Bern (novaradio.ch): Morgen feiert die Kirche das grosse Fest Maria Himmelfahrt. Gott nahm Maria leiblich in den Himmel auf. Ich möchte diese Kolumne nutzen, um die Bedeutung Mariens für uns Katholiken in Erinnerung zu rufen. Maria hat mit ihrem Ja zum Heilsplan Gottes erst die Menschwerdung Christi möglich gemacht. Gott handelt nicht gegen den Willen des Menschen. Er liebt den Menschen unendlich, aber er kann den Menschen nicht gegen seinen Willen zum Glück führen. Die Erbsünde trennt uns von Gott, da unser Verstand Gottes Willen und seine Liebe zu uns nicht mehr klar erkennen kann. Nur weil Maria ohne Erbsünde empfangen wurde, konnte sie vollumfänglich erkennen, welche Gnaden Gott ihr schenken möchte. Da wir unter der Last der Erbsünde stehen, können wir zwar nie ganz wie Maria werden, aber wir können versuchen, von Maria zu lernen und zu verstehen, was sie so ausgezeichnet hat. Für mich sind hier drei Punkte entscheidend, die wir uns alle zu Herzen nehmen können. 1. Maria ist die Fragende. Maria sagt nicht einfach zu allem Ja und Amen, sondern fragt den Erzengel Gabriel, wie die Menschwerdung geschehen soll, da sie sich vorgenommen hat, jungfräulich zu bleiben. Als Christen dürfen wir nicht einfach naiv alles glauben, sonst könnten wir auch in die Irre geführt werden. Wir müssen uns fragen, was von Gott stammt und was nicht. Nur so können wir lernen, Richtiges vom Falschen zu trennen und Gottes Willen zu erfüllen.
2. Maria ist die Vertrauende. Maria hat bei der Hochzeit von Kana völlig auf Jesus vertraut. Oft fehlt uns dieses absolute Vertrauen. Wir zweifeln sehr schnell an Gottes Liebe zu uns, wenn etwas nicht so läuft, wie wir uns dies vorstellen. Gott möchte aber, dass wir ihn ständig bitten und ständig auf ihn Vertrauen.
3. Maria ist die Treue. Maria ist nicht vom Kreuz gewichen. Sie litt mit ihrem Sohn bis zur letzten Sekunde. Auch wir müssen lernen, auch in den schwierigen Stunden zu Jesus zu stehen.
Nutzen wir das morgige Fest, um Maria zu bitten, uns zu Jesus zu führen. Lernen wir von Maria, wie wir als Christen denken und handeln müssen, damit auch wir einmal von Gott in die ewige Heimat aufgenommen werden. DR