Mittwochskolumne: Glauben und Wissen

Bern (novaradio.ch): Am 28. Januar feierte die Kirche den Gedenktag des Heiligen Thomas von Aquin, dem wohl grössten Philosophen des Mittelalters. Der Heilige Thomas hat uns ein Zeugnis dafür gegeben, wie Glauben und Wissen sich ergänzen und befruchten. Heute ist es leider oft so, dass gläubige Menschen nicht den Drang nach Wissen haben. Oft ist nicht einmal der Wille da, sich mit dem eigenen Glauben auseinanderzusetzen. Dies führt dazu, dass Menschen, die nicht religiös sind, das Gefühl haben, es gäbe einen Gegensatz zwischen Verstand und Religion. Genau das Gegenteil ist jedoch der Fall. Eine demütige Vernunft, die versucht die Welt zu erkunden und zu erforschen, wird am Ende zum Schluss kommen, dass Gott der Schöpfer der ganzen Welt ist. Ebenfalls bin ich davon überzeugt, dass jeder Mensch, der ehrlich nach Wahrheit sucht, in Christus sein Heil finden wird. Wir sollten daher keine Angst haben, uns mit verschiedenen Wissenschaften und auch verschiedenen Denkrichtungen sowie Philosophien auseinanderzusetzen. Wer vom katholischen Glauben überzeugt ist, wird beim Streben nach mehr Wissen immer stärker erfahren, wie gross und tief der christliche Glaube ist. Wir müssen dabei nicht andere Religionen und Weltanschauungen verurteilen, sondern erkennen, wie sich das Christentum durch den Glauben an einen Gott, der für uns an Kreuz gestiegen ist, von allen anderen Religionen unterscheidet. Auch wenn viele Religionen und Philosophien gute Elemente beinhalten, so ist unser Glaube einzigartig.

Bitten wir den Heiligen Thomas, uns auf diesem Wege zu helfen, damit wir und die Welt erkennen, wie jede wahre Weisheit zu Christus führt. DR

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