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OPUS DEI: Die Fastenzeit

Anlässlich des Beginns der Fastenzeit am Aschermittwoch, werden hier einige Auszüge aus der Homilie des hl. Josefmaria „Die Bekehrung der Kinder Gottes“ wiedergegeben. Die Fastenzeit hat begonnen, eine Zeit der Busse, der Läuterung, der Umkehr. Leicht ist diese Aufgabe nicht. Christ sein ist kein bequemer Weg: Es ist nicht damit getan, der Kirche anzugehören und

FSSP: Nicht vergessen

Heilige Messe in der Wallfahrtskirche Melchtal Zum Sonntag Quinquagesima, 2. März 2025, feiern wir um 10.30 Uhr eine feierliche hl. Messe in der Wallfahrtskirche Melchtal. Anlass ist das „Skilager für Väter und Söhne“, mit dem wir anschließend auf Melchsee-Frutt auf die Piste gehen. Zur hl. Messe ist jedermann herzlich willkommen! Heilig-Jahr-Wallfahrt Im Bistum Chur ist die herrliche

Nachrichtensendung vom 14.02.2025

BREAKING NEWS: Papst ins Krankenhaus eingeliefert

Papst Franziskus wurde am heutigen Freitag, dem 14. Februar 2025, aufgrund einer Bronchitis in die römische Gemelli-Klinik eingeliefert. Der 86-jährige Pontifex klagte über Atembeschwerden, woraufhin er zur weiteren medizinischen Abklärung ins Krankenhaus gebracht wurde. Laut einer Mitteilung des Vatikans wird der Papst dort einige Tage zur Behandlung verbleiben. Die Nachricht von der Hospitalisierung des Papstes

NEWS: Trumps ehemaliger Grenzschutzchef Tom Homan weist Papstkritik an US-Einwanderungspolitik zurück

Der frühere Direktor der US-Einwanderungs- und Zollbehörde (ICE), Tom Homan, hat Papst Franziskus scharf für dessen Kritik an der US-Einwanderungspolitik zurückgewiesen. In einer deutlichen Reaktion forderte Homan den Pontifex auf, sich stärker um die Herausforderungen innerhalb der katholischen Kirche zu kümmern, anstatt die Migrationspolitik der Vereinigten Staaten zu kritisieren. „Der Papst sollte sich weniger um

OPUS DEI: Die Fastenzeit

Anlässlich des Beginns der Fastenzeit am Aschermittwoch, werden hier einige Auszüge aus der Homilie des hl. Josefmaria „Die Bekehrung der Kinder Gottes“ wiedergegeben.
Die Fastenzeit hat begonnen, eine Zeit der Busse, der Läuterung, der Umkehr. Leicht ist diese Aufgabe nicht. Christ sein ist kein bequemer Weg: Es ist nicht damit getan, der Kirche anzugehören und dann einfach Jahr um Jahr verstreichen zu lassen. Die erste Bekehrung – ein einmaliger, unvergesslicher Augenblick, in dem wir klar erkannt haben, was Gott von uns erwartet – ist in unserem Leben, im Leben des Christen, sehr wichtig; aber noch wichtiger und schwieriger sind alle anderen Bekehrungen, die der ersten folgen. Und um das Wirken der Gnade in diesen späteren Bekehrungen zu erleichtern, müssen wir die Seele jung erhalten, den Herrn anrufen, hellhörig sein, um Falsches in uns zu entdecken, und um Verzeihung bitten.

Christus Begegnen 57, 1
Wie könnten wir die Fastenzeit besser beginnen? Wir erneuern Glauben, Hoffnung und Liebe, und daraus erwächst die Bussgesinnung, das Verlangen nach Läuterung. Die Fastenzeit bietet uns nicht nur die Gelegenheit, mehr äussere Werke der Busse zu tun; bliebe es dabei, dann würde uns die tiefe Bedeutung dieser Zeit für das christliche Leben entgehen, denn diese äusseren Werke müssen, wie gesagt, aus dem Glauben, aus der Hoffnung und aus der Liebe entstehen.

Christus Begegnen 57, 4
Die Fastenzeit stellt uns heute vor diese entscheidenden Fragen: Wachse ich in meiner Treue zu Christus, in meinem Verlangen nach Heiligkeit? Lebe ich grosszügig das Apostolat im Alltag, in meiner gewöhnlichen Arbeit, unter meinen Berufskollegen?

Christus Begegnen 58, 5
Wir müssen in dieser Fastenzeit mehr sehen als nur eine beliebige Zeitspanne, die im liturgischen Jahr regelmässig wiederkehrt. Dieser Augenblick ist unwiederbringlich, er ist ein göttliches Hilfsangebot, das wir entgegennehmen müssen. Der Herr tritt an unsere Seite und erwartet von uns – hier und jetzt –, dass wir uns ernsthaft ändern.

Christus Begegnen 59, 4
Ecce nunc dies salutis, jetzt haben wir den Tag des Heiles vor uns. Der Ruf des Guten Hirten erreicht uns: ego vocavi te nomine tuo, ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Und wir müssen antworten, Liebe mit Liebe vergeltend: ecce ego quia vocasti me : Du hast mich gerufen, hier bin ich, fest entschlossen, diese Fastenzeit nicht spurlos dahinfliessen zu lassen wie Wasser über Granit. Ich will mich durchtränken lassen, mich bekehren, mich erneut dem Herrn zuwenden und Ihn lieben, wie Er geliebt werden will.
Christus Begegnen 59, 8

FSSP: Nicht vergessen

Heilige Messe in der Wallfahrtskirche Melchtal

Zum Sonntag Quinquagesima, 2. März 2025, feiern wir um 10.30 Uhr eine feierliche hl. Messe in der Wallfahrtskirche Melchtal. Anlass ist das „Skilager für Väter und Söhne“, mit dem wir anschließend auf Melchsee-Frutt auf die Piste gehen. Zur hl. Messe ist jedermann herzlich willkommen!

Heilig-Jahr-Wallfahrt

Im Bistum Chur ist die herrliche Klosterkirche auf der Insel Rheinau Ablasskirche zum Heiligen Jahr. Deshalb werden wir am Fest Christi Himmelfahrt, 29. Mai 2025, eine familientaugliche Fußwallfahrt dorthin organisieren, die mit einer feierlichen hl. Messe um 15.00 Uhr endet. Details folgen. Auf Neudeutsch würde man einstweilen sagen: Save the date!

Varia

  • Für die zweite Woche unseres Familienlagers auf der Bettmeralp vom 2. – 9. August 2025 ist noch ein Zimmer frei!
  • Für die Ignatianischen Exerzitien vom 10. – 15. März in St. Pelagiberg und vom 31. März – 5. April 2025 in Marienfried wären ebenfalls noch wenige Plätze frei.
  • Auch für die Exerzitien in der Osterwoche in Marienfried kann man sich noch anmelden.
  • Für die Heilig-Land-Wallfahrt vom 4. – 18. Mai werden noch Pilger gesucht!

Kurhaus St. Pelagiberg

Gerne weise ich auf die aktuellen Angebote des Kurhauses Marienburg auf St. Pelagiberg hin:

Nach dem traditionellen Kalender beginnt am kommenden ‚Sonntag Septuagesima‘ die Vorfastenzeit. Es geht darum, sich im Hinblick auf die Fastenzeit schon ein wenig ‚aufzuwärmen‘ und sich geistig darauf einzustimmen, die Wochen der Vorbereitung auf Ostern gut zu nutzen.

Nachrichtensendung vom 14.02.2025

BREAKING NEWS: Papst ins Krankenhaus eingeliefert

Papst Franziskus wurde am heutigen Freitag, dem 14. Februar 2025, aufgrund einer Bronchitis in die römische Gemelli-Klinik eingeliefert. Der 86-jährige Pontifex klagte über Atembeschwerden, woraufhin er zur weiteren medizinischen Abklärung ins Krankenhaus gebracht wurde. Laut einer Mitteilung des Vatikans wird der Papst dort einige Tage zur Behandlung verbleiben.

Die Nachricht von der Hospitalisierung des Papstes hat weltweit Besorgnis ausgelöst. Vor der Gemelli-Klinik versammelten sich zahlreiche Gläubige und Medienvertreter, um aktuelle Informationen über den Gesundheitszustand des Kirchenoberhaupts zu erhalten. Der Vatikan betonte, dass es sich um eine infektiöse Bronchitis handelt, die jedoch gut auf die eingeleitete Antibiotikatherapie anspricht.

Es ist nicht das erste Mal, dass Papst Franziskus in der Gemelli-Klinik behandelt wird. Bereits im Juli 2021 unterzog er sich dort einer Darmoperation und verbrachte mehrere Tage zur Genesung im Krankenhaus. Damals nutzte er die Gelegenheit, die benachbarte Kinderkrebsstation zu besuchen und den jungen Patienten Trost zu spenden.

Die aktuellen gesundheitlichen Probleme des Papstes werfen Fragen hinsichtlich seiner Teilnahme an den bevorstehenden Osterfeierlichkeiten auf. Der Vatikan hat bisher keine offiziellen Änderungen des liturgischen Kalenders angekündigt, jedoch könnten Anpassungen erforderlich sein, abhängig vom weiteren Genesungsverlauf des Heiligen Vaters.

Weltweit beten Millionen von Gläubigen für die rasche Genesung von Papst Franziskus. Zahlreiche Staats- und Regierungschefs haben ihre besten Wünsche übermittelt und hoffen auf eine baldige Besserung des Oberhaupts der katholischen Kirche.

Der Vatikan wird voraussichtlich in den kommenden Tagen weitere Updates zum Gesundheitszustand des Papstes veröffentlichen. Bis dahin bleibt die internationale Gemeinschaft in Sorge und Hoffnung vereint.

NEWS: Trumps ehemaliger Grenzschutzchef Tom Homan weist Papstkritik an US-Einwanderungspolitik zurück

Der frühere Direktor der US-Einwanderungs- und Zollbehörde (ICE), Tom Homan, hat Papst Franziskus scharf für dessen Kritik an der US-Einwanderungspolitik zurückgewiesen. In einer deutlichen Reaktion forderte Homan den Pontifex auf, sich stärker um die Herausforderungen innerhalb der katholischen Kirche zu kümmern, anstatt die Migrationspolitik der Vereinigten Staaten zu kritisieren.

„Der Papst sollte sich weniger um die US-Grenzpolitik kümmern und stattdessen die katholische Kirche reparieren“, erklärte Homan in einem Interview mit konservativen Medien. Der ehemalige Grenzschutzbeamte, der unter der Trump-Administration eine harte Linie in Migrationsfragen verfolgte, verteidigte die Maßnahmen zur Sicherung der südlichen Grenze und bezeichnete sie als notwendig für den Schutz amerikanischer Bürger.

Papst Franziskus hatte zuvor erneut betont, dass Nationen eine moralische Verpflichtung hätten, Migranten mit Würde und Mitgefühl zu behandeln. Er kritisierte insbesondere strenge Abschiebepolitiken und betonte, dass Migration oft eine Folge von Armut, Gewalt und Klimawandel sei – Probleme, die die internationale Gemeinschaft gemeinsam angehen müsse.

Homans Kommentar spiegelt eine breitere politische Debatte wider, die sich insbesondere in den USA zuspitzt. Während konservative Politiker auf strengere Grenzmaßnahmen drängen, plädieren kirchliche Organisationen und Menschenrechtsgruppen für eine humanere Herangehensweise.

Ob die scharfen Worte Homans eine Reaktion des Vatikans nach sich ziehen, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch, dass die Auseinandersetzung zwischen politischen Hardlinern und Verfechtern einer offenen Einwanderungspolitik weiter an Intensität gewinnt.

NEWS: Papst Franziskus kürzt erneut Rede

Papst Franziskus hat zum dritten Mal innerhalb einer Woche seine Rede verkürzt, da ihn anhaltende Atemprobleme plagen. Der 87-jährige Pontifex, der seit Jahren mit gesundheitlichen Herausforderungen kämpft, sprach bei einer öffentlichen Veranstaltung in Rom erneut nur wenige Minuten, bevor er das Wort an einen seiner engsten Berater übergab.

Seit mehreren Tagen wirkt der Papst bei Auftritten erschöpft und vermeidet längere Ansprachen. Bereits vergangene Woche hatte er eine geplante Rede vor Geistlichen deutlich gekürzt und sich für seine schwache Stimme entschuldigt. Der Vatikan hat bisher keine offizielle Erklärung zu seinem aktuellen Gesundheitszustand abgegeben, betont jedoch, dass Franziskus weiterhin alle wichtigen Termine wahrnimmt.

Trotz seiner gesundheitlichen Beschwerden setzt der Papst seine Arbeit mit bemerkenswerter Entschlossenheit fort. Erst kürzlich hatte er in einer Botschaft betont, wie wichtig es sei, „trotz aller Widrigkeiten den Glauben und die Hoffnung zu bewahren“. Dennoch wachsen die Sorgen um seine Belastbarkeit, insbesondere mit Blick auf die zahlreichen bevorstehenden internationalen Verpflichtungen.

Ob der Papst in den kommenden Wochen seinen vollen Terminplan beibehalten kann, bleibt abzuwarten. Viele Gläubige auf der ganzen Welt beten für seine Genesung und hoffen, dass sich sein Zustand bald verbessert

Mittwochskolumne: Welttag der Kranken

Bern (novaradio.ch): Gestern feierte die Kirche den Welttag der Kranken, der immer am Gedenktag unserer lieben Frau in Lourdes begangen wird. Der 11. Februar soll uns allen eine Erinnerung sein, dass wir Menschen, die an einer Krankheit leiden, beistehen sollen. Heutzutage ist es in unserer auf Nutzen ausgerichteten Gesellschaft immer mehr ein Tabu, über Leiden zu reden. Jeder Mensch muss vor allem funktionieren. Krankheit und Tod werden aus dem öffentlichen Bewusstsein ausgeklammert. Viele Menschen schämen sich deswegen, überhaupt Krankheiten zu thematisieren.

Die Kirche lehrt hingegen, dass jeder Mensch eine Würde hat, dies unabhängig davon, ob er oder sie gesund ist oder nicht. Es ist unsere christliche Pflicht, Kranken zu helfen, ihr Leiden besser zu ertragen und sie dabei zu unterstützen, wieder gesund zu werden. Dabei ist die tätige Nächstenliebe sehr zentral. Es können auch nur kleine Zeichen der Zuneigung und des Mitgefühls sein, die bereits viel Freude bewirken können. Die gemeinsame Zeit bei einem Besuch oder das Angebot, gewisse Dinge für die kranke Person zu erledigen, können im Alltag eine grosse Stärkung sein. Wichtig ist zu zeigen, dass man in schwierigen Zeiten nicht im Stich gelassen wird. Gleich wichtig wie die tätige Nächstenliebe ist das Gebet, zu dem wir ebenfalls von der Kirche aufgerufen werden. Schliessen wir jeden Tag die Kranken in unser Gebet ein. Ich glaube fest daran, dass wir durch unser Gebet auch Krankheiten heilen können, so wie es im Evangelium steht. Auch wenn dies nicht bedeutet, dass jedes Gebet sofort zu einer Heilung führt, so hilft es den Kranken zumindest, ihr Leiden besser zu ertragen.

Der Welttag der Kranken soll uns auch lehren, dass Krankheiten keine Strafe Gottes sind, sondern dazu dienen, Gott stärker zu erfahren. Jeder von uns war schon einmal krank und weiss daher, dass man im Leiden manchmal klarer denkt und die Prioritäten richtiger setzt, als wenn man gesund ist. Die Krankheit ist nicht sinnlos, sondern dient uns und den Mitmenschen, Gottes Willen besser zu erkennen und ihn tiefer zu lieben. Gerade in diesen Situationen ist uns Gott speziell nahe. Jede Kranke und jeder Kranke kann sich sicher sein, dass Gott sie oder ihn niemals verlassen wird.  DR

ZOOM: Das Kreuz Teil 16

Erklärung der Liturgie: Tritum Teil 15

Theologiestunde: Bausteine Teil 2

Die Gotteserkenntnis durch die Vernunft

Opus Dei: Die heilige Messe ist ein göttliches, trinitarisches Handeln

Ist es nicht seltsam, daß viele Christen, die sonst in ihrem gesellschaftlichen Leben gemessen und beinahe feierlich auftreten (ohne jede Eile), die bei ihrer wenig anstrengenden Berufsausübung und bei Tisch und am Feierabend ebensowenig Eile zeigen, sich plötzlich gedrängt fühlen und in ihrem Eifer sogar auf den Priester einwirken, die Zeit, die dem heiligen Opfer am Altar gewidmet ist, abzukürzen und zusammenzudrängen? (Der Weg 530)
Die ganze Dreifaltigkeit ist beim Opfer des Altares gegenwärtig. Dem Willen des Vaters gehorsam und unter Mitwirkung des Heiligen Geistes bringt sich der Sohn als Erlösungsopfer dar. Wir müssen den Umgang mit der Heiligsten Dreifaltigkeit, dem einen und dreipersönlichen Gott lernen, mit den drei göttlichen Personen in der Einheit ihrer Wesenheit, ihrer Liebe, ihres wirksamen heiligmachenden Tuns.Unmittelbar nach der Händewaschung betet der Priester: Heilige Dreifaltigkeit, nimm diese Opfergabe an, die wir Dir darbringen zum Andenken an das Leiden, die Auferstehung und die Himmelfahrt unseres Herrn Jesus Christus (Missale Romanum, Offertorium: Aufopferungsgebet zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit). Und am Ende der heiligen Messe flehen wir in liebender Unterwerfung den einen und dreieinigen Gott an: Placeat tibi, Sancta Trinitas, obsequium servitutis meae… Heiliger, dreieiniger Gott, nimm die Huldigung Deines Dieners wohlgefällig an. Laß das Opfer, das ich Unwürdiger vor den Augen Deiner Majestät dargebracht habe, Dir wohlgefällig sein, und gib, daß es mir und allen, für die ich es darbrachte, durch Dein Erbarmen zur Versöhnung gereiche (Missale Romanum, Bitte um Annahme des Opfers vor dem Schlußsegen).Die heilige Messe – merken wir uns dies – ist ein göttliches, trinitarisches Handeln, nicht menschliches Tun. Der zelebrierende Priester unterstellt sich der Absicht des Herrn, indem er Ihm seinen Körper und seine Stimme leiht; aber er handelt nicht im eigenen Namen, sondern in persona et in nomine Christi, in der Person Christi und im Namen Christi.Die Liebe der Dreifaltigkeit zu den Menschen bewirkt, daß aus der Gegenwart Christi in der Eucharistie für die Kirche und für die Menschheit alle Gnaden entströmen. Dieses ist das Opfer, das Malachias vorhersagte: Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang ist mein Name groß unter den Völkern; und an jedem Ort bringt man meinem Namen ein demütiges Opfer dar und eine reine Gabe (Mal 1,11). Es ist das Opfer Christi, das dem Vater unter Mitwirkung des Heiligen Geistes dargebracht wird: ein Opfer von unendlichem Wert, das in uns jene Erlösung verewigt, die die Opfer des Alten Bundes nicht bewirken konnten. (Christus begegnen 86)

Opus Dei: Eine persönliche Begegnung mit Gott

Sprich zu Ihm beim Empfang der Kommunion: Herr, ich hoffe auf Dich; ich bete Dich an, ich liebe Dich. Vermehre in mir den Glauben. Sei Du die Stütze meiner Schwachheit, denn Du hast ja in der Eucharistie bleiben wollen, um – selbst wehrlos – die Schwäche Deiner Geschöpfe zu heilen. (Im Feuer der Schmiede 832)
Ich verrate nichts Neues, wenn ich sage, daß einige Christen eine sehr ärmliche Auffassung von der heiligen Messe haben; für manche ist sie bloß ein äußerer Ritus, manchmal nur eine gesellschaftliche Konvention. Denn unser Herz ist in seiner Erbärmlichkeit fähig, selbst das größte Geschenk Gottes an die Menschen routinemäßig zu empfangen. In der heiligen Messe, in dieser heiligen Messe, die wir jetzt feiern, wirkt – ich wiederhole es – die Heiligste Dreifaltigkeit auf eine besondere Weise. Nur mit voller Hingabe des Leibes und der Seele können wir eine solche Liebe erwidern: Wir hören Gott, wir sprechen mit Ihm, wir sehen Ihn, wir verkosten Ihn. Und wenn Worte nicht ausreichen, dann singen wir und lassen vor allen Menschen unsere Zunge – Pange, lingua! – die Großtaten des Herrn preisen.Die heilige Messe feiern heißt, ununterbrochen im Gebet verharren; denn sie ist für jeden einzelnen von uns eine persönliche Begegnung mit Gott: Wir beten Ihn an, wir loben Ihn, wir flehen zu Ihm, wir sagen Ihm Dank, wir sühnen für unsere Sünden, wir läutern uns, wir wissen uns in Christus mit allen Christen vereint. (Christus begegnen 87-88)

NEWS: Cristina Campo

Cristina Campo (1923–1977) war eine italienische Schriftstellerin, Dichterin und Übersetzerin, die für ihre tiefgründige Auseinandersetzung mit der Tradition, insbesondere der liturgischen und spirituellen Tradition, bekannt ist. Ihr Werk zeichnet sich durch eine aussergewöhnliche stilistische Raffinesse und eine klare Hinwendung zu metaphysischen und ästhetischen Werten aus.

Cristina Campo und ihr Verständnis von Tradition

Für Campo war Tradition nicht einfach ein Überbleibsel der Vergangenheit, sondern eine lebendige, sakrale Wirklichkeit, die über die Zeiten hinweg besteht. Sie betrachtete sie als einen Akt der Weitergabe – nicht bloss als Wiederholung, sondern als treue Pflege des Wesentlichen. Ihre Sichtweise war stark von einer katholischen und mystischen Spiritualität geprägt, aber auch von einer Liebe zur klassischen Kultur und zur Schönheit des Wortes.

Besonders kritisch stand sie den liturgischen Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils gegenüber. Sie sah in der Modernisierung der Kirche den Verlust einer transzendenten, geheimnisvollen Dimension, die für sie essenziell war. Diese Haltung brachte sie in ihrem Engagement für die Bewahrung der traditionellen Liturgie zum Ausdruck, insbesondere in ihrer Verbindung zur Gruppe „Una Voce“, die sich für die lateinische Messe einsetzte.

Das Schreiben als spirituelle Praxis

Campo sah in der Literatur eine Form der Askese und der Verfeinerung der Seele. Ihre Essays und Gedichte sind von einer fast meditativen Intensität geprägt, in der jedes Wort mit Bedacht gewählt ist. Sie übersetzte Werke von Autoren wie William Blake, John Donne und Simone Weil, die ebenfalls eine tiefe Affinität zur spirituellen Dimension hatten. Ihre Schriften betonen die Bedeutung von Stille, Kontemplation und dem „kleinen Rest“ – jenen wenigen, die in der Lage sind, das Heilige und die Schönheit wahrzunehmen.

Fazit

Cristina Campo steht für eine radikale Verteidigung der Tradition als lebendige, transzendente Wirklichkeit. Ihre Werke laden dazu ein, über die Tiefe der Sprache, die Schönheit der Liturgie und die Bedeutung der Kontemplation nachzudenken. In einer Zeit der Entzauberung hielt sie unbeirrt an der Überzeugung fest, dass das Heilige nicht abgeschafft, sondern bewahrt und vertieft werden muss.

NEWS: Neue Statuten genehmigt

Der Heilige Stuhl hat die neuen Statuten der katholischen Gemeinschaft Regnum Christi anerkannt. Diese treten am 15. September in Kraft und gelten zunächst für fünf Jahre. Die Föderation Regnum Christi umfasst die Priestergemeinschaft der Legionäre Christi, zwei Gesellschaften gottgeweihter Frauen und Männer sowie eine Gemeinschaft von Laien. Nach dem Skandal um den Ordensgründer Marcial Maciel Degollado (1920–2008) hatte Papst Benedikt XVI. die gesamte Ordensleitung der Legionäre Christi ausgetauscht. In einem mehrjährigen Prozess unter Aufsicht eines päpstlichen Beauftragten haben die vier Zweige der Gemeinschaft seit 2013 jeweils eigene neue Statuten erarbeitet. Die Anerkennung der Statuten der gesamten Föderation war der letzte Schritt. Die neuen Regeln sollen das Leben der Gemeinschaften transparenter machen und Entwicklungen wie jene um Maciel verhindern. So ist für die gesamte Föderation eine kollegiale Leitung vorgesehen, bestehend aus den Direktoren der drei gottgeweihten Gemeinschaften sowie zwei Vertretern der Laien. Zu der Föderation Regnum Christi gehören nach eigenen Angaben derzeit weltweit rund 1.500 Legionäre Christi (Priester, Novizen und Ordensleute), 523 gottgeweihte Frauen und 59 gottgeweihte Männer sowie etwa 24.700 Laien.

NEWS: Fastenzeit und Bussübungen

Die Fastenzeit ist eine besondere Zeit der Besinnung und inneren Einkehr, die in vielen religiösen Traditionen eine zentrale Rolle spielt. Im Christentum beginnt sie am Aschermittwoch und erstreckt sich über 40 Tage bis zum Osterfest. Diese Zeit dient der Vorbereitung auf die Auferstehung Christi und lädt Gläubige dazu ein, durch Fasten, Gebet und Busse ihr Leben zu reflektieren und sich neu auf Gott auszurichten.

Fasten bedeutet in diesem Zusammenhang nicht nur den Verzicht auf Nahrung oder bestimmte Genussmittel, sondern auch das bewusste Einschränken von weltlichen Ablenkungen. Viele Menschen entscheiden sich, in dieser Zeit weniger Zeit mit sozialen Medien oder Fernsehen zu verbringen, um sich mehr auf ihre Spiritualität und zwischenmenschliche Beziehungen zu konzentrieren.

Bussübungen spielen in der Fastenzeit eine wesentliche Rolle. Sie sollen helfen, sich der eigenen Fehler bewusst zu werden und sich innerlich zu erneuern. Dazu gehören unter anderem das Sakrament der Beichte, Gebete der Reue sowie Werke der Nächstenliebe. Die Busse ist nicht als Strafe zu verstehen, sondern als eine Gelegenheit zur inneren Reinigung und zur Stärkung des Glaubens.

Neben dem persönlichen Verzicht wird die Fastenzeit oft genutzt, um Gutes zu tun. Viele Gläubige engagieren sich in dieser Zeit verstärkt in sozialen Projekten oder unterstützen Bedürftige. Die Verbindung von Verzicht und Wohltätigkeit unterstreicht den Sinn der Fastenzeit: nicht nur auf etwas zu verzichten, sondern auch das Herz für andere zu öffnen.

Zusammenfassend ist die Fastenzeit eine Gelegenheit zur inneren Einkehr, Umkehr und Erneuerung. Durch Fasten, Gebet und Bussübungen werden Geist und Seele gestärkt, sodass die Gläubigen mit einem erneuerten Herzen Ostern feiern können. Es ist eine Zeit der bewussten Reflexion, die helfen kann, sich auf das Wesentliche im Leben zu konzentrieren und die Beziehung zu Gott und den Mitmenschen zu vertiefen.

NEWS: Moskauer Patriarch sagt folgendes über Rom

Die Beziehungen zwischen dem Moskauer Patriarchat und der Römisch-Katholischen Kirche sind seit Jahren von Spannungen, aber auch von vorsichtigen Annäherungen geprägt. Angesichts der geopolitischen und kirchenpolitischen Entwicklungen stellt sich die Frage, welche Themen noch fruchtbar diskutiert werden können und ob es mögliche Wege zur Annäherung gibt.

Theologische und spirituelle Gemeinsamkeiten

Trotz tiefgehender dogmatischer Unterschiede zwischen der orthodoxen und der katholischen Kirche gibt es zahlreiche theologische und spirituelle Berührungspunkte. Beide Kirchen teilen die Sakramentenlehre, die Verehrung der Gottesmutter Maria und die Tradition der apostolischen Sukzession. Die Gespräche könnten sich darauf konzentrieren, diese Gemeinsamkeiten weiter zu betonen und zu vertiefen.

Humanitäre Zusammenarbeit und gesellschaftliche Verantwortung

Ein zentraler Bereich, in dem Moskau und Rom noch miteinander reden können, ist die humanitäre Zusammenarbeit. Angesichts globaler Krisen wie Kriegen, Armut und der Verfolgung von Christen weltweit könnten beide Kirchen gemeinsam auftreten, um humanitäre Hilfe zu koordinieren und sich für Frieden und soziale Gerechtigkeit einzusetzen. Die bisherigen Gespräche zwischen Papst Franziskus und Patriarch Kyrill haben gezeigt, dass es zumindest auf diesem Gebiet ein gewisses Interesse an Kooperation gibt.

Geopolitische Spannungen als Hindernis

Dennoch gibt es erhebliche Herausforderungen. Die enge Verflechtung des Moskauer Patriarchats mit der russischen Politik stellt ein großes Hindernis für den Dialog dar. Die Haltung der russisch-orthodoxen Kirche zum Krieg in der Ukraine hat zu Spannungen mit dem Vatikan geführt. Papst Franziskus hat sich mehrfach für Frieden ausgesprochen und dabei die Position des Moskauer Patriarchats kritisiert. Dies erschwert den theologischen Dialog, da die katholische Kirche das Moskauer Patriarchat als politisch instrumentalisiert wahrnimmt.

Perspektiven für die Zukunft

Trotz der aktuellen Schwierigkeiten gibt es Potenzial für weitere Gespräche, insbesondere über interreligiöse Zusammenarbeit, den Schutz christlicher Werte und die Herausforderungen der modernen Welt. Eine mögliche Brücke könnte die Stärkung lokaler Initiativen sein, bei denen katholische und orthodoxe Gemeinden auf regionaler Ebene kooperieren.

Letztlich hängt der Dialog zwischen dem Moskauer Patriarchat und Rom davon ab, ob beide Seiten bereit sind, politische Differenzen zu überwinden und gemeinsame Interessen in den Vordergrund zu stellen. Solange jedoch das Moskauer Patriarchat eine enge Bindung an den russischen Staat aufrechterhält, bleibt die Frage, worüber noch sinnvoll gesprochen werden kann, weiterhin schwierig zu beantworten.

NEWS: Neue Manöver zur Wahl

Die Wahl des Kardinaldekans ist ein bedeutendes Ereignis innerhalb des Kardinalskollegiums, das oft im Schatten der Papstwahl steht, aber dennoch eine zentrale Rolle in der Leitung der Kirche spielt. Traditionell obliegt es dem Kardinaldekan, das Konklave zu leiten und im Falle eines Papstrücktritts oder -sterbens die Kirche bis zur Wahl eines neuen Oberhaupts in geordneten Bahnen zu halten. Doch in den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass die Wahl dieses wichtigen Amtes nicht mehr nur eine reine Formsache ist, sondern zunehmend strategische Überlegungen und kirchenpolitische Manöver eine Rolle spielen.

Der Kardinaldekan: Mehr als nur ein Ehrenamt

Der Dekan des Kardinalskollegiums wird von den Kardinälen der Bischofsklasse gewählt – einer kleinen, aber einflussreichen Gruppe. Ursprünglich war dieses Amt vor allem mit repräsentativen Aufgaben verbunden, doch im 21. Jahrhundert hat sich seine Bedeutung gewandelt. Angesichts der Spannungen innerhalb der Kurie, der fortschreitenden Säkularisierung und der wachsenden Herausforderungen für die Kirche wird die Person des Kardinaldekans zunehmend als Machtfaktor betrachtet.

Strategien und Einflüsse

Während früher oft der ranghöchste Kardinal automatisch Dekan wurde, sind heute gezielte Wahlstrategien zu beobachten. Verschiedene Flügel innerhalb des Kardinalskollegiums versuchen, Kandidaten zu fördern, die ihre theologische Ausrichtung oder kirchenpolitischen Vorstellungen teilen. Dabei gibt es mehrere mögliche Tendenzen:

  1. Die Bewahrung der Tradition – Konservative Kreise setzen sich für Kandidaten ein, die die klassische Linie der Kirche betonen und eine Rückbesinnung auf traditionelle Werte und Dogmen befürworten.
  2. Reformerische Kräfte – Progressivere Kardinäle versuchen, einen Dekan zu wählen, der offen für Veränderungen ist und beispielsweise Themen wie die Synodalität, den Umgang mit Missbrauchsskandalen oder eine Modernisierung der Kirchenstrukturen vorantreiben könnte.
  3. Neutrale Vermittler – In einem gespaltenen Kardinalskollegium könnte auch die Wahl eines diplomatischen Kandidaten eine Strategie sein, um eine Balance zwischen verschiedenen Richtungen zu wahren.

Der Einfluss des Papstes

Auch der amtierende Papst spielt indirekt eine Rolle. Obwohl er die Wahl des Kardinaldekans nicht direkt beeinflusst, kann er durch vorherige Kardinalsernennungen die Zusammensetzung des Kardinalskollegiums prägen. In den letzten Jahren war zu beobachten, dass Papst Franziskus gezielt Kardinäle aus verschiedenen Teilen der Welt berufen hat, um die Dominanz europäischer und vor allem italienischer Kardinäle aufzubrechen.

Ein Blick in die Zukunft

Die Wahl des Kardinaldekans wird in den kommenden Jahren weiterhin eine sensible und strategisch wichtige Entscheidung sein. Angesichts der globalen Herausforderungen, mit denen sich die katholische Kirche konfrontiert sieht, könnte der neue Kardinaldekan eine entscheidende Rolle bei der Vorbereitung auf das nächste Pontifikat spielen. Es bleibt abzuwarten, ob künftige Wahlen zu einem stärkeren politischen Ringen innerhalb der Kirche führen oder ob ein gemeinsamer Konsens gefunden wird, der das Kardinalskollegium einen kann.

NEWS: Kirgisische Christen werden bedroht

Ein neues Gesetz, das am 1. Februar in Kraft trat, könnte dazu führen, dass viele Kirchen in Kirgisistan geschlossen werden. Es ist Teil der Bestrebungen des ehemaligen Sowjetstaates, die Religionsfreiheit einzuschränken. Laut dem Weltverfolgungsindex der NGO Open Doors war Kirgisistan im vergangenen Jahr das Land, in dem sich die Lage der Christen am deutlichsten verschlechtert hat.
Burgdorf, 05. Februar 2025 – Die ehemalige Sowjetrepublik Kirgisistan beharrt hartnäckig auf ihrer Absicht, die Religionsfreiheit weiter einzuschränken. Ein erstes Gesetz sollte das seit 2008 geltende Gesetz ersetzen, wurde aber im Oktober 2023 vom Parlament abgelehnt. Also kam die Regierung mit einem noch restriktiveren Entwurf zurück, der am 1. Februar in Kraft trat. (Das neue Gesetz wurde am 26. Dezember 2024 vom Parlament verabschiedet und am 22. Januar 2025 vom Präsidenten unterzeichnet). 

Kirchen mit weniger als 500 Mitgliedern werden illegal

Das neue Religionsgesetz bedeutet, dass alle religiösen Gemeinschaften im Land bei den Behörden registriert werden müssen, um eine Zulassung zu erhalten, die alle fünf Jahre erneuert werden muss. Um diese Zulassung zu erhalten, müssen sie eine sehr hohe Anzahl an Unterschriften von Mitgliedern vorlegen. Das Religionsgesetz macht Gemeinschaften mit weniger als 500 erwachsenen Mitgliedern die legale Existenz unmöglich.

Verletzung der Privatsphäre

Kirchen, die nicht genügend Unterschriften vorlegen können, werden sogar das Recht verlieren, zu predigen und Erwachsene oder Kinder zu unterrichten. Ein kirgisischer Protestant ist besorgt: «Ich befürchte, dass viele Gemeinden geschlossen werden.»
Denn in diesem Land ist es eine fast unmögliche Aufgabe, so viele Unterschriften zu sammeln. Christen möchten anonym bleiben, weil sie befürchten, dass ihre Privatsphäre von den Behörden verletzt wird, z. B. durch Abhören. 

Kirgisistan auf Platz 47 der christenfeindlichsten Länder

In mehreren zentralasiatischen Ländern werden die persönlichen Freiheiten durch autokratische Regierungen bedroht, doch in Kirgisistan hat sich die Lage im letzten Jahr am stärksten verschlechtert. Seine Punktzahl im Weltverfolgungsindex stieg um 7,5 Punkte (auf einer Skala mit 100 Punkten), das Land stieg um 14 Ränge auf Platz 47 und kehrte damit zum ersten Mal seit 2013 in die Top 50 zurück. Dies ist die stärkste Verschlechterung der Situation eines Landes in diesem Jahr. 
«Bevor der derzeitige Präsident Sadyr Japarow im Januar 2021 an die Macht kam, war Kirgisistan als das am wenigsten autoritäre Land in Zentralasien bekannt», stellt Rolf Zeegers, Analyst von World Watch Research, der Forschungsabteilung von Open Doors, fest. Seitdem hat das Land einen starken Anstieg der Gewalt gegen Kirchen erlebt, beispielsweise durch Steinwürfe oder das Eindringen gewaltbereiter Gruppen in Gotteshäuser.  

Besondere Diskriminierung von Christen muslimischer Herkunft

86% der Bevölkerung Kirgisistans sind Muslime. Zum Druck von der Regierung kommt noch die spezifische Diskriminierung von ehemaligen Muslimen, die Christen geworden sind, durch ihre Familien hinzu. Jan de Vries, Forschungsbeauftragter für Zentralasien bei World Watch Research, erklärte: «Was am häufigsten vorkommt, ist, dass muslimische Frauen, die Christinnen werden, ins Visier genommen werden. Es gibt mehrere Beispiele von Frauen, die zum Christentum konvertiert sind und von ihren Ehemännern geschlagen und bedroht werden. In mehreren Fällen wurden sie mit ihren Kindern aus ihren Häusern vertrieben. Unverheirateten Frauen wurde ebenfalls gedroht, nicht mehr Teil der Familie und der Gesellschaft zu sein, wenn sie ihren neuen Glauben an Jesus nicht aufgeben.»

Der Untergrund als Fluchtweg

Im Allgemeinen versammeln sich Christen mit muslimischem Hintergrund in kleinen Hauskirchen. Sie möchten sich nicht registrieren lassen, weil sie nicht wollen, dass die Regierung von ihnen erfährt. «Wir sehen also, dass es vermehrt eine Bewegung von ehemaligen Muslimen im Untergrund geben wird, weil sie Angst davor haben, von ihren muslimischen Familien, der muslimischen Gesellschaft, aber auch von der Regierung verfolgt zu werden», schliesst Jan de Vries. 

Quelle: Open Doors Schweiz

Theologiestunde: Bausteine des Glaubens Teil 1

Doppelmoral oder differenzierte Politik? – Christliche Mädchenschulen und muslimische Sondergräber

In der aktuellen Debatte über Religionsfreiheit und Gleichberechtigung sorgt eine scheinbare Diskrepanz für Diskussionen: Während christliche Mädchenschulen in manchen Regionen verboten oder eingeschränkt werden, werden zugleich muslimische Sondergräber auf Friedhöfen eingerichtet. Dies wirft die Frage auf: Handelt es sich um eine bewusste Bevorzugung einer Religion oder um eine differenzierte Herangehensweise an gesellschaftliche Bedürfnisse?

Bildungspolitik und christliche Mädchenschulen

Christliche Privatschulen – insbesondere Mädchenschulen – haben eine lange Tradition in vielen Ländern. Sie bieten nicht nur eine religiös geprägte Erziehung, sondern oft auch einen hohen Bildungsstandard. Dennoch stehen sie immer wieder in der Kritik: Manche argumentieren, dass geschlechtsspezifische Schulen nicht mehr zeitgemäss seien oder dass der Einfluss religiöser Institutionen auf die Bildung begrenzt werden müsse. In einigen Fällen führten diese Argumente sogar dazu, dass christliche Schulen vor Herausforderungen wie Finanzierungsstreichungen oder strengen Regulierungen stehen.

Gegner solcher Schulen betonen die Notwendigkeit von weltanschaulicher Neutralität im Bildungssystem. Befürworter hingegen kritisieren, dass gerade christliche Schulen ins Visier genommen werden, während andere religiöse oder kulturelle Sonderregelungen akzeptiert oder sogar gefördert werden.

Muslimische Sondergräber: Eine Frage der Pietät?

Gleichzeitig setzen sich muslimische Gemeinschaften in vielen Ländern erfolgreich für Sondergräber auf Friedhöfen ein, die nach islamischen Bestattungsritualen ausgerichtet sind. Dazu gehören oft gesonderte Grabfelder, die nach Mekka ausgerichtet sind, und eine Beisetzung ohne Sarg. Diese Praxis wird vielerorts ermöglicht, da sie als eine Form der Religionsfreiheit und des Respekts vor kulturellen Traditionen betrachtet wird.

Während Kritiker hier eine unfaire Bevorzugung sehen – schliesslich gibt es oft keine speziell „christlichen“ Grabfelder –, argumentieren Befürworter, dass diese Massnahmen notwendig seien, um den Bedürfnissen der jeweiligen Gemeinschaften gerecht zu werden. Zudem sei eine islamische Bestattung ohne Sarg aus theologischen Gründen oft unumgänglich, während für Christen in der Regel keine derart spezifischen Vorgaben existieren.

Ein fairer Umgang mit religiösen Bedürfnissen

Die Debatte zeigt, dass es kein einfaches Schwarz-Weiß gibt. Statt von einer gezielten Benachteiligung oder Bevorzugung auszugehen, könnte man hinterfragen, warum unterschiedliche Massstäbe angesetzt werden. Ist es wirklich eine Doppelmoral, oder liegt es an unterschiedlichen rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen?

Ein ausgewogener Umgang mit Religion im öffentlichen Raum sollte darauf abzielen, faire Bedingungen für alle zu schaffen – sei es im Bildungsbereich oder bei der Bestattungskultur. Wenn christliche Mädchenschulen verboten werden, während muslimische Sondergräber eingerichtet werden, müssen nachvollziehbare, rechtliche und gesellschaftliche Gründe erkennbar sein. Andernfalls entsteht ein Gefühl der Ungerechtigkeit, das das gesellschaftliche Miteinander eher belastet als fördert.

Letztlich sollte Religionsfreiheit nicht selektiv interpretiert werden – sie gilt für alle gleichermassen.

Mittwochskolumne: Demut und Hoffnung

Bern (novaradio.ch): Heutzutage werden die Diskussionen in der Kirche sehr heftig geführt. Die Fronten sind oft verhärtet, da jede und jeder vorgibt zu wissen, was der christliche Glaube beinhaltet. Oft wird dabei das Evangelium als eine Art Schlagstock verwendet, mit dem man auf diejenigen Menschen zuschlägt, denen man abspricht, den Glauben richtig zu verstehen. Oft fehlt in dieser Diskussion die Demut zuzugeben, dass das Evangelium für alle Menschen eine Herausforderung darstellt. Wenn wir uns betrachten, was Jesus von fordert, dann müssen wir alle mit Schrecken feststellen, dass dies das Menschenmögliche übersteigt. Wer kann so bedingungslos Freund und Feind lieben, wie Jesus dies wünscht? Wer kann so radikal die Nächsten- und Feindesliebe praktizieren, wie Jesus uns das vorgelebt hat?

 Ich glaube, der erste Schritt, Gottes Willen zu erfüllen, besteht darin, anzuerkennen, dass man selbst zu schwach ist, um nach den Geboten Gottes zu leben. Diese Einsicht führt zur Demut, die eine wichtige christliche Tugend ist. Wenn wir demütig werden und uns selbst eingestehen, dass das Evangelium uns überfordert, dann wird Gott uns helfen, seine Gebote Stück für Stück zu realisieren. Vieles wird nicht von heute auf morgen möglich sein, aber mit der Zeit werden wir die Früchte dieser Demut in unserem Leben erkennen. Anstatt andere Mitmenschen zu kritisieren und ihnen vorzuwerfen, dass sie unchristlich leben, sollten wir uns in allem, was wir machen, fragen, inwiefern dies dem Evangelium entspricht. Christsein bedeutet, mit offenen Augen durch das Leben zu gehen und bereit zu sein, sein Handeln zu ändern, wenn wir merken, das es Gottes Willen nicht entspricht. Christsein bedeutet aber auch, nicht zu verzweifeln, wenn wir nicht in allem perfekt sind, sondern immer wieder Schwächen an den Tag legen. Versuchen wir daher demütig zu sein, ohne jedoch die Hoffnung zu verlieren, dass Gott uns in seinen Händen hält und uns die Kraft gibt, immer wieder aufzustehen, wenn wir fallen. Ein Christ ohne Hoffnung ist kein wahrer Christ.

Demut und Hoffnung sind daher zwei zentrale christliche Tugenden, die wir uns jeden Tag zu eigen machen sollten. Durch diese beiden Tugenden werden wir auch für unsere Mitmenschen Glaubensvorbilder und tragen zur Neuevangelisierung bei. Möge Gott uns auf diesem Weg stärken und begleiten. DR

Erklärung der Liturgie: Tritum Teil 14

NEWS: Affäre Cipriani

In den letzten Jahren hat es innerhalb der katholischen Kirche immer wieder Skandale gegeben, die Fragen zur Transparenz und moralischen Integrität der Institution aufgeworfen haben. Die sogenannte „Affäre Cipriani“ ist ein weiteres Beispiel dafür – doch inwiefern betrifft sie direkt Papst Franziskus?

Kardinal Juan Luis Cipriani, ehemaliger Erzbischof von Lima und Mitglied des konservativen Opus Dei, stand wiederholt in der Kritik. Ihm werden autoritäre Führungsmethoden, mangelnde Aufklärung von Missbrauchsfällen und eine problematische Nähe zu wirtschaftlichen Eliten vorgeworfen. Diese Vorwürfe sind nicht neu, aber sie werfen erneut die Frage auf, wie der Vatikan mit internen Krisen umgeht.

Papst Franziskus hat sich seit Beginn seines Pontifikats für eine Reform der Kirche und eine konsequentere Haltung gegenüber Missbrauch und Korruption eingesetzt. Gleichzeitig wurde er immer wieder dafür kritisiert, nicht hart genug gegen konservative und umstrittene Figuren innerhalb der Kurie vorzugehen. Kritiker werfen ihm vor, Cipriani und andere hochrangige Kleriker trotz belastender Vorwürfe nicht konsequent zur Verantwortung zu ziehen.

Die zentrale Frage ist daher: Ist die Affäre Cipriani eine persönliche Affäre Franziskus? Oder ist sie vielmehr ein strukturelles Problem der Kirche, das weit über das Pontifikat eines einzelnen Papstes hinausreicht? Zwar hat Franziskus in vielen Fällen Reformen angestoßen, doch die Durchsetzung dieser Massnahmen stösst innerhalb der Institution auf erheblichen Widerstand. Es zeigt sich einmal mehr, dass einzelne Skandale oft nur Symptome eines tieferliegenden Problems sind: eines Systems, das über Jahrzehnte hinweg Fehlverhalten toleriert und geschützt hat.

Letztlich wird die Art und Weise, wie der Vatikan mit der Affäre Cipriani umgeht, auch darüber entscheiden, wie ernst es Franziskus mit seinen Reformbemühungen wirklich ist – und ob er in der Lage ist, eine tief verwurzelte Kultur der Intransparenz zu überwinden.

Kirchenhistoriker Hubert Wolf warnt

Der renommierte Kirchenhistoriker Hubert Wolf mahnt zur Zurückhaltung bei der Beurteilung von Papst Pius XII. und seiner Rolle während des Zweiten Weltkriegs. Angesichts neuer Archivfunde betont Wolf, dass ein abschliessendes Urteil über die Haltung des Papstes gegenüber dem Nationalsozialismus und dem Holocaust verfrüht wäre.

Pius XII., der von 1939 bis 1958 das Amt des Pontifex innehatte, steht seit Jahrzehnten im Zentrum kontroverser Debatten. Während einige ihn als stillen Diplomaten loben, der im Geheimen Judenrettungen unterstützte, werfen ihm Kritiker vor, nicht entschieden genug gegen das NS-Regime protestiert zu haben.

Laut Wolf müssen Historiker sämtliche verfügbaren Quellen berücksichtigen, bevor sie zu einem „letztverbindlichen Urteil“ gelangen. Besonders die seit 2020 geöffneten vatikanischen Archive bieten neue Einblicke in das Wirken des Papstes. Wolf warnt davor, sich vorschnellen Narrativen anzuschliessen, ohne die komplexen politischen und kirchlichen Rahmenbedingungen seiner Zeit angemessen zu analysieren.

Die Forschung zu Pius XII. bleibt somit ein dynamisches Feld, das weiterführende Untersuchungen erfordert. Ein endgültiges Urteil über seine historische Verantwortung sollte erst gefällt werden, wenn alle relevanten Dokumente sorgfältig ausgewertet sind.

Nachrichtensendung vom 31.01.2025

Joe Biden offiziell Freimaurer

Neues Vatikandokument zum Thema KI

US-Homo-Lobby und Papst Franziskus: Zusammenarbeit oder Missverständnis?

In den letzten Jahren hat sich Papst Franziskus als eine der progressiveren Stimmen innerhalb der katholischen Kirche positioniert, insbesondere im Umgang mit LGBTQ+-Themen. Seine Aussagen, die zu mehr Offenheit und Respekt gegenüber homosexuellen Menschen aufrufen, stossen auf ein geteiltes Echo – sowohl innerhalb als auch ausserhalb der Kirche.

Gleichzeitig gibt es in den USA eine starke LGBTQ+-Lobby, die sich für Gleichberechtigung und gesellschaftliche Anerkennung homosexueller Menschen einsetzt. Kritiker behaupten, dass diese Lobby gezielt auf den Vatikan Einfluss nimmt und eine „Zusammenarbeit“ mit Papst Franziskus anstrebt, um kirchliche Lehren in ihrem Sinne zu verändern. Doch wie viel Wahrheit steckt hinter solchen Behauptungen?

Fortschritt oder Anpassung?

Papst Franziskus betont immer wieder, dass homosexuelle Menschen mit Würde behandelt werden müssen. Gleichzeitig bleibt er aber bei der traditionellen katholischen Lehre, die eine Ehe zwischen Mann und Frau als Ideal betrachtet. Dennoch hat der Papst wiederholt angedeutet, dass eine segensreiche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften möglich sein könnte – wenn auch nicht in Form einer kirchlichen Eheschliessung.

Konservative Kritiker werfen dem Papst vor, sich dem liberalen Zeitgeist anzupassen und die Kirche in eine gefährliche Richtung zu führen. Für progressive Gruppen hingegen sind seine Äusserungen ein Hoffnungsschimmer für eine inklusivere Kirche.

Einfluss von aussen?

Es gibt Hinweise darauf, dass einige LGBTQ+-Aktivisten in den USA versuchen, den Vatikan für ihre Anliegen zu gewinnen – sei es durch direkte Gespräche oder indirekten Druck über mediale Debatten. Doch von einer direkten „Zusammenarbeit“ im Sinne einer strategischen Allianz kann kaum die Rede sein.

Vielmehr scheint es so, dass Papst Franziskus seinem eigenen Kurs folgt: Er will Brücken bauen, ohne dabei die Kernlehren der Kirche aufzugeben. Die Diskussion um LGBTQ+-Rechte innerhalb der katholischen Kirche wird weitergehen – und die Spannungen zwischen progressiven und konservativen Kräften ebenfalls.

Ob dies eine „Zusammenarbeit“ oder einfach nur eine neue Form des Dialogs ist, bleibt letztlich eine Frage der Perspektive.

Mittwochskolumne: Glauben und Wissen

Bern (novaradio.ch): Am 28. Januar feierte die Kirche den Gedenktag des Heiligen Thomas von Aquin, dem wohl grössten Philosophen des Mittelalters. Der Heilige Thomas hat uns ein Zeugnis dafür gegeben, wie Glauben und Wissen sich ergänzen und befruchten. Heute ist es leider oft so, dass gläubige Menschen nicht den Drang nach Wissen haben. Oft ist nicht einmal der Wille da, sich mit dem eigenen Glauben auseinanderzusetzen. Dies führt dazu, dass Menschen, die nicht religiös sind, das Gefühl haben, es gäbe einen Gegensatz zwischen Verstand und Religion. Genau das Gegenteil ist jedoch der Fall. Eine demütige Vernunft, die versucht die Welt zu erkunden und zu erforschen, wird am Ende zum Schluss kommen, dass Gott der Schöpfer der ganzen Welt ist. Ebenfalls bin ich davon überzeugt, dass jeder Mensch, der ehrlich nach Wahrheit sucht, in Christus sein Heil finden wird. Wir sollten daher keine Angst haben, uns mit verschiedenen Wissenschaften und auch verschiedenen Denkrichtungen sowie Philosophien auseinanderzusetzen. Wer vom katholischen Glauben überzeugt ist, wird beim Streben nach mehr Wissen immer stärker erfahren, wie gross und tief der christliche Glaube ist. Wir müssen dabei nicht andere Religionen und Weltanschauungen verurteilen, sondern erkennen, wie sich das Christentum durch den Glauben an einen Gott, der für uns an Kreuz gestiegen ist, von allen anderen Religionen unterscheidet. Auch wenn viele Religionen und Philosophien gute Elemente beinhalten, so ist unser Glaube einzigartig.

Bitten wir den Heiligen Thomas, uns auf diesem Wege zu helfen, damit wir und die Welt erkennen, wie jede wahre Weisheit zu Christus führt. DR

Pax Vobis vom 26.01.2025

In der Sendung können sie unter anderem folgendes hören: Alles zum Thema Heiliger Matthias. Es lesen Drazenka Pavlic, Vera Novakovic und Pero Martinic.

U emisiji možete između ostalog čuti: Sve o svetom Matiji. Čitaju Draženka Pavlić, Vera Novaković i Pero Martinić.

NEWS: Trump begnadigt 23 Lebensschützer, darunter einen Priester

In einer umstrittenen Entscheidung hat der ehemalige US-Präsident Donald Trump 23 Lebensschützer begnadigt, die zuvor wegen verschiedener Gesetzesverstösse zu Gefängnisstrafen verurteilt worden waren. Unter den Begnadigten befindet sich auch ein katholischer Priester, der eine zentrale Rolle in Protestaktionen gegen Abtreibungskliniken spielte.

Die begnadigten Personen waren in zahlreiche Vorfälle verwickelt, darunter das Blockieren von Zugängen zu Kliniken, Sachbeschädigung und andere Verstösse, die das Ziel hatten, den Betrieb von Abtreibungseinrichtungen zu stören. Ihre Aktionen wurden von den Gerichten als Eingriffe in die Rechte von Frauen und medizinischem Personal gewertet, was zu teils mehrjährigen Haftstrafen führte.

Trump rechtfertigte seine Entscheidung mit der Aussage, dass die Begnadigten „für den Schutz ungeborenen Lebens“ gekämpft hätten und dass ihr Engagement auf ihren Glauben und ihre tiefen moralischen Überzeugungen zurückzuführen sei. „Diese Männer und Frauen verdienen eine zweite Chance, denn sie handelten aus einem guten Gewissen heraus“, erklärte Trump in einem Statement.

Die Reaktionen auf die Begnadigungen fielen erwartungsgemäss polarisiert aus. Vertreter der Lebensschutzbewegung begrüßten Trumps Schritt als ein starkes Signal für den Schutz des ungeborenen Lebens und als Anerkennung ihres Engagements. Kritiker hingegen warfen dem ehemaligen Präsidenten vor, mit diesem Akt die Rechtsstaatlichkeit zu untergraben und extremistische Aktionen gegen Abtreibungskliniken zu legitimieren.

Besonders die Begnadigung des Priesters sorgte für Schlagzeilen. Er wurde als charismatische Führungsfigur beschrieben, die Proteste in mehreren Bundesstaaten organisiert hatte. Während Anhänger ihn als Helden feiern, sehen Kritiker in ihm eine Person, die zu rechtswidrigen und potenziell gefährlichen Handlungen aufgerufen hat.

