Heiliger Lukas: Apostel, Evangelist und Patron der Künstler
Der Heilige Lukas ist eine zentrale Figur im Christentum und wird als einer der vier Evangelisten und Autor des Lukasevangeliums und der Apostelgeschichte verehrt. Sein Festtag wird am 18. Oktober gefeiert, und er gilt als Schutzpatron zahlreicher Gruppen, insbesondere der Künstler, Ärzte und Schriftsteller.
Lukas stammte wahrscheinlich aus Antiochia und war von Beruf Arzt. Seine enge Verbindung zum Apostel Paulus, den er auf mehreren Missionsreisen begleitete, wird in den Paulusbriefen erwähnt. Als einer der Evangelisten ist Lukas besonders für sein tiefes Verständnis der Menschlichkeit Jesu bekannt. Sein Evangelium zeichnet sich durch eine besondere Betonung der Barmherzigkeit und Fürsorge für die Armen und Ausgegrenzten aus. Die Gleichnisse vom Barmherzigen Samariter und vom Verlorenen Sohn, die im Lukasevangelium überliefert sind, zählen zu den eindrucksvollsten Erzählungen der christlichen Überlieferung.
Lukas wird traditionell auch als Maler verehrt. Der Legende nach soll er das erste Bild der Jungfrau Maria gemalt haben, was seine Rolle als Patron der Künstler begründet. Diese Tradition hat über die Jahrhunderte hinweg zahlreiche christliche Künstler inspiriert, die Lukas als Vorbild und Fürsprecher für ihre Arbeit sehen.
Neben den Künstlern ist Lukas auch der Patron der Ärzte, ein Titel, der auf seine Tätigkeit als Arzt zurückgeht. Die Verehrung als Patron der Heilkunst unterstreicht das christliche Ideal der Fürsorge und Nächstenliebe, das in seiner Lebensgeschichte und seinen Schriften zum Ausdruck kommt.
Das Erbe des Heiligen Lukas ist tief in der christlichen Kunst und Liturgie verwurzelt. Er wird oft als Symbol für den geflügelten Stier dargestellt, eines der vier Lebewesen aus der Vision des Propheten Ezechiel, die in der christlichen Ikonographie den vier Evangelisten zugeordnet sind. Der Stier steht in der christlichen Symbolik für Opferbereitschaft und Geduld – Eigenschaften, die Lukas in seinem Evangelium und seinem Wirken verkörpert.
An der Seite Mariens
Überhaupt schreibt Lukas so ausführlich und sensibel über Maria wie kein anderer seiner Evangelisten-Kollegen. Ob er sich dabei auf Erzählungen der Gottesmutter selbst stützen konnte, wissen wir nicht, doch nur bei Lukas finden sich die Verkündigung an Maria, ihr Besuch bei Elisabeth oder die Episode vom zwölfjährigen Jesus im Tempel. Dieser feine Pinselzug hat ihm die Legende eingetragen, er sei gar kein Arzt, sondern vielmehr Maler gewesen. In Rom werden mehrere Ikonen gezeigt, die von seiner Hand stammen sollen. Wie der heilige Lukas starb, darüber geben die Quellen wenig her – einige sprechen von seinem Märtyrertod, andere davon, dass er ein hohes Alter erreicht habe. Die älteste Tradition sieht ihn in Griechenland, wo er sein Evangelium geschrieben und mit 84 Jahren gestorben sein soll.
Das Hochfest der Aufnahme Marias in den Himmel – Assunta, von lateinisch assumptio, Aufnahme – hat seine Wurzel in einem Marienfest, das Ende des 4. Jahrhunderts in Syrien, Mitte des 5. Jahrhunderts in Jerusalem begangen wurde. Im 6. Jahrhundert wurde der Tag als Dormition, Entschlafung Mariens gefeiert und Ende des 6. Jahrhunderts vom oströmischen Kaiser Mauritius auf den jetzigen Tag gelegt. In der Ostkirche wird das Fest bis heute als Tag der Entschlafung und Maria als die Panagia, die Allerheiligste, bezeichnet; als erster Mensch habe sie die Vergöttlichung erfahren, weil Christus ihre Seele sofort ins Paradies holte; diese Heimholung durch Christus wird als Koimesis (griechisch) oder Uspenie (kirchenslawisch) bezeichnet.
