Mittwochskolumne: Ein Leben für die Ewigkeit

Bern (novaradio.ch): Am letzten Sonntag feierte die Kirche das Hochfest Mariä Empfängnis, wobei das Fest am Montag liturgisch gefeiert wurde, da der 8. Dezember dieses Jahr auf einen Sonntag fiel. Ebenfalls fand in Notre-Dame de Paris eine Messe statt, um die berühmte Kathedrale wieder für die Messbesucher zu öffnen. Wer schon einmal in Paris oder in anderen Städten war, die über eine gotische Kathedrale verfügen, weiss, wie eindrucksvoll solche Sakralbauten sind. Für mich gibt es keine schönere Architektur als die gotische Bauweise. Ich finde es auch sehr passend, dass Notre-Dame gerade an diesem Hochfest wiedereröffnet wurde. Das Hochfest der unbefleckten Empfängnis Mariens macht uns klar, dass jeder Mensch ein Gedanke Gottes ist und vom ersten Moment der Zeugung eine Würde hat. Maria wurde bereits im Mutterleib erwählt. Wir alle sind von Gott von Anfang an geliebt. Deswegen ist es eine Sünde, das Leben eines Menschen im Mutterleib zu töten. Für Gott zählt jeder Moment unseres Daseins und er liebt uns bis in alle Ewigkeit. Die gotischen Kirchen sind für mich ein Sinnbild für diese Denkweise. Menschen haben Jahrzehnte an diesen Kirchen gebaut. Meistens haben sie nicht den Abschluss der Arbeiten miterlebt, da sie früher starben. Trotzdem haben sie ihr Herzblut in diese Gotteshäuser gesteckt. Eine Arbeit, die heute von Millionen von Menschen bewundert wird. Auch wir sollten in diesen Kategorien denken und nicht nur für den Moment. Wie viele Menschen gehen leichtfertig mit ihrem und dem Leben anderer Menschen um, da sie sich nur auf das unmittelbare Leid des jetzigen Augenblicks fokussieren, ohne auf die Früchte zu blicken, welche jede Mühsal für die Zukunft hat. Dabei vergessen wir, dass wir die Pläne Gottes nicht kennen. Wir müssen die Einstellung eines Arbeiters haben, der diese grossartigen Kathedralen des Mittelalters erstellt hat. Er wusste nicht, wie das Bauwerk am Ende aussehen wird, hat aber trotzdem keine Mühen gescheut. Maria ist hier – wie in allen Belangen des Lebens – ein grosses Vorbild. Auch sie wusste nicht, welche Leiden auf sie zukommen werden, sie hat aber trotzdem immer dem Willen Gottes vertraut. Bitten wir daher Gott, uns die Kraft und die Liebe zu geben, zuverlässige und unermüdliche Arbeiter im Weinberg Gottes zu sein. Führen wir ein Leben nicht nur für den Moment, sondern für die Ewigkeit. DR

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