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NEWS: KARDINAL BURKE WIRFT EINE BOMBE

Kardinal Gerhard Müller hat sie eine „feindliche Übernahme“ der Katholischen Kirche genannt. Der verstorbene Kardinal George Pell bezeichnete sie als „toxischen Albtraum“. Jetzt hat Kardinal Raymond Burke ein Vorwort für ein neues Buch geschrieben, das die Synode zur Synodalität als „Büchse der Pandora“ anprangert, die droht dem mystischen Leib der Kirche schweren Schaden zuzufügen.

In „Der Synodale Prozess ist eine Büchse der Pandora“,  präsentieren die Co-Autoren José Antonio Ureta und Julio Loredo de Izcue den Lesern eine Liste von 100 Fragen und Antworten,, die darauf abzielen, das allgemeine Publikum über eine Debatte  zu informieren, von der sie sagen, daß sie „großenteils auf Insider beschränkt ist, trotz ihrer potentiell revolutionären Auswirkungen.“ 

In seinem Vorwort schreibt Kardinal Burke, ein früherer Präfekt der Apostolischen Signatur:“Man sagt uns, daß die Kirche, von der wir bekennen, in Kommunion mit unseren Vorfahren im Glauben aus der Zeit der Apostel, daß sie Eine, Heilig, Katholisch und Apostolisch ist, soll jetzt durch Synodalität definiert werden, ein Terminus, der keine Geschichte in der Lehre Kirche hat und für den es keine vernünftige Definition gibt. 

„Synodalität und ihr Adjektiv synodal sind Schlagwörter geworden, hinter denen eine Revolution daran arbeitet, das Selbstverständnis der Kirche radikal zu verändern – in Übereinstimmung mit einer zeitgenössischen Ideologie, die vieles von dem leugnet, was die Kirche immer gelehrt und praktiziert hat“ fügt er hinzu. 

Der amerikanische Kardinal warnt: „Das ist keine rein theoretische Sache, weil die Ideologie schon seit einigen Jahren in der Kirche in Deutschland praktiziert wird – dort breite Verwirrung, Irrtum  und ihre Frucht Teilung stiftet- tatsächlich ein Schisma, zum schweren Schaden für viele Seelen. Für die bevorstehenden  Synode zur Synodalität wird zu Recht befürchtet, daß die selbe Verwirrung und die Irrtümer und Teilung auf die universale Kirche übergreifen. De facto hat das bereits durch die  Vorbereitung der Synode auf lokaler Basis begonnen.“

Von Papst Franziskus 2021 angekündigt wird die Synode zur Synodalität in drei Phasen abgehalten: lokal, kontinental und universal. Im Oktober beginnt das universale Stadium mit der 16. Ordentlichen Generalversammlung der Synode der Bischöfe, zu der 300 Bischöfe und Laien im Vatican zusammenkommen werden. Eine zweite Versammlung soll 2024 stattfinden. Früher in diesem Jahr hat Papst Franziskus den präzedenzlosen Schritt unternommen, sowohl den bischöflichen als auch nicht-bischöflichen Mitgliedern  gleiches Stimmrecht zu gewähren. 

Das am 22. August in 8 Sprachen veröffentlichte „Der Synodale Prozess ist eine Büchse der Pandora“ beantwortet klar und prägnant eine ganze Reihe von Fragen um das kontroverse Ereignis. Indem er sich auf offizielle Synoden-Dokumente und eine ganze Reihe von Quellen, Themen einschließlich der Natur der Synode der Bischöfe und der Änderungen, die Papst Franziskus eingeführt hat, wie den Synodalen Weg und ob die Organisatoren wirklich das „Gottesvolk“ konsultiert haben, die Bedeutung von „Synodalität“  „Zuhören“  und „Inklusion“ – wiederholte Slogans benutzt bei Synoden-Pressekonferenzen. 

Das Buch schaut auch darauf, was die Befürworter der Synode als das Hauptproblem der Kirche betrachten, was ihre Lösung für eine hierarchische Kirche bedeuten würde und wie die die Hl. Liturgie beeinflussen würde. Die Autoren bedenken dann den hochkontroversen deutschen Synodalen Weg und seine mögliche Verzweigung in der Universalen Kirche. Speziell schauen sie auf den Schub zur Demokratisierung der Kirche, der Frauen-Weihe und was die „Inklusion“ von Homosexuellen in der Kirche, wenn der Synodale Prozess konsequent zuende geführt wird., 

Die Veröffentlichung des Buches kommt mitten in einem zunehmenden Rückschlag in den Medien. Am 14. August hat die französische Tageszeitung Le Figaro einen langen und beißenden Titelseiten-Artikel des respektierten Journalisten Jean-Marie Guénois, der den Vatican  beschuldigt, sich vorwärts zu bewegen, ohne die Spiritualität der französischen Katholiken zu bedenken. 