Im 7. Jahrhundert feierte man das Fest Aufnahme Mariens in Gallien, teilweise auch am 18. Januar. Das Fest entwickelte sich ab dem 8. Jahrhundert zum Himmelfahrtsfest, zunächst in Rom, am 15. August gefeiert. 813 wurde dieses Marienfest auch in Deutschland eingeführt. In der römisch-katholischen Kirche ist es Ausdruck der Glaubenslehre, dass der Leib Marias in den Himmel aufgenommen wurde.
Vom 13. Jahrhundert an wurde die Aufnahme Marias in den Himmel zu der immer großartiger und festlicher dargestellten Szene der Marienkrönung. Papst Pius XII. verkündete im Jahr 1950 das Dogma von der ganzmenschlichen Aufnahme Mariens in den Himmel. Dabei wird – anders als in der volkstümlichen Benennung des Festes – unterschieden die Form der Himmelfahrt Christi, die als Ascensio, Aufstieg, bezeichnet wird, von der Marias, die als Assumptio, Aufnahme (in den Himmel) beschrieben ist.
Marias Leichnam schwang sich der Überlieferung nach in strahlender Lichtaura, von Engeln unterstützt, empor. 1216 schrieb Cäsarius von Heisterbach die Legende nieder, doch sind ältere Vorstellungen schon in einem Hymnus des 2. Jahrhunderts vorhanden, der Maria als Braut Christi und Ecclesia – Kirche – bezeichnet. Die das leere Grab umstehenden Apostel schauten der empor Schwebenden nach. Thomas, der zu spät gekommene Zweifler, erhielt Marias Gürtel zur Bestätigung, Marias Kleider aber blieben zur Stärkung der Gläubigen im Sarkophag; sie gehören zu den noch heute gezeigten Reliquien, so im Dom in Trier und im Dom in Aachen, ihr – angeblicher – Gürtel u. a. im Dom in Prato in der Toskana, weitere auch anderswo.
Andere Legenden erzählen, dass die Jünger das Grab der Maria öffneten und darin nicht mehr Marias Leichnam, sondern nur noch Blüten und Kräuter fanden. Deshalb wird in der katholischen Kirche zu Maria Himmelfahrt eine Kräuterweihe vorgenommen – die frühesten Belege dafür stammen aus dem 10. Jahrhundert. Aus sieben verschiedenen Kräutern – die Zahl symbolisiert die sieben Sakramente oder die sieben Schmerzen Mariens – werden Sträuße gebunden und zur feierlichen Kräuterweihe gebracht. Die Sträuße werden dann auf dem Dachboden aufgehängt und sollen gegen Krankheiten, Unheil, Gewitter und Blitzschlag helfen, oft werden zerriebene Blätter davon kranken Tieren ins Futter gemischt.
Mariä Himmelfahrt wird in Süddeutschland und Österreich auch als Großer oder Hoher Frauentag begangen. Damit beginnen in der katholischen Kirche die Frauendreißiger – 30 Tage, in denen allerorten Marienprozessionen abgehalten wurden. Auch der Gedenktag Mariä Geburt am 8. September fällt in den Zeitraum dieser 30 Tage, die mit Mariä Namen am 12. September abgeschlossen werden. In dieser Zeit besonderer Marienverehrung wird allen Pflanzen, die gerade blühen, große Heilkraft zugeschrieben, an Mariä Himmelfahrt werden deshalb vielerorts Kräuter geweiht.
Der Entschlafung Mariens sind große orthodoxe Kirchengebäude gewidmet, so im Kreml in Moskau.
