Christi Himmelfahrt
Bern (novaradio.ch): Morgen feiert die Kirche Christi Himmelfahrt. In der Lesung hören wir morgen einen meiner Lieblingssätze. „Ihr Männer von Galiläa, was steht Ihr da und schaut zum Himmel empor?“. Die zwei Männer in weissen Gewändern, sicherlich Engel, rufen dies den Aposteln zu, als Jesus in den Himmel aufgenommen wurde und die Jünger staunend ihre Blicke in den Himmel richten. Diesen Satz rufen die Engel auch uns allen heute zu. Was stehen wir häufig herum und schauen in den Himmel, ohne selbst zu versuchen, Gottes Willen auf Erden zu erfüllen? Jesus hat uns gesagt, dass es gut für uns sei, dass er in den Himmel geht, da er uns so den Beistand senden kann. Der Heilige Geist ist stets bei uns und hilft uns, Gottes Willen zu erkennen und zu erfüllen. Die Himmelfahrt Christi soll uns nicht dazu verleiten, untätig zu werden und nur betrübt in den Himmel zu starren, sondern selber aktiv zu sein. Als Katholiken glauben wir daran, dass wir durch unsere Werke unseren Glauben unter Beweis stellen können. Zwar hat der Katholizismus seine mystischen Seiten, aber das Leben der meisten Katholiken spielt sich im Hier und Jetzt ab. Wir dürfen auf Wunder hoffen und solche geschehen auch immer wieder, aber wir müssen auch selbst zu Händen und Füssen Gottes werden und gute Taten vollbringen. Denn weiter sprechen die beiden weiss gekleideten Männer: „Dieser Jesus, der von Euch fort in den Himmel aufgenommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie Ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen.“ Niemand von uns weiss, wann Jesus wiederkommt. Uns ist es nicht erlaubt, Zeiten und Fristen zu kennen. Allen Prophezeiungen, die leider auch von frommen Katholiken teilweise verbreitet werden, die das nahe Ende der Welt verkünden, muss eine klare Absage erteilt werden. Als Menschen müssen wir jeden Augenblick so leben, wie er der letzte wäre, aber wir dürfen kein Ende verkünden, das nur Gott kennt. Versuchen wir das morgige Fest als Anlass zu nehmen, um zu tätigen Christen zu werden, die nicht erstarren, sondern durch den Heiligen Geist erfüllt sind. Solange Gott uns die Zeit schenkt, Gutes zu tun, ist es an uns, diese Zeit zu nutzen. DR