„Die Leute denken, daß die Konsultation, die zum Vorbereitungs-Dokument führte, parteiisch war, wie ein Manöver, um im voraus geschriebene Schlußfolgerungen zu erzielen“ berichtete eine Quelle Guénois. Laut dem französischen Vatikanisten , hat das neue Arbeitsdokument der Synode, das Instrumentum laboris „bei gemäßigten Priestern und einer guten Zahl von Bischöfen eine präzedenzloses Chaos verursacht.  Bisher unkritisch- sind viele verwirrt über den autoritären und vorsätzlichen Zugriff auf eine Reform, die sie als riskant und wirr betrachten. Dieses neue Mißtrauen unter Gemäßigten ist global.“ 

Diese Unruhe und dieses Misstrauen können auch durch ein aufschlussreiches Interview, das kürzlich von einem der neuen stimmberechtigten Laienmitglieder, die Papst Franziskus für die Oktobersynode ausgewählt hat, gegeben wurde, nicht gemildert werden: die Schweizerin Helena Jeppesen-Spuhler, die im Juni das Arbeitsdokument im Vatikan vorstellte. Sie gab offen zu, daß sie „für die Weihe von Frauen“ ist, daß sie glaubt, daß „das LGBTQIA+-Thema sehr ernst genommen werden muss“ und daß „das unsere letzte Chance ist!“

Die Organisatoren der Synode haben darauf bestanden, daß es keine versteckte Agenda gibt, aber die Realität genau einer solchen Agenda beginnt aus dieser Büchse der Pandora zu sickern, zusammen mit so vielem anderen, von dem Kardinal Burke und viele andere befürchten, daß es der Kirche und der Kirche großen Schaden zufügen wird und den Seelen, die sie retten soll.

Quelle: Beiboot Petri

Mittwochskolumne vom 17.08.2022

Synodaler Prozess

Bern (novaradio.ch): Die Schweizer Bischöfe haben nun die Vorschläge derjenigen Menschen nach Rom geschickt, die an den Umfragen des synodalen Prozesses teilgenommen haben. Ich gehöre zu den Menschen, die es begrüssen, dass der Papst diesen weltweiten Prozess ausgerufen hat. Es ist wichtig, dass sich Laien und Priester Gedanken machen zur Zukunft der Kirche. Weiter bin ich der Meinung, dass es durchaus Änderungen im Kirchenrecht betreffend der Macht einiger Ämter – wobei hier auch Ämter von Laien gemeint sein können –  geben sollte, die zu einer authentischeren Kirche führen würden. Machtmissbrauch ist tatsächlich etwas, was man durch gewisse Reformen einschränken müsste.

Ich bin jedoch klar dagegen, den synodalen Prozess dafür zu gebrauchen, um wesentliche Punkte der Glaubenslehre zu verändern. Es ist nicht an uns, das Evangelium neu zu schreiben. Wir haben die Aufgabe, dafür Sorge zu tragen, dass die Frohe Botschaft auch im dritten Jahrtausend ein Leuchtturm für die Menschen ist. Hierfür braucht es keine Neufassung der Botschaft Christi, sondern deren adäquate Verbreitung. Auch sind wir in der Pflicht, die kirchliche Ordnung so zu gestalten, dass sie menschenwürdig ist und dass der Auftrag Christi, wonach der Höchste unter uns der Diener aller sein soll, verwirklicht wird. In der Vergangenheit ist dies nicht immer geschehen, dies muss ehrlich gesagt werden.

Der synodale Prozess leidet unter zwei Tendenzen, die gerade in der Kirche in der Schweiz sehr stark vertreten sind. Einerseits eine Nostalgie nach vergangenen Zeiten, die in Tat und Wahrheit nie so waren, wie sich einige Nostalgiker vorstellen. Auf der anderen Seite der Glaube, man müsse alles verändern. Beide Vorstellungen sind falsch. Wir müssen den beschwerlichen Weg gehen, der die Kirche weder vor das zweite Vatikanum zurückbringt noch durch die Abschaffung des Pflichtzölibats, der Einführung der Frauenweihe oder die Änderung der Sexualmoral die Kirche dem Zeitgeist anpasst. Dieser schwere Weg ist hart und braucht langen Durchhaltewillen. Aber er ist der einzige Weg, auf dem sich die Kirche nicht verleugnen muss. Wichtig ist, den Menschen wieder vermehrt aufzuzeigen, weshalb die Kirche an gewissen Vorgaben und Regeln festhält. Nur schon deshalb ist die Beteiligung der Laien am synodalen Prozess sehr wichtig. Der mündige Katholik muss lernen, in der Zukunft die Kirche aktiv mitzugestalten, ohne jedoch das Evangelium oder die kirchliche Lehre, wie sie über 2000 Jahre gewachsen ist, zu zerstören. Dies wird ein schwerer Spagat sein, den wir aber mit Gottes Hilfe schaffen können.

Nachrichtensendung vom 28.05.2021

Kritik aus USA

Bischof aus USA kritisiert
Neuer Bischof von Chur, gibt eine Absage zur Idee eines Bistum Zürich
Synodaler Prozess sind alle eingeladen