Mit der Ankündigung einer weltweiten „Kirchenversammlung“ im Jahr 2028 betritt die katholische Kirche Neuland – oder besser gesagt: sie wird weiter in eine Richtung geführt, die immer deutlicher auf einen tiefgreifenden Umbau hinausläuft. Papst Franziskus sieht darin den „Höhepunkt des synodalen Prozesses“, den er seit Jahren vorantreibt. Doch was zunächst als spiritueller Aufbruch erscheint, wirft bei näherem Hinsehen grundlegende Fragen auf: Wohin steuert die Kirche? Und auf wessen Fundament?

Die synodale Dynamik der vergangenen Jahre hat vielfach Verwirrung gestiftet. Dogmatisch längst geklärte Themen – etwa die Unmöglichkeit der Frauenordination oder die sakramentale Ehe zwischen Mann und Frau – werden erneut zur Diskussion gestellt. Gleichzeitig wird eine „Kultur des Zuhörens“ propagiert, die scheinbar alles zulässt – außer das klare Festhalten an überlieferten Wahrheiten.

Die geplante Kirchenversammlung 2028 ist dabei nicht bloß eine weitere Etappe. Sie wird als globales Ereignis vorbereitet, das kirchenrechtlich und strukturell weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen könnte. Die Gefahr liegt darin, dass sich ein Prozess verfestigt, der nicht auf die Vertiefung des Glaubens zielt, sondern auf seine Anpassung an den Zeitgeist. Begrifflichkeiten wie Partizipation, Inklusion und Diversität dominieren die offiziellen Dokumente, während klassische Begriffe wie Sünde, Gnade, Busse oder Heiligkeit zunehmend an den Rand gedrängt werden.

Die katholische Kirche steht damit an einem Scheideweg. Der Glaube ist kein Mehrheitsprodukt. Er beruht auf göttlicher Offenbarung und auf einer zweitausendjährigen Tradition, die durch Konzilien, Päpste und Heilige bezeugt wurde. Eine Versammlung, die sich über diese Tradition hinwegsetzt oder sie neu interpretieren will, steht im Widerspruch zum Wesen der Kirche selbst.

Christus hat seine Kirche nicht gegründet, um sie der Welt anzupassen, sondern um die Welt zu Christus zu führen. Eine synodale Struktur, die keine Grenzen mehr kennt, verliert letztlich ihren inneren Halt. Wenn alles „möglich“ wird, verliert das Ewige seine Stimme.

Im Blick auf 2028 bleibt daher zu fragen: Wird die Kirchenversammlung ein Instrument geistlicher Erneuerung – oder ein weiterer Schritt in Richtung einer Kirche, die ihre Identität aufgibt? Die Antwort darauf entscheidet nicht nur über die Zukunft der Institution – sondern über das Heil unzähliger Seelen.

Von admin