Mittwochskolumne vom 31.05.2023

Von Maria lernen

Bern (novaradio.ch): Noch einmal möchte ich eine Kolumne Maria widmen. Am letzten Tag des Marienmonats Mai sollten wir als Katholiken noch einmal auf die Muttergottes blicken und uns fragen, was wir von ihr lernen können. Sie ist das grosse Vorbild aller Christen und daher fängt jede wahre Neuevangelisierung dort an, wo wir Maria nachahmen. Wer das Evangelium liest, merkt, dass Jesus auf den ersten Blick oft ziemlich abweisend gegenüber Maria ist. Als Zwölfjähriger im Tempel sagt er seiner Mutter, dass sie doch wissen müsse, dass er dort sein muss, was seinem Vater gehört. Bei der Hochzeit zu Kana geht er ebenfalls zunächst nicht auf die Frage der Mutter ein, sondern sagt, dass seine Stunde noch nicht gekommen sei. Auch sagt er vor seinen Jüngern, dass die leibliche Verwandtschaft nicht am wichtigsten ist, sondern diejenigen seine Familie bilden, welche den Willen Gottes erfüllen. Trotz diesen scheinbaren Zurückweisungen ist Maria auch unter dem Kreuz bei ihrem Sohn und ist später auch bei den Aposteln, um sie im Glauben zu stärken. Maria hatte eine tiefe Beziehung zu Jesus, sie war seine Mutter und kannte ihn 33 Jahre bis zu seinem Tod. Die Aussagen von Jesus verstand sie anders als diejenigen, die Jesus nicht kannten. Bei der Hochzeit von Kana war es Maria, die den Dienern sagt, sie sollen tun, was Jesus ihnen sagt. Man muss sich diese Szene vorstellen. Obwohl Jesus ihr sagt, seine Stunde sei noch nicht gekommen, hat Maria ein riesiges Vertrauen darauf, dass Jesus ihren Wunsch erfüllt. Wir selber sind oft schwache Menschen. Erfahren wir ein Rückschlag in unserem Glaubensleben, glauben wir sofort, dass Gott uns nicht liebe oder wir alles total falsch machen. Der Grund liegt daran, dass wir uns nicht um eine tiefe Gottesbeziehung bemühen. Maria hatte diese tiefe Beziehung zu Jesus, die natürlich für uns unerreichbar ist, aber der wir trotzdem nachahmen müssen. Wenn wir Jesus kennenlernen, werden wir uns nicht sofort entmutigen lassen, sondern unseren Weg mit ihm weitergehen, auch wenn wir manchmal Misserfolge haben. Gerade in unserer Kirche in der Schweiz ist ein grosser Pessimismus da, was die Kirche anbelangt. Viele Priester und Laien scheinen entmutigt. Wenn wir auf das Beispiel Mariens blicken, erhalten wir neuen Mut. Sie liess sich trotz des Leids nie entmutigen, da sie wusste, dass die Beziehung zu Jesus alle Freude beinhaltet. Auch wir sollten diese Einstellung haben. Vertrauen wir darauf, dass die Gottesmutter für uns ständig Fürsprache hält. Durch Maria zu Jesus! DR

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