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Mittwochskolumne: Kommerz versus Christentum

Bern (novaradio.ch): Obwohl wir immer noch im November sind und dieser Monat dazu dienen sollte, der Toten zu gedenken und sich Gedanken über die eigene Endlichkeit zu machen, sind die Geschäfte bereits in den Weihnachtshandel eingestiegen oder versuchen, die Kunden durch den sogenannten «Black Friday» in die Läden zu locken. Mit tiefen Preisen werden den Kunden allerlei Dinge verkauft. Es ist aus religiöser Perspektive auffallend, dass der Monat November nun zu dem Monat geworden ist, in dem am meisten Werbung gemacht wird, um die Menschen zum Konsumieren zu bewegen. Auch wenn es den Unternehmen und ihren Marketingabteilungen nicht bewusst ist, treten sie damit in Konkurrenz zum Christentum und dem Glauben an das ewige Leben. Wenn wir uns als Menschen bewusst machen, dass wir nicht für immer auf dieser Erde weilen, sondern für ein Leben in Ewigkeit bei Gott berufen sind, verlieren materielle Dinge ihre Wichtigkeit, die sie heute für die meisten Menschen haben. Das bedeutet nicht, dass wir dann nur noch asketisch leben und keine Güter und Dienstleistungen mehr benötigen. Es bedeutet aber, dass wir gelassener mit Geld und materiellen Dingen umgehen und uns nicht unter Druck setzen, immer die neuste Version eines Produkts zu besitzen. Ich glaube sogar, dass wir erst dadurch das Materielle geniessen können, wenn wir es im Hinblick auf das ewige Leben betrachten. Für mich ist ein gutes Essen, ein guter Wein oder eine schöne Jacke nur ein Hilfsmittel, um im Hier und Jetzt freudvoll zu leben. Mir ist jedoch klar, dass die wahre Freude Jesus Christus ist. Seine Geburt, sein Leben und seine Auferstehung geben mir Kraft und Lebensfreude. Der Grund, weshalb so viele Menschen in diesen Herbsttagen Hunderte und Tausende von Franken für Konsumgüter ausgeben, ist derjenige, dass sie die Perspektive auf das ewige Leben nicht mehr haben und dadurch mit Konsum diesen Verlust kompensieren wollen. Lassen wir uns als Christen daher nicht in die Irre führen. Es ist natürlich keine Sünde, sich etwas Schönes zu kaufen und das Leben in vollen Zügen zu geniessen. Lassen wir uns aber nicht von den Geschäften einreden, dass wir unbedingt konsumieren müssen, um glücklich zu sein. Unser Glück liegt im Glauben an Jesus Christus und der festen Hoffnung, dass wir ein ewiges Leben bei Gott haben werden. DR