Mittwochskolumne vom 16.11.2022

Christkönigsfest

Bern (novaradio.ch): An diesem Sonntag endet das Kirchenjahr mit dem Christkönigsfest. Dieses Fest wurde 1925 von Pius XI. eingeführt. Mir bedeutet das Christkönigsfest sehr viel, da es das Patrozinium meiner Heimatpfarrei ist. Wer Christus als König annimmt, fürchtet sich vor keiner weltlichen Macht. Er läuft auch nicht irgendwelchen Ideologien hinterher, sondern bleibt Christus treu. Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, sich immer wieder vor Augen zu führen, dass wir alle irgendeinmal nicht vor dem Richtstuhl einer weltlichen Macht gelangen werden, sondern vor Gott. Auch wenn wir auf Gottes grenzenlose Liebe und seine Barmherzigkeit hoffen dürfen, ist es wichtig, Rechenschaft für seine Taten abzulegen. Mit Christus als König endet das Kirchenjahr, mit Christus als König endet unsere irdische Existenz. Es ist traurig, wie viele Menschen Angst vor der Meinung ihrer Mitmenschen haben und dadurch fundamentale Wahrheiten verleugnen, nur um nicht negativ in der Öffentlichkeit aufzufallen. Viele fürchten sich öffentlich zu sagen, dass Gott den Menschen als Mann und Frau geschaffen hat und nur die Liebe zwischen Mann und Frau Segen bei Gott findet. Viele fürchten sich zu sagen, dass Christus in der Eucharistie real gegenwärtig ist und es daher völlig falsch ist, die Eucharistie durch andere Formen des Gottesdienstes wegzudrängen. Viele fürchten sich zu sagen, dass das menschliche Leben von der Empfängnis bis zum Tode heilig ist und nicht angetastet werden darf. Wenn all diesen Menschen bewusst wäre, dass Christus König dieser Welt ist, würde diese Angst weichen. Ich möchte damit nicht zum Ausdruck bringen, dass wir fundamentalistisch durch die Welt gehen sollen und allen Menschen die katholische Lehre ins Ohr schreien müssen. Sicherlich ist hier viel Demut, Weisheit und auch Nächstenliebe verlangt. Aber es gibt Momente, in denen wir nicht schweigen sollten. Der November stellt uns die grossen eschatologischen Fragen vor Augen. Und da ist es die Pflicht von jedem Katholiken, sich zu Christus und seiner Kirche zu bekennen, wenn es die Situation verlangt. Nur wer Christus als seinen König annimmt, wird Frieden in seinem Herzen findet. Christus ist kein König, der uns unterdrückt, sondern uns mit seinen Geboten die Freiheit der Kinder Gottes schenkt. Er ist ein König, der Mensch wurde und am Kreuz für uns starb, damit wir alle seine Liebe erkennen. Feiern wir daher dieses letzte Fest des Kirchenjahres würdig und bekennen uns zu Christus. DR

Kommentare sind geschlossen.