Bern, (novaradio.ch): Zurzeit gibt es sehr viele Artikel zum bevorstehenden Konklave. Sehr viele Menschen schreiben darüber, wer der neue Papst sein sollte und welche Eigenschaften er mit sich bringen muss. Zudem werden auch die Erwartungen an die Kirchenpolitik formuliert. Einige wollen alles beim Alten belassen, andere wünschen sich progressive Reformen, wiederum andere konservative Reformen. Ich habe nichts dagegen, wenn man seine Wünsche artikuliert. Ich kritisiere jedoch, dass viele Katholiken das Gefühl haben, der Papst könne alles verbessern, was zurzeit nicht gut in der Kirche und in der Gesellschaft läuft. Wenn Gott nicht mit Knopfdruck alles verbessert, wie soll dies der Stellvertreter Christi auf Erden? Schlussendlich hat Gott uns den freien Willen geschenkt, mit dem wir uns für das Gute oder das Böse entscheiden können. Wenn wir die Kirche also verbessern wollen, dann fangen wir am besten bei uns selbst an. Jeder einzelne Christ hat es in seiner Macht, Gottes Willen zu erfüllen. Setzen wir uns dort ein, wo wir leben, anstatt unsere ganze Hoffnung auf Rom zu setzen. Dies meine ich ganz und gar nicht despektierlich gegenüber dem zukünftigen Heiligen Vater, sondern als Aufruf, sich persönlich für die Neuevangelisierung einzusetzen. Jesus fordert von jedem einzelnen Christen, IHM nachzufolgen. Möge die Muttergottes, die wir im Mai speziell würdigen, uns die Kraft dazu geben. Ändern wir die Kirche, indem wir uns ändern. DR

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