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NEWS: Franziskaner wenden sich gegen Papst Franziskus ab

Eine Hundertjahrfeier, die in mehreren Hundertjahrfeiern, von 2023 bis 2026, ausgedrückt und gefeiert wird und auf die sich die gesamte franziskanische Familie vorbereitet. In diesem Jahr 2022 wurden bereits die Leitlinien für dieses große Ereignis umrissen und den Angehörigen der Orden, den Brüdern des Ersten Ordens, den Klarissen, den Brüdern und Schwestern des TOR (Dritter Orden des heiligen Franziskus), des OFS (Franziskanischer Säkularorden) und der GIFRA (Franziskanische Jugend), mitgeteilt.

Die Unterschriften auf dem Brief zur Ankündigung der Leitlinien sind ohne die Voranstellung von Pater, Bruder oder Schwester unterzeichnet: Deborah Lockwood OSF, Vorsitzende IFC-TOR; Tibor Kauser OFS, Generalminister; Massimo Fusarelli OFM, Generalminister; Roberto Genuin OFMCap, Generalminister; Carlos Alberto Trovarelli OFMConv, Generalminister; Armando Trujillo Cano TOR, Generalminister.

Die Bildung einer Koordination zur Hundertjahrfeier der Franziskaner erfolgte im Jahr 2021 mit einem Schreiben vom 2. Oktober. Diese Hundertjahrfeier, die mehrere Jubiläen einschließt, umfaßt 800 Jahre Regula bullata des heiligen Franziskus und der Weihnacht von Greccio (1223–2023), der Stigmata des heiligen Franz von Assisi (1224–2024), des Sonnengesangs (1225–2025) und schließlich des Osterfestes des heiligen Franziskus (1226–2026).

Die Planung der Feierlichkeiten wurde, wie im Brief vom 1. Januar 2022 zu lesen ist, einer Arbeitsgruppe von Experten anvertraut, die „die Aufgabe hat, einen Arbeitsplan für die charismatische Vertiefung der Etappen der Hundertjahrfeier, für die ständige und erste Ausbildung aller Brüder und Schwestern der Franziskanischen Familie, d. h. für die Ausbildung in unseren Provinzen, Kustodien, OFS-Bruderschaften und anderen Jurisdiktionen vorzulegen. Unsere Absicht war es, einige gemeinsame Linien für die charismatische Vertiefung in unseren Bruderschaften und in den verschiedenen Realitäten, die mit uns gehen, anzubieten.“

Es ist aus den Leitlinien überdeutlich zu entnehmen, daß die Planung der Hundertjahrfeier ganz im Zeichen der Fortsetzung der weltlichen Revolution der Kirche steht, die sich sechzig Jahre nach der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils den liberalistischen und relativistischen Geist zu eigen gemacht hat und im Pontifikat von Franziskus, dem „jesuitisch-franziskanisch-globalistischen“ Papst, ihren vollen Ausdruck und ihre Verwirklichung findet.

In den „Allgemeinen Bemerkungen“ der Leitlinien heißt es: „Die theologischen Bezugsgrundlagen werden die Dokumente des Lehramtes der Kirche sein, die aus der franziskanischen charismatischen Perspektive gelesen werden. Die Feier der Hundertjahrfeiern wird zu einer günstigen Gelegenheit, um als franziskanische Familie die kirchliche Reform zu unterstützen, die der Papst in seinem Pontifikat durchführt“. Weiter heißt es, daß die Feier der Hundertjahrfeiern genau das Ziel hat, „unseren Blick wirklich entschlossen auf die Zukunft zu richten und unsere franziskanische Identität charismatisch zu stärken“, d. h. diejenige, die sich strikt von der franziskanischen Tradition abgrenzt, wie die dramatische Geschichte der Franziskaner und der Franziskanerinnen der Immakulata durch heftige und grausame Verfolgung deutlich gezeigt hat, ohne jeden Anschein von Barmherzigkeit.

