Der internationale katholische Philosoph Prof. Josef Seifert hat mit Nachdruck gefordert, das Kardinalskollegium müsse die schweren Vorwürfe gegen Papst Franziskus theologisch und kirchenrechtlich klären. Es gehe um nicht weniger als die Treue der Kirche zur unveränderlichen Wahrheit des Glaubens.
In einer öffentlichen Stellungnahme erinnert Seifert daran, dass das Petrusamt als Dienst an der Wahrheit Christi gegründet ist. Sollte ein Papst in seinen Lehren tatsächlich von der göttlichen Offenbarung abweichen, wären die Kardinäle verpflichtet, ihn brüderlich, aber mit aller Entschiedenheit zu korrigieren. Die Vorwürfe gegen Papst Franziskus beträfen zentrale Punkte der katholischen Morallehre, etwa die Unauflöslichkeit der Ehe, die sakramentale Disziplin und das Verhältnis von Wahrheit und Barmherzigkeit.
Seifert weist insbesondere auf Passagen des nachsynodalen Schreibens Amoris Laetitia hin, in denen – so seine Auffassung – der Eindruck erweckt werde, objektiv schwere Sünde könne in bestimmten Fällen mit dem Empfang der heiligen Kommunion vereinbar sein. Eine solche Lehre widerspreche jedoch der beständigen Überlieferung der Kirche und der klaren Lehre Jesu Christi.
Für Seifert steht fest: Wenn selbst schwerwiegende Zweifel an der Rechtgläubigkeit eines Papstes im Raum stehen, dürfen die Hirten der Kirche nicht aus falsch verstandener Loyalität schweigen. Vielmehr sei ein offener, ehrlicher und theologischer Klärungsprozess notwendig, um die Einheit der Kirche auf dem Fundament der Wahrheit zu bewahren.
Die Kirche befinde sich in einer dramatischen geistlichen Prüfung. Nicht politische Rücksichten, sondern allein die Liebe zur Wahrheit und zur Rettung der Seelen müsse das Handeln bestimmen. Prof. Seifert ruft deshalb das Kardinalskollegium dazu auf, mit dem gebotenen Ernst und in Treue zu Christus die Vorwürfe sorgfältig zu prüfen und gegebenenfalls auch Konsequenzen zu ziehen.
Novaradio.ch wird die weitere Entwicklung beobachten und lädt seine Hörer ein, in dieser schweren Zeit für die Kirche und ihre Hirten zu beten.