NEWS: Diözese Chur äußert sich erstmals zu neuen Messvorschriften

Churer Bischof Joseph Bonnemain kommentiert als erster Schweizer Bischof die jüngsten Anweisungen des Papstes zur Feier der tridentinischen Messe.

Da einige Gläubige in seiner Diözese „besorgt und verwirrt“ seien, ob die Feierlichkeiten des Alten Ritus fortgesetzt würden, habe er die Vorschriften für die Diözese Chur innerhalb weniger Tage nach der Veröffentlichung des Motu proprio von Papst Franziskus veröffentlicht, sagte Bischof Bonnemain katholisch.de.

Es sei unerlässlich, dass er als Bischof die Gläubigen so schnell wie möglich darüber informiere, wie er die Feierlichkeiten der Alten Messe nach dem Wunsch des Papstes regeln werde, erklärte er.

„Die Betroffenen waren sich nicht sicher, ob sie weiterhin die Kirchen nutzen konnten, die sie nicht benutzen wollten. Solche und andere Unsicherheiten wollte ich vermeiden“, sagte er.

Bischof Bonnemain erlaubte der Priesterbruderschaft St. Peter (FSSP), die in Gemeinschaft mit dem Heiligen Stuhl steht, weiterhin den Alten Ritus in den beiden Pfarreien zu feiern, die sie in seiner Diözese hatten. „Die anderen Priester werden mir persönlich glaubhaft erklären müssen, warum sie die tridentinische Messe feiern wollen. Ich teile die Sorge des Papstes, die er in seinem Motu proprio zum Ausdruck bringt, nämlich, dass weder das Zweite Vatikanische Konzil noch seine Ekklesiologie in Frage gestellt und die kirchliche Einheit in der Diözese nicht gefährdet werden darf. Das sind Fragen, auf die ich mit jedem betroffenen Priester eingehen werde.

„In seinem Motu proprio betont der Papst, dass es einen einzigen römischen Ritus gibt. Wir müssen schauen, ob hinter der Alten Messe eine Grundüberzeugung steckt, die die aktuelle kirchliche Lehre ablehnt. Deshalb habe ich Traditionis Custodes sofort anerkannt und begrüßt, sobald es veröffentlicht wurde“, sagte er.

Es gab Leute in seiner Diözese, die wollten, dass alles so bleibt, wie es in der Vergangenheit war. Sie waren überzeugt, dass eine harte Linie die Evangelisierung förderte. Und dann gab es diejenigen, die glaubten, dass die Aufgabe der Kirche darin bestege, die Menschen zu Jesus Christus zu führen, indem sie „die Menschen dort abholen, wo sie sind“. Zwischen diesen beiden Visionen der Kirche gebe es seit Jahrzehnten erhebliche Spannungen – sowohl im Bistum Chur als auch in der Weltkirche.

Quelle: thetablet/katholisch.de

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