Die „Integration aller Kulturen“ wird als grundlegendes Kriterium genannt, und es ist notwendig, das Projekt ad intra und ad extra zu entwickeln und dabei „Phantasie und Kreativität zu investieren, damit es sich auch auf das nichtkirchliche soziale und kulturelle Umfeld auswirkt“. Es werden vier Dimensionen zur Beachtung empfohlen: theologische, ekklesiologische, anthropologische und soziologische; die letzten beiden werden als geeignet angesehen, um in den Ad-extra-Programmen vertieft zu werden.

Mit modernistischer Vorsicht wird davor gewarnt, daß „die Gefahr besteht, daß die Vorschläge zu sehr auf den theoretischen und intellektuellen Aspekt konzentriert bleiben. Aus diesem Grund wäre es angebracht, bei jedem der Themen das mit dem vorgeschlagenen Thema verfolgte Ziel und einige Maßnahmen anzugeben, die die erfahrungsbezogene und praktische Dimension dynamisieren würden“. Es ist klar, daß der kognitive Aspekt der franziskanischen Realität sich absolut auf einen Weg lehrmäßiger, liturgischer und historischer Art bezieht, um die ursprüngliche Prägung des Franziskanertums, die von seinem Gründer gewollt war, zu manifestieren; dem wird das erfahrungsmäßige und praktische Element als Mittel entgegengestellt, um die Prinzipien zu ersticken, die die franziskanische Arbeit durch die Jahrhunderte hindurch bewegt haben. In einem Zeitalter wie dem unseren, das verwirrt und instabil ist, auch wegen der Seelsorger, die dazu beitragen, daß es so ist, werden die Fragen des Gewissens vergraben, das geht soweit, selbst den Begriff „Seele“ verschwinden zu lassen, der in diesem Dokument nie erwähnt wird. Gleiches gilt für das Lemma [Stichwort] „Sünde“. „Bekehrung“, im christlichen Sinn als Bekehrung zur erlösenden Wahrheit Christi, ist auch ein Wort, das aus dem Vokabular des heutigen ekklesialen Alltags verschwunden ist, außer wenn es entstellend umgedeutet und im ökologischen Bereich verwendet wird, wie wir sehen werden.

Man sagt, die Fülle der Gaben, die der heilige Franziskus vom göttlichen Geber empfangen hat, erfüllt sich in der „Komplementarität und der lebendigen gegenseitigen Gemeinschaft“ der Menschen in der Welt. Deshalb wollen wir als Franziskanische Familie gemeinsam mit all jenen feiern, die sich „von der evangelischen Schönheit des Poverello“ angezogen fühlen – der sich in Wirklichkeit in seiner großen Demut immer mit dem Namen parvulus (Kleiner) bezeichnet hat. Außerdem „bieten uns diese Hundertjahrfeiern eine wertvolle Gelegenheit, den Reichtum unseres Charismas mit einem prophetischen Blick in die Zukunft neu zu beleben“. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil stoßen wir oft und gerne auf „prophetische“ Blicke, ja es scheint uns, daß „die Untergangspropheten“, wie Johannes XXIII. jene nannte, die eine Revolution in der Konzilskirche befürchteten, die wahren Propheten unserer Zeit sind, die die bitteren Früchte der Krise, den Glaubensabfall und die Dekadenz der menschlichen Kirche voraussahen.

In diesem Dokument wird das Testament des heiligen Franziskus willkürlich nach eigenem Bedarf zitiert. In der Tat ist dieses Testament, wenn es in seiner Gesamtheit gelesen wird, eine wahre Anklage für die heutige franziskanische Familie. Der Gründer ordnet hier mit Strenge und Feierlichkeit an, daß keiner der Brüder sich erlauben darf, die Regel subjektiv zu interpretieren: Es ist notwendig, sie so zu nehmen, wie sie ist, wie er sie direkt aus dem Evangelium erhalten hat, ohne sie jemals vom Testament selbst zu lösen.

Es war im September 1226, als frater Franciscus parvulus, bevor er für seinen sterblichen Körper den Bruder Tod umarmte, das Testament verfaßte, das den Inhalt der evangelischen Vollkommenheit und sein Leben der vollen Umkehr in Christus und für Christus am besten zusammenfaßt. Im Testament bekräftigt er seinen Willen:

„Und allen meinen Brüdern, Klerikern und Laien, befehle ich, aus Gehorsam keine Erklärungen in die Regel oder in diese Worte einzufügen und zu sagen: ‚So sind sie zu verstehen‘; sondern wie der Herr es mir gegeben hat, die Regel und diese Worte mit Einfachheit und Reinheit zu sagen und zu schreiben, so sollt auch ihr mit Einfachheit und Reinheit, ohne Kommentar, versuchen, sie zu verstehen, und sie mit heiligem Einsatz bis zum Ende befolgen“.

