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Mittwochskolumne: Christi Himmelfahrt
Bern (novaradio.ch): Am Donnerstag feiert die Kirche Christi Himmelfahrt. Eine meiner Lieblingsstellen des Neuen Testaments wird uns morgen in der Lesung vorgetragen. Wir hören aus der Apostelgeschichte, wie die beiden Engel den Jüngern nach der Himmelfahrt Christi zurufen, die Jünger sollten nicht einfach herumstehen und in den Himmel starren. Der Herr komme genauso plötzlich und unerwartet zurück, wie er in den Himmel aufgenommen wurde. Für mich ist diese Stelle die unmissverständliche Aufforderung Gottes, aktiv tätig zu sein. Jesus Christus zu folgen bedeutet nicht, einfach darauf zu warten, dass Jesus wiederkommt, sondern zu versuchen, das Reich Gottes hier auf Erden durch die unermüdliche Verkündigung der Frohen Botschaft und durch Taten der Nächstenliebe zu verwirklichen. Die Kirche ist nicht von 11 Menschen auf mehr als eineinhalb Milliarden Katholiken in 2000 Jahren angewachsen, weil die Jünger Jesu nur in den Himmel geschaut haben und herumgestanden sind. Natürlich ist es heilsam für die Seele, sich den Himmel vorzustellen und davon zu träumen, wie es sein muss, Gott zu schauen. Aber das ist nicht unser Auftrag hier auf Erden. Um Menschen für das Reich Gottes zu gewinnen, müssen wir mit beiden Füssen auf dem Boden stehen und unseren Blick auch auf die irdische Realität werfen, die halt nicht so perfekt ist, wie wir uns dies wünschen. Wir müssen versuchen, in dieser unperfekten Welt zu wirken und dabei Gutes zu tun. Gerade in der jetzigen Situation in der Schweizer Kirche ist die Versuchung gross, sich als gläubiger Katholik abzuschotten. Viele fromme Katholiken gehen an die Heiligen Messen, beten den Rosenkranz und versuchen, im Alltag gute Christen zu sein. Sie erheben jedoch nicht ihre Stimme, wenn es darum geht, Missstände in der Kirche zu bekämpfen. Wenn wir an Christi Himmelfahrt zurechtgewiesen werden, nicht in den Himmel zu starren, dann ist dies ein Aufruf an jeden Einzelnen, kein «Konsumkatholik» zu sein, der nur für sich glaubt und lebt, sondern für eine authentische Kirche einzustehen. Es darf nicht sein, dass gerade in unserem Bistum Basel so viele glaubenstreue Priester Probleme haben, währenddem heterodoxe Laientheologen und ständige Diakone liturgische und sakramentale Missbräuche begehen können, ohne vor Konsequenzen Angst haben zu müssen. Wir Gläubigen müssen uns von unserer Lauheit befreien und alle Möglichkeiten nutzen, um der Kirche zu dienen. Das Böse ist immer ein Mangel am Guten. Bei seiner Rückkehr, die plötzlich sein wird, wird jeder Jünger Jesu Rechenschaft dafür ablegen müssen, was er für die Kirche und seine Mitmenschen getan hat. Setzen wir uns für eine authentische und glaubwürdige Kirche ein, damit Jesu uns bei seiner Rückkehr nicht beim Herumstehen und Starren in den Himmel überrascht. DR
Theologiestunde: Christi Himmelfahrt
Alles zum Thema Christi Himmelfahrt inkl. Interview mit unserem geistlichen Berater Dr. Don Nerio Medici
Mittwochskolumne vom 17.05.2023
Christi Himmelfahrt
Bern (novaradio.ch): Morgen feiert die Kirche Christi Himmelfahrt. In der Lesung hören wir morgen einen meiner Lieblingssätze. „Ihr Männer von Galiläa, was steht Ihr da und schaut zum Himmel empor?“. Die zwei Männer in weissen Gewändern, sicherlich Engel, rufen dies den Aposteln zu, als Jesus in den Himmel aufgenommen wurde und die Jünger staunend ihre Blicke in den Himmel richten. Diesen Satz rufen die Engel auch uns allen heute zu. Was stehen wir häufig herum und schauen in den Himmel, ohne selbst zu versuchen, Gottes Willen auf Erden zu erfüllen? Jesus hat uns gesagt, dass es gut für uns sei, dass er in den Himmel geht, da er uns so den Beistand senden kann. Der Heilige Geist ist stets bei uns und hilft uns, Gottes Willen zu erkennen und zu erfüllen. Die Himmelfahrt Christi soll uns nicht dazu verleiten, untätig zu werden und nur betrübt in den Himmel zu starren, sondern selber aktiv zu sein. Als Katholiken glauben wir daran, dass wir durch unsere Werke unseren Glauben unter Beweis stellen können. Zwar hat der Katholizismus seine mystischen Seiten, aber das Leben der meisten Katholiken spielt sich im Hier und Jetzt ab. Wir dürfen auf Wunder hoffen und solche geschehen auch immer wieder, aber wir müssen auch selbst zu Händen und Füssen Gottes werden und gute Taten vollbringen. Denn weiter sprechen die beiden weiss gekleideten Männer: „Dieser Jesus, der von Euch fort in den Himmel aufgenommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie Ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen.“ Niemand von uns weiss, wann Jesus wiederkommt. Uns ist es nicht erlaubt, Zeiten und Fristen zu kennen. Allen Prophezeiungen, die leider auch von frommen Katholiken teilweise verbreitet werden, die das nahe Ende der Welt verkünden, muss eine klare Absage erteilt werden. Als Menschen müssen wir jeden Augenblick so leben, wie er der letzte wäre, aber wir dürfen kein Ende verkünden, das nur Gott kennt. Versuchen wir das morgige Fest als Anlass zu nehmen, um zu tätigen Christen zu werden, die nicht erstarren, sondern durch den Heiligen Geist erfüllt sind. Solange Gott uns die Zeit schenkt, Gutes zu tun, ist es an uns, diese Zeit zu nutzen. DR
Jugendsendung: Gott herrscht die Welt
Luka informiert Sie über Christi Himmelfahrt.