Fronleichnam
Bern (novaradio.ch): Morgen feiert die Kirche Fronleichnam. Dieses Fest erinnert uns daran, was das Zentrum des christlichen Lebens ist. Das Zweite Vatikanum betonte, dass die Feier der Eucharistie im Mittelpunkt des katholischen Lebens stehe. Es war Jesus selbst, der den Menschen den Auftrag gab, dieses Geheimnis zu feiern. Es ist äusserst traurig, dass in vielen Pfarreien im Bistum Basel die Eucharistie an den Rand gedrängt wird. Die Eucharistiefeier wird entweder durch Wortgottesdienste ersetzt oder es finden liturgische Missbräuche statt. Eine ganz schlimme Form dieser Missbräuche ist, wenn man den Priester nur noch auf das Sprechen der Wandlungsworte reduziert, ansonsten jedoch ein Laientheologe oder ein ständiger Diakon die ganze Messe feiert und auch predigt. Es ist unsere Pflicht als Katholiken, uns für eine würdige Feier der Eucharistie einzusetzen, die den Richtlinien der Weltkirche entspricht. Keinem Katholiken kann zugemutet werden, mit seinen Steuergeldern eine Praxis zu finanzieren, die gegen die Weltkirche gerichtet ist. Daher ist es wichtig, dass die lehramtstreuen Katholiken sich überall für das Priestertum und die Eucharistie einsetzen, denn die Eucharistie und das Priestertum gehören zusammen. Wenn man den Priester nur noch als Sprecher der Wandlungsworte gebraucht, wird den Gläubigen das Gefühl vermittelt, die Messe sei etwas Magisches, was eine Verfälschung des Katholischen Glaubens darstellt. Auch wenn wir Katholiken glauben, dass in der Heiligen Messe Brot und Wein zu Leib und Blut Christi werden, so geht dieses Geheimnis noch viel tiefer. Die Eucharistie ist für mich das sichtbare Zeichen, dass Gott so demütig ist, dass er sich uns in der Kommunion schenkt. Seine Liebe ist nicht mit unseren Gedanken fassbar. Die Kommunion würdig empfangen bedeutet für mich deshalb, dieses Geheimnis der Liebe Gottes ständig vor Augen zu haben und im Alltag aus diesem Geheimnis heraus zu handeln. Wir sind daher aufgerufen, die Liebe, die Gott uns im Geheimnis der Eucharistie schenkt, in unserem Alltag nachzuahmen, indem wir unseren Mitmenschen mit einer grossen Demut begegnen. Wer seiner Mitschwester und seinem Mitbruder nicht in Liebe und Demut begegnet, hat nichts von der Eucharistie verstanden. Wenn wir daher morgen Fronleichnam feiern, dann müssen wir diesem Geheimnis gerecht werden, indem wir unser Leben heiligen. Die tätige Nächstenliebe ist der sichere Weg hierzu. DR