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NEWS vom 10.03.2022

Beten wir für den Frieden und zeigen wir Solidarität mit den ukrainischen Flüchtlingen

Die 335. ordentliche Vollversammlung der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) fand vom 7.–9. März 2022 im Bildungshaus Centre Saint-François in Delsberg/JU statt. Der bewaffnete Konflikt in der Ukraine sowie die diözesane und die gesamtschweizerische Phase der Bischofssynode 2023 bildeten die Schwerpunkte auf der Traktandenliste.

„Nein zum Krieg!“

Die Schweizer Bischöfe bekunden ihre tiefe Besorgnis in Bezug auf den derzeitigen Krieg in der Ukraine. Mit Entschlossenheit und voller Überzeugung wiederholen sie den Aufruf zum Frieden zwischen der Russischen Föderation und der Ukraine, der in ihrer gemeinsamen Erklärung zum Ausdruck kam, welche Papst Franziskus und Seine Heiligkeit Kyrill, Patriarch von Moskau, am 12. Februar 2016 in Havanna unterzeichnet hatten: «Wir verurteilen die Kriegshandlungen in der Ukraine.» 

Die dramatische Situation in dem mitteleuropäischen Land war bei den Sitzungen und den Feierlichkeiten an den drei Versammlungstagen stets präsent. Eröffnet wurde die ordentliche Versammlung mit einer Gebetsstunde für den Frieden in der Ukraine und den anderen Regionen der Welt, die von bewaffneten Konflikten betroffen sind. Den Abschluss bildeten drei Minuten stilles Gebet zum Glockengeläut.

Einsatz für den Frieden

Die Schweizer Bischöfe bekunden ihre uneingeschränkte Solidarität mit den Kriegsopfern in der Ukraine und appellieren, dass diese Situation nicht dazu führen darf, das russische Volk pauschal zu verurteilen oder zu stigmatisieren.

Sie sprechen bereits jetzt allen Gläubigen sowie allen Männern und Frauen guten Willens, die sich seit dem Ausbruch der Kriegshandlungen am 24. Februar für die ukrainische Bevölkerung und die Hunderttausenden Menschen, die vor den Kriegshandlungen fliehen, einsetzen, ihren herzlichen Dank aus. Sie rufen dazu auf, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, damit diese Welle der Solidarität nicht abebbt – dies begleitet von unablässigem Friedensgebet.

Schreiben an Patriarch Kyrill

Am Montag, den 7. März, versandte der Präsident der SBK, Bischof Felix Gmür, einen eingeschriebenen Brief an Seine Heiligkeit Kyrill, Patriarch von Moskau.

In dem Schreiben fordert er seinen Amtsbruder im Namen Jesu Christi auf, sich beim russischen Präsidenten Wladimir Putin dafür einzusetzen, dass dieser die Militäroperation in der Ukraine umgehend einstellt.

Solidarische Initiativen

Vor diesem Hintergrund grosser Sorge und Dringlichkeit hat die SBK mehrere konkrete Massnahmen beschlossen, namentlich:

– Die vom Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) vorgesehene Heilige Messe, die am Montag, den 11. April 2022 (Ostermontag) für die an Covid-19 Verstorbenen geplant ist, soll auch für den Frieden in der Ukraine bestimmt sein. Sie wird um 11.15 Uhr in der Klosterkirche Einsiedeln gefeiert, von Abt Urban Federer geleitet und per Livestream auf der Website der Klosterkirche (www.kloster-einsiedeln.ch) übertragen.

– Die liturgischen Verantwortlichen der deutschsprachigen Länder haben für die Karfreitagsfeier (15. April 2022) ein spezifisches Gebetsanliegen für den Frieden in der Ukraine vorbereitet. Dieses wird in Kürze ins Französische und Italienische übersetzt.

– Die Bischöfe haben die diözesanen Nothilfe-Initiativen für die ukrainische Bevölkerung koordiniert. Insbesondere haben sie für den 20. März (3. Fastensonntag) eine Kollekte in den Bistümern und Gebietsabteien beschlossen.

