ein Leben in Fülle schenken.

Neben dem Fasten und dem Gebet dürfen wir als Katholiken nicht vergessen, dass auch das Lesen der Heiligen Schrift sehr wichtig ist. Gerade unter Katholiken ist das Bibelwissen teilweise sehr gering, da man es für nicht wichtig erachtet, das Alte und das Neue Testament zu lesen. Ich halte dies für gefährlich. Um unseren Glauben zu kennen, ist es unverzichtbar, dass wir uns mit der Bibel beschäftigen und sie lesen. Es geht hier nicht so sehr darum, einfach Hunderte von Seiten zu lesen, sondern sich bewusst Zeit zu nehmen, um die Bibel zu lesen und zu verinnerlichen. Die Bibel enthält so viel Weisheit, dass sie uns in jeder Lebenslage helfen kann. Natürlich dürfen wir nicht wie die evangelikalen Christen die Bibel einfach überall wortwörtlich auf unser Leben übertragen, sondern jede Bibelstelle in den gesamten Kontext der Heiligen Schrift stellen. Gerade das Alte Testament ist häufig schwierig zu verstehen und daher ist es wichtig, die Stellen richtig auszulegen. Auch hier gibt es genügend Möglichkeiten für den einzelnen Christen, sich über das Internet oder eine katholische Buchhandlung zu informieren, damit man die nötigen Informationen erhält. Es ist oft die Trägheit und Faulheit der Katholiken, welche sie daran hindert, sich vermehrt der Heiligen Schrift zu widmen.

Das Lesen der Bibel ist nicht nur für unser Seelenheil wichtig, sondern auch für die Neuevangelisierung. Wenn wir die Grundlage unseres Glaubens, die Bibel, nicht kennen, dann können wir Menschen, die am Christentum interessiert sind, keine Auskunft geben darüber, woran wir genau glauben. Nehmen wir uns daher in der

Fastenzeit den Vorsatz, die Heilige Schrift stärker ins Zentrum unseres christlichen Lebens zu stellen. DR

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