Tradition und historische Informationen zur Fastenzeit

Der Ursprung des Aschermittwochs

Der Aschermittwoch markiert den Beginn der Fastenzeit in der katholischen Kirche. Er ist ein Tag der Buße, der Umkehr und der Vorbereitung auf Ostern. Sein Ursprung liegt sowohl in der biblischen Tradition als auch in der Kirchengeschichte.

1. Biblische Wurzeln

Schon in der Heiligen Schrift ist Asche ein Symbol für Busse und Reue:

  • Hiob bekennt seine Sünden: „Darum widerrufe ich und bereue in Staub und Asche.“ (Hiob 42,6)
  • Daniel fastet mit Sack und Asche (Daniel 9,3).
  • Jesus spricht von Busse mit Asche: „Hätten in Tyrus und Sidon die Wunderwerke stattgefunden, die bei euch geschehen sind, sie hätten längst in Sack und Asche Busse getan.“ (Mt 11,21).

2. Frühchristliche und mittelalterliche Praxis

  • In der frühen Kirche (3. bis 4. Jh.) mussten öffentliche Sünder vor Ostern Busse tun, oft mit Asche auf dem Kopf.
  • Im 8. Jahrhundert wurde es üblich, dass sich alle Gläubigen mit Asche bestreuen ließen.
  • 1091 machte Papst Urban II. den Aschenritus für alle Christen verbindlich.

Seitdem ist es fester Bestandteil der katholischen Tradition.


3. Bedeutung des Aschekreuzes

Am Aschermittwoch erhalten die Gläubigen ein Kreuz aus Asche auf die Stirn. Dabei spricht der Priester entweder:

  1. „Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehren wirst.“ (Genesis 3,19)
  2. „Kehrt um und glaubt an das Evangelium.“ (Markus 1,15)

💡 Die Asche symbolisiert:

  • Vergänglichkeit des Lebens
  • Busse und Umkehr
  • Reinigung von Sünden

Die Asche stammt traditionell aus den verbrannten Palmzweigen des Vorjahres (Palmsonntag).


4. Verbindung zur Fastenzeit

  • Der Aschermittwoch ist ein strenger Fast- und Abstinenztag (kein Fleisch, nur eine sättigende Mahlzeit).
  • Er eröffnet die 40-tägige Fastenzeit, die an das Fasten Jesu in der Wüste erinnert (Mt 4,2).
  • Die Zahl 40 hat in der Bibel eine tiefe Bedeutung (40 Jahre Wüstenwanderung Israels, 40 Tage Sintflut).

5. Fazit

Der Aschermittwoch ist eine jahrhundertealte Tradition, die auf biblischer Busspraxis basiert. Er ruft uns zur Umkehr, Demut und Vorbereitung auf Ostern auf. Durch das Aschekreuz wird sichtbar, dass unser Leben vergänglich ist, aber durch Christus die Hoffnung auf das ewige Leben besteht.

1. Aschermittwoch und Karfreitag – Fasten und Abstinenz

  • Fasten bedeutet, dass nur eine volle Mahlzeit erlaubt ist, zusätzlich sind zwei kleine Stärkungen erlaubt, die zusammen keine volle Mahlzeit ergeben.
  • Abstinenz bedeutet, dass auf Fleisch von warmblütigen Tieren (Rind, Schwein, Geflügel usw.) verzichtet wird.
  • Fisch gilt nicht als Fleisch im kirchlichen Sinne, weil er traditionell nicht als „Festessen“ angesehen wurde und weil Wasserlebewesen nicht als „Tiere des Feldes“ galten.

2. Warum Fisch?

  • Fisch war früher ein „einfaches“ Essen und galt als bescheidene Nahrung, die besser zur Bussgesinnung passte.
  • In der Antike und im Mittelalter gab es eine klare Unterscheidung zwischen „Fleisch“ (von Landtieren) und „Fisch“, sodass Fisch als Alternative erlaubt war.