Die Begnadigungen sind Teil eines grösseren Musters, bei dem Trump während und nach seiner Präsidentschaft wiederholt kontroverse Persönlichkeiten begnadigte. Mit dieser Entscheidung hat er nicht nur die Debatte um Abtreibung erneut angeheizt, sondern auch die Frage aufgeworfen, wie weit der Schutz moralischer Überzeugungen im Konflikt mit geltendem Recht gehen darf.

Nachrichtensendung vom 24.01.2025

NEWS: „Macht des Schicksals“ US-Präsident Donald J. Trump

Ein Blick auf die prägenden Momente und Entscheidungen

Einführung

Donald J. Trump, der 45. Präsident der Vereinigten Staaten, ist eine der polarisierendsten Persönlichkeiten in der modernen amerikanischen Politikgeschichte. Seine Präsidentschaft war geprägt von kontroversen Entscheidungen, dramatischen Wendungen und einem tiefen Einfluss auf die politische Landschaft der USA. In diesem Artikel untersuchen wir die „Macht des Schicksals“, wie sie sich in Trumps Leben und Präsidentschaft manifestierte, und betrachten die Schlüsselmomente, die seinen Weg prägten.

Frühes Leben und Karriere

Donald Trump wurde am 14. Juni 1946 in Queens, New York City, geboren. Als Sohn des Immobilienentwicklers Fred Trump war ihm ein gewisses Mass an Wohlstand und Einfluss in die Wiege gelegt. Schon früh zeigte Trump Ambitionen und ein starkes Selbstbewusstsein, Eigenschaften, die ihn sein ganzes Leben lang begleiten sollten. Nachdem er die Wharton School der University of Pennsylvania abgeschlossen hatte, trat er in das Familienunternehmen ein und begann, sich einen Namen in der Immobilienbranche zu machen.

Aufstieg in der Immobilienbranche

Trump erweiterte das Familienunternehmen und machte sich einen Namen durch den Bau prestigeträchtiger Immobilienprojekte in Manhattan. Zu seinen bekanntesten Projekten gehören der Trump Tower und das Grand Hyatt Hotel. Trotz einiger Rückschläge und finanzieller Schwierigkeiten gelang es ihm, ein mächtiges und weitreichendes Imperium aufzubauen.

Mediale Präsenz

In den 1980er und 1990er Jahren erlangte Trump durch seine geschickte Nutzung der Medien grosse Bekanntheit. Er wurde zu einer festen Grösse in den Boulevardzeitungen und im Fernsehen, was seinen Weg zur politischen Bühne ebnete. Sein Image als erfolgreicher Geschäftsmann und sein Charisma machten ihn zu einem bekannten Namen in den USA und darüber hinaus.

Der Weg zur Präsidentschaft

Trumps Weg ins Weisse Haus begann mit seiner Ankündigung der Präsidentschaftskandidatur im Juni 2015. Seine Kampagne basierte auf dem Slogan „Make America Great Again“ und sprach viele Amerikaner an, die sich von der politischen Elite entfremdet fühlten. Trump nutzte geschickt die sozialen Medien, insbesondere Twitter, um seine Botschaften zu verbreiten und seine Gegner anzugreifen.

Schlüsselthemen der Kampagne

Während seiner Kampagne konzentrierte sich Trump auf mehrere Schlüsselthemen, darunter Immigration, Handel und innere Sicherheit. Er versprach, eine Mauer entlang der Grenze zu Mexiko zu bauen, um illegale Einwanderung zu stoppen, und kritisierte Handelsabkommen wie NAFTA als schädlich für amerikanische Arbeiter. Diese populistischen Botschaften fanden bei vielen Wählern Anklang und trugen zu seinem überraschenden Wahlsieg im November 2016 bei.

Wahl und Amtseinführung

Trumps Wahlsieg war einer der grössten politischen Schocks in der modernen Geschichte der USA. Trotz negativer Umfragen und intensiver oppositioneller Kampagnen gelang es ihm, die Wahlmännerstimmen zu gewinnen und Hillary Clinton zu besiegen. Am 20. Januar 2017 wurde er als 45. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt.

Präsidentschaft: Entscheidungen und Schicksal

Trumps Präsidentschaft war von Anfang an tumultartig. Er setzte viele seiner Wahlversprechen um und traf Entscheidungen, die die politische Landschaft der USA nachhaltig veränderten.

Einwanderungspolitik

Eines der zentralen Themen seiner Präsidentschaft war die Einwanderungspolitik. Trump führte eine „Null-Toleranz“-Politik ein, die zur Trennung von Migrantenfamilien an der Grenze führte, und erliess ein Einreiseverbot für Bürger mehrerer mehrheitlich muslimischer Länder. Diese Massnahmen stiessen auf heftige Kritik und lösten landesweite Proteste aus.

Wirtschaft und Handel

Trump setzte eine aggressive Handelspolitik um, die auf „America First“ basierte. Er verhängte Zölle auf Importe aus China und anderen Ländern und trat aus dem Transpazifischen Partnerschaftsabkommen (TPP) aus. Seine Steuerreform von 2017, die Steuersenkungen für Unternehmen und wohlhabende Einzelpersonen beinhaltete, wurde unterschiedlich aufgenommen.

Innenpolitische Krisen

Trumps Präsidentschaft war auch von innenpolitischen Krisen geprägt. Die Untersuchung der russischen Einmischung in die Präsidentschaftswahl 2016 durch Sonderermittler Robert Mueller dominierte die ersten Jahre seiner Amtszeit. Im Dezember 2019 wurde Trump schliesslich vom Repräsentantenhaus wegen Machtmissbrauchs und Behinderung des Kongresses angeklagt, aber später vom Senat freigesprochen.

COVID-19-Pandemie

Die COVID-19-Pandemie stellte eine der grössten Herausforderungen für Trumps Präsidentschaft dar. Seine Verwaltung wurde wegen ihres Umgangs mit der Krise stark kritisiert. Trump selbst infizierte sich im Oktober 2020 mit dem Virus, was die politische Landschaft weiter polarisierte.

Nach der Präsidentschaft

Auch nach seiner Amtszeit bleibt Trump eine einflussreiche Figur in der amerikanischen Politik. Seine Behauptungen über Wahlbetrug bei den Wahlen 2020 führten zu tiefen Spaltungen im Land und gipfelten im Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021. Trotz seines Ausscheidens aus dem Amt bleibt Trump eine dominante Kraft innerhalb der Republikanischen Partei und deutet immer wieder an, dass er eine weitere Präsidentschaftskandidatur in Erwägung zieht.

Fazit

Die „Macht des Schicksals“ spielte eine entscheidende Rolle in Donald Trumps Leben und Karriere. Von seinen frühen Erfolgen in der Immobilienbranche bis hin zu seiner turbulenten Präsidentschaft war sein Weg von schicksalhaften Entscheidungen und unerwarteten Wendungen geprägt. Ob man ihn nun als Retter oder Spalter der Nation sieht, Trumps Einfluss auf die amerikanische Politik ist unbestreitbar und wird noch lange nachhallen.

NEWS: Neues von FSSP und mehr

Mittwochskolumne: Sich nicht verwirren lassen

Bern (novaradio.ch): Wenn man heute die Zeitungen liest oder Nachrichten schaut, hat man das Gefühl, die Welt stünde vor dem Abgrund. Überall wird von Kriegen, Krankheiten und Naturkatastrophen berichtet. Kein Tag vergeht ohne irgendeine Hiobsbotschaft. Ich persönlich glaube auch, dass es wichtig ist, achtsam zu leben und Sorge dafür zu tragen, dass auch zukünftige Generationen auf unserem Planeten leben können. Ganz wichtig ist mir dabei der Frieden. Ich finde es tragisch, dass so wenig Menschen auf die Strasse gehen, um für den Frieden zu demonstrieren. Krieg bringt immer nur Zerstörung und Leid, daher ist es für Christen zentral, sich für den Frieden einzusetzen. Auch ist es wichtig, ein Leben zu führen, welches die Natur nicht zu sehr belastet. Man braucht nicht immer das neuste Konsumgut, um glücklich zu sein. Weniger kann oft mehr sein und dies führt zu einer ökologischeren Lebensweise. Trotz allen guten Vorsätzen, die man sich nehmen kann und auch nehmen sollte, um unsere Gesellschaft besser zu machen, dürfen wir jedoch nicht in einen Pessimismus verfallen, was die Zukunft anbelangt. Heutzutage wird vor allem der jungen Generation extrem viel Angst gemacht. Viele Menschen verlieren dadurch den Lebenswillen und die Freude am Leben. Wir müssen bei allen schlechten Nachrichten, die uns erreichen, unbeirrt daran glauben, dass Gott die Welt und jeden einzelnen Menschen liebt und uns allen das Leben in Fülle schenken möchte. In der Bibel steht etliche Male, dass wir uns nicht fürchten sollen. Ein Christ ist kein Fatalist, der die negativen Seiten des Lebens negiert und so tut, als wäre immer alles in Ordnung. Er ist auch kein Ideologe, der glaubt, dass unsere Art des Wirtschaftens und des Lebens keinen Einfluss auf die Natur hat und wir daher tun und lassen können, was wir wollen. Ein Christ muss aber immer der Meinung sein, dass Gott der Herrscher über sein Leben und der Herrscher über die ganze Welt ist und wir immer alles zum Besten wenden können, wenn wir uns vertrauensvoll an IHN wenden. Daher möchte ich Sie alle aufrufen, sich nicht verwirren zu lassen. Fürchten Sie sich nicht vor dem morgigen Tag, sondern beginnen Sie jeden Tag mit grossem Vertrauen auf Gott. ER ist der Herrscher über das ganze Universum. Auch wenn es unsere Aufgabe ist, Sorge für unsere Mitmenschen und unsere Umwelt zu tragen, so ist alles trotzdem in seiner Hand. Beten wir daher voller Zuversicht zu unserem Herrn. DR

NEWS: Kroatien: Bischöfe wollen fremdsprachige Gemeinden stärken

Ein neuer Impuls für die kirchliche Gemeinschaft

Die kroatischen Bischöfe haben sich kürzlich dazu ausgesprochen, fremdsprachige Gemeinden innerhalb des Landes zu stärken. Diese Initiative zielt darauf ab, die Integration und das spirituelle Wachstum der unterschiedlichen ethnischen und sprachlichen Gemeinschaften zu fördern, die in Kroatien leben.

Hintergrund der Initiative

In den letzten Jahren hat Kroatien eine zunehmende Diversifizierung seiner Bevölkerung erlebt. Mehrere Migranten aus verschiedenen Teilen Europas und darüber hinaus haben hier eine neue Heimat gefunden. Diese ethnischen Gruppen tragen erheblich zur kulturellen Vielfalt des Landes bei. Doch die Sprachbarrieren und die Herausforderungen der Integration stellen sowohl die Migranten als auch die einheimischen Gemeinschaften vor große Herausforderungen.

Die Rolle der katholischen Kirche

Die katholische Kirche spielt in Kroatien eine bedeutende Rolle, da sie nicht nur eine spirituelle Institution ist, sondern auch als gesellschaftliche Stütze fungiert. Durch die Stärkung fremdsprachiger Gemeinden möchte die Kirche sicherstellen, dass alle Gläubigen, unabhängig von ihrer sprachlichen Herkunft, Zugang zu religiöser Betreuung und Unterstützung haben.

Geplante Massnahmen

Zu den geplanten Massnahmen gehören:

  • Die Einrichtung mehrsprachiger Gottesdienste, um den Bedürfnissen der verschiedenen Gemeinschaften gerecht zu werden.
  • Die Förderung von kulturellen Veranstaltungen, die den Austausch zwischen den verschiedenen ethnischen Gruppen erleichtern sollen.
  • Die Bereitstellung von Bildungsprogrammen, die sowohl Sprachkurse als auch religiöse Bildung umfassen.
  • Die Ausbildung von Priestern und kirchlichem Personal, um sie auf die spezifischen Bedürfnisse fremdsprachiger Gläubiger vorzubereiten.

Die Bedeutung der Initiative

Diese Initiative der kroatischen Bischöfe ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer inklusiven Gesellschaft. Durch die Stärkung fremdsprachiger Gemeinden wird nicht nur die religiöse Praxis gefördert, sondern auch das gegenseitige Verständnis und die Solidarität innerhalb der kroatischen Gesellschaft. Dies könnte langfristig zu einer stärkeren sozialen Kohäsion und einem friedlicheren Zusammenleben der verschiedenen Gemeinschaften führen.

Ziele und Visionen

Die Bischöfe hoffen, dass diese Massnahmen dazu beitragen werden, die kulturelle und spirituelle Vielfalt Kroatiens zu bewahren und zu bereichern. Sie sehen in der Stärkung fremdsprachiger Gemeinden eine Möglichkeit, die universellen Werte der Kirche – wie Nächstenliebe, Gastfreundschaft und Toleranz – in die Praxis umzusetzen.

Ausblick

Die weiteren Entwicklungen und die Umsetzung dieser Initiative werden mit Spannung erwartet. Es bleibt zu hoffen, dass die kroatischen Bischöfe mit ihrem Engagement ein Beispiel für andere Länder setzen und zeigen, wie wichtig es ist, auf die Bedürfnisse aller Mitglieder einer Gesellschaft einzugehen.

NEWS: Bischöfe Schneider und Tissera im Vatikan

Ein bedeutungsvolles Treffen in Rom

Der Vatikan, als das spirituelle Zentrum der katholischen Kirche, hat erneut seine Türen für ein wichtiges Treffen geöffnet. Papst Franziskus empfing die Bischöfe Athanasius Schneider und Ariel Edgardo Tissera in einer Audienz, die tiefgreifende Bedeutung für die katholische Gemeinschaft weltweit hatte.

Ein herzlicher Empfang

Papst Franziskus, bekannt für seine herzliche Art und Offenheit, begrüsste die beiden Bischöfe mit grossem Respekt und Interesse. Bischof Athanasius Schneider, ein prominenter Theologe, und Bischof Ariel Edgardo Tissera, ein angesehener Hirte, wurden in den prächtigen Hallen des Vatikans empfangen. Das Treffen fand in einer Atmosphäre des gegenseitigen Verständnisses und des spirituellen Austauschs statt.

Diskussion über aktuelle Themen

Während des Treffens wurden verschiedene wichtige Themen erörtert. Die Diskussion drehte sich um die Herausforderungen und Möglichkeiten der katholischen Kirche in der modernen Welt. Besondere Aufmerksamkeit galt den Anliegen der Gläubigen in den jeweiligen Diözesen der Bischöfe. Bischof Schneider und Bischof Tissera nutzten die Gelegenheit, um ihre Erfahrungen und Beobachtungen mit dem Papst zu teilen, und erhielten von ihm wertvolle Ratschläge und Unterstützung.

Zukunftsperspektiven und Zusammenarbeit

Ein weiterer Schwerpunkt des Treffens war die Planung zukünftiger Initiativen und Projekte, die darauf abzielen, den Glauben zu stärken und die Gemeinschaft zu fördern. Papst Franziskus betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit und Solidarität innerhalb der Kirche. Die Bischöfe stimmten zu, dass eine enge Zusammenarbeit und ein gemeinsames Ziel entscheidend sind, um den Herausforderungen der heutigen Zeit zu begegnen.

Ein starkes Signal der Einheit

Das Treffen zwischen Papst Franziskus und den Bischöfen Schneider und Tissera sendet ein starkes Signal der Einheit und des Engagements innerhalb der katholischen Kirche aus. Es zeigt, dass der Vatikan weiterhin als Ort des Dialogs und der geistlichen Erneuerung dient. Die Bischöfe kehrten mit einer erneuerten Zuversicht und einem gestärkten Glauben in ihre Heimatdiözesen zurück, bereit, die Botschaft des Evangeliums weiterzutragen.

Dieses bedeutungsvolle Treffen im Vatikan wird zweifellos einen bleibenden Eindruck hinterlassen und positive Impulse für die Zukunft der katholischen Kirche setzen.

NEWS: Vatikan trifft neue Sicherheitsvorkehrungen für Papst Franziskus

Erhöhte Massnahmen zum Schutz des Heiligen Vaters

Einleitung

In einer Welt, die zunehmend von Unsicherheit und Unvorhersehbarkeit geprägt ist, hat der Vatikan beschlossen, die Sicherheitsvorkehrungen für Papst Franziskus zu verstärken. Diese Entscheidung ist das Ergebnis umfassender Analysen und Beratungen zwischen verschiedenen Sicherheitsabteilungen des Vatikans und internationalen Experten.

Notwendigkeit erhöhter Sicherheitsmassnahmen

Papst Franziskus ist nicht nur eine spirituelle Führungspersönlichkeit, sondern auch eine globale Symbolfigur. Seine Besuche in verschiedenen Ländern und seine offenen Auftritte vor großen Menschenmengen machen ihn zu einem potenziellen Ziel für Bedrohungen. Die jüngsten Entwicklungen im weltweiten politischen und sozialen Klima haben die Notwendigkeit betont, die Sicherheit des Papstes zu erhöhen, um sowohl ihn als auch die Gläubigen zu schützen, die zu seinen Veranstaltungen kommen.

Veränderte Bedrohungslage

In den letzten Jahren hat sich die Art der Bedrohungen, denen Führungspersönlichkeiten ausgesetzt sind, erheblich verändert. Cyberangriffe, terroristische Aktivitäten und andere Formen von Extremismus stellen neue Herausforderungen dar. Der Vatikan hat diese sich wandelnde Bedrohungslage erkannt und entsprechend reagiert, um sicherzustellen, dass Papst Franziskus sicher ist.

Technologische Fortschritte

Die Fortschritte in der Technologie bieten sowohl Chancen als auch Herausforderungen für die Sicherheit. Auf der einen Seite ermöglichen neue Technologien wie Drohnen, Gesichtserkennung und andere Überwachungssysteme eine effektivere Überwachung und Schutzmassnahmen. Auf der anderen Seite können sie auch von Personen mit böswilligen Absichten genutzt werden. Der Vatikan hat daher in modernste Sicherheitstechnologien investiert, um den Papst zu schützen.

Neue Sicherheitsmassnahmen

Die neuen Sicherheitsvorkehrungen, die der Vatikan eingeführt hat, umfassen eine Vielzahl von Massnahmen, die sowohl sichtbare als auch unsichtbare Elemente beinhalten.

Erhöhte Präsenz von Sicherheitspersonal

Eine der sichtbarsten Massnahmen ist die Erhöhung der Präsenz von Sicherheitspersonal bei öffentlichen Veranstaltungen des Papstes. Dies umfasst nicht nur die Schweizergarde, die traditionelle Leibgarde des Papstes, sondern auch modern ausgebildete Sicherheitskräfte mit spezieller Ausbildung in Terrorismusbekämpfung und Krisenmanagement.

Verbesserte Überwachungssysteme

Der Vatikan hat in fortschrittliche Überwachungssysteme investiert, einschliesslich hochauflösender Kameras, Gesichtserkennungstechnologie und anderer Sensoren, die in der Lage sind, potenzielle Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Diese Systeme sind strategisch an wichtigen Orten installiert, um eine maximale Abdeckung zu gewährleisten.

Zugangskontrollen

Der Zugang zu Veranstaltungen, bei denen der Papst anwesend ist, wurde erheblich verschärft. Besucher müssen strenge Sicherheitskontrollen durchlaufen, einschliesslich Metall-Detektoren und Taschenkontrollen. Zudem werden personalisierte Eintrittskarten mit QR-Codes eingeführt, die es ermöglichen, die Identität der Besucher zu überprüfen und sicherzustellen, dass nur autorisierte Personen Zutritt haben.

Schutzfahrzeuge und Notfallpläne

Für die Reisen des Papstes auf der ganzen Welt wurden spezielle Schutzfahrzeuge entwickelt. Diese Fahrzeuge sind mit modernster Technologie ausgestattet, um im Falle eines Angriffs eine schnelle Evakuierung zu ermöglichen. Zudem hat der Vatikan umfassende Notfallpläne entwickelt, die detaillierte Protokolle für verschiedene Szenarien enthalten, um eine schnelle und koordinierte Reaktion zu gewährleisten.

Internationale Zusammenarbeit

Die Sicherheit des Papstes ist nicht nur eine Aufgabe des Vatikans. Es handelt sich um eine globale Verantwortung, die die Zusammenarbeit mit internationalen Sicherheitsbehörden erfordert. Der Vatikan arbeitet eng mit Regierungen und Sicherheitskräften auf der ganzen Welt zusammen, um sicherzustellen, dass der Papst, während seiner Reisen optimal geschützt ist.

Informationsaustausch

Ein wesentlicher Bestandteil dieser Zusammenarbeit ist der Austausch von Informationen. Der Vatikan hat Abkommen mit verschiedenen Ländern geschlossen, die den sicheren und schnellen Austausch von sicherheitsrelevanten Informationen ermöglichen. Dies hilft, potenzielle Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Gemeinsame Übungen

Zudem führt der Vatikan regelmäßig gemeinsame Übungen mit internationalen Sicherheitskräften durch, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten im Falle eines Ernstfalls gut vorbereitet sind. Diese Übungen umfassen Szenarien wie Evakuierungen, Terrorabwehr und medizinische Notfälle.

Schlussfolgerung

Die neuen Sicherheitsvorkehrungen des Vatikans für Papst Franziskus sind ein notwendiger und wichtiger Schritt, um den Schutz des Heiligen Vaters zu gewährleisten. In einer zunehmend unsicheren Welt ist es unerlässlich, dass der Papst sicher ist, damit er seine wichtige Mission fortsetzen kann. Der Vatikan wird weiterhin wachsam bleiben und die Sicherheitsmassnahmen regelmässig überprüfen, um sicherzustellen, dass sie den aktuellen Bedrohungen angemessen sind.

Papst Franziskus bleibt trotz der erhöhten Sicherheitsvorkehrungen zugänglich und nah bei den Menschen, was seine Popularität und seine Botschaft von Liebe und Mitgefühl weiter stärkt. Es zeigt, dass Sicherheit und Nähe zu den Gläubigen keine Widersprüche sein müssen, sondern Hand in Hand gehen können.

ZOOM: Das Kreuz Teil 13

Erklärung der Liturgie: Tritum Teil 12

Nachrichtensendung von 17.01.2025

NEWS: Sorge um Papst Franziskus: Sturz im Vatikan und zunehmende gesundheitliche Probleme

Die gesundheitliche Verfassung von Papst Franziskus sorgt erneut für Besorgnis. Laut Berichten erlitt der 87-jährige Pontifex einen Sturz im Vatikan, glücklicherweise ohne schwerwiegende Folgen. Doch dieser Vorfall wirft erneut ein Schlaglicht auf die sich häufenden gesundheitlichen Probleme des Papstes, die in den letzten Jahren immer deutlicher geworden sind.

Bereits seit längerem leidet Franziskus an chronischen Beschwerden, darunter Knieprobleme, die ihn oft auf einen Rollstuhl oder Gehstock angewiesen machen. Auch eine Operation am Darm, die er 2021 durchlaufen musste, sowie wiederkehrende Atemwegsinfekte belasten seine Gesundheit. Trotz seines hohen Alters und der körperlichen Einschränkungen zeigt sich Franziskus jedoch stets entschlossen, seine pastoralen und administrativen Pflichten zu erfüllen.

Seine jüngste Verletzung hat erneut Diskussionen über die immense Arbeitsbelastung und Verantwortung, die auf dem Oberhaupt der katholischen Kirche ruhen, entfacht. Kritiker und Unterstützer sind sich einig, dass der Vatikan eine klare Strategie für den Umgang mit der Gesundheit des Papstes und eine mögliche Nachfolgeplanung entwickeln sollte.

Papst Franziskus selbst geht mit seiner gesundheitlichen Situation offen um und hat in der Vergangenheit wiederholt betont, dass er im Falle einer schweren Beeinträchtigung seines Amtes zurücktreten würde – ähnlich wie sein Vorgänger Benedikt XVI. Doch bislang gibt es keine Anzeichen dafür, dass Franziskus einen solchen Schritt in Erwägung zieht.

Die weltweite katholische Gemeinschaft betet für seine Genesung und sendet ihm ermutigende Botschaften. Franziskus bleibt ein Symbol für Hoffnung, Dialog und Reformen in einer turbulenten Zeit. Dennoch bleibt die Frage, wie lange er die Bürde seines Amtes noch tragen kann, angesichts der wachsenden Herausforderungen sowohl für die Kirche als auch für ihn persönlich.

BREAKING NEWS: Weltverfolgungsindex 2025: Christen im Visier autokratischer Regierungen und religiöser Extremisten

Alljährlich im Januar informiert die Organisation OPEN DOORS Schweiz, über den Weltverfolgungsindex bzw. die Christenverfolgung. Wir veröffentlichen nun den Bericht.

Deutliche Zunahme der Gewalt gegen Christen auch in Zentralasien
Gewalt und autoritäre Restriktionen gegen Christen haben im vergangenen Jahr weltweit zugenommen, vor allem in Zentralasien und Subsahara-Afrika, berichtet das internationale Hilfswerk für verfolgte Christen Open Doors. Im Berichtszeitraum vom 1. Oktober 2023 bis 30. September 2024 des neuen Weltverfolgungsindex stach kein Land stärker hervor als Kirgisistan. Das zentralasiatische Land ist auf dem Weltverfolgungsindex, der jährlichen Rangliste der Länder, in denen es am schwierigsten ist, als Christ zu leben, deutlich aufgestiegen. 

Der Weltverfolgungsindex (WVI), der am 15. Januar 2025 veröffentlicht wird, listet die 50 Länder auf, in denen es für Christen am gefährlichsten ist, ihren Glauben zu leben und zu bekennen. Zum dritten Mal in Folge und zum 23. Mal seit dem ersten WVI im Jahr 1993 rangiert Nordkorea an der Spitze des Index. Seit 2002 war die Demokratische Volksrepublik Korea jedes Jahr die Nummer 1, mit Ausnahme von 2022, als sie nach dem Fall Afghanistans an die Taliban an zweiter Stelle stand. Neben der erstickenden Unterdrückung, die Nordkoreas Untergrundchristen bereits lange Zeit ertragen müssen, dokumentiert der WVI 2025 auch andere Trends, die sich über viele Jahre erstrecken, wie beispielsweise die anhaltende tödliche Gewalt in weiten Teilen des afrikanischen Kontinents. Wenn es für 2025 eine neue Entwicklung gibt, dann ist sie in Zentralasien zu finden. 

Der Weltverfolgungsindex (WVI) 2025 in Zahlen:   

380 Millionen Christen weltweit (1 von 7 weltweit) sind wegen ihres Glaubens mindestens in hohem Masse Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt (WVI 2024: 365 Mio.).4476 Christen weltweit wurden in Zusammenhang mit der Ausübung ihres Glaubens getötet (WVI 2024: 4998). Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen, doch zahlreiche Konflikte erschweren die Dokumentation. Angriffe auf Häuser von Christen nahmen von 21’431 (2024) auf 28’368 erneut deutlich zu. Das ist ein Anstieg um beinahe 33%, wenn auch nicht ganz so sprunghaft wie im Vorjahr (zum Vergleich WVI 2023: 4547).Beinahe 136’000 Christen in Subsahara-Afrika wurden aufgrund von Gewalt und Konflikten gewaltsam vertrieben. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen, doch zahlreiche Konflikte erschweren die Dokumentation. Über die vergangenen Jahre wurden insgesamt bereits 16 Millionen Christen in Subsahara-Afrika vertrieben. 

Zentralasien: Autokratische Systeme auf dem Vormarsch

Kirgisistans Punkte auf dem Weltverfolgungsindex stiegen um 7,5 – so viel wie bei keinem anderen Land auf dem Index. Das reichte aus, dass das Land um 14 Plätze auf Rang 47 vorrückte und das erste Mal seit 2013 in die Top 50 zurückkehrt.  «Bevor der derzeitige Präsident Sadyr Japarov im Januar 2021 an die Macht kam, war Kirgisistan als das am wenigsten autoritäre Land in der Region Zentralasien bekannt», sagte Rolf Zeegers, Analyst bei World Watch Research, der Forschungsabteilung von Open Doors. Seitdem sei «eine ganze Reihe restriktiverer Gesetze eingeführt worden. Wir haben eindeutig eine Zunahme der Einschränkungen der Religionsfreiheit festgestellt». Das Land erlebte einen starken Anstieg der Gewalt gegen Kirchen, unter anderem durch Attacken mit Steinwürfen oder Razzien in Gottesdiensten.  In ähnlicher Weise erhöhte die Verschärfung der staatlichen Kontrollen im benachbarten Kasachstan die Bewertung im WVI um 3 Punkte, was dazu beitrug, dass das Land um 9 Plätze auf Rang 38 kletterte. Die Analysten protokollierten beispielsweise Berichte über Polizeirazzien bei Gottesdiensten sowie über sexuellen Missbrauch christlicher Frauen. «Die Bedrohung durch autoritäre Regime in Zentralasien hat sich so verschärft, dass viele Christen in der Region zunehmend Angst haben», sagt Frans Veerman, Geschäftsführer von Open Doors World Watch Research. «Christen werden in Ländern, die von zunehmend autokratischen Regimen und radikalen Elementen heimgesucht werden, gezielt ins Visier genommen oder sind besonders verwundbar.»

Bürgerkriege und zunehmende Gesetzlosigkeit begünstigen Verfolgung

In der strikt islamisch geprägten Gesellschaft des Jemen leiden Christen seit vielen Jahren unter extremer Verfolgung. Der seit 2015 herrschende Bürgerkrieg führt darüber hinaus zu zunehmender Gesetzlosigkeit und schafft Raum für die Unterdrückung von Minderheiten wie Christen. Mehrfach wurden Christen wegen ihres Glaubens oder aufgrund falscher Anschuldigungen verhaftet; oft sind eigene Familienangehörige daran beteiligt. Dutzende Hauskirchen mussten ihre Treffen wegen Bedrohungen einstellen. Der Jemen stieg im aktuellen WVI um 4,6 Punkte und liegt auf Rang 3. Die Kämpfe zwischen Myanmars Armee und einer Vielzahl von Oppositionsmilizen brachten das Land auf dem Index in die Kategorie «extreme Verfolgung», die die 13 Länder an der Spitze des WVI umfasst. Die gezielte Verfolgung von Christen ist aufgrund der Not weiter Teile der Bevölkerung im Bürgerkrieg nicht sofort erkennbar, denn die Armee bekämpft alle, die sie verdächtigt, die Rebellen zu unterstützen. Dabei werden Christen immer wieder zum Ziel von Angriffen sowie Verhaftungen; Hunderttausende wurden bereits vertrieben. Die Punktzahl des Sudan stieg um 3 Punkte, was dazu beitrug, dass das Land aufgrund der Verschärfung des Bürgerkriegs um 3 Plätze auf Rang 5 kletterte. Das Land verzeichnete einen Anstieg der Zahl der getöteten Christen, der sexuellen Übergriffe sowie der Angriffe auf christliche Häuser und Geschäfte. Bis Mitte 2024 waren mehr als 7,7 Millionen Menschen auf der Flucht, was es zur grössten Vertreibungskrise der Welt macht. 

Die Kirche wird vermehrt in den Untergrund gedrängt

Die Verdrängung der Christen aus der Gesellschaft und die Schwächung von Kirchen ist ein Muster, das in einer Reihe von Ländern festgestellt wurde. In Ländern wie Algerien und Libyen nimmt die sichtbare christliche Präsenz ab und zwingt die wenigen Christen in die Isolation oder in den Untergrundgottesdienst, in Afghanistan sind christliche Treffen selbst im Untergrund nicht mehr möglich. In Algerien ist nach zahlreichen Kirchenschliessungen mittlerweile keine einzige protestantische Kirche mehr regulär geöffnet. Christen in China und anderen autokratischen Staaten sind aufgrund der fortgeschrittenen Überwachung immer vorsichtiger, wenn es darum geht, ihren Glauben offen zu bekennen, ob im realen Leben oder in Online-Aktivitäten. 

Die Gewalt in Subsahara-Afrika und Indien hält an 

Afrika ist der Kontinent mit der grössten christlichen Bevölkerung der Welt. Ihre Lage hat sich im Laufe der Jahre aufgrund der Ausbreitung islamistischer Gruppen in Subsahara-Afrika verschlechtert. Die Gewalt gegen Christen fällt in 13 afrikanischen Ländern in die Kategorie «extrem hoch», darunter Burkina Faso, Mali und die Demokratische Republik Kongo (DRK).
Der Tschad ist neu im Index vertreten (Rang 49). Grund dafür ist der Spielraum, den die schwache Regierung den Kämpfern von Boko Haram lässt, sowie die soziale Ächtung, Überwachung und Einschüchterung, die Christen auf beruflicher Ebene erfahren.
Die Lage in Nigeria ist nach wie vor extrem gewalttätig. Das Land belegt im Index Platz 7 (Platz 6 im Index 2024). Während des Berichtszeitraums des Index 2025 wurden dort 3100 Christen aufgrund ihres Glaubens getötet (von insgesamt 4476 getöteten Christen weltweit im letzten Jahr). Indien rangiert auf Platz 11 des Index. Seit dem Amtsantritt von Narendra Modi, der 2024 wiedergewählt wurde, haben die Angriffe auf Christen zugenommen. In elf Bundesstaaten gibt es trotz der säkularen Verfassung Anti-Konversionsgesetze. Indien ist daher das Land, in dem weltweit die meisten Christen inhaftiert und verurteilt wurden (2176). 

TOP 50 mit sehr hoher und extremer Verfolgung

In den 50 Ländern des Weltverfolgungsindex (WVI) sind rund 310 Millionen Christen einem sehr hohen bis extremen Mass an Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt. Betrachtet man ausserdem die Länder mit einem hohen Mass an Verfolgung, so sind mehr als 380 Millionen Christen betroffen.  

Top 10 im WVI 2025 (Rang im WVI 2024 in Klammern):

1.    Nordkorea (1)
2.    Somalia (2)
3.    Jemen (5) 
4.    Libyen (3) 
5.    Sudan (8)
6.    Eritrea (4) 
7.    Nigeria (6) 
8.    Pakistan (7)
9.    Iran (9)
10.  Afghanistan (10)

Philippe Fonjallaz, Geschäftsführer von Open Doors Schweiz, äussert sich besorgt über den erneuten Anstieg der Gewalt gegen Christen in der Welt: «Dies sollte jeden von uns, vor allem aber die internationalen Organisationen und unsere Regierungen, auf die anhaltende Verschlechterung der Menschenrechte und der Religionsfreiheit in der Welt aufmerksam machen. Es gibt keinen Platz für Gleichgültigkeit gegenüber der Verfolgung von Christen.» Wir rufen daher weiterhin die Politiker und die Öffentlichkeit in der Schweiz dazu auf, bei den Behörden der betroffenen Länder entschlossen auf die Einhaltung des Rechts auf Glaubens- und Gewissensfreiheit hinzuwirken, damit diese sich verpflichten, Christen und andere religiöse Minderheiten vor Verfolgung und Diskriminierung zu schützen. Mit Blick auf die Gemeinden im Nahen Osten und in Teilen Afrikas südlich der Sahara fügte Philippe Fonjallaz hinzu: «Ohne diese Massnahmen sind einst blühende christliche Gemeinden vom Aussterben bedroht.» 

Über Open Doors

Open Doors setzt sich seit 70 Jahren in über 70 Ländern durch Hilfsprojekte für verfolgte Christen ein und untersucht jedes Jahr das Ausmass an Gewalt, staatlicher Unterdrückung sowie gesellschaftlicher und behördlicher Feindseligkeit gegenüber Christen in rund 100 Ländern. Die Daten dafür liefern betroffene kirchliche Netzwerke, regionale Menschenrechtsanwälte, unabhängige Experten sowie Analysten von Open Doors International. Die Einhaltung der Methodik des Weltverfolgungsindex wird durch das Internationale Institut für Religionsfreiheit (IIRF) geprüft und zertifiziert.

Quelle: Open Doors Schweiz

Mittwochskolumne: Einheit der Christen

Bern (novaradio.ch): Vom 18. bis 25. Januar findet die Gebetswoche für die Einheit der Christen statt. Wir alle sollten Gott darum bitten, uns die Einheit zu schenken, die Jesus selbst gewollt hat. Um diese Einheit zu erreichen, dürfen wir nicht den Fehler begehen, unseren eigenen Glauben zu verwässern. Als Katholiken glauben wir an die Realpräsenz in der Eucharistie, wir glauben, dass Maria eine zentrale Bedeutung im Heilsgeschehen hat und wir glauben an das Priestertum. Jede wahre Ökumene mit anderen Konfessionen versucht eine Annäherung, ohne diese Glaubensinhalte zu relativieren. Mit den orthodoxen Brüdern und Schwestern werden wir bei diesen Punkten auf Zustimmung stossen, was die Ökumene mit ihnen so viel einfacher macht. Ich finde es problematisch, dass wir aus historischen Gründen, nur weil die Schweiz bei ihrer Gründung im Jahre 1848 ein mehrheitlich reformiertes Land war, der Ökumene mit den Reformierten den Vorzug geben, obwohl aus theologischer Sicht viel mehr Verbindungspunkte zu den Orthodoxen bestehen. Hier müssten wir vor allem in diesem Heiligen Jahr viel aktiver werden und mehr gemeinsame Anlässe mit den orthodoxen Kirchen durchführen. Ich persönliche glaube fest daran, dass das bald 1000-jährige Schisma beendet werden kann. Papst Franziskus hat hier bereits sehr wertvolle Schritte getan, um eine Einheit zu ermöglichen.

Meine Worte sollen jedoch nicht als Absage an die reformierte Kirche verstanden werden. Persönlich kenne ich grossartige reformierte Mitchristen, die authentisch den Glauben leben und für mich Vorbilder als Christen sind. Da wir jedoch in dogmatischen Fragen zu weit auseinanderliegen, wäre es bei den reformierten Mitchristen wichtig, eine Ökumene der Tat zu verwirklichen. Das bedeutet, dass wir in der Diakonie, also der tätigen Nächstenliebe, gemeinsame Projekte starten, um der Welt zu zeigen, dass wir nicht nur Christen der Worte, sondern auch der Taten sind. Ebenfalls sollten wir das gemeinsame Bibelstudium fördern. Es ist eine Schande, dass es heute in vielen Dörfern keine Bibelgruppen mehr gibt, in denen über die Heilige Schrift diskutiert wird.

Ich glaube an die Einheit der Christen. Nicht an eine Einheit der Verwässerung, sondern eine authentische Einheit, wo wir Jesu Willen erfüllen können, ohne dabei unseren katholischen Glauben zu relativieren. DR

Schule der Theologie: Werte in Zeiten des Umbruchs Teil 15

ZOOM: Das Kreuz Teil 11

Erklärung der Liturgie: Tritum Teil 10

NEWS: Papst Franziskus und die Vatikan-Diplomatie

Papst Franziskus hat die Kunst der Diplomatie auf eine neue Ebene gehoben. Seit seiner Ernennung hat er nicht nur innerhalb der katholischen Kirche, sondern auch auf der globalen politischen Bühne eindrucksvolle Akzente gesetzt. Unter seiner Führung hat sich der Vatikan als ein Zentrum des Dialogs, der Versöhnung und des Friedens etabliert.

Ein markantes Beispiel dafür ist sein kürzliches Telefongespräch mit dem irakischen Ministerpräsidenten. In Zeiten politischer und sozialer Spannungen hat Franziskus stets die Brücke gesucht, um religiöse Schranken zu überwinden und menschliche Verbundenheit zu stärken. Er betonte die Wichtigkeit des interreligiösen Dialogs und appellierte an die internationalen Gemeinschaften, sich für die Rechte und den Schutz aller ethnischen und religiösen Gruppen einzusetzen.

Auch seine historischen Reisen, wie der Besuch im Nahen Osten oder die Begegnungen mit führenden Vertretern anderer Religionen, unterstreichen seinen unermüdlichen Einsatz für Frieden und Dialog. Die Vatikan-Diplomatie unter Papst Franziskus hat gezeigt, dass der Glaube nicht nur eine private Angelegenheit ist, sondern eine starke gesellschaftspolitische Kraft sein kann.

Papst Franziskus bleibt eine moralische Instanz in einer Welt, die von Konflikten und Spannungen geprägt ist. Seine Diplomatie ist ein Leuchtfeuer der Hoffnung in einer Zeit, in der der Dialog oft dem Lärm geopolitischer Interessen zum Opfer fällt. Durch seine Bemühungen erinnert er uns daran, dass Glaube und Politik Hand in Hand gehen können, um eine bessere Welt zu schaffen.

NEWS: Papst Franziskus telefoniert mit Ministerpräsident

Papst Franziskus führte ein bedeutendes Telefongespräch mit dem irakischen Ministerpräsidenten. In diesem Gespräch betonten beide Seiten die Wichtigkeit des interreligiösen Dialogs und der Zusammenarbeit zur Förderung des Friedens und der Stabilität in der Region. Papst Franziskus hob die Notwendigkeit hervor, die Rechte aller religiösen und ethnischen Gruppen zu respektieren und zu schützen. Der irakische Ministerpräsident drückte seine Dankbarkeit für die kontinuierliche Unterstützung des Vatikans aus und betonte die Bemühungen seiner Regierung, die Sicherheit und das Wohlergehen aller Bürger zu gewährleisten. Beide Seiten einigten sich darauf, den Dialog fortzusetzen und gemeinsame Anstrengungen zu unternehmen, um eine friedlichere und gerechtere Welt zu schaffen.

Nachrichtensendung vom 10.01.2025

U.a. Bischof entlassen

FSSP: Neue Termine 2025

NEWS: Die Gebeine des Heiligen Nikolaus sind in Bari

Die Legende des Heiligen Nikolaus ist auf der ganzen Welt bekannt, besonders in der Weihnachtszeit. Was viele jedoch nicht wissen, ist, dass die Gebeine des Heiligen Nikolaus nicht in seinem Geburtsland, der heutigen Türkei, ruhen, sondern in Bari, Italien.

Der Heilige Nikolaus, auch als Nikolaus von Myra bekannt, war ein Bischof im 4. Jahrhundert, der in der Region Lyzien (heute in der Türkei) wirkte. Nach seinem Tod wurde er in der Kirche von Myra beigesetzt, die zu einem bedeutenden Pilgerort wurde.

Im Jahr 1087 entschlossen sich süditalienische Seefahrer, die Reliquien des Heiligen Nikolaus aus der Türkei nach Bari zu bringen, um sie vor möglichen muslimischen Eroberern zu schützen. Diese mutige Aktion führte zur Errichtung der Basilika San Nicola in Bari, die seither die Hauptstätte der Gebeine des Heiligen Nikolaus ist. Die Basilika ist bis heute ein bedeutender Wallfahrtsort und zieht jährlich Tausende von Pilgern an.

Es gibt zwar Berichte über kleinere Reliquien des Heiligen Nikolaus, die weltweit verteilt wurden, doch der Grossteil seiner Gebeine befindet sich sicher in Bari. Diese Geschichte betont die Bedeutung der Reliquienverehrung und die kulturellen Verbindungen zwischen verschiedenen Regionen und Epochen.

NEWS: Bischof entlassen: Msgr. Dominique Rey wurde abgesetzt

Am 8. Januar 2025 wurde bekannt, dass Msgr. Dominique Rey, der traditionsverbundene Bischof von Fréjus-Toulon, von Papst Franziskus aus seinem Amt entfernt wurde. Rey, der seit 2000 Bischof der südfranzösischen Diözese war, wurde aufgrund seiner starken Verpflichtung zur traditionellen Liturgie und seiner Förderung der überlieferten Riten abgesetzt.

Die Entscheidung des Papstes wurde als eine Absetzung mit bergoglianischer Note beschrieben, da Rey offenbar aus ideologischer Feindschaft gegenüber der Tradition und dem überlieferten Ritus entfernt wurde. Rey hatte in seiner Amtszeit viele Gemeinschaften und Orden unterstützt, die sich auf die traditionelle Liturgie konzentrierten, und war bekannt für seine Förderung der Beichte und der eucharistischen Anbetung.

Die Ernennung eines Koadjutors, François Touvet, im November 2023 war ein Vorgriff auf diese Entscheidung, da Touvet nun die Verantwortung für die Bereiche übernimmt, die für den Skandal gesorgt haben. Rey selbst hatte die Ernennung eines Koadjutors angeregt, um die Kontroversen zu beenden.

Die Entscheidung hat in der katholischen Gemeinschaft gemischte Reaktionen hervorgerufen, wobei einige die Entscheidung des Papstes unterstützen und andere die Entfernung eines so engagierten traditionellen Bischofs bedauern.

Mittwochskolumne: Den Vorsätzen treu bleiben

Bern (novaradio.ch): Am Anfang eines neuen Jahres nehmen sich die Menschen oft viele Vorsätze. Dies können Vorsätze in Bezug auf die Ernährung, Sport, Schule oder Arbeit sein. Als Katholiken sollten wir uns vor allem den Vorsatz nehmen, unser Leben zu heiligen und Jesus immer ähnlicher zu werden. Wie auch bei den Vorsätzen der säkularen Welt ist es aber auch bei uns Christen so, dass der Enthusiasmus, der uns anfänglich dazu bewegt, unser Leben ändern zu wollen, im Alltag schwindet. Plötzlich merken wir, wie viel Überwindung es uns kostet, die Vorsätze umzusetzen. Beispielsweise kostet es viel Energie, am Abend noch einen Rosenkranz zu beten, wenn man müde von der Arbeit ist. Es kostet ebenfalls viel Energie, unter der Woche eine Heilige Messe zu besuchen, wenn man lieber seine Freizeit anderweitig gestalten möchte. Schnell stösst man an seine Grenzen, wenn es darum geht, die eigenen Vorhaben in die Realität zu übertragen.

Ich glaube, dass es in diesen Momenten wichtig ist, die eigene Schwäche anzuerkennen und Gott darum zu bitten, uns die Kraft zu geben, die uns fehlt. Das Schlimmste ist, wenn man an der eigenen Schwäche verzweifelt und sogar einen Hass auf die eigenen Vorsätze entwickelt, da man sie nicht vollumfänglich erreichen kann. Am besten fängt man klein an und versucht, einen nicht allzu schweren Vorsatz umzusetzen. Schafft man diesen, so kann man Gott dafür danken, dies erreicht zu haben. Es ist wichtig, nicht ständig negativ auf das eigene Leben zu blicken und sich durch Misserfolge niederdrücken zu lassen. Wenn man realisiert, dass man kleine Erfolge erzielen kann, entwickelt man eine Liebe und Treue zu den Vorsätzen. Man wird erst dann die Kraft haben, sein Leben zu ändern, wenn man die Ideale, die man im neuen Jahr erreichen möchte, nicht als Last, sondern als Befreiung erkennt. Die Vorsätze eines Christen bestehen ja aus dem Wunsch, Gottes Gebote zu erfüllen. Wir müssen als Katholiken diesen Wunsch nicht als Bürde betrachten, sondern als Weg zum Reich Gottes. Der Weg zum Reich Gottes, der uns bereits hier auf Erden das Leben in Fülle schenkt.

Ich möchte Ihnen allen wünschen, Ihre Ziele für das Neue Jahr zu erreichen. Möge uns Gott stärken, unseren Vorsätzen treu zu bleiben und wahres christliches Leben zu führen. DR

BREAKING NEWS: Papst ernennt erstmals Präfektin: Ein historischer Schritt

Papst Franziskus arbeitet weiter an Demolierung des Vatikans. Um was geht es?

In einem bahnbrechenden und historisch bedeutsamen Schritt hat Papst Franziskus erstmals eine Frau zur Präfektin ernannt. Diese Entscheidung markiert einen bedeutenden Wendepunkt in der Geschichte der katholischen Kirche und sendet ein starkes Signal für mehr Inklusion und Gleichberechtigung innerhalb der kirchlichen Hierarchie.

Die neue Präfektin, Schwester Maria Fernanda, ist eine erfahrene Ordensfrau mit jahrzehntelanger Erfahrung in verschiedenen kirchlichen und sozialen Aufgabenbereichen. Ihre Ernennung wird als ein Zeichen des Fortschritts und der Offenheit angesehen, die Papst Franziskus während seines Pontifikats angestrebt hat. Schwester Maria Fernanda hat sich in der Vergangenheit durch ihr Engagement für soziale Gerechtigkeit und ihren Einsatz für die Rechte von Frauen und Minderheiten einen Namen gemacht.

In seiner Ankündigung betonte Papst Franziskus die Wichtigkeit von Diversität und Inklusion in Führungspositionen der Kirche. „Es ist an der Zeit, dass die Kirche die Talente und Fähigkeiten aller ihrer Mitglieder erkennt und würdigt“, sagte der Papst. „Mit der Ernennung von Schwester Maria Fernanda zur Präfektin setzen wir ein Zeichen der Hoffnung und des Fortschritts.“

Die Reaktionen auf die Ernennung waren überwiegend positiv. Viele Gläubige und Kirchenvertreter begrüßten den Schritt als einen notwendigen und längst überfälligen Wandel. Kritische Stimmen hingegen warnten davor, dass noch weitere Anstrengungen nötig seien, um die volle Gleichberechtigung in der Kirche zu erreichen.

Die Ernennung von Schwester Maria Fernanda zur Präfektin wird zweifellos in die Geschichte eingehen und könnte den Weg für weitere Reformen ebnen. Es bleibt zu hoffen, dass dieser historische Schritt der Beginn einer neuen Ära der Inklusion und des Fortschritts in der katholischen Kirche ist.

Epiphanie

Schule der Theologie: Werte in Zeiten des Umbruchs Teil

Erklärung der Liturgie: Tritum Teil 9

ZOOM: Das Kreuz Teil 10

NEWS: Die Erscheinung des Herrn und ihre Bräuche

Die Erscheinung des Herrn, auch bekannt als Epiphanie oder Dreikönigstag, ist ein christliches Fest, das am 6. Januar gefeiert wird. Es ist ein bedeutender Tag in der christlichen Liturgie und markiert das Ende der Weihnachtszeit. Die Erscheinung des Herrn erinnert an die Offenbarung Gottes in menschlicher Gestalt, besonders durch die Anbetung des Jesuskindes durch die Weisen aus dem Morgenland.

Bedeutung der Erscheinung des Herrn

Die Epiphanie hat mehrere zentrale Bedeutungen:

  1. Anbetung durch die Weisen: Die drei Weisen, auch als die Heiligen Drei Könige bekannt, folgten einem Stern, der sie nach Bethlehem führte. Dort brachten sie dem neugeborenen Jesuskind Geschenke: Gold, Weihrauch und Myrrhe.
  2. Taufe Jesu: In einigen Traditionen wird auch die Taufe Jesu im Jordan durch Johannes den Täufer gefeiert, bei der Jesus als der geliebte Sohn Gottes offenbart wurde.
  3. Erstes Wunder Jesu: In der orthodoxen Kirche wird auch das erste Wunder Jesu bei der Hochzeit zu Kana gefeiert, bei dem er Wasser in Wein verwandelte.

Bräuche und Traditionen

Die Erscheinung des Herrn wird in verschiedenen Ländern und Kulturen auf unterschiedliche Weise gefeiert. Hier sind einige der bekanntesten Bräuche:

  • Sternsinger: In vielen deutschsprachigen Ländern ziehen Kinder als die Heiligen Drei Könige verkleidet von Haus zu Haus, singen Lieder und segnen die Häuser mit Kreidezeichen („20C+M+B25″). Die gesammelten Spenden kommen oft wohltätigen Zwecken zugute.
  • Königskuchen: In Frankreich und anderen Ländern wird ein besonderer Kuchen, die „Galette des Rois“ (Königskuchen), gebacken. In diesen Kuchen wird eine kleine Figur (die „Fève“) eingebacken. Wer die Figur in seinem Stück findet, wird für einen Tag zum König oder zur Königin gekrönt.
  • Gottesdienste und Prozessionen: In vielen Kirchen finden spezielle Gottesdienste statt, oft begleitet von Prozessionen und anderen Feierlichkeiten.
  • Segnung des Wassers: In orthodoxen Gemeinden wird das Wasser gesegnet, und die Gläubigen nehmen das gesegnete Wasser mit nach Hause.

Fazit

Die Erscheinung des Herrn ist ein tief verwurzeltes Fest, das sowohl religiöse als auch kulturelle Bedeutung hat. Es bietet eine Gelegenheit, die Weihnachtszeit abzuschließen und die Offenbarung Gottes in unserer Welt zu feiern. Die Bräuche und Traditionen, die mit diesem Fest verbunden sind, variieren zwar, aber sie teilen alle das gemeinsame Ziel, den Glauben zu stärken und Gemeinschaft zu fördern.

Weihnachtszeit: Weihegrade

NEWS: Katholischer Priester in Belarus zu 11 Jahren Haft verurteilt

Die politische Repression in Belarus hat einen weiteren düsteren Höhepunkt erreicht: Ein katholischer Priester wurde vom Regime des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko zu einer Haftstrafe von 11 Jahren verurteilt. Die Entscheidung hat international Entsetzen ausgelöst und wird als klarer Angriff auf die Religionsfreiheit und die Menschenrechte verurteilt.

Hintergrund des Falls

Der Priester, dessen Name aus Sicherheitsgründen nicht genannt wird, war in der katholischen Gemeinde als engagierter Seelsorger bekannt. Ihm wird vorgeworfen, „extremistische Aktivitäten“ unterstützt und öffentlich das Regime kritisiert zu haben. Konkret soll er in Predigten und sozialen Medien auf die anhaltenden Menschenrechtsverletzungen in Belarus aufmerksam gemacht haben. Die Anklagepunkte gelten unter Menschenrechtsexperten und internationalen Beobachtern jedoch als politisch motiviert.

Reaktionen der katholischen Kirche

Die katholische Kirche in Belarus und international hat das Urteil scharf kritisiert. Der Vorsitzende der belarussischen Bischofskonferenz bezeichnete die Verurteilung als „Angriff auf die grundlegenden Prinzipien von Gerechtigkeit und Wahrheit“. Papst Franziskus äusserte sich in einer Generalaudienz ebenfalls besorgt über die Lage der Kirche in Belarus und betete für die Freiheit des Priesters.

Politische Dimension

Belarus ist bekannt für seine harte Unterdrückung von Dissens seit den umstrittenen Präsidentschaftswahlen im Jahr 2020. Der Fall des katholischen Priesters verdeutlicht die zunehmende Einschüchterung gegenüber religiösen Führern, die oft als moralische Stimmen der Opposition gelten. Kirchen, insbesondere die katholische, sind eine der wenigen Institutionen, die trotz des repressiven Klimas immer wieder für Gerechtigkeit eintreten.

Internationale Reaktionen

Internationale Organisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch haben das Urteil scharf kritisiert und die sofortige Freilassung des Priesters gefordert. Die Europäische Union und die Vereinigten Staaten kündigten an, den Fall in ihren diplomatischen Beziehungen zu Belarus thematisieren zu wollen.

Ausblick

Das Urteil gegen den Priester ist ein alarmierendes Signal für die religiösen und zivilgesellschaftlichen Freiheiten in Belarus. Es bleibt abzuwarten, ob der internationale Druck und die Solidarität der katholischen Kirche dazu beitragen können, das Urteil zu revidieren und die Repression in Belarus einzudämmen.

NEWS: KI legt neue Risse in der katholischen Kirche offen

Die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) ist nicht nur eine technologische Revolution, sondern wirft auch tiefgreifende ethische und theologische Fragen auf. Besonders in der katholischen Kirche, die bereits mit internen Spannungen und Herausforderungen wie Priestermangel, Missbrauchsskandalen und sinkender Mitgliederzahl konfrontiert ist, offenbart die KI-Debatte neue Risse zwischen konservativen und progressiven Kräften.

KI als Chance oder Gefahr?

