Gedanken nach Kardinal Raymond Leo Burke
„Er herrscht durch die Wahrheit, die Liebe, die Gerechtigkeit und die Barmherzigkeit.“
— Kardinal Raymond Leo Burke
Die heilige Eucharistie ist der lebendige Mittelpunkt des christlichen Glaubens. In ihr wird nicht nur das Opfer Christi gegenwärtig, sondern auch Seine Königsherrschaft sichtbar. Kardinal Raymond Leo Burke betont: In der Eucharistie begegnen wir Christus nicht nur als Erlöser, sondern als König – als Herr des Himmels und der Erde.
Christus – König durch das Kreuz
Christus ist kein irdischer Herrscher. Sein Thron ist das Kreuz, Seine Krone ist aus Dornen, und Seine Regentschaft beginnt nicht mit einem Triumphmarsch, sondern mit der freiwilligen Hingabe. Dennoch bekennen wir in der Liturgie Seine Königswürde:
„Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe.“
(Sanctus, Ordinarium Missae; vgl. Mt 21,9)
Dieser Ruf erinnert an den Einzug Jesu in Jerusalem – ein königlicher, aber demütiger Einzug auf einem Esel. In jeder Messe wiederholen wir diesen Jubelruf. Denn in der Eucharistie ist derselbe Christus gegenwärtig, der als König kam, um durch das Kreuz zu siegen.
Die Eucharistie als königlicher Akt
„Die Eucharistie ist das Königsmahl des Lammes.“
(vgl. Offb 19,9)
Wenn der Priester in persona Christi das Opfer darbringt, geschieht mehr als ein Gedenken: Der König selbst ist in unserer Mitte. Die königliche Liturgie zeigt dies in Zeichen und Symbolen – im Altar als Thron, in der Prozession, im Weihrauch, im Gesang. Kardinal Burke betont, dass diese äussere Form Ausdruck innerer Wahrheit ist: Christus regiert im Sakrament.
Christus regiert in der Anbetung
Besonders deutlich wird diese Königsherrschaft in der eucharistischen Anbetung:
„Wer vor dem Allerheiligsten niederkniet, bekennt: Christus ist mein König.“
— Kardinal Burke
Die stille Anbetung wird so zu einer tiefen politischen und geistlichen Aussage: Wir ordnen unser Leben nicht dem Zeitgeist unter, sondern dem, der war, der ist und der kommt (vgl. Offb 1,8). In einer Zeit zunehmender Verwirrung bleibt die eucharistische Anbetung ein machtvolles Bekenntnis.
Das Christkönigsfest: Liturgischer Ausdruck der Herrschaft Christi
Das Hochfest Christkönig wurde 1925 von Papst Pius XI. in der Enzyklika Quas Primas eingeführt, als Antwort auf den zunehmenden Säkularismus:
„Wenn Christus über die Einzelnen herrscht, herrscht Er auch über Familien und Völker.“
(Quas Primas, Nr. 17)
Die heutige Liturgie des Christkönigssonntags (letzter Sonntag im Jahreskreis) fasst diese Wahrheit zusammen:
„Sein Reich ist ein ewiges Reich, das nicht vergeht.“
(Dan 7,14 – Lesung des Christkönigssonntags, Lesejahr B)
Einladung zur königlichen Begegnung
Jede heilige Messe ist eine Begegnung mit dem König. Wer die Eucharistie empfängt, nimmt Ihn in sein Herz auf – nicht als Symbol, sondern als Herrscher des Lebens. Kardinal Burke ruft dazu auf, die Eucharistie mit Ehrfurcht zu empfangen und Christus Raum in unserem persönlichen, kirchlichen und gesellschaftlichen Leben zu geben.
„Christus soll nicht nur in der Kirche, sondern in jedem Herzen und in jeder Nation regieren.“
— Kardinal Raymond Leo Burke
Liturgischer Hinweis:
In der ausserordentlichen Form des Römischen Ritus wird das Fest Christi des Königs traditionell am letzten Sonntag im Oktober gefeiert (Sonntag vor Allerheiligen), was seine Verbindung zur sozialen Königsherrschaft Christi betont.