3. Heiligabend – Kein offizieller Fastentag mehr

  • Heiligabend ist kirchenrechtlich kein vorgeschriebener Fastentag mehr, doch in vielen katholischen Regionen besteht die Tradition des „Fischessens“ als Ausdruck der Vorbereitung auf das Hochfest der Geburt Christi.
  • Früher war Heiligabend in der katholischen Kirche tatsächlich ein Fastentag, weswegen sich die Tradition des Fischessens gehalten hat.

4. Gilt das heute noch für alle?

  • Die Fasten- und Abstinenzgebote gelten für alle Katholiken zwischen 18 und 60 Jahren (Fasten) bzw. ab 14 Jahren (Abstinenz), mit Ausnahmen für Kranke, Schwangere usw.
  • Fischessen ist keine Pflicht, sondern eine Option, weil der Verzicht auf Fleisch gefragt ist – vegetarische oder vegane Mahlzeiten sind genauso erlaubt.

Fazit: Der Fisch ist nicht „Pflicht“, sondern eine traditionelle Alternative, weil an diesen Tagen der Verzicht auf Fleisch im Vordergrund steht.

Hier sind die relevanten Quellen aus der Bibel, dem Katechismus der Katholischen Kirche (KKK) und dem Kirchenrecht (CIC) zur Frage des Fastens und der Abstinenz:


1. Biblische Grundlagen

Die Bibel gibt keine direkte Vorschrift zum Verzicht auf Fleisch oder zum Fischessen, aber sie lehrt das Fasten als Form der Busse und geistigen Reinigung.

  • Matthäus 6,16-18 – Jesus spricht über das Fasten:„Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler. […] Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.“
    • Hier wird betont, dass Fasten eine Herzenshaltung ist, nicht eine blosse äussere Vorschrift.
  • Jona 3,5-10 – Das Fasten der Einwohner von Ninive:„Die Leute von Ninive glaubten Gott; sie riefen ein Fasten aus und legten Bussgewänder an, von den Grossen bis zu den Kleinen.“
    • Fasten ist eine biblische Form der Umkehr und Busse.
  • Daniel 10,2-3 – Ein Fastenbeispiel:„In jener Zeit trauerte ich, Daniel, drei Wochen lang. Ich ass keine leckere Speise, weder Fleisch noch Wein kamen in meinen Mund.“
    • Daniel verzichtet bewusst auf bestimmte Speisen als Zeichen der Busse.

Die Bibel selbst fordert also kein spezifisches Fischessen, aber das Prinzip des Fastens und Verzichts ist tief in der Heiligen Schrift verankert.


2. Katechismus der Katholischen Kirche (KKK)

Der Katechismus erklärt die kirchliche Tradition des Fastens und der Abstinenz:

  • KKK 1434:„Die Busse kann in sehr unterschiedlicher Weise ausgedrückt werden. Die Heilige Schrift und die Kirchenväter betonen vor allem drei Formen: das Fasten, das Gebet und das Almosengeben.“
    • Fasten ist also eine anerkannte Bussform.
  • KKK 1438:„Die Busszeiten und Busstage (Fasten- und Abstinenztage) helfen uns, uns auf gewisse Weise mit dem Opfer Christi zu vereinen.“
    • Die Kirche legt bestimmte Tage fest, an denen Gläubige durch Fasten und Abstinenz Busse tun.
  • KKK 2043:„Das vierte Kirchengebot (‚Du sollst die gebotenen Fasttage halten‘) sichert Zeiten der Askese und der Busse.“
    • Die Kirche bestimmt bestimmte Fasttage, um die Gläubigen zur Busse zu ermutigen.

Der Katechismus gibt also keine Vorschrift zum Fischessen, sondern betont das Fasten und die Abstinenz als Mittel zur Umkehr.