Während progressive Stimmen in der Kirche KI als Werkzeug zur Förderung sozialer Gerechtigkeit und Innovation betrachten, warnen konservative Vertreter vor den moralischen Risiken. KI könnte, so die Befürchtung, bestehende Werte und Traditionen untergraben, insbesondere wenn sie in Bereichen wie Seelsorge, Liturgie oder Entscheidungsfindung eingesetzt wird. Die Vorstellung, dass ein KI-Algorithmus seelsorgerische Gespräche führen oder gar bei theologischen Fragestellungen beraten könnte, stösst bei vielen auf Ablehnung.

Ethische Herausforderungen

Eine zentrale Frage betrifft die Ethik der KI: Wie kann sichergestellt werden, dass Algorithmen im Einklang mit christlichen Werten handeln? Welche Rolle spielt der Mensch in einer zunehmend automatisierten Welt, und wie lässt sich die Würde des Einzelnen wahren? Diese Fragen führen zu heftigen Debatten innerhalb der Kirche, die ohnehin um ihre Position in einer sich schnell wandelnden Gesellschaft ringt.

Spaltung zwischen Tradition und Fortschritt

Die Diskussion über KI spiegelt einen tieferliegenden Konflikt wider: den Kampf zwischen einer traditionsbewussten, dogmatischen Haltung und einer aufgeschlossenen, dialogorientierten Perspektive. Während einige Bischöfe und Theologen die Kirche als Hüterin einer stabilen moralischen Ordnung sehen, fordern andere eine aktive Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der modernen Welt – einschliesslich der KI.

Ein Moment der Reflexion

Die KI-Debatte bietet jedoch auch eine Chance: Sie zwingt die katholische Kirche, sich mit fundamentalen Fragen über Menschsein, Verantwortung und Gemeinschaft auseinanderzusetzen. Vielleicht können die Spannungen und Meinungsverschiedenheiten dazu beitragen, eine neue, integrative Vision für die Zukunft der Kirche zu entwickeln.

Weihnachtszeit: Allerheiligste Name Jesus

Weihnachtszeit: Heiliger Basilius

Weihnachtszeit: Bis wann dauert die Weihnacht?

Mittwochskolumne: Das Heilige Jahr

Bern (novaradio.ch): Ich hoffe, dass Sie alle gut ins Neue Jahr gestartet sind. Ich wünsche Ihnen Gottes Segen, Glück und Gesundheit für 2025. Dieses Jahr 2025 ist für uns Katholiken sehr speziell, da es ein Heiliges Jahr ist, das alle 25 Jahre stattfindet. Bereits die Israeliten feierten alle 50 Jahre ein sogenanntes Jobeljahr, bei dem die Schulden erlassen und die Besitzverhältnisse neu aufgeteilt wurden. Wir Katholiken sollten dieses Jahr auch nutzen, um unsere Lebensverhältnisse – wo nötig – neu zu regeln. Die Frage sollte dabei im Zentrum stehen, ob unser jetziges Leben wirklich nach christlichen Massstäben geführt ist oder wir uns der Welt und ihren Begierden angepasst haben. Die Beantwortung dieser Frage ist nicht einfach und ich merke selbst, wie oft ich versuche, der Antwort aus dem Weg zu gehen. Das Ziel dieser Konfrontation mit dem eigenen Handeln soll jedoch nicht zu einer Fundamentalkritik führen, bei der wir nur noch negativ auf unser Leben blicken, sondern uns ermutigen, neue Wege einzuschlagen, wenn dies nötig ist. Vielleicht wird uns Gott gerade in diesem Heiligen Jahr Perspektiven eröffnen, wie wir in unserem Leben seine Gebote und seinen Willen besser verwirklichen können. Ich bin überzeugt, dass Gott uns diese Wege zeigen wird, wenn wir versuchen, unseren Mitmenschen auch neue Chancen zu geben. Nutzen wir daher das Heilige Jahr, um Menschen, die uns Böses getan haben, von ganzem Herzen zu verzeihen. Wenn die alten Israeliten alle Schulden erlassen und ihren Besitz aufgeben konnten, um für mehr Gerechtigkeit im Volk zu sorgen, so können wir auch die Fehler unserer Mitmenschen verzeihen, um der Gerechtigkeit und dem Frieden mehr Raum zu geben in unserer Gesellschaft. Das Heilige Jahr ist also kein Selbstläufer, bei dem wir nur durch eine Pforte in Rom gehen können, damit unser Leben besser wird und Gott uns unsere Schulden erlässt. Das Heilige Jahr ist ein Aufruf, uns zu heiligen. Fangen wir damit an, indem wir einen Schritt auf unsere Mitmenschen machen, denen wir etwas vorzuwerfen haben. Verzeihen wir ihnen von ganzem Herzen und gehen wir dann durch die Pforten in Rom, um Verzeihung für unsere Sünden zu erbeten.

Weiter möchte ich daran erinnern, dass das Jahr 2025 auch durch das grosse Jubiläum 1700 Jahre Konzil von Nicäa geprägt ist. Es ist äusserst wichtig, uns wieder bewusst zu werden, was die Grundlagen unseres Glaubens sind. Nutzen wir dieses Heilige Jahr auch hierzu. Nun wünsche ich Ihnen und mir die Kraft, Gottes Willen zu erfüllen. In diesem Jahr und für den Rest unseres Lebens. DR

Weihnachtszeit: Hochfest der Mutter Gottes

Weihnachtszeit: Papst Silvester I.

NEWS: Die traditionelle Pfingstwallfahrt von Paris nach Chartres wird eingeschränkt

Die traditionelle Pfingstwallfahrt von Paris nach Chartres, die jährlich Tausende von Gläubigen anzieht, steht möglicherweise vor Einschränkungen bezüglich der Feier der Alten Messe. Der Vatikan erwägt ein Verbot der tridentinischen Messe während dieser Wallfahrt, da Bedenken bestehen, die Organisatoren könnten sich nicht an die geltenden liturgischen Normen halten. Zudem wird ihnen vorgeworfen, ohne entsprechende Genehmigung aus Rom eine nicht-öffentliche Messe nach dem Missale von 1962 planen zu wollen.

Die Veranstalter zeigen sich überrascht und bedauern ein mögliches Verbot, da es den zukünftigen Teilnehmern schwer zu vermitteln wäre. Der Bischof von Chartres, Philippe Christory, äusserte Enttäuschung über die Haltung der Organisatoren gegenüber den aktuellen Messbüchern und hofft auf mehr Offenheit. Er betont jedoch die positiven Aspekte der Wallfahrt, die Menschen weit über die traditionalistische Gemeinschaft hinaus zusammenführt.

Papst Franziskus hatte 2021 mit dem Motu Proprio „Traditionis custodes“ die Feier der traditionellen lateinischen Messe strenger reglementiert. Diese Massnahmen führten zu Diskussionen innerhalb der Kirche und scheinen das Interesse junger Katholiken an der Alten Messe eher zu steigern. So verzeichnete die Pfingstwallfahrt nach Chartres in den vergangenen Jahren einen Anstieg der Teilnehmerzahlen, insbesondere unter Jugendlichen.

Ob und in welchem Umfang die Feier der Alten Messe bei der kommenden Pfingstwallfahrt eingeschränkt wird, hängt von den Entscheidungen des Vatikans und der Bereitschaft der Organisatoren ab, sich den aktuellen liturgischen Vorgaben anzupassen. Die Diskussionen hierzu sind noch im Gange, und es bleibt abzuwarten, welche Regelungen für zukünftige Wallfahrten gelten werden.

NEWS: Kommt man nur mehr mit einem QR-Code in den Himmel?

Die Welt wird immer digitaler, und es scheint, als würden auch die Himmelspforten mit der Zeit gehen. Früher reichte es vielleicht, ein gutes Leben zu führen und ein reines Herz zu haben, um in den Himmel zu kommen. Doch heutzutage? Stell dir vor, du stehst vor dem strahlenden Tor, Petrus zückt sein Tablet, scannt deinen QR-Code und sagt: „Oh, da fehlt aber noch die Verifizierung deiner guten Taten!“

Es klingt absurd, aber in einer Gesellschaft, die sich immer mehr auf Technologie verlässt, wäre so ein Szenario gar nicht so weit hergeholt. Vielleicht gibt es irgendwann eine „himmlische App“, in der deine Lebensentscheidungen getrackt werden: Ein Herzchen für jede gute Tat, ein Punktabzug für jede kleine Sünde. Und wer keinen Code hat? Tja, der muss sich wohl mit dem irdischen Offline-Modus zufriedengeben.

Der Gedanke mag zum Schmunzeln anregen, wirft aber auch ernste Fragen auf: Wie sehr hat die Digitalisierung unser Leben durchdrungen? Verlassen wir uns inzwischen so sehr auf technische Lösungen, dass sie sogar in spirituellen oder philosophischen Bereichen Fuss fassen könnten?

Die Vorstellung eines QR-Codes als Eintrittskarte in den Himmel ist sicherlich übertrieben, aber sie zeigt auf, wie schnell sich die Grenzen zwischen dem Digitalen und dem Menschlichen verschieben. Vielleicht ist es also an der Zeit, innezuhalten und uns daran zu erinnern, dass nicht alles in Algorithmen und Codes messbar ist – vor allem nicht das, was uns wirklich menschlich macht.

Am Ende bleibt die Frage: Würden wir uns tatsächlich wohler fühlen, wenn unser „Himmelsticket“ digital abgesichert wäre? Oder ist es nicht gerade der Gedanke an das Unberechenbare, an das Vertrauen in etwas Grösseres, der uns wirklich Trost spendet?

Weihnachtszeit: Fest der heiligen Familie

Weihnachtszeit: Fest der unschuldigen Kinder

Weihnachtszeit: Heiliger Johannes

Erklärung der Liturgie: Tritum Teil 8

ZOOM: Das Kreuz Teil 9

Schule der Theologie: Werte in Zeiten des Umbruchs Teil 12

Schule der Theologie: Werte in Zeiten des Umbruchs Teil 13

Weihnachtszeit: Heiliger Stephanus

Mittwochskolumne: Zeugen sein für den Glauben

Bern (novaradio.ch): Ich wünsche Ihnen und Ihren Liebsten frohe und gesegnete Weihnachten. Es ist sehr wichtig und schön, besinnlich Weihnachten zu feiern und die Zeit mit der Familie und Freunden zu verbringen. Ich möchte diese Kolumne jedoch dafür nutzen, um auf den zweiten Weihnachtstag aufmerksam zu machen, an welchem wir den Heiligen Stephanus ehren. Stephanus war der erste Märtyrer der Kirche. Bei allen schönen Momenten, die uns Gott in diesen Tagen schenkt, dürfen wir nicht vergessen, dass wir als Christen aufgerufen sind, unseren Glauben zu bezeugen. In einer Welt, in der Christus immer mehr an den Rand gedrängt wird, müssen wir für unseren Glauben einstehen. Dieses Einstehen für den Glauben kann unterschiedlich aussehen. Ein Kreuzzeichen in der Öffentlichkeit, das Reden über den Glauben oder die tätige Nächstenliebe sind Möglichkeiten, den christlichen Glauben zu bezeugen. Das Beispiel des Heiligen Stephanus lehrt uns, dass wir keine Angst davor haben müssen, die Wahrheit zu verkünden. Die Wahrheit ist, dass Jesus Christus Gottes Sohn ist und in die Welt gekommen ist, um alle Menschen zu erretten. Die Menschen, welche diese Wahrheit ablehnen, können uns Leid zufügen. Sie können uns sogar wie dem Heiligen Stephanus das Leben nehmen. Wir müssen jedoch fest darauf vertrauen, dass Gott uns das ewige Leben schenkt, das uns niemand mehr nehmen kann. Seien wir daher nicht nur Christen unter dem Weihnachtsbaum, sondern auch im Alltag. Seien wir Zeugen des Glaubens. DR

Weihnachtssendung

Weihnachtssendung mit Ansprache vom apostolischen Nuntius Berlin, Erzbischof Dr. Nikola Eterovic

PAX VOBIAS: Bozicna emisija

Weihnachtssendung, auf kroatischer Sprache, mit Ansprache von apostolischen Nuntius, aus Berlin, Erzbischof Dr. Nikola Eterovic

Božićna emisija s govorom od apostolskog nuncija iz Berlina nadbiskupa Dr. Nikola Eterović

Sendung zum Heiligabend

PAX VOBIS: Badnjak

Sendung zum Heiligabend auf kroatische Sprache

Emisija za Badnjak

OPUS DEI: Botschaft des Prälaten zu Weihnachten 2024

Der Prälat des Opus Dei wünscht allen frohe Weihnachten. Und er lädt uns ein, über die zentrale Botschaft des Heiligen Jahres nachzudenken, das wir in der Kirche begehen werden: die Hoffnung.

Am 24. Dezember beginnt das Jubiläumsjahr für die gesamte Kirche. Gerade die Weihnachtstage laden uns ein, die zentrale Botschaft neu zu entdecken, die der Papst zu diesem Anlass hervorgehoben hat: die Hoffnung.

Aus menschlicher Sicht gibt jene Nacht in Betlehem eher ein Bild der Hoffnungslosigkeit ab. Jesus wurde inmitten von Einsamkeit, Armut und Kälte geboren, ohne Ansehen, ohne Komfort, einzig und allein von der liebevollen Fürsorge Marias und Josefs und dem Gruß der Hirten empfangen. Doch gerade so wollte Gott in die menschliche Geschichte eintreten. Gerade in dieser prekären Lage liegt die Verheißung auf eine hoffnungsvolle Zukunft. Die Geburt Jesu verwandelt die Dunkelheit in Licht, sie schenkt Begleitung und Trost und zeigt uns, worin der wahre Reichtum liegt.

Der Papst erinnert uns daran, „dass das christliche Leben ein Weg ist, der auch starke Momente braucht, um die Hoffnung zu nähren und zu stärken – diese unersetzliche Begleiterin, die uns das Ziel erahnen lässt: die Begegnung mit unserem Herrn Jesus Christus“ (Spes non confundit, Nr. 5). Das Jubiläum kann einer dieser starken Momente sein, in denen wir die sichere Hoffnung auf das Erbarmen Gottes vielleicht deutlicher erfahren können. 

Jeder von uns kennt schwierige Lebenslagen. Doch gerade in solchen Momenten können wir unseren Blick auf das Jesuskind richten und ihm unsere Sorgen und Wünsche anvertrauen. Wir sind niemals allein, denn Christus schenkt uns seinen Frieden – einen Frieden, der, wie in Betlehem, nicht immer die Abwesenheit von Problemen bedeutet, jedoch die Zuversicht, in Gottes Liebe geborgen zu sein. Das ist das Fundament unserer Hoffnung.

Zu wissen, dass Gott unser Glück mehr will als wir selbst – sowohl das irdische als auch das ewige –, kann uns helfen, den Widrigkeiten des Lebens einen Sinn abzugewinnen. Der heilige Josefmaria erinnerte oft an das Wort „Omnia in bonum“ – „Alles gereicht zum Guten.“ Auf geheimnisvolle Weise kann sich für uns und unsere Mitmenschen alles zum Guten wenden, weil Gottes Liebe stärker ist als das Böse. Wir können die Schwierigkeiten des Lebens nicht vollständig vermeiden, aber wir können sie mit Jesus an unserer Seite bestehen, indem wir sie ihm anvertrauen. Wie Benedikt XVI. schrieb: „Nicht die Vermeidung des Leidens, nicht die Flucht vor dem Leiden heilt den Menschen, sondern die Fähigkeit, das Leiden anzunehmen und in ihm zu reifen, in ihm Sinn zu finden durch die Vereinigung mit Christus, der mit unendlicher Liebe gelitten hat“ (Benedikt XVI., Spe Salvi, Nr. 37). In dieser Weihnachtszeit sind wir besonders aufgerufen, den Menschen zu helfen, die unter den Folgen von Kriegen und Naturkatastrophen leiden. Lassen wir sie durch Taten und vor allem durch unser Gebet spüren, dass sie nicht allein sind.

Die Weihnachtsnacht war für Maria und Josef sicher ein Moment widersprüchlicher Gefühle. Sie litten darunter, Jesus keinen würdigeren Ort bieten zu können, und erlebten zugleich die tiefe Freude, ihn in ihren Armen zu halten. Bitten wir sie, dass die Geburt des Herrn auch uns immer neue Hoffnung schenke.

Mit meinen besten Wünschen für ein gesegnetes Weihnachtsfest und meinem liebevollen Segen,

Euer Vater

Rom, 16. Dezember 2024

Adventskalender: 23. Türe

Nachrichtensendung vom 20.12.2024

NEWS: Geld für Abtreibung: Wie die Biden-Regierung Sierra Leone unter Druck setzt

In den letzten Tagen der Amtszeit von Präsident Joe Biden gerät die US-Regierung erneut in die Kritik, wegen ihrer Aussenpolitik in Bezug auf reproduktive Rechte und Abtreibung. Im Zentrum der Kontroverse steht Sierra Leone, ein westafrikanisches Land, das zunehmend Ziel internationaler Debatten über die Legalisierung von Abtreibungen wird.

Berichten zufolge soll die Biden-Regierung Sierra Leone wirtschaftlich unter Druck gesetzt haben, um Gesetzesänderungen zur Lockerung des Abtreibungsrechts voranzutreiben. Dabei wird behauptet, dass finanzielle Unterstützung und Entwicklungshilfen an die Bereitschaft des Landes geknüpft wurden, entsprechende Reformen einzuführen. Kritiker sehen darin eine Form von Erpressung, die die Souveränität des Landes untergräbt und moralische Fragen aufwirft.

Sierra Leone steht vor der schwierigen Aufgabe, zwischen wirtschaftlicher Stabilität und gesellschaftlichen Überzeugungen zu balancieren. Während Befürworter argumentieren, dass liberalere Abtreibungsgesetze Frauenrechte stärken könnten, warnen Gegner vor einem kulturellen und ethischen Bruch mit traditionellen Werten.

Die Biden-Regierung hat sich stets als Verfechterin der reproduktiven Gesundheit und der Rechte von Frauen präsentiert, doch der Vorwurf, diese Agenda durch wirtschaftlichen Druck durchzusetzen, wirft ein Schlaglicht auf die problematische Rolle von Entwicklungshilfe als politisches Druckmittel. Beobachter kritisieren, dass solche Praktiken langfristig das Vertrauen in internationale Partnerschaften schädigen könnten.

Die Diskussion um Sierra Leone steht exemplarisch für ein grösseres Dilemma in der globalen Politik: Wie lassen sich universelle Menschenrechte und nationale Souveränität miteinander vereinbaren? Ob die Biden-Regierung mit ihrem Ansatz Erfolg haben wird oder ob sie weiteren Widerstand provoziert, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass die Debatte sowohl in Sierra Leone als auch international weiter an Bedeutung gewinnen wird.

NEWS: Papst Franziskus ist krank

In einem seltenen Schritt hat Papst Franziskus beschlossen, aufgrund einer Erkältung von zu Hause zu beten, anstatt die traditionellen liturgischen Feiern im Vatikan zu leiten. Der Heilige Vater, bekannt für seine Nähe zu den Gläubigen und sein aktives Engagement in kirchlichen Angelegenheiten, möchte sicherstellen, dass er sich vollständig erholt, bevor er seine zahlreichen Pflichten wieder aufnimmt.

Die Entscheidung des Papstes, sich zurückzuziehen und von zu Hause aus zu beten, zeigt seine Weisheit und Fürsorge sowohl für seine eigene Gesundheit als auch für das Wohl der Gemeinschaft. In einer kurzen Erklärung äußerte sich Franziskus dazu: „Auch ich muss manchmal auf meinen Körper hören und ihm die nötige Ruhe gönnen. Ich bitte um eure Gebete und Verständnis in dieser Zeit.“

Die Gläubigen weltweit haben sich solidarisch gezeigt und senden dem Papst ihre besten Wünsche für eine schnelle Genesung. Viele sehen in dieser Situation auch eine Gelegenheit, über die Bedeutung der Ruhe und Selbstfürsorge nachzudenken, besonders in einer Zeit, die oft von Hektik und Stress geprägt ist.

Adventskalender: 21. Türe

NEWS: „Grossvater“ Papst Franziskus ruft täglich bei Christen in Gaza an

Jeden Tag gegen 19 Uhr klingelt in der Pfarrei „Heilige Familie“ in Gaza-Stadt das Telefon. Am anderen Ende der Leitung ist Papst Franziskus. Er erkundigt sich nach dem Befinden der mehr als 450 Menschen, die kurz vor Weihnachten immer noch in der katholischen Gemeinde Zuflucht gefunden haben. „Papst Franziskus spricht manchmal nur eine halbe Minute, an manchen Tagen mehr.

Archbishop Pierbattista Pizzaballa.

Aber für die Kinder ist er zu einer Art «Grossvater» geworden, weil sie wissen, dass er anrufen wird.“ Das berichtete der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Pierbattista Kardinal Pizzaballa, bei einem Besuch in der internationalen Zentrale von «Kirche in Not (ACN)» in Königstein im Taunus. Für die Gemeinde in Gaza seien die Anrufe und die Anteilnahme des Papstes „eine sehr grosse psychologische, emotionale und spirituelle Unterstützung“.

Kindern trotz Krieg zu Weihnachten eine Freude machen

Das Lateinische Patriarchat versuche mit Hilfe von Spenden, den Kindern in der Pfarrei „Heilige Familie“ zu Weihnachten „nicht nur Lebensmittel, sondern auch Spielzeug oder andere Dinge zukommen lassen, die ihren Alltag etwas verschönern. Das wird auch den Familien Freude bereiten“, betonte Pizzaballa. „Die Christen in Gaza werden versuchen, Weihnachten so gut wie möglich zu feiern, trotz der widrigen Umstände.“ Der Kardinal erinnerte daran, dass die Kinder nun schon das zweite Jahr ohne regulären Schulunterricht aufwachsen und kaum Aussicht auf Rückkehr zur Normalität hätten.

Advent Celebration at Holy Family Parish in Gaza

Die Pfarrei in Gaza-Stadt unterstütze Tag für Tag nicht nur die Menschen, die sich auf ihrem Gebiet und dem der orthodoxen Pfarrei aufhalten, sondern auch die Nachbarn, betonte Patriarch Pizzaballa: „Auch dank der Unterstützung von «Kirche in der Not (ACN» sind wir in der Lage, bis zu 4000 Familien mit Lebensmitteln zu versorgen.“

Die Lieferung humanitärer Güter in den Gaza-Streifen sei das Ergebnis harter Arbeit, von Verhandlungen und „Sturheit“, sagte der Kardinal. „Es ist nicht einfach. Wir müssen uns mit vielen Menschen auf beiden Seiten der Grenze abstimmen. Wir sind hartnäckig.“ Ein Vorteil sei, dass sich die lokale katholische Gemeinde an der Verteilung beteilige. „Das schafft eine gute Atmosphäre, weil sich die Menschen gebraucht fühlen. Sie sind da, um anderen Menschen zu helfen und ein Netzwerk mit allen Familien, nicht nur den christlichen, aufzubauen.“

Christians of the Gaza Strip during the war, parish of the Holy Family. MIDDLE EAST I / REGIONAL 23/00371 Emergency relief aid (3) for Christians in the Gaza Strip: cash assistance, job creation, social workers – January to May 2024

Leid auf beiden Seiten – Hoffnung auf Frieden

Pizzaballa erinnerte an das Leid der Menschen sowohl auf palästinensischer wie auf israelischer Seite. «Kirche in Not (ACN)» unterstützt das Lateinische Patriarchat nicht nur bei Hilfsprojekten im Gaza-Streifen, sondern auch im Westjordanland und auf israelischem Staatsgebiet. „Während in diesem Krieg alle darum kämpfen, zu spalten, kämpfen wir darum, geeint zu bleiben“, sagte der Patriarch. Er hoffe auf einen baldigen Frieden.

Die christliche Minderheit, die nur rund 1,5 Prozent der Bewohner des Heiligen Landes ausmacht, sieht der Patriarch in einer wichtigen Rolle in der Zeit nach dem Krieg: „Weil wir so klein und unbedeutend sind, haben wir die Möglichkeit, alle Menschen zu erreichen. Eine unserer wichtigsten Aufgaben ist es, die Menschen wieder zusammenzuführen.“

Advent Celebration at Holy Family Parish in Gaza

Quelle: Kirche in Not Schweiz

ZOOM: Das Kreuz Teil 8

Erklärung der Liturgie: Tritum Teil 7

Adventskalender: 20. Türe

Adventskalender: 19. Türe

NEWS: Neuer Papamobile

Der Papst ist künftig erstmals in einem elektrischen „Papamobil“ unterwegs: Mercedes-Benz hat ein spezielles, vollelektrisches Fahrzeug für den Vatikan entwickelt. Dieser Schritt markiert eine bedeutende Weiterentwicklung hin zu mehr Nachhaltigkeit in der Mobilität des Heiligen Stuhls.

Der neue Papamobil basiert auf einem EQ-Modell von Mercedes-Benz und wurde speziell auf die Bedürfnisse des Papstes angepasst. Das Fahrzeug verfügt über eine gläserne Sicherheitskabine, von der aus der Papst die Gläubigen sicher grüßen kann. Der Einsatz eines Elektroantriebs spiegelt die wachsende Verantwortung des Vatikans wider, zur Bekämpfung des Klimawandels beizutragen, ein Anliegen, das Papst Franziskus in seiner Enzyklika „Laudato si’“ besonders betont hat.

Mercedes-Benz hat bereits eine lange Tradition in der Herstellung von Papamobilen und stellt seit Jahrzehnten maßgeschneiderte Fahrzeuge für den Vatikan bereit. Der Wechsel zu einem Elektrofahrzeug unterstreicht nicht nur das Engagement des Automobilherstellers für emissionsfreie Mobilität, sondern auch die Vorbildfunktion des Vatikans in Sachen Umweltschutz.

Die offizielle Vorstellung des neuen Papamobils fand kürzlich im Vatikan statt und wurde von der internationalen Presse mit großem Interesse verfolgt. Der Schritt könnte auch andere Institutionen dazu inspirieren, verstärkt auf elektrische Mobilitätslösungen umzusteigen.

Ein historisches und symbolisches Signal – sowohl für die Kirche als auch für die Welt.

Adventskalender: 18. Türe

Mittwochskolumne: Gott wird Mensch

Bern (novaradio.ch): Bald feiern wir Weihnachten. Viele Häuser sind weihnachtlich geschmückt und die Geschäfte versuchen alles, um möglichst viele Menschen dazu zu motivieren, viele Geschenke zu kaufen. Menschen sind im Stress, da sie alles für das grosse Fest vorbereiten wollen. Bei all dieser Hektik wird ganz vergessen, was wir an Weihnachten überhaupt feiern. Wir feiern, dass Gott Mensch geworden ist. Die Geburt Jesu, sein Leben, sein Tod und seine Auferstehung bilden das grösste Ereignis der Geschichte. Es gibt nichts Wichtigeres als die Tatsache, dass wir keinen fernen Gott haben, der die Welt erschaffen und dann sich selbst überlassen hat, sondern einen Gott, der die Welt so liebt, dass ER Fleisch geworden ist, um alle Menschen zu erlösen. Auch wenn andere Religionen ebenfalls positive Aspekte haben, so unterscheidet uns dieser Glaube an die Menschwerdung von allen anderen Religionen. Ich merke immer wieder, wie es mich berührt, wenn ich an diese Menschwerdung denke und denjenigen Mitmenschen, die nicht viel über das Christentum wissen, erkläre, woran wir Christen glauben. Wenn jeder Christ sich in diesem Advent, der so von Konsum und Eile beherrscht wird, einen Augenblick vergegenwärtigen würde, was Weihnachten in seinem Leben bedeutet, würde sich die Welt verändern. Viele Streitigkeiten, die durch Missgunst, Neid und Gier entstehen, würden ein Ende finden, wenn wir daran denken, wie demütig Gott war, um Mensch zu werden. Auch sollten wir als Christen immer daran denken, dass Gott nicht nur für ein Volk oder eine Nation Mensch wurde, sondern für die ganze Menschheit. Die Geburt Jesu hat alle Grenzen gesprengt und hat alle Menschen zu Brüdern und Schwestern gemacht.

Ich möchte Sie auffordern, dies auch im Hinblick auf das grosse Jubiläum nächstes Jahr, bei dem wir 1700 Jahre Glaubensbekenntnis von Nicäa feiern, gegenüber Ihren Mitmenschen diese wichtigste aller Wahrheiten zu verkünden. Jesus ist nicht einfach ein bedeutender Mensch, nicht nur ein Prophet, Jesus ist wahrer Mensch und wahrer Gott. Als Katholiken müssen wir aus dieser Wahrheit heraus leben. Es gibt nur eine richtige Antwort auf diese Erlösungstat. Wir müssen Gott und unsere Mitmenschen mit ganzem Herzen lieben. Ich wünsche Ihnen allen frohe und gesegnete Weihnachten. DR

Adventskalender: 17. Türe

Adventskalender: 16. Türe

Adventskalender: 15. Türe

Alles zum Gaudetesonntag

Das Kom­men des Ema­nuel

Freuet euch! Noch ein­mal sage ich: Freuet euch! Der dritte Advents­sonn­tag ist der Sonn­tag „Gau­dete“, der Sonn­tag der Vor­freude. Die Hoff­nung auf das Kom­men des Herrn hat sich zu fro­her Gewiss­heit ver­dich­tet. Des­we­gen ruft der Apos­tel: „Freuet euch! Freuet euch, denn der Herr ist nahe!“

Nachrichtensendung vom 13.12.2024

Adventskalender: 14. Türe

Adventskalender: 13. Türe

NEWS: Überlieferter Ritus aus Notre-Dame in Paris verbannt

Die Nachricht, dass der überlieferte Ritus (auch bekannt als „tridentinische Messe“ oder „ausserordentliche Form des römischen Ritus“) in Notre-Dame in Paris verboten wurde, ist Teil einer breiteren Diskussion innerhalb der katholischen Kirche über die Verwendung des traditionellen lateinischen Ritus.

Im Juli 2021 veröffentlichte Papst Franziskus das Motu Proprio Traditionis Custodes, das die Feier der tridentinischen Messe stark einschränkt. Es bekräftigt, dass der Novus Ordo Missae (die ordentliche Form des römischen Ritus, eingeführt 1970 nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil) die einzige normative Form des Messritus in der katholischen Kirche sein soll. Diözesanbischöfe wurden ermächtigt, die Feier des traditionellen Ritus in ihrer Diözese zu regulieren oder einzuschränken.

Die Entscheidung, den überlieferten Ritus in Notre-Dame de Paris zu verbieten, könnte im Zusammenhang mit diesen Regelungen stehen. Die Kathedrale, die sich derzeit noch im Wiederaufbau nach dem verheerenden Brand von 2019 befindet, steht symbolisch für die Einheit der Kirche in Frankreich und weltweit. Ein Verbot könnte Ausdruck der Bemühungen sein, diese Einheit zu fördern, indem die liturgischen Feiern auf den Novus Ordo beschränkt werden.

Diese Entwicklungen haben jedoch auch Kritik hervorgerufen, insbesondere von Gläubigen, die eine tiefe Bindung an die traditionelle Liturgie haben. Sie sehen die Einschränkungen als eine Marginalisierung einer legitimen Form des liturgischen Ausdrucks.

Adventskalender: 12. Türe

Adventskalender: 11. Türe

Mittwochskolumne: Ein Leben für die Ewigkeit

Bern (novaradio.ch): Am letzten Sonntag feierte die Kirche das Hochfest Mariä Empfängnis, wobei das Fest am Montag liturgisch gefeiert wurde, da der 8. Dezember dieses Jahr auf einen Sonntag fiel. Ebenfalls fand in Notre-Dame de Paris eine Messe statt, um die berühmte Kathedrale wieder für die Messbesucher zu öffnen. Wer schon einmal in Paris oder in anderen Städten war, die über eine gotische Kathedrale verfügen, weiss, wie eindrucksvoll solche Sakralbauten sind. Für mich gibt es keine schönere Architektur als die gotische Bauweise. Ich finde es auch sehr passend, dass Notre-Dame gerade an diesem Hochfest wiedereröffnet wurde. Das Hochfest der unbefleckten Empfängnis Mariens macht uns klar, dass jeder Mensch ein Gedanke Gottes ist und vom ersten Moment der Zeugung eine Würde hat. Maria wurde bereits im Mutterleib erwählt. Wir alle sind von Gott von Anfang an geliebt. Deswegen ist es eine Sünde, das Leben eines Menschen im Mutterleib zu töten. Für Gott zählt jeder Moment unseres Daseins und er liebt uns bis in alle Ewigkeit. Die gotischen Kirchen sind für mich ein Sinnbild für diese Denkweise. Menschen haben Jahrzehnte an diesen Kirchen gebaut. Meistens haben sie nicht den Abschluss der Arbeiten miterlebt, da sie früher starben. Trotzdem haben sie ihr Herzblut in diese Gotteshäuser gesteckt. Eine Arbeit, die heute von Millionen von Menschen bewundert wird. Auch wir sollten in diesen Kategorien denken und nicht nur für den Moment. Wie viele Menschen gehen leichtfertig mit ihrem und dem Leben anderer Menschen um, da sie sich nur auf das unmittelbare Leid des jetzigen Augenblicks fokussieren, ohne auf die Früchte zu blicken, welche jede Mühsal für die Zukunft hat. Dabei vergessen wir, dass wir die Pläne Gottes nicht kennen. Wir müssen die Einstellung eines Arbeiters haben, der diese grossartigen Kathedralen des Mittelalters erstellt hat. Er wusste nicht, wie das Bauwerk am Ende aussehen wird, hat aber trotzdem keine Mühen gescheut. Maria ist hier – wie in allen Belangen des Lebens – ein grosses Vorbild. Auch sie wusste nicht, welche Leiden auf sie zukommen werden, sie hat aber trotzdem immer dem Willen Gottes vertraut. Bitten wir daher Gott, uns die Kraft und die Liebe zu geben, zuverlässige und unermüdliche Arbeiter im Weinberg Gottes zu sein. Führen wir ein Leben nicht nur für den Moment, sondern für die Ewigkeit. DR

NEWS: Syrien: Wer ist die neue Führung des Landes und wie wird sie mit der christlichen Minderheit umgehen? 

Die HTS ist seit 2011 in Syrien aktiv. Einige ihrer Aktionen deuten darauf hin, dass diese mit islamistischen Gruppen verbundenen Rebellen Offenheit zeigen und die Rechte der anderen im Land ansässigen Religionsgemeinschaften respektieren werden. Doch die jüngste Geschichte im Irak und in Afghanistan hält die christliche Minderheit davon ab, sich angesichts dessen, was für sie wie eine Zeit großer Unsicherheit aussieht, zu freuen.
Die Welt war am vergangenen Wochenende fassungslos, als sich Syrien scheinbar über Nacht veränderte. Rebellen übernahmen die Hauptstadt Damaskus, und der starke Mann an der Spitze Syriens, Baschar al-Assad, floh nach Russland. Heute wird Syrien zum ersten Mal seit fast 50 Jahren nicht mehr vom Assad-Clan regiert. 

Eine blitzartige Machtübernahme   Am 29. November erreichten die syrischen Kämpfer von Hayat Tahrir al-Scham (HTS), einer von der Türkei unterstützten Oppositionsgruppe, das Zentrum von Aleppo, der zweitgrössten Stadt Syriens. Einen Tag später bewegten sich die HTS-Truppen in Richtung der Stadt Hama, die sie am 5. Dezember unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Später eroberten sie auch Homs und bewegten sich in Richtung Damaskus. Am 7. Dezember floh Assad und die Rebellengruppen erklärten den Sieg und hissten die neue syrische Flagge über Damaskus.  Die Machtübernahme durch die Rebellen erfolgte rasch, obwohl der Boden dafür durch fast ein Jahrzehnt Bürgerkrieg bereitet worden war.  



Wer sind die neuen Machthaber in Syrien?  Hayat Tahrir al-Sham (der Name der Gruppe bedeutet «Organisation für die Befreiung der Levante») begann 2011 unter einem anderen Namen als Jabhat al-Nusra, die mit Al-Qaida verbündet war. Laut der BBC war die Gruppe zu Beginn des syrischen Bürgerkriegs «eine der effektivsten und tödlichsten Gruppen, die sich gegen Präsident Assad stellten».  Im Jahr 2016 brach die Gruppe ihre Verbindungen zu Al-Qaida ab und benannte sich schliesslich 2017 um, als sie sich mit anderen Rebellengruppen zusammenschloss. Nachdem die Oppositionsgruppen 2016 aus Aleppo vertrieben wurden, kontrollierte die HTS hauptsächlich das Gebiet westlich von Aleppo um die Stadt Idlib. Sie wird von der Türkei unterstützt. Sie wird von den Vereinigten Staaten, der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich weiterhin als terroristische Organisation eingestuft.   Die HTS verfolgt eine islamistische Agenda; sie wollen seit langem Assad und die Hisbollah – eine vom Iran unterstützte islamistische libanesische Gruppe – stürzen und eine islamische Herrschaft in Syrien errichten. Unter der Kontrolle der HTS in Idlib durften und dürfen christliche Geistliche in der Öffentlichkeit keine Kleidung tragen, die sie als Priester oder Pastoren erkennbar macht. Kreuze wurden aus Kirchengebäuden entfernt.  

Zeichen religiöser Toleranz  Es gibt jedoch keine aktuellen Berichte über HTS-Kämpfer, die Christen oder andere Gruppen bedrohen. Die öffentlichen Erklärungen der Gruppe legen nahe, dass sie versucht, sich wieder als tolerant gegenüber Minderheiten und als Menschenrechtsaktivisten zu etablieren. Der Anführer des HTS, Ahmed al-Sharaa (der früher einen Decknamen trug, Abu Mohammad al-Jolani), ist ein Geschäftsmann. Er sagte CNN sogar, dass die HTS «alles in ihrer Macht Stehende getan hat, um Christen und anderen religiösen und ethnischen Minderheiten öffentlich zu versichern, dass sie unter ihrer Herrschaft sicher leben werden». «Niemand hat das Recht, eine andere Gruppe auszulöschen», sagte al-Sharaa gegenüber CNN. «Diese Sekten haben in dieser Region seit Hunderten von Jahren koexistiert, und niemand hat das Recht, sie zu eliminieren.» Das jüngste öffentlich zugängliche Regelwerk der HTS-Führung in Damaskus lässt ebenfalls auf eine gemässigtere islamistische Herrschaft hoffen. Diese Regeln beinhalten ein Verbot von Racheakten zwischen Syrern, eine Freiheitsgarantie für Medien und ein Verbot von Einschränkungen für die Kleidung von Frauen, die auch islamische Kleidung umfasst.  «Der Führungswechsel in Syrien unter dem HTS-Chef Ahmed al-Sharaa hat gemischte Reaktionen hervorgerufen», erklärt Henriette Kats, eine Open Doors-Forschungsanalystin für den Nahen Osten. «Während er Sicherheit und ein friedliches Zusammenleben für alle Minderheiten, einschliesslich der Christen, verspricht, bestehen aufgrund der dschihadistischen Ursprünge der HTS und ihrer Bilanz von Menschenrechtsverletzungen weiterhin Zweifel.» Somit bleibt die Unsicherheit bestehen.   

Stunden der Ungewissheit und Unsicherheit für Christen  Wie andere Syrer auch, fühlen sich die Christen unsicher, da sie nicht wissen, was sie erwartet. Im Allgemeinen fürchten sie, dass der Machtwechsel negative Auswirkungen auf die Freiheit haben könnte, die sie als Christen hatten. Die Ungewissheit der Christen in Syrien ist gross: Es ist einfach unmöglich zu wissen, was die Zukunft für sie bereithält. Assad galt weithin als Tyrann, was den Jubel vieler Syrer erklärt, über den die internationale Presse seit seinem Sturz ausführlich berichtet hat. Die Ablösung eines Tyrannen kann sich jedoch als heikel erweisen und zu einem Machtvakuum führen. Dies geschah im Irak im Jahr 2007, als Saddam Hussein abgesetzt wurde und ein Machtvakuum zum Aufstieg des IS führte. Die Christen beten, dass sich dieses Phänomen nicht wiederholt. Vorsichtiger Optimismus ist angebracht.  «Für Christen und andere Minderheiten ist die Zukunft nach wie vor prekär, da frühere Schwierigkeiten in Idlib und die Befürchtung, dass die Versprechen, die Menschenrechte zu achten, nur eine Taktik sind, um die anfängliche Unterstützung der Öffentlichkeit zu gewinnen, werfen Fragen nach der langfristigen Stabilität auf», erklärt Kats. 

Quelle: Open Doors Schweiz

Adventskalender: 10. Türe

NEWS: Petersplatz: Krippe und Weihnachtsbaum eingeweiht

Sie sind bei der Übertragung des feierlichen Papstsegens „Urbi et Orbi“ an Weihnachten jedes Jahr ein besonderer Blickfang: die Krippe und der Weihnachtsbaum auf dem Petersplatz.

Am letzten Samstagabend (07.12.24) wurden sie feierlich illuminiert und eingeweiht. Kardinal Fernando Vérgez Alzaga, der Präsident des Governatorats der Vatikanstadt, bedankte sich bei den norditalienischen Stiftern und sprach von Symbolen, über die man sich staunend dem Geheimnis von Weihnachten nähern könne; die Musikkapelle von Grado intonierte „Madonnina del Mare“ und „Stille Nacht“, ihre Kollegen aus Ledro ließen das in Italien sehr beliebte „Adeste fideles“ erklingen.

Ein Wasserlauf auf dem Petersplatz

Der Weihnachtsbaum, eine etwa dreissig Meter hohe Fichte, kommt aus Ledro im Trentino (Südtirol); gegen seine Abholzung hatte es, wie das immer wieder mal passiert, in der Region vereinzelte Proteste gegeben. Der Bürgermeister von Ledro hatte hingegen versichert, der Baum werde ohnehin geschlagen werden, da könne man ihn also auch dem Papst zum Geschenk machen. Kardinal Vérgez Alzaga ging am Samstag auf den Zwist nicht ein, betonte aber, die Abholzung der Fichte habe den Kriterien der Nachhaltigkeit Genüge getan.

Die diesjährige Weihnachtskrippe auf dem Petersplatz stammt aus dem Städtchen Grado im Golf von Venedig. Die Krippe wurde im Lauf von zwei Jahren von vierzig Künstlern erstellt und zeigt eine für die Lagune von Grado typische Landschaft mit einem Kanal. Wenn die weihnachtliche Szenerie auf dem Petersplatz am 12. Januar abgebaut wird, soll die Krippe noch in mehreren Ausstellungen gezeigt werden.

Quelle: Vatican News

Adventskalender: 9. Türe

Vortrag von Benediktinermönch Pater Lorenz Moser zum Thema Menschwerdung

Erklärung der Liturgie: Tritum Teil 6

ZOOM: Das Kreuz Teil 7

Schule der Theologie: Werte in Zeiten des Umbruchs Teil 11

Adventskalender: 8. Türe

Breaking News: Papst Franziskus mit blauem Fleck am Kinn: Spekulationen und Hintergründe

In den vergangenen Tagen hat ein unerwartetes Detail in der Öffentlichkeit für Aufsehen gesorgt: Papst Franziskus wurde mit einem blauen Fleck am Kinn gesehen. Dieses ungewohnte Bild des Pontifex hat zahlreiche Spekulationen ausgelöst und wirft Fragen über die möglichen Ursachen auf.

Was ist passiert?

Offizielle Stellungnahmen aus dem Vatikan sind bisher rar. Ein Sprecher erklärte lediglich, dass der Fleck auf ein kleines Missgeschick zurückzuführen sei und es keinen Grund zur Sorge gebe. In Anbetracht des Alters und der eingeschränkten Mobilität von Papst Franziskus sind kleinere Unfälle jedoch nicht ungewöhnlich. Dennoch hat der Vorfall die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erregt.

Reaktionen der Gläubigen

Die Reaktionen auf den blauen Fleck sind vielfältig. Während einige Gläubige ihre Sorge um die Gesundheit des Papstes äusserten, zeigten sich andere in sozialen Medien solidarisch und wünschten ihm gute Besserung. Die meisten kommentierten das Ereignis jedoch mit Humor, was die Beliebtheit von Papst Franziskus und seine Fähigkeit, auch menschliche Schwächen mit Würde zu tragen, unterstreicht.

Symbolik und Bedeutung

Für manche Beobachter hat der blaue Fleck auch symbolischen Charakter. Sie sehen darin eine Erinnerung an die Verletzlichkeit und Menschlichkeit eines Mannes, der als spirituelles Oberhaupt der katholischen Kirche oft übermenschlichen Anforderungen ausgesetzt ist. Papst Franziskus selbst betont immer wieder, dass er trotz seiner Rolle ein einfacher Diener Gottes sei.

Fazit

Obwohl der blaue Fleck am Kinn von Papst Franziskus medizinisch offenbar unbedeutend ist, zeigt das öffentliche Interesse daran, wie nahbar und menschlich der Pontifex für viele Menschen ist. Solche kleinen Zwischenfälle verdeutlichen, dass auch die mächtigsten Persönlichkeiten des Glaubens alltäglichen Herausforderungen nicht entgehen. Es bleibt zu hoffen, dass Papst Franziskus weiterhin in guter Gesundheit bleibt und seine wichtige Mission fortführen kann.

NEWS: Papier der französischen Bischöfe: Der Vatikan erwägt Verbot traditioneller Messen in den Kathedralen zur Chartres-Pilgerfahrt 2025

Die jährliche Pilgerfahrt von Paris nach Chartres ist ein bedeutendes spirituelles Ereignis, das traditionell Anhänger der katholischen Kirche aus der ganzen Welt anzieht. Besonders die Feier der überlieferten lateinischen Messe spielt dabei eine zentrale Rolle und hat in den letzten Jahren eine zunehmende Resonanz erfahren. Doch ein aktuelles Dokument der französischen Bischöfe, das an den Vatikan übermittelt wurde, könnte diese Tradition vor Herausforderungen stellen. Der Vatikan soll Berichten zufolge erwägen, die Feier traditioneller Messen in den Kathedralen während der Pilgerfahrt 2025 zu untersagen.

Der Hintergrund

Die Pilgerfahrt von Chartres, die traditionell zu Pfingsten stattfindet, ist ein Treffpunkt für Anhänger der alten liturgischen Tradition, die auch als „Tridentinische Messe“ bekannt ist. Diese Form der Messfeier geniesst bei konservativen Katholiken grosse Wertschätzung, da sie als Ausdruck tiefer Spiritualität und liturgischer Kontemplation gilt.

Seit Papst Franziskus im Jahr 2021 das Motu Proprio Traditionis Custodes veröffentlichte, hat sich jedoch die Haltung der katholischen Kirche gegenüber der traditionellen Messe verschärft. Das Dokument betont, dass die neue liturgische Ordnung, wie sie im Zweiten Vatikanischen Konzil festgelegt wurde, die „einzige Ausdrucksform des römischen Ritus“ sei. In diesem Kontext wurden viele Einschränkungen für die Feier der traditionellen Messe eingeführt.

Das Papier der französischen Bischöfe

Die französischen Bischöfe haben nun ein Papier verfasst, das die Sensibilitäten und Spannungen im Zusammenhang mit der Chartres-Pilgerfahrt adressiert. In dem Schreiben wird offenbar Sorge geäussert, dass die starke Fokussierung auf die traditionelle Messe die Einheit der Kirche gefährden könnte. Es wird angeregt, dass die Feier der traditionellen Messe in Kathedralen während der Pilgerfahrt 2025 untersagt werden sollte, um eine größere Integration der liturgischen Praxis zu fördern.

Reaktionen und Kontroversen

Das potenzielle Verbot hat bereits im Vorfeld zu lebhaften Diskussionen geführt. Befürworter der traditionellen Messe kritisieren die Pläne als Angriff auf die liturgische Vielfalt und eine Missachtung der Spiritualitätsbedürfnisse vieler Gläubiger. Sie argumentieren, dass die traditionelle Messe nicht nur ein liturgisches Relikt sei, sondern ein lebendiger Ausdruck des katholischen Glaubens.

Auf der anderen Seite betonen Vertreter der Reform, dass die Einheit der Kirche über persönlichen Vorlieben stehen müsse. Ein Verbot könne helfen, Spannungen zwischen verschiedenen liturgischen Gruppen zu entschärfen und den Fokus auf die gemeinsame Feier des Glaubens zu lenken.

Bedeutung für die Zukunft

Die Entscheidung des Vatikans über das Verbot könnte weitreichende Auswirkungen haben. Sie wäre ein deutliches Signal, wie die Kirche in Zukunft mit der Spannung zwischen Tradition und Reform umzugehen gedenkt. Gleichzeitig dürfte sie eine wichtige Bewährungsprobe für die französische Kirche sein, die traditionell eine enge Verbindung zur Pilgerfahrt von Chartres pflegt.

Unabhängig von der Entscheidung wird die Pilgerfahrt von Chartres 2025 ein bedeutendes Ereignis bleiben, das die lebendige Vielfalt und die Herausforderungen der katholischen Kirche im 21. Jahrhundert widerspiegelt.

Adventskalender: 7. Türe

Adventskalender: 6. Türe

Alles zum Thema Hl. Nikolaus

Adventskalender: 5. Türe

Vortrag von Dr. Andreas Wildhaber, Priester von Opus Dei Schweiz, zum Thema Menschwerdung.

Nachrichtensendung 06.12.2024

Nachrichtensendung 22.11.2024

Nachrichtensendung 29.11.2024

ADVENTSSPENDE

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Wir stehen zu Beginn des Advents, auch bekannt als immerwährende Hoffnung.

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Vergelts Gott.

Davor Novakovic

Gründer und Chefredakteur

Mittwochskolumne: Der Heilige Nikolaus

Bern (novaradio.ch): Am 6. Dezember feiert die Kirche den Heiligen, der bei den Kindern wohl der beliebteste ist. Der Heilige Nikolaus ist für viele Menschen, unabhängig davon ob Christen oder nicht, der Inbegriff der Grosszügigkeit und der Bereitschaft, andere Menschen zu beschenken. Es ist schön, dass der Heilige Nikolaus ein Vorbild ist, anderen Menschen Freude zu schenken. Diese Freude kann man durch ein gutes Wort, ein kleines Präsent oder auch durch Hilfsbereitschaft schenken. In der heutigen schnelllebigen Gesellschaft leiden viele Menschen unter Einsamkeit, da sich niemand mehr Zeit für seine Mitmenschen nimmt. Daher ist Zeit oft das kostbarste Geschenk, das man jemandem geben kann. Möge der Heilige Nikolaus uns inspirieren, ein offenes Herz für alle Menschen zu haben und unseren Mitmenschen ein Licht zu sein.

Ich möchte heute aber noch auf eine andere Seite des Heiligen Nikolaus zu sprechen kommen, die wenig thematisiert wird. Der Heilige Nikolaus von Myra hat der Überlieferung nach am Konzil von Nicäa teilgenommen, welches nächstes Jahr sein 1700-jähriges Jubiläum feiert. So grosszügig der Heilige Bischof Nikolaus auch war, so unnachgiebig war er, wenn es darum ging, die katholische Lehre zu verteidigen. Man sagt, er habe Arius an diesem Konzil eine Ohrfeige gegeben, da dieser leugnete, dass Jesus Gott war und ist. Arius und seine Anhängerschaft waren der Überzeugung, dass Jesus nur ein vorzügliches Geschöpf Gottes war, jedoch nicht wesensgleich mit Gott ist. Diese Lehre wurde durch den Einsatz von Nikolaus und anderen Theologen am Konzil von Nicäa verworfen. Das Konzil von Nicäa einigte sich auf das grosse Glaubensbekenntnis, welches wir bis heute beten und in dem ganz klar betont wird, dass Jesus Christus nicht geschaffen wurde, sondern Gott von Gott und Licht vom Licht ist. Ich möchte mit dieser Kolumne nicht dazu auffordern, Menschen zu ohrfeigen, welche bezweifeln, dass Jesus und der Vater eins sind. Ich möchte aber dazu auffordern, leidenschaftlicher die Dreifaltigkeit Gottes zu verkünden und klarzumachen, dass Jesus wahrer Mensch und wahrer Gott war und ist. In dieser Adventszeit sollen wir nicht nur an Geschenke und an feine Süssigkeiten denken, sondern auch daran, WER da genau kommt an Weihnachten. Wir glauben an Gott, der für das Heil aller Menschen Fleisch annimmt und in einer Krippe zur Welt kommt. Wir müssen uns immer wieder die Grösse dieses Gedankens bewusst machen. Wenn wir uns dieser Grösse bewusst sind, werden wir auch unseren Mitmenschen noch besser dienen können. Wenn Gott die Demut hatte, unsere schwache Natur anzunehmen, müssen auch wir die Demut haben, unseren Mitmenschen zu dienen und sie zu lieben. Bitten wir daher den Heiligen Nikolaus, Fürsprache für uns einzulegen, damit wir einerseits grosszügig sind und andererseits unnachgiebig am christlichen Glauben festhalten. DR

Adventskalender: 4. Türe

Adventskalender: 3. Türe

Schule der Theologie: Werte in Zeiten des Umbruchs Teil 10

ZOOM: Das Kreuz Teil 6

Erklärung der Liturgie: Tritum Teil 5

Adventskalender: 2. Türe

Adventskalender: 1. Türe

Schule der Theologie: Werte in Zeiten des Umbruchs Teil 9

ZOOM: Das Kreuz Teil 4

Erklärung der Liturgie: Tritum Teil 4

Adventszeit auf novaradio.ch

Heute werden wir das Motto enthüllen und viele weitere Sachen könnt Ihr in der Advents- und Weihnachtszeit hören. Täglich ab 16h.

Mittwochskolumne: Kommerz versus Christentum

Bern (novaradio.ch): Obwohl wir immer noch im November sind und dieser Monat dazu dienen sollte, der Toten zu gedenken und sich Gedanken über die eigene Endlichkeit zu machen, sind die Geschäfte bereits in den Weihnachtshandel eingestiegen oder versuchen, die Kunden durch den sogenannten «Black Friday» in die Läden zu locken. Mit tiefen Preisen werden den Kunden allerlei Dinge verkauft. Es ist aus religiöser Perspektive auffallend, dass der Monat November nun zu dem Monat geworden ist, in dem am meisten Werbung gemacht wird, um die Menschen zum Konsumieren zu bewegen. Auch wenn es den Unternehmen und ihren Marketingabteilungen nicht bewusst ist, treten sie damit in Konkurrenz zum Christentum und dem Glauben an das ewige Leben. Wenn wir uns als Menschen bewusst machen, dass wir nicht für immer auf dieser Erde weilen, sondern für ein Leben in Ewigkeit bei Gott berufen sind, verlieren materielle Dinge ihre Wichtigkeit, die sie heute für die meisten Menschen haben. Das bedeutet nicht, dass wir dann nur noch asketisch leben und keine Güter und Dienstleistungen mehr benötigen. Es bedeutet aber, dass wir gelassener mit Geld und materiellen Dingen umgehen und uns nicht unter Druck setzen, immer die neuste Version eines Produkts zu besitzen. Ich glaube sogar, dass wir erst dadurch das Materielle geniessen können, wenn wir es im Hinblick auf das ewige Leben betrachten. Für mich ist ein gutes Essen, ein guter Wein oder eine schöne Jacke nur ein Hilfsmittel, um im Hier und Jetzt freudvoll zu leben. Mir ist jedoch klar, dass die wahre Freude Jesus Christus ist. Seine Geburt, sein Leben und seine Auferstehung geben mir Kraft und Lebensfreude. Der Grund, weshalb so viele Menschen in diesen Herbsttagen Hunderte und Tausende von Franken für Konsumgüter ausgeben, ist derjenige, dass sie die Perspektive auf das ewige Leben nicht mehr haben und dadurch mit Konsum diesen Verlust kompensieren wollen. Lassen wir uns als Christen daher nicht in die Irre führen. Es ist natürlich keine Sünde, sich etwas Schönes zu kaufen und das Leben in vollen Zügen zu geniessen. Lassen wir uns aber nicht von den Geschäften einreden, dass wir unbedingt konsumieren müssen, um glücklich zu sein. Unser Glück liegt im Glauben an Jesus Christus und der festen Hoffnung, dass wir ein ewiges Leben bei Gott haben werden. DR

NEWS: Der Maya-Ritus ist kein Maya-Ritus – eine klare Botschaft der mexikanischen Bischöfe

Die Diskussion über die Authentizität und Bedeutung des sogenannten „Maya-Ritus“ hat in Mexiko hohe Wellen geschlagen. Insbesondere die katholische Kirche des Landes hat eine klare Stellungnahme abgegeben: Was unter diesem Namen praktiziert wird, ist aus ihrer Sicht kein authentischer Ausdruck der Maya-Kultur oder ihres religiösen Erbes.