Patronin von Frankreich, von Stadt und Kanton Neuenburg / Neuchâtel in der Schweiz; der Färber, Gerber, Sattler und Kinder; in jeglicher Not; des Bistums und des Domes Aachen, der Bistümer Hildesheim und Speyer
Bauernregeln: Zu Mariä Himmelfahrt, das wisse, / gibt’s die ersten guten Nüsse! Mariä Himmelfahrt Sonnenschein / bringt meistens uns viel guten Wein. Wer Rüben will, recht gut und zart, / sä‘ sie an Maria Himmelfahrt. Hat Maria gut Wetter, wenn sie zum Himmel fährt, sie schöne Tag beschert. Leuchten vor Maria Himmelfahrt die Sterne, / dann hält sich das Wetter gerne. Wie das Wetter am Himmelfahrtstag, / so es noch zwei Wochen bleiben mag. Wie das Wetter am Maria Himmelfahrtstag, / so der ganze Herbst sein mag.
Am 17. März feiern Iren auf der ganzen Welt den Saint Patrick’s Day. Der Heilige, der im 5. Jahrhundert lebte und wirkte, ist Anlass für Paraden, Festlichkeiten – und grüne Flüsse. Einmal im Jahr färbt sich in New York der Hudson River grün, in Dublin malen sich die Menschen dreiblättrige Kleeblätter auf ihre Gesichter. In vielen Ländern gibt es bunte Paraden und Festumzüge. Es ist kein Karneval, sondern St. Patrick’s Day. Am 17. März feiert man den populären Nationalheiligen Irlands.
Entstehung des St. Patrick’s Day: Der Heilige Patrick, dessen Todestag am 17. März gefeiert wird, war Bischof und ist Schutzpatron der Iren. Wie bei den frühen Heiligen üblich, gibt es auch über Patricks Leben kaum gesicherte Fakten. Der Legende nach kam er als Sklave nach Irland, wurde später in Frankreich zum Priester ausgebildet und missionierte dann als Bischof die Insel. Patrick soll nicht nur die Schlangen, also den heidnischen Glauben, aus dem Land vertrieben, sondern auch Klöster und Schulen gegründet haben. So leistete er einen beträchtlichen Beitrag zur Bildung der Bevölkerung.
Bräuche zum St. Patrick’s Day: Der Feiertag wird nicht nur auf der grünen Insel begangen. Iren in der ganzen Welt – besonders in Einwanderungsländern wie Australien oder den USA – feiern am 17. März ihren Schutzpatron. In Großbritannien, Nordirland sowie der kanadischen Provinz Neufundland ist der Tag sogar, wie in Irland selbst, ein gesetzlicher Feiertag. Am St. Patrick’s Day werden große Prozessionen und Umzüge veranstaltet und die Menschen finden sich zu Gottesdiensten zusammen. Typisch für die Feierlichkeiten sind auch die Céilís: Irische Volkstänze, die von irischer Musik begleitet werden. Seit 1997 gibt es außerdem das „St. Patrick’s Festival“, eine mehrtägige Festlichkeit zu Ehren des Heiligen. Den Besuchern werden Livemusik, Theater, Feuerwerk und Paraden geboten. Gut nur, dass die Kirche am 17. März, der eigentlich in die Fastenzeit fällt, die Fastengebote für einen Tag aufhebt. Ein weiterer Brauch bezieht sich auf die grüne Farbe – Symbol der Insel. Die Menschen kleiden sich in Grün oder heften sich zumindest ein grünes Kleeblatt an. Das geht sogar so weit, dass das Bier an diesem Tag grün eingefärbt wird und auch Flüsse einen grünen Anstrich erhalten, wie etwa der Chicago River.
Wissenswertes zu St. Patrick’s Day: Das Kleeblatt als Symbol der Iren geht auf den Heiligen St. Patrick zurück: Anhand der drei Blätter der Pflanze soll er den Iren die Dreifaltigkeit erklärt haben. Wenn der 17. März in die Osterwoche fällt, kann er auch ganz pragmatisch verschoben werden – wie es in den Jahren 1940 und 2008 der Fall war.
