Im Gedenkjahr 2025, in dem sich das Erste Konzil von Nizäa zum 1700. Mal jährt, hat die Internationale Theologische Kommission des Vatikans ein bedeutsames Dokument vorgelegt, das die bleibende Relevanz dieses historischen Ereignisses für die Kirche und die heutige Welt unterstreicht.
Das Konzil von Nizäa, einberufen im Jahr 325 durch den römischen Kaiser Konstantin, war das erste ökumenische Konzil der Kirchengeschichte. Es legte den Grundstein für das christliche Bekenntnis an die wahre Gottheit Jesu Christi und formulierte zentrale Elemente des Glaubensbekenntnisses, das bis heute in der Liturgie gesprochen wird. Insbesondere die Formulierung, dass der Sohn „wesensgleich mit dem Vater“ („homoousios“) sei, markierte eine klare Abgrenzung zur arianischen Irrlehre, die die Gottheit Christi bestritt.
Das nun vorgelegte vatikanische Dokument würdigt nicht nur die dogmatische Bedeutung des Konzils, sondern betont auch dessen ökumenische Dimension. In einer Zeit wachsender theologischer Spannungen erinnert die Kommission daran, dass die Einheit im Glauben auf einem klaren, gemeinsamen Bekenntnis zu Christus fusst – so, wie es die Väter von Nizäa einst verteidigten.
Darüber hinaus beleuchtet der Text die geschichtlichen Umstände, unter denen das Konzil stattfand, und zeigt, wie politische und kirchliche Dynamiken ineinandergreifen können – ein Aspekt, der auch für heutige Debatten von hoher Relevanz ist. Dabei erinnert das Dokument daran, dass der Glaube nie ein blosses Produkt von Mehrheitsentscheidungen oder Zeitströmungen sein kann, sondern auf der geoffenbarten Wahrheit gründet, die in Jesus Christus Mensch geworden ist.
Für gläubige Katholiken, insbesondere für junge Menschen, bietet dieses Jubiläum die Chance, sich neu mit den Wurzeln unseres Glaubens auseinanderzusetzen. Das Konzil von Nizäa steht sinnbildlich für die Unerschütterlichkeit der Kirche im Ringen um die Wahrheit und für die Bereitschaft, gegen den Zeitgeist Zeugnis abzulegen – ein Anliegen, das auch heute nichts von seiner Dringlichkeit verloren hat.
In diesem Sinne lädt das Dokument nicht nur zur theologischen Reflexion ein, sondern ist auch ein Weckruf zur Treue gegenüber der katholischen Lehre und zur Einheit im Glauben.