Ein Ritus mit fragwürdigen Wurzeln

Der „Maya-Ritus“, wie er in manchen katholischen Kontexten eingeführt wurde, hat nach Ansicht der mexikanischen Bischöfe weder eine theologische Grundlage in der katholischen Lehre noch eine enge Verbindung zur spirituellen Tradition der Maya. Vielmehr handelt es sich um eine hybride Praxis, die Elemente indigener Spiritualität mit christlichen Ritualen vermischt. Dies wirft Fragen nach kultureller Aneignung, Authentizität und der Gefahr einer religiösen Synkretisierung auf.

Der Standpunkt der Kirche

Mexikos Bischöfe betonen die Bedeutung der Inkulturation – eines Prozesses, bei dem der Glaube in den kulturellen Kontext einer Region integriert wird, ohne die Integrität des Glaubens oder der lokalen Kultur zu verletzen. Sie warnen jedoch davor, dass der „Maya-Ritus“ diesen Grundsätzen nicht gerecht wird. Statt eine Brücke zwischen der Maya-Tradition und dem katholischen Glauben zu schlagen, werde hier vielmehr ein Bild verfälschter Spiritualität vermittelt, das weder den ursprünglichen Glaubensüberzeugungen der Maya noch der katholischen Lehre gerecht wird.

In ihrer Stellungnahme unterstreichen die Bischöfe, dass die Maya-Kultur einen tiefen Respekt verdient, sowohl in ihrer spirituellen als auch kulturellen Dimension. Es sei jedoch notwendig, die Grenzen zwischen echtem kulturellen Ausdruck und inszenierten, modernen Ritualen klar zu erkennen.

Der Umgang mit der Maya-Kultur

Die Maya-Kultur hat eine reiche und komplexe Geschichte, die sowohl astronomisches Wissen als auch spirituelle Praktiken umfasst. Die mexikanische Kirche sieht es als ihre Aufgabe, den Dialog mit den Nachfahren der Maya und anderen indigenen Gruppen zu fördern, um deren Glauben und Kultur zu respektieren. Gleichzeitig müsse darauf geachtet werden, dass katholische Riten nicht durch fremde Elemente verwässert oder verfälscht werden.

Ein Aufruf zur Klärung

Die Bischöfe fordern eine gründliche Reflexion und gegebenenfalls eine Überprüfung solcher Rituale in katholischen Zusammenhängen. Es gehe nicht darum, indigenen Kulturen ihren Raum zu nehmen, sondern vielmehr darum, sicherzustellen, dass kulturelle und religiöse Ausdrucksformen authentisch bleiben und nicht zu einer oberflächlichen Inszenierung verkommen.

Die Diskussion über den „Maya-Ritus“ verdeutlicht die Herausforderungen, die mit der Begegnung von Glauben, Kultur und Tradition verbunden sind. Sie erinnert daran, dass echter Respekt sowohl im Schutz der Authentizität als auch im Bemühen um einen tiefgründigen Dialog besteht.

Pax Vobis: Tradicionalna advenska emisija/Traditionelle Adventssendung

Danas može slušati našu tradicionalnu advensku emisiju.
Čitaju: Draženka Palvić, Vera Novaković i Pero Martinić

Heute könne sie unsere traditionelle Sendung zum Advent hören.
Es lesen: Drazenka Palvic, Vera Novakovic und Pero Martinic

Friedenslicht 2024

 

Friedenslicht 2024 «Hoffnung schenken»

Eine kleine Flamme – entzündet in der Geburtsgrotte von Bethlehem – sollte auch in diesem Jahr von Mensch zu Mensch weitergereicht werden, damit es auf dieser Welt etwas heller werden möge. Leider lässt in diesem Jahr die Sicherheitssituation im Nahen Osten kein Entzünden des Friedenslichts in der Geburtsgrotte in Bethlehem zu. Schon im letzten Jahr war der Transport des Lichts nur mit grossen Mühen und Umwegen gelungen. Glücklicherweise haben die österreichischen Pfadfinderinnen und Pfadfinder das ORF-Friedenslicht über den Sommer aufbewahrt und in Christkindl bei Steyr, der Partnerstadt Bethlehems, an das diesjährige Friedenslichtkind, den neunjährigen Matthias Secklehner übergeben. Er wird das Licht Anfang Dezember an Jugendliche aus der ganzen Welt weiterreichen, um es Millionen von Menschen zugänglich zu machen. Auch eine Gruppe von Jugendlichen aus der ganzen Schweiz wird in Wien an der Übergabefeier an die Nationen vertreten sein und danach das Licht an die fünf Hauptstützpunkte Basel, Fribourg, Lugano Luzern und Zürich weitergeben, wo es bei feierlicher Zeremonie am dritten Adventssonntag, 15. Dezember 2024 um 17.00 Uhr an tausende von Menschen weitergeschenkt wird. Danach kann das Friedenslicht an über 200 Stützpunkten in der ganzen Schweiz abgeholt werden. Die konfessionell unabhängige und nicht kommerzielle Aktion soll Menschen jeden Alters, Einsame, Gesunde, Kranke oder Behinderte jeder Hautfarbe, Religion und Kultur verbinden. Dass aus dieser einen Flamme ein Lichtermeer wird, verdankt der Verein Friedenslicht Schweiz Schulen, Jungendorganisationen, Kirchgemeinden, politischen Gemeinden, Samaritervereinen und vielen Privatpersonen. Sie alle möchten ein Zeichen setzen für eine friedvolles Miteinander. Friedenslicht Schweiz unter dem Patronat der Stiftung Denk an mich Langjährige Patronatsträgerin ist die Stiftung Denk an mich, die seit 56 Jahren Ferien und Freizeitaktivitäten von Menschen mit Behinderungen in der Schweiz unterstützt. Die freiwilligen Spenden und ein Teilerlös aus dem Lichtträgerverkauf der Lienert-Kerzen AG in Einsiedeln werden zur Entlastung von Familien mit Kindern mit Behinderungen eingesetzt. 2024/25: Friedenslicht Schweiz in Kooperation mit der Aktion Sternsingen/Missio Vielerorts bringen die Sternsinger das Friedenslicht rund um den 6. Januar 2025 von Haus zu Haus.

Friedenslicht Ankunft wann und wo:

Sonntag, 15. 12. 2024 17 Uhr Basel, Münsterplatz
Sonntag, 15. 12. 2024 17 Uhr Freiburg, Kirche St. Paul
Sonntag, 15. 12. 2024 17 Uhr Sant’Antonio, Lugano
Sonntag, 15. 12. 2024 17 Uhr Luzern, Europaplatz
Sonntag, 15. 12. 2024 17 Uhr Zürich,  Schiffsteg-Bürkliplatz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bildquelle:
Bildnachweis: ©Verein Friedenslicht Schweiz
Foto: Oli Rust
Bildnachweis: ©Verein Friedenslicht Schweiz
Foto: Vreni Stählin
Bildnachweis: ©Verein Friedenslicht Schweiz
Foto: Christian Reding

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

PROGRAMMHINWEIS

Sutra u 14 sati možete slušati naš tradicionalni adventski prijenos na www.novaradio.ch.

Čitaju: Draženka Pavlić, Vera Novaković i Pero Martinić.

Bilo bi nam jako drago da se uključite.

Hvala vam i Bog vas blagoslovio.

Vaš Pax Vobis tim

Morgen um 14h können sie unsere traditionelle Adventssendung, auf www.novaradio.ch, hören.

Es lesen: Drazenka Pavlic, Vera Novakovic und Pero Martinic.

Wir würden uns sehr freuen wenn sie einschalten.

Danke und Gottes Segen.

Ihr Pax Vobis Team

Mittwochskolumne: Christkönigsfest

Bern (Novaradio.ch): Diesen Sonntag feiert die Kirche das Christkönigsfest. Der letzte Sonntag im Kirchenjahr gehört ganz Christus. Für mich ist das Christkönigsfest mein Lieblingsfest, da die Pfarrei in meinem Dorf, Turgi, den Namen Christkönig trägt und an diesem Sonntag ihr Patrozinium feiert. Dieses junge Fest, das nach dem ersten Weltkrieg eingeführt wurde, ist für mich ein sichtbares Zeichen, das keine irdische Macht über Christus steht. Alles ist in Gottes Hand. Ich finde es auch sehr richtig und schön, dass dieses Fest nach der Liturgiereform auf den letzten Sonntag im Kirchenjahr verlegt wurde. Christus hat das letzte Wort. Er ist der Anfang und das Ende unseres Kirchenjahrs und unseres Lebens. Ich möchte Sie alle ermutigen, dass nun zu Ende gehende Jahr in die Hände Gottes zu legen. Viele Menschen hadern mit ihrem Leben und damit, dass nicht alles so läuft, wie sie sich es wünschen. Mir geht es genau  gleich. Aber es ist tröstlich, von Gott die Zusicherung zu haben, dass ER alles zum Guten wenden kann. Auch wenn wir denken, dass wir die Herrscher über unser Leben sind, so ist es in Tat und Wahrheit Gott, welcher der Herrscher ist. Gott kann auch auf krummen Zeilen schreiben. Vielleicht ist uns in diesem Jahr vieles nicht gelungen. Gott kann aber auch das, was nicht gelungen ist, zum grossen Segen werden lassen. Schon einige Male durfte ich in meinem Leben erfahren, dass Gott Fehler und Schwächen von mir ins Gute verwandeln konnte. Das Einzige, was es dazu braucht, ist die Demut, Gott darum zu bitten, unsere Schwäche mit seiner Stärke zu füllen. Wenn wir glauben, dass wir die Könige unseres Lebens sind und wenn wir glauben, dass wir ohne Gott stark sind, können wir nur sehr wenig bewirken. Sind wir uns unserer Schwäche bewusst und bitten wir Gott darum, alles zum Guten zu wenden, können wir sehr viel erreichen. Nutzen wir daher diesen letzten Sonntag im Kirchenjahr, um Gott die Ehre zu erweisen. Christus ist König. DR

Im Gespräch mit….: Zum Thema Red Week 2024

Herr Ivo Schürmann, Pressechef von Kirche in Not Schweiz, stellte sich den Fragen zum Thema Red Week 2024.

Quelle: Ivo Schürmann

Schule der Theologie: Werte in Zeiten des Umbruchs Teil 8

Erklärung der Liturgie: Tritum 3

Theologiestunde: Keuschheit Teil 19

ZOOM: Das Kreuz Teil 4

PROGRAMMHINWEIS

Morgen, 19.11.24 ab 16h, können Sie das Interview – in der Sendung „Im Gespräch mit – mit Herr Ivo Schürmann (Pressechef von Kirche in Not Schweiz) hören. Zum Thema Red Week 2024.

NEWS: Maya-Ritus genehmigt: Erster exklusiver liturgischer Dienst für Frauen

Ein historischer Schritt sorgt in der katholischen Kirche und darüber hinaus für Aufsehen: Der Vatikan hat die Einführung eines exklusiven liturgischen Dienstes für Frauen im Rahmen des Maya-Ritus genehmigt. Dies ist das erste Mal, dass Frauen eine derart bedeutende Rolle in einem offiziell anerkannten liturgischen Kontext übernehmen.

Der Maya-Ritus, der tief in den spirituellen und kulturellen Traditionen der indigenen Völker Mesoamerikas verwurzelt ist, verbindet Elemente des katholischen Glaubens mit den kulturellen Praktiken der Maya. Die Zulassung eines spezifischen Dienstes für Frauen spiegelt die Bedeutung weiblicher Spiritualität in den Maya-Kulturen wider, wo Frauen traditionell als spirituelle Führerinnen und Hüterinnen der Gemeinschaftsriten fungieren.

Die Entscheidung des Vatikans wird von vielen als ein Zeichen des Fortschritts in der katholischen Kirche angesehen, insbesondere in Bezug auf die Rolle von Frauen in der Liturgie. Gleichzeitig ist sie Ausdruck eines zunehmenden Bewusstseins für die kulturelle Diversität und die spirituellen Bedürfnisse indigener Gemeinschaften.

Eine neue Ära für die Kirche

Der liturgische Dienst wird es Frauen ermöglichen, aktiv an der Gestaltung und Durchführung von Zeremonien teilzunehmen. Sie übernehmen dabei Funktionen wie das Rezitieren von Gebeten, das Vortragen von Texten und das symbolische Leiten von Riten, die in der Maya-Tradition verwurzelt sind.

Vertreter der indigenen Gemeinschaften sehen in dieser Entscheidung eine Anerkennung ihrer Traditionen und eine Stärkung ihrer kulturellen Identität. „Es ist eine historische Entscheidung, die nicht nur unsere Kultur ehrt, sondern auch die universelle Kirche bereichert“, erklärte eine Sprecherin der Maya-Gemeinde.

Kritische Stimmen und offene Fragen

Wie bei jeder Veränderung gibt es auch kritische Stimmen. Einige konservative Kreise der katholischen Kirche betrachten die Entscheidung mit Skepsis und befürchten eine „Verwässerung“ der traditionellen Liturgie. Andere sehen darin einen Schritt in Richtung grösserer Gleichberechtigung innerhalb der Kirche und hoffen, dass ähnliche Entwicklungen auch in anderen Kontexten möglich werden.

Bedeutung über die Kirche hinaus

Der genehmigte Maya-Ritus unterstreicht die wachsende Bedeutung indigener Spiritualität in der globalen Religionslandschaft. Er zeigt, wie kulturelle Traditionen und moderne Glaubenspraktiken in Einklang gebracht werden können, um eine integrativere und vielfältigere Zukunft zu schaffen.

Dieser Meilenstein könnte der Beginn einer neuen Phase in der katholischen Kirche sein – einer Phase, in der kulturelle und geschlechtliche Diversität mehr Raum erhält und gefeiert wird.

NEWS: Asylsuchender beschädigt Schwarze Madonna: Ein Vorfall, der Debatten auslöst

Ein Vorfall, bei dem ein Asylsuchender eine bekannte Darstellung der Schwarzen Madonna beschädigte, hat in der Öffentlichkeit für Aufsehen gesorgt. Die Schwarze Madonna, ein Symbol mit tief verwurzelter religiöser und kultureller Bedeutung, wurde durch eine mutwillige Aktion beschädigt. Die Hintergründe des Vorfalls sind Gegenstand laufender Ermittlungen, und es bleibt unklar, ob der Akt aus Unkenntnis, Protest oder anderen Motiven geschah.

Die lokale Gemeinde zeigte sich betroffen und reagierte mit einer Mischung aus Bestürzung und Solidarität. Viele Gläubige kamen zusammen, um an der beschädigten Statue zu beten und ihre Bedeutung für die Region zu betonen. Einige riefen zu Besonnenheit auf und warnten davor, den Vorfall pauschal gegen Asylsuchende zu instrumentalisieren.

Der Vorfall hat die Diskussion über Integration und kulturelle Sensibilität neu entfacht. Kritiker betonen, dass solche Taten auf mangelnde Kenntnis oder Respekt vor lokalen Werten und Traditionen hinweisen könnten. Andere sehen die Verantwortung bei der Gesellschaft, die mehr Aufklärung und Dialog über kulturelle Unterschiede ermöglichen sollte.

Auch juristisch wird der Fall untersucht. Der Täter, dessen Identität bekannt ist, könnte wegen Sachbeschädigung und eventuell aus religiöser Sicht relevanter Vergehen belangt werden. Gleichzeitig fordern einige Stimmen eine differenzierte Betrachtung des Vorfalls und weisen darauf hin, dass Einzelfälle nicht verallgemeinert werden sollten.

Dieser Vorfall verdeutlicht die Herausforderungen, die mit kultureller Vielfalt und Migration einhergehen können, und ruft gleichzeitig zur Besinnung auf, wie eine Gesellschaft mit solchen Ereignissen umgeht. Dialog, Verständnis und Rechtstaatlichkeit sind zentrale Pfeiler, um solche Situationen konstruktiv zu bewältigen.

Am Samstagnachmittag kam es in der Gnadenkapelle des Klosters Einsiedeln zu einem verstörenden Vorfall. Ein 17-jähriger Asylsuchender betrat gegen drei Uhr die Kirche, entkleidete die Schwarze Madonna, schlug auf sie ein und setzte sich deren Krone auf den Kopf. Die viel verehrte Statue aus dem 15. Jahrhundert wurde dabei nach Auskunft des Klosters leicht beschädigt.

Besucher sind schockiert und weinen

Wegen eines lokalen Events hätten sich gestern um die 200 Menschen beim Kloster aufgehalten, berichtete eine Augenzeugin. Als der Asylsuchende die Kirche betreten und die Statue attackiert habe, hätten viele Besucher schockiert und verängstigt reagiert. Den anwesenden Priestern sei es gelungen, den Jugendlichen festzuhalten und davon abzuhalten, weiteren Schaden anzurichten. Wenig später sei die Polizei mit Blaulicht vorgefahren und habe den Täter mitgenommen. Er habe sich ganz ruhig abführen lassen. Die Kantonspolizei Schwyz bestätigte den Vorfall.

Die Schwarze Madonna von Einsiedeln zieht seit Jahrhunderten Pilger aus aller Welt an. Die 117 Zentimeter hohe Statue, die 1466 in die Kapelle gelangte, gilt als eines der bedeutendsten Wallfahrtsziele Europas. Viele Besucher hätten nach der Tat geweint und gebetet. Die Zeugin sagt: «Ich bin gläubig, und ich finde das alles sehr traurig. Ich finde es absolut nicht in Ordnung, dass Menschen, die hier Schutz suchen, unsere religiösen Gefühle derart mit Füssen treten.»

Nachrichtensendung vom 15.11.2024

Vatikan: Homophiler Hauspriester

Synode: Deutsches Schlussdokument verschwunden

USA: Trump Administration

Frankreich: Französische Bischofskonferenz neue Regeln

NEWS: Die Instrumentalisierung Christi: Eine Krise in der Kirchenspitze

Die Kirche sollte ein Ort des Glaubens, der Demut und des Dienens sein – ein Ort, an dem das Evangelium Christi das Handeln der Führenden leitet. Doch immer wieder zeigen sich in der Geschichte und Gegenwart Fälle, in denen diese Ideale zugunsten persönlicher Machtansprüche oder institutioneller Interessen verdrängt werden. Es gibt Kleriker, die Christus nicht als Zentrum ihres Wirkens sehen, sondern als Mittel zum Zweck.

Wenn Christus nur ein Vorwand ist, werden Worte des Glaubens zu rhetorischen Instrumenten. Theologische Prinzipien dienen nicht mehr der Verkündigung von Liebe und Gerechtigkeit, sondern der Rechtfertigung von Machtstrukturen. Solche Geistlichen verlieren den Bezug zur Botschaft des Evangeliums: die Einladung zu Mitgefühl, Ehrlichkeit und Bescheidenheit. Stattdessen verteidigen sie Privilegien, fördern Hierarchien und verschliessen sich vor den Bedürfnissen der Gläubigen.

Diese Haltung führt zu einer Entfremdung zwischen Kirche und Gläubigen. Menschen spüren, wenn Worte nicht mit Taten übereinstimmen. Eine Institution, die mehr um ihre Macht als um die Seelen der Menschen besorgt ist, verliert ihren moralischen Anspruch und ihre Glaubwürdigkeit.

Doch diese Kritik soll nicht nur anklagen, sondern auch einen Weg zur Erneuerung aufzeigen. Die Kirche ist mehr als ihre Leitung; sie lebt von der Gemeinschaft der Gläubigen, die sich an Christus orientiert. Gerade in Zeiten von Enttäuschung und Skepsis sind es oft die einfachen Gläubigen, die das wahre Zeugnis von Liebe und Hingabe geben.

Die Botschaft Christi ist klar: „Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein“ (Mk 9,35). Eine authentische Kirche – und authentische Führer – werden daran gemessen, ob sie bereit sind, sich in den Dienst der anderen zu stellen. Das erfordert Mut zur Selbstkritik und die Bereitschaft, die Machtstrukturen zugunsten einer dienenden Haltung zu überdenken.

Christus darf nie ein Vorwand sein, sondern muss immer die Mitte bleiben. Nur so kann die Kirche glaubwürdig und lebendig bleiben – ein Ort, an dem die frohe Botschaft nicht nur gepredigt, sondern auch gelebt wird.

RedWeek 2024: Die Welt in Rot für diskriminierte und verfolgte Christen

Wir von novaradio.ch werden über Red Week berichten.

«Kirche in Not (ACN)» lädt Pfarreien, Klöster, Gebetsgruppen und Einzelpersonen in der Schweiz und in Liechtenstein ein, während der RedWeek (16.-24.11.2024) Kirchen und öffentliche Gebäude als Zeichen der Solidarität mit den 350 Millionen verfolgten und diskriminierten Christen weltweit rot anzustrahlen. Aktuell haben sich über 75 katholische und evangelische Pfarreien und Klöster aus allen Schweizer Landesteilen und dem Fürstentum Liechtenstein zur Teilnahme an der RedWeek angemeldet.


Eine Anmeldung zur Aktion ist weiterhin möglich, die rote Beleuchtung ist dabei keine zwingende Voraussetzung und die Form Teilnahme ist den Pfarreien freigestellt. Nebst der Ausleuchtung von Gebäuden werden auch thematische Gottesdienste gefeiert oder Gebetsabende und Vorträge zur RedWeek organisiert.

Gäste aus der Weltkirche besuchen zur RedWeek die Schweiz

Neben den von den Pfarreien organisierten Veranstaltungen werden auf Einladung von «Kirche in Not (ACN)» verschiedene Gäste aus dem In- und Ausland in Schweizer Pfarreien Zeugnis von der aktuellen Situation der verfolgten und diskriminierten Christen geben:

Bischof Bruno Ateba aus dem gefährlichen Norden Kameruns besucht 16.-24.11. verschiedene Schweizer Pfarreien. Er kann viele Pfarreien seines Bistums nur mit bewaffneten Soldaten besuchen, da die Gefahr von islamistischen Terroristen angegriffen oder entführt zu werden für ihn sonst zu gross ist.

Pfarrer Kamil Samaan aus Ägypten informiert vom 16.-20.11. darüber, dass sich die Situation seiner Heimat lebenden Christen in den vergangenen Jahren verbessert hat. Dennoch erfahren viele ägyptische Christen im Alltag aufgrund ihres Glaubens Diskriminierung.

Der nigerianische Pfarrer Augustine Asogwa am 16. und 17.11. legt dar, warum im bevölkerungsreichsten Land Afrika weltweit am meisten Christen getötet werden. Der Journalist und Publizist Michael Ragg hält zwischen dem 20. und 24.11. verschiedene Vorträge zum Thema: «Christsein in der Zeitwende – in Mitteleuropa und weltweit.»

Im Bistum Sitten predigt Generalvikar Richard Lehner am Wochenende des 23./24.11. in einer Pfarrei des Untergoms über die verfolgten Christen.

Auch in der Westschweiz und in der italienischen Schweiz informieren Projektpartner des Hilfswerks über die schwierige Situation der Christen in vielen Ländern.


Hilfswerk ruft zur Solidarität mit verfolgten Christen auf

„Im Zentrum stehen Information und Gebet, die rote Beleuchtung ist das dazugehörige äusserliche Zeichen. Ich bin froh, dass wir 2024 im Vergleich zu den Vorjahren mehr Pfarreien und Klöster für eine Teilnahme gewinnen konnten“, betont Jan Probst, Geschäftsführer von «Kirche in Not (ACN)» CH/FL. Nebst der Ausleuchtung der Kirchen und des Gebets für die verfolgten und diskriminierten Christen ruft Jan Probst auch dazu auf, die Projekte des Hilfswerks zu unterstützen, damit der Glaube auch in Gegenden gelebt werden kann, in denen es herausfordernd ist und die Gläubigen arm sind. Oft verfügt die Kirche über die einzigen funktionierenden Strukturen, wo staatliche Hilfe versagt. Dabei sind die christlichen Gemeinden oft selbst Unterdrückung, Diskriminierung und Verfolgung ausgesetzt. «Lassen wir unsere im Leid geprüften Brüder und Schwestern nicht allein!», so Jan Probst.

Ursprung der RedWeek

Seit 2015 wird durch das rote Anstrahlen von Kirchen und staatlichen Gebäuden sowie durch weitere Veranstaltungen die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Schicksal verfolgter und diskriminierter Christen gelenkt. So wurden in der Vergangenheit das Kolosseum in Rom, die Christusstatue auf dem Gipfel des Corcovado in Rio de Janeiro oder die Sacré-Coeur in Paris rot angestrahlt. Aber auch viele Kirchengebäude in Asien, Afrika und im Nahen Osten beteiligen sich an dieser Kampagne.

Mittwochskolumne: Der Heilige Martin – Vorbild als Laie und Bischof

Bern (novaradio.ch): Am 11. November feierten wir einen der beliebtesten Heiligen der Kirche. Der Heilige Martin war der erste Heilige, der nicht den Märtyrertod starb. Für alle Katholiken ist er ein grosses Vorbild, dies als Laie und als Bischof. Heutzutage glauben viele Menschen, dass Laien und Priester unterschiedliche Tugenden aufweisen müssen. Dies führt oft zu einem überhöhten Priesterbild, welches in sich zusammenbricht, wenn man realisiert, dass Priester auch sündige Menschen sind. Beispielsweise haben viele Menschen die katholische Kirche verlassen, weil sie so enttäuscht sind von den Missbrauchsskandalen. Ich halte eine solche Einstellung nicht unreif. Auch wenn einzelne Priester schlimme Dinge verübt haben, so lebt die überwiegende Mehrzahl von Priestern nach den Geboten der Kirche und leistet sehr gute Dienste zu Ehren Gottes und zum Wohl der Menschen. Es ist falsch zu glauben, dass durch die Priesterweihe die Versuchungen, denen jeder Mensch ausgesetzt ist, aufhören. Wenn einzelne Priester fallen, dann ist dies kein Beweis gegen die Richtigkeit der kirchlichen Lehre, sondern dafür, dass wir alle – Laien und Priester – Gottes Barmherzigkeit und Gnade bedürfen. Der Heilige Martin war als Laie heilig und auch als Kleriker. Als Laie teilte er seinen Mantel mit einem Bettler und zeigte damit, dass wir als Christen nie an unseren materiellen Gütern hängen dürfen, sondern stets bereit sein müssen, mit den Ärmsten zu teilen. Als ihn die Gläubigen zum Bischof wählen wollten, war er so demütig, dass er sich versteckte, damit man ihn nicht findet. Erst die Gänse verrieten sein Versteck, was seine Bischofswahl ermöglichte. Auch unsere Bischöfe sollten stets demütig sein und das Amt des Bischofs nicht als Ehrenposten erachten, sondern als Möglichkeit, den Menschen zu dienen. Jedes Amt in der Kirche ist stets zuerst ein Dienst, nicht eine Machtposition. Möge das Beispiel des Heiligen Martin uns lehren, dass wir in jeder Lebenssituation, dies unabhängig von Beruf und Stand, stets Gott und den Mitmenschen dienen sollen. Es gibt keine spezifischen Tugenden für Laien und spezifische Tugenden für Priester. Alle Christen sind aufgerufen, Gottes Willen jederzeit zu suchen und zu erfüllen. DR

ZOOM: Hl. Martin

Erklärung der Liturgie: Tritum 2

ZOOM: Das Kreuz Teil 3

Theologiestunde: Keuschheit Teil 18

Schule der Theologie: Werte in Zeiten des Umbruchs Teil 7

PROGRAMMHINWEIS

LIEBE ZUHÖRER UND ZUHÖRERINNEN

LIEBE LESER UND LESERINNEN

HEUTE UM 16h KÖNNEN SIE ALLES ZUM THEMA HL. MARTIN HÖREN

NEWS: Weihnachtsfeier

Liebe Freunde,

Es ist uns eine grosse Freude, Sie zur besten Party der Saison einladen zu können – der Weihnachtsfeier des Kroatischen Kulturclubs.

Am Freitag, 6. Dezember 2024 ab 19 Uhr
Claquekeller, Limmatpromenade, Kronengasse 4, 5400 Baden

Bei Live-Rockmusik der Band Magic Moods verwöhnen wir Sie mit salzigen und süssen Snacks.

Der Eintritt ist frei, aber aufgrund der begrenzten Anzahl an Plätzen bestätigen Sie bitte Ihre Ankunft und die Ihrer Freunde per E-Mail: hrvatskik@gmail.com

Wir freuen uns auf Sie!

Lasst uns gemeinsam tanzen und jubeln.

Ihr kroatischer Kulturclub in der Schweiz.

Dragi prijatelji,

Veliko nam je zadovoljstvo što Vas možemo pozvati na najbolju zabavu sezone – Božićni party Hrvatskog kulturnog kluba.

U petak, 6. prosinca 2024. od 19 sati
Claquekeller, Limmatpromenade, Kronengasse 4, 5400 Baden

Uz rock glazbu uživo, koju će nam svirati bend Magic Moods, počastit ćemo Vas slanim i slatkim zalogajima.

Ulaz je besplatan, ali zbog ograničenog broja mjesta Vas molimo da svoj i dolazak prijatelja potvrdite na email: hrvatskikk@gmail.com

Radujemo se vidjeti vas!

Plešimo i veselimo se zajedno.

Vaš Hrvatski kulturni klub u Švicarskoj

Schule der Theologie: Werte in Zeiten des Umbruchs Teil 6

Theologiestunde: Keuschheit Teil 17

ZOOM: Das Kreuz Teil 2

Nachrichtensendung vom 08.11.2024

Valencia: Kirche verschont

Vatikan: Kardinal nachnominiert

NEWS: Petrusbruderschaft und alte Messe – ein erfolgreiches Randphänomen?

Auch das Nachrichtenportal der katholischen Kirche in Deutschland kam unlängst nicht umhin, den Erfolg der traditionsverbundenen Petrusbruderschaft (FSSP) zur Kenntnis zu nehmen: stetiges Wachstum, gut gefüllte Priesterseminare, junge Leute. Deren Anfang November veröffentlichte Statistik zeugt davon: Das Durchschnittsalter der 583 Mitglieder, davon 386 Priester 22 Diakone und 179 Seminaristen, beträgt 39 Jahre. Die mit der Petrusbruderschaft verbundene Konfraternität aus katholischen Laien und Priestern wuchs auf 10.515 Mitglieder.

„Mit ihrem Schwerpunkt auf der Alten Messe gelingt der 1988 gegründeten traditionalistischen Gemeinschaft, woran die Volkskirche verzweifelt.“

Eben. Und weil nicht sein kann, was nicht sein darf, deklariert die Redakteurin Gabriele Höfling in ihrem Kommentar ein solches Wachstum als „absolutes Randphänomen“. Da kostet es auch absolut nichts, Glückwünsche zu formulieren. Deren „Herzlichkeit“ verursacht allerdings Unbehagen.

Natürlich kann man die Zahlen nicht an der Gesamtzahl aller Katholiken messen. Die Liturgiereformer haben ganze Arbeit geleistet. Über Jahrzehnte schwieg man die überlieferte Liturgie tot oder diskreditierte sie als veraltet und statisch. Wie vielen Jahrgängen von Kommunionkindern hat man die ordentliche Mundkommunion vorenthalten! Wie viele hat man um die überlieferte Liturgie betrogen.! Es ist die missionarische Dimension der überlieferten Liturgie, die man nicht erträgt und die letztlich auch einen Papst Franziskus auf den Plan gerufen hat. Das „Randphänomen“ soll ein solches bleiben. Während Papst Benedikt XVI. die überlieferte Liturgie mit Summorum Pontificum wieder in ihre Rechte eingesetzt hatte, soll Papst Franziskus‘ Motu proprio Traditionis custodes langfristig dafür sorgen, daß die traditionsverbundenen Gläubigen der alten Messe entwöhnt werden. Denn sie sind nicht anschlußfähig an die „andere“, die „moderne“ Kirche und ihr sich verflüssigendes Lehramt.

So ist es auch wenig verwunderlich, daß die Rückmeldungen der Gemeinschaften, die der überlieferten lateinischen Messe verbunden sind, bei der gerade beendeten sog. Bischofssynode eine untergeordnete Rolle spielten und spätestens im Schlußdokument gar nicht mehr erwähnt wurden. Edward Pentin analysierte dieses Schweigen im National Catholic Register.

Es sei in den Beiträgen der Traditionsgemeinschaften insbesondere um den Wunsch nach einer würdigeren Liturgie gegangen, um die Sorge vor Spaltung und die Ausgrenzung und Marginalisierung, der man sich ausgesetzt sieht, resümiert Joseph Shaw (Latin Mass Society of Great Britain). „Sie wurden gewissermaßen eliminiert“, erklärt er gegenüber dem National Catholic Register.

Die Synode habe diese Beiträge ignoriert, obwohl sie wohlüberlegt unterstrichen hätten, daß die überlieferte lateinsche Messe „ eine reiche Quelle von Berufungen, Konversionen und Reversionen“ und ihre Einschränkung „verletzend und grausam“ sei.

Das Schlußdokument der Synode habe sehr wohl die Krise der Berufungen gesehen, jedoch keine Lösungsansätze in der Förderung der überlieferten Liturgie gesucht. Man weigert sich eben beharrlich, das katholische Potential zu nutzen, das in der Tradition steckt, die nicht nur bei der FSSP, sondern auch in anderen Gemeinschaften weltweit lebendig wächst und gerade auch Massen junger Menschen anzieht, was sich alljährlich u.a. bei der Wallfahrt der Tradition von Paris nach Chartres in überwältigender Weise zeigt.

Dessen ungeachtet marginalisiert auch Gabriele Höfling die Gläubigen der Tradition als „Anhänger bestimmter Positionen“, mit einem bestimmten Blick auf das „Familienbild oder den Lebensschutz“, mit ihrer „Faszination für längst vergangene Zeiten“ und der „Betonung strikter traditionalistischer Werte“. Katholischer Werte, wohlgemerkt.

Legitim sei das, aber „für die breite Basis kein Modell und kein Vorbild“. Es würde „Menschen im großen Stil vergraulen, aber keine neuen anwerben“. Den Beweis bleibt man allerdings schuldig. Man will ihn auch gar nicht antreten. Edward Pentin verweist auf Jean-Pierre Maugendre, Direktor der französischen Laienvereinigung Renaissance Catholique, der im April diesen Jahres eine Internationale Kampagne für die vollständige Freiheit der überlieferten Liturgie gestartet und seine Erklärung auch an das Synodensekretariat geschickt hatte. Nie habe er eine Empfangsbestätigung, geschweige denn eine Antwort erhalten. In seinem Schreiben hatte er den freien Zugang zur überlieferten Liturgie nach dem Römischen Meßbuch von 1962 als ultima ratio in einer Zeit des Glaubensschwundes und Rückgangs der Berufungen bezeichnet. Diese Liturgie spiele eine wichtige Rolle „durch ihre Transzendenz, ihre Schönheit, ihren überzeitlichen Charakter und ihre Lehramtstreue“.

Leider zeigt es sich, daß das so überaus synodale und hörende Rom auch weiterhin ganz bewußt Möglichkeiten zur Belebung des religiösen Lebens und Förderung von Berufungen, zur Stärkung des Glaubens und der Glaubenswiedergabe ignoriert. Man vermeidet, daß Gläubige „die Erfahrung der Tradition“ machen, wie Maugendre es formuliert, indem man der überlieferten Liturgie keine Chance gibt. Oder mit den Worten von Kardinal Hollerich am Ende der Synode gegenüber dem National Catholic Register„Ich kenne Leute, die die Messe im alten Ritus zelebrieren und ich bin mit ihnen befreundet. Ich kann mir vorstellen, daß sie in einer postmodernen Welt davon angezogen werden. Ich verurteile das nicht.“ Der Katholizismus der Tradition sei kein Diskussionsthema gewesen. Man sei „nicht gegen sie und nicht für sie gewesen“. Vermutlich sollten wir darüber im Schatten von Traditionis Custodes auch noch froh sein.

Hierzulande müssen wir uns also weiter auf die von Frau Höfling beschworene „breite Basis“ stützen und zuschauen, wie in „10.000 deutschen Gemeinden unzählige junge Leute als Ministranten dienen“, von denen viele aber außerhalb ihres Dienstes oft kaum noch die Sonntagsmesse besuchen. Die „breite Basis“ ist hier ganz offensichtlich das falsche Vorbild. Und nicht nur hier. Wir müssen sog. katholische Frauenverbände ertragen, die als synodale Geisterfahrer das Frauenpriestertum reklamieren und in manchen Diözesen schon den Predigtdienst okkupieren und sich nicht scheuen, als pseudoliturgisch gekleidete „Albinos“ den Altarraum unsicher zu machen, und wir müssen ideologisierten Jugendverbänden zusehen, die in schillernden Farben herumvagabundieren.

In der Tat: „Vermehrte Eucharistiefeiern auf Latein und die Betonung strikter traditionalistischer Werte sind da schwer vorstellbar.“ Priesterberufungen auch nicht. Und für die breite Basis, „die sich an den Neuerungen des Zweiten Vatikanischen Konzils orientiert“, ist es schon lange keine Sünde mehr, ihrer Sonntagspflicht nicht nachzukommen. Die katholischen Werte werden weiter verdunsten. Die Kirchenbänke werden sich weiter leeren.

Da ist es nur noch bizarr, wenn sich das eingangs erwähnte Nachrichtenportal am 9. November in einem Gedankenexperiment der kontrafaktischen Kirchengeschichte widmet und titelt: Die Kirche als „alte Oma: Eine Welt ohne Zweites Vatikanum. Damals sei man wegen des Rituals in den Gottesdienst gegangen, wird der Jesuit Andreas Batlogg zitiert, und nicht, weil man daraus etwas mitgenommen hätte. Die Messe ohne Konzil wäre heute ein „unverständliches Herumgemurmel, bei dem zwischendurch gebimmelt wird, was auf die Jugend heute wie eine Staatsoper wirken“ würde. Die Kirche wäre eine „alte Oma“, die vom Weltgeschehen nichts mehr mitbekommt.

Und für der Mainzer Dogmatiker Oliver Wintzek leben Traditionalisten in einer „Scheinwelt (…), um die Herausforderungen einer multioptionalen Gesellschaft auszublenden“.

Hier erübrigt sich endgültig jeder Kommentar.

Freuen wir uns stattdessen von ganzem Herzen über florierende junge Ränder, die papsttreu in voller Gemeinschaft mit der römisch-katholischen Kirche stehen und vorbildhaft katholisch sind. Herzlichen Glückwunsch und Gottes reichen Segen!

Quelle: katholisches.info

NEWS: Die Stimmen der Katholiken brachten den Wahlsieg

Eine Nachwahlbefragung von NBC zu den Präsidentschaftswahlen in den USA ergab, dass in den entscheidenden Swing States 56 Prozent der Katholiken Donald Trump, aber nur 41 Prozent Kamala Harris gewählt haben. Damit haben sich die Mehrheitsverhältnisse gegenüber dem Urnengang von 2020 zugunsten Trumps umgekehrt. Wird es nun auch in Europa zu einer Trendwende kommen?

Als Swing States werden jene rund zehn US-Staaten bezeichnet, die keinem der beiden grossen Parteilager sicher zugerechnet werden können. In ihnen haben vielmehr beide Seiten, sowohl Demokraten als auch Republikaner, Aussicht auf Erfolg. Wer die Mehrheit der Swing States für sich gewinnen kann, wird neuer US-Präsident. Das ist Donald Trump nach 2016 zum zweiten Mal gelungen. Massgeblich dazu beigetragen haben die katholischen Stimmen.

LAS VEGAS, NEVADA – SEPTEMBER 13: Republican presidential nominee, former U.S. President Donald Trump, looks one during a campaign rally at The Expo at World Market Center Las Vegas on September 13, 2024 in Las Vegas, Nevada. With 53 days before election day, Former President Trump continues to campaign. (Photo by Justin Sullivan/Getty Images)

Hatten 2020, laut der gleichen Nachwahlbefragung, in diesen Staaten 51 Prozent der Katholiken Joe Biden gewählt und 47 Prozent Donald Trump, so haben am Dienstag 56 Prozent ihre Stimme Donald Trump gegeben, aber nur 41 Prozent Kamala Harris. Anhand der Endergebnisse in den einzelnen Staaten lässt sich daher sagen, dass diese Trendumkehr wahlentscheidend war.

Grundsätzlich bestehen freilich starke Zweifel, dass beim Urnengang 2020 alles mit rechten Dingen zuging. Der schlagendste Hinweis, dass es damals möglicherweise undurchsichtige Manöver grossen Stils gegeben haben dürfte, ist der Vergleich der Gesamtstimmen, die damals Joe Biden erreichte mit jenen, die nun Kamala Harris erhielt.

Harris sicherte sich 2024 68 Millionen Wählerstimmen. Es sind noch nicht alle Stimmen ausgezählt, weshalb sich die Werte noch leicht erhöhen werden, doch am Verhältnis wird sich nichts mehr ändern. 2020 soll Joe Biden aber sagenhafte 81 Millionen Stimmen erhalten haben. Weit mehr stimmen als jeder US-Präsident vor ihm. Schon damals zweifelten Beobachter an dem ungewöhnlichen Höhenflug. Barack Obama, der junge, charismatische linke „Messias“ hatte 2012 nicht einmal 66 Millionen mobilisieren können. Woher sollte also ein farbloser, schon damals seniler Joe Biden plötzlich so viele Millionen zusätzlicher Stimmen bekommen haben? Warum hätten sich gerade durch ihn so viele Wähler wie nie zuvor mobilisieren lassen? Die Frage stand im Raum und dort steht sie noch immer.

Der Zweifel, dass Trump 2020 die zweite Amtszeit „gestohlen“ wurde, hegen daher zahlreiche Amerikaner bis heute. Nun ist ihm die Rückkehr ins Weisse Haus gelungen und damit das, was für unmöglich gehalten wurde. So wie schon 2016 sein Wahlsieg für unmöglich gehalten wurde. Ende Januar 2025 wird Trump für seine zweite Amtszeit angelobt werden.

Trump war, was nicht oft genug wiederholt werden kann, da der Mainstream es verschwiegt, seit dem Sezessionskrieg in den USA der einzige Präsident, in dessen Amtszeit die USA keine offenen Krieg führten. Eine solche Leistung hätte ihm auf Anhieb den Friedensnobelpreis einbringen müssen, doch den hatte man schon an Barack Obama verschenkt, jenem „Heilsbringer“, der ihn nur deshalb nachgeworfen bekam, weil er die Sieg eines weiteren republikanischen Präsidenten verhindert hatte. Dass Obama dann in seiner achtjährigen Amtszeit einen Krieg nach dem anderen vom Zaun brach, interessierte niemand mehr. Die politische Linke ist berüchtigt dafür, ungeniert mit zweierlei Mass zu messen.

In Europa haben sich dieses Mal viele verrechnet, weil sie realitätsfern in ihrer Blase leben. Trump hat ein gutes Gedächtnis. Er ist Geschäftsmann und weiss gute Miene zum bösen Spiel zu machen, doch manchen wird er bei der richtigen Gelegenheit wohl die Rechnung servieren. Nun haben genau jene Kräfte in Europa Aufwind, die vom EU-Establishment geschnitten und ausgegrenzt wurden. An erster Stelle ist Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban zu nennen. Aber auch Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni wird die Chance zu nützen wissen, nachdem man sie in Brüssel bei der Bestellung der EU-Kommission wie ein Schulmädchen vorgeführt hatte. Die Zeiten stehen auf Sturm, denn nun wird sich zeigen, ob die globalistischen Fanatiker doch noch ein wenig Sinn für das Machbare beweisen oder den ganzen Karren ganz an die Wand fahren wollen. Dann könnte es sogar sein, dass die Stunden der EU geschlagen haben, denn Trump deutete bereits in seiner ersten Amtszeit an, dass er in der EU keinen Mehrwert sieht. Alle für die USA nötigen Beziehungen könnten mit den einzelnen Staaten auch bilateral ausgehandelt werden, wie dies schon für Grossbritannien der Fall ist.

Im Hintergrund beobachtet man in Moskau das ganze Geschehen und könnte unerwartete Morgenluft wittern. Die Mainstream-Zentralen werden zwar wieder Russland die Schuld an allem geben, doch die liegt im konkreten Fall allein bei Brüssel und einigen europäischen Hauptstädten. Dort hat man sich entschieden, ganz ohne Not in einen fanatisch anmutenden Konflikt mit Russland zu treten und auf der Propagandaorgel zu spielen, wie man es eigentlich nicht mehr für möglich gehalten hatte. Dabei hätte man den Ukraine-Krieg mit etwas gutem Willen unschwer verhindern können. Fest steht, dass mit diesem Konfrontationskurs nicht die Interessen der europäischen Völker vertreten wurden. Aber das kennt man schon von der Massenmigration seit 2015 und dem Corona-Regime 2020 bis 2023. 

Vielleicht ist nun die Zeit gekommen, diese Macht Spielchen jener, die im Dunkeln sitzen und die niemand sieht, zu beenden.

Insofern stimmt, wie Report24, ein alternatives Medium, zum Ausgang der US-Wahlen titelte: „Das amerikanische Volk hat sich selbst befreit“. Werden sich auch die europäischen Völker selbst befreien? Die bundesdeutschen Wähler dürften bald Gelegenheit dazu haben. Und die Bundesrepublik Deutschland ist immerhin nach den USA der bedeutendste westliche Staat.

Und noch jemand ist über den Wahlausgang wenig erfreut: Papst Franziskus in Santa Marta…

Quelle: katholisches.info

NEWS: Die Mundkommunion: Ein Relikt aus dem Mittelalter oder ein Zeichen der Ehrfurcht?

Die Mundkommunion, also die Praxis, die Hostie direkt auf die Zunge gelegt zu bekommen, wird oft als eine „mittelalterliche“ Tradition angesehen. Diese Perspektive führt manche Menschen dazu, die Mundkommunion als veraltet zu betrachten und dafür zu plädieren, sie ganz abzuschaffen. Doch ist diese Form der Kommunion wirklich überholt, oder birgt sie einen wertvollen geistlichen Sinn, der in der heutigen Zeit vielleicht sogar besonders wertvoll sein könnte?

Historisch gesehen hat sich die Mundkommunion in der westlichen Kirche tatsächlich im Mittelalter verbreitet. Sie entstand aus einer tiefen Ehrfurcht vor der Eucharistie, dem Leib Christi, den die Gläubigen so würdevoll wie möglich empfangen wollten. Die Vorstellung war, dass die Hände der Gläubigen weniger „rein“ seien als die Hände des Priesters, und die Mundkommunion sollte dabei helfen, eine respektvolle Distanz zu wahren. Dies hat auch mit einer spirituellen Haltung zu tun, die betont, dass das Heilige den Menschen übersteigt und ihm nur mit grösstem Respekt und Hingabe begegnet werden sollte.

Gegner dieser Praxis argumentieren, dass sie heute unzeitgemäss sei und ein hierarchisches Verhältnis zwischen Priester und Laien zementiere. Sie favorisieren die Handkommunion als eine Form, die die Gläubigen stärker aktiv beteiligt und ihnen ermöglicht, das Sakrament selbst zu „empfangen“. Dies entspricht dem Geist der modernen Liturgie und des Zweiten Vatikanischen Konzils, das die Laien stärker in das Geschehen des Gottesdienstes einbeziehen wollte.

Doch gibt es auch viele Gläubige, die in der Mundkommunion einen Akt der Hingabe und Ehrfurcht sehen, der in der heutigen, oft hektischen Welt eine besondere Bedeutung hat. Gerade in einer Zeit, in der viele Traditionen hinterfragt werden, kann die Mundkommunion eine bewusste Entscheidung für das Sakrale darstellen. Sie bietet Raum für eine tiefe Begegnung und persönliche Beziehung zu Gott, die nicht allein durch Modernisierung und äussere Anpassung ersetzt werden kann.

NEWS: Amin Afshar Naderi: «Die iranische Geheimpolizei hätte mich nicht mehr in Ruhe gelassen!»

In der Schweiz bereiten sich die Kirchen auf den Sonntag der verfolgten Kirche vor, der am 10. und 17. November stattfindet. Diese Sensibilisierungs- und Solidaritätsveranstaltung stellt dieses Jahr die Verfolgung von Christen in den folgenden drei Ländern vor: Iran, Burkina Faso und Nordkorea. Amin Afshar Naderi, ein Christ muslimischer Herkunft, der wegen seines christlichen Glaubens im Iran zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt wurde, berichtet über seine Erfahrungen als Christ im Iran.
Im Iran leben etwas mehr als ein Prozent Christen. Und während die Bevölkerung im Allgemeinen eine eher positive Sicht auf diese Minderheit hat, weil sie sich sozial engagiert und aufrichtig ist, ist die Sicht der Regierung auf sie ganz anders.

Amin Afshar Naderi, wie betrachtet die iranische Regierung die Christen? 

Im Allgemeinen teilt die Regierung die Bevölkerung in drei Kategorien ein: Unterstützer des Regimes, Gegner und Feinde. Die Mehrheit der Bevölkerung gehört ihrer Ansicht nach zu den Gegnern und Christen werden sogar als Feinde eingestuft. Dies äussert sich in strengen Restriktionen gegen sie. Obwohl Persisch die allgemeine Sprache im Iran ist, ist es ihnen beispielsweise nicht erlaubt, über die Bibel auf Persisch zu sprechen. In den Kirchen dürfen sie nur auf Armenisch oder Assyrisch sprechen oder predigen, und die Anwesenheit von Nichtchristen oder Christen mit muslimischem Hintergrund ist verboten. Ebenso ist es verboten, eine Bibel in persischer Sprache zu besitzen. Schliesslich ist es für einen Christen unmöglich, Regierungs-, Militär- oder andere sensible Stellen zu erhalten. 

Während Christen, die Teil einer traditionellen christlichen Gemeinschaft sind, wie Armenier oder Assyrer, bis zu einem gewissen Grad toleriert werden, sind es vor allem neu konvertierte Christen und Christen mit muslimischem Hintergrund, die Reaktionen hervorrufen. Wie sehen diese Reaktionen aus? 

Dies ist in der Tat der Fall. Die Regierung hat kein Mitleid mit aktiven Christen, die unter Muslimen arbeiten oder vom Islam zum Christentum konvertiert sind. Sie haben praktisch keine Rechte. Wenn sie ihre christliche Identität offenbaren, werden sie von der Universität oder ihrem Arbeitsplatz verwiesen, von ihrer Familie und ihren Freunden verstossen. Sie müssen regelmässig Sicherheitskontrollen durchlaufen.  

Sie wurden zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt, aus welchem Grund ?  

Ich wurde angeklagt, gegen die nationale Sicherheit des iranischen Staates gehandelt zu haben, Hauskirchen organisiert und geleitet zu haben und durch die Beleidigung von Heiligen und Propheten des Islams Gotteslästerung betrieben zu haben. Dafür wurde ich zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt.
Es kommt häufig vor, dass die Regierung Anschuldigungen gegen Christen im Namen der nationalen Sicherheit in politische und sicherheitsrelevante Anschuldigungen umwandelt. In meinem Fall wurde ich aufgrund meines Status als Christ mit muslimischem Hintergrund wie ein Landesverräter behandelt. 

Ist es eine gute Nachricht, dass es möglich ist, Christen im Iran gegen Kaution freizulassen? 

Diese Option ist ein Manöver der Regierung, um an das Vermögen des Angeklagten zu gelangen, sodass er gezwungen ist, das Land kurzfristig zu verlassen. Ich habe das erlebt: nachdem ich auf Kaution freigelassen wurde, haben die Kontrolle, der Druck und die Unfähigkeit, wieder eine Arbeit zu finden, meinen Alltag so sehr verschlechtert, dass mir nur die Wahl blieb, entweder ins Exil zu gehen oder über kurz oder lang wieder ins Gefängnis zu gehen. Die iranische Geheimpolizei hätte mich nie wieder in Ruhe gelassen. 
Im Iran ist die Freilassung gegen Kaution auch eine Methode, die von der Regierung eingesetzt wird, um Verbindungen zwischen Christen aufzudecken oder sogar den Angeklagten als Köder zu benutzen, um diejenigen als Christen zu identifizieren, die bereit wären, eine Kaution für ihn zu zahlen. 

Die Kirchen in der Schweiz bereiten sich auf den Sonntag der verfolgten Kirche vor, an dem der Iran, aber auch Burkina Faso und Nordkorea im Mittelpunkt stehen werden. Was möchten Sie der Schweizer Kirche zu diesem Anlass sagen? 

Dass die Lektionen, die wir durch das Erleben von Verfolgung lernen können, grosse Schätze sind. Sie ermöglicht es uns, die biblische Lehre in die Praxis umzusetzen. Wir alle können in unserem christlichen Leben auf die eine oder andere Weise Verfolgung erfahren, sei es in der Gesellschaft, bei der Arbeit, in der Familie oder bei Freunden. Diese Erfahrungen prägen unseren geistlichen Charakter sowie unsere Weltanschauung und unsere Prioritäten.

Ich möchte die Christen in der Schweiz ermutigen, Widrigkeiten als eine Situation zu betrachten, die die Resilienz fördert, und nicht als Versagen, und zu versuchen, sie zu überwinden.

Quelle: Open Doors Schweiz

Mittwochskolumne: Wahre Demokratie in der Kirche

Bern (novaradio.ch): Gestern hat Donald Trump die amerikanischen Präsidentschaftswahlen gewonnen. Der Wahlkampf war von einer grossen Intensität geprägt und es floss viel Geld in den Abstimmungskampf. Viele Lobbyisten haben auf beiden Seiten viel gespendet, damit ihr Kandidat bzw. ihre Kandidatin gewinnt. Auch in anderen Ländern sind die Wahlkämpfe sehr stark beeinflusst von Geld und Macht. Die Schweiz ist hier auch keine Ausnahme. Viele Menschen wünschen sich, dass die Kirche auch mehr Demokratie wagen solle. Fragen der Sexualmoral oder der Zulassungsbedingungen für die Priesterweihe sollen dem Mehrheitsprinzip unterstellt werden. Obwohl Papst Franziskus immer wieder betont, dass seine Vorstellung von Synodalität nichts mit diesem Mehrheitsprinzip zu tun hat, drängen progressive Kräfte in der Schweizer Kirche darauf, die Kirche nach ihren Vorstellungen zu verändern. Nicht mehr das Wort Gottes soll im Zentrum sein, sondern die Ideen und Ideologien von Menschen.

