In den vergangenen Tagen kursierten vermehrt Gerüchte über einen möglichen Rücktritt von Papst Franziskus. Anlass dafür sind Berichte über seinen gesundheitlichen Zustand, insbesondere eine beidseitige Lungenentzündung, die ihn zuletzt stark beeinträchtigt hat. Doch wie wahrscheinlich ist ein Rücktritt wirklich?
Der 88-jährige Pontifex hat in der Vergangenheit mehrfach betont, dass ein Amtsverzicht, wie ihn sein Vorgänger Benedikt XVI. vollzogen hat, unter bestimmten Umständen denkbar sei. Er selbst soll sogar ein Rücktrittsschreiben für den Fall einer schweren Erkrankung hinterlegt haben. Dennoch haben hochrangige Vertreter des Vatikans, darunter Kardinal Giovanni Battista Re, zuletzt betont, dass derzeit kein Rücktritt zur Debatte stehe. Vielmehr soll sich der Papst auf dem Weg der Besserung befinden und in Kürze seine Amtsgeschäfte wie gewohnt weiterführen.
Trotzdem gibt es immer wieder Stimmen innerhalb der Kirche, die einen Rücktritt für möglich halten. Kardinäle wie Gianfranco Ravasi und Jean-Marc Aveline äusserten zuletzt, dass eine Amtsniederlegung dann sinnvoll wäre, wenn Franziskus nicht mehr in der Lage sein sollte, seine Aufgaben zu erfüllen. Doch eine offizielle Bestätigung dieser Spekulationen gibt es nicht.
Ein Rücktritt wäre zweifellos eine historische Zäsur, schliesslich würde Franziskus erst als zweiter Papst der Neuzeit freiwillig sein Amt aufgeben. Doch aktuell scheint der Papst trotz gesundheitlicher Rückschläge entschlossen, seinen Dienst fortzusetzen. Ob sich diese Einschätzung ändert, hängt letztlich von seiner weiteren Genesung und seiner persönlichen Entscheidung ab. Vorerst bleibt es bei Spekulationen – und einer Kirche, die weiterhin auf die Führung ihres Oberhaupts setzt.
