Bern (novaradio.ch): Am 29. Juni feiert die Kirche das Hochfest Peter und Paul. An diesem Tag wird der beiden Apostel Petrus und Paulus gedacht. Petrus war der erste Papst, Paulus wohl der eifrigste Verkünder der Frohen Botschaft. Für uns als Katholiken ist es wichtig, uns stets in Erinnerung zu rufen, dass es Generationen vor uns gab, die sich mit dem Glauben auseinandergesetzt und ihn verkündet haben. Unsere Kirche ist keine neuzeitliche Erfindung, sondern wurde von Jesus selbst begründet, indem er Männer berief, die er zu Aposteln einsetzte. Wenn heute Theologinnen und Theologen fordern, man müsse viele Dinge in der Kirche und ihrer Lehre ändern, so sollte uns Katholiken klar sein, dass wir nicht die Herren der Kirche sind, sondern den Auftrag weiterführen, den Jesus selbst uns vor 2000 Jahren gegeben hat. Die selbsternannten Reformer sollten sich fragen, weshalb sie eine Kirche total verändern wollen, die zwei Jahrtausende Bestand hat und so viele Heilige hervorgebrachte. Das Apostelfest Peter und Paul zeigt uns aber auch auf, dass es in der Kirche Platz für verschiedene Meinungen hat, da wir aus dem Neuen Testament wissen, dass Petrus und Paulus bei gewissen theologischen Fragen nicht die gleiche Meinung hatten. Es ist auch heute gut, wenn Katholiken in gewissen Fragen intensiv darüber diskutieren, was der richtige Weg ist, um Gottes Willen zu erfüllen. Das Störende an den oben beschriebenen Theologen ist es, dass sie – anders als Petrus und Paulus – nicht den Heiligen Geist bitten, sie bei ihren Gedanken zu leiten, sondern sich vom Zeitgeist führen lassen. Wenn jemand beispielsweise behauptet, der Zölibat sei überholt, die katholische Sexualmoral veraltet und die Zulassungsbedingungen für die Priesterweihe diskriminierend, dann orientiert er sich nur an Argumenten, die in der jetzigen Gesellschaft populär sind. Ein Katholik darf nicht in diesen kurzfristigen zeitlichen Dimensionen denken, sondern daran, was für die Ewigkeit Bestand hat. Petrus und Paulus haben als Apostel das Fundament gelegt, auf dem 2000 Jahre später die Kirche immer noch besteht. Dies konnten sie deswegen tun, weil sie ihre ganze Hoffnung auf Christus setzten, auf dem die ganze Kirche aufgebaut ist. Wir dürfen daher nicht aus einer Lust und Laune heraus die Kirche verändern, ohne uns zu überlegen, welche Auswirkungen dies für alle späteren Generationen haben wird. Seien wir daher mutig, demütig und klug. Wie die beiden Apostel Petrus und Paulus dürfen wir keine Auseinandersetzung scheuen, jedoch uns immer wieder auf denjenigen besinnen, der die Kirche begründet hat. Möge uns Jesus helfen, die Kirche auch im dritten Jahrtausend weiter aufzubauen (und nicht niederzureissen), damit sie Salz und Licht der Erde ist. DR