In der ARD-Sendung Caren Miosga sprach sich CDU-Parteivorsitzender und designierter Bundeskanzler Friedrich Merz am Sonntagabend dafür aus, das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare auszuweiten. Künftig sollen homosexuelle Paare die Möglichkeit erhalten, Kinder gemeinschaftlich zu adoptieren – nicht nur im Rahmen der bislang zulässigen Stiefkindadoption.

Der Vorstoss sorgt parteiintern wie gesellschaftlich für Diskussionen. Während liberale Kräfte innerhalb der CDU den Schritt begrüssen, pochen konservative Stimmen auf das traditionelle Familienbild, wie es jahrhundertelang tragend für die Gesellschaft war: Vater, Mutter, Kind.

Aus Sicht der katholischen Kirche ist die Familie als Gemeinschaft von Mann, Frau und Kindern nicht nur ein soziales Modell, sondern eine göttlich gewollte Ordnung. Das Zweite Vatikanische Konzil spricht von der Familie als „Hauskirche“, in der das Leben geschützt und die Kinder im Glauben erzogen werden sollen. Eine bewusste rechtliche Gleichsetzung homosexueller Lebensgemeinschaften mit der Ehe widerspricht dieser Lehre.

Die katholische Überzeugung betont zudem, dass ein Kind ein Recht auf Vater und Mutter hat – nicht Erwachsene ein Recht auf ein Kind. Adoption ist ein Dienst am Kindeswohl, nicht ein Instrument zur Selbstverwirklichung. Eine rechtliche Neuausrichtung, die von dieser natürlichen und moralischen Ordnung abweicht, berührt daher grundlegende Fragen des Menschenbildes und der Verantwortung gegenüber der nächsten Generation.

Die gesellschaftliche Realität zeigt, dass immer mehr Kinder in sogenannten Regenbogenfamilien aufwachsen. Dennoch bleibt die Frage berechtigt, ob staatliche Gesetze diese Lebensform fördern oder ihr lediglich rechtliche Rahmen setzen sollten – insbesondere unter Berücksichtigung des Kindeswohls, das aus katholischer Sicht untrennbar mit dem Ideal von Vater und Mutter verbunden ist.

Ob sich die Position von Friedrich Merz innerhalb der CDU durchsetzen kann, bleibt offen. Sicher ist jedoch: Die Debatte berührt nicht nur politische, sondern auch moralisch-ethische Grundfragen – und verlangt nach einer klaren Orientierung im Licht der Wahrheit.

Von admin