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Mittwochskolumne vom 15.02.2023

Kyrill und Method

Bern (novaradio.ch): Gestern feierte die Kirche die beiden Slawenapostel Kyrill und Method. Kyrill und Method haben im 9. Jahrhundert nach Christus gelebt und sind heute Patrone Europas. Die kyrillische Schrift ist nach Kyrill benannt, wobei er der Begründer der Vorgängerschrift, des glagolitischen Alphabets, war. Aus diesem heraus wurde später die kyrillische Schrift entwickelt. Die beiden Apostel haben sich unermüdlich dafür eingesetzt, die slawischen Völker mit der Frohen Botschaft in Kontakt zu bringen. Hierfür wurde das Evangelium in altslawischer Sprache übersetzt. In der Vorrede der Übersetzung der Evangelien schrieb Kyrill Folgendes: „Nackt und schutzlos stehen die Völker da, wenn sie keine Bücher in eigener Sprache haben, ohne diese Waffen können sie nicht gegen den Widersacher menschlicher Seelen kämpfen und sind dem ewigen Verderben ausgeliefert.“ So wurde die altslawische Liturgie eingeführt und war auch einer der Gründe, weshalb nach dem zweiten Vatikanum die Überzeugung reifte, allen Völkern die Verwendung der Volkssprache in der Liturgie zu erlauben.

Für uns heutige Menschen sind die beiden Vorbilder, da sie neue Wege gingen, um den Glauben an Jesus Christus zu verbreiten. Sie passten nicht die Moral des Evangeliums an, um für die slawischen Völker attraktiver zu werden, sondern die Sprache, damit diese den Glauben wirklich annehmen können. Auch wir sollten heute neue Wege in der Neuevangelisierung gehen, damit Menschen Jesus Christus erkennen. Die Kirche in der Schweiz ist zu träge geworden. Man hat Angst, Christus zu verkünden. Von Kyrill und Method können wir erlernen, dass der Glaube an Christus uns ermutigen soll, die Frohe Botschaft zu allen Menschen und Völkern zu tragen, ohne dabei Angst zu haben, von den Menschen abgelehnt zu werden. Es gilt dabei, kreativ zu sein, ohne die Lehre zu verwässern. Christus ist das Licht der Welt und es ist unsere Pflicht, die Menschen mit diesem Licht bekannt zu machen.  DR