Kardinal Gerhard Ludwig Müller, ehemaliger Präfekt der Glaubenskongregation, hat sich in der Vergangenheit kritisch zu verschiedenen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen geäussert. Seine Äusserungen über die Agenda 2030 und deren mögliche Einführung in die Kirche zeigen seine Besorgnis darüber, dass weltliche Ziele und Programme die christlichen Werte und Lehren beeinflussen könnten.
Die Agenda 2030 ist ein globales Programm der Vereinten Nationen, das 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) umfasst. Diese zielen darauf ab, weltweite Herausforderungen wie Armut, Ungleichheit, Umweltzerstörung und Klimawandel zu bekämpfen. Obwohl diese Ziele auf den ersten Blick positiv wirken, sieht Kardinal Müller die Gefahr, dass sie – wenn sie unkritisch übernommen werden – die spirituelle und moralische Ausrichtung der Kirche verwässern könnten.
In seinen Äusserungen weist er darauf hin, dass die Kirche eine eigenständige, auf göttlicher Offenbarung basierende Moral und Lehre besitzt, die nicht mit politischen oder wirtschaftlichen Agenden vermischt werden sollte. Kardinal Müller warnt davor, dass, wenn die Kirche beginnt, weltliche Programme wie die Agenda 2030 zu unterstützen, dies zu einem Verlust ihres eigentlichen Auftrags führen könnte. Die Kirche müsse sich auf die Verkündigung des Evangeliums und die Heilung der Seelen konzentrieren, anstatt sich in politische Programme einbinden zu lassen, die von einer säkularen Weltanschauung geprägt sind.
Für ihn besteht die Gefahr, dass durch eine solche Einführung das Evangelium relativiert wird und die Kirche auf einen politischen Akteur reduziert wird, der den vorherrschenden gesellschaftlichen Trends folgt. Er betont, dass die Kirche unabhängig von politischen Bewegungen bleiben muss, um ihre prophetische Stimme in der Welt zu bewahren.
Zusammengefasst mahnt Kardinal Müller, dass die Kirche wachsam sein müsse, um nicht in den Strudel globaler Agenden hineingezogen zu werden, die mit den fundamentalen Lehren des Christentums kollidieren könnten. Die Botschaft des Evangeliums dürfe nicht durch politische Ideologien verwässert werden, auch nicht im Namen edler Ziele wie der Nachhaltigkeit. Für ihn ist die Kirche in erster Linie der Bewahrer der ewigen Wahrheiten und nicht ein Instrument weltlicher Programme.