3. Kirchenrecht (Codex Iuris Canonici, CIC)

Das kirchliche Gesetzbuch (CIC) enthält klare Vorschriften zum Fasten und zur Abstinenz:

  • CIC, Canon 1251:„Abstinenz von Fleisch oder einer anderen Speise ist an allen Freitagen des Jahres zu halten, ausser sie fallen auf einen Hochfesttag. Fasten und Abstinenz sind am Aschermittwoch und am Karfreitag zu halten.“
    • Das Kirchenrecht verlangt also den Verzicht auf Fleisch (aber nicht explizit den Verzehr von Fisch).
  • CIC, Canon 1252:„Das Gesetz der Abstinenz verpflichtet diejenigen, die das vierzehnte Lebensjahr vollendet haben. Das Gesetz des Fastens betrifft alle Volljährigen bis zum vollendeten 59. Lebensjahr.“
    • Die Abstinenz gilt für alle Katholiken ab 14 Jahren, das Fastengebot für Erwachsene zwischen 18 und 59 Jahren.
  • CIC, Canon 1253:„Die Bischofskonferenz kann andere Formen der Busse anstelle der Abstinenz oder des Fastens festlegen.“
    • In manchen Ländern gibt es alternative Busspraktiken anstelle des Fleischverzichts.

Das Kirchenrecht verlangt also Abstinenz (Fleischverzicht), aber nicht ausdrücklich den Verzehr von Fisch. Fisch ist lediglich eine traditionelle Alternative.


Fazit: Kein Pflicht-Fischessen, sondern Fleischverzicht

  • Die Bibel spricht vom Fasten als Busspraxis, nennt aber keine bestimmten Lebensmittel.
  • Der Katechismus betont die Bedeutung von Fasten und Abstinenz als geistliche Disziplin.
  • Das Kirchenrecht schreibt Abstinenz von Fleisch (nicht Fischessen) an bestimmten Tagen vor.

Der Fischkonsum ist also eine kirchliche Tradition, aber keine kirchenrechtliche Pflicht. Gläubige können auch vegetarische oder andere fleischlose Speisen essen, solange sie das Gebot der Abstinenz einhalten.

Der Unterschied zwischen Fleisch von Landtieren und Fisch in der katholischen Tradition hat historische, theologische und biologische Gründe.

1. Biologische Unterscheidung

  • Fleisch (Landtiere): Stammt von warmblütigen Tieren wie Rind, Schwein, Lamm, Geflügel (Huhn, Ente, Truthahn).
  • Fisch: Stammt von kaltblütigen Wassertieren wie Forelle, Lachs, Kabeljau.

2. Kirchliche Unterscheidung (Fasten- und Abstinenzgebot)

Die katholische Kirche unterscheidet zwischen „Fleisch“ und „Fisch“, weil das kirchenrechtliche Abstinenzgebot den Verzicht auf Fleisch von warmblütigen Tieren vorschreibt.

Warum ist Fisch erlaubt?

  • Theologische Gründe: In der frühen Kirche wurde Fisch oft mit Christus verbunden („Ichthys“ – das griechische Wort für Fisch ist ein Akronym für „Jesus Christus, Gottes Sohn, Erlöser“).
  • Historische Gründe: Fisch galt im Mittelalter als „einfache“ und „arme“ Nahrung, während Fleisch ein Zeichen von Wohlstand war.
  • Rechtliche Definition: Die Kirche hat historisch festgelegt, dass Fleisch von Landtieren dem Fastengebot unterliegt, Fisch aber nicht.

Was ist mit anderen Wassertieren?

  • Meerestiere wie Muscheln, Krebse, Garnelen, Tintenfisch sind auch erlaubt, da sie keine Landtiere sind.
  • Amphibien (wie Frösche) und Reptilien sind kirchenrechtlich nicht eindeutig definiert, aber traditionell nicht als „Fleisch“ im Fastensinn betrachtet.

3. Fazit: Warum diese Unterscheidung?

Die Unterscheidung basiert nicht auf der Biologie, sondern auf kirchlicher Tradition:

  • „Fleisch“ im Fastensinn: Nur von Landtieren (warmblütig).
  • Fisch und andere Wassertiere: Erlaubt, weil sie nicht zur traditionellen Fleischkategorie gehören.

Es gibt mehrere theologische Gründe, warum Fisch in der katholischen Tradition eine besondere Rolle spielt, insbesondere im Zusammenhang mit Fasten und Abstinenz.


1. Der Fisch als Symbol für Christus („Ichthys“)

  • In der frühen Kirche war der Fisch ein geheimes Erkennungszeichen der Christen.
  • Das griechische Wort „ΙΧΘΥΣ“ (Ichthys) bedeutet „Fisch“, aber es ist auch ein Akronym für:
    Iēsous (Jesus)
    CHristos (Christus)
    THeou (Gottes)
    Yios (Sohn)
    Sōtēr (Erlöser)
  • Damit wurde der Fisch zum Zeichen für Jesus Christus selbst.