Und schliesslich appelliert die SBK nachdrücklich an die politischen Stellen und die gesamte Bevölkerung, dass die Schweiz bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine, die an unsere Landesgrenzen klopfen, menschliche Solidarität beweisen soll.

Diözesane Phase der Bischofssynode 2023

«Der synodale Prozess ist noch nicht beendet. Im Gegenteil: Er steht erst am Anfang!» Das ist die Meinung der Mitglieder der SBK, welche die ersten Ergebnisse des «Synodalen Weges», der in den vergangenen Monaten stattgefunden hat, auf Ebene der Schweizer Bistümer weitergetragen und vertieft haben.

Sie danken allen, die auf die eine oder andere Weise an der diözesanen Konsultation mitgewirkt haben. Sie äusserten den Wunsch, dass diese Art des gemeinsamen Betens und des Dialogs immer mehr zu einem «ganz gewöhnlichen Ansatz» im kirchlichen Leben in der Schweiz und anderswo werden solle. Dies mit dem Ziel, zu einem spirituellen Konsens über die verschiedenen Fragestellungen zu gelangen, die das Volk Gottes heute bewegen – als Ergebnis einer Entscheidungsfindung, welche die Kirche unter Beteiligung aller durchführt.

Nachdem die diözesane Phase nun abgeschlossen ist, hat die SBK die Pastoralkommission mit dem Verfassen eines nationalen Berichts beauftragt. Dieser soll an der Schweizer Synodalversammlung im Programm vom 30. Mai 2022 im Kloster Einsiedeln zur Diskussion stehen. Der nationale Bericht wird sodann im Sommer nach Rom geschickt, um das erste Instrumentum laboris vorzubereiten – jenes Dokument, das anschliessend auf kontinentaler Ebene diskutiert werden soll.

Neuer Generalsekretär und neuer stellvertretender Generalsekretär

Die Mitglieder der SBK begrüssten den neuen Generalsekretär Davide Pesenti und seinen Stellvertreter Martin Wey, die kürzlich ihr Amt angetreten haben. Sie wünschten ihnen für ihren neuen Wirkungsbereich alles Gute.

Richtlinien des Frauenrates der SBK

Die Schweizer Bischöfe haben die neuen «Richtlinien» des Frauenrates der SBK verabschiedet. Dieser ist das beratende Organ für Fragen im Zusammenhang mit der Stellung und dem Auftrag von Frauen in der katholischen Kirche in der Schweiz. Das Dokument sieht insbesondere vor, dass darin Frauen aus verschiedenen Sprachregionen, unterschiedlichen kirchlichen Berufungen und Lebensumständen sowie aus verschiedenen Alters- und Berufsgruppen vertreten sein sollen.

Begegnung mit dem Apostolischen Nuntius

Traditionsgemäss empfing die SBK am Montagnachmittag den Apostolischen Nuntius in der Schweiz, Erzbischof Martin Krebs, zu einem brüderlichen Austausch über aktuelle Themen. Vor allem brachte der Nuntius die Initiativen zur Sprache, welche Papst Franziskus für einen Waffenstillstand in der Ukraine und für den Weltfrieden unternommen hat.

Ernennungen

Die SBK hat die folgenden Ernennungen vorgenommen:

•          Marianne Pohl-Henzen für den Stiftungsrat der Fastenaktion

•          Pfarrer Stefan Buchs CCN und Stève Bobillier für die Kommission für Bioethik

•          Pfarrer Andreas Fuchs, Bischofsvikar, und Don Carlo de Stasio (Bistum Chur) für die Kommission Migration

•          Helena Jeppesen-Spuhler als neues Mitglied der Kommission Justitia et Pax

•          Markus Thürig, Generalvikar des Bistums Basel, für die Fachgruppe 3 der Mitfinanzierung SBK-RKZ

•          Annette Mayer Gebhardt, Spitalseelsorgerin, katholische Vertreterin für die ökumenische Kommission « Palliative Care »

•          Martin Wey, stellvertretender Generalsekretär, für die Kommission der RKZ für    Kirchenrecht und Religionsrecht

•          Davide Pesenti, Generalsekretär, für die Planungs- und Finanzierungskommission SBK-  RKZ

Freiburg, 10. März 2022

Quelle: SBK