Papst Franziskus hat am 22. Juli eine historische Entscheidung für die katholische Kirche in Argentinien getroffen: Er verlegte den Sitz des Primas von Buenos Aires nach Santiago del Estero. Diese Verlegung hat sowohl historische als auch symbolische Bedeutung. Santiago del Estero, gegründet im Jahr 1553, ist die älteste noch bestehende Stadt Argentiniens und war einst das religiöse Zentrum des Landes. Der Vatikan begründete diesen Schritt mit der „herausragenden Bedeutung“ von Santiago del Estero in der Geschichte der Evangelisierung Argentiniens. Die Stadt war lange Zeit ein wichtiger Ausgangspunkt für die Verbreitung des christlichen Glaubens in der Region. Für die Erzdiözese Buenos Aires, bisher Sitz des Primas von Argentinien, bedeutet diese Änderung zwar einen Statusverlust, aber keine Minderung ihrer pastoralen Bedeutung als grösste Diözese des Landes. Papst Franziskus zeigt damit sein Bestreben, die Kirche zu dezentralisieren und die Bedeutung der Peripherien zu betonen – ein Thema, das er seit Beginn seines Pontifikats immer wieder anspricht. Der Erzbischof von Santiago del Estero, Vicente Bokalic Iglic CM, begrüsste die Entscheidung des Papstes als „Geschenk und Verantwortung“ und sieht darin eine Chance, den Glauben in der Region weiter zu stärken.