Christen sind heute die weltweit am stärksten verfolgte Religionsgemeinschaft. Schätzungen zufolge leiden mehr als 100 Millionen Gläubige unter systematischer Diskriminierung, Bedrohung oder Gewalt – sei es durch totalitäre Ideologien, islamistische Extremisten oder autoritäre Regime. In vielen Ländern gelten Christen als Menschen zweiter Klasse. Ihre Grundrechte werden eingeschränkt oder ihnen gar vollständig abgesprochen – insbesondere das Recht auf Religionsfreiheit, das international als unveräußerliches Menschenrecht gilt.
Die historische Dimension: Von Konstantinopel bis zum Kommunismus
Die Geschichte der Christenverfolgung beginnt nicht erst in der Neuzeit. Bereits in der Antike litten die ersten Christen unter brutaler staatlicher Gewalt. Unter Kaiser Nero (54–68 n. Chr.) wurden Christen in Rom für den verheerenden Stadtbrand verantwortlich gemacht und grausam hingerichtet. Auch spätere römische Kaiser, etwa Diokletian oder Decius, liessen Christen verfolgen, weil sie sich weigerten, dem Kaiserkult zu huldigen.
Im Mittelalter gerieten Christen im Osten durch die Ausbreitung des Islam zunehmend unter Druck. Der Fall Konstantinopels im Jahr 1453 markiert einen Wendepunkt: Mit der Eroberung durch Sultan Mehmed II begann eine Phase systematischer Unterdrückung der christlichen Bevölkerung im osmanischen Reich. Der britische Historiker Roger Crowley bezeichnet die Belagerung als den ersten grossangelegten Artillerieangriff der Geschichte. Die Gewalt wurde religiös motiviert und durch Verse des Korans gerechtfertigt, etwa durch die sogenannte „Schwert-Sure“ (Sure 9, Vers 5):
„Und wenn die heiligen Monate abgelaufen sind, dann tötet die Heiden, wo immer ihr sie findet, greift sie, umzingelt sie und lauert ihnen überall auf!“
Zwar kennt der Islam auch moderatere Auslegungen, doch in der klassischen Exegese galten diese Verse lange Zeit als Legitimierung des gewaltsamen Dschihad gegen Nicht-Muslime.
Ein prominentes Beispiel aus der islamischen Geschichte ist Saladin (1137–1193), der 1187 Jerusalem zurückeroberte. Während er in der muslimischen Welt als gerechter Herrscher gilt, war seine Rückeroberung des Heiligen Landes mit der Vertreibung und Unterdrückung von Christen verbunden. Religiöse Minderheiten waren im Kalifat zwar geduldet, mussten jedoch als „Dhimmi“ eine Sondersteuer zahlen und lebten unter erheblichen Einschränkungen.
Auch im 20. Jahrhundert wurden Christen erneut zum Ziel ideologischer Regime: Im Nationalsozialismus litten besonders katholische Geistliche unter der antikirchlichen Politik. Im KZ Dachau waren über 2700 Geistliche inhaftiert, darunter mehr als 1000 katholische Priester – viele überlebten das Lager nicht.
Im Kommunismus setzte sich diese Unterdrückung fort. Unter Stalin wurden ganze kirchliche Strukturen zerstört. In Litauen, der Ukraine oder Weissrussland bedeutete die sowjetische Herrschaft das Ende freier Religionsausübung. In Albanien wurde 1967 ein totales Religionsverbot erlassen: Das Land erklärte sich offiziell zum atheistischen Staat. Priester und Ordensleute wurden systematisch verhaftet, gefoltert oder ermordet.
Christenverfolgung heute: ein weltweites Phänomen
Auch heute ist das Christentum in vielen Ländern Zielscheibe staatlicher Repression oder gesellschaftlicher Intoleranz. Besonders dramatisch ist die Lage in islamisch geprägten Staaten wie Iran, Pakistan, Saudi-Arabien oder Somalia. In Nordkorea, einem der brutalsten totalitären Regime unserer Zeit, werden Christen systematisch verfolgt. Doch auch in Staaten wie Indien, China oder Nigeria kommt es regelmässig zu Gewalttaten gegen Christen.
Laut Hilfswerken wie Open Doors oder Kirche in Not sind Christen in rund 50 Ländern von schwerer Verfolgung betroffen. Die Tendenz ist steigend. In vielen dieser Länder werden Kirchen zerstört, Gottesdienste verboten, Bekehrungen mit dem Tod bestraft oder Gläubige willkürlich verhaftet. Besonders Konvertiten vom Islam zum Christentum leben unter Lebensgefahr.
Warum dieser Hass?