Missionarischer Erfolg
Höchstwahrscheinlich wurde Patrick im römischen Britannien geboren. Sein Vater war Beamter der römischen Besatzungsmacht und außerdem Diakon der römischen Kirche, sein Großvater war Priester. Mehr erfährt man aus seinen selbst verfassten Schriften: Demnach wurde er im Alter von 16 Jahren von Piraten aus seinem Heimatort entführt und als Sklave nach Irland gebracht. Mit 22 Jahren wurde er – nach erfolgreicher Flucht in seine alte Heimat – selbst zum Priester geweiht und studierte zunächst als Mönch in Gallien Theologie. Doch die „Stimme der Iren“ rief ihn im Traum in das Land seiner Gefangenschaft zurück. Trotz Bedenken seiner kirchlichen Oberen wurde er zum irischen Missionsauftrag berufen. Verbürgt ist sein Eintreffen im Jahr 432 in Irland zusammen mit 24 Gefährten, wo er ungefähr 30 Jahre lang so erfolgreich als Missionar im Norden der Insel wirkte, dass diese fortan als christliches Land erscheint.
Glaubhaft ist die Überlieferung, dass sich Patrick vor allem mit widerspenstigen keltischen Druiden auseinanderzusetzen hatte und auf viele Widerstände gegen seine Glaubenspredigten stieß. Allen Widerständen zum Trotz gewann er jedoch viele Menschen für das Christentum und ließ zahlreiche Kirchen bauen.
Da Patrick während seiner Gefangenschaft die irisch-keltische Sprache gelernt hatte, konnte er in Liturgie und Lehre auf die Landessprache zurückgreifen, ein wichtiger Grund für die tiefe Verwurzelung des Glaubens in Irland. Zahlreiche irische Mönche zogen aufs Festland nach Gallien, Germanien und Italien. Sie nahmen sich die zunächst unfreiwillige Heimatlosigkeit des heiligen Patrick zum Vorbild und wurden Prediger des Evangeliums und Gründer klösterlicher Niederlassungen.
Viele Legenden ranken sich um die Person Patricks, die folkloristisch säkularisiert oder aber auch in religiösen Brauchtumsformen bis heute weiterleben. Dublin feiert Sankt Patrick mit einer großen Parade und vier feierlichen Tagen. Dabei werden Kunstschlangen, die ihre roten Zungen bedrohlich aus Papier- und Plastikleibern recken, durch die Stadt getragen, ein Verweis auf die Legende, Patrick habe von der Grünen Insel die letzten Schlangen vertrieben.
Der Berg, das Grab und das Kleeblatt
Bis heute ist der Croagh Patrick genannte Berg in der Grafschaft Mayo, wohin sich der Heilige zum vorösterlichen Fasten zurückgezogen haben soll, die wichtigste Pilgerstätte in Irland (siehe Bild ganz oben). Scharen von Pilgern ziehen auf den westirischen Berg, viele gehen mit bloßen Füßen oder rutschen auf den Knien, um Buße zu tun. Seinen Gläubigen veranschaulichte Patrick die Dreifaltigkeit anhand eines dreiblättrigen Kleeblattes. Es wurde zum irischen Nationalsymbol, dem Shamrock.
In Downpatrick (Nordirland) zeigt man Patricks angebliches Grab mit einem großen, neuzeitlichen Granitbrocken. Westlich von Downpatrick soll Patrick auf einem Hügel seine Hauptkirche gebaut haben, genau dort, wo heute die Kathedrale der anglikanischen Church of Ireland steht – in Sichtweite der katholischen Kathedrale. In den Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten versuchen beide Seiten bis heute, Patrick für ihre Sicht der Dinge zu vereinnahmen.
Patron von Irland, der Bergleute, Schmiede, Friseure und Böttcher; des Viehs; gegen Ungeziefer, Viehkrankheiten, Anfeindungen des Bösen; für die armen Seelen.
Schutzschild des Heiligen Patrick
Ich erhebe mich heute durch eine gewaltige Kraft die Anrufung der Dreifaltigkeit,
durch den Glauben an die Dreiheit, durch das Bekennen der Einheit,
ich mache mich auf den Weg, dem Schöpfer zu begegnen.
