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IEC 2020:

Bischof János Székely: Bei der Bewahrung der geschaffenen Welt ist Utilitarismus das größte Hindernis

Am Mittwoch hat János Székely, Diözesanbischof von Szombathely an dem IEK auf die Bewahrung der geschaffenen Welt das Publikum aufmerksam gemacht. Magdalena Noszczyk, europäische Leiterin der Klimabewegung Laudato Si sagte, dass unter anderem wegen der Klimakrise sehr viele das tägliche Brot entbehren.

„Eucharistie verbindet Erde und Himmel, sie umfasst die ganze Erschaffung. Das Altarsakrament ist die Quelle des Lichtes und der Motivation für unsere Sorgen über die Umwelt, es inspiriert uns Hüter der ganzen geschaffenen Welt zu werden“ – zitierte die Enzyklika mit dem Anfang ‚Laudato si‘ von Papst Franziskus Gábor Nemes, Vorstandsmitglied des Vereins für Schöpfungsschutz Naphimnusz (Sonnenhymne). Er schilderte, dass die Sektion des Internationalen Eucharistischen Kongresses am Mittwoch gleichzeitig ein Treffen für Schöpfungsschutz ist, welches den Namen Ein Brot und eine Erde trägt. Das Treffen ist auch eine Veranstaltung der Katholischen Sozialtagen (KATTÁRS).

János Székely, der Diözesanbischof von Szombathely hat seine Begrüßung mit einem Gebet für die Schönheiten der geschaffenen Welt und deren Bewahrung begonnen. Dann hat er erörtert, dass wir in der Eucharistie Christus im Ganzen zu uns nehmen: auch seine Gedanken,

Seele, Spiritualität und wir gestalten unser Leben dementsprechend. Nun ist es nicht genügend auf dem Altar das Brot zu brechen, wir müssen sogar unser Brot für die Armen brechen, und die geschaffene Welt schützen, damit auch die ärmsten Familien gesundes Brot und Trinkwasser auf dem Tisch haben.

Der Bischof deutete an, dass der Schöpfungs- und Umweltschutz nicht nur zu den grünen Bewegungen gehört, weil diese eine der größten Herausforderungen der Menschheit sind. Eine Mitteilung der Bibel ist auch unsere Erde zu schützen, also haben wir auch eine Verantwortung zu Gott, um Sein Prachtwerk als wunderbar zu bewahren – fügte er hinzu den Sonnengesang des Franz von Assisi aufrufend.

Bischof Székely hat auch unsere Verantwortung für die kommenden Generationen betont, damit wir einen erträglichen und schönen Planeten ihnen hinterlassen können. Er hat aber auch die Verantwortung für die Armen betont, weil – wie er formulierte – die Umweltzerstörung sie am meisten betrifft.

Der Oberpriester erläuterte, dass die Bewahrung der geschaffenen Welt nicht nur Klimaschutz und die Bewahrung der Biodiversität bedeutet, sondern auch die Bewahrung des Bildes über den Erschaffer. Er ist der Meinung, dass die Grundhaltung falsch sei, wenn wir das Menschenleben nicht von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod schützen würden. Wir müssen auch die Diversität von Kulturen und Gesellschaften beschützen.

Er legte fest, dass bei der Bewahrung der geschaffenen Welt Utilitarismus das größte Hindernis ist. Er deutete an, dass gemäß der Kirche ist das Ziel der Wirtschaft nicht der höchste Profit, sondern der Mensch, und zwar alle Menschen und der Mensch im Ganzen: der Körper und die Seele. Davon hat Bischof Székely den Schluss gezogen, dass Schöpfungsschutz ohne die Erschaffung eines aufrichtigen und menschlichen wirtschaftlichen Systems unvorstellbar ist. In Bezug auf Papst Franziskus hat er gesagt, dass die Bewahrung der geschaffenen Welt keine frei gewählte Aufgabe sei, sondern ist sie eine Verantwortung von uns allen.

Magdalena Noszczyk, europäische Leiterin von Laudato Si hat dem Publikum die Bewegung kurz vorgestellt. Die polnische Aktivistin hat in ihrer Rede die bekannte Zeile des Vaterunsers zitiert: „Unser tägliches Brot gib uns heute!“ Sie machte das Publikum darauf aufmerksam, dass wir uns kaum einen Tag ohne Brot vorstellen können, aber – unter anderem wegen der Klimakrise – sehr viele müssen das tägliche Brot entbehren.

Noszczyk präsentierte von Kontinent zu Kontinent die Herausforderungen, die die geschaffene Welt, und dadurch unser tägliches Brot, gefährden. Sie betonte, dass man überall vor Ort die Probleme entdecken muss.  „Wir müssen alle Kenntnisse und Fähigkeiten benutzen, um die Klimakrise zu verhindern” – zitierte die europäische Leiterin der Klimabewegung Papst Franziskus, und hat gleichzeitig die Aufmerksamkeit auf ihre P  etition  mit dem Namen ‚Gesunder Planet, Gesunde Menschen‘ gelenkt.

Am Ende der Sektion stellte sich der Verein für Schöpfungsschutz Naphimnusz (Sonnenhymne) vor. Pater Márió Nobilis erinnerte sich daran, dass die Bewegung in Ungarn so startete, als er in Österreich an einer Konferenz über Schöpfungsschutz teilgenommen hatte und danach er sich die Frage stellte: „was für eine Antwort möchte Christus auf die Fragen

der Natur durch die Kirche geben?“ Letztlich haben sie im Jahre 2008 ein Rundschreiben über unsere Verantwortung für die geschaffene Welt formuliert. Die Gruppe, die dieses zusammengestellt hatte, blieb zusammen und im Jahre 2011 haben sie den Verein gegründet. Beim Podiumsgespräch ist es aufgekommen, dass die Mitglieder des Vereins für Schöpfungsschutz Naphimnusz aus verschiedenen Fachrichtungen der Organisation beigetreten sind.

Einige haben ihre Caritas-Beziehungen durch den Schöpfungsschutz entdeckt, andere kommen aus dem weltlichen Umweltschutz.  Sie veranstalten jedes Jahr am Ende September, Anfang Oktober (ausgerichtet nach dem Tag des Franz von Assisi) die Woche der Schöpfung. Zu ihren Zielen gehört die Förderung des Schöpfungsbewusstseins, so organisieren sie schöpfungsbewusste Veranstaltungen für Pfarreien.