Die Frage drängt sich auf: Warum richtet sich so viel Hass ausgerechnet gegen Christen? Die Antwort ist so einfach wie unbequem: Das Christentum bekennt sich zur absoluten Wahrheit. Jesus Christus spricht:
„Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als durch mich.“ (Johannes 14,6)
Diese exklusive Wahrheit stösst in einer relativistischen und pluralistischen Welt oft auf Ablehnung. Der christliche Glaube konfrontiert den Menschen mit seiner Schuld und seiner Erlösungsbedürftigkeit – eine Botschaft, die viele nicht hören wollen. Schon Jesus wurde deshalb verfolgt:
„Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen.“ (Johannes 15,20)
Die Kirche leidet, weil sie dem Licht der Wahrheit treu bleibt. Doch sie ist nicht ohne Hoffnung. In der Verfolgung zeigt sich die Echtheit des Glaubens. Der Apostel Petrus schreibt:
„Geliebte, lasst euch durch das Feuer der Verfolgung, das euch zur Prüfung geschieht, nicht befremden (…), sondern freut euch, dass ihr der Leiden des Christus teilhaftig seid.“ (1 Petr 4,12–13).
Eine doppelte Herausforderung: Wachsamkeit und Liebe
Die Christenverfolgung fordert uns in zweifacher Weise heraus: Sie ruft zur Wachsamkeit – besonders in Westeuropa, wo sich islamische Parallelstrukturen oft unter dem Schutz der Religionsfreiheit etablieren. Und sie fordert zur christlichen Liebe – gerade gegenüber den Verfolgern. Unser Herr hat uns aufgetragen:
„Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen.“ (Mt 5,44)
Das ist kein Ausdruck von Schwäche, sondern von übernatürlicher Kraft. Denn wahre Stärke zeigt sich in der Treue zur Wahrheit und im Zeugnis der Liebe.
Wahrheit und Klarheit: Kein Synkretismus
Manche behaupten, Muslime und Christen glaubten an denselben Jesus. Das ist falsch. Der Jesus des Korans ist nicht der Sohn Gottes, nicht der Erlöser der Welt, sondern ein blosser Prophet – und selbst diese Rolle wird theologisch verzerrt. Wer behauptet, der Engel Gabriel habe Maria die Geburt des Sohnes Gottes verkündet, könne demselben Mohammed Jahrhunderte später sagen, Jesus sei nur ein Mensch gewesen, der widerspricht der göttlichen Logik.
Wie Papst Benedikt XVI. in seiner Regensburger Rede 2006 treffend formulierte, widerspricht die Verbreitung des Glaubens durch Gewalt dem Wesen Gottes:
„Gott hat kein Gefallen am Blut. Nicht vernunftgemäß zu handeln ist dem Wesen Gottes zuwider“.
Unser Auftrag
Gerade heute sind wir als Christen gerufen, die Lehre der Kirche gründlich zu studieren – die Dogmatik, die Kirchenväter, das Lehramt. Wer die Wahrheit kennt, kann sie verkünden. Wer den Glauben versteht, kann für ihn Zeugnis geben – auch unter Verfolgung.
Lasst uns beten für unsere verfolgten Brüder und Schwestern. Lasst uns die Stimme erheben, wenn ihre Freiheit mit Füßen getreten wird. Und lasst uns selbst treu bleiben – in Liebe, in Wahrheit und im Glauben an den Herrn, der gesagt hat:
„Selig die verfolgt werden um der Gerechtigkeit willen; denn ihrer ist das Himmelreich.“ (Mt 5,10)
Islamisches Denken und Gewalt gegen Christen – ein theologisch-historischer Tiefenblick
In zahlreichen islamischen Staaten gelten Christen heute als „Ungläubige“ (Kuffar) und werden entsprechend der klassischen Rechtslehre der Scharia benachteiligt, unterdrückt oder gar verfolgt. Grundlage dafür ist ein bestimmtes Verständnis des Korans und der Hadithe, das bis heute in vielen Teilen der islamischen Welt als rechtmäßige Auslegung gilt. Die darin enthaltenen Bestimmungen über den Umgang mit Nichtmuslimen – insbesondere mit Christen – sind theologisch wie historisch belastet.
Der Koran selbst enthält Widersprüche, die muslimische Exegeten durch das Prinzip der Abrogation (Naskh) aufzulösen versuchen: Frühere Verse (z. B. über Toleranz) werden durch spätere aufgehoben – insbesondere durch die sogenannten „Schwertverse“.