Die Kirche ist aber kein Parlament, sondern eine Gemeinschaft der Hörenden. Es ist Gottes Wille, der im Zentrum stehen sollte, nicht derjenige der Mehrheit. In der Kirche darf es auch nicht darum gehen, die andere Person überzeugen zu wollen, sondern gemeinsam die Wahrheit zu finden und dieser Wahrheit zu folgen. Die Wahrheit ist dabei aber immer Jesus Christus. Ich bin ein Befürworter des Ansatzes von Papst Franziskus, neue Wege des Miteinanders in der Kirche zu suchen und jede Form von Machtmissbrauch einzuschränken. Ich glaube, dass uns dieser Weg nur gelingen wird, wenn wir die Kirche nicht als politisches System sehen, sondern als gemeinsame Familie, in der jeder in Demut dem Mitmenschen dient. Dieses Dienen geschieht als Laie, als Priester oder als Bischof. Alle sind gleich wichtig, ob klein oder gross. Demokratie bedeutet Volksherrschaft. Gott hat den Menschen dazu berufen, über die Erde zu herrschen. Das bedeutet nicht, dass er die Erde ausbeuten soll, sondern dass das Materielle dem Menschen dienen soll und nicht umgekehrt. Heute dienen viele Menschen dem Geld und werden vom materiellen Reichtum beherrscht. Jeder, der sich das Verhalten von Jugendlichen am Handy anschaut, weiss, wovon ich rede. Eine wahre Herrschaft des Menschen, eine wahre Herrschaft des Volkes kann nur dort stattfinden, wo wir uns fragen, was Gottes Wille für uns ist. Dies ist dann eine wahre Demokratie. Versuchen wir als Christen, nicht wie die Mächtigen dieser Welt zu sein und andere

Menschen von unserer Meinung zu überzeugen, damit wir Macht über sie haben, sondern versuchen wir Kinder Gottes zu sein, die auf Gott vertrauen und dem Mitmenschen helfen, das Leben in Fülle zu haben. DR

NEWS: War Benedikt XVI. der letzte Papst vor der Wiederkunft Jesu Christi?

Die Frage, ob Benedikt XVI. der letzte Papst vor der Wiederkunft Jesu Christi war, bewegt viele Gläubige und Forscher religiöser Prophezeiungen. Solche Überlegungen basieren oft auf bestimmten prophetischen Schriften und Visionen, die seit Jahrhunderten in der Kirche kursieren, darunter die umstrittene Prophezeiung des Malachias, die eine Liste von Päpsten bis zum „letzten Papst“ (dem sogenannten Petrus Romanus) enthält.

Diese Prophezeiung wird Benediktinermönch Malachias zugeschrieben und beschreibt in Form von kurzen Versen eine Abfolge von 112 Päpsten. Papst Benedikt XVI. war in dieser Liste der 111. Papst, und sein Nachfolger Papst Franziskus könnte der letzte sein, bevor – so die Prophezeiung – das „Ende der Weltstadt“ (Rom) und das Gericht folgen. Da diese Prophezeiung jedoch nicht offiziell von der katholischen Kirche anerkannt ist und möglicherweise erst Jahrhunderte nach Malachias’ Tod entstanden ist, bleibt ihre Bedeutung unklar und umstritten.

Papst Benedikt XVI. selbst hat sich nie in solchen spekulativen Aussagen über das Papsttum geäussert. Vielmehr sah er seine Rolle als eine von Gebet, Theologie und der Vertiefung des Glaubens. Sein Rücktritt im Jahr 2013 war einzigartig in der modernen Geschichte der Kirche, und er selbst betonte immer, dass er in Demut und Gehorsam gegenüber Gott handelte.

Papst Franziskus hat sich ebenfalls nicht mit diesen Spekulationen auseinandergesetzt. Er konzentriert sich darauf, die Kirche als eine Institution der Nächstenliebe, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit zu leiten, wie auch seine Botschaften der Synodalität und Öffnung für die Welt zeigen.

Letztlich sagt die katholische Kirche, dass das Wissen um den Zeitpunkt der Wiederkunft Jesu allein Gott vorbehalten ist und dass Menschen sich nicht an Spekulationen beteiligen sollten. Stattdessen sind die Gläubigen aufgerufen, ihre Zeit zu nutzen, um Gutes zu tun, für Gerechtigkeit einzutreten und den Glauben zu leben. Ob Benedikt XVI. oder ein anderer Papst der „letzte“ ist, wird die Kirche vertrauensvoll in Gottes Hände legen – und bis dahin in ihren Aufgaben und ihrem Auftrag fortfahren.

NEWS: Papst Franziskus, die Synode und das Heiligste Herz Jesu: Ein Ruf zur Erneuerung und Einheit

Papst Franziskus hat sich in seinem Pontifikat stark für eine Kirche des Zuhörens, der Offenheit und der Nähe zu den Menschen eingesetzt. Seine Vision einer „Kirche im Aufbruch“ prägt auch die aktuelle Bischofssynode zur Synodalität, die das Miteinander der Kirche auf ein neues Fundament stellen möchte. Die Themen Einheit und Herzenskultur, wie sie durch das Bild des Heiligsten Herzens Jesu symbolisiert werden, spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Das Heiligste Herz Jesu gilt seit Jahrhunderten als ein kraftvolles Symbol für das Mitgefühl und die Barmherzigkeit Gottes. Im Herzen Jesu erkennt die Kirche das unveränderliche Versprechen Gottes, den Menschen nahe zu sein und sie in Liebe zu umfassen. Gerade Papst Franziskus betont immer wieder die Barmherzigkeit und das Mitfühlen als zentrale Werte für das kirchliche Leben. In seinem Anliegen, die Kirche offener und mitfühlender zu gestalten, spiegelt sich das Ideal des Heiligsten Herzens Jesu wider – ein Herz, das für alle schlägt und den Schmerz sowie die Freude der Menschen teilt.

In der Synode zur Synodalität, die seit 2021 vorbereitet wird und auf den Austausch zwischen den Bischöfen sowie der weltweiten katholischen Gemeinschaft setzt, zeigt sich das Bemühen des Papstes, die Kirche als Gemeinschaft neu zu denken. „Synodalität“ bedeutet, gemeinsam auf dem Weg zu sein und dabei aufeinander zu hören. Papst Franziskus fordert, dass die Kirche offener für die Erfahrungen und Anliegen aller Gläubigen wird und dabei vor allem die Stimme derer hört, die bisher am Rande standen – sei es aufgrund sozialer, kultureller oder anderer Barrieren.

Das Heiligste Herz Jesu verkörpert in diesem Zusammenhang nicht nur die Liebe Christi, sondern auch einen Auftrag: die Bereitschaft, für andere zu brennen und ihr Leid ernst zu nehmen. Die Synode bietet eine historische Chance, diese Werte in die heutige Welt zu tragen und eine Kirche zu schaffen, die von innen heraus erneuert wird. Franziskus erinnert daran, dass eine solche Erneuerung nicht nur von Strukturänderungen lebt, sondern auch von einer „Umkehr des Herzens.“ Für ihn bedeutet das, sich in Christus zu verwurzeln und in der Liebe und im Dienst am Nächsten vereint zu bleiben.

Papst Franziskus lädt durch die Synode zur Reflexion und Erneuerung ein, so wie das Herz Jesu uns zur radikalen Liebe aufruft. Sein Ziel ist eine Kirche, die Barmherzigkeit lebt, die auf Menschen zugeht und für Gerechtigkeit und Solidarität einsteht. Damit erinnert er an die Aufgabe, die die Kirche seit jeher verfolgt: ein Herz zu haben für alle Menschen und die Liebe Gottes durch Taten sichtbar zu machen.

In Zeiten globaler Krisen, sozialer Spannungen und zunehmender Spaltungen ruft Papst Franziskus dazu auf, das Bild des Heiligsten Herzens Jesu als eine Quelle der Einheit und des Mitgefühls neu zu entdecken. Es ist ein Symbol dafür, dass die Kirche ihre Energie und ihr Streben darauf richten soll, ein heilendes und vereinigendes Herz für die Welt zu sein. Die Synode ist dabei ein wichtiger Schritt, um diese Vision zu verwirklichen – eine Kirche des Zuhörens und des Verstehens, die das Herz Christi in ihrer Mitte trägt und es durch ihr Handeln sichtbar macht.

NEWS: Gay Pride und Heiliges Jahr – wie passt das zusammen?

Auf den ersten Blick könnte die Verbindung zwischen Gay Pride und einem Heiligen Jahr unpassend erscheinen. Während Gay Pride als eine Feier der Vielfalt, Akzeptanz und der Rechte der LGBTQ+-Gemeinschaft bekannt ist, hat ein Heiliges Jahr eine tief spirituelle Bedeutung in der katholischen Kirche und ruft zur Erneuerung des Glaubens und zur Umkehr auf. Doch bei genauerem Hinsehen gibt es überraschende Berührungspunkte, die eine tiefere Reflexion über Inklusion und Nächstenliebe anregen.

Ein Heiliges Jahr in der katholischen Tradition ist ein besonderes Jahr, das aufgerufen wird, um eine Rückkehr zu spirituellen Werten, zur Vergebung und zur Versöhnung zu fördern. Es bietet die Chance, über die eigene Rolle in der Gemeinschaft und die Verantwortung für das Wohl aller nachzudenken. In diesem Sinne richtet es sich an alle Gläubigen und lädt zur Gemeinschaft und Einheit ein.

Gay Pride wiederum ist Ausdruck des Strebens nach Gleichberechtigung und Würde. LGBTQ+-Menschen feiern ihre Identität, erinnern an die Kämpfe für ihre Rechte und betonen die Bedeutung von Akzeptanz und Solidarität. Gerade in der heutigen Zeit ist das Streben nach einem inklusiveren Umgang miteinander wichtiger denn je, und für viele Gläubige ist dies ein zentrales Element des Glaubens.

Die Frage, wie Gay Pride und ein Heiliges Jahr zusammenpassen, lässt sich beantworten, wenn wir den Fokus auf zentrale christliche Werte wie Liebe, Respekt und Akzeptanz legen. Papst Franziskus hat in den letzten Jahren die Notwendigkeit betont, allen Menschen mit Respekt und Mitgefühl zu begegnen, unabhängig von ihrer Identität. Auch wenn die katholische Kirche in Fragen der Sexualität und Identität häufig eine konservative Haltung vertritt, gibt es innerhalb der Kirche eine zunehmende Offenheit gegenüber LGBTQ+-Menschen.

Das gemeinsame Ziel, das sich daraus ergibt, ist ein inklusives Miteinander, das auf Verständnis und Annahme aufbaut. In dieser Hinsicht können Gay Pride und ein Heiliges Jahr eine gemeinsame Botschaft von Wertschätzung und Respekt vermitteln, die über Unterschiede hinweg zu einem Gefühl von Gemeinschaft führt. Beide Ereignisse rufen dazu auf, sich gegenseitig zu akzeptieren und als Teil einer grossen Gemeinschaft zu sehen – einer Gemeinschaft, die auf Mitgefühl, Versöhnung und der Würde eines jeden Menschen beruht.

In einer Welt, in der Ausgrenzung und Diskriminierung nach wie vor bestehen, erinnert die Verbindung von Gay Pride und einem Heiligen Jahr daran, dass das Streben nach spiritueller Erneuerung und das Engagement für Gerechtigkeit und Toleranz sich gegenseitig ergänzen können. Sie ist ein Aufruf, über Dogmen hinaus zu denken und die Werte des Glaubens für ein respektvolles und einladendes Miteinander zu nutzen.

Nachrichtensendung vom 01.11.2024

Vatikan: Dokument zum Missbrauch

Erzbischof Strickland zur US-Wahl

Mittwochskolumne: Allerheiligen und Allerseelen

Bern (novaradio.ch): Am 1. November feiert die Kirche Allerheiligen und am 2. November Allerseelen. Ich möchte diese Kolumne nutzen, um darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig es ist, für die Verstorbenen zu beten und sich selbst bewusst zu machen, dass wir alle einmal vor Gott stehen werden. Leider wird der Tod in unserer Gesellschaft immer stärker verdrängt. Viele Menschen gehen nicht mehr an den Friedhof, meiden Beerdigungen und denken auch selbst nicht über ihre Vergänglichkeit nach. Oft finden auch keine richtigen Beerdigungen mehr statt, sondern die Asche eines Toten wird einfach zuhause aufbewahrt oder verstreut. Es scheint, als würde man sich für den Tod schämen. Ganz besonders zeigt sich dies in der Tatsache, dass viele Menschen den Selbstmord als einzig möglichen Weg wählen, um einer Krankheit oder dem Alter zu entfliehen. Mir geht es nicht darum, die einzelnen Menschen, die einen Selbstmord verüben, zu verurteilen. Mir geht es um unsere Gesellschaft, die obwohl sie den Tod so verdrängt hat, eine Kultur des Todes und nicht des Lebens aufgebaut hat. Das Verdrängen von Leid hat nicht zu einer freudvolleren Gesellschaft geführt, sondern zu einer Gesellschaft, die orientierungslos ist und kein echtes Glück mehr spürt.

Der wichtigste Schritt zu einer Kultur des Lebens ist es, sich vor Augen zu führen, dass wir Menschen für die Ewigkeit geschaffen worden sind. Mit dem irdischen Tod endet nicht unsere Existenz. Daher dürfen wir uns auch vor nichts zu stark fürchten, was uns hier auf Erden passieren könnte. Natürlich haben wir Angst vor Krankheiten, Leiden und dem Tod, aber diese Furcht darf niemals grösser sein als die Hoffnung, dass Gott alles, was schlecht ist, in Gutes verwandeln kann. Jede noch so grosse Trauer kann durch Gott in überreiches Glück verwandelt werden. Der zweite Schritt ist, für unsere Verstorbenen zu beten. Wenn wir für unsere Verstorbenen beten, helfen wir ihnen und uns. Die Einheit, die uns mit den Menschen verbindet, die wir während ihrer irdischen Zeit geliebt haben, endet nicht mit dem Tod. Aber wir sollten auch für die Menschen beten, mit denen wir kein gutes Verhältnis hatten und auch für die Menschen, für die niemand betet. Der letzte Schritt ist wohl der schwierigste. Wenn wir uns bewusst sind, dass wir alle einmal sterben werden, dann muss dies auch Konsequenzen für unser jetziges Leben haben. Sich über Kleinigkeiten aufzuregen, nachtragend zu sein oder unbedingt andere Menschen dominieren zu wollen ist unsinnig in Anbetracht der Tatsache, dass wir

unsere Ewigkeit bei Gott verbringen werden und vieles von dem, was uns jetzt wichtig ist, nicht mitnehmen können. Das bedeutet nicht, dass wir im Hier und Jetzt fatalistisch leben sollen, aber dass wir im Umgang mit den vergänglichen Gütern vorsichtig und weise sind. Das einzig wichtige Gut ist Gott und die Mitmenschen, die Gott uns schenkt.

Nutzen wir den Monat November, um vermehrt für die Verstorbenen zu beten und auch uns bewusst zu werden, dass wir für die Ewigkeit bei Gott geschaffen sind. DR

Schule der Theologie: Werte in Zeiten des Umbruchs Teil 4

ZOOM: Das Kreuz Teil 1

Alles zum Thema Kreuz

Erklärung der Liturgie: Teil 39

Pax vobis vom 27.10.2024

Heute können sie in der Sendung, unter anderem, folgendes hören: Alles zum Allerheiligenfest, zum Martinsfest und was ist der Rosenkranz. Es lesen Drazenka Pavlic, Vera Novakovic und Pero Martinic.

Danas u prijenosu između ostalog možete čuti: Sve o blagdanu Svih svetih, Martinju i što je krunica. Citaju Drazenka Pavlic, Vera Novakovic i Pero Martinic.

Theologiestunde: Keuschheit Teil 16

Schule der Theologie: Werte in Zeiten des Umbruchs 4

Kirchenjahr: Oktober/November

Erklärung der Liturgie: Teil 38

Mittwochskolumne: Politischer Einsatz eines Katholiken in der Kirchgemeinde

Bern (novaradio.ch): Im Herbst gibt es nicht nur viele politische Versammlungen in Gemeinden, an denen die Jahresrechnung und das Budget für das nächste Jahr besprochen werden, sondern auch Versammlungen von Kirchgemeinden, die ebenfalls Jahresrechnung und Budget besprechen. Vielen Katholiken ist nicht bewusst, dass in den meisten Kantonen der Schweiz ein sogenanntes duales System vorherrscht, bei dem die Finanzen und auch viele Personalfragen einer Kirchgemeinde nicht in den Händen des Pfarrers bzw. Bischofs liegen, sondern in denen von Laien. Leider ist es so, dass viele dieser Laien, welche massgeblich das Geschick einer Pfarrei lenken, nicht wirklich gläubig sind. Ich möchte diese Kolumne nutzen, um alle Leserinnen und Leser aufzufordern, sich über die aktuelle Situation in der eigenen Kirchgemeinde zu informieren. Wenn Sie ein Kirchgemeindebüchlein erhalten, in dem Auskunft über die Verwendung der Kirchensteuergelder gegeben wird, studieren Sie dieses bitte ganz genau. Oft ist es so, dass in vielen Kirchgemeinden die Gelder nicht für pastorale Anliegen wie die Feier von Heiligen Messen, für die Beichte, einen lehramtstreuen Religionsunterricht und für die Neuevangelisierung gebraucht werden, sondern für viele Dinge, die nichts mit dem eigentlichen Auftrag der Kirche zu tun haben. Vor allem ausländische Katholiken kennen sich gar nicht mit diesem System aus und meiden es, sich darüber zu informieren oder an die Kirchgemeindeversammlungen zu gehen. Das ist falsch! Wir sind nicht nur Katholiken in der Kirche, beim Gebet oder in der tätigen Nächstenliebe, sondern auch als Steuerzahler. Wenn wir es zulassen, dass unsere Steuergelder missbraucht werden, um der Kirche zu schaden, dann machen wir uns mitschuldig. Versuchen Sie also, aktiv am kirchgemeindepolitischen Geschehen in Ihrer Kirchgemeinde teilzunehmen. Der erste Schritt dazu ist es, sich gründlich zu informieren. Wenn Sie Mühe haben, die Informationen, die Ihnen zugeschickt werden, zu verstehen, dann fragen Sie nach. Es ist Ihr Recht zu wissen, wie die Kirche vor Ort die Steuergelder verwendet.

Bitten wir den Heiligen Geist, dass er uns die Kraft und die Weisheit gibt, auch als politische Bürger in der Kirchgemeinde Gott und den Mitmenschen zu dienen. DR

NEWS: Stehen die Visitatoren der Petrusbruderschaft fest?

Seit die Priesterbruderschaft St. Petrus (FSSP) Ende September eine bevorstehende Apostolische Visitation durch Rom bekanntgab, herrscht große Unruhe. Zu schlecht waren in den vergangenen zehn Jahren die Erfahrungen mit bergoglianischen Visitatoren, denen nicht selten Kommissare auf den Fuß folgten. Die Frage lautete seither: Wen wird die römische Ordenskongregation zur Überprüfung der Petrusbrüder entsenden? Darauf scheint es nun eine Antwort zu geben.

Die Rom-Korrespondentin Diane Montagna, vielen bekannt durch ihre mutigen Fragen während der Amazonassynode zur Pachamama und durch das Gesprächsbuch mit Bischof Athanasius Schneider, nannte auf X (vormals Twitter) zwei Namen. Demnach hat die Ordenskongregation zwei emeritierte Erzbischöfe als Visitatoren beauftragt: Msgr. Diarmuid Martin, emeritierter Erzbischof von Dublin in Irland, und Msgr. Bernard-Nicolas Aubertin, emeritierter Erzbischof von Tours in Frankreich.

Von Erzbischof Diarmuid Martin ist bekannt, dass er zur Umsetzung des Motu proprio Summorum Pontificum in seinem Erzbistum einen Messort für den überlieferten Ritus einrichtete, der noch heute existiert. Allerdings kritisierte er in der Vergangenheit auch schon Johannes Paul II. wegen dessen Verteidigung der kirchlichen Morallehre als „schlechten Theologen“, obwohl dieser ihn 1999 im Petersdom zum Bischof geweiht und schließlich zum Primas von Irland ernannt hatte. Msgr. Martin machte seine Karriere im Päpstlichen Rat für Gerechtigkeit und Frieden, ehe er 2003 nach Irland zurückgeschickt wurde. Es fällt auch auf, dass Erzbischof Martin, der bis 2020 Erzbischof von Dublin war, einen gewissen Gefallen am bergoglianischen Katholiken-Bashing zu haben scheint. Auch Martin beschimpfte bereits die Katholiken als „engstirnig und verbittert“, während er lobende Worte für andere Religionen fand. So begrüßte er den Islam als „Teil der irischen Familie“.
Auch zu anderen „Baustellen“ in der Kirche schwächelt der emeritierte irische Primas, so sprach er sich im Zuge der Vorbereitungen für die Synodalitätssynode für die Zulassung von Frauen zum Diakonat aus. Trotz einiger markiger Aussagen gilt vergleichbares auch in der Homo-Frage. Msgr. Diarmuid Martin war es der zusammen mit Rom 2018 das Weltfamilientreffen ausrichtete, bei dem erstmals Homo-Aktivitäten stattfinden konnten, die vom US-Jesuiten P. James Martin organisierte werden konnten, der einen direkten Draht zu Santa Marta unterhält.

Der Zisterzienser Msgr Bernard-Nicolas Aubertin war bis 2019 Bischof von Tours und zuvor von Chartres. Msgr. Aubertin gehört zweifelsohne nicht zu den Freunden der Tradition, zu sehr ist er selbst in die Windungen und Irrungen der modernen Liturgiereformen eingebunden. Da paßt es ins Bild, daß Papst Franziskus ihn 2016 im Zuge einer Säuberung in die römische Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung berief. Während die traditionsverbundenen Kardinäle Burke, Ranjith und Pell von Franziskus entlassen wurden, nahmen der homophile Erzbischof von Wellington, der Bugnini-Sekretär Msgr. Piero Marini und eben Erzbischof Aubertin an ihrer Stelle Platz.
Jean Madiran warf Msgr. Aubertin vor, die von Benedikt XVI. angestrebte Heilung der Wunde, die der Kirche durch die radikale Liturgiereform von 1969 geschlagen wurde, „künstlich“ am Leben erhalten zu wollen.
Nach seiner Emeritierung zog sich Msgr. Aubertin in eine Zisterzienserabtei bei Freiburg im Üechtland zurück. In Freiburg befindet sich das Generalhaus der Petrusbruderschaft.

Die genaue Bedeutung dieser Ernennung zu Visitatoren, die von Rom noch nicht bestätigt wurde, muss sich erst noch zeigen.

Quelle: katholisches.info

NEWS: Video der Priesterweihen der FSSP in Deutschland

Der deutschsprachige YouTube-Kanal der Bruderschaft St. Peter hat kürzlich ein Highlight-Video von der Priesterweihe von sieben Männern veröffentlicht, die am vergangenen 15. Juni in der Kirche St. Peter und Paul in Lindenberg (Bayern) gefeiert wurde. Weihbischof war Wolfgang Haas, der im September letzten Jahres emeritierte Erzbischof von Vaduz in Liechtenstein, der gerade sein goldenes Priesterjubiläum gefeiert hatte. Es gibt mehrere Aufnahmen von dem schönen Brauch (der nicht formell Teil des Ritus ist), bei dem die neugeweihten Priester ihren Müttern das Tuch geben, das ihnen bei der Salbung um die Hände gebunden wird. Es ist ein alter Brauch, dass die Mutter eines Priesters mit diesem Tuch in der Hand begraben wird, um zu symbolisieren, dass sie Gott einen Priester gegeben hat und dafür im Himmel belohnt wird. Über 900 Menschen waren bei der Zeremonie anwesend. Feliciter, et ad multos annos!

Priestly ordinations for FSSP | 2024

Quelle: Neue Liturgische Bewegung

Schweizer Heilige: Teil 2

Abt Adelbert

Schule der Theologie: Werte in Zeiten des Umbruchs Teil 3

Schule der Theologie: Werte in Zeiten des Umbruchs Teil 2

Theologiestunde: Keuschheit Teil 16

Heilige: Heiliger Lukas

Heiliger Lukas: Apostel, Evangelist und Patron der Künstler

Der Heilige Lukas ist eine zentrale Figur im Christentum und wird als einer der vier Evangelisten und Autor des Lukasevangeliums und der Apostelgeschichte verehrt. Sein Festtag wird am 18. Oktober gefeiert, und er gilt als Schutzpatron zahlreicher Gruppen, insbesondere der Künstler, Ärzte und Schriftsteller.

Lukas stammte wahrscheinlich aus Antiochia und war von Beruf Arzt. Seine enge Verbindung zum Apostel Paulus, den er auf mehreren Missionsreisen begleitete, wird in den Paulusbriefen erwähnt. Als einer der Evangelisten ist Lukas besonders für sein tiefes Verständnis der Menschlichkeit Jesu bekannt. Sein Evangelium zeichnet sich durch eine besondere Betonung der Barmherzigkeit und Fürsorge für die Armen und Ausgegrenzten aus. Die Gleichnisse vom Barmherzigen Samariter und vom Verlorenen Sohn, die im Lukasevangelium überliefert sind, zählen zu den eindrucksvollsten Erzählungen der christlichen Überlieferung.

Lukas wird traditionell auch als Maler verehrt. Der Legende nach soll er das erste Bild der Jungfrau Maria gemalt haben, was seine Rolle als Patron der Künstler begründet. Diese Tradition hat über die Jahrhunderte hinweg zahlreiche christliche Künstler inspiriert, die Lukas als Vorbild und Fürsprecher für ihre Arbeit sehen.

Neben den Künstlern ist Lukas auch der Patron der Ärzte, ein Titel, der auf seine Tätigkeit als Arzt zurückgeht. Die Verehrung als Patron der Heilkunst unterstreicht das christliche Ideal der Fürsorge und Nächstenliebe, das in seiner Lebensgeschichte und seinen Schriften zum Ausdruck kommt.

Das Erbe des Heiligen Lukas ist tief in der christlichen Kunst und Liturgie verwurzelt. Er wird oft als Symbol für den geflügelten Stier dargestellt, eines der vier Lebewesen aus der Vision des Propheten Ezechiel, die in der christlichen Ikonographie den vier Evangelisten zugeordnet sind. Der Stier steht in der christlichen Symbolik für Opferbereitschaft und Geduld – Eigenschaften, die Lukas in seinem Evangelium und seinem Wirken verkörpert.

An der Seite Mariens

Überhaupt schreibt Lukas so ausführlich und sensibel über Maria wie kein anderer seiner Evangelisten-Kollegen. Ob er sich dabei auf Erzählungen der Gottesmutter selbst stützen konnte, wissen wir nicht, doch nur bei Lukas finden sich die Verkündigung an Maria, ihr Besuch bei Elisabeth oder die Episode vom zwölfjährigen Jesus im Tempel. Dieser feine Pinselzug hat ihm die Legende eingetragen, er sei gar kein Arzt, sondern vielmehr Maler gewesen. In Rom werden mehrere Ikonen gezeigt, die von seiner Hand stammen sollen. Wie der heilige Lukas starb, darüber geben die Quellen wenig her – einige sprechen von seinem Märtyrertod, andere davon, dass er ein hohes Alter erreicht habe. Die älteste Tradition sieht ihn in Griechenland, wo er sein Evangelium geschrieben und mit 84 Jahren gestorben sein soll.

Nachrichtensendung vom 18.10.2024

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Neueste Statistik: Zahl der Katholiken wächst weltweit, ausser in Europa

Die jüngsten Statistiken der katholischen Kirche zeigen einen globalen Trend, der aufhorchen lässt: Während die Zahl der Katholiken weltweit weiter ansteigt, stagniert oder sinkt sie in Europa. Dieser Gegensatz spiegelt nicht nur regionale Unterschiede in der Demografie wider, sondern wirft auch Fragen zur Zukunft der Kirche auf dem europäischen Kontinent auf.

In Afrika, Asien und Lateinamerika verzeichnet die katholische Kirche ein stetiges Wachstum. In Afrika, das sich als eines der am schnellsten wachsenden religiösen Zentren etabliert, wächst die Zahl der Gläubigen mit einer bemerkenswerten Geschwindigkeit. Hier spielt die Kirche eine zentrale Rolle im sozialen und kulturellen Leben, und die Zahl der Priesterberufungen und Neugetauften nimmt stetig zu. Auch in Lateinamerika bleibt der katholische Glaube tief in der Gesellschaft verwurzelt, trotz des wachsenden Einflusses evangelikaler Kirchen.

Im krassen Gegensatz dazu befindet sich Europa. Obwohl der Kontinent historisch das Zentrum des Katholizismus war, sehen sich viele europäische Länder nun mit einer sinkenden Zahl von Gläubigen konfrontiert. Der Säkularisierungsprozess, die zunehmende Religionskritik sowie der demografische Wandel haben zu einem deutlichen Rückgang der aktiven Kirchenmitglieder geführt. Viele Kirchengebäude stehen leer, und die Zahl der Priesterberufungen sinkt kontinuierlich. Besonders in Ländern wie Deutschland, Frankreich und Italien ist dieser Rückgang spürbar.

Der Rückgang der Katholiken in Europa lässt sich auch durch den allgemeinen gesellschaftlichen Wandel erklären. Junge Menschen fühlen sich zunehmend weniger an religiöse Institutionen gebunden und suchen Sinn und Gemeinschaft ausserhalb traditioneller Glaubenssysteme. Gleichzeitig hat die Kirche mit Skandalen und dem Verlust von Vertrauen zu kämpfen, was besonders in westlichen Gesellschaften eine Rolle spielt.

Dennoch bleibt die katholische Kirche global eine bedeutende religiöse Kraft. Das Wachstum in den südlichen Hemisphären und die zunehmende Bedeutung des Katholizismus in Afrika und Asien könnten langfristig die Dynamik und die geografische Verteilung der Gläubigen verändern. Papst Franziskus hat bereits mehrfach betont, wie wichtig die wachsenden Gemeinschaften im globalen Süden für die Zukunft der Kirche sind.

Während Europa sich zunehmend von seinen religiösen Wurzeln entfernt, bleibt die weltweite Katholische Kirche auf Wachstumskurs. Diese Entwicklungen könnten die katholische Kirche in den kommenden Jahrzehnten grundlegend verändern – sowohl in ihrer Struktur als auch in ihrer Rolle auf der internationalen Bühne.


Vorschlag der Weltsynode zur „Dezentralisierung“ der Lehrautorität stösst auf heftigen Widerstand

Die jüngsten Diskussionen auf der Weltsynode der katholischen Kirche haben eine kontroverse Debatte ausgelöst: Der Vorschlag zur Dezentralisierung der Lehrautorität, der eine stärkere Entscheidungsbefugnis für regionale Bischofskonferenzen vorsieht, stösst auf erheblichen Widerstand innerhalb der Kirche. Diese Initiative zielt darauf ab, mehr Flexibilität in der pastoralen Praxis und der Interpretation kirchlicher Lehren zu schaffen, insbesondere angesichts der kulturellen und gesellschaftlichen Unterschiede in verschiedenen Teilen der Welt. Doch die Pläne werden sowohl von konservativen als auch von progressiven Kräften kritisch beäugt.

Befürworter der Dezentralisierung argumentieren, dass die katholische Kirche in einer globalisierten Welt auf die Bedürfnisse und Herausforderungen der verschiedenen Länder und Kulturen besser reagieren müsse. Sie sehen die Rolle der lokalen Bischofskonferenzen als Schlüssel, um die kirchliche Lehre an die spezifischen Kontexte der jeweiligen Regionen anzupassen. Der Vorschlag sieht vor, dass bestimmte lehramtliche Entscheidungen, die bislang ausschliesslich aus Rom getroffen wurden, in Zukunft auf die Ebene der nationalen oder regionalen Bischofskonferenzen verlagert werden könnten. Themen wie die Sakramentenpastoral, liturgische Anpassungen oder die Einbindung von Laien in Leitungsaufgaben könnten dabei stärker lokal entschieden werden.

Kritiker jedoch, insbesondere aus konservativen Kreisen, befürchten, dass eine solche Dezentralisierung zu einer Aufweichung der Einheit der katholischen Lehre führen könnte. Sie warnen davor, dass unterschiedliche Interpretationen und Umsetzungen kirchlicher Lehren in verschiedenen Regionen zu einer Fragmentierung der Kirche führen könnten. Einige sehen die Gefahr, dass zentrale Glaubensinhalte verwässert werden, wenn sie zu sehr an lokale Gegebenheiten angepasst werden. Diese Gegner betonen, dass die Einheit der Kirche, die durch die Lehrautorität des Papstes und der Römischen Kurie gesichert wird, nicht untergraben werden dürfe.

Auch auf progressiver Seite gibt es Bedenken. Einige Stimmen innerhalb der Kirche kritisieren den Vorschlag als unzureichend und fordern eine tiefgreifendere Reform. Sie argumentieren, dass die Dezentralisierung allein nicht ausreiche, um die dringend notwendigen Veränderungen in der Kirche zu bewirken. Für viele sind die strukturellen Probleme der katholischen Kirche so tief verankert, dass nur umfassende institutionelle Reformen – etwa in Fragen der Frauenordination, der Rolle von Laien oder der Sexualmoral – zu einer glaubwürdigen Erneuerung führen könnten.

Der Widerstand gegen die Dezentralisierung der Lehrautorität zeigt, wie tief die Spannungen innerhalb der katholischen Kirche in Bezug auf ihre Zukunftsrichtung sind. Papst Franziskus, der die Weltsynode als Ort des Dialogs und der Reflexion initiiert hat, betont immer wieder die Notwendigkeit, auf die Zeichen der Zeit zu reagieren und eine „synodale Kirche“ zu fördern. Doch die Frage bleibt, wie viel Wandel die Kirche aushalten kann, ohne ihre Identität und Einheit zu gefährden.

In den kommenden Monaten wird sich zeigen, ob der Vorschlag der Dezentralisierung weiter verfolgt oder zurückgewiesen wird. Klar ist jedoch, dass die Diskussion über die Machtverteilung innerhalb der katholischen Kirche noch lange nicht abgeschlossen ist – und dass sie eine zentrale Rolle für die Zukunft der Kirche spielen wird.

Mittwochskolumne: Beharrlichkeit

Bern (novaradio.ch): Der Herbst ist da. Die Blätter fallen von den Bäumen, die Tage werden kürzer und die Temperaturen sinken. Vielen Menschen schlägt der Herbst auf die Stimmung, da die blühende Vegetation, die wir im Frühling und im Sommer in der Natur erleben durften, schwindet. Ähnlich geht es wohl vielen Gläubigen, wenn sie sich den Zustand der hiesigen Kirche in der Schweiz betrachten. Die grossen Zeiten der Volkskirche, als viele Menschen die Gottesdienste besuchten und das Christentum auch im Alltag präsent war, sind vorbei. Überall wird das katholische Leben abgebaut. In vielen Pfarreien finden keine Heiligen Messen, sondern nur noch Wortgottesdienste statt. Die Beichte wird nur noch selten angeboten und im Religionsunterricht lernen die Kinder und Jugendlichen nur sehr wenig über den katholischen Glauben. Auch im Alltag sind christliche Symbole immer weniger anzutreffen. Sogar politische Parteien scheuen sich davor, das Wort Christentum zu verwenden. Es scheint, als würde sich die Kirche in der Schweiz aufgeben. Gläubige Katholiken werden durch diese Haltung demotiviert. Einige glauben, dass man gegen diese Entwicklung nichts unternehmen kann und dass der Herbst, der nun die Kirche beherrscht, in einen ewigen Winter übergehen wird. Ich glaube dies nicht. Persönlich bin ich der Überzeugung, dass es gerade in dieser Zeit wichtig ist, Beharrlichkeit zu zeigen und weiterhin alles zu tun, um der Kirche einen neuen Frühling zu ermöglichen. Genauso wie kein Gärtner so dumm wäre, einen Baum, dessen Blätter im Herbst herunterfallen, zu fällen, genauso sollte kein Katholik die Kirche abschreiben. Auch wenn wir momentan einen Herbst in der Kirche durchmachen, so dürfen wir nie aufgeben, sondern die Kirche noch inniger lieben. Wir sollten diese Zeit auch nutzen, um uns Gedanken zu machen, wie wir als Christen authentischer werden können, um den Auftrag Jesu, Salz und Licht der Erde zu sein, zu verwirklichen. Dabei muss sich jede und jeder selbst fragen, was sie oder er tun könnte, um die Frohbotschaft im Alltag zu leben und zu verkünden. Dies kann durch das Gebet, durch Worte oder durch Taten geschehen. Bitten wir Gott daher, uns die Gnade der Beharrlichkeit zu schenken, damit wir Gottes Willen auch in dieser schwierigen Zeit erfüllen können. Und glauben wir fest daran, dass nach diesem Herbst und diesem Winter wieder ein Frühling kommt, in dem die Kirche wieder erblüht! DR

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Nachrichtensendung vom 11.10.2024

Übergangen und Bestrafung der Kardinalsernennungen

Opus Dei wird entmachtet

Mittwochskolumne: Gebet für den Frieden

Bern (novaradio.ch): Am 7. Oktober feierten wir das Rosenkranzfest, das eingeführt wurde, um dem Sieg eines christlichen Heeres gegen ein türkisches Heer zu gedenken, welcher auf die Fürsprache Mariens und das Beten des Rosenkranzes erfolgt ist. Persönlich glaube ich fest daran, dass in den vielen Kriegen, welche die Welt seit ihrem Anbeginn plagen, Gott oft eingegriffen hat. Das bedeutet nicht, dass ich die naive Ansicht teile, dass immer die Partei gewinnt, die von Gott unterstützt wird, sondern nur, dass Gott nicht tatenlos zuschaut. Wenn ältere Schweizer Bürger mir erzählen, wie im zweiten Weltkrieg der Rosenkranz von den Gläubigen gebetet wurde, dann bin ich überzeugt, dass dies dazu geführt hat, die Schweiz zu verschonen. Gott ist nie der Urheber des Krieges, da der Krieg immer schlecht ist. Er ist aber derjenige, der aus den Übeln des Krieges erretten kann. Schockiert und enttäuscht bin ich darüber, dass heutzutage so wenige Menschen für den Frieden beten. Der Papst ist eine der ganz wenigen Stimmen, die mutig zum Frieden aufrufen. Am 7. Oktober hat der Vatikan dazu aufgerufen, für den Frieden zu beten und zu fasten. Auch ich möchte alle Leser aufrufen, den Rosenkranzmonat Oktober zu nutzen, um intensiv für den Frieden zu beten. Wir sind uns nicht mehr bewusst, was Krieg bedeutet und wie vernichtend seine Auswirkungen sind. Niemandem ist geholfen, indem immer mehr Waffen produziert und verkauft werden. Niemandem ist geholfen, wenn der Krieg als einzige Option propagiert wird. Jesus ist für alle Menschen gestorben, für alle Nationen. Das Revolutionäre am Christentum ist, dass es alle Menschen als Familie betrachtet und das Sippendenken, zu welchem auch der Nationalismus gehört, ablehnt. Daher kann auch der Krieg, bei dem Menschen einer anderen Nation als Feinde betrachtet werden, nie christlich sein.

Beten wir daher zu Maria, der Mutter des Friedens, dass die Waffen auf allen Seiten niedergelegt werden und Gott die Ehre erwiesen wird, indem der Nächste geliebt und nicht gehasst wird. Gott ist die Liebe, daher sollten wir alle Menschen des Friedens sein. DR

Neues von FSSP

Heute

19.00 Uhr Katechese mit Pater Martin Ramm über das Priestertum in Dagmersellen (Reckenbuehl 6).

Nächsten Sonntag

Um 14.30 Uhr feierliches Hochamt in der Wallfahrtsbasilika in Einsiedeln. Dazu ist keine Anmeldung erforderlich. – Wer allerdings zur Fußwallfahrt von St. Pelagiberg nach Einsiedeln noch aufspringen möchte, müsste sich schleunigst anmelden: pab@ckj.ch

Nächster Monat

Bis übermorgen (Freitag) wäre eine Anmeldung für die Heilig-Land-Wallfahrt vom 3. – 17. November noch möglich.

Nächstes Jahr

‚Ars-Celebrandi-Exerzitien‘ für Priester vom 25. – 30. August 2025 in den Räumlichkeiten des Priesterseminars in Wigratzbad. Für jeden Priester bleibt es eine Lebensaufgabe, sich in der Kunst einer guten und würdigen Zelebration zu vertiefen, denn das Opfer des Altares ist die Quelle aller priesterlichen Heiligung. Da es gewiss niemandem schadet, mit dem traditionellen Römischen Ritus in Berührung zu kommen, werden wir die Betrachtungen mit Zelebrationsübungen verbinden. – Wir bitten um Anmeldung möglichst vor Pfingsten!

Infos & Anmeldungp.ramm@fssp.ch / 0041-79-389 06 82

Theologiestunde: Keuschheit Teil 15

Schweizer Heilige: Teil 1

Erklärung der Liturgie: Teil 36

BREAKING NEWS: Die Apostolische Visitation der FSSP: Was sie für die Zukunft der lateinischen Messe bedeutet

Die Ankündigung einer apostolischen Visitation der Priesterbruderschaft St. Petrus (FSSP) hat in den traditionellen katholischen Kreisen Besorgnis ausgelöst. Diese Massnahme, die von der römischen Kurie beschlossen wurde, hat Spekulationen darüber entfacht, welche Auswirkungen sie auf die Feier der traditionellen lateinischen Messe haben könnte. Die FSSP, gegründet nach der Bischofsweihe von Erzbischof Lefebvre 1988, ist besonders bekannt für ihre Treue zur vorkonziliaren Liturgie und deren sorgfältige Feier im sogenannten „ausserordentlichen Ritus“ oder der „tridentinischen Messe.“

Kontext der Visitation

Apostolische Visitationen sind nicht ungewöhnlich in der Kirche und dienen oft der Überprüfung der Disziplin und Praxis innerhalb bestimmter kirchlicher Gemeinschaften. Dennoch sorgt der Zeitpunkt dieser Visitation für besondere Unruhe. Seit der Veröffentlichung von Traditionis custodes durch Papst Franziskus im Jahr 2021 hat sich die Situation für traditionelle Gruppen, die den vorkonziliaren Ritus bevorzugen, verschärft. In diesem Motu proprio wurde die Autorität der Bischöfe gestärkt, die Feier der lateinischen Messe zu regulieren, was vielerorts zu Einschränkungen führte.

Die FSSP blieb zwar formell vom Motu proprio ausgenommen, aber die apostolische Visitation deutet darauf hin, dass Rom möglicherweise nun auch die Praxis innerhalb dieser Gemeinschaft strenger unter die Lupe nimmt. Viele fragen sich daher, ob dies der Beginn einer noch stärkeren Regulierung der lateinischen Messe ist.

Bedeutung für die lateinische Messe

Für Anhänger der tridentinischen Liturgie verkörpert die FSSP eine Zuflucht in einer Zeit, in der der Zugang zur lateinischen Messe eingeschränkt wird. Sollte die apostolische Visitation zu negativen Bewertungen der Praktiken der FSSP führen, könnte dies zu einer weiteren Marginalisierung des vorkonziliaren Ritus führen. Ein solches Ergebnis wäre für viele Gläubige, die an dieser Form der Liturgie festhalten, eine tiefe Enttäuschung.

Auch könnte die Visitation als ein Mittel gesehen werden, um sicherzustellen, dass sich die FSSP stärker in die liturgischen Normen und theologischen Ausrichtungen der Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil integriert. Dies würde einen Schritt in Richtung einer stärkeren Vereinheitlichung der liturgischen Praxis bedeuten und könnte die Freiheit der FSSP in der Feier der tridentinischen Messe beschneiden.

Schlechtes Omen für die Zukunft?

Die Sorge, dass die Visitation der FSSP ein schlechtes Omen für die lateinische Messe ist, resultiert nicht nur aus den aktuellen Entwicklungen unter Papst Franziskus, sondern auch aus der grundsätzlichen Spannung zwischen der traditionellen und der modernen Liturgie. Für viele Katholiken ist die tridentinische Messe ein tiefer Ausdruck des Glaubens und der Identität. Sollte die Visitation zu einer strengeren Aufsicht oder gar zu Einschränkungen führen, würde dies für viele Gläubige eine spirituelle Heimat bedrohen.

Obwohl noch keine offiziellen Ergebnisse oder Berichte aus der Visitation vorliegen, bleibt die Unsicherheit gross. Die lateinische Messe steht an einem Scheideweg, und die Visitation der FSSP könnte weitreichende Konsequenzen für ihre Zukunft haben. Sollte sie tatsächlich zu negativen Konsequenzen für die Feier der traditionellen Liturgie führen, wäre dies ein schwerer Schlag für die Gläubigen, die diese Form des Gottesdienstes als integralen Bestandteil ihres Glaubenslebens betrachten.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass die apostolische Visitation der FSSP viele Fragen aufwirft und Sorgen über die Zukunft der lateinischen Messe verstärkt. Ob dies tatsächlich das Ende der tridentinischen Messe einläuten wird oder ob es nur ein weiterer Schritt in einem länger andauernden Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne ist, bleibt abzuwarten.

BREAKING NEWS: Die neue TLM-Unterdrückung: Krise abgewendet?

Die Diskussion um die traditionelle lateinische Messe (TLM) hat in den letzten Jahren erneut an Brisanz gewonnen. Unter den Katholiken gibt es zwei Lager: Die einen sehen in der TLM eine wertvolle Verbindung zur historischen Liturgie und Spiritualität der Kirche, während die anderen eine Rückkehr zu einer überholten und exklusiven Form des Gottesdienstes befürchten. Mit der jüngsten Anordnung des Vatikans, die die Feier der TLM weiter einschränkt, hat sich die Debatte verschärft.

Viele Traditionalisten fühlen sich durch diese Massnahmen unterdrückt, da sie die TLM als einen zentralen Ausdruck ihrer Frömmigkeit und Tradition betrachten. Sie werfen dem Vatikan vor, eine Krise zu verursachen, die das liturgische Erbe der Kirche gefährdet. Einige sprechen sogar von einer „Unterdrückung“ dieser Form, was zu einer tiefen Spaltung innerhalb der katholischen Gemeinschaft führen könnte.

Auf der anderen Seite gibt es Stimmen, die argumentieren, dass der Schritt notwendig war, um die Einheit der Kirche zu wahren. Papst Franziskus hat in der Vergangenheit wiederholt betont, dass die Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils und die damit verbundene Einführung der Messe in der Landessprache ein wesentlicher Fortschritt für die Teilnahme der Gläubigen an der Liturgie sei. In diesem Sinne wird die Einschränkung der TLM als eine Massnahme verstanden, die die Reform und Erneuerung der Kirche weiter festigen soll. Nur das zweite Vaticanum wurde nie richtig umgesetzt, vor allem die Liturgiereform.

Trotz der intensiven Emotionen und der hitzigen Debatten auf beiden Seiten scheint die Kirche die Krise vorerst abgewendet zu haben. Durch die betonten pastoralen Gründe und die Möglichkeit, Ausnahmen zuzulassen, konnte ein völliges Verbot der TLM vermieden werden. Doch bleibt die Frage, ob dies eine langfristige Lösung ist oder ob sich die Spannungen innerhalb der Kirche weiter verschärfen werden.

Die Zukunft der TLM hängt stark von der Fähigkeit der katholischen Kirche ab, den Spagat zwischen Tradition und Modernisierung zu meistern. Solange es Gläubige gibt, die sich durch die TLM besonders angesprochen fühlen, wird diese Form des Gottesdienstes vermutlich nicht völlig verschwinden. Die aktuellen Massnahmen könnten jedoch dazu führen, dass die TLM auf einen kleinen, aber engagierten Kreis reduziert wird, der weiterhin darum kämpfen wird, dass ihr Platz in der kirchlichen Landschaft erhalten bleibt.

Krise abgewendet? Vielleicht. Doch die Auseinandersetzung um die TLM wird wohl noch lange anhalten und die Frage nach der Balance zwischen Tradition und Erneuerung in der katholischen Kirche bleibt eine der grossen Herausforderungen unserer Zeit.

NEWS: Israel bombardiert die Christendörfer im Südlibanon

Israel und die Hisbollah-Milizen, die den Südlibanon kontrollieren, stehen seit Jahrzehnten in einem angespannten Konflikt, der immer wieder in Gewalt ausartet. Historisch war die Region Südlibanon nicht nur ein Schauplatz geopolitischer Spannungen, sondern auch die Heimat einer vielfältigen Bevölkerungsgruppe, darunter auch christliche Dörfer. Diese Ortschaften sind oft zwischen den Fronten gefangen und Opfer der militärischen Auseinandersetzungen, die in diesem Gebiet stattfinden.

Wenn es zu Bombardierungen oder militärischen Operationen kommt, sind die zivilen Gemeinschaften, einschliesslich der christlichen Dörfer, besonders stark betroffen. Israelische Luftangriffe zielen in der Regel auf Stellungen der Hisbollah, doch aufgrund der dicht besiedelten Gebiete kommt es auch zu erheblichen Kollateralschäden. Wohnhäuser, Kirchen und die Infrastruktur dieser Dörfer werden beschädigt, was zu humanitären Krisen führt. Viele Menschen werden vertrieben, und das Leben derjenigen, die bleiben, wird von Unsicherheit und Angst bestimmt.

Die Präsenz der Hisbollah in der Region ist einer der Hauptgründe für die Eskalation der Gewalt. Die Miliz hat in vielen dieser Gebiete ihre Stellungen errichtet, was sie zu Zielen israelischer Luftangriffe macht. Israel sieht in der Hisbollah eine direkte Bedrohung seiner nationalen Sicherheit, da die Miliz Raketenstellungen und militärische Infrastruktur nahe der israelischen Grenze unterhält.

Auf der anderen Seite ist die Bombardierung von christlichen Dörfern ein sensibler und komplexer Aspekt dieses Konflikts, da sie nicht nur militärische, sondern auch religiöse Spannungen verstärken kann. Christliche Gemeinschaften im Nahen Osten sind oft in einer prekären Lage, und ihre Sicherheit und Stabilität werden durch solche militärischen Konflikte weiter gefährdet. Internationale Hilfsorganisationen und Menschenrechtsgruppen haben wiederholt auf die Notwendigkeit hingewiesen, den Schutz der Zivilbevölkerung zu gewährleisten, unabhängig von ihrer ethnischen oder religiösen Zugehörigkeit.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bombardierung christlicher Dörfer im Südlibanon Teil eines vielschichtigen und lang anhaltenden Konflikts ist, bei dem religiöse, politische und militärische Interessen auf brutale Weise aufeinandertreffen. Die betroffenen Gemeinschaften leiden unter den Folgen dieser Auseinandersetzungen und sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, während die geopolitischen Spannungen in der Region weiter eskalieren.

NEWS: Synodenbriefing: Einladung an alle, ohne Vorurteile nachzudenken

In einer Welt, die immer komplexer und polarisiert erscheint, ist die Fähigkeit, ohne Vorurteile nachzudenken, zu einer seltenen Tugend geworden. Doch genau dazu lädt uns die bevorstehende Synode ein. Sie bietet die Gelegenheit, über zentrale Fragen des Glaubens, der Gemeinschaft und der Kirche nachzudenken, ohne dabei von vorgefassten Meinungen oder alten Mustern geleitet zu werden.

Der Synodenprozess, der eine breite Vielfalt von Stimmen einlädt, spiegelt die Idee der radikalen Offenheit wider. Jeder Einzelne – egal ob Laie, Ordensmitglied oder Geistlicher – ist eingeladen, sich frei zu äussern, ohne Angst vor Verurteilung oder Marginalisierung. Diese Offenheit ist notwendig, um die Vielfalt der Ansichten in der Kirche zu erfassen und konstruktiv in den Dialog einzubringen.

Vorurteile sind oft tief verwurzelte Annahmen, die unsere Wahrnehmung vernebeln und unsere Fähigkeit einschränken, neue Perspektiven anzunehmen. Die Synode fordert uns auf, diese inneren Barrieren zu erkennen und bewusst beiseite zu legen. Nur so können wir einen Dialog führen, der nicht von Spaltung geprägt ist, sondern von Einheit und gegenseitigem Respekt.

Dabei geht es nicht nur darum, andere zu hören, sondern auch darum, wirklich zuzuhören. Es ist ein aktiver Prozess, bei dem wir uns die Mühe machen, die Ansichten und Erfahrungen des Gegenübers zu verstehen, auch wenn sie von unseren eigenen Überzeugungen abweichen. In dieser Offenheit steckt die Chance, gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit zu finden – sei es im Umgang mit gesellschaftlichen Veränderungen, der Rolle der Kirche oder der Weitergabe des Glaubens.

Die Einladung, ohne Vorurteile zu denken, ist auch eine Einladung zur Demut. Sie bedeutet, dass wir bereit sind, zu lernen, uns zu verändern und vielleicht sogar zu erkennen, dass wir uns in manchen Dingen geirrt haben. Dieser Prozess erfordert Mut und das Vertrauen, dass der Heilige Geist uns in unserer gemeinsamen Suche leiten wird.

Die Synode bietet die einmalige Gelegenheit, Kirche neu zu denken – nicht von oben nach unten, sondern im offenen Austausch auf Augenhöhe. Es liegt an uns allen, diesen Moment zu nutzen, ohne Vorurteile nachzudenken, damit wir als Gemeinschaft in Liebe und Wahrheit wachsen können.

Nachrichtensendung vom 04.10.2024

Weltsynode wird eröffnet (Teil 2)

SBK äussert sich zu Suizidkapsel

Belgien beruft Apostolischen Nuntius nach Abtreibungskritik von Papst Franziskus ein.

Nach der scharfen Kritik von Papst Franziskus an der belgischen Gesetzgebung zur Abtreibung hat die belgische Regierung den Apostolischen Nuntius, den diplomatischen Vertreter des Vatikans in Belgien, zu einem Gespräch einbestellt. Der Konflikt entzündete sich an Äusserungen des Papstes, die er in einem Interview tätigte, in dem er Belgiens Abkehr von traditionellen christlichen Werten, insbesondere im Hinblick auf das Thema Abtreibung, anprangerte.

Papst Franziskus hatte in seiner Kritik betont, dass die Entheiligung des Lebens im Widerspruch zur Lehre der katholischen Kirche stehe und dass die Legalisierung von Abtreibung in Belgien eine „Kultur des Todes“ fördere. Er drückte seine Besorgnis darüber aus, dass sich Belgien zunehmend von christlichen Grundwerten entferne und forderte ein stärkeres Engagement für den Schutz ungeborenen Lebens.

Diese Worte stiessen in Belgien auf erheblichen Widerstand. Politiker und Vertreter der Zivilgesellschaft reagierten empört auf die Aussagen des Papstes und warfen ihm vor, sich in die inneren Angelegenheiten eines souveränen Staates einzumischen. In Belgien gilt Abtreibung seit 1990 als legal, und es gibt eine breite gesellschaftliche Akzeptanz für das Recht der Frau, über ihren eigenen Körper zu entscheiden.

Die Einberufung des Apostolischen Nuntius zu einem Gespräch wird als diplomatische Reaktion auf die päpstliche Kritik gewertet. Es signalisiert, dass Belgien die Kommentare des Papstes nicht unbeachtet lassen möchte und auf die Einmischung von aussen reagiert. Gleichzeitig zeigt diese Massnahme, wie sensibel das Thema Abtreibung in Belgien und vielen anderen Ländern ist – nicht nur im Hinblick auf die gesellschaftliche, sondern auch die diplomatische Dimension.

Der Vorfall verdeutlicht auch die Spannungen zwischen der katholischen Kirche und europäischen Ländern, die zunehmend säkularisierte Gesetzgebungen verfolgen. Während die Kirche nach wie vor einen starken moralischen Einfluss in vielen Teilen der Welt hat, wird sie in Europa mit einer wachsenden Kluft zwischen religiösen Überzeugungen und staatlicher Gesetzgebung konfrontiert.

Wie sich die Beziehungen zwischen Belgien und dem Vatikan nach diesem Vorfall entwickeln, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass das Thema Abtreibung ein stark umkämpftes politisches und moralisches Schlachtfeld bleibt, das weiterhin für Kontroversen sorgen wird.

Mittwochskolumne: Heiligenverehrung

Bern (novaradio.ch): In dieser Woche feiert die Kirche am 4. Oktober den Heiligen Franziskus und am 5. Oktober die Heilige Faustyna Kowalska. Viele Nicht-Katholiken können nicht verstehen, weshalb Katholiken die Heiligen verehren. Auch für viele Katholiken spielen die Heiligen eine untergeordnete Rolle in ihrem Glaubensleben. Für mich sind die Heiligen eine grosse Stütze in meinem Alltag und ich möchte mit dieser Kolumne dazu aufrufen, der Heiligenverehrung wieder mehr Beachtung zu schenken. Wenn wir Heilige bitten, Fürsprache für uns einzuhalten, dann ist es vor allem Gott, den wir dadurch ehren. Was alle Heilige auszeichnet, ist die Tatsache, dass sie demütig waren und alles Gott anvertrauten. Sie haben nicht an ihre eigene Stärke geglaubt, sondern daran, dass Gott sie ermächtigen kann, Grosses in seinem Namen zu tun. Dadurch sind sie Glaubensvorbilder für uns geworden, die uns die Angst vor unserer eigenen Schwäche nehmen.

