Weihbischof Athanasius Schneider aus Kasachstan hat Papst Franziskus öffentlich dazu aufgefordert, Texte und Aussagen zurückzunehmen, die seiner Meinung nach den katholischen Glauben untergraben. In verschiedenen Stellungnahmen äusserte Schneider die Sorge, dass bestimmte päpstliche Dokumente und Erklärungen zu Verwirrung unter den Gläubigen führen und zentrale Glaubenswahrheiten relativieren könnten.
Besonders kritisch sieht Schneider Aussagen, die eine Gleichstellung aller Religionen nahelegen. Er verweist auf die unveränderliche Lehre der Kirche, dass es nur einen Weg zu Gott gebe, nämlich durch Jesus Christus und die von ihm gegründete katholische Kirche. In diesem Zusammenhang kritisierte er unter anderem die Erklärung von Abu Dhabi aus dem Jahr 2019, die lehrt, dass der „pluralismus der Religionen“ dem „weisen göttlichen Willen“ entspreche. Aus Sicht Schneiders steht eine solche Aussage im Widerspruch zur Heiligen Schrift und zur Tradition der Kirche.
Der Weihbischof warnt davor, dass solche Formulierungen die Mission der Kirche schwächen und den Eindruck erwecken könnten, alle Religionen seien gleichwertig. Dies widerspreche dem biblischen Zeugnis und der Überzeugung, dass Jesus Christus der einzige Erlöser der Welt sei. Schneider fordert den Papst deshalb auf, diese und ähnliche Äusserungen zu widerrufen, um die Reinheit und Klarheit des katholischen Glaubens zu bewahren.
Gleichzeitig betont Schneider die Notwendigkeit eines respektvollen, aber offenen Dialogs innerhalb der Kirche. Kritische Stimmen dürften nicht unterdrückt werden, wenn sie im Dienst der Wahrheit stehen. Er appelliert an Papst Franziskus, seine Verantwortung als oberster Hirte ernst zu nehmen und jede Zweideutigkeit in Glaubensfragen zu beseitigen. Nur so könne die Kirche ihre missionarische Aufgabe erfüllen und die Gläubigen in der Wahrheit Christi bestärken.
Die Intervention von Bischof Schneider steht exemplarisch für eine wachsende Sorge innerhalb konservativer Kreise der Kirche. Diese befürchten, dass die aktuellen Entwicklungen die Lehre der Kirche verwässern und den Glauben an die Einzigartigkeit Jesu Christi in Frage stellen könnten. Mit seinem Appell an den Papst will Schneider eine Rückkehr zur klaren Verkündigung der katholischen Wahrheit erreichen und die Integrität des Glaubens schützen.