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Mittwochskolumne: Die Kirche ist immer im Aufbau

Bern (novaradio.ch): Am Sonntag feiern wir Pfingsten, die Geburtsstunde der Kirche. Der Herr schenkte den Jüngern und uns allen den Heiligen Geist als Begleiter, damit wir sein Werk auf der Erde fortsetzen können. Das Werk Jesu auf der Erde fortsetzen bedeutet, das Evangelium zu verkünden und alle Menschen mit der Liebe Gottes bekannt zu machen. An Pfingsten muss uns wieder bewusst werden, dass die Kirche stets im Aufbau ist und wir das kirchliche Leben nicht verwalten können, sondern aktiv gestalten müssen. Das bedeutet nicht, dass wir die Gebote Gottes oder das Lehramt der Kirche kreativ verändern dürfen, wie es von einigen progressiven Theologen verstanden wird. Das bedeutet, dass wir in der Kirche pastoral neue Wege gehen müssen, um Menschen zu erreichen. Beispielsweise müssen wir die sozialen Medien nutzen, um christliche Botschaften zu vermitteln. Eine Kirche, die sich scheut, neue Technologien zu gebrauchen, um das Christentum zu verbreiten, verliert den Zugang zu den jüngeren Menschen. Dies kann nicht im Sinne unseres Herrn sein. Wenn der Heilige Geist den Jüngern die Gabe gab, in verschiedenen Sprachen zu reden, dann müssen wir den Heiligen Geist auch heute bitten, uns die Fähigkeit zu schenken, verschiedene Medien zu benutzen, um das Evangelium zu verkünden. Bei allen Möglichkeiten, verschiedene Mittel in der Neuevangelisierung zu nutzen, dürfen wir jedoch nicht vergessen, dass unser Lebenszeugnis die wichtigste Quelle ist, um Menschen spüren zu lassen, dass der katholische Glaube der richtige ist. Im Alltag müssen wir ein gutes Beispiel abgeben, was es bedeutet, Christ zu sein. Stellen Sie sich vor, jeder Katholik würde es schaffen, durch sein Leben einen anderen Menschen für das Christentum zu gewinnen. Die Anzahl der Christen würde sich auf einen Schlag verdoppeln. Wir müssen hier ehrlich zu uns sein: Wir tragen selbst auch eine grosse Schuld daran, dass sich das Christentum in unserem Land nicht mehr verbreitet, sondern sogar zurückgeht. Wenn wir alle glaubwürdige Christen wären, welche die Gebote der Nächstenliebe im Alltag praktizieren würden, wäre die Kirche nicht in einer Krise. Das Pfingstfest sollte uns daher auffordern, bei uns selbst anzufangen, die Kirche wieder neu aufzubauen. Jeder Katholik hat in seinem begrenzten Rahmen die Möglichkeit, die Frohe Botschaft zu verbreiten. Bitten wir daher den Heiligen Geist, uns die Kraft, die Kreativität und den Willen zu geben, die Kirche wieder aufblühen zu lassen. DR