Die beiden Heiligen, die wir diese Woche ehren, sind für mich ganz wichtige Glaubensvorbilder. Der Heilige Franziskus ist Christus völlig nachgefolgt und hat durch sein Leben die Krise, in welcher die Kirche damals war, überwunden. Franziskus hat die damalige Kirche durch sein Beispiel erneuert. Auch heute sollten viele Menschen, welche die Kirche und ihre Gebote nach ihren Massstäben ändern wollen, das Vorbild des Heiligen Franziskus beherzigen. Franziskus hat sich selbst geändert, nicht das Evangelium. Auch wenn es uns schwerfällt, diesen radikalen Weg der Nachfolge zu gehen, den Franziskus vorgelebt hat, so müssen wir uns stets fragen, was der Wille Gottes ist und wie wir das Evangelium im Alltag leben können.

Die Heilige Faustyna hat allen Gläubigen in Erinnerung gerufen, dass die Barmherzigkeit die grösste Eigenschaft Gottes ist. Gott ist voller Erbarmen für uns Menschen und weist keinen Sünder ab, der sich an ihn wendet. Auch die schlimmsten Sünder dürfen darauf vertrauen, dass Gottes Barmherzigkeit grenzenlos ist. Die Barmherzigkeit Gottes bedeutet nicht, dass wir sündigen dürfen und es keine Gerechtigkeit gibt. Die Barmherzigkeit Gottes bedeutet, dass wir immer darauf vertrauen dürfen, bei Gott Verzeihung zu erlangen, wenn wir gefallen sind. Hier ist ein grosser Unterschied. Gott ist gerecht und barmherzig. Wir können die Grösse und die Tiefe der Barmherzigkeit Gottes nur erfahren, wenn wir uns auch bewusst machen, wie heilig Gott ist und wie ihm jede Sünde ein Gräuel ist.

Bitten wir in dieser Woche speziell den Heiligen Franziskus, die Heilige Faustyna und viele andere Heilige, dass sie Fürsprache bei Gott für uns halten, damit wir Jesus immer ähnlicher werden und das Evangelium im Alltag voller Barmherzigkeit leben. Denn die einzige richtige Antwort auf die grosse Liebe und Barmherzigkeit Gottes ist, diese auch im Alltag gegenüber unseren Mitmenschen zu zeigen. DR

Erklärung der Liturgie: Teil 35

Schule der Theologie: Werte in Zeiten des Umbruchs Teil 1

Die Herausforderungen der Zukunft bestehen. Gedanken von Kardinal Ratzinger/Papst Benedikt XVI

Kirchenjahr: Oktober

Pax Vobis vom 29.09.2024

In der kroatischen katholischen Sendung Pax Vobis können sie folgendes hören:

Im ersten Teil können sie das Interview hören, mit dem apostolischen Nuntius, seiner eminenz Erzbischof Msrg. Dr. Nikola Eterovic.

Im zweiten Teil hören sie über den Heiligen Lukas, Heilige Theresia von avila und Heiliger Franz von Asisi.

Na hrvatskom katoličkom programu Pax Vobis možete čuti:

U prvom dijelu poslušajte razgovor s apostolskim nuncijem, preuzvišenim nadbiskupom msrg. Dr. Nikola Eterović.

U drugom dijelu slušat ćete o svetom Luki, svetoj Tereziji Avilskoj i svetom Franji Asiškom.

NEWS: Papst Franziskus ernennt ausschliesslich progressive Theologen als Berater des Glaubensdikasteriums

In einem bedeutenden Schritt zur Reform der katholischen Kirche hat Papst Franziskus kürzlich eine Gruppe von progressiven Theologen als Berater des Glaubensdikasteriums ernannt. Diese Entscheidung spiegelt nicht nur das Streben nach einer zeitgemäßen Kirche wider, sondern auch den Wunsch, auf die Herausforderungen der modernen Welt angemessen zu reagieren.

Die Ernennung dieser Berater, die für ihre offenen und oft kritischen Ansichten bekannt sind, wird als Teil von Franziskus‘ umfassender Vision angesehen, die Kirche inklusiver und dialogbereiter zu gestalten. Die neuen Berater bringen unterschiedliche Perspektiven ein, die es ermöglichen, Fragen zu Glauben und Moral im Kontext einer sich wandelnden Gesellschaft zu betrachten.

Franziskus’ Fokus auf progressive Theologie könnte dazu beitragen, eine Brücke zu jüngeren Generationen zu schlagen, die sich zunehmend mit sozialen und ethischen Themen auseinandersetzen. Indem er Theologen einbezieht, die sich für Gerechtigkeit, Umweltschutz und interreligiösen Dialog einsetzen, positioniert sich das Glaubensdikasterium als ein Ort des Dialogs und der Erneuerung.

Diese Ernennung ist nicht ohne Kontroversen, da sie innerhalb der Kirche auf gemischte Reaktionen stösst. Während einige diese Entscheidung als notwendigen Schritt in die Zukunft feiern, kritisieren andere, dass sie die traditionellen Werte der Kirche gefährden könnte. Doch Papst Franziskus bleibt unbeirrt und betont, dass eine lebendige Kirche nicht nur bewahren, sondern auch weiterentwickeln muss.

Insgesamt zeigt diese Massnahme, dass Papst Franziskus entschlossen ist, eine dynamische und anpassungsfähige Kirche zu fördern, die den Bedürfnissen aller Gläubigen gerecht wird und sich aktiv mit den Herausforderungen der heutigen Welt auseinandersetzt.

FSSP: Apostolische Visitation der Bruderschaft

Kommuniqué der Priesterbruderschaft St. Petrus
Freiburg, 26. September 2024

Die Priesterbruderschaft St. Petrus (FSSP) wurde kürzlich vom Dikasterium für die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des apostolischen Lebens über die Eröffnung einer Apostolischen Visitation der Bruderschaft informiert. Wie der Präfekt dieses Dikasteriums dem Generaloberen und seinen Assistenten bei einem Treffen in Rom selbst verdeutlicht hat, ist diese Visitation nicht etwa in Problemen bei der Bruderschaft begründet, sondern soll dazu dienen, dem Dikasterium zu ermöglichen, zu erfahren, wer wir sind, wie es uns geht und wie wir leben, um uns bei Bedarf die nötige Hilfe zukommen zu lassen.

Die letzte ordentliche Apostolische Visitation der Bruderschaft wurde 2014 von der Kommission Ecclesia Die durchgeführt. Da das Dikasterium für die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des apostolischen Lebens seit drei Jahren für die FSSP und andere ehemalige Eccelsia-Dei-Gemeinschaften zuständig ist, liegt es nun in der Kompetenz dieses Dikasteriums, sich um die FSSP zu kümmern.

Quelle: FSSP

Nachrichtensendung vom 27.09.2024

Bischöfe aus GB gegen Schutzzone
Karmelitinnen schliessen sich Piusbruderschaft an
Harris und Biden Regierung verfolgen Katholiken

PROGRAMMHINWEIS

Am Sonntag, ab 14h, in der kroatischen katholischen Sendung Pax Vobis können sie folgendes hören:

Im ersten Teil können sie das Interview hören, mit dem apostolischen Nuntius, seiner eminenz Erzbischof Msrg. Dr. Nikola Eterovic.

Im zweiten Teil hören sie über den Heiligen Lukas, Heilige Theresia von avila und Heiliger Franz von Asisi

U nedjelju, od 14h, na Hrvatskom katoličkom programu Pax Vobis možete čuti:

U prvom dijelu poslušajte razgovor s apostolskim nuncijem, preuzvišenim nadbiskupom msrg. Dr. Nikola Eterović.

U drugom dijelu slušat ćete o svetom Luki, svetoj Tereziji Avilskoj i svetom Franji Asiškom

NEWS: Priester aus dem Nahen Osten berichtet über Syrien

Pater Georges Aboud, viele Jahre in Damaskus tätig, besucht vom 27.9. bis 6. Oktober 2024 verschiedene Pfarreien im Oberwallis und in Graubünden. Er feiert heilige Messen und berichtet in Vorträgen über die aktuelle Situation in Syrien, darunter auch über das Erdbeben vom 6. Februar, das in der Türkei und Syrien Tod und Verwüstung brachte. Pater Georges Aboud spricht gut Deutsch.

Zwei Drittel weniger Christen In Syrien sind der Schmerz und der Tod noch allgegenwärtig. Obwohl der Krieg, der seit 2011 das Land verwüstet, kaum noch in den Nachrichten erwähnt wird, sind die Menschen weiterhin mit den Zerstörungen, mit dem Mangel an Lebens- und Arzneimitteln sowie mit der humanitären Not konfrontiert. Die Christen in Syrien haben im Krieg sehr gelitten. Als religiöse Minderheit in einem mehrheitlich muslimischen Land waren und sind sie ein leichtes Ziel, ein Sündenbock für dschihadistische Gruppen wie der IS oder Al Qaida. Laut den Angaben der Ortskirche ist die Zahl der Christen in den letzten Jahren von 2,5 Mio. auf aktuell etwa 700.000 zurückgegangen.

Grosse Zerstörung in Aleppo und Latakia In Aleppo sind neun christliche Konfessionen vertreten, die gut miteinander zusammenarbeiten. Bereits zwei Tage nach dem Erdbeben im Februar 2023 sind Pläne für die Instandsetzung eingestürzter oder beschädigter Häuser entstanden. Die katholischen Bischöfe von Aleppo haben ein Team aus Ingenieuren beauftragt, die Schäden an den Häusern der Gemeindemitglieder zu erfassen und die Kosten zu schätzen. Die orthodoxen Bischöfe werden sich dem ebenfalls anschliessen, sodass unsere Hilfe wirklich alle Konfessionen umfasst. Ausserdem wird «Kirche in Not (ACN)» über den Gemeinsamen Ausschuss der Kirchen in Aleppo Mietbeihilfen finanzieren. Sie gehen an Familien, deren Häuser durch das Erdbeben beschädigt oder zerstört wurden und die jetzt anderswo eine Bleibe suchen müssen. Das Erdbeben hat die Not vieler Menschen nach 12 Jahren Bürgerkrieg weiter vergrössert. Erst vor wenigen Wochen stellte «Kirche in Not (ACN)» ein weiteres Hilfspaket im Umfang von 450‘000 CHF für die Betroffenen der Naturkatastrophe in Syrien bereit. Das Hilfswerk arbeitet bereits seit Jahren mit den lokalen Kirchen etwa in der Region Aleppo und Latakia zusammen.

Stichwort: griechisch-katholische Melkiten Die melkitische griechisch-katholische Kirche hat sich im 18. Jahrhundert von der Griechisch-Orthodoxen Kirche in Antiochien gelöst und unter Papst Benedikt XIII. (1724-1730) die Einheit mit Rom erlangt. Seit 1848 ist der Sitz des Patriarchen in Damaskus (damals im Osmanischen Reich gelegen). Die Gottesdienste der Melkiten werden in arabischer Sprache im byzantinischen Ritus gefeiert. Die Kirche hat rund 1.3 Mio. Mitglieder, vorwiegend in Syrien (250 000 Gläubige), Libanon und Israel sowie in den USA. In Frankreich leben rund 30 000 griechisch-melkitische Katholiken, was auch daher rühren mag, dass Syrien und der Libanon nach dem Zerfall des Osmanischen Reiches im 20. Jahrhundert zeitweise unter französische Verwaltung standen.

Quelle: Kirche in Not Schweiz

Mittwochskolumne: Bruder Klaus

Bern (novaradio.ch): Heute feiert die Kirche Niklaus von Flüe, der ebenfalls Schutzpatron der Schweiz ist. Ich möchte diese Kolumne nutzen, um auf die Tugenden aufmerksam zu machen, die Bruder Klaus auszeichneten und um alle Bewohnerinnen und Bewohner unseres Landes zu ermutigen – mich natürlich eingeschlossen – diese Tugenden nachzuahmen. Bruder Klaus übernahm überall Verantwortung, wo er in der Pflicht stand, Gutes zu tun. Unabhängig von seiner Aufgabe, ob als Bauer, Ratsherr oder Familienvater, war er bestrebt, Gottes Willen zu erfüllen. Auch wir sollten immer versuchen, den Anforderungen unserer Aufgaben gerecht zu werden. Es spielt dabei keine Rolle, wie gross oder wie klein diese Aufgabe ist. Jede Tätigkeit, die mit Liebe zum Nächsten und zu Gott erfüllt wird, kann grossen Segen für uns und die ganze Welt bringen. Bitten wir daher Bruder Klaus uns die Kraft zu geben, jede Aufgabe mit grosser Leidenschaft zu erledigen.

Die zweite grosse Tugend, die wir von Bruder Klaus lernen können, ist seine Demut. Er hat nicht einfach seine Familie verlassen, um seinem Wunsch zu folgen, Gott ganz zu dienen, sondern hat demütig um das Einverständnis seiner Frau gebeten. Ein wahrer Christ folgt nicht jedem eigenen Wunsch, sondern fragt sich demütig, welche Konsequenzen dies für seine Mitmenschen – vor allem seine Liebsten – hat. Demut ist der beste Ratgeber, wenn man sich fragen möchte, ob man den Willen Gottes erfüllt. Wo Hochmut ist, fehlt die Liebe zu Gott und zum Nächsten.

Die dritte Tugend, die wir von Bruder Klaus erlernen können, ist die Liebe zum Gebet. Ein Katholik, der nicht betet, ist wie eine Pflanze, die kein Wasser erhält. Wir müssen wieder lernen, mit grosser Liebe und grosser Beharrlichkeit zu beten. Das Gebet kann alles verändern.

Bitten wir den Landespatron der Schweiz, dass er uns die Kraft gibt, seine Tugenden nachzuahmen. Dadurch machen wir nicht nur die Schweiz, sondern die ganze Welt zu einem besseren Ort, in dem das Reich Gottes verwirklicht wird.

Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu Dir.

Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich führet zu Dir.

Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen Dir. DR

NEWS: „Zehn Jahre, die die Kirche erschütterten“: Erzbischof Dwyers Kritik an der Reform und dem Postkonzil von 1973

Das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) stellte eine der bedeutendsten Veränderungen in der Geschichte der katholischen Kirche dar. Es versprach eine Erneuerung des Glaubenslebens und eine Öffnung hin zur modernen Welt. Doch für viele konservative Stimmen innerhalb der Kirche, darunter auch der britische Erzbischof George Dwyer, löste die Umsetzung der Reformen tiefe Besorgnis aus. Zehn Jahre nach dem Abschluss des Konzils, im Jahr 1973, artikulierte Erzbischof Dwyer in einem viel beachteten Vortrag seine scharfe Kritik an den Entwicklungen in der Kirche, die er als bedrohlich für die Einheit und Integrität des Glaubens ansah.

Kritik an der liturgischen Reform

Einer der zentralen Punkte von Dwyers Kritik war die liturgische Reform, die im Rahmen des Konzils eingeleitet wurde. Die Abschaffung des lateinischen Messritus und die Einführung der Volkssprache in der Liturgie stiessen bei traditionellen Katholiken auf heftigen Widerstand. Dwyer sah in diesen Neuerungen eine Verwässerung der sakralen Atmosphäre, die durch die Jahrhunderte gewachsen war. In seinen Augen drohte die Liturgie zu einem blossen Gemeinschaftsritual herabzusinken, das den heiligen und mystischen Charakter der Messe in den Hintergrund drängte. Die sakrale Würde des Gottesdienstes, so Dwyer, sei durch die zu schnellen und zu radikalen Veränderungen gefährdet.

Der Verlust an Autorität und Klarheit

Ein weiterer kritischer Punkt, den Dwyer in seiner Rede von 1973 ansprach, war die vermeintliche Erosion der kirchlichen Autorität. Nach dem Konzil erlebte die Kirche eine Phase intensiver theologischer Debatten, in denen viele Dogmen und Traditionen zur Diskussion gestellt wurden. Dwyer warnte davor, dass diese Entwicklungen zu einer relativen Sicht auf die Glaubenslehre führten. Besonders die Pluralisierung der theologischen Ansätze und die wachsende Rolle der Laien in der Kirche machten ihm Sorgen. Er sah hierin eine Bedrohung für die Hierarchie der Kirche, die ihrer Verantwortung als Lehrer des Glaubens nicht mehr gerecht würde. Für Dwyer war die Kirche nicht dazu da, der Welt nachzugeben, sondern die zeitlosen Wahrheiten des Glaubens klar und kompromisslos zu verkünden.

Säkularisierung und Anpassung an die moderne Welt

Die Versöhnung mit der modernen Welt, ein zentrales Anliegen des Konzils, war für Dwyer ein weiterer Stein des Anstosses. Er kritisierte, dass die Kirche sich zu sehr dem Zeitgeist anpasse und dabei ihre eigenen Prinzipien verliere. Besonders die Öffnung gegenüber säkularen Werten, wie der Betonung individueller Freiheit und Toleranz, sah er kritisch. Diese Entwicklungen, so Dwyer, könnten die Kirche in einen moralischen Relativismus führen, der ihren göttlichen Auftrag untergrabe. Anstatt sich zu sehr der Welt anzupassen, forderte er eine stärkere Rückbesinnung auf die traditionellen Lehren und die moralische Strenge, die über Jahrhunderte das Fundament der Kirche gebildet hätten.

Ein Aufruf zur Rückkehr

Am Ende seines Vortrags im Jahr 1973 appellierte Erzbischof Dwyer an die Gläubigen, sich nicht von den Neuerungen des Postkonzils überwältigen zu lassen. Stattdessen forderte er eine Rückkehr zu den Wurzeln des katholischen Glaubens, eine Erneuerung im Geiste der Tradition und der kirchlichen Autorität. Die Krise, die er sah, war für ihn kein unüberwindbares Problem, sondern eine Gelegenheit, die wahre Identität der Kirche wiederzufinden.

Trotz seiner scharfen Kritik war Dwyer jedoch kein Gegner des Konzils selbst, sondern vielmehr der Meinung, dass die Umsetzung der Reformen zu weit gegangen war. Für ihn standen die letzten zehn Jahre im Zeichen einer Überdehnung der ursprünglichen Absichten des Zweiten Vatikanischen Konzils. Er warnte davor, dass die Kirche, wenn sie diesen Weg weiter verfolge, in eine tiefe Spaltung geraten könnte, die ihre Mission in der Welt ernsthaft gefährden würde.


NEWS: Papst Franziskus vor interreligiösem Treffen: „Göttliche Inspiration“ ist „in jedem Glauben vorhanden“

Papst Franziskus hat vor einem interreligiösen Treffen eine kraftvolle Botschaft der Einheit und des Respekts übermittelt, indem er betonte, dass „göttliche Inspiration in jedem Glauben vorhanden“ sei. In einer Welt, die oft von Konflikten und Missverständnissen geprägt ist, rief der Papst dazu auf, die religiösen Unterschiede nicht als Barrieren zu betrachten, sondern als Reichtum und Möglichkeit des gegenseitigen Lernens.

Diese Aussage spiegelt den Kern seiner Vision einer inklusiven Spiritualität wider, in der alle Glaubensrichtungen eine Rolle in der menschlichen Suche nach dem Göttlichen spielen. Für Franziskus bedeutet Religion nicht die Abgrenzung, sondern das Zusammenwirken verschiedener Traditionen, um eine tiefere Verbundenheit zu fördern.

Er erinnerte daran, dass viele der grundlegenden Werte wie Mitgefühl, Gerechtigkeit, Frieden und Liebe in allen Glaubensrichtungen präsent sind. Dies zeigt, dass das Streben nach einer besseren, harmonischeren Welt eine universelle Aufgabe ist, die nicht auf einen bestimmten Glauben beschränkt ist.

Indem er auf die „göttliche Inspiration“ in jeder Religion hinwies, stärkte Papst Franziskus auch das Prinzip der Toleranz und der friedlichen Koexistenz. Dies sei besonders wichtig in einer Zeit, in der Religion oft zur Rechtfertigung von Gewalt und Spaltung missbraucht werde. Stattdessen lud er die Gläubigen ein, den Dialog zu suchen, Brücken zu bauen und das Gemeinsame über das Trennende zu stellen.

Seine Worte sind ein Aufruf an die Weltgemeinschaft, über den religiösen Tellerrand hinauszublicken und die Vielfalt der Glaubensüberzeugungen als Teil eines grösseren göttlichen Plans zu begreifen.

NEWS: Kardinal Müller: Christen definieren sich dadurch, dass sie das Kreuz auf sich nehmen „und es nicht ablegen“

Kardinal Müller: Das Kreuz tragen – eine zentrale Aufgabe für Christen

In der heutigen Welt, in der Selbstverwirklichung und persönlicher Komfort oft im Vordergrund stehen, erinnert Kardinal Gerhard Ludwig Müller an die zentrale Bedeutung des christlichen Glaubens: das Kreuz auf sich zu nehmen und es nicht abzulegen. Für den ehemaligen Präfekten der Glaubenskongregation besteht die wahre Identität eines Christen darin, das Leiden, die Herausforderungen und die Verantwortung, die der Glaube mit sich bringt, anzunehmen – nicht als Bürde, sondern als Ausdruck tiefer Verbundenheit mit Christus.

Das Kreuz ist in der christlichen Theologie ein Symbol des Opfers und der Erlösung. Es steht für den Weg, den Jesus Christus gegangen ist, um die Menschheit von der Sünde zu befreien. Doch Kardinal Müller betont, dass dieses Symbol nicht nur als historisches Ereignis verstanden werden darf, sondern als lebendige und tägliche Realität für jeden Gläubigen. Das Kreuz zu tragen bedeutet, sich den Schwierigkeiten des Lebens zu stellen, in der Nachfolge Christi zu leben und die christlichen Werte der Liebe, Vergebung und Demut in einer oft egozentrischen Welt zu verkörpern.

Müllers Worte erinnern daran, dass das Leben als Christ keine rein theoretische oder passive Angelegenheit ist. Der Glaube fordert die Bereitschaft, sich für das Gute, Wahre und Schöne einzusetzen, auch wenn dies Opfer verlangt. Die Versuchung, das Kreuz abzulegen, ist in einer Welt, die schnelle Lösungen und Bequemlichkeit bevorzugt, gross. Doch genau hier liegt die Herausforderung: Christen sind dazu berufen, das Kreuz nicht nur in guten Zeiten, sondern auch in Krisen und Leiden zu tragen – als Zeichen der Hoffnung und des Vertrauens in Gottes Heilsplan.

Die Idee, dass das Kreuz nicht abgelegt werden darf, ist eine Mahnung an alle Christen, dass der Weg des Glaubens oft durch Prüfungen führt. Diese Prüfungen sind jedoch nicht sinnlos, sondern bieten die Möglichkeit zur inneren Reifung und Stärkung des Glaubens. Kardinal Müller ermutigt die Gläubigen, den Blick fest auf Christus gerichtet zu halten, der selbst das Kreuz getragen hat, um der Welt den Weg zur Erlösung zu weisen.

In einer Zeit, in der viele Menschen nach Bedeutung und Erfüllung suchen, erinnert Kardinal Müller daran, dass das Kreuztragen nicht als Last, sondern als Privileg verstanden werden kann – als ein Weg, der tiefes geistliches Wachstum und wahre Freiheit bringt. Es ist der Weg der Liebe, der Hingabe und der Solidarität mit den Schwachen und Leidenden.

NEWS: Hat Papst Franziskus die Freude an seinen „Volksbewegungen“ verloren?

Papst Franziskus hat sich in seiner Amtszeit stets als Fürsprecher der sozialen Gerechtigkeit und Anwalt der Armen und Unterdrückten positioniert. Besonders wichtig waren ihm dabei die sogenannten „Volksbewegungen“ – soziale und basisdemokratische Organisationen, die sich weltweit für die Rechte der Marginalisierten einsetzen. In zahlreichen Ansprachen und Treffen betonte Franziskus, dass diese Bewegungen den Geist des Evangeliums verkörpern und eine wichtige Rolle im Streben nach einer gerechteren Welt spielen. Doch in jüngster Zeit fragen sich einige Beobachter, ob der Papst seine einstige Begeisterung für diese Bewegungen verloren hat.

Ein Grund für diese Spekulationen könnte die zunehmende Komplexität der politischen Landschaft sein. Die „Volksbewegungen“ setzen sich aus unterschiedlichen Gruppen zusammen, deren Anliegen teils miteinander konkurrieren oder in Spannungen zueinander stehen. Während der Papst versucht, die Einheit in der Vielfalt zu fördern, könnte es sein, dass die internen Konflikte und die politische Polarisierung seine Rolle erschweren. Manche Aktivisten könnten ihm zudem vorwerfen, nicht ausreichend konkrete Unterstützung anzubieten, während andere ihm eine zu grosse Nähe zu populistischen oder linksgerichteten Bewegungen vorhalten.

Hinzu kommt die allgemeine Krise der Institutionen. Papst Franziskus steht einer katholischen Kirche vor, die in vielen Ländern mit Vertrauensverlust und schwindender Mitgliederzahl zu kämpfen hat. Gleichzeitig wird der Druck auf soziale Bewegungen durch globalen Kapitalismus, politische Instabilität und die Folgen der Klimakrise immer grösser. In einer solchen Situation kann es dem Papst schwerfallen, die nötige Kraft und Energie aufzubringen, um alle Hoffnungen und Erwartungen der „Volksbewegungen“ zu erfüllen.

Trotzdem gibt es keine klaren Anzeichen dafür, dass Franziskus seine Leidenschaft für diese Bewegungen völlig verloren hat. In Reden und Enzykliken betont er weiterhin die Bedeutung von Solidarität, Nächstenliebe und sozialer Gerechtigkeit. Vielmehr scheint es, dass der Papst die Herausforderung erkannt hat, diese Ideale in einer sich wandelnden Welt zu verwirklichen. Vielleicht hat er nicht die Freude an den „Volksbewegungen“ verloren, sondern ist sich der Schwierigkeiten und Komplexitäten bewusster geworden, die mit der Umsetzung seiner Vision von einer gerechteren Welt einhergehen.

Letztlich bleibt Papst Franziskus eine zentrale Stimme für die Armen und Marginalisierten. Ob er jedoch langfristig die „Volksbewegungen“ als die wirksamste Plattform für soziale Veränderungen sieht, könnte von seiner Fähigkeit abhängen, sie in einer immer unübersichtlicheren politischen Realität zu navigieren und zu vereinen.

NEWS: Anonymer Bischof kritisiert Kardinal Burke

In den letzten Tagen sorgte der konservative Kardinal Raymond Burke für Aufsehen, als er bei einer liturgischen Feier in seiner berüchtigten Cappa Magna auftrat – einem prächtigen, oft über neun Meter langen roten Gewand, das vor allem in früheren Zeiten von Kardinälen getragen wurde. Das üppige Gewand, das traditionell für besondere Anlässe gedacht ist, löste gemischte Reaktionen aus, vor allem in kirchlichen Kreisen.

Besonders scharf äusserte sich ein Bischof, der anonym bleiben wollte, über den Auftritt Burkes. In einer internen Runde soll er sogar spöttisch angemerkt haben, dass „der Kardinal wohl den roten Teppich für sich selbst mitgebracht habe“. Der Bischof kritisierte, dass ein derartiges Symbol monarchischer Pracht in einer Zeit fehl am Platz sei, in der die Kirche sich um Demut, Bescheidenheit und Nähe zu den Gläubigen bemühen sollte.

Diese Kritik reiht sich in eine wachsende Spaltung innerhalb der katholischen Kirche ein. Während traditionalistische Kreise, wie die von Kardinal Burke vertretenen, auf die Bewahrung alter liturgischer Bräuche pochen, setzen viele Bischöfe und Priester auf eine schlichtere, volksnähere Form der Religionsausübung. Für sie wirkt die Cappa Magna wie ein Relikt vergangener Zeiten, das nicht mehr in die heutige Welt passt, in der soziale Gerechtigkeit, Klimawandel und andere weltliche Themen im Mittelpunkt des kirchlichen Engagements stehen sollten.

Der Bischof führte weiter aus, dass die Kirche in Zeiten von Missbrauchsskandalen und Vertrauensverlusten in der Pflicht stehe, sich eher durch Glaubwürdigkeit und Seelsorge als durch Prunk und Pracht auszuzeichnen. „Die Menschen sehnen sich nach authentischer Spiritualität, nicht nach einer Show“, sagte er abschliessend.

Burke selbst hat sich zu der Kritik nicht geäussert, doch es ist nicht das erste Mal, dass er aufgrund seiner traditionellen Ansichten und seines Sinns für das Sakrale in der Kritik steht. Für seine Anhänger ist die Cappa Magna jedoch ein Zeichen für den Respekt vor der heiligen Liturgie und ein Ausdruck der Würde des Amtes. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Spannungen innerhalb der Kirche weiter entwickeln.

Nachrichtensendung vom 20.09.2024

Erzbischof  Charles Chaput kritisiert Papst Franziskus

Weltsynode beginnt im Oktober (Teil 2)

NEWS: Entscheidung aus dem Vatikan

Mit einer „Nihil Obstat„-Entscheidung hat der Vatikan heute ein mit Spannung erwartetes Urteil zu Medjugorje gefällt, aber ausdrücklich ausgeschlossen, zu bestätigen, ob die angeblichen Botschaften oder Visionen „authentisch“ sind.

In einer Pressekonferenz stellte Kardinal Victor Manuel Fernández die Entscheidung des Vatikans über die „spirituelle Erfahrung“ von Medjugorje vor, deren angebliche Visionen in den 43 Jahren ihres ununterbrochenen Bestehens eine Quelle vieler Kontroversen waren.

DIKASTERIUM FÜR DIE GLAUBENSLEHRE

„Die Königin des Friedens”

Note über die geistliche Erfahrung im Zusammenhang mit Medjugorje

Vorbemerkungen

1. Es ist an der Zeit, eine lange und komplexe Geschichte rund um die geistlichen Phänomene von Medjugorje abzuschließen. In dieser Geschichte hat es unterschiedliche Meinungen von Bischöfen, Theologen, Kommissionen und Analytikern gegeben.

Die in dieser Note zum Ausdruck gebrachten Schlussfolgerungen stehen im Kontext dessen, was in den geltenden Normen für das Verfahren zur Beurteilung mutmaßlicher übernatürlicher Phänomene (Dikasterium für die Glaubenslehre, 15. Juli 2024) festgelegt ist. Folglich unterscheidet sich der Blickwinkel der Untersuchung stark von dem früherer Studien.

Es ist wichtig, von Anfang an klarzustellen, dass die Schlussfolgerungen dieser Note kein Urteil über das sittliche Leben der mutmaßlichen Seher implizieren. Andererseits muss daran erinnert werden, dass, wenn man ein Wirken des Geistes zum Wohl des Volkes Gottes „inmitten“ einer geistlichen Erfahrung von ihren Ursprüngen bis zum heutigen Tag erkennt, für die Wirksamkeit der charismatischen Gaben (gratiae gratis datae), die damit verbunden sein können, nicht notwendigerweise die sittliche Vollkommenheit der beteiligten Personen erforderlich ist.

2. Obwohl sich im Ganzen der mit dieser geistlichen Erfahrung verbundenen Botschaften viele positive Elemente finden, die helfen, den Ruf des Evangeliums zu verstehen, weisen bestimmte Botschaften – nach der Meinung einiger – Widersprüche auf oder stehen in Zusammenhang mit Wünschen bzw. Interessen der mutmaßlichen Seher oder anderer Menschen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass dies bei einigen wenigen Botschaften der Fall sein mag, und diese Tatsache erinnert uns an das in den Normen dieses Dikasteriums Gesagte, nämlich, dass solche Phänomene „manchmal mit konfusen menschlichen Erfahrungen, mit theologisch ungenauen Äußerungen oder nicht ganz legitimen Interessen verbunden erscheinen“ (Normen, Nr. 14). Das schließt „einen Irrtum natürlicher Art, der nicht auf eine böse Absicht, sondern auf die subjektive Wahrnehmung des Phänomens zurückzuführen ist“, nicht aus. (ebd.,Art. 15, 2°). Als Beispiel eines solchen unpräzisen mystischen und theologisch definitiv inkorrekten Sprachgebrauchs kann unter den im Zusammenhang mit Medjugorje stehenden Botschaften (vgl. Raccolta completa dei messaggi della Regina della Pace. «Vi supplico: convertitevi!», Camerata Picena [AN] 2024; in einigen Fällen wurde die Übersetzung unter Vergleich mit dem Original verbessert) der isoliert dastehende Ausdruck „Mein Sohn, einer und dreifaltig, liebt euch” (02.11.2017) dastehen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass in mystischen Texten, die die Präsenz der ganzen Dreifaltigkeit im Mysterium des fleischgewordenen Wortes zum Ausdruck bringen wollen, unangemessene Ausdrücke wie diese verwendet werden. In diesem Fall muss das so verstanden werden, dass sich im menschgewordenen Sohn die Liebe des dreieinigen Gottes manifestiert (vgl. Dicastero per la Dottrina della Fede, „Trinità misericordia“. Lettera al Vescovo di Como circa l’esperienza spirituale legata al Santuario di Maccio [Villa Guardia], 15.07.2024). Darüber hinaus wird der Leser darauf hingewiesen, dass, wenn in dieser Note von „Botschaften“ Unserer Lieben Frau gesprochen wird, immer “mutmaßliche Botschaften“ gemeint ist.

Für die Beurteilung der mit Medjugorje in Verbindung stehenden Ereignisse berücksichtigen wir grundsätzlich das Vorhandensein klar nachgewiesener Früchte und die Analyse der mutmaßlichen Marienbotschaften.

Die Früchte

3. Unmittelbare Auswirkungen der Phänomene in Medjugorje sind die große und wachsende Zahl von Anhängern in der ganzen Welt und die zahlreichen Menschen unterschiedlichster Herkunft, die dorthin pilgern.

Die positiven Früchte zeigen sich vor allem in der Förderung einer gesunden Glaubenspraxis, in Übereinstimmung mit dem, was in der Tradition der Kirche vorhanden ist. Dies betrifft im Zusammenhang mit Medjugorje sowohl diejenigen, die dem Glauben fernstanden, als auch diejenigen, die den Glauben bis dahin nur oberflächlich praktiziert hatten. Die Besonderheit des Ortes besteht in einer großen Anzahl solcher Früchte: die vielen Bekehrungen, die häufige Rückkehr zu den Sakramenten (Eucharistie und Versöhnung), die zahlreichen Berufungen zum Priester- und Ordensleben wie auch zur Ehe, die Vertiefung des Glaubenslebens, ein intensiveres Gebetsleben, zahlreiche Versöhnungen zwischen Eheleuten und Erneuerung des Ehe- und Familienlebens. Es sollte erwähnt werden, dass diese Erfahrungen hauptsächlich im Rahmen der Pilgerfahrt zu den Orten der ursprünglichen Ereignisse stattfinden und nicht so sehr während der Begegnungen mit den „Sehern“, wenn es darum geht, den mutmaßlichen Erscheinungen beizuwohnen.

4. Die intensive tägliche Seelsorge in der Pfarrei Medjugorje hat durch das „Phänomen Medjugorje“ zugenommen. So können jeden Tag das Gebet verschiedener Teile des Rosenkranzes, die Heilige Messe (mit zahlreichen Feiern auch an den Wochentagen), die Anbetung des Allerheiligsten Sakramentes und zahlreiche Beichten beobachtet werden. Außerhalb der Pfarrkirche befinden sich zwei Kreuzwege, ein großer Saal für die Katechese und eine Anbetungskapelle. Neben dem ordentlichen sakramentalen und geistlichen Leben finden in Medjugorje verschiedene regelmäßige Aktivitäten statt, wie z.B. jährliche Seminare verschiedener Art, das Jugendfestival, geistliche Exerzitien für Priester, Ehepaare, für Organisatoren von Wallfahrten, für die Leiter der Friedenszentren und Gebetsgruppen.

Seit Jahrzehnten ist die Pfarrei Medjugorje auch weiterhin ein beliebtes Ziel für Wallfahrten. Im Gegensatz zu anderen Gebetsstätten, die im Zusammenhang mit Erscheinungen stehen, scheint es, dass die Menschen eher nach Medjugorje kommen, um ihren Glauben zu erneuern, als wegen konkreter Anliegen. Sogar die Anwesenheit von Gruppen orthodoxer Christen und von Muslimen ist festzustellen.

5. Viele Gläubige haben ihre Berufung zum Priestertum oder zum geweihten Leben im Kontext des „Phänomens Medjugorje“ entdeckt. Die Geschichten dieser Menschen sind sehr unterschiedlich, aber sie konvergieren in der gleichen geistlichen Erfahrung, nämlich im Verspüren einer Berufung zu dieser Form der Nachfolge Jesu. Einige Menschen sind dorthin gekommen, um den Willen Gottes für ihr Leben zu erfahren, andere nur aus Neugier oder ganz ohne daran zu glauben. Eine Reihe von Menschen berichtet, dass sie die Gnade der Berufung verbunden mit dem starken Wunsch, sich Gott ganz hinzugeben, auf dem Berg der mutmaßlichen Erscheinungen erhalten haben, andere im Rahmen der Anbetung vor dem Allerheiligsten Sakrament.

Für viele Menschen hat sich das Leben verändert, nachdem sie der Spiritualität von Medjugorje in ihren Alltag Raum gegeben haben (Botschaften, Gebet, Fasten, Anbetung, Heilige Messe, Beichte…) und sich daraufhin für eine Priester- oder Ordensberufung entschieden haben. Einige verspüren in Medjugorje die entscheidende Bestätigung einer seit geraumer Zeit herangereiften Berufung. Es gibt auch viele Fälle, in denen die eigene Berufung außerhalb von Medjugorje entdeckt wurde, aber im Rahmen von Gruppen, die von der Spiritualität Medjugorjes und vom Lesen von Büchern über diese Erfahrung inspiriert sind.

Auch fehlt es nicht an Bekehrungen von Menschen, die Gott und der Kirche fernstanden und die einen radikalen Wandel von einem von der Sünde gezeichneten zu einem am Evangelium orientierten Leben vollzogen haben. Im Zusammenhang mit Medjugorje wird ebenso von sehr zahlreichen Heilungen berichtet.

Viele andere haben die Schönheit des Christseins entdeckt. Für viele wurde Medjugorje zu einem von Gott auserwählten Ort der Glaubenserneuerung: Es gibt also Menschen, die diesen Ort als einen neuen Ausgangspunkt für ihren geistlichen Weg erleben. Verschiedentlich konnten viele ihre geistlichen Krisen dank der Erfahrung von Medjugorje überwinden. Andere berichten von dem in Zusammenhang mit Medjugorje geweckten Wunsch, sich zutiefst dem Dienst für Gott im Gehorsam gegenüber der Kirche zu widmen oder sich stärker für das Glaubensleben in der eigenen Heimatpfarrei zu engagieren. In etlichen Ländern der Welt sind inzwischen viele Gebetsgruppen und Gruppen marianischer Frömmigkeit entstanden, die von der spirituellen Erfahrung von Medjugorje inspiriert sind. Auch sind karitative, mit verschiedenen Gemeinschaften und Vereinigungen verbundene, Werke entstanden, insbesondere solche, die sich um Waisen, Drogen- und Alkoholabhängige, um Jugendliche mit verschiedenen Problemen und Menschen mit Behinderungen kümmern.

Besonders hervorzuheben ist die Anwesenheit vieler Jugendlicher, junger Paare und Erwachsener, die in Medjugorje durch die Muttergottes den christlichen Glauben wiederentdecken; diese Erfahrung führt sie zu Christus in der Kirche. Ein Zeugnis für die starke Präsenz junger Menschen in Medjugorje sind die jährlichen Jugendfestivals.

Abgesehen von diesen konkreten Früchten wird der Ort als ein Raum großen Friedens, der Sammlung und aufrichtiger und ansteckender tiefer Frömmigkeit wahrgenommen.

Abschließend ergibt sich ein Gesamtbild von den mit dieser spirituellen Erfahrung verbundenen positiven Früchten, die sich inzwischen von der Erfahrung der mutmaßlichen Seher gelöst haben, die nicht mehr als die wichtigsten Vermittler des „Phänomens Medjugorje“ anzusehen sind, bei dem der Heilige Geist so viele schöne und positive Dinge wirkt.

Zentrale Aspekte der Botschaften

Die Königin des Friedens

6. Auch wenn sich die Gospa [das bedeutet Herrin – Unsere Liebe Frau] am häufigsten den Namen Mutter gibt, ist unter den verschiedenen Anrufungen (Mutter der Kirche, Mutter Gottes, der Gerechten, der Heiligen usw.) der ursprünglichste Titel der der „Königin des Friedens“ (vgl. Botschaft vom 16.06.1983). Dieser Titel bietet eine theozentrische und sehr umfassende Sicht des Friedens, der nicht nur die Abwesenheit von Krieg meint, sondern auch eine geistliche, familiäre und soziale Bedeutung besitzt. Der Friede, von dem hier die Rede ist, kommt nämlich vor allem aus dem Gebet, er verbreitet sich aber auch durch missionarischen Einsatz. Ein Hauptmerkmal der aus den Botschaften hervorgehenden Spiritualität ist die Hingabe an Gott durch die volle Hingabe an Maria, um zu Werkzeugen des Friedens in der Welt werden zu können. Die Botschaften zu diesem Thema sind sehr zahlreich. Einige davon geben wir hier wieder:

„Liebe Kinder, ich bin zu euch gekommen als Königin des Friedens, weil mein Sohn mich gesandt hat. Ich wünsche, liebe Kinder, Euch zu helfen, euch zu helfen, auf dass Friede werde“ (10.08.2012).

„Friede. Friede. Friede. Versöhnt euch. Versöhnt euch mit Gott und untereinander“ (26.06.1981).

„Liebe Kinder, ohne Gebet gibt es keinen Frieden. Deshalb empfehle ich Euch, liebe Kinder, vor dem Kreuz um den Frieden zu beten“ (06.09.1984).

„Ich lade euch alle ein, verantwortungsbewusst für den Frieden zu beten. Betet, liebe Kinder, dass der Friede in der Welt herrsche, auf dass der Friede im Herzen der Menschen regiere, im Herzen meiner Kinder. Seid deshalb meine Friedensträger in dieser unruhigen Welt; seid mein lebendiges Zeichen, ein Zeichen von Frieden“ (05.08.2013).

„Liebe Kinder, ich lade euch alle ein, die ihr meine Botschaft des Friedens vernommen habt, diese mit Ernsthaftigkeit und Liebe in eurem Leben zu verwirklichen. Es sind viele, die glauben, viel zu tun, wenn sie über die Botschaften sprechen, sie aber nicht leben. Ich lade euch, liebe Kinder, zum Leben und zur Änderung von allem Negativen in euch ein, sodass sich alles ins Positive und in Leben wandle“ (25.05.1991).

„Ihr irrt, wenn ihr im Blick auf die Zukunft nur an die Kriege, an die Strafen und an das Böse denkt. Wenn ihr immer ans Böse denkt begebt ihr euch bereits auf den Weg, ihm zu begegnen. Für den Christen gibt es nur eine Haltung bezüglich der Zukunft, die Hoffnung des Heils. Eure Aufgabe ist es, den göttlichen Frieden anzunehmen, ihn zu leben und zu verbreiten“ (10.06.1982).

„Die Welt von heute lebt inmitten starker Spannungen und wandelt am Rande einer Katastrophe. Sie kann nur gerettet werden, wenn sie Frieden findet. Den Frieden wird sie nur dann haben, wenn sie zu Gott zurückkehrt“ (15.02.1983).

„Ich bin hierher als Königin des Friedens gekommen, um allen zu sagen, dass der Friede notwendig ist für das Heil der Welt. Nur in Gott findet sich die wahre Freude aus der der wahre Friede hervorgeht. Darum erbitte ich die Bekehrung“ (16.06.1983).

„Tragt den Frieden in euren Herzen. Sorgt euch darum, wie um eine Blume, die Wasser, Zärtlichkeit und Licht bedarf“ (25.02.2003).

Der Friede, der aus der Liebe kommt

7. Dieser Friede ist kein Selbstzweck und drückt auch nicht den höchsten christlichen Wert aus. Er ist die Frucht gelebter Liebe, die die höchste und schönste Tugend darstellt. Es handelt sich dabei um eine Liebe, die sich der Liebe Gottes anheimgibt und in geschwisterlicher Liebe zum Ausdruck kommt, die Streit vermeidet, die nicht verurteilt und die vergibt:

„Liebt einander. Seid Geschwister untereinander und vermeidet jeden Streit“ (25.12.1981). „Liebe Kinder, auch heute möchte ich euch zur Vergebung einladen. Vergebt, meine Kinder! Vergebt den anderen, vergebt euch selbst“ (13.03.2010). „Liebe Kinder, dies ist die Zeit der Danksagung. Heute suche ich bei euch die Liebe, sucht nicht nach Irrtümern und Fehlern bei den anderen und verurteilt sie nicht“ (04.05.2020).

Diese Liebe, die es uns erlaubt, den Frieden in die Welt zu tragen, schließt ebenso die Liebe zu den Nicht-Katholiken ein. Es ist wahr, dass es nicht darum geht, einen Synkretismus zu propagieren oder zu sagen, dass „alle Religionen vor Gott gleich sind“. Dennoch sind alle Menschen geliebt. Dies ist ein Punkt, den man am besten vor dem ökumenischen und interreligiösen Hintergrund von Bosnien und Herzegowina versteht, das von einem schrecklichen Krieg mit starken religiösen Komponenten gezeichnet ist:

„Auf Erden seid ihr alle getrennt, aber ihr seid alle meine Kinder. Muslime, Orthodoxe, Katholiken, vor meinem Sohn und mir seid ihr alle gleich. Ihr seid alle meine Kinder. Das bedeutet nicht, dass alle Religionen vor Gott gleich sind, aber sehr wohl die Menschen. Es genügt aber nicht, der katholischen Kirche anzugehören, um gerettet zu sein; es ist notwendig, den Willen Gottes zu respektieren. […] Wem wenig gegeben wurde, von dem wird wenig zurückgefordert werden“ (20.05.1982). Ihr seid keine wahren Christen, wenn ihr eure Brüder und Schwestern nicht respektiert, die anderen Religionen angehören“ (21.02.1983), auch wenn die Notwendigkeit in Erinnerung gerufen wird, „um jeden Preis den katholischen Glauben für euch und eure Kinder zu bewahren“ (19.02.1984).

Der König des Friedens

8. Dem Titel „Königin des Friedens“ entspricht der Jesus attribuierte Titel „König des Friedens“:

„Ich lade euch ein, liebe Kinder, dass euer Leben mit Ihm vereint sei. Jesus ist der König des Friedens und er allein kann euch den Frieden geben, den ihr sucht. Ich bin mit euch und stelle euch Jesus vor“ (25.12.1995). „In meinen Händen halte ich den kleinen Jesus, den König des Friedens“ (25.12.2002). „Mit großer Freude bringe ich Euch den König des Friedens, sodass Er euch reich mit seinem Segen segnen möge“ (25.12.2007).

Gott allein

9. Die Botschaften bieten eine stark theozentrische Sicht des geistlichen Lebens und häufig wird die Aufforderung zur vertrauensvollen Hingabe an Gott, der Liebe ist, ausgesprochen:

„Liebe Kinder, heute fordere ich euch zur Ganzhingabe an Gott auf. Alles, was ihr tut und alles, was ihr habt, gebt es Gott, sodass Er in eurem Leben als König von allem herrschen kann. Habt keine Angst“ (25.07.1988).

„Liebe Kinder, heute lade ich euch ein, im Laufe dieser Woche die Worte zu leben: ICH LIEBE GOTT! Liebe Kinder, mit der Liebe erlangt ihr alles, auch das, was ihr als unmöglich betrachtet“ (28.02.1985).

Liebe Kinder, ich lade euch zur Ganzhingabe an Gott ein. Alles, was ihr habt, sei in die Hände Gottes [gelegt]. Nur so werdet ihr die Freude im Herzen haben. Freut euch an allem, was ihr habt. Danket Gott, denn alles ist seine Gabe an euch. So seid ihr in der Lage, im Leben für alles zu danken und Gott in allem zu entdecken, auch in der kleinsten Blume“ (25.04.1989).

10. Angesichts dessen können wir einige Kernbotschaften erkennen, in denen die Gottesmutter nicht sich selbst ins Zentrum stellt, sondern zeigt, dass es ihr ganz um unsere Vereinigung mit Gott geht:

„Seht, darum bin ich bei euch, um euch zu lehren und euch der Liebe Gottes näherzubringen“ (25.05.1999).

„Zuerst lade ich euch ein, Gott, den Schöpfer eures Lebens zu lieben, und danach werdet ihr Gott in allen erkennen und lieben zu lernen“ (25.11.1992).

„Ich bin mit euch und trete für einen jeden von euch vor Gott ein, auf dass sich euer Herz Gott und der Liebe Gottes öffnet“ (25.03.2000).

„Ich lade alle ein, in der Liebe Gottes zu wachsen wie eine Blume, die die Wärmestrahlen des Frühlings verspürt“ (25.04.2008).

„Wankt nicht im Glauben und fragt nicht bei dem Gedanken, dass ihr alleine und verlassen seid, nach dem Warum, sondern öffnet eure Herzen, betet und glaubt fest; dann wird euer Herz die Nähe Gottes spüren und Gott möge Euch nie verlassen; er ist an Eurer Seite in jedem Augenblick“ (25.12.2019).

11. Aus diesem Grund, lädt Maria zur Begegnung mit Gott ein, der immer gegenwärtig ist im alltäglichen Leben:

„Ihr sucht Zeichen und Botschaften und seht nicht, dass Gott euch mit dem Aufgang der Sonne einlädt, euch zu bekehren und auf den Weg der Wahrheit und des Heiles zurückzukehren“ (25.09.1998). „Mögen die Getreidefelder euch von Gottes Barmherzigkeit für jedes Geschöpf erzählen“ (25.08.1999). „Gott will euch retten und sendet Botschaften durch die Menschen, durch die Natur und durch viele andere Dinge, die euch helfen können, zu verstehen, dass ihr die Richtung eures Lebens ändern müsst“ (25.03.1990).

Christozentrik

12. Die Fürsprache und das Wirken Marias erweisen sich als eindeutig Jesus Christus untergeordnet, der der Urheber der Gnade und des Heils für jeden Menschen, ist:

„Auf besondere Weise, meine Kinder, möchte ich euch dem Herzen Jesu näherbringen. Darum, liebe Kinder, rufe ich euch heute zum Gebet zu meinem lieben Sohn Jesus auf, damit alle eure Herzen ihm gehören“ (25.10.1988). „Lasst nicht zu, dass euch das Licht der Welt verführt. Öffnet euch für die göttliche Liebe, für die Liebe meines Sohnes. Entscheidet euch für ihn: Er ist die Liebe, Er ist die Wahrheit“ (02.05.2016). „Ich lade euch heute ein, liebe Kinder, da ihr euch von Jesus entfernt habt, denn ihr habt Jesus hintangestellt und ihn vernachlässigt. Darum lade ich euch ein, euch für ihn zu entscheiden und Jesus in eurem Leben den ersten Platz zu geben” (24.04.2017). „Ich möchte euch erneuern und euch mit meinem Herzen zum Herzen Jesu, das auch noch heute für euch leidet und euch zur Bekehrung aufruft, zu führen“ (25.10.1996). „Nur wenn Ihr Jesus näherkommt, werdet ihr die unermessliche Liebe, die er für einen jeden von euch hat, verstehen” (25.02.1998). „Ich lade euch ein, eure Herzen immer glühender mit der Liebe zum Gekreuzigten zu entflammen und vergesst nicht, dass er aus Liebe zu euch sein Leben dahingegeben hat, damit ihr gerettet werdet“ (25.09.2007).

13. Maria legt Fürsprache ein, aber es ist Christus, der uns die Kraft gibt. Daher besteht ihr ganzes mütterliche Wirken darin, uns zu motivieren, auf Christus zuzugehen:

„Er wird euch die Kraft und die Freude in dieser Zeit geben. Ich bin euch nahe mit meiner Fürsprache“ (25.11.1993). „Meine Hände bieten euch meinen Sohn dar, ihn, die Quelle reinen Wassers. Er wird euren Glauben beleben und eure Herzen reinigen“ (02.10.2014). „Öffnet eure Herzen und überlasst euer Leben Jesus, sodass Er durch eure Herzen wirken kann und euren Glauben stärke“ (23.05.1985).

Maria spricht mit Demut über ihre eigenen Worte gegenüber dem ewigen Wort, dessen Worte des Lebens für unsere Umwandlung wirksam sind: „Liebe Kinder, ich spreche als Mutter zu euch, mit einfachen Worten. […] Mein Sohn jedoch, aus der ewigen Gegenwart kommend, spricht zu euch in Worten des Lebens und sät Liebe in eure offenen Herzen“ (02.10.2017).

Das Wirken des Heiligen Geistes

14. Viele Botschaften laden ein, die Bedeutung der Bitte um die Hilfe des Heiligen Geistes zu erkennen:

„Die Leute irren, wenn sie sich mit der Bitte um etwas lediglich an die Heiligen wenden. Das Wichtige ist, den Heiligen Geist zu bitten, dass er auf euch herabsteige. Wer ihn hat, der hat alles“ (21.10.1983).

„Beginnt damit, jeden Tag den Heiligen Geist anzurufen. Das Wichtigste ist, zum Heiligen Geist zu beten. Wenn der Heilige Geist auf euch herabkommt, dann wird alles verwandelt und [alles] wird euch klar“ (25.11.1983).

„Vor der heiligen Messe ist es notwendig, zum Heiligen Geist zu beten. Das Gebet zum Heiligen Geist muss die Messe immer begleiten“ (26.11.1983).

„Die Menschen beten auf falsche Weise. Sie gehen in die Kirchen und Heiligtümer, um irgendeine materielle Wohltat zu erbitten. Aber nur ganz wenige bitten um die Gabe des Heiligen Geistes. Das Wichtigste für euch ist gerade, das Bitten um die Herabkunft des Heiligen Geistes, denn wenn ihr die Gabe des Heiligen Geistes habt, habt ihr alles“ (29.12.1983)

Der Aufruf zur Bekehrung

15. In den Botschaften findet sich eine ständige Aufforderung, den weltlichen Lebensstil und die übermäßige Anhänglichkeit an irdische Güter aufzugeben. Dies geschieht durch häufige Aufrufe zur Umkehr, welche den wahren Frieden in der Welt ermöglicht. Die Bekehrung scheint der Kern der Botschaft der Gospa zu sein: „Liebe Kinder! Heute lade ich euch zur Umkehr ein. Dies ist die wichtigste Botschaft, die ich euch hier gegeben habe“ (25.02.1996).

„Mein Herz brennt vor Liebe für euch. Das einzige Wort, das ich der Welt sagen möchte, ist dieses: Bekehrung, Bekehrung. Macht es allen meinen Kindern bekannt. Ich bitte nur um die Bekehrung“ (25.04.1983).

„Liebe Kinder, heute möchte ich euch in meinen Mantel einhüllen und euch alle auf den Weg der Bekehrung führen. Liebe Kinder, ich bitte euch, gebt dem Herrn eure ganze Vergangenheit, all das Böse, das sich in euren Herzen angesammelt hat“ (25.02.1987).

„Ihr könnt nicht sagen, dass ihr bekehrt seid, denn euer Leben muss zur täglichen Bekehrung werden“ (25.02.1993).

„Wacht aus dem müden Schlaf eurer Seele auf und sagt mit aller Kraft ‚Ja‘ zu Gott. Entscheidet euch für die Bekehrung und die Heiligkeit“ (25.03.2001).

