NEWS: Zum Tod von Benedikt XVI.: Möglichkeiten zur Anteilnahme

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. wird ab 2.1. im Petersdom aufgebahrt werden, damit die Gläubigen von dem Verstorbenen Abschied nehmen können. Am 5. Januar um 9.30 Uhr feiert Papst Franziskus auf dem Petersplatz ein Requiem für seinen Vorgänger im Papstamt. Das gab der vatikanische Pressesaal kurz nach der Todesnachricht an diesem Samstag bekannt.

Wie der Pressesaal dann am Nachmittag weiter bekanntgab, werde der Leichnam des emeritierten Papstes Benedikt XVI. bis zum frühen Montagmorgen im Kloster Mater Ecclesiae verbleiben, bevor er in den Petersdom überführt wird. Offizielle Besuche oder öffentliches Gebet am Totenbett seien jedoch nicht vorgesehen.

Ab 9 Uhr am Montagmorgen wird Benedikt XVI. im Petersdom aufgebahrt, wo die Gläubigen bis 19 Uhr von ihm Abschied nehmen können, am Dienstag und Mittwoch ist der Besuch in der Basilika jeweils von 7 bis 19 Uhr möglich. Angaben der Römischen Präfektur zufolge werden täglich etwa 30.000 bis 35.000 Menschen im Petersdom erwartet. An der Totenmesse werden offiziellen Schätzungen zufolge etwa 50.000-6.000 Menschen teilnehmen, offizielle Delegationen werden aus Deutschland und Italien erwartet. Für die Teilnahme an der Messe ist keine Zugangskarte erforderlich.

Der emeritierte Papst hatte zu Lebzeiten bereits darum gebeten, dass sein Begräbnis vor allem „einfach“ gestaltet werden sollte. Im Anschluss an das Requiem wird der Leichnam, nach den Riten der Ultima Commendatio und des Valedictio, ins Innere der Basilika überführt und anschließend, wie bei verstorbenen Päpsten üblich, in den Grotten von Sankt Peter bestattet.

Erzbischöfe, Bischöfe und Priester, die bei dem Requiem konzelebrieren möchten, können sich dafür auf der Internetseite des Liturgischen Amtes des Vatikans registrieren.

Anteilnahme in Bayern

Doch auch für die Gläubigen der Erzdiözese München und Freising wird es Gelegenheit geben, ihre Anteilnahme zu zeigen. Die Pfarreien wurden angewiesen, in den nächsten Tagen bis zum 3. Januar jeweils um 16 Uhr die Kirchenglocken für eine Viertelstunde läuten zu lassen, sofern zu dieser Zeit nicht ein Gottesdienst stattfindet. Unter www.erzbistum-muenchen.de/benediktxvi stehen ein Gebet und Fürbitten für den verstorbenen emeritierten Papst zur Verfügung.

In den Domen, aber auch in Altötting und in Ratzingers Geburtsort Marktl am Inn werden Kondolenzbücher aufliegen. Unter der Überschrift „Vergelt’s Gott, Papst Benedikt XVI.“ wurde auf der Internetseite www.benedictusxvi.org eine Möglichkeit für digitale Beileidsbekundungen freigeschaltet. Außerdem wird es Gedenkgottesdienste geben.

Glockenläuten und Trauerbeflaggung in Deutschland

Überall in Deutschland sollen an diesem Silvestertag an Kathedralen, aber auch an Pfarrkirchen und Kapellen die Totenglocken oder die tiefsten Glocken die Katholikinnen und Katholiken zum Gebet für das frühere Kirchenoberhaupt aufrufen.

Ein zentrales nationales Requiem für Joseph Ratzinger, der am Samstagmorgen im Alter von 95 Jahren gestorben ist, wird es allerdings nicht geben. Es sei sinnvoll, einen Unterschied zwischen dem Tod eines amtierenden Kirchenoberhauptes und dem Tod eines seit fast zehn Jahren im Ruhestand lebenden emeritierten Papstes zu machen, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, am Samstag vor Journalisten in Limburg. Zu dieser Entscheidung sei man nach Kontakten mit der Botschaft des Vatikan in Berlin gekommen.

Stattdessen werde es in den kommenden Tagen in vermutlich jedem der 27 deutschen Bistümer ein Requiem oder einen Gedenkgottesdienst für Benedikt XVI. geben. Zudem hat beispielsweise das Erzbistum Köln die Gemeinden aufgefordert, am Tag der Beisetzung an Kirchen und Kapellen vor dem in Rom stattfindenden Requiem für 15 Minuten zu läuten, nicht jedoch an den anderen Tagen bis dahin. Je nach Bistum gibt es allerdings unterschiedliche Läuteordnungen.

Die Trauer wird auch im öffentlichen Raum sichtbar sein: Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat aus Anlass des Todes des ehmaligen Papstes Benedikt XVI. bundesweite Trauerbeflaggung der obersten Bundesbehörden angeordnet. Die Anordnung gelte für den Tag seines Todes und für den Tag der offiziellen Trauerfeierlichkeiten in Rom, so Faeser am Samstag in Berlin.

Gedenken in Österreich

In Österreich verkündete die Pummerin am Stephansdom und die Glocken aller Domkirchen am Samstagvormittag die Nachricht vom Tod des emeritierten Papstes. Kardinal Christoph Schönborn wird am Neujahrstag (1. Januar) um 11.15 Uhr in der Basilika Mariazell einen Trauergottesdienst feiern. Mit dem steirischen Marienwallfahrtsort war Benedikt XVI. nicht nur durch seinen Besuch während des Papstbesuchs in Österreich im Jahr 2007 innig verbunden.

Die Österreichische Bischofskonferenz feiert für Benedikt XVI. am Montag, 9. Januar, um 18 Uhr, eine Heilige Messe im Wiener Stephansdom. Zur Seelenmesse für den verstorbenen emeritierten Papst mit Kardinal Schönborn, Erzbischof Lackner und den österreichischen Bischöfen sind alle Gläubigen zur Mitfeier eingeladen. Wie die Bischofskonferenz am Samstag gegenüber Kathpress mitteilte, erfolgt eine Einladung auch an die Ökumene und die Vertreter des öffentlichen Lebens.

Glocken in der Schweiz

Die Schweizer Bischöfe riefen angesichts des Todes von Papst em. Benedikt XVI. alle Pfarreien dazu auf, um 15 Uhr die Glocken zu läuten und in den Messen für den Verstorbenen zu beten.

„Es ist üblich, ein Gebet in die Messe einzuschließen und die Glocken zu läuten, um die Trauer zu auszudrücken und Hoffnung zu zeigen“, teilte die Sprecherin der Schweizer Bischofskonferenz, Julia Moreno, mit. Am Samstag sollten die Kirchenglocken demnach um 15 Uhr fünf Minuten lang läuten.

Quelle: Vatikan News

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