👉 Theologischer Bezug: Wenn Christen an Fastentagen Fisch essen, erinnern sie sich symbolisch an Christus, der selbst Nahrung für die Welt ist (Joh 6,35: „Ich bin das Brot des Lebens“).


2. Jesus und die Fischwunder

In der Bibel spielt Fisch eine zentrale Rolle in mehreren Wundern Jesu:

  • Die Speisung der Fünftausend (Mt 14,13-21)Jesus vermehrt fünf Brote und zwei Fische, um eine grosse Menschenmenge zu speisen.
    → Symbol für geistliche Nahrung und Christus als Lebensspender.
  • Der wunderbare Fischfang (Lk 5,1-11 & Joh 21,1-14)Die Jünger fangen nichts, bis Jesus ihnen rät, die Netze an der richtigen Stelle auszuwerfen. Dann ziehen sie eine riesige Menge Fische an Land.
    → Symbol für die Jünger als „Menschenfischer“ und für die göttliche Vorsehung.

👉 Theologischer Bezug: Fisch ist mit Jesu Wundern und Versorgung verbunden, was ihn zu einer besonderen Speise macht.


3. Die Berufung der Jünger als „Menschenfischer“

  • In Mt 4,19 sagt Jesus zu Petrus und Andreas:„Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen.“
  • Das Bild des Fischfangs als Symbol für das Apostolat zeigt, dass Fisch in der christlichen Symbolik für die Mission und die Nachfolge Christi steht.

👉 Theologischer Bezug: Fisch erinnert an die Berufung der Jünger und an die Mission der Kirche.


4. Die Auferstehung und der Fisch

  • Nach der Auferstehung isst Jesus mit den Jüngern gegrillten Fisch (Lk 24,41-43).
  • Am See von Tiberias (Joh 21,9-13) bereitet der auferstandene Christus für seine Jünger eine Mahlzeit aus Fisch und Brot.

👉 Theologischer Bezug: Der Fisch steht hier für die Gemeinschaft mit dem auferstandenen Christus und die neue Schöpfung.


5. Fisch als einfache, „bussfertige“ Nahrung

  • In der frühen Kirche wurde Fleisch mit Feiern und Festessen verbunden.
  • Fisch hingegen war einfacher und oft Nahrung der Armen.
  • Fasten bedeutet Verzicht auf luxuriöse Speisen, und Fleisch galt als wertvoller als Fisch.

👉 Theologischer Bezug: Fischessen an Fastentagen erinnert an Einfachheit, Demut und die christliche Tradition der Buße.


Fazit: Warum Fisch und nicht Fleisch?

  • Christus-Symbol („Ichthys“ = Jesus Christus, Gottes Sohn, Erlöser).
  • Verbindung zu Jesu Wundern (Speisung der Fünftausend, wunderbarer Fischfang).
  • Zeichen der Nachfolge Christi („Menschenfischer“).
  • Speise der ersten Christen und der Armen (Fasten = Einfachheit).
  • Auferstehungssymbolik (Jesus isst nach der Auferstehung Fisch).

Warum sind Milchprodukte und Süssigkeiten an Abstinenztagen problematisch?

Grundsätzlich verbietet die Kirche weder Milchprodukte noch Süssigkeiten an Abstinenztagen. Aber es gibt einige historische und spirituelle Gründe, warum sie traditionell oft gemieden wurden.


1. Ursprüngliche Fastenregeln in der Kirche

Früher waren die Fastenregeln strenger als heute.

  • In der frühen Kirche (besonders im Mittelalter) war es üblich, an Fastentagen nicht nur auf Fleisch, sondern auch auf Milchprodukte, Eier und manchmal sogar Wein zu verzichten.
  • Dies war eine Form der Askese, um das Fasten bewusster zu erleben.
  • Diese Praxis wird heute nur noch in manchen orthodoxen Kirchen streng eingehalten, nicht mehr in der römisch-katholischen Kirche.