„Bekehrt euch, meine Kinder, und kniet in der Stille eures Herzens nieder. Stellt Gott in den Mittelpunkt eures Seins“ (25.05.2001).

„Liebe Kinder, auch heute rufe ich euch mit großer Freude im Herzen zur Bekehrung auf. […] Gott will die ganze Welt bekehren und sie zum Heil und zum Weg zu Ihm, der der Anfang und das Ende eines jeden Wesens ist, aufrufen“ (25.06.2007).

Das starke Gewicht des Bösen und der Sünde

16. Gleichzeitig wird eindringlich dazu ermahnt, den Ernst des Bösen und der Sünde nicht zu unterschätzen und den Aufruf Gottes zum Kampf gegen das Böse und den Einfluss Satans sehr ernst zu nehmen. Eine weitere häufige Aufforderung lautet, sich angesichts von Prüfungen nicht zu fürchten. Es wird angekündigt, dass die Gegenwart je nach Fall eine Zeit der Gnade und eine Zeit der Prüfung ist. Dieses letzte Element kommt zuweilen auch sehr deutlich zum Ausdruck: Überall herrscht Verzweiflung, alles bricht zusammen usw., und dies hängt vor allem mit dem mangelnden Glauben und der Gottesferne eines beträchtlichen Teils der Menschen zusammen. Daher ergeht die Aufforderung, alles Leid und alle Schwierigkeiten Gott aufzuopfern, damit sie Früchte der Gnade und des inneren Trostes tragen können:

„Ich weine nicht nur, weil Jesus gestorben ist. Ich weine, weil Jesus bis zum letzten Tropfen seines Blutes für alle Menschen gestorben ist, aber viele meiner Kinder wollen daraus keinen Nutzen ziehen“ (01.04.1983).

„Schaut euch um, liebe Kinder, und ihr werdet sehen, wie groß die Sünde ist, die auf dieser Erde herrscht. Deshalb betet, dass Jesus triumphiert“ (13.09.1984).

„Liebe Kinder, ihr wisst, dass ich euch eine Oase des Friedens versprochen habe, aber ihr wisst auch, dass es neben der Oase die Wüste gibt, wo Satan lauert und versucht, jeden von euch zu verführen. Liebe Kinder, nur durch das Gebet könnt ihr jeden Einfluss des Satans an dem Ort, an dem ihr lebt, überwinden. Ich bin mit euch, aber ich kann euch eure Freiheit nicht nehmen“ (07.08.1986).

„Wo ich hingehe und mein Sohn mit mir ist, da gesellt sich auch der Satan hinzu. Ihr habt, ohne es zu merken, zugelassen, dass er in euch die Oberhand gewinnt, dass er euch beherrscht. […] Gebt nicht nach, meine Kinder! Wischt die Tränen von meinem Antlitz, die ich vergieße, wenn ich beobachte, was ihr tut. Schaut euch um! Nehmt euch Zeit, um Gott in der Kirche zu begegnen. Kommt in das Haus eures Vaters. Nehmt euch Zeit, um als Familie zusammenzukommen und Gott um Gnade zu bitten. […] Schaut nicht auf den Armen herab, der euch um eine Brotkruste bittet. Weist ihn nicht von eurem vollen Tisch ab. Helft ihm! Und Gott wird auch euch helfen […] Ihr, meine Kinder, habt dies alles vergessen. Auch Satan hat dazu beigetragen. Gebt nicht nach! […] Ich möchte euch keine weiteren Vorwürfe machen, sondern euch noch einmal zum Gebet, zum Fasten und zur Buße einladen“ (28.01.1987).

„Liebe Kinder, ich lade euch alle in besonderer Weise zum Gebet und zur Entsagung ein, denn jetzt will Satan wie nie zuvor so viele Menschen wie möglich auf den Weg des Todes und der Sünde verführen. Deshalb, liebe Kinder, helft meinem Unbefleckten Herzen, auf dass es in einer Welt der Sünde triumphiert“ (25.09.1991).

„Lasst nicht zu, dass Satan euch im Schlepptau hat und aus euch macht, was er will. Ich lade euch ein, verantwortlich und entschlossen zu werden und jeden Tag Gott zu weihen“ (25.01.1998).

„Jetzt, wie nie zuvor, will Satan den Menschen und seine Seele mit seinem ansteckenden Wind des Hasses und der Unruhe ersticken. In so vielen Herzen gibt es keine Freude, weil es keinen Gott und kein Gebet gibt. Der Hass und der Krieg wachsen von Tag zu Tag. Ich lade euch, meine Kinder, ein, mit Begeisterung den Weg der Heiligkeit und der Liebe neu zu beginnen, denn dafür bin ich unter euch gekommen. Lasst uns gemeinsam Liebe und Vergebung für all jene sein, die nur mit menschlicher Liebe und nicht mit jener unermesslichen Liebe Gottes lieben können und wollen“ (25.01.2015).

17. Die Gottesmutter weist auf eine Möglichkeit zur Beendigung des Krieges hin, aber dies erfordert das Mitwirken der Christen durch die Hingabe ihres Lebens. Dies impliziert einen starken Aufruf zur Verantwortung: „Ihr redet, aber ihr lebt nicht: Deshalb, meine Kinder, dauert dieser Krieg schon so lange an. Ich lade euch ein, euch Gott zu öffnen und mit Gott in euren Herzen zu leben. […] Liebe Kinder, ich kann euch nicht helfen, wenn ihr die Gebote Gottes nicht lebt, wenn ihr die heilige Messe nicht lebt, wenn ihr die Sünde nicht ablehnt“ (25.10.1993). Gleichwohl bedankt sie sich vier Monate später und betont erneut den Wert des Mittuns der Gläubigen: „Ihr habt mir alle geholfen, damit dieser Krieg so schnell wie möglich zu Ende ist“ (25.02.1994). Die Bedeutung der Mitarbeit der Gläubigen kommt auch in anderen Zusammenhängen zum Ausdruck: „Ihr müsst mit eurem Leben und eurem Beispiel am Werk der Erlösung mitarbeiten“ (25.05.1996).

Das Gebet

18. Auf diesem Weg ist das Gebet von grundlegender Bedeutung. In den Botschaften ist die Aufforderung zum Gebet konstant und eindringlich:

„Ich lade euch erneut ein, euch für das Gebet zu entscheiden, denn im Gebet werdet ihr die Bekehrung erfahren können. Jeder von euch wird in der Einfachheit einem Kind ähnlich werden, das für die Liebe des Vaters offen ist“ (25.07.1996).

„Ich lade euch ein, euren Tag mit kurzen, inbrünstigen Gebeten zu füllen. Wenn ihr betet, ist euer Herz offen und Gott liebt euch mit besonderer Liebe, und schenkt euch besondere Gnaden. Deshalb nutzt diese Zeit der Gnade und widmet sie Gott wie nie zuvor“ (25.07.2005).

19. Zusammen mit der Einladung zum Gebet ergeht häufig auch eine Aufforderung zum Fasten; dieses wird jedoch als freiwillige Gabe über die körperlichen Entsagungen hinaus verstanden: „Wenn ihr in Not seid oder in Bedrängnis, kommt zu mir. Wenn ihr nicht die Kraft habt, bei Brot und Wasser zu fasten, könnt ihr auf andere Dinge verzichten. Neben dem Essen wäre es gut, auf das Fernsehen zu verzichten, denn nach dem Anschauen von Fernsehsendungen seid ihr abgelenkt und ihr könnt nicht beten. Ihr könntet auch auf Alkohol, Zigaretten und andere Vergnügungen verzichten. Ihr wisst selbst, was ihr tun sollt“ (08.12.1981).

Die zentrale Bedeutung der heiligen Messe

20. Das Gebet der Gläubigen findet seinen Höhepunkt in der Feier der Eucharistie:

„Die heilige Messe ist die Hochform des Gebets. Ihr werdet nie in der Lage sein, ihre Größe zu verstehen“ (13.01.1984). „Liebe Kinder, auch heute möchte ich euch in besonderer Weise zur Eucharistie einladen. Möge die heilige Messe der Mittelpunkt eures Lebens sein! Vor allem, liebe Kinder, möge die Eucharistie in euren Familien gegenwärtig sein: Die Familie muss zur heiligen Messe gehen und Jesus feiern. Jesus muss der Mittelpunkt eures Lebens sein!“ (15.06.2018). „Möge die heilige Messe für euch keine Gewohnheit, sondern Leben sein; indem ihr jeden Tag die heilige Messe lebt, werdet ihr das Bedürfnis nach Heiligkeit verspüren“ (25.01.1998). „Vergesst nicht, dass in der Eucharistie, die das Herz des Glaubens ist, mein Sohn immer bei euch ist. Er kommt zu euch und bricht mit euch das Brot, weil er für euch, meine Kinder, gestorben und auferstanden ist und wiederkommen wird“ (02.05.2016).

21. Die folgende Botschaft unterstreicht gut den im Vergleich zum unermesslichen geistlichen Schatz der Eucharistie geringeren Wert der Erscheinungen:

„Ich bin euch während der heiligen Messe näher als während der Erscheinungen. Viele Pilger möchten im Erscheinungszimmer anwesend sein und drängen sich daher um das Pfarrhaus. Wenn sie sich so vor dem Tabernakel drängen, wie sie es jetzt vor dem Pfarrhaus tun, werden sie alles verstanden haben. Sie werden die Gegenwart Jesu verstanden haben, denn die Kommunion zu empfangen ist mehr, als ein Seher zu sein“ (12.11.1986).

Die geschwisterliche Gemeinschaft

22. Die Spiritualität von Medjugorje ist nicht individualistisch. Einerseits wird sie vor allem in gemeinschaftlichen Unternehmungen wie Wallfahrten und Gebetstreffen gelebt, andererseits findet sich in den Botschaften neben dem Gebet eine ständige Aufforderung zur konkreten Nächstenliebe, die mitgeht, beschenkt, dient, vergibt und den Armen nahe ist:

„Dies ist die einzige Wahrheit, und sie ist die, die mein Sohn euch hinterlassen hat. Ihr braucht sie nicht lange zu hinterfragen: Ihr seid aufgefordert, zu lieben und zu schenken“ (02.01.2015).

„Ich lade euch, meine Kinder, ein, zu sehen, wer eurer geistlichen oder materiellen Hilfe bedarf. Durch euer Beispiel, meine Kinder, werdet ihr die ausgestreckten Hände Gottes sein, die die Menschheit sucht“ (25.02.1997).

„Wählt einen Tag in der Woche und widmet ihn den Armen und Kranken: vergesst sie nicht“ (23.01.1984).

„Liebe Kinder, ich ermahne euch, euren Nächsten zu lieben, und besonders diejenigen, die euch Schaden zufügen. So werdet ihr durch die Liebe die Absichten des Herzens erkennen können. Betet und liebt, liebe Kinder: mit der Liebe werdet ihr auch das tun können, was euch unmöglich erscheint“ (07.11.1985).

„Liebe Kinder, heute lade ich euch zur Liebe ein, die Gott wohlgefällig und teuer ist. Meine Kinder, die Liebe nimmt alles an, alles, was hart und bitter ist, wegen Jesus, der die Liebe ist. Deshalb, liebe Kinder, betet zu Gott, dass er euch zu Hilfe kommt. […] Auf diese Weise wird Gott euer Leben formen können und ihr werdet in der Liebe wachsen. Verherrlicht Gott, meine Kinder, mit dem Hymnus über die Liebe (1 Kor 13), damit die Liebe Gottes in euch von Tag zu Tag bis ihrer Fülle zunimmt“ (25.06.1988).

„Ihr bittet meinen Sohn, barmherzig zu euch zu sein, aber ich lade euch zur Barmherzigkeit ein. Ihr bittet Ihn, gut zu euch zu sein und euch zu vergeben, jedoch wie lange schon bitte ich euch, meine Kinder, allen Menschen, denen ihr begegnet, zu vergeben und zu lieben!“ (02.03.2019).

Der gemeinschaftliche Aspekt von Medjugorje zeigt sich auch in der ständigen Betonung der grundlegenden Bedeutung der Familie im christlichen Leben: „Liebe Kinder, ich bitte euch, beginnt euer Familienleben zu verändern. Möge die Familie eine harmonische Blume sein, die ich Jesus schenken möchte. Liebe Kinder, jede Familie möge im Gebet lebendig sein. Ich wünsche, dass eines Tages Früchte in der Familie zu sehen sind: nur dann werde ich sie Jesus als Blütenblätter für die Erfüllung des Planes Gottes übergeben können“ (01.05.1986).

23. Zu dieser Spiritualität gehört sicherlich auch eine kirchliche Dimension, nämlich die der Gemeinschaft mit der ganzen Kirche, mit den Hirten und vor allem mit dem Heiligen Vater:

„Erfüllt eure Pflichten gut und tut, was die Kirche von euch verlangt“ (02.02.1983). „Ich bete zu meinem Sohn, dass er euch durch die Liebe die Einheit durch ihn schenkt, die Einheit unter euch und die Einheit zwischen euch und euren Hirten. Mein Sohn schenkt sich euch durch sie [die Hirten] immer wieder neu und erneuert eure Seelen. Vergesst dies nicht“ (02.08.2014). „Als meine Kinder bitte ich euch: Betet viel für die Kirche und für ihre Diener, eure Hirten, damit die Kirche so werde, wie mein Sohn sie sich wünscht, klar wie Quellwasser und voller Liebe“ (02.03.2018). „Betet für meinen geliebten Heiligen Vater, betet für seine Mission“ (17.08.2014)

Freude und Dankbarkeit

24. Die Spiritualität von Medjugorje ist freudig, festlich und beinhaltet die Aufforderung, die Freude der Nachfolge Christi zu leben und auch für die schönen kleinen Dinge des Lebens zu danken:

„Liebe Kinder, ich lade euch ein, euch Gott zu öffnen. Seht, meine Kinder, so wie die Natur sich öffnet und Leben und Früchte schenkt, so lade ich euch zum Leben mit Gott und zur völligen Hingabe an Ihn ein. Meine Kinder, ich bin mit euch und ich möchte euch beständig in die Freude des Lebens einführen. Ich wünsche, dass jeder von euch die Freude und die Liebe entdeckt, die man nur in Gott finden kann und die nur Gott geben kann“ (25.05.1989).

„Liebe Kinder, ich lade euch ein, Gott für alle Gaben, die ihr in eurem Leben entdeckt habt, auch für die kleinste Gabe, die ihr wahrgenommen habt, zu danken. Ich danke mit euch und wünsche, dass ihr alle die Freude über die Gaben spürt und dass Gott für jeden von euch alles ist“ (25.09.1989).

„Betet, meine Kinder, damit das Gebet für euch Leben wird. Auf diese Weise werdet ihr in eurem Leben den Frieden und die Freude entdecken, die Gott denen schenkt, die mit dem Herzen offen für seine Liebe sind“ (25.08.2007).

„Wer betet, meine Kinder, spürt die Freiheit der Kinder Gottes und dient mit freudigem Herzen dem Wohl seines Mitmenschen. Denn Gott ist Liebe und Freiheit. Deshalb, meine Kinder, wenn sie euch Ketten anlegen und euch benutzen wollen, kommt das nicht von Gott, denn Gott ist Liebe und gibt seinen Frieden einem jeden Geschöpf“ (25.10.2021).

„Findet den Frieden in der Natur und ihr werdet Gott, den Schöpfer, entdecken, dem ihr für alle Geschöpfe danken könnt“ (25.07.2001).

„Ich wünsche, dass jeder von euch hier auf der Erde glücklich ist“ (25.05.1987).

„Liebe Kinder! Betet und erneuert eure Herzen, damit das Gute, das ihr gesät habt, Früchte der Freude trägt“ (25.02.2024).

„Ich brauche eure Vereinigung mit meinem Sohn, denn ich will, dass ihr glücklich seid“ (02.05.2015).

Das Zeugnis der Gläubigen

25. In den Botschaften findet man eindringliche Aufforderungen zum persönlichen Zeugnis. Im Allgemeinen handelt es sich um Aufrufe, den Glauben und die Liebe mit dem Leben zu bezeugen. Darin lässt sich die missionarische Botschaft von Medjugorje zusammenfassen. In dieser Hinsicht wendet sich die Gospa in den monatlichen an die Pfarrei gerichteten Botschaften oft an die Gläubigen und nennt sie „Apostel meiner Liebe“:

„Liebe Kinder, als Mutter bitte ich euch, als meine Apostel auszuharren. […] Ich bete, dass ihr die Liebe des himmlischen Vaters gemäß meinem Sohn bezeugt. Meine Kinder, euch ist die große Gnade gegeben, Zeugen der Liebe Gottes zu sein. Nehmt die euch gegebene Verantwortung nicht zu leicht. Betrübt mein mütterliches Herz nicht. Als Mutter möchte ich meinen Kindern, meinen Aposteln, vertrauen“ (02.11.2012).

„Apostel meiner Liebe, meine Kinder, seid wie die Strahlen der Sonne, die mit der Wärme der Liebe meines Sohnes alle um sich herum erwärmen. Meine Kinder, die Welt braucht Apostel der Liebe“ (02.10.2018).

Von besonderer Schönheit ist eine Botschaft, die dazu ermahnt, weniger Wert auf spektakuläre Zeichen zu legen und das, was man glaubt, im eigenen Leben sichtbar zu machen: „Ihr bittet mich um ein Zeichen, damit ihr an meine Gegenwart glaubt. Das Zeichen wird kommen. Aber ihr braucht es nicht: ihr müsst selbst ein Zeichen für andere sein“ (08.02.1982).

Das ewige Leben

26. In vielen Botschaften findet sich eine starke Aufforderung, die Sehnsucht nach dem Paradies zu wecken und damit die Suche nach dem letzten Sinn des Daseins im ewigen Leben:

„Liebe Kinder, heute möchte ich euch alle einladen, damit sich jeder von euch für das Paradies entscheidet“ (25.10.1987). „Gott sendet mich, um euch zu helfen und euch zum Paradies zu führen, das euer Ziel ist“ (25.09.1994). „Ich möchte aus euch einen sehr schönen für die Ewigkeit vorbereiteten Strauß binden“ (25.07.1995). „Ohne Ihn gibt es keine Zukunft und keine Freude, aber vor allem kein ewiges Heil“ (25.04.1997). „Entscheidet euch für die Heiligkeit, meine Kinder, und denkt an den Himmel“ (25.05.2006). „In euren Herzen wird der Wunsch nach dem Himmel geboren werden. Die Freude wird beginnen, in eurem Herzen zu herrschen“ (25.08.2006). „Ihr seid so blind und hängt an den Dingen der Erde und denkt an das irdische Leben. Gott hat mich gesandt, um euch zum ewigen Leben zu führen“ (25.10.2006). „Vergesst nicht, dass ihr Pilger auf dem Weg zur Ewigkeit seid“ (25.11.2006). „Vergesst nicht, dass vergänglich wie eine Blume auf dem Felde seid“ (25.01.2007). „Vergesst nicht, dass ihr Pilger auf dieser Erde seid“ (25.12.2007). „Alles vergeht, meine Kinder, nur Gott bleibt“ (25.03.2008). „Ich wünsche mir, meine Kinder, dass sich jeder von euch in das ewige Leben, das eure Zukunft ist, verliebt“ (25.01.2009)

Notwendige Klarstellungen

27. Die Botschaften sind insgesamt von großem Wert und bringen die beständigen Lehren des Evangeliums in verschiedenen Worten zum Ausdruck. Einige wenige Botschaften weichen von diesen positiven und aufbauenden Inhalten ab und scheinen ihnen sogar zu widersprechen. Es ist daher wichtig, darauf zu achten, dass diese wenigen konfusen Elemente nicht die Schönheit des Ganzen überschatten.

Um diesen Schatz von Medjugorje nicht zu gefährden, ist es notwendig, einige mögliche Verwirrungen zu klären, die dazu führen können, dass kleine Minderheiten das wertvolle Angebot dieser geistlichen Erfahrung verfälschen, besonders wenn die Botschaften nur teilweise gelesen werden.

Dies veranlasst uns, ein weiteres entscheidendes Prinzip in Erinnerung zu rufen: Wenn man das Wirken des Heiligen Geistes innerhalb einer geistlichen Erfahrung anerkennt, bedeutet dies nicht, dass alles, was zu dieser Erfahrung gehört, frei von jeder Ungenauigkeit, Unvollkommenheit oder möglichen Verwirrung ist. Es sei nochmals daran erinnert, dass diese Phänomene „manchmal mit konfusen menschlichen Erfahrungen, mit theologisch ungenauen Äußerungen oder nicht ganz legitimen Interessen verbunden erscheinen“ (Normen, 14). Das schließt „einen Irrtum natürlicher Art, der nicht auf eine böse Absicht, sondern auf die subjektive Wahrnehmung des Phänomens zurückzuführen ist“, nicht aus (ebd., Art. 15, 2°).

Die Gläubigen müssen bei der Interpretation und Verbreitung der mutmaßlichen Botschaften vorsichtig und umsichtig sein. Um eine Orientierungshilfe zu geben, weisen wir auf einige Botschaften hin, die es sorgfältig zu bedenken gilt, auch wenn viele von ihnen im Lichte der Gesamtheit der Botschaften hinreichend verstanden werden können.

Tadel und Drohungen

28. In einigen Fällen scheint die Muttergottes eine gewisse Verstimmung zu zeigen, weil einige ihrer Anweisungen nicht befolgt wurden; sie weist auf bedrohlichen Zeichen hin und die Möglichkeit, nicht mehr zu erscheinen, auch wenn die Botschaften danach unvermindert weitergehen:

„Ich bin gekommen, um die Welt zum letzten Mal zur Bekehrung aufzurufen. Danach werde ich nicht mehr auf Erden erscheinen. Dies sind meine letzten Erscheinungen“ (02.05.1982).

„Beeilt euch mit der Bekehrung. Wenn das verheißene Zeichen auf dem Berg erscheint, wird es zu spät sein“ (02.09.1982).

„Heute lade ich euch zum letzten Mal ein. Jetzt ist Fastenzeit, und ihr – als Gemeinde – könnt jetzt aus Liebe meinem Aufruf nachkommen. Wenn ihr das nicht tut, möchte ich euch keine Botschaften mehr geben“ (21.02.1985).

Diese Botschaften sind nur als Aufruf zu verstehen, die Umkehr nicht aufzuschieben oder zu verzögern, eingedenkt dessen, was der heilige Paulus sagt: „Jetzt ist sie da, die Zeit der Gnade; jetzt ist er da, der Tag der Rettung“ (2 Kor 6,2).

In der Tat erhellt eine der Botschaften die von uns zitierten Aussagen, so dass sie angemessen interpretiert werden können:

„Diejenigen, die schreckenerregende Vorhersagen machen, sind falsche Propheten. Sie sagen: ‚In einem solchen Jahr, an einem solchen Tag wird eine Katastrophe geschehen‘. Ich habe immer gesagt, dass die Strafe kommen wird, wenn sich die Welt nicht bekehrt. Deshalb lade ich alle zur Umkehr ein. Alles hängt von eurer Bekehrung ab“ (15.12.1983).

Die Botschaften an die Pfarrei

29. Es gibt andere Äußerungen, welche falsch interpretiert werden könnten, wie es bei den Botschaften für die Pfarrei der Fall ist. In diesen scheint die Muttergottes Einzelheiten des geistlichen und pastoralen Weges kontrollieren zu wollen – Bitten um Fastentage oder Hinweise auf besondere Verpflichtungen für die verschiedenen liturgischen Zeiten – so dass man den Eindruck gewinnen könnte, sie wolle die ordentlichen Formen der Beteiligung ersetzen. Wie wir in den folgenden Botschaften sehen, geht die „besondere Fürsorge“ der Gottesmutter für die Pfarrei manchmal so weit, dass sie sich über die Missachtung ihrer pastoralen Weisungen beklagt:

„Liebe Kinder, ich habe diese Pfarrei in besonderer Weise erwählt, und es ist mein Wunsch, sie zu leiten. Ich beschütze sie mit Liebe und möchte, dass alle mir gehören. Danke, dass ihr heute Abend hierher gekommen seid. Ich wünsche mir, dass immer mehr von euch bei mir und meinem Sohn sind. Jeden (Donnerstag) werde ich eine besondere Botschaft für euch geben“ (01.03.1984).

„Liebe Kinder, morgen Abend (am Pfingstfest) betet um den Geist der Wahrheit. Besonders ihr von der Pfarrei, denn ihr braucht den Geist der Wahrheit, damit ihr die Botschaften so weitergeben könnt, wie sie sind, ohne etwas hinzuzufügen oder wegzunehmen: so wie ich sie gegeben habe“ (09.06.1984).

„Liebe Kinder, in diesen Tagen (des Advents) lade ich euch zum Gebet in den Familien ein. Bei mehreren Gelegenheiten habe ich euch im Namen Gottes Botschaften gegeben, aber ihr habt nicht auf mich gehört. Das nächste Weihnachtsfest wird für euch unvergesslich sein, wenn ihr die Botschaften, die ich euch gebe, annehmt“ (06.12.1984).

„Liebe Kinder, ich möchte euch weiterhin meine Botschaften geben, und so lade ich euch heute ein, meine Botschaften zu leben und anzunehmen. Meine Kinder, ich liebe euch und ich habe in besonderer Weise diese von mir besonders geliebte Pfarrei erwählt, in der ich gerne geblieben bin, als mich der Allerhöchste zu ihr gesandt hat. Deshalb lade ich euch ein: Nehmt mich auf, liebe Kinder, damit auch ihr glücklich sein könnt. Hört auf meine Botschaften! Hört auf mich!“ (21.03.1985).

„Heute ist der Tag, an dem ich aufhören wollte, euch Botschaften zu geben, denn einige haben mich nicht angenommen. Aber die Pfarrgemeinde hat Fortschritte gemacht, und ich möchte euch Botschaften geben, wie es sie in der Geschichte seit dem Beginn der Welt noch nie gegeben hat“ (04.04.1985).

Solche wiederholten Ermahnungen an die Mitglieder der Pfarrei sind ein verständlicher Ausdruck der tiefen Liebe der mutmaßlichen Seher zu ihrer Pfarrgemeinde. Die Botschaften der Muttergottes können allerdings nicht gewöhnlich an die Stelle des Pfarrers, des Pastoralrats und der synodalen Arbeit der Gemeinde treten, wenn es um Entscheidungen geht, die Gegenstand gemeinschaftlicher Unterscheidungsprozesse sind, dank derer die Pfarrei in der Klugheit, im geschwisterlichen Zuhören, in der Achtung für andere und im Dialog reift.

Das unablässige Beharren, auf die Botschaften zu hören

30. Über die häufigen Ermahnungen an die Gläubigen der Pfarrei hinaus scheint die Muttergottes im Allgemeinen das Hören ihrer Botschaften so beharrlich zu fordern, dass diese Aufforderung manchmal mehr hervortritt als der Inhalt der Botschaften selbst: „Liebe Kinder, ihr seid euch der Botschaften, die Gott euch durch mich sendet, nicht bewusst. Er schenkt euch Gnaden, aber ihr versteht nicht“ (08.11.1984). „Ihr seid euch nicht aller Botschaften bewusst, die ich euch gebe“ (15.11.1984). Dies riskiert, bei den Gläubigen eine Abhängigkeit und übermäßige Erwartung zu hinterlassen, die schließlich die zentrale Bedeutung des geoffenbarten Wortes verdunkeln würde.

Das Beharren kommt ständig vor. Zum Beispiel: „Lebt meine Botschaften“ (18.06.2010). „Verbreitet meine Botschaften“ (25.06.2010). „Lebt die Botschaften, die ich euch gebe, damit ich euch neue Botschaften geben kann“ (27.05.2011). „Folgt meinen Botschaften, […] erneuert meine Botschaften“ (17.06.2011). „Nehmt meine Botschaften an und lebt meine Botschaften“ (24.06.2011).

In bestimmten Botschaften wie der folgenden wird die Aufforderung eindringlich: „Liebe Kinder, auch heute lädt euch die Mutter freudig ein: seid meine Boten, die Boten meiner Botschaften in dieser müden Welt. Lebt meine Botschaften, nehmt meine Botschaften mit Verantwortung an. Liebe Kinder, betet mit mir für meine Pläne, die ich erfüllen möchte“ (30.12.2011).

Wahrscheinlich entspringt diese oft wiederholte Aufforderung der Liebe und dem großherzigen Eifer der mutmaßlichen Seher, die mit gutem Willen befürchteten, dass die Aufrufe der Mutter zur Umkehr und zum Frieden ignoriert werden könnten. Dieses Beharren wird noch problematischer, wenn sich die Botschaften auf Bitten beziehen, deren übernatürlicher Ursprung unwahrscheinlich ist, wie z. B. wenn die Muttergottes Anordnungen über Daten, Orte und praktische Dinge gibt und Entscheidungen über gewöhnliche Angelegenheiten trifft. Auch wenn derartige Botschaften in Medjugorje nicht häufig vorkommen, finden wir einige, die sich eindeutig aufgrund der persönlichen Wünsche der mutmaßlichen Seher erklären lassen. Das folgende ist ein deutliches Beispiel für solche irreführenden Botschaften:

„Am kommenden 5. August möge das zweite Jahrtausend meiner Geburt gefeiert werden. […] Ich bitte darum, euch drei Tage lang intensiv vorzubereiten […]. An diesen Tagen arbeitet nicht“ (01.08.1984).

Es darf angenommen werden, dass die Gläubigen im Gebrauch von Klugheit und gesundem Menschenverstand diese Angaben nicht ernst nehmen oder beachten. Man sollte immer daran denken, dass sich hier wie auch bei anderen geistlichen Erfahrungen und vermeintlichen übernatürlichen Phänomenen positive und erbauliche Elemente mit anderen vermischen, die zu vernachlässigen sind, die aber nicht dazu führen sollten, den Reichtum und das Gute, die Medjugorje bietet, als Ganzes abzuwerten.

Die Muttergottes gibt ihren Botschaften den richtigen Stellenwert

31. In der Tat ist es die Gospa selbst, die auffordert, ihre Botschaften zu relativieren. Sie sagt deutlich, worauf wir hören müssen, das Evangelium. Die Muttergottes verlangt oft, dass man auf ihre Botschaften hört, aber gleichzeitig ordnet sie sie dem unvergleichbaren Wert des in der Heiligen Schrift offenbarten Wortes unter. Die folgenden Ermahnungen sind in diesem Punkt sehr prägnant und werden zu einem zentralen Kriterium für die Haltung, die man gegenüber den Botschaften annehmen sollte:

„Geht nicht auf die Suche nach außergewöhnlichen Dingen, sondern nehmt das Evangelium, lest es und alles wird euch klar werden“ (12.11.1982).

„Warum stellt ihr so viele Fragen? Jede Antwort steht im Evangelium“ (19.09.1981).

„Glaubt nicht den lügnerischen Stimmen, die euch von falschen Dingen, von einem falschen Licht sprechen. Ihr, meine Kinder, kehrt zur Heiligen Schrift zurück“ (02.02.2018).

32. Eine der am häufigsten wiederholten Bitten der Gottesmutter ist die Einladung, die Heilige Schrift zu lesen:

„Liebe Kinder, heute lade ich euch ein, jeden Tag in euren Häusern die Bibel zu lesen: Legt sie an einen sichtbaren Ort, damit sie euch immer wieder anregt, sie zu lesen und zu beten“ (18.10.1984). „Legt die Heilige Schrift in euren Familien an einen sichtbaren Platz, lest sie und lebt sie“ (25.08.1996). „Legt die Heilige Schrift an einen sichtbaren Platz in euren Familien, lest sie, betrachtet sie und lernt, wie Gott sein Volk liebt“ (25.01.1999). „Ich lade euch ein, das Gebet in euren Familien zu erneuern, indem ihr die Heilige Schrift lest“ (25.09.1999). „Meine Kinder, vergesst nicht, die Heilige Schrift zu lesen. Legt sie an einen sichtbaren Ort und bezeugt mit eurem Leben, dass ihr an das Wort Gottes glaubt und es lebt“ (25.01.2006). „Lest, betrachtet die Heilige Schrift und lasst die Worte, die in ihr geschrieben stehen, für euch Leben sein“ (25.02.2012). „Legt die Heilige Schrift an einen sichtbaren Ort in euren Familien und lest sie“ (25.01.2014). „Meine Kinder, lest das Buch der Evangelien: es ist immer etwas Neues, es ist das, was euch mit meinem Sohn verbindet, der geboren wurde, um allen meinen Kindern Worte des Lebens zu bringen“ (02.11.2019).

33. Andererseits sagt die Gospa selbst, dass das Zeugnis der Christen, mehr noch als die Botschaften, das wahre Licht für die Welt ist:

„Ich wünsche mir, dass ihr euch bemüht, die Botschaften zu leben und weiterzugeben. In besonderer Weise, liebe Kinder, wünsche ich, dass ihr alle ein Spiegelbild Jesu seid, der diese ungläubige Welt, die in der Finsternis wandelt, erleuchten wird. Ich wünsche, dass ihr alle Licht für alle seid und dass ihr im Licht Zeugnis ablegt“ (05.06.1986).

34. Wir müssen also erkennen, dass die Botschaften, die die Gottesmutter immer wieder zu hören bittet, letztlich ihre eindringlichen Aufrufe zur Umkehr sind, zur Rückkehr zu Christus, zum Betrachten seines Wortes, zum Beten, zur Suche nach Frieden. Nichts von alledem entfernt oder lenkt uns vom Evangelium ab. Deshalb sind diejenigen, die zu sehr auf außergewöhnliche Ereignisse und mutmaßliche Botschaften der Gospa achten und ihre Zeit und Energie nicht nutzen, um mit dem Wort Gottes zu beten, Christus anzubeten, ihren Brüdern und Schwestern zu dienen und überall Frieden zu schaffen, dem wahren Geist von Medjugorje nicht treu.

Die ‚Selbsterhöhung’ der Gottesmutter

35. Problematisch sind auch jene Botschaften, die der Gottesmutter die Wendungen „mein Plan“, „mein Vorhaben“ zuschreiben: „Ein jeder von euch ist wichtig in meinem Heilsplan“ (25.05.1993). „Meine Kinder, vergesst nicht, dass ihr in meinem Heilsplan für die Menschheit wichtig seid“ (25.06.2022). „Ich lade euch ein, […] für meine Pläne zu beten“ (01.10.2004). „Auch heute Abend lade ich euch ein, […] für meine Pläne zu beten […] meine Projekte“ (02.09.2005).

Diese Ausdrücke könnten verwirrend sein. In Wirklichkeit steht alles, was Maria tut, immer im Dienst des Planes des Herrn und seines göttlichen Heilsplanes. Maria hat nicht ihren eigenen Plan für die Welt und die Kirche. Folglich können diese Botschaften nur in diesem Sinne interpretiert werden: dass die Gottesmutter die Pläne Gottes vollständig annimmt, bis zu dem Punkt, dass sie sie als ihre eigenen ausdrückt.

36. In diesem Sinne ist besondere Aufmerksamkeit auf die möglicherweise unangemessene Verwendung des Wortes „Mittlerin“ in Bezug auf Maria erforderlich. Es stimmt zwar, dass in der Gesamtheit der Botschaften alles Jesus Christus zugeschrieben wird, während Maria durch ihre mütterliche Fürsprache mitwirkt, aber es tauchen einige Ausdrücke auf, die mit diesem Ganzen nicht vereinbar zu sein scheinen: „Ich bin die Mittlerin zwischen euch und Gott“ (17.07.1986). „Ich möchte das Bindeglied zwischen euch und dem himmlischen Vater sein, eure Mittlerin“ (18.03.2012).

In dieser Weise verwendet, würde der Ausdruck „Mittlerin“ fälschlicherweise dazu führen, Maria eine Stellung zuzuschreiben, die einzig und ausschließlich dem menschgewordenen Gottessohn zukommt. Sie würde sich in der Tat in Gegensatz zu dem stellen, was die Heilige Schrift betont, wenn sie sagt, dass es nur einen „Mittler zwischen Gott und den Menschen gibt, den Menschen Christus Jesus, der sich als Lösegeld hingegeben hat für alle“ (vgl. 1 Tim 2,5-6). Andererseits gelingt es diesen mutmaßlichen Botschaften nicht gut auszudrücken, wie der heilige Johannes Paul II. darlegte, dass die Mitwirkung Marias eine „der Mittlerschaft Christi untergeordnete Mittlerschaft“ ist (vgl. Redemptoris Mater, Nr. 39), so dass „nichts von der Würde und Wirksamkeit Christi, des einzigen Mittlers, abgezogen oder hinzugefügt wird“ (Lumen gentium, Nr. 62).

Dennoch wird in der gleichen Botschaft vom 18.03.2012 deutlich, dass diese Vermittlung die einzigartige Vermittlung Christi nicht verdunkelt: Sie ist lediglich eine „mütterliche Fürsprache“ für uns: „Liebe Kinder! Ich komme zu euch, weil ich eure Mutter, eure Fürsprecherin sein will“.

Mit uns auf Christus hin

37. Es ist zu bedenken, dass die Botschaften insgesamt einen starken theozentrischen und christologischen Schwerpunkt haben. Einige der Botschaften bieten in dieser Hinsicht eine Hilfe, denn sie betonen die mütterliche Fürsprache Marias als Schlüssel zu ihrer spezifischen und stets untergeordneten Funktion. Besonders deutlich wird dies in den folgenden Botschaften, in denen Maria betont, dass sie Jesus Christus nicht ersetzen kann und will:

„Ich verfüge nicht direkt über die göttlichen Gnaden, aber ich erhalte von Gott alles, was ich mit meinem Gebet erbitte“ (31.08.1982).

„Betet und begegnet meinem Sohn durch das Gebet, damit Er euch Kraft gibt, damit Er euch die Gnade schenkt“ (23.06.2017).

„Entscheidet euch für Jesus, entscheidet euch und geht zusammen mit Ihm in die Zukunft […]. Ich möchte euch alle zu meinem Sohn führen […]. Entscheidet euch für Ihn, stellt Ihn an die erste Stelle in eurem Leben“ (22.06.2012).

„Indem ihr meine Botschaften lebt, möchte ich euch zu meinem Sohn führen. In all diesen Jahren, in denen ich bei euch bin, ist mein Finger auf meinen Sohn, auf Jesus, gerichtet, weil ich euch alle zu Ihm führen möchte“ (28.12.2012)

In der folgenden Botschaft findet sich zusammengefasst, wie durch Medjugorje das Evangelium vermittelt wird:

„Ich möchte euch Jesus und Seinem verwundeten Herzen immer näher bringen, damit ihr die unermessliche Liebe verstehen könnt, die sich für jeden von euch hingegeben hat. Deshalb, liebe Kinder, betet, dass aus euren Herzen eine Quelle der Liebe für alle Menschen und für jene, die euch hassen und verachten, hervorsprudelt; so werdet ihr mit der Liebe Jesu alles Elend in dieser leidvollen Welt überwinden können, die für jene, die Jesus nicht kennen, hoffnungslos ist“ (25.11.1991).

Das Wesentliche ist also, darauf zu achten, was die Gesamtheit der Geschehnisse von Medjugorje uns über die Lehren des Evangeliums in Erinnerung ruft, indem wir unseren Blick nicht auf die Einzelheiten, sondern auf die großen Ermahnungen richten, die in den Botschaften der Gospa erscheinen. In ihrem Licht sollten einige weniger wichtige oder weniger klare Texte mit Bedacht gelesen werden.

Schlussfolgerungen

38. Durch das Nihil obstat in Bezug auf ein geistliches Ereignis sind die Gläubigen berechtigt, „ihm in umsichtiger Weise zu folgen“ (Normen, Art. 22, §1: vgl. Benedikt XVI., Verbum Domini, Nr. 14). Obwohl dies keine Erklärung des übernatürlichen Charakters des fraglichen Phänomens bedeutet (vgl. Normen, Art. 22, §2) und daran erinnert, dass die Gläubigen nicht verpflichtet sind, daran zu glauben, zeigt das Nihil obstat an, dass sie durch dieses geistliche Angebot einen positiven Ansporn für ihr christliches Leben erhalten können, und erlaubt die öffentliche Verehrung. Eine solche Bestimmung ist insofern möglich, als festgestellt werden kann, dass inmitten einer geistlichen Erfahrung viele positive Früchte aufgetreten sind und sich keine negativen oder riskanten Auswirkungen im Volk Gottes verbreitet haben.

Die Bewertung solch zahlreicher und weit verbreiteter schöner und positiver Früchte bedeutet nicht, die mutmaßlichen übernatürlichen Ereignisse als authentisch zu erklären, sondern nur darauf hinzuweisen, dass ‚inmitten‘ dieses geistlichen Phänomens von Medjugorje der Heilige Geist fruchtbar zum Wohle der Gläubigen wirkt; daher die Einladung, den pastoralen Wert dieses geistlichen Zeugnisses zu schätzen und daran teilzuhaben (cfr. Normen, Nr. 17).

Außerdem bedeutet die positive Bewertung der meisten Botschaften von Medjugorje als erbauliche Texte nicht, dass sie einen direkten übernatürlichen Ursprung haben. Wenn man also von ‚Botschaften‘ der Muttergottes spricht, muss immer ‚mutmaßliche Botschaften‘ verstanden werden.

39. Die dieser Note zusammengetragenen Elemente erlauben die Erkenntnis, dass die Voraussetzungen für ein Nihil obstat gegeben sind. Der Bischof von Mostar-Duvno wird das entsprechende Dekret erlassen. Der Apostolische Visitator mit besonderer Verantwortung für die Pfarrei Medjugorje, der die ihm anvertrauten Aufgaben weiterhin wahrnehmen wird, wird sich vergewissern müssen, dass in jeder Veröffentlichung, in der die Botschaften gesammelt werden, diese Note als Einleitung enthalten ist. Er selbst wird dann die zukünftigen Botschaften – oder die vergangenen Botschaften, die noch nicht veröffentlicht wurden – einer Prüfung unterziehen und ihre eventuelle Veröffentlichung unter Berücksichtigung der obigen Klarstellungen genehmigen müssen. Ebenso wird er die Maßnahmen ergreifen, die er für notwendig erachtet; er wird die pastorale Entscheidungsfindung angesichts neuer Situationen, die sich ergeben können, leiten und das Dikasterium auf dem Laufenden halten.

40. Auch wenn es unterschiedliche Meinungen über die Echtheit einiger Tatsachen oder über einige Aspekte dieser geistlichen Erfahrung geben mag, sind die kirchlichen Autoritäten der jeweiligen Orte, wo diese vorkommt, ermutigt, „den pastoralen Wert dieses geistlichen Angebots zu würdigen und auch dessen Verbreitung zu fördern“ (Normen, Nr. 17). Die Entscheidungsbefugnis eines jeden Diözesanbischofs in dieser Angelegenheit bleibt jedenfalls unangetastet, wobei er die Geschehnisse in seinem eigenen Territorium sorgfältig zu beurteilen hat (vgl. Normen, Art. 7, § 3). Auch wenn die positiven Früchte dieses geistlichen Phänomens in der ganzen Welt verbreitet sind, wird damit nicht geleugnet, dass es Gruppen oder Personen geben kann, die dieses geistliche Phänomen in unangemessener Weise nutzen und in falscher Weise handeln. Die Diözesanbischöfe, jeder in seiner Diözese, haben die Freiheit und die Autorität, jene besonnenen Entscheidungen zu treffen, die sie für das Wohl des Volkes Gottes für notwendig erachten.

41. Auf jeden Fall sollten die Menschen, die sich nach Medjugorje begeben, nachdrücklich darauf hingewiesen werden, dass Pilgerfahrten nicht wegen der Begegnung mit den mutmaßlichen Sehern stattfinden, sondern um Maria, der Königin des Friedens, zu begegnen und, getreu der Liebe Marias zu ihrem Sohn, Christus zu begegnen und ihn in der Betrachtung des Wortes, in der Teilnahme an der Eucharistie und in der eucharistischen Anbetung zu hören, so wie dies in so vielen Heiligtümern auf der ganzen Welt, wo die Jungfrau Maria mit den unterschiedlichsten Titeln verehrt wird, geschieht.

42. Lesen wir eine letzte Botschaft, die die wertvolle christozentrische Sinngebung des Programms von Medjugorje zusammenfasst und dessen authentischen Geist zum Ausdruck bringt:

„Liebe Kinder, meine Worte sind einfach […]. Ich lade euch zu meinem Sohn ein. Nur Er kann Verzweiflung und Leiden in Frieden und Gelassenheit verwandeln. Nur er kann in den tiefsten Qualen Hoffnung geben. Mein Sohn ist das Leben der Welt. Je besser ihr ihn kennt, je näher ihr ihm kommt, desto mehr werdet ihr ihn lieben, denn mein Sohn ist die Liebe. Die Liebe verändert alles, sie macht auch das schön, was euch ohne Liebe unbedeutend erscheint“ (02.09.2018).

Königin des Friedens, bitte für diejenigen, die das geistliche Angebot von Medjugorje in Freiheit annehmen, immer mehr mit Jesus Christus vereint zu leben und in ihm den wahren Frieden des Herzens zu finden.

Dir vertrauen wir auch diese unsere einem „Dritten Weltkrieg in Stücken“ unterworfene Welt an. Königin des Friedens, höre das Flehen, das aus den Herzen der Kinder, der Jugendlichen, der Armen und aller Frauen und Männer guten Willens aufsteigt.

Dank Dir, unsere Mutter! Mögen wir, den Blick auf dich gerichtet, die du ohne Sünde bist, auch weiter glauben und hoffen, dass die Liebe über den Hass, die Wahrheit über die Lüge, die Vergebung über die Kränkung und über den Krieg der Frieden siegen wird. Amen.“(Franziskus, Gebet an die Unbefleckte Gottesmutter, 8. Dezember 2022).

Papst Franziskus hat bei der Audienz, die dem unterzeichnenden Präfekten zusammen mit dem Sekretär der Sektion für die Lehre des Dikasteriums für die Glaubenslehre am 28. August 2024 gewährt wurde, diese Note genehmigt und ihre Veröffentlichung angeordnet.

Gegeben zu Rom, am Sitz des Dikasteriums für die Glaubenslehre, am 19. September 2024.

Víctor Manuel Kard. Fernández
Präfekt

Msgr. Armando Matteo
Sekretar für die doktrinäre Sektion

Ex Audientia Die 28.08.2024

Franciscus

[01411-DE.01] [Originalsprache: Deutsch]

Mittwochskolumne: Jeder Mensch ist ein Gedanke Gottes

Bern (novaradio.ch): Letzten Sonntag fand der Marsch für das Leben (Marsch fürs Läbe) in Zürich statt. Der Lebensschutz hat in der Schweiz und in vielen anderen Ländern einen immer geringeren Stellenwert. Immer mehr Länder legalisieren die Abtreibung und sehen dieses sogar als wichtiges Recht an. Es ist daher wichtig, dass Christen und Menschen anderer Religionen das Unrecht benennen, welches eine Abtreibung darstellt. Der Mensch hat kein Recht, ein werdendes Leben zu beenden. Es ist falsch zu behaupten, dass es das Recht der Frau oder eines Mannes darstellt, über eine Abtreibung zu entscheiden. Eltern eines Kindes, auch eines werdenden Kindes, sind nicht die Besitzer dieses Kindes, über dessen Leben sie frei verfügen können. Gott ist der Herr des Lebens. Mir geht es nicht darum, eine Frau zu verurteilen, die zu solch einem Schritt greift, aber es muss deutlich gesagt werden, dass es einen Mord darstellt. Da jeder Mensch ein Gedanke Gottes ist, machen wir uns zu Herren über Gottes Pläne, wenn wir einem Menschen verunmöglichen, das Licht der Welt zu erblicken. Es ist unsere Aufgabe als Katholiken, uns für eine Politik einzusetzen, die Abtreibung verbietet. Auf der anderen Seite möchte ich aber auch betonen, dass es ebenfalls unsere Aufgabe ist, sich für eine Politik einzusetzen, die Frauen – vor allem alleinerziehende – unterstützt. Es darf nicht sein, dass viele Frauen durch eine Schwangerschaft eine finanzielle Existenzangst haben. Wir dürfen aber nicht bei der Politik stehen bleiben und alle Hoffnungen auf den Staat setzen, sondern auch selbst im Alltag aktiv Familien und alleinerziehenden Frauen helfen, Freude an ihrem Kind zu haben. Ich finde es beispielsweise sehr traurig, wenn in Kirchen Menschen sich an lärmenden Kindern stören und sie als Hindernis betrachten, der Heiligen Messe zu folgen. Als Katholiken müssen wir mit gutem Beispiel vorangehen und jeder Frau gegenüber dankbar sein, wenn sie ihre Kinder in die Messe nimmt – auch wenn diese halt laut und unruhig sind. Auch sonst sind wir aufgerufen, Familien zu unterstützen. Dies kann eine finanzielle Hilfe sein oder ermutigende Worte. Das Leben ist ein grosses Geschenk und wir müssen eine Kultur des Lebens aufbauen. Unser Gott ist nicht ein Gott des Todes, sondern des Lebens. DR

ZOOM: Interview mit Weihbischof Dr. Marian Eleganti

Das Thema ist Bischof von Rom

PRO-LIFE: Marsch fürs Läbe 2024

NEWS: Der US-Wahlkampf und Papst Franziskus

Im US-Wahlkampf spielen oft verschiedene Themen eine Rolle, die weit über die rein innenpolitischen Fragen hinausgehen. Internationale Persönlichkeiten wie Papst Franziskus üben ebenfalls Einfluss auf die politische Debatte aus, insbesondere wenn moralische oder ethische Themen im Vordergrund stehen. Der derzeitige Papst, Franziskus, hat durch seine progressiven Ansichten und seine Betonung von sozialen Gerechtigkeitsthemen immer wieder Schlagzeilen gemacht. In den letzten Jahren wurde er oft als kritische Stimme zu einigen Kernfragen der US-Politik wahrgenommen.

Papst Franziskus hat wiederholt soziale Ungleichheit, die Missachtung des Klimawandels und eine restriktive Einwanderungspolitik verurteilt. Diese Positionen stehen im Widerspruch zu den Ansichten vieler konservativer Politiker in den USA, die während der Wahlkämpfe stark auf nationale Souveränität, eine restriktive Migrationspolitik und wirtschaftlichen Fortschritt durch traditionellere Industrien setzen. Besonders bei Themen wie dem Klimawandel und der sozialen Gerechtigkeit hat Franziskus seine Position klar und unmissverständlich formuliert. Seine Enzyklika „Laudato Si’“ über den Schutz der Umwelt und das Gemeinwohl gilt als deutlicher Appell an alle Regierungen, entschieden gegen die Zerstörung des Planeten vorzugehen. Diese Botschaften wirken sich auf das amerikanische Wählerspektrum aus, da viele katholische Wähler zwischen ihrer Loyalität zur Kirche und den politischen Zielen der Kandidaten hin- und hergerissen sind.

Im Wahlkampf 2016 sorgte Papst Franziskus für Schlagzeilen, als er Donald Trumps Migrationspolitik als „nicht christlich“ bezeichnete. Dieser Konflikt zeigte, wie die Ansichten des Papstes direkt in den politischen Diskurs der USA einfließen können. Gleichzeitig nutzen einige politische Akteure die Worte des Papstes, um ihre eigenen Positionen zu legitimieren, besonders wenn es um ethische oder moralische Fragen wie Abtreibung oder die Rolle der Familie geht.

Es bleibt spannend, inwieweit Papst Franziskus auch in zukünftigen Wahlkämpfen Einfluss haben wird. Obwohl er nicht direkt in politische Angelegenheiten eingreift, ist seine moralische Autorität in der Welt groß, und seine Botschaften erreichen Millionen von Menschen weltweit. In einem politisch polarisierten Land wie den USA, wo religiöse Überzeugungen eine bedeutende Rolle spielen, könnten die Worte des Papstes mehr Gewicht haben, als es auf den ersten Blick scheint.

NEWS: «Ich vergebe Sanija Ameti» – jetzt redet der Bischof von Chur

In einer unerwarteten Wende äußert sich der Bischof von Chur, Joseph Maria Bonnemain, erstmals öffentlich zu den Auseinandersetzungen mit der Schweizer Politikerin Sanija Ameti. Die Spannungen zwischen der katholischen Kirche und der Co-Präsidentin der Operation Libero waren in den letzten Monaten ein mediales Dauerthema. Insbesondere Ameti hatte sich in scharfer Kritik gegenüber der Kirche und deren Umgang mit gesellschaftlichen Themen geäußert.

Nun schlägt der Bischof versöhnliche Töne an. In einem Interview erklärt er: „Ich vergebe Sanija Ameti.“ Dieser Satz kam für viele überraschend, zumal der Disput sich teils sehr emotional zugespitzt hatte. Dennoch betonte Bonnemain, dass die christliche Lehre auf Vergebung und Versöhnung basiert. „Es ist unsere Aufgabe als Kirche, Menschen nicht aufgrund ihrer Meinung oder ihrer Kritik auszugrenzen. Die Liebe und die Vergebung sind zentrale Elemente unseres Glaubens“, erklärte der Bischof weiter.

Ameti selbst hatte sich wiederholt für eine Modernisierung der Kirche und für eine stärkere Trennung von Staat und Kirche ausgesprochen. Ihre Positionen führten zu einer lebhaften Debatte, in der sie die Kirche als „rückständig“ bezeichnete. Doch statt auf diese Angriffe weiterhin scharf zu reagieren, scheint der Bischof einen neuen Weg des Dialogs und der Vergebung zu suchen. „Es geht nicht darum, immer einer Meinung zu sein, sondern darum, das Gemeinwohl zu suchen und aufeinander zuzugehen“, fügte er hinzu.

Ob Sanija Ameti auf dieses Friedensangebot eingeht, bleibt abzuwarten. Doch die Worte des Bischofs könnten den Weg für eine konstruktivere Diskussion über die Rolle der Kirche in einer sich wandelnden Gesellschaft ebnen. Der Schritt zeigt, dass die Kirche offen für Dialog ist und bereit ist, sich mit kritischen Stimmen auseinanderzusetzen – eine Haltung, die für viele gläubige Menschen von großer Bedeutung ist.

NEWS: Zweiter Papstbesuch in der Türkei – nicht nur mit ökumenischer, sondern auch mit politischer Dimension

Der zweite Besuch eines Papstes in der Türkei trägt nicht nur religiöse, sondern auch politische Implikationen. Nachdem Johannes Paul II. 1979 als erster Pontifex das Land besuchte, folgte Papst Benedikt XVI. im Jahr 2006. Obwohl der primäre Anlass seiner Reise der Dialog mit der Orthodoxen Kirche und das Streben nach ökumenischer Einheit war, verlief der Besuch in einem politisch stark aufgeladenen Kontext.

Die ökumenische Dimension
Die Türkei als Land mit tiefer geschichtlicher Bedeutung für das Christentum, insbesondere für die Orthodoxie, spielt eine besondere Rolle im interreligiösen Dialog. Papst Benedikt XVI. betonte während seines Besuchs die Notwendigkeit eines Dialogs zwischen Katholiken und Orthodoxen, besonders mit Blick auf die jahrhundertelangen Spannungen und theologischen Differenzen. Die Begegnung mit Bartholomäus I., dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, war ein starkes Zeichen der Versöhnung und der Hoffnung auf eine Annäherung zwischen den beiden größten christlichen Konfessionen. Auch die gemeinsame Liturgie, die in der berühmten Hagia Sophia gefeiert wurde, symbolisierte eine tiefe Verbundenheit in Glaubensfragen.

Politische Dimension
Doch Papst Benedikts Reise hatte auch eine klare politische Dimension. Die Türkei, ein mehrheitlich muslimisches Land, steht im Spannungsfeld zwischen Ost und West, Tradition und Moderne. Schon im Vorfeld des Besuchs war die Stimmung in der Türkei gespalten. Viele Muslime waren skeptisch, vor allem aufgrund der Aussagen des Papstes zur Rolle des Islams und Europas. Papst Benedikt hatte in einer vielbeachteten Rede in Regensburg zuvor den Islam kritisiert, was zu Protesten in der muslimischen Welt führte.