1. Die Schwert-Sure – Sure 9:5
„Und wenn die heiligen Monate abgelaufen sind, dann tötet die Götzendiener, wo immer ihr sie findet, nehmt sie gefangen, belagert sie und lauert ihnen überall auf.“
(Koran, Sure 9, Vers 5)
Dieser Vers gilt als einer der letzten geoffenbarten Verse in der islamischen Chronologie und hat in der klassischen islamischen Jurisprudenz eine enorme Bedeutung. Er wird häufig als Generalauftrag zur Gewalt gegen Nichtmuslime ausgelegt – es sei denn, sie bekehren sich oder zahlen die „Dschizya“ (Schutzsteuer).
2. Die Dschizya und die Erniedrigung der Christen – Sure 9:29
„Kämpft gegen diejenigen, die nicht an Allah und den Jüngsten Tag glauben (…), bis sie die Dschizya entrichten aus der Hand und gedemütigt sind.“
(Koran, Sure 9, Vers 29)
Dieser Vers wird von vielen islamischen Rechtsgelehrten als Begründung für die Unterwerfung der „Schriftbesitzer“ – also Juden und Christen – verstanden. Sie durften unter islamischer Herrschaft zwar leben, aber nur als „Dhimmi“, also Menschen niederer Rechtsstellung: ohne gleiche Rechte, ohne öffentliche Glaubensausübung, unter ständiger Bedrohung.
3. Feindseligkeit gegenüber Christen – Sure 5:51
„O ihr, die ihr glaubt! Nehmt nicht die Juden und die Christen zu Freunden. Sie sind einander Freunde. Und wer von euch sie zu Freunden nimmt, der gehört wahrlich zu ihnen.“
(Koran, Sure 5, Vers 51)
Diese Stelle wird oft dazu verwendet, jede Form der Freundschaft oder Zusammenarbeit mit Christen zu verbieten – ein gefährlicher Nährboden für Feindseligkeit, vor allem in Ländern, in denen islamistische Gruppen die Oberhand haben.
Theologische Tiefenschicht: Der Islam kennt keinen Erlöser – und damit keine Erlösung
Aus christlicher Sicht ist die entscheidende Differenz: Der Islam kennt keine Erlösung durch einen Gott, der Mensch wurde und am Kreuz für die Sünden starb. Der Koran lehnt die Gottessohnschaft Jesu ausdrücklich ab:
„Es steht Allah nicht zu, sich ein Kind zuzulegen. Gepriesen sei er!“
(Koran, Sure 19, Vers 35)
„Sie sagen: ‚Allah hat sich einen Sohn genommen.‘ (…) Wie könnten sie nur solches sagen?“
(Koran, Sure 2, Vers 116, vgl. auch 5,17; 6,101; 10,68)
Das bedeutet: Für Muslime ist das zentrale Dogma des Christentums – die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus – eine Gotteslästerung. In islamischen Staaten ist die öffentliche Verkündigung dieser Wahrheit oft streng verboten – Mission kann unter Todesstrafe stehen.
Islamische Rechtsschulen und das Töten von Christen
In der klassischen Scharia (z. B. bei Al-Ghazālī oder Ibn Taymiyya) ist es legal, Christen im Rahmen eines „gerechten Krieges“ (Dschihad) zu töten, wenn sie sich der islamischen Vorherrschaft widersetzen. Selbst Konversionen vom Islam zum Christentum gelten in den vier großen sunnitischen Rechtsschulen (Hanafi, Maliki, Schafi’i, Hanbali) als Apostasie – mit Todesstrafe. Diese Haltung ist bis heute in Ländern wie Iran, Pakistan, Afghanistan und Saudi-Arabien gesetzlich verankert.
In der Praxis bedeutet das:
- In Afghanistan oder Iran kann ein Christ wegen „Beleidigung des Islam“ hingerichtet werden.
- In Pakistan reicht ein bloßer Verdacht, dass jemand den Propheten Mohammed beleidigt habe, um ein Lynchurteil auszulösen – wie im Fall von Asia Bibi.
- In Nigeria töten islamistische Gruppen wie Boko Haram gezielt Christen – mit dem Ziel, ein Kalifat zu errichten.
Die spirituelle Sicht: Die Kirche als Zeichen des Widerspruchs
Die anhaltende Christenverfolgung ist kein Betriebsunfall der Geschichte – sie ist Teil des Kreuzesweges der Kirche. Christus selbst hat dies angekündigt:
„Ihr werdet von allen gehasst werden um meines Namens willen.“ (Lk 21,17)
In der Theologie der Kirche ist das Zeugnis des Martyriums keine Niederlage, sondern der äußerste Ausdruck der Treue. Die Kirche triumphiert nicht durch Gewalt, sondern durch das Blut ihrer Märtyrer. Wie Tertullian schrieb:
„Sanguis martyrum semen christianorum est.“
„Das Blut der Märtyrer ist der Same der Christen.“
Gerade die Christen im Orient, die ihre Heimat verlieren, gefoltert werden oder für ihren Glauben sterben, sind lebendige Ikonen des Gekreuzigten Christus.