👉 Heutige katholische Regel:

  • Nur Fleischverzicht ist vorgeschrieben (CIC 1251).
  • Milchprodukte, Eier und Süssigkeiten sind nicht verboten.

2. Warum wurden Milchprodukte früher vermieden?

  • Milchprodukte stammen von warmblütigen Tieren (z. B. Kuhmilch, Käse, Butter).
  • Man betrachtete sie als „Nebenprodukte von Tieren“, die daher indirekt mit Fleisch in Verbindung stehen.
  • Heute gilt diese Regel aber nicht mehr in der katholischen Kirche.

👉 Fazit:

  • Milchprodukte sind erlaubt.
  • Der Verzicht darauf war früher eine zusätzliche Bussform, ist aber nicht mehr verpflichtend.

3. Warum sollte man an Fastentagen Süssigkeiten meiden?

  • Süssigkeiten sind kein Fleisch, aber sie sind ein Genussmittel.
  • Fasten bedeutet nicht nur, auf Fleisch zu verzichten, sondern auch einen einfacheren Lebensstil zu pflegen.
  • Sich bewusst auch Süssigkeiten zu enthalten, kann eine persönliche Busspraxis sein.

👉 Fazit:

  • Süssigkeiten sind nicht verboten, aber der Verzicht darauf kann eine freiwillige Bussübung sein.

4. Fazit: Was ist wirklich verboten?

📜 Laut Kirchenrecht (CIC 1251):

  • Verboten: Fleisch von warmblütigen Tieren (Rind, Schwein, Huhn usw.).
  • Erlaubt: Fisch, Meeresfrüchte, Milchprodukte, Eier, Süssigkeiten.
  • Zusätzlicher Verzicht auf Milchprodukte und Süsses ist freiwillig, kann aber als persönliche Busse sinnvoll sein.

Die Fasten- und Abstinenzregeln in der katholischen Kirche über die Jahrhunderte verändert haben. Viele ursprüngliche Traditionen wurden entweder gelockert oder ganz aufgegeben.


1. Früheres strengeres Fasten

In der alten Kirche und im Mittelalter gab es sehr strenge Regeln:

  • Kein Fleisch, keine Milchprodukte, keine Eier, kein Wein.
  • Teilweise wurde nur eine Mahlzeit am Tag erlaubt.
  • Die Fastenzeit war viel strenger als heute.

Die Kirche wollte damit eine stärkere Busspraxis fördern.


2. Veränderungen im Laufe der Jahrhunderte

  • Im 16. Jahrhundert (nach dem Konzil von Trient) wurden die Regeln etwas gelockert.
  • Im 20. Jahrhundert hat Papst Paul VI. 1966 mit der Apostolischen Konstitution Paenitemini die Fasten- und Abstinenzgebote stark vereinfacht:
    • Nur noch Aschermittwoch und Karfreitag sind Fastentage.
    • Abstinenz (Fleischverzicht) nur noch an Freitagen.
    • Die regionalen Bischofskonferenzen können alternative Busspraktiken bestimmen.

Das führte dazu, dass viele alte Traditionen nicht mehr konsequent beibehalten wurden.


3. Warum wurde es abgeschwächt?

  • Die Kirche wollte die Menschen nicht überfordern.
  • In vielen Ländern waren Fleischprodukte keine „Luxusgüter“ mehr.
  • Viele Gläubige hielten sich ohnehin nicht mehr an die alten Regeln.

Aber:

  • Die Tradition wurde nicht abgeschafft, sondern nur vereinfacht.
  • Freiwilliges, strengeres Fasten ist weiterhin möglich und wird von vielen Gläubigen praktiziert (z. B. in traditionellen Gruppen oder Klöstern).

4. Fazit: Tradition vs. Moderne

  • Die Kirche hat die Regeln angepasst, aber nicht abgeschafft.
  • Wer die alte Tradition (Verzicht auf Milch, Eier, Süßigkeiten) bewahren möchte, kann das freiwillig tun.
  • Die wahre Bedeutung von Fasten ist nicht nur Regeln zu folgen, sondern Umkehr, Busse und Hingabe an Gott.

novaradio.ch, 05.03.2025

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