Ich erhebe mich heute durch Gottes Kraft, sie lenke mich.
Gottes Macht halte mich,
Gottes Weisheit führe mich,
Gottes Auge schaue auf mich,
Gottes Ohr höre für mich,
Gottes Wort spreche für mich,
Gottes Hand schütze mich,
Gottes Weg liege vor mir,
Gottes Schild schirme mich.
Gottes Heerschar rette mich vor den Schlingen des Teufels,
vor den Versuchungen des Bösen,
vor den Verlockungen des Fleisches,
vor jedermann, der mir übel will,
fern und nah, allein und in der Masse.
Ich erhebe mich heute kraft der Geburt Christi und seiner Taufe,
kraft seiner Kreuzigung und seiner Grablegung,
kraft seiner Auferstehung und seiner Himmelfahrt,
kraft seiner Wiederkunft zum letzten Gericht.
Ich erhebe mich heute kraft der Liebe der Cherubim
Im Gehorsam der Engel,
im Dienen der Erzengel,
in der Hoffnung auf die Auferstehung und ihre Gaben,
in den Gebeten der Patriarchen
in den Weissagungen der Propheten,
in der Verkündigung der Apostel,
in dem Glauben der Bekenner,
in der Unschuld der heiligen Jungfrauen,
in den Werken der Gerechten.
Christus mit mir,
Christus vor mir,
Christus hinter mir,
Christus in mir,
Christus unter mir,
Christus über mir,
Christus mir zur Rechten,
Christus mir zur Linken,
Christus, wo ich liege,
Christus, wo ich sitze,
Christus, wo ich mich erhebe.
Christus im Herzen eines jeden, der meiner gedenkt,
Christus im Munde eines jeden, der zu mir spricht,
Christus in jedem Auge, das mich sieht,
Christus in jedem Ohre, das mich hört.
Ich erhebe mich heute durch eine gewaltige Kraft,
die Anrufung der Dreifaltigkeit,
durch den Glauben an die Dreiheit,
durch das Bekennen der Einheit,
ich mache mich auf den Weg, dem Schöpfer zu begegnen.
Mitarbeiter des Apostel Paulus, erster Bischof von Ephesus, Märtyrer * in Lystra, heute das Dorf Kilistra (Gökyurt) bei Konya in der Türkei † 97 in Ephesus, heute Ruinen bei Selçuk in der Türkei
Timotheus wurde als Sohn eines heidnischen Vaters und einer jüdischen Mutter namens Eunice geboren. Der Tatsache, dass die Mutter eine Mischehe eingegangen war und dass sie ihren Sohn nicht hatte beschneiden lassen, lässt vermuten, dass Timotheus in einer nicht sehr gläubigen Familie aufgewachsen ist, auch wenn gesagt wird, dass er die Schriften von Kindheit an kannte (2. Timotheusbrief 3,15). Als Paulus zu Beginn der zweiten Missionsreise durch Lystra – das heutige Dorf Kilistra (Gökyurt) bei Konya – kam, wählte er Timotheus zum Gefährten, da er ein gutes Zeugnis von den Brüdern in Lystra und Ikonium hatte; er wurde dann von Paulus beschnitten, um einen Konflikt mit Juden zu vermeiden (Apostelgeschichte 16, 2 – 3).
Als Mitarbeiter von Paulus wurde Timotheus mit wichtigen Missionen beauftragt. So wirkte er in den griechischen Städten Beröa – dem heutigen Veria – (Apostelgeschichte 17, 14), wo die Bema gezeigt wird, von der Paulus (angeblich) predigte. Timotheus missionierte auch in Athen 1 und Thessaloniki (1. Thessalonicherbrief 3, 1 – 6), in Korinth (1. Korintherbrief 4, 17) sowie später in Ephesus – heute Ruinen bei Selçuk – (1. Korintherbrief 16, 8. 10) und in den römischen Provinzen von Makedonien (Apostelgeschichte 19, 22). Timotheus begleitete Paulus auf seiner Rückreise nach Jerusalem (Apostelgeschichte 20, 4), war jedoch offensichtlich anderswo tätig, als dieser nach Rom aufbrach.
