Weihnachten
Bern (novaradio.ch): Es ist traurig zu sehen, wie stark das Weihnachtsfest kommerziell ausgenutzt wird. Viele Menschen sehen sich an Weihnachten vor allem in der Rolle als Konsumenten oder auch Produzenten, sofern sie im Verkauf oder anderen Branchen tätig sind, die an Weihnachten viel Umsatz machen. Daneben gibt es Menschen, die sich bewusst Zeit für Familie und Freunde nehmen. Sicherlich ist es gut, sich seinen Liebsten zu widmen. Vergessen geht dabei aber oft die Tatsache, dass Weihnachten die Menschwerdung Gottes feiert. Den Kontakt zu Familie und Freunden sollte man das ganze Jahr hindurch pflegen. Zu Weihnachten feiern wir aber, dass Gott den Menschen so sehr geliebt hat, dass er selber Mensch wurde. Ohne Weihnachten gibt es kein Ostern. Der Versuch der modernen Welt, Weihnachten zu verhamlosen und zu einem Familien- und Konsumfest zu machen, widerspricht dem Christentum. Die Botschaft, welche die Engel den Hirten verkündet haben, ist sehr radikal. Sie verkünden den Menschen Fried und Freud, da der Heiland geboren ist. Damit ist umgekehrt auch die Aussage getätigt, dass wir Menschen ohne Gott in unserer Mitte weder Friede noch Freude schaffen können. Auch die schönsten Geschenke und das perfekte Essen mit den Verwandten werden keinen Frieden in unserem Herzen schaffen und für keine lang andauernde Freude sorgen. Diese Botschaft ist radikal, aber als Christ ist es wichtig, sich dies immer vor Augen zu führen. Wenn wir Menschen uns selbst erlösen könnten, wäre die Menschwerdung Gottes umsonst gewesen. Gerade weil Gott wusste, dass wir Menschen in all unseren Bemühungen begrenzt sind und wir ihn brauchen, ging er diesen radikalen Schritt. Gott ist der Gott, der mit uns ist – Immanuel. Er hat sich bis aufs Äusserste mit uns Menschen solidarisiert, indem er Mensch wurde und uns in allem gleich wurde – ausser der Sünde. Führen wir uns diese Tat ständig vor Augen, denn nur so können wir die wahre Grösse dieses Festes erfassen. Ihnen allen wünsche ich ein besinnliches und frohes Weihnachtsfest! DR