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Mittwochskolumne vom 07.06.2023

Fronleichnam

Bern (novaradio.ch): Morgen feiert die Kirche Fronleichnam. Dieses Fest erinnert uns daran, was das Zentrum des christlichen Lebens ist. Das Zweite Vatikanum betonte, dass die Feier der Eucharistie im Mittelpunkt des katholischen Lebens stehe. Es war Jesus selbst, der den Menschen den Auftrag gab, dieses Geheimnis zu feiern. Es ist äusserst traurig, dass in vielen Pfarreien im Bistum Basel die Eucharistie an den Rand gedrängt wird. Die Eucharistiefeier wird entweder durch Wortgottesdienste ersetzt oder es finden liturgische Missbräuche statt. Eine ganz schlimme Form dieser Missbräuche ist, wenn man den Priester nur noch auf das Sprechen der Wandlungsworte reduziert, ansonsten jedoch ein Laientheologe oder ein ständiger Diakon die ganze Messe feiert und auch predigt. Es ist unsere Pflicht als Katholiken, uns für eine würdige Feier der Eucharistie einzusetzen, die den Richtlinien der Weltkirche entspricht. Keinem Katholiken kann zugemutet werden, mit seinen Steuergeldern eine Praxis zu finanzieren, die gegen die Weltkirche gerichtet ist. Daher ist es wichtig, dass die lehramtstreuen Katholiken sich überall für das Priestertum und die Eucharistie einsetzen, denn die Eucharistie und das Priestertum gehören zusammen. Wenn man den Priester nur noch als Sprecher der Wandlungsworte gebraucht, wird den Gläubigen das Gefühl vermittelt, die Messe sei etwas Magisches, was eine Verfälschung des Katholischen Glaubens darstellt. Auch wenn wir Katholiken glauben, dass in der Heiligen Messe Brot und Wein zu Leib und Blut Christi werden, so geht dieses Geheimnis noch viel tiefer. Die Eucharistie ist für mich das sichtbare Zeichen, dass Gott so demütig ist, dass er sich uns in der Kommunion schenkt. Seine Liebe ist nicht mit unseren Gedanken fassbar. Die Kommunion würdig empfangen bedeutet für mich deshalb, dieses Geheimnis der Liebe Gottes ständig vor Augen zu haben und im Alltag aus diesem Geheimnis heraus zu handeln. Wir sind daher aufgerufen, die Liebe, die Gott uns im Geheimnis der Eucharistie schenkt, in unserem Alltag nachzuahmen, indem wir unseren Mitmenschen mit einer grossen Demut begegnen. Wer seiner Mitschwester und seinem Mitbruder nicht in Liebe und Demut begegnet, hat nichts von der Eucharistie verstanden. Wenn wir daher morgen Fronleichnam feiern, dann müssen wir diesem Geheimnis gerecht werden, indem wir unser Leben heiligen. Die tätige Nächstenliebe ist der sichere Weg hierzu. DR

Mittwochskolumne vom 15.06.2022

Eucharistie ist das Zentrum des christlichen Lebens

Bern (novaradio.ch): Morgen feiern wir Fronleichnam. An diesem Hochfest danken wir Gott für das grösste Geschenk, das er uns hinterlassen hat. Die Eucharistie. Eucharistie bedeutet auf Griechisch Danksagung. Wir danken Gott, dass er uns so sehr geliebt hat, dass er seinen einzigen Sohn für uns hingab, damit alle gerettet werden können. In der Eucharistie vollzieht sich dieses Heilsgeschehen immer wieder von Neuem. Ich glaube, es ist uns allen nicht bewusst, wie wunderbar dieses Sakrament ist. Wir werden seine Tiefe auch nie ausschöpfen können. Jede Eucharistiefeier bringt so viel Segen für die Welt, dass wir dies nicht mit Worten ausdrücken können. Umso trauriger ist es, dass viele Menschen den Wert dieses grossen Sakramentes nicht mehr erkennen. In unserem Bistum Basel beispielsweise wird die Eucharistie immer mehr an den Rand gedrängt. Moderne Theologen wollen die Eucharistie durch andere Formen des Gottesdienstes ersetzen. Dabei vergessen sie, dass das Feiern der Eucharistie von Jesus Christus selbst als Auftrag an seine Jünger gegeben wurde. Das zweite Vatikanum betont ebenfalls die zentrale Stellung der Eucharistie. Sie ist das Zentrum des christlichen Lebens. Aus der Eucharistie heraus lebt die Kirche und jeder einzelne Katholik.

Es gibt heutzutage viele Überlegungen, wie man das Pfarreileben gestalten kann. In unserem Bistum zeigen sich grosse Ermüdungserscheinungen, da das Pfarreileben in den meisten Pfarreien am Boden liegt. Die Partizipation an der Kirche ist sehr gering und viele Menschen wenden sich von der Kirche ab. Es gibt in der heutigen Zeit sicherlich keine Geheimrezepte für ein erfolgreiches kirchliches Wirken, jedoch gibt es ein Mittel, um die Kirche mit Sicherheit zugrunde zu richten. Überall dort, wo die Eucharistie nicht ins Zentrum gestellt wird, zerfällt die Kirche. Umgekehrt ist jeder Neuanfang nur möglich, wenn die Eucharistie ins Zentrum aller Pfarreiaktivitäten gesetzt wird. Die christliche Gemeinschaft besteht darin, dass Katholiken zusammenkommen und die Eucharistie feiern. Das Feiern dieses grossen Mysteriums hält uns in der Liebe zueianander zusammen. Denken wir morgen wieder daran, wenn wir Fronleichnam feiern. Die Eucharistie muss unser Zentrum sein.