Timotheus war von Paulus hoch geschätzt. Ich habe keinen Gleichgesinnten, der in so echter Weise für eure Angelegenheiten Sorge tragen wird, schreibt er den Philippern (2, 20); als mein geliebtes und treues Kind im Herrn bezeichnet er ihn im 1. Brief an die Korinther (4, 17); als Mitabsender wird er im 1. Brief an die Thessalonicher, im 2. Brief an die Korinther, im Brief an die Philipper und im Philemonbrief genannt.
Während Paulus‘ erster Gefangenschaft in Rom besuchte ihn Timotheus und wurde vermutlich mit einer Botschaft nach Philippi – den heutigen Ruinen bei Krinides in Griechenland – geschickt (Philipperbrief 2, 19); dort kann man die Reste der ihrer Form wegen Oktagon genannten, auf der ältesten Kirche der Stadt erbauten Bischofskirche sehen.
Der traditionellen Auslegung des 1. und 2. Briefes an Timotheus zufolge zog Paulus nach seiner Freilassung in den Osten zu Timotheus und übertrug ihm die Aufsicht in Ephesus, eine Stellung, die große Verantwortlichkeit erforderte. Aus Sorge schickte er ihm demnach einen Brief, der Ratschläge und Warnungen enthielt und als 1. Brief an Timotheus bekannt ist, und während seiner zweiten Gefangenschaft schrieb er den 2. Brief an Timotheus, der einen Aufruf an seinen geliebten Schüler enthält, ihn so schnell wie möglich zu besuchen.
Zu einem späteren Zeitpunkt wurde nach den Angaben des Hebräerbriefes (13, 23) auch Timotheus verhaftet, jedoch nach kurzer Zeit wieder entlassen. Gut bezeugt – im 1. Timotheusbrief (1, 3) und durch Eusebius von Cäsarea – ist der weitere Aufenthalt von Timotheus in Ephesus; die Überlieferung nennt ihn Bischof von Ephesus und berichtet von seinem Märtyrertod, nachdem er sich einem ausschweifenden heidnischen Fest widersetzt hatte; unter => Nero schwer gemartert, wurde er von Engeln getröstet, sah den Himmel offen und die Märtyrerkrone, die Christus ihm bereithielt.
Timotheus‘ Leichnam wurde von Ephesus in die Apostelkirche nach Konstantinopel – dem heutigen Ístanbul – überführt und nahe der Gebeine von Lukas und Andreas bestattet, wie Hieronymus 356 in seiner Chronik berichtete. Von dort kamen sie 1204 in die Kathedrale nach bei Campobasso, wo sie am 11. Mai 1945 bei Bauarbeiten wieder entdeckt wurden.
1 ▲ Die erste Kirche in Athen gab es der Überlieferung zufolge schon im 1. Jahrhundert, sie habe eine von Lukas selbst gefertigte Marienikone besessen. 1859 entdeckte der Archäologe Kyriakos Pittakis an der Stelle der heutigen Lukas-Kirche im Stadtteil Agios Loukas von Athen, 5 km nördlich der Akropolis die Mauern dieser Kirche an dem Platz einer kleinen Lukas-Kirche, die dann der heutigen gewichen ist.
2 ▲ Paulus‘ wird als Verfasser der beiden Timothesbriefes weithin bestritten.
Attribute: Keule, Steine Patron gegen Bauchschmerzen und Magenleiden Bauernregel:Timotheis, / der bricht das Eis; / hat er keins, / dann macht er eins.
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2 Makk 8,22 An die Spitze der einzelnen Gruppen stellte er seine Brüder Simeon, Josef und Jonatan, denen er je fünfzehnhundert Mann zuwies,
2 Makk 8,23 und außerdem den Eleasar. Er selbst las aus der Heiligen Schrift vor und gab die Losung aus: Mit Gottes Hilfe! Dann trat er vor die erste Reihe und griff Nikanor an.