Darin betont er auch, daß die „heiligsten Geheimnisse“ über alles geehrt, verehrt und an „kostbare Orte“ gestellt werden sollen. Die Sünde ist der größte Feind, den es zu besiegen gilt:

„All jene […], die nicht in der Buße leben und den Leib und das Blut unseres Herrn Jesus Christus nicht empfangen und Laster und Sünden ausüben und nach den bösen Lüsten und Begierden ihres Fleisches wandeln und nicht beachten, was sie dem Herrn versprochen haben, und mit ihrem eigenen Leib der Welt dienen durch fleischliche Triebe und weltliche Sorgen und die Sorgen dieses Lebens, verführt durch den Teufel, dessen Kinder sie sind und Werke sie tun: Sie sind blind, denn sie sehen das wahre Licht, unseren Herrn Jesus Christus, nicht. Sie besitzen keine geistliche Weisheit, denn sie haben den Sohn Gottes nicht, der die wahre Weisheit des Vaters ist. Von ihnen heißt es: ‚Ihre Weisheit wurde verschlungen‘; und: ‚Verflucht sind jene, die sich von seinen Geboten abwenden‘. Sie sehen und bekennen, sie wissen und tun, was böse ist, und verlieren bewußt ihre Seele“ (Heiliger Franziskus, Brief an die Gläubigen, erste Ausgabe).

Um auf die franziskanischen Leitlinien unserer Tage zurückzukommen: In diesen werden die Schwestern und Brüder mit folgenden Worten eingeladen: „Es liegt an uns, diese Gaben, die Bruder Franziskus uns gegeben hat, zurückzugeben“, aber es sind andere Gaben als die Täuschungen, die hier vorgeschlagen werden: „Franziskus hat die Regel verfaßt, die in einer Zeit seines Lebens geschrieben wurde, in der er viele Spannungen und Krisen auf brüderlicher Ebene zu bewältigen hatte, aber er hat nicht auf die Prophezeiung verzichtet, als Bruder für alle zu leben, und er lädt uns ein, dasselbe zu tun. Heute stellt die Kirche bei der Förderung ihrer synodalen und gemeinschaftlichen Dimension die Figur des Franz von Assisi als Modell der Brüderlichkeit vor und nennt ihn den ‚Heiligen der brüderlichen Liebe‘ (Fratelli tutti, 2), weil seine Gesten und Worte auch nach 800 Jahren noch den Weg einer kirchlichen Gemeinschaft erhellen können, die eine aufgeschlossene Kirche werden will, synodal, allen zuhörend, den Kleinsten nahe, Überbringer einer guten Nachricht, die die Kraft hat, das Leben derer, die sie aufnehmen, mit Freude und Sinn zu erfüllen (vgl. Evangelii gaudium, 21).

Die Feier der Regel als Franziskanische Familie ist eine Gelegenheit, uns besser kennenzulernen, die Gemeinschaft und das gegenseitige Vertrauen unter uns zu fördern, die Bedeutung des gemeinsamen Träumens wiederzuentdecken und neue evangelische Wege zu erschließen, die es uns ermöglichen, eine offene und aufgeschlossene Bruderschaft zu werden, die eine neue Kultur schafft, die Kultur der Begegnung und der sozialen Freundschaft, eine Bruderschaft, die alle Mitglieder der Gesellschaft erreichen will, ‚jeden mit dem Reichtum seines Glaubens oder seiner Überzeugungen, jeden mit seiner eigenen Stimme, alle Brüder!‘ (Fratelli tutti, 8).“

