NEWS: Kardinal Müller: Christen definieren sich dadurch, dass sie das Kreuz auf sich nehmen „und es nicht ablegen“

Kardinal Müller: Das Kreuz tragen – eine zentrale Aufgabe für Christen

In der heutigen Welt, in der Selbstverwirklichung und persönlicher Komfort oft im Vordergrund stehen, erinnert Kardinal Gerhard Ludwig Müller an die zentrale Bedeutung des christlichen Glaubens: das Kreuz auf sich zu nehmen und es nicht abzulegen. Für den ehemaligen Präfekten der Glaubenskongregation besteht die wahre Identität eines Christen darin, das Leiden, die Herausforderungen und die Verantwortung, die der Glaube mit sich bringt, anzunehmen – nicht als Bürde, sondern als Ausdruck tiefer Verbundenheit mit Christus.

Das Kreuz ist in der christlichen Theologie ein Symbol des Opfers und der Erlösung. Es steht für den Weg, den Jesus Christus gegangen ist, um die Menschheit von der Sünde zu befreien. Doch Kardinal Müller betont, dass dieses Symbol nicht nur als historisches Ereignis verstanden werden darf, sondern als lebendige und tägliche Realität für jeden Gläubigen. Das Kreuz zu tragen bedeutet, sich den Schwierigkeiten des Lebens zu stellen, in der Nachfolge Christi zu leben und die christlichen Werte der Liebe, Vergebung und Demut in einer oft egozentrischen Welt zu verkörpern.

Müllers Worte erinnern daran, dass das Leben als Christ keine rein theoretische oder passive Angelegenheit ist. Der Glaube fordert die Bereitschaft, sich für das Gute, Wahre und Schöne einzusetzen, auch wenn dies Opfer verlangt. Die Versuchung, das Kreuz abzulegen, ist in einer Welt, die schnelle Lösungen und Bequemlichkeit bevorzugt, gross. Doch genau hier liegt die Herausforderung: Christen sind dazu berufen, das Kreuz nicht nur in guten Zeiten, sondern auch in Krisen und Leiden zu tragen – als Zeichen der Hoffnung und des Vertrauens in Gottes Heilsplan.

Die Idee, dass das Kreuz nicht abgelegt werden darf, ist eine Mahnung an alle Christen, dass der Weg des Glaubens oft durch Prüfungen führt. Diese Prüfungen sind jedoch nicht sinnlos, sondern bieten die Möglichkeit zur inneren Reifung und Stärkung des Glaubens. Kardinal Müller ermutigt die Gläubigen, den Blick fest auf Christus gerichtet zu halten, der selbst das Kreuz getragen hat, um der Welt den Weg zur Erlösung zu weisen.

In einer Zeit, in der viele Menschen nach Bedeutung und Erfüllung suchen, erinnert Kardinal Müller daran, dass das Kreuztragen nicht als Last, sondern als Privileg verstanden werden kann – als ein Weg, der tiefes geistliches Wachstum und wahre Freiheit bringt. Es ist der Weg der Liebe, der Hingabe und der Solidarität mit den Schwachen und Leidenden.

Kommentare sind geschlossen.