Wahrheit verlangt Klarheit
Als katholische Christen dürfen wir nicht aus falscher Rücksicht die Wahrheit verschweigen:
- Der Islam in seiner klassischen Form ist mit den Menschenrechten nicht kompatibel.
- Die Verfolgung von Christen hat tiefsitzende theologische und historische Wurzeln im islamischen Denken.
- Wer behauptet, Juden, Christen und Muslime beteten denselben Gott an, verschleiert die entscheidende Wahrheit: Nur der Gott, der sich in Jesus Christus offenbart hat, ist der lebendige Gott – Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Diese Wahrheit mag unbequem sein – aber sie ist der Auftrag der Kirche.
„Denn es ist in keinem anderen das Heil; denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir gerettet werden sollen.“ (Apg 4,12)
Die Märtyrer des 21. Jahrhunderts – eine Wahrheit, die verschwiegen wird
Im Schatten internationaler Politik und globaler Medienöffentlichkeit vollzieht sich heute eine der dramatischsten Tragödien unserer Zeit: die Verfolgung der Christen. In Ländern wie Nigeria, Pakistan, Iran oder Nordkorea werden Christen ausgegrenzt, entrechtet, gefoltert, getötet – oft unter den Augen einer gleichgültigen oder sogar feindlich gesinnten Weltöffentlichkeit. Die westlichen Medien berichten kaum darüber. Die Europäische Politik schweigt. Und auch in der Kirche regt sich zu wenig Widerstand – aus Angst, unbequem zu sein.
Die Fakten: Verfolgung weltweit
Nach Angaben von Open Doors leben über 360 Millionen Christen weltweit unter Verfolgung oder schwerer Diskriminierung. In über 50 Ländern sind Christen in unterschiedlichem Masse gefährdet – durch islamistische Milizen, kommunistische Regime, autoritäre Diktaturen oder sogar demokratisch gewählte Regierungen mit religiös-ideologischer Agenda.
Besonders dramatisch ist die Lage in islamisch geprägten Staaten:
- In Nigeria werden Christen gezielt von Boko Haram oder Fulani-Dschihadisten abgeschlachtet – oft mit dem stillschweigenden Einverständnis lokaler Behörden.
- In Pakistan können Christen wegen angeblicher „Blasphemie“ zum Tod verurteilt oder Opfer von Lynchjustiz werden – wie im weltbekannten Fall Asia Bibi.
- Im Iran und in Afghanistan drohen Konvertiten vom Islam zum Christentum Haft, Folter oder Hinrichtung.
- In Saudi-Arabien ist jede christliche Versammlung illegal – Bibeln dürfen nicht eingeführt, Kreuze nicht getragen werden.
Diese Verfolgung geschieht nicht zufällig oder nur aus politischer Willkür. Sie hat tiefe theologische und historische Wurzeln – insbesondere im klassischen islamischen Denken.
Islamisches Denken: Warum Christen im Namen Allahs verfolgt werden
In vielen islamisch geprägten Ländern ist das Verhältnis zu Christen nicht von Gleichwertigkeit oder Dialog geprägt, sondern von Überlegenheitsanspruch und Abgrenzung. Die klassischen islamischen Rechtslehren sehen Christen – wie auch Juden – als „Dhimmi“, also als Schutzbefohlene zweiter Klasse. Sie müssen die sogenannte „Dschizya“ (Schutzsteuer) zahlen und sich als untergeordnete Religionsgemeinschaft verhalten. Widersetzen sie sich, droht ihnen im schlimmsten Fall der Tod.
Diese Haltung beruht auf konkreten Aussagen des Korans:
1. Die Schwert-Sure (Sure 9,5)
„Und wenn die heiligen Monate abgelaufen sind, dann tötet die Götzendiener, wo immer ihr sie findet, nehmt sie gefangen, belagert sie und lauert ihnen überall auf.“
(Koran, Sure 9, Vers 5)
Dieser Vers – in der islamischen Chronologie einer der letzten – hat in der islamischen Jurisprudenz das Prinzip des „friedlichen Nebeneinanders“ faktisch aufgehoben. Die klassische Auslegung geht davon aus, dass Christen, die nicht zum Islam konvertieren oder sich unterwerfen, rechtmäßig bekämpft werden dürfen.