Die Wiederentdeckung der „grundlegenden Bedeutung der Regel“ bedeutet also, „das brüderliche Leben zu bewahren und zu nähren“, um gemeinsam in der Brüderlichkeit nach den geeignetsten Wegen zu suchen, um sie in unseren täglichen Aktivitäten zu verkörpern, und so Begegnungsräume zu begünstigen, die es uns ermöglichen, die Qualität der Beziehungen in unseren Familien, unseren Bruderschaften, unseren Arbeitsumgebungen zu verbessern… um die „brüderliche Gemeinschaft“ zu stärken und somit „unserer Art, die Regel in der Kirche zu leben, wieder Sinn und Bedeutung zu verleihen, indem wir die Brüderlichkeit und die Synodalität als kirchliche Stile fördern“, indem wir „die Vielfalt der Gaben und Charismen, die der Heilige Geist zugunsten der ganzen Menschheitsfamilie weckt“, wertschätzen. Das alles ist aber dem fremd, was der heilige Franziskus gelebt und gelehrt hat, dessen Berufung zugleich die zum Einsiedler und Missionar war: Heilung der Seele, Betrachtung der heiligen Geheimnisse, Evangelisierung, Taufe im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Und über allem schwebte sein höchster Wunsch, als Märtyrer für den Glauben in islamischen Ländern zu sterben, wie die Fontes franciscani erklären.

Leere, eitle und utopische Worte finden sich in den Hinweisen der Konferenz der franziskanischen Familie, wo sie von einer Kultur der Dankbarkeit und des Geschenks spricht, um „unser Zusammenleben auf sinnvolle Weise zu prägen“. zusammenarbeiten, damit unsere Ortskirchen zu „aufgeschlossenen Kirchen“ werden, die „ökumenische und interreligiöse Initiativen unterstützen und versuchen, zur ‚Heilung‘ von Wunden beizutragen, die die Gemeinschaft behindern. Förderung von Begegnungen mit Menschen, die nicht an Gott glauben oder sich zu keiner Religion bekennen“.

Schließlich führt die Feier des achthundertjährigen Jubiläums des Sonnengesangs als franziskanische Familie zu „einer radikalen Veränderung unserer Beziehung zur Schöpfung“, da „wir vor einer anthropologischen und ökologischen Herausforderung stehen, die unsere Zukunft bestimmen wird, weil sie mit der Zukunft unserer Mutter und Schwester Erde verbunden ist. […] es ermöglicht uns zu verstehen, daß die menschliche Umwelt und die natürliche Umwelt gemeinsam und auf die gleiche Weise erhalten und verschönert werden. Sich um das gemeinsame Haus zu kümmern, ohne sich um das innere Haus, unser Herz, zu kümmern, ist nicht der richtige Weg: Wir brauchen eine Umkehr, die zugleich ökologisch und ganzheitlich ist, denn ‚die ökologische Krise ist ein Aufruf zu einer tiefen inneren Umkehr‘ (Laudato si‘, 217)“. Weder Lehre noch Katechismus noch Bekehrung zur wahren Religion, sondern zerstreute Gefühle, irrige Überzeugungen, Relativismus, Loslösung von der menschlichen Realität und traumatisches Abweichen vom Weg des Miles Christi, der stets betonte, katholisch zu sein, um seine Rechtgläubigkeit gegenüber den christlichen Irrlehren seiner Zeit, insbesondere jener der Katharer, zu bekunden. Er, ein „lebendiges Ostensorium“, wie Pater Serafino Tognetti ihn nannte, weil er das Leiden und die Wunden Christi am eigenen Leib lebte, bezeichnete sich selbst als „Herold des großen Königs“, und während seines gesamten Lebens als Soldat Christi ordnete er mit übernatürlichem Beistand die Kirche und stellte sie wieder her.

*Cristina Siccardi, Historikerin und Publizistin, zu ihren jüngsten Buchpublikationen gehören „L’inverno della Chiesa dopo il Concilio Vaticano II“ (Der Winter der Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Veränderungen und Ursachen, 2013); „San Pio X“ (Der heilige Pius X. Das Leben des Papstes, der die Kirche geordnet und reformiert hat, 2014) und vor allem ihr Buch „San Francesco“ (Heiliger Franziskus. Eine der am meisten verzerrten Gestalten der Geschichte, 2019).

Quelle: Katholisches.info