2. Christen sollen erniedrigt werden (Sure 9,29)
„Kämpft gegen diejenigen, die nicht an Allah und den Jüngsten Tag glauben (…), bis sie die Dschizya entrichten aus der Hand und gedemütigt sind.“
(Koran, Sure 9, Vers 29)
Christen, die sich weigern, diese Schutzsteuer zu zahlen oder ihren Glauben zu verbergen, gelten als Aufrührer gegen die islamische Ordnung – mit tödlichen Konsequenzen.
3. Keine Freundschaft mit Christen (Sure 5,51)
„O ihr, die ihr glaubt! Nehmt nicht die Juden und die Christen zu Freunden. Sie sind einander Freunde. Und wer von euch sie zu Freunden nimmt, der gehört wahrlich zu ihnen.“
(Koran, Sure 5, Vers 51)
Solche Verse werden in vielen islamischen Gesellschaften als religiöse Legitimation benutzt, um Christen zu stigmatisieren, gesellschaftlich zu isolieren oder ihnen jedes Recht auf politische Teilhabe abzusprechen.
Die theologische Tiefenschicht: Warum der Islam das Christentum ablehnt
Die Wurzel dieser Verfolgung liegt letztlich in der radikalen Ablehnung des christlichen Glaubenszentrums: der Inkarnation Gottes in Jesus Christus. Der Koran lehnt die Gottessohnschaft Jesu nicht nur ab – er betrachtet sie als Gotteslästerung:
„Es steht Allah nicht zu, sich ein Kind zuzulegen. Gepriesen sei er!“
(Koran, Sure 19, Vers 35)
„Sie sagen: ‚Allah hat sich einen Sohn genommen.‘ (…) Wie könnten sie nur solches sagen?“
(Koran, Sure 2, Vers 116)
Für den Islam ist das Kreuz kein Zeichen des Heils, sondern eine Täuschung. Jesus wird nicht als Erlöser verehrt, sondern als Prophet – der, so der Koran, nicht am Kreuz gestorben sei, sondern von Gott „entrückt“ wurde (Sure 4,157). In dieser Sichtweise liegt ein grundsätzlicher Antagonismus: Der Islam kennt keine Erlösung, keinen Opfertod, kein „Lamm Gottes“ – und damit auch keine Gnade.
Christenverfolgung: Eine Folge der islamischen Orthodoxie
In den klassischen vier sunnitischen Rechtsschulen ist klar definiert, dass ein Muslim, der zum Christentum konvertiert, als Abtrünniger (Murtadd) gilt – die Todesstrafe ist dafür vorgesehen. Diese Haltung ist kein Extremismus, sondern entspricht dem traditionellen islamischen Recht, das in Ländern wie Saudi-Arabien, Iran oder Afghanistan bis heute staatlich angewandt wird.
Islamistische Gruppen wie der IS, Al-Qaida oder Boko Haram greifen auf genau diese Texte zurück, wenn sie Kirchen zerstören, Christen enthaupten oder christliche Mädchen versklaven. Was der Westen oft als „Missbrauch des Islam“ verharmlost, ist für viele Muslime schlicht orthodoxe Anwendung.
Die Kirche – Zeichen des Widerspruchs
Christus hat es selbst angekündigt:
„Ihr werdet von allen gehasst werden um meines Namens willen.“ (Lk 21,17)
„Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, werden sie auch euch verfolgen.“ (Joh 15,20)
Die Kirche war zu allen Zeiten ein Zeichen des Widerspruchs – und sie bleibt es. Gerade die Märtyrer unserer Zeit sind das lebendige Zeugnis dafür. In Ländern wie Ägypten, Syrien oder Irak bekennen sie sich inmitten von Gewalt, Tod und Vertreibung zu Christus – bis zum letzten Atemzug.
„Sanguis martyrum semen christianorum est.“
„Das Blut der Märtyrer ist der Same der Christen.“ – (Tertullian)
Wahrheit verlangt Klarheit
Es reicht nicht, über interreligiösen Dialog zu sprechen, wenn wir nicht zugleich die schmerzhafte Wahrheit benennen:
- Dass Christen in vielen islamisch regierten Staaten aus theologischen Gründen unterdrückt werden.
- Dass islamistische Gewalt eine religiöse Wurzel hat.
- Und dass nur der Glaube an Jesus Christus, den gekreuzigten und auferstandenen Sohn Gottes, den Menschen wahrhaft erlösen kann.
„Denn es ist in keinem anderen das Heil; denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir gerettet werden sollen.“ (Apg 4,12)
Diese Wahrheit ist unbequem – aber sie ist der Auftrag der Kirche, gerade in Zeiten des Martyriums.