Seine Reise bot daher die Gelegenheit, die Beziehungen zwischen der Türkei und dem Vatikan, aber auch zwischen der Türkei und der westlichen Welt zu verbessern. Insbesondere im Kontext des türkischen EU-Beitritts, der zu jener Zeit intensiv diskutiert wurde, symbolisierte der Besuch die Brücke zwischen der christlichen und der muslimischen Welt. Der Papst betonte mehrfach, dass der interreligiöse Dialog und die friedliche Koexistenz von Christen und Muslimen entscheidend für eine stabile und sichere Zukunft der Region sei.

Fazit
Der zweite Papstbesuch in der Türkei war weit mehr als ein rein religiöses Ereignis. Neben der wichtigen ökumenischen Botschaft trug er auch entscheidend zur geopolitischen Diskussion bei. Der Besuch zeigte, wie eng religiöse und politische Fragen miteinander verflochten sind, insbesondere in einem Land, das sich an der Schnittstelle zwischen Europa und dem Nahen Osten befindet. Papst Benedikt XVI. trat als Brückenbauer auf, sowohl zwischen verschiedenen christlichen Konfessionen als auch zwischen Religionen und Kulturen – eine Rolle, die auch in der heutigen Zeit von großer Bedeutung bleibt.

Nachrichtensendung vom 13.09.2024

U.a. Schweizerische Bischofskonferenz verurteilt Ameti

Erklärung der Liturgie: Teil 32

Theologiestunde: Keuschheit Teil 12

Heute liest Luka vor.

Programmhinweis

Am Montag können sie das Interview mit em. Weihbischof Dr. Marian Eleganti, zum Thema Bischof von Rom, hören.

DEMNÄCHST: Die Bedeutung des Kreuzes

Pro Life: Marsch fürs Läbe 2024

Mittwochskolumne: Durch Maria zu Jesus

Bern (novaradio.ch): Kürzlich hat eine Schweizer Politikerin ein Video von sich gepostet, wie sie auf ein Bild von Jesus und Maria schiesst. Dieses Video hat für einen grossen Aufschrei gesorgt. Jedem Katholiken muss es wehtun zu sehen, wie auf die Gottesmutter und Jesus geschossen wird. Es zeigt auch, wie eng die Verbindung zwischen Maria und Jesus ist. Intuitiv hat die Politikerin, die keine Christin ist, verstanden, dass Jesus und Maria zusammengehören und jeder Angriff auf Jesus auch ein Angriff auf Maria ist und umgekehrt. Persönlich glaube ich nicht, dass dieser Angriff religiös motiviert war, sondern dass er ein Ausdruck davon ist, dass in unserer Gesellschaft der Glaube einen immer tieferen Stellenwert hat. Es ist eine Modeerscheinung geworden, sich über den Glauben lustig zu machen und ihn zu kritisieren. Ganz speziell gilt dieser Angriff auf diejenige Frau, die mit ihrem unerschütterlichen Glauben an Gott die Menschwerdung Gottes möglich gemacht hat. Ich möchte daran erinnern, was für schlimme Artikel das Medienportal kath.ch, das ja von katholischen Steuergeldern finanziert wird, vor einem Jahr über die Muttergottes veröffentlicht hat. Auch sonst gibt es viele Theologen und Exponenten innerhalb der katholischen Kirche, welche der Muttergottes nicht den Platz zugestehen wollen, den Maria in der Heilsgeschichte einnimmt. Die Muttergottes musste in den letzten Jahren viele geistige Pistolenschüsse erleiden, indem sie beleidigt wurde. Wir Katholiken sollten dies zum Anlass nehmen, uns vermehrt Gedanken darüber zu machen, wie wir durch Maria zu Jesus gelangen können. Am 8. September feierten wir den Geburtstag der Gottesmutter, am 12. September feiern wir Mariä Namen. Auch an den Tagen, an denen kein Marienfest gefeiert wird, sollten wir uns bemühen, Maria zu bitten, uns den Willen Gottes erkennen zu lassen und ihn mehr und mehr zu lieben. Ein hervorragender Weg, durch den schon viele Seelen zu Gott geführt wurden, ist das Rosenkranzgebet. Beim Rosenkranz betrachten wir das Leben Jesu und tauchen dadurch Schritt für Schritt in das Geheimnis der Liebe und Barmherzigkeit Gottes ein. Wenn Gegner des Glaubens durch tatsächliche oder geistliche Schüsse auf Maria zielen, so sollten wir als Katholiken umso mehr die Muttergottes bitten, alle Menschen auf dieser Erde – auch die Feinde des katholischen Glaubens – zu Jesus zu führen. Denn Maria ist die Mutter aller Menschen. DR

FSSP: Neuer Termin

NEWS: Die Rückkehr von Mario Draghi – als Lobbyist für die Fabrikanten des Todes

Mario Draghi, der ehemalige Präsident der Europäischen Zentralbank und kurzzeitige italienische Premierminister, kehrt zurück auf die internationale Bühne – jedoch in einer Rolle, die für viele überraschend und zugleich kontrovers ist. Statt erneut in die Politik oder die Finanzwelt einzutreten, hat Draghi eine Position angenommen, die seine einstige Aura als Retter Europas ins Wanken bringt: Er arbeitet nun als Lobbyist für Rüstungsunternehmen – die „Fabrikanten des Todes“, wie Kritiker sie nennen.

In einer Welt, die von geopolitischen Spannungen und bewaffneten Konflikten zerrissen wird, stehen Rüstungsunternehmen unter scharfer Beobachtung. Diese Industrie verdient am Krieg und produziert Waffen, die sowohl auf Schlachtfeldern als auch in den Händen autoritärer Regime landen. Draghi, einst für seine klugen, wirtschaftlichen Strategien bekannt, soll nun dazu beitragen, den Einfluss dieser Unternehmen weiter auszubauen. Es ist ein Schritt, der viele Fragen aufwirft: Wie konnte es zu diesem Wandel kommen? Und was treibt jemanden, der einst als Held gefeiert wurde, in eine Branche, die so viel Leid mit sich bringt?

Die Antwort könnte in der engen Verzahnung von Wirtschaft, Politik und globalen Machtinteressen liegen. Die Rüstungsindustrie ist eine der profitabelsten Branchen der Welt, und sie benötigt die richtigen Fürsprecher, um auf internationaler Ebene ihre Position zu festigen und ihre Geschäfte auszubauen. Draghi, mit seinem umfangreichen Netzwerk und tiefen Einblicken in die Mechanismen globaler Märkte, ist für diese Rolle prädestiniert. Doch es bleibt die Frage: Geht es ihm um die wirtschaftlichen Interessen oder um etwas anderes?

Kritiker werfen ihm vor, seine moralischen Prinzipien verraten zu haben. Während seiner Amtszeit als EZB-Präsident wurde er als Retter der Eurozone gefeiert, der entschlossen war, Europa durch die Finanzkrise zu führen. Jetzt jedoch, in einer Zeit, in der Frieden und Diplomatie notwendiger denn je sind, arbeitet er für eine Branche, die vom Gegenteil profitiert.

Für viele ist dies ein Symbol für den Verfall politischer und wirtschaftlicher Eliten, die sich zunehmend von ethischen Grundsätzen entfernen. In Zeiten globaler Krisen und wachsender Ungerechtigkeit erfordert es mehr denn je, dass mächtige Persönlichkeiten Verantwortung übernehmen. Stattdessen scheint Draghi den einfachen Weg gewählt zu haben – den Weg des Geldes, der Macht und des Einflusses, ungeachtet der Konsequenzen.

Die Rückkehr von Mario Draghi in dieser neuen Rolle ist mehr als nur ein persönlicher Karriereschritt. Sie wirft ein Licht auf die dunklen Verflechtungen zwischen Politik, Wirtschaft und Kriegsprofiten. Die Welt steht vor der Herausforderung, nicht nur Kriegstreiber zu bekämpfen, sondern auch jene, die aus den Schatten heraus das Geschäft mit dem Tod orchestrieren.

Die Frage bleibt: Ist Draghi ein weiterer Spieler in diesem skrupellosen Spiel – oder wird er sich am Ende doch noch seiner Verantwortung stellen und eine Position für den Frieden einnehmen?

NEWS: GLP-Politikerin Ameti unter Beschuss: Schiessübung auf Jesus- und Maria-Darstellungen löst Empörung aus

Die GLP-Politikerin Sanija Ameti sieht sich derzeit mit heftiger Kritik konfrontiert, nachdem ein Video aufgetaucht ist, das sie bei einer Schiessübung zeigt, in der sie auf Bilder von Jesus und Maria zielt. Die Aktion, die ursprünglich als Teil eines Schiesssporttrainings stattfand, wurde schnell als geschmacklos und respektlos gegenüber religiösen Gefühlen verurteilt.

Ameti, die innerhalb der Grünliberalen Partei (GLP) als aufstrebende Politikerin gilt, gerät nun in Erklärungsnot. Die Aufnahmen, die in den sozialen Netzwerken viral gingen, haben nicht nur eine öffentliche Debatte ausgelöst, sondern auch potenzielle politische Konsequenzen. Viele Menschen, insbesondere aus christlichen Kreisen, empfinden die Darstellung als eine gezielte Provokation und fordern eine Stellungnahme von Ameti sowie eine Entschuldigung.

In einer ersten Reaktion versuchte Ameti, die Situation herunterzuspielen. Sie erklärte, dass die Wahl der Zielscheiben zufällig gewesen sei und keinerlei religiöse Absichten dahinterstanden. Sie bedauerte jedoch, dass ihre Handlungen verletzend auf einige Menschen wirkten. Kritiker werfen ihr jedoch mangelndes Fingerspitzengefühl vor, da religiöse Symbole für viele Menschen von großer Bedeutung sind und solche Aktionen leicht zu Missverständnissen führen können.

Die GLP selbst hat sich bislang zurückhaltend zu den Vorfällen geäußert. Es wird erwartet, dass sich die Parteispitze in den kommenden Tagen mit dem Vorfall auseinandersetzt und mögliche Konsequenzen für Ameti erörtert. Es steht noch nicht fest, ob disziplinarische Maßnahmen eingeleitet werden. Innerhalb der Partei gibt es Stimmen, die die Notwendigkeit einer öffentlichen Klarstellung sehen, um den Schaden zu begrenzen.

Während die Empörung weiterhin wächst, bleibt abzuwarten, wie die politische Zukunft von Mireille Ameti beeinflusst wird. Die Debatte über den Umgang mit religiösen Symbolen in der Öffentlichkeit wird jedenfalls durch diesen Vorfall neu angeheizt.

Auch internationalen Medien haben darüber berichtet.

NEWS: Kardinal Müller zu Agenda 2030

Kardinal Gerhard Ludwig Müller, ehemaliger Präfekt der Glaubenskongregation, hat sich in der Vergangenheit kritisch zu verschiedenen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen geäussert. Seine Äusserungen über die Agenda 2030 und deren mögliche Einführung in die Kirche zeigen seine Besorgnis darüber, dass weltliche Ziele und Programme die christlichen Werte und Lehren beeinflussen könnten.

Die Agenda 2030 ist ein globales Programm der Vereinten Nationen, das 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) umfasst. Diese zielen darauf ab, weltweite Herausforderungen wie Armut, Ungleichheit, Umweltzerstörung und Klimawandel zu bekämpfen. Obwohl diese Ziele auf den ersten Blick positiv wirken, sieht Kardinal Müller die Gefahr, dass sie – wenn sie unkritisch übernommen werden – die spirituelle und moralische Ausrichtung der Kirche verwässern könnten.

In seinen Äusserungen weist er darauf hin, dass die Kirche eine eigenständige, auf göttlicher Offenbarung basierende Moral und Lehre besitzt, die nicht mit politischen oder wirtschaftlichen Agenden vermischt werden sollte. Kardinal Müller warnt davor, dass, wenn die Kirche beginnt, weltliche Programme wie die Agenda 2030 zu unterstützen, dies zu einem Verlust ihres eigentlichen Auftrags führen könnte. Die Kirche müsse sich auf die Verkündigung des Evangeliums und die Heilung der Seelen konzentrieren, anstatt sich in politische Programme einbinden zu lassen, die von einer säkularen Weltanschauung geprägt sind.

Für ihn besteht die Gefahr, dass durch eine solche Einführung das Evangelium relativiert wird und die Kirche auf einen politischen Akteur reduziert wird, der den vorherrschenden gesellschaftlichen Trends folgt. Er betont, dass die Kirche unabhängig von politischen Bewegungen bleiben muss, um ihre prophetische Stimme in der Welt zu bewahren.

Zusammengefasst mahnt Kardinal Müller, dass die Kirche wachsam sein müsse, um nicht in den Strudel globaler Agenden hineingezogen zu werden, die mit den fundamentalen Lehren des Christentums kollidieren könnten. Die Botschaft des Evangeliums dürfe nicht durch politische Ideologien verwässert werden, auch nicht im Namen edler Ziele wie der Nachhaltigkeit. Für ihn ist die Kirche in erster Linie der Bewahrer der ewigen Wahrheiten und nicht ein Instrument weltlicher Programme.

Mittwochskolumne: Kleine Akzente des Glaubens setzen

Bern (novaradio.ch): Viele Katholiken fragen sich, wie sie sich für die Kirche einsetzen könnten. Dabei ist es oft so, dass viele Menschen sich zu schwach fühlen, Grosses für die Kirche zu leisten. Dieses Eingeständnis, nichts Grosses leisten zu können, führt dazu, in eine Passivität zu verfallen. Der einzelne Katholik glaubt, dass er oder sie ohnehin nichts tun kann, was wichtig ist oder was die Situation in der Kirche ändern könne. Daher mache es – folgt man diesem Denken – mehr Sinn, einfach untätig zu sein. Persönlich glaube ich, dass es genau umgekehrt ist. Möchte man sich als Christ für die Kirche und die Gesellschaft einsetzen, muss man bereit sein, kleine Dinge zu tun. Das Grosse hat nur Gott in der Hand. Es zeugt von Demut, kleine Akzente des Glaubens zu setzen, damit Gott daraus reiche Früchte ernten kann. Dies können kleine Dinge im Alltag sein. Mir ist es beispielsweise immer wichtig, den Namen Gottes zu nennen, wenn ich mit Menschen im Gespräch bin. Ich verwende oft Formulierungen wie «Gott sei dank», «Möge uns Gott helfen» oder «Gott bewahre», wenn ich mit Menschen rede. Wenn Gott genannt wird, erinnern sich Menschen daran, dass es IHN gibt und dass er der Herr über die Welt ist. Auch wenn Menschen dadurch nicht von einem Moment auf den anderen gläubig werden, so stellt dies ein Zeichen dar, welches zu einem späteren Zeitpunkt jemanden zu Gott führen könnte. Natürlich muss dabei Gott immer in einem positiven Zusammenhang genannt werden. Genauso wie es gute Früchte tragen kann, die Ehrfurcht Gottes im Alltag zu bezeugen, trägt es schlechte Früchte, den Namen Gottes zu entehren, indem man flucht. Gerade als Christ sollte man sich davor hüten, da man nicht nur seiner eigenen Seele schadet, sondern auch Mitmenschen auf einen falschen Weg führt. Eine andere Möglichkeit, Akzente des Glaubens zu setzen, ist das Sprechen über die eigene Glaubenspraxis. Viele Christen fürchten sich davor, sich in der Öffentlichkeit zum eigenen Glauben zu bekennen. Ich gehöre auch nicht zu denen, die glauben, man müsse dies sehr aggressiv tun, um ein guter Katholik zu sein. Ich bin davon überzeugt, dass der Heilige Geist uns offenbart, wann es wichtig ist, sich zum Glauben zu bekennen. Dies kann beispielsweise in einer Diskussion über das Wochenende sein. Wenn andere Mitmenschen darüber erzählen, was sie am Wochenende gemacht haben, steht nichts im Wege, darüber zu erzählen, wie man einen speziellen Gottesdienst an einem Wallfahrtsort oder auch in der eigenen Pfarrkirche besucht hat. Wenn Menschen hören, dass es jemandem wichtig ist, die Heilige Messe zu besuchen, erhöht dies den Respekt vor unserem Glauben und weckt vielleicht auch das Verlangen, selbst wieder einmal eine Heilige Messe zu besuchen.

Der einzelne Christ ist nicht machtlos, wenn es darum geht, das Evangelium zu verbreiten. Wir müssen nicht sofort grosse Dinge tun. Setzen wir kleine Akzente des Glaubens, die Gott dann in grosse Dinge verwandeln kann. DR

Theologiestunde: Keuschheit Teil 11

Heute geht es, um die Keuschheit vor der Ehe. Gelesen von Luka.

Erklärung der Liturgie: Teil 31

NEWS: Überlebende von Boko Haram: Christen in Nigeria wird Unterstützung in Vertriebenenlagern verweigert

Der neue Forschungsbericht von Open Doors zur Lage von vertriebenen Christen in Nigeria zeichnet ein dramatisches Bild der Lebensumstände von bereits zu Opfern gewordenen Menschen im Nordosten des Landes, insbesondere im Bundesstaat Borno. Systematisches Übergehen bei der Zuteilung von Lebensmitteln und Hilfsgütern, keine Aussicht auf Veränderung und Neubeginn, anhaltende Gefahr der Entführung und Lösegelderpressung sowie teilweise sogar die grundsätzliche Verweigerung von sicherer Zuflucht sind einige der Auswirkungen für Christen, die gewaltsam vertrieben und ihrer Lebensgrundlage beraubt wurden.
Neue Untersuchungen des überkonfessionellen christlichen Hilfswerks Open Doors zeigen eine «systematische Diskriminierung» von Christen, die vor den Extremisten von Boko Haram in Nigerias nordöstlichem Bundesstaat Borno fliehen mussten. Der Bericht «No Road Home» beleuchtet beispielhaft die Situation in Borno sowie im zentralnigerianischen Bundesstaat Plateau und basiert neben Kontextrecherchen auf Interviews mit vertriebenen Überlebenden, von denen einige die brutale Ermordung ihrer Ehepartner mitansehen mussten, weil sie nicht zum Islam konvertiert waren. Er zeigt auf, dass Christen in provisorischen Lagern regelmässig Hilfe verweigert wird – manchmal lediglich, weil sie christlich klingende Namen haben.  
Millionen Vertriebene allein im Bundesstaat Borno
Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) der Vereinten Nationen sind mehr als zwei Millionen Menschen im Nordosten Nigerias vor allem wegen gewalttätiger extremistischer Angriffe vertrieben worden. In Borno leben 80 Prozent der Vertriebenen dieser Region.
John Samuel*, Rechtsexperte von Open Doors für Subsahara-Afrika, erklärt: «Unsere Untersuchungen zeichnen ein schockierendes Bild der Lebensbedingungen der Christen, deren Leben bereits durch verheerende Angriffe von Terroristen wie Boko Haram und ISWAP (Westafrikanische Provinz des Islamischen Staates) massiv erschüttert wurde. Unser Bericht zeigt, dass Christen in Lagern, die speziell für Binnenvertriebene (IDPs) eingerichtet wurden, systematisch diskriminiert, gezielt vernachlässigt und ausgegrenzt werden.»  
Immer wieder hörten wir von Überlebenden, dass Christen absichtlich die «weisse Papierkarte» verweigert wird, die ihre Berechtigung für den Erhalt humanitärer Hilfe von der Landesregierung nachgewiesen hätte. Wir haben gehört, wie Christen in der Hoffnung auf Nahrung tagelang Schlange stehen, um letztlich dennoch abgewiesen zu werden.  
Uns wurde berichtet, dass Unterstützungsgutscheine oft an traditionelle Führer vergeben werden, die Mitglieder ihrer eigenen Gemeinschaft bevorzugen und Christen übergehen. Die Verteilung von Hilfsgütern wird häufig Sonntagvormittag geplant, was bedeutet, dass Menschen, die einen Sonntagsgottesdienst besuchen, leer ausgehen. 
Christen sind keineswegs die einzigen Menschen, deren Leben von Boko Haram und anderen Terroristen entwurzelt und destabiliert wurde. Die Verwundbarkeit der Christen, die in vielen nördlichen Bundesstaaten Nigerias ohnehin schon als Bürger zweiter Klasse behandelt werden, wird durch die Angriffe islamistischer Extremisten jedoch noch erheblich verstärkt.»
Kein Zugang zu Lagern für Christen
Der Bericht «No Road Home: Christian Internally Displaced Persons (IDPs) Displaced by Extremist Violence in Nigeria» (Kein Weg nach Hause: Christliche Binnenvertriebene, die durch extremistische Gewalt in Nigeria vertrieben wurden) stellt fest, dass Christen in Borno «die Verantwortung für ungerechte Behandlung und glaubensbedingte Diskriminierung bei der lokalen Regierung und Amtsträgern sehen, insbesondere in Bezug auf den Zugang zu Unterkünften, humanitärer Hilfe, Bildung und Beschäftigung.»
Einige Überlebende sahen keinen anderen Weg, als zum Islam zu konvertieren oder ihren Glauben bewusst zu verbergen, um Zugang zu den verfügbaren Hilfsangeboten zu erhalten. Ein christlicher Binnenvertriebener aus dem Regierungsbezirk Gwoza erzählt: «Es gibt viele verschiedene Lager. Sobald man ein Lager betritt und sie herausfinden, dass man Christ ist und man nicht konvertiert und Muslim wird… muss man das Lager verlassen. Als die Christen nach Maiduguri (Anm.: die Hauptstadt des Bundesstaates) kamen und begannen, in die Lager zu gehen, mussten sie konvertieren, wenn sie keine Muslime waren. Man musste erst konvertieren, bevor man im Lager aufgenommen wurde.»
Ein Mitarbeiter einer humanitären Organisation berichtete den Forschern darüber hinaus, dass die Namen der vertriebenen Christen zwar in den Bewertungen der Gefährdung aufgeführt sind, bei der Verteilung der Hilfe aber durch die Namen von Muslimen ersetzt werden.   
Aufgrund der Schwierigkeiten in den offiziellen, von der Regierung errichteten Lagern leben die Christen grösstenteils entweder in informellen Lagern oder in den umliegenden Dörfern, die bereit sind, sie aufzunehmen. Auch in diesem Umfeld ist es schwierig, Lebensmittel zu bekommen, da die Überlebenden berichten, dass die Regierung des Bundesstaates viele Organisationen daran hindert, dort Hilfsgüter zu verteilen. 
Rückkehr bringt neue Gefahren
An eine Rückkehr nach Hause ist oft gar nicht zu denken. Open Doors-Experte Samuel stellt fest: «Christen, die es wagen, eine Rückkehr in die Dörfer, aus denen sie geflohen sind, auch nur in Erwägung zu ziehen, müssen mit einer Vielzahl von Gefahren rechnen. Einige Gebiete sind jetzt Boko-Haram-Hochburgen, andere sind zu Schlachtfeldern zwischen Aufständischen und der nigerianischen Armee geworden, wieder andere sind mit Landminen übersät, und in einigen Gebieten wurden muslimische Binnenvertriebene genau dort angesiedelt, wo einst christliche Gemeinschaften lebten. 
Selbst wenn es den Christen gelingt, nach Hause zurückzukehren und ihre Landwirtschaften weiterzuführen, sind sie anfällig für erneute Angriffe. Extremisten können Menschen zum Wehrdienst zwingen, oder wenn Christen entführt werden, müssen sie höhere Lösegeldforderungen erfüllen als ihre muslimischen Mitbürger. In anderen Fällen verlangen islamistische Terroristen von den Rückkehrern die Zahlung der Dschizya-Steuer – eine Art Schutzgeld – dafür, dass sie sowohl die Landwirtschaft betreiben als auch die Ernte einholen können.» 
Nach Angaben der Befragten sind Entführungen ein zentrales Sicherheitsrisiko im gesamten Bundesstaat Borno. Obwohl dies auch für Muslime ein Risiko darstellt, erklären die Befragten, dass ISWAP für christliche Entführte höhere Lösegelder verlangte als für Muslime, manchmal sogar doppelt so viel. Für Geistliche und Pastoren waren die Lösegeldforderungen noch höher. 
Eindringlicher Appell zur Gleichbehandlung und Unterstützung
Nigeria liegt auf Rang sechs des aktuellen Weltverfolgungsindex von Open Doors, der jährlich veröffentlichten Rangliste der Länder, in denen Christen aufgrund ihres Glaubens am stärksten verfolgt und diskriminiert werden. 
«Im Lichte unseres Berichts appellieren wir an die nigerianische Regierung, die Regionalregierung des Bundesstaates Borno aufzufordern, dafür zu sorgen, dass alle Binnenvertriebenen unabhängig von Alter, Geschlecht, Religion oder Weltanschauung die notwendige Unterstützung erhalten«, fasst John Samuel die Ergebnisse des Berichts zusammen. «Wir rufen die Hilfsorganisationen vor Ort dazu auf, die lokalen christlichen Leiter und Organisationen in die Entscheidungsfindung und Koordinierung der humanitären Hilfe einzubeziehen. 
Darüber hinaus reichen die derzeitigen Programme und Finanzmittel nicht aus, um den durch die eskalierende Krise in Nigeria verursachten Bedarf zu decken. Wir fordern die internationalen humanitären Organisationen auf, anzuerkennen, wie die religiöse Überzeugung der Binnenvertriebenen ihre Gefährdung erhöhen kann. Weiters fordern wir, dass die religiöse Bildung der Mitarbeiter der Vertriebenenlager, Hilfsorganisationen und Behörden gefördert wird, um eine diskriminierende Behandlung zu verhindern, die gegen grundlegende humanitäre Prinzipien verstösst, und um eine Gleichbehandlung unabhängig von Alter, Geschlecht, Religion oder Weltanschauung zu gewährleisten.» * Name aus Sicherheitsgründen geändert

Quelle: Opendoors.ch

NEWS: Die allgemeine Treue zum rechtmässigen Papst ist keine Meinung

In der katholischen Kirche bildet der Papst als Nachfolger des Apostels Petrus das sichtbare Haupt der universalen Kirche. Diese Rolle geht weit über eine blosse administrative Funktion hinaus; sie ist in der Theologie tief verankert und stellt ein wesentliches Element der kirchlichen Struktur dar. Die Treue zum rechtmässigen Papst ist deshalb kein Ausdruck persönlicher Präferenz oder Meinung, sondern eine grundlegende Verpflichtung jedes Katholiken.

Die Kirche lehrt, dass der Papst in seiner Funktion als Bischof von Rom und Oberhaupt der Weltkirche mit der besonderen Gabe der Unfehlbarkeit ausgestattet ist, wenn er ex cathedra in Fragen des Glaubens und der Moral spricht. Diese Unfehlbarkeit soll die Kirche vor Irrtümern bewahren und sicherstellen, dass die Lehre Christi in ihrer Reinheit weitergegeben wird. Der Gehorsam gegenüber dem Papst ist daher kein blindes Folgen, sondern das Anerkennen dieser göttlichen Ordnung, die den Papst als Garanten der Einheit und Wahrheit der Kirche einsetzt.

Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Treue nicht mit einer Zustimmung zu jeder einzelnen Aussage des Papstes verwechselt werden darf. Unterschiedliche Meinungen zu pastoralen oder disziplinären Fragen sind möglich und in der Kirchengeschichte sogar häufig gewesen. Doch die Treue zum rechtmäßigen Papst bezieht sich auf die Anerkennung seiner Autorität und die grundsätzliche Bereitschaft, seine Entscheidungen im Glauben und in der Moral anzunehmen.

In einer Zeit, in der Autoritäten in Frage gestellt und persönliche Meinungen oft als absolute Wahrheit angesehen werden, ist die Treue zum Papst eine Erinnerung daran, dass die Kirche nicht bloss eine menschliche Institution ist, sondern eine göttlich gestiftete Gemeinschaft, die auf dem Felsen Petri gegründet wurde. Diese Treue ist ein Ausdruck des Glaubens an die göttliche Führung der Kirche und an die Verheissung Christi, dass die Pforten der Hölle sie nicht überwältigen werden.

Somit ist die allgemeine Treue zum rechtmässigen Papst kein Thema für Meinungsstreitigkeiten, sondern ein wesentlicher Bestandteil des katholischen Glaubens. Es ist eine Bindung, die nicht aus einem individuellen Urteil erwächst, sondern aus der Überzeugung, dass der Heilige Geist die Kirche in die Wahrheit führt und der Papst als ihr sichtbares Haupt diesen göttlichen Willen repräsentiert.

NEWS: Opus Dei: Höhepunkte der Lateinamerikareise

Während verschiedener Begegnungen traf Msgr. Fernando Ocáriz mehrere Tausend Menschen.

Aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums des ersten Besuchs des heiligen Josefmaria Escrivá in den jeweiligen Ländern befindet sich der Prälat Msgr. Fernando Ocáriz derzeit auf einer Reise durch mehrere Staaten Lateinamerikas.

Am 24. Juli traf der Prälat in Chile ein und wurde am Flughafen in Santiago de Chile von Familien empfangen. Gleich am folgenden Tag kam er zu einer Begegnung mit dem Erzbischof von Santiago zusammen.

Er besuchte die Universidad de los Andes und tauschte sich mit 350 Studenten über das Leben an der Universität aus. Im Rahmen des Treffens lud er die Anwesenden insbesondere zum Gebet für den Papst, die Kirche und ihren Erzbischof ein. Die Universidad de los Andes geht auf eine Initiative von Mitgliedern des Opus Dei zurück. Der jeweilige Prälat ist auch Kanzler dieser Privatuniversität, die in Südamerika einen exzellenten Ruf genießt.

Begegnung mit 100-jährigem Ehepaar

Am folgenden Tag hielt er an der Universität einen Vortrag vor 300 Professoren. Dabei betonte er den Ursprung der Universitäten in der christlichen Wahrheitssuche. Die Erforschung der Welt und das Entdecken des Menschen gründe in der christlichen Botschaft von göttlicher Schöpfung und Ebenbildlichkeit Gottes.

Ebenso stand eine Begegnung mit dem Ehepaar Nena und Pepe auf dem Programm. Die beiden sind stolze 100 Jahre alt und haben in den 1960er Jahren einige Bildungsinitiativen und Sozialprojekte in Chile begründet.

Die Reise führte den Prälaten anschließend weiter nach Peru. In Lima und Arequipa traf er die beiden Erzbischöfe zu einem brüderlichen Austausch. Ebenso besuchte er die Universidad de Piura, ein weiteres korporatives Werk des Opus Dei. Hier hatten sich 5000 Menschen versammelt, um Msgr. Ocáriz zu treffen. Er betonte die Besonderheiten im Streben nach der Heiligkeit. Hierbei handele es sich eben nicht um die Eigenschaft, keine Mängel zu haben, sondern um eine Vollkommenheit der Liebe.

Besuch in Venezuela wird verschoben

Auf der weiteren Station seiner Reise, Ecuador, betete der Prälat mit 2000 Menschen das Angelus-Gebet und erteilte ihnen seinen Segen. In seiner Botschaft legte er einen Schwerpunkt auf das Heldentum, das sich durch die ständige Großzügigkeit gegenüber Gott und vor allem den Nächsten auszeichnet.

Auch besuchte er die ecuadorianische Fundación AFAC (Ayuda Familiar y Comunitaria), eine Initiative zur medizinischen und sozialen Versorgung insbesondere von Frauen und Schwangeren. Die Stiftung konnte seit ihrer Gründung über 30.000 schwangere Frauen medizinisch versorgen. Sie leistet außerdem Hilfe in Schwangerschaftskonflikten, sodass durch verschiedene Formen der Unterstützung 5.000 Babys geboren wurden, deren Mütter zunächst eine Abtreibung in Erwägung gezogen hatten.

Der Prälat setzt seine Reise in dieser Woche nach Kolumbien fort und kehrt früher als geplant schon am 19. August nach Rom zurück. Sein anstehender Besuch in Venezuela wurde auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Er sendet jedoch schon jetzt seinen besonderen Segen an die Venezolaner.

Quelle: Opusdei.org/de-ch/

NEWS: Tuchos neuer Dokument

Kardinal Víctor Manuel „Tucho“ Fernández, der seit September 2023 als Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre im Vatikan tätig ist, bereitet derzeit ein neues Dokument vor, das in katholischen Kreisen große Aufmerksamkeit erregt. Dieses Dokument könnte inhaltlich und spirituell bedeutsam sein, da es die ersten Akzente setzt, die Fernández in seiner neuen Rolle als oberster Glaubenswächter der katholischen Kirche setzt.

Kardinal Fernández ist bekannt für seine theologische Nähe zu Papst Franziskus und seine progressive Haltung in Bezug auf kirchliche Fragen. In der Vergangenheit hat er sich mehrfach für eine offenere und barmherzigere Auslegung der katholischen Lehre ausgesprochen, was vor allem in Bereichen wie Ehe, Familie und Moraltheologie zu Diskussionen geführt hat. Seine Ernennung zum Präfekten des Glaubensdikasteriums wurde daher von vielen als Zeichen einer möglichen Weiterentwicklung der katholischen Lehre interpretiert.

Das neue Dokument, das Fernández vorbereitet, wird vermutlich diese progressive Ausrichtung widerspiegeln. Es könnte sich mit aktuellen Herausforderungen für die Kirche auseinandersetzen, wie etwa der Rolle der Frauen, dem Umgang mit LGBTQ+-Personen, und der Frage nach der Ökumene. Es ist denkbar, dass Fernández, in enger Abstimmung mit Papst Franziskus, versucht, eine Brücke zwischen traditioneller Lehre und den Anforderungen der modernen Welt zu schlagen.

Besonders interessant wird sein, wie Fernández das Erbe seines Vorgängers, Kardinal Luis Ladaria, aufnimmt und weiterführt. Ladaria stand eher für eine konservative Interpretation der Glaubenslehre, während Fernández für eine Öffnung und Modernisierung innerhalb der kirchlichen Grenzen steht. Es bleibt abzuwarten, inwiefern das neue Dokument diese Differenzierung deutlich macht.

Insgesamt könnte das bevorstehende Dokument einen wichtigen Meilenstein darstellen, der den Kurs der katholischen Kirche unter der Führung von Papst Franziskus weiter prägt. Es könnte sowohl bei Befürwortern als auch bei Kritikern auf Interesse stoßen und zu einer intensiven theologischen Debatte führen. Die katholische Welt blickt gespannt auf die Veröffentlichung und die damit verbundenen Implikationen für die zukünftige Ausrichtung der Kirche.

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NEWS: „Beten für den Schrei der Erde“

Das Thema „Beten für den Schrei der Erde“ in Verbindung mit dem Klimanarrativ von Papst Franziskus ist ein kontrovers diskutierter Aspekt seiner päpstlichen Botschaften. Papst Franziskus, besonders durch seine Enzyklika Laudato Si‘, hat eine starke Position zum Thema Klimawandel eingenommen, die von vielen als progressiv und dringend notwendig gefeiert wird, von anderen jedoch als faktenwidrig oder übertrieben kritisiert wird.

In Laudato Si‘ ruft der Papst die Menschheit dazu auf, die Umwelt als Geschenk Gottes zu respektieren und zu bewahren. Er spricht von einem „Schrei der Erde“ und „Schrei der Armen“, die beide unter den Folgen des Umweltzerfalls und der Klimaveränderungen leiden. Für Franziskus sind die sozialen und ökologischen Krisen tief miteinander verwoben; er argumentiert, dass die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen, die Zerstörung von Ökosystemen und die Missachtung des menschlichen Lebens und der Würde untrennbar miteinander verbunden sind.

Kritiker sehen in dieser Argumentation jedoch eine ideologische Überhöhung der Klimaproblematik, die auf fragwürdigen wissenschaftlichen Grundlagen basiere. Sie werfen dem Papst vor, ein „faktenwidriges Klimanarrativ“ zu fördern, das über die reale Bedrohung durch den Klimawandel hinausgeht und moralischen Druck auf die Gläubigen ausübt. Diese Kritiker argumentieren, dass Franziskus die Komplexität der Klimafrage vereinfacht und dabei wissenschaftliche Unsicherheiten und ökonomische Herausforderungen vernachlässigt.

Darüber hinaus wird behauptet, dass der Papst mit seiner Rhetorik eine gewisse Alarmismuskultur fördere, die mehr auf emotionaler Manipulation als auf fundierter Faktenbasis beruhe. Seine Aufrufe zum Gebet und zur Umkehr könnten, so die Kritiker, zu einer Vermischung von Glauben und politischer Agenda führen, die das eigentliche Ziel der Kirche, nämlich die Verkündigung des Evangeliums, in den Hintergrund dränge.

Andererseits verteidigen Anhänger des päpstlichen Narrativs seine Haltung als moralisch notwendig und biblisch fundiert. Sie sehen in der Sorge um die Schöpfung eine zentrale Aufgabe der Kirche und betrachten das Gebet für den „Schrei der Erde“ als Ausdruck einer tiefen spirituellen Verantwortung. Für sie steht der Schutz der Umwelt in direktem Zusammenhang mit dem Gebot der Nächstenliebe und dem Einsatz für Gerechtigkeit.

Die Debatte um das Klimanarrativ von Papst Franziskus zeigt somit die Spannungen auf, die entstehen, wenn religiöse Überzeugungen und wissenschaftliche Diskurse aufeinandertreffen. Während die einen im Papst einen prophetischen Warner vor globalen Katastrophen sehen, die nur durch radikale Umkehr abzuwenden sind, betrachten andere seine Botschaften als übertrieben und potenziell schädlich für die Glaubwürdigkeit der Kirche.

Letztlich bleibt die Frage, ob das „faktenwidrige Klimanarrativ“ des Papstes wirklich als solches zu betrachten ist, eine Frage der Perspektive. Fest steht jedoch, dass Papst Franziskus das Thema Klima mit einer Dringlichkeit behandelt, die sowohl Bewunderung als auch Widerspruch hervorruft – und damit die globale Diskussion über den Klimawandel nachhaltig beeinflusst.

Kroatische katholische Sendung / Hrvatska katolicka emisija

Heute können sie in der Sendung zwei Beiträge zum Thema Kreuzerhöhung und den schweizerische nationalheiligen Niklaus von Flüe hören. Gelesen von Drazenka Pavlic und Vera Novakovic.

Danas možete čuti dva priloga na temu Uzvišenja križa i švicarskog nacionalnog sveca Niklausa von Flüea. Čitaju Druženka Pavlić i Vera Novaković.

Nachrichtensendung vom 30.08.2024

Vatikan über China positiv..

Opus Dei gibt Stellungnahme ab

NEWS: Göttliche Disökonomie

Der Begriff „Göttliche Disökonomie“ klingt auf den ersten Blick paradox, da er zwei Konzepte vereint, die scheinbar unvereinbar sind: die Göttlichkeit, die oft mit Ordnung, Perfektion und Harmonie assoziiert wird, und die Disökonomie, die Unordnung, Chaos und ineffiziente Verteilung impliziert. Doch gerade in dieser Spannung liegt eine tiefere philosophische und theologische Bedeutung, die es wert ist, ergründet zu werden.

In vielen religiösen und spirituellen Traditionen wird die göttliche Ordnung als eine harmonische, allumfassende Kraft betrachtet, die das Universum in einem perfekten Gleichgewicht hält. Diese Vorstellung vermittelt ein Bild von einem wohlgeordneten Kosmos, in dem jede Handlung und jedes Ereignis einem göttlichen Plan folgt. Doch die Realität, wie sie sich in der Welt manifestiert, scheint oft weit entfernt von dieser idealisierten Ordnung. Kriege, Naturkatastrophen, Ungerechtigkeiten und Leiden aller Art lassen den Eindruck entstehen, dass die Welt in einem Zustand der Disökonomie, also des Mangels an wirtschaftlicher und sozialer Harmonie, gefangen ist.

Die Idee der göttlichen Disökonomie könnte jedoch darauf hinweisen, dass dieses scheinbare Chaos und die Unordnung nicht außerhalb des göttlichen Plans stehen, sondern integrale Bestandteile davon sind. In dieser Sichtweise wäre das, was wir als „Unordnung“ oder „Fehler“ in der Welt wahrnehmen, nicht das Ergebnis eines Mangels an göttlicher Kontrolle, sondern eine bewusste, wenn auch für den menschlichen Verstand schwer fassbare, Ausdrucksform göttlicher Weisheit. Das Chaos wäre dann kein Widerspruch zur göttlichen Ordnung, sondern ein Teil eines größeren, vielleicht unsichtbaren Musters, das nur aus einer höheren Perspektive heraus verstanden werden kann.

Dies führt zu einer vertieften Auseinandersetzung mit dem Begriff der Theodizee, der Frage nach der Rechtfertigung Gottes angesichts des Leids in der Welt. Die göttliche Disökonomie könnte eine Antwort auf diese uralte Frage bieten, indem sie das Leiden und die Unvollkommenheiten der Welt als notwendige Elemente eines göttlichen Plans interpretiert, der über unser gegenwärtiges Verständnis hinausgeht. Vielleicht sind diese Elemente notwendig, um Wachstum, Entwicklung und Transformation zu ermöglichen – sowohl auf individueller als auch auf kollektiver Ebene.

In diesem Zusammenhang könnte die göttliche Disökonomie auch als ein Aufruf zur Demut verstanden werden. Sie erinnert uns daran, dass menschliches Wissen und menschliche Logik ihre Grenzen haben und dass wir nicht immer in der Lage sind, die volle Bedeutung der Ereignisse um uns herum zu erfassen. Es fordert uns auf, Vertrauen in eine höhere Ordnung zu haben, selbst wenn uns diese Ordnung als chaotisch oder ungerecht erscheint.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die göttliche Disökonomie ein Konzept ist, das uns dazu herausfordert, die Welt in ihrer Komplexität und Widersprüchlichkeit anzunehmen und gleichzeitig die Möglichkeit zu erwägen, dass hinter dem scheinbaren Chaos eine tiefere, göttliche Weisheit verborgen liegt. Es ermutigt uns, unseren Blick über die offensichtlichen Unstimmigkeiten des Lebens hinaus zu richten und das Potenzial für eine größere Ordnung zu erkennen, die sich vielleicht erst in einer anderen Dimension oder zu einem späteren Zeitpunkt offenbart.

NEWS: Der Papst und die Migranten: Eine Stimme für die Entrechteten

Die Flüchtlingskrise hat in den letzten Jahren weltweit Schlagzeilen gemacht und die internationale Gemeinschaft vor immense Herausforderungen gestellt. Eine Stimme, die in dieser komplexen und oft polarisierten Debatte immer wieder Gehör findet, ist die des Papstes. Papst Franziskus, das Oberhaupt der katholischen Kirche, hat von Beginn seines Pontifikats an das Schicksal von Migranten und Flüchtlingen in den Mittelpunkt seiner Botschaften gestellt.

Papst Franziskus, selbst Enkel von italienischen Einwanderern in Argentinien, zeigt ein tiefes Verständnis und Mitgefühl für die Herausforderungen, denen Migranten gegenüberstehen. Er hat wiederholt betont, dass Migration kein Verbrechen ist, sondern eine Reaktion auf untragbare Lebensumstände wie Krieg, Armut und Umweltkatastrophen. Für ihn ist die Pflicht zur Nächstenliebe und Solidarität mit den Schwächsten ein zentrales Gebot des christlichen Glaubens.

Der Papst hat sich nicht nur in Worten, sondern auch in Taten für Migranten eingesetzt. Sein erster offizieller Besuch nach seiner Wahl führte ihn auf die italienische Insel Lampedusa, ein Symbol für die Flüchtlingstragödien im Mittelmeer. Dort hielt er eine bewegende Predigt, in der er die „Globalisierung der Gleichgültigkeit“ anprangerte, die dazu führt, dass das Leiden von Millionen von Menschen übersehen wird.

In seinen Enzykliken und Reden hat Franziskus wiederholt die Regierungen weltweit dazu aufgerufen, humane Lösungen für die Migrationskrise zu finden. Er fordert eine Politik, die auf Integration und Respekt vor der Menschenwürde basiert, anstatt auf Abschottung und Ausgrenzung. Gleichzeitig appelliert er an die Gesellschaft, Vorurteile und Ängste gegenüber Migranten abzubauen und ihnen mit Mitgefühl und Offenheit zu begegnen.

Doch der Papst geht auch auf die Ursachen der Migration ein. Er betont, dass es nicht ausreicht, sich nur um die Symptome zu kümmern. Die internationalen Gemeinschaften müssen sich den Wurzeln der Krise widmen: der Bekämpfung von Armut, Ungleichheit, Umweltzerstörung und bewaffneten Konflikten. Nur durch die Schaffung gerechterer und sicherer Lebensbedingungen können die Fluchtursachen nachhaltig bekämpft werden.

Kritiker werfen dem Papst vor, die Realität und die Herausforderungen, die die Aufnahme von Migranten mit sich bringt, zu ignorieren. Doch Franziskus bleibt in seiner Überzeugung standhaft, dass die Menschlichkeit und die universellen Werte des Friedens und der Brüderlichkeit über politischen und wirtschaftlichen Interessen stehen müssen.

In einer Welt, die immer mehr von Spaltungen und Ressentiments geprägt ist, setzt der Papst ein Zeichen der Hoffnung. Seine Botschaft erinnert uns daran, dass jeder Mensch – unabhängig von Herkunft, Religion oder Status – das Recht auf ein Leben in Würde und Sicherheit hat. In seiner Fürsprache für Migranten ruft er uns alle dazu auf, über unsere eigenen Grenzen hinauszuschauen und uns für eine gerechtere Welt einzusetzen.

NEWS: „Paul VI. ist ein Mann voller Widersprüche“ – Der Brief von Marcel De Corte an Jean Madiran von 1970

Der Brief von Marcel De Corte an Jean Madiran aus dem Jahr 1970 beleuchtet einen komplexen und kontroversen Aspekt der katholischen Kirche: das Pontifikat von Papst Paul VI., einem Papst, der von vielen als ein Mann voller Widersprüche angesehen wurde. Marcel De Corte, ein belgischer Philosoph und Intellektueller, drückt in diesem Schreiben seine tiefe Besorgnis über die Entwicklungen in der katholischen Kirche unter der Führung Pauls VI. aus und stellt die Frage, wie diese Widersprüche das Wesen der Kirche und den Glauben ihrer Gläubigen beeinflussen.

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Paul VI., geboren als Giovanni Battista Montini, trat sein Pontifikat in einer Zeit tiefgreifender gesellschaftlicher und kirchlicher Umwälzungen an. Die 1960er Jahre waren geprägt von kulturellen Revolutionen, politischen Spannungen und einer zunehmenden Säkularisierung, die auch innerhalb der Kirche zu intensiven Diskussionen führten. Paul VI. erbte das Zweite Vatikanische Konzil, das von seinem Vorgänger Johannes XXIII. initiiert wurde, und setzte dessen Reformen fort. Diese Reformen, die eine Öffnung der Kirche zur modernen Welt propagierten, wurden von einigen als notwendig und zukunftsweisend, von anderen jedoch als riskant und zerstörerisch empfunden.

In seinem Brief kritisiert De Corte Paul VI. scharf und sieht in ihm eine Figur, die zwischen traditionellen und modernen Einflüssen hin- und hergerissen ist. Für De Corte verkörpert Paul VI. den Zwiespalt zwischen dem Bewahren der kirchlichen Tradition und dem Streben nach Anpassung an eine sich schnell verändernde Welt. Diese Widersprüche zeigen sich etwa in der Liturgiereform, die De Corte als eine Abkehr von den ewigen Werten der Kirche ansieht, während Paul VI. selbst betonte, dass diese Reformen notwendig seien, um den Glauben den Menschen näherzubringen.

Ein weiteres Beispiel für die Widersprüchlichkeit Pauls VI. ist sein Umgang mit der sogenannten „Kultur des Todes“, wie sie in der Enzyklika Humanae Vitae zum Ausdruck kommt. Während Paul VI. in dieser Enzyklika eine strikte Haltung gegen künstliche Empfängnisverhütung einnimmt und die Heiligkeit des Lebens betont, zögert er zugleich, diese Lehre mit der notwendigen Klarheit und Autorität durchzusetzen, was zu weitverbreiteter Verwirrung und sogar zu offenen Widersprüchen innerhalb der Kirche führte.

De Corte argumentiert, dass diese Widersprüchlichkeit Pauls VI. die Kirche in eine tiefe Krise gestürzt habe. Die Verunsicherung unter den Gläubigen, das Auseinanderdriften der Meinungen innerhalb der kirchlichen Hierarchie und die wachsende Kluft zwischen traditionellem und modernem Katholizismus seien direkte Folgen dieser ambivalenten Haltung des Papstes. Für De Corte ist Paul VI. weniger ein entschlossener Führer als vielmehr ein Symbol für die Unsicherheiten und Spannungen seiner Zeit.

Der Brief endet mit einer warnenden Note: Die Widersprüche Pauls VI. könnten, so fürchtet De Corte, langfristig die Einheit der Kirche gefährden und den Glauben ihrer Anhänger unterminieren. Diese Analyse spiegelt die tiefe Sorge wider, die viele konservative Katholiken in dieser Zeit empfanden, und eröffnet ein Fenster in die komplexe und oft kontroverse Gestalt von Paul VI., einem Papst, der trotz seiner Bemühungen um Dialog und Reform als Mann voller Widersprüche in die Geschichte eingegangen ist.

Mittwochskolumne: Nie einen Menschen als verloren betrachten

Bern (novaradio.ch): Gestern feierte die Kirche die Heilige Monika, heute feiert die Kirche ihren Sohn, den Heiligen Augustinus. Die Heilige Monika hat jahrelang für die Bekehrung ihres Sohnes gebetet und ist damit ein Vorbild geworden für alle Mütter, die für ihre Töchter und Söhne beten und hoffen, dass sie einmal zu Gott finden. Das Beispiel der Heiligen Monika lehrt uns, dass wir nie einen Menschen als verloren betrachten dürfen. Auch wenn wir bei einem Mitmenschen viele schlechte Charaktereigenschaften sehen und glauben, dass er gänzlich von Gott nichts wissen will, so dürfen wir nie die Hoffnung verlieren, dass Gott eine solche Person für sich gewinnen kann. Es ist unsere christliche Pflicht, für die Bekehrung jedes Menschen zu beten und auch mit unseren Taten dabei zu helfen, dass jeder Mensch die Liebe Gottes kennenlernt. Wichtig ist dabei, dass wir bei jedem Menschen unterscheiden zwischen der Sünde und dem Sünder. Im Umgang mit unseren Nächsten müssen wir klarmachen, dass wir zwar die Sünde verurteilen, jedoch den Sünder lieben. Das schaffen wir, indem wir auch demütig auf unsere eigenen Fehler und Schwächen hinweisen und unseren Mitmenschen nicht arrogant gegenübertreten. Wenn jemand, der bisher nichts vom Glauben wissen wollte, realisiert, dass Christen sich nicht für etwas Besseres halten, sondern sich ihrer Schwächen bewusst sind, strahlt das Christentum noch mehr Grösse und Würde aus. Wir müssen als Christen lernen, immer unsere eigene Schwäche zu betonen und auf Christus zu zeigen, der unsere Stärke ist. Der einzelne Christ schafft nichts aus sich selbst heraus, sondern nur durch die Gnade Gottes. Diese Demut und Bescheidenheit wird viele Menschen zu Christus führen, da sie den Mut fassen werden, trotz ihrer eigenen Fehler Gott zu suchen. Und selbstverständlich dürfen wir es nie unterlassen zu beten. Die Heilige Monika hat mit ihrem ständigen Gebet das Herz ihres Sohnes für Gott geöffnet. Beten wir daher auch ständig für unsere Mitmenschen. Es gibt nichts Stärkeres auf dieser Welt als ein Gebet, das voller Vertrauen in Gott ist. Kein Mensch ist verloren, jeder kann durch das Gebet gerettet werden. Es liegt an uns, dieses Vertrauen in Gottes Barmherzigkeit und Güte zu haben. DR

PRO – LIFE: Marsch fürs Läbe 2024

Am 14. September 2024 findet wieder der Marsch statt. Hier können Sie eine Medienmitteilung:

Erklärung der Liturgie: Das theologische Opfer

Theologiestunde: Keuschheit Teil 10

BREAKING NEWS: Ukraine: Gesetz zum Verbot moskaunaher Kirche unterzeichnet

Am 25. August 2024 hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ein umstrittenes Gesetz unterzeichnet, das die Aktivitäten der moskaunahen Ukrainischen Orthodoxen Kirche (UOK) in der Ukraine verbietet1. Dieses Gesetz zielt darauf ab, die ukrainische Orthodoxie vor dem Einfluss Moskaus zu schützen, da die Regierung der UOK vorwirft, ein Instrument des Kremls zu sein.

Die Entscheidung fiel im Kontext des anhaltenden Konflikts zwischen der Ukraine und Russland. Die ukrainische Regierung beschuldigt die UOK, ihre Bindungen an die russisch-orthodoxe Kirche nicht vollständig gelöst zu haben und in Russlands Angriffskrieg als Einflussinstrument zu fungieren. Obwohl die UOK im Mai 2022 ihre Trennung vom Moskauer Patriarchat erklärt hatte, hält die ukrainische Regierung diese Maßnahmen für unzureichend.

Präsident Selenskyj betonte, dass das Gesetz notwendig sei, um die nationale Sicherheit und die Unabhängigkeit der ukrainischen Kirche zu gewährleisten. Die UOK weist die Anschuldigungen zurück und sieht sich als Opfer politischer Verfolgung. Auch international gibt es Kritik an dem Gesetz. Der serbisch-orthodoxe Patriarch Porfirije äusserte seine Empörung und warf der ukrainischen Regierung „neuen Totalitarismus“ vor.

Die Verabschiedung dieses Gesetzes markiert einen weiteren Schritt in den Bemühungen der Ukraine, sich von russischem Einfluss zu lösen und ihre nationale Identität zu stärken.

„Wer betet, tut nichts Böses. Wenn jemand Verbrechen gegen sein Volk begeht, ist er diesbezüglich schuldig, aber man kann nicht Böses getan haben, weil man gebetet hat“, betonte Papst Franziskus mit Blick auf das staatliche Verbot der mit Moskau verbundenen orthodoxen Kirche in der Ukraine. „Also lasse man alle, die beten wollen beten, und zwar gemäss der Kirche, die sie als die ihre sehen. Bitte, keine christliche Kirche sollte direkt oder indirekt verboten werden: Die Kirchen sind unantastbar!“ mahnte das katholische Kirchenoberhaupt unter dem Beifall der Pilger, angesichts der „unlängst verabschiedeten Gesetze in der Ukraine“.

Nachrichtensendung vom 23.08.2024

U.a. US-Demokraten sagen katholische Veranstaltung ab

Erklärung der Liturgi: Teil 29

Theologiestunde: Keuschheit Teil 9

NEWS: Bischof Gmür befördert seinen Untersuchungsleiter

In einer umstrittenen Entscheidung hat Bischof Felix Gmür seinen bisherigen Untersuchungsleiter befördert. Diese Entscheidung hat in der Öffentlichkeit und innerhalb der Kirche für Aufsehen gesorgt, da der Untersuchungsleiter zuvor in die Untersuchung eines Missbrauchsfalls verwickelt war, die als fragwürdig angesehen wurde.

Bischof Gmür, der als Oberhaupt des Bistums Basel fungiert, steht nun in der Kritik, da viele die Beförderung als ungeschickt und unangebracht empfinden. Kritiker argumentieren, dass die Entscheidung das Vertrauen in die kirchlichen Strukturen und deren Umgang mit Missbrauchsfällen weiter untergraben könnte.

Die Beförderung erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die katholische Kirche weltweit mit der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen kämpft. Viele Gläubige und Beobachter fordern mehr Transparenz und Verantwortlichkeit innerhalb der kirchlichen Hierarchie. In diesem Kontext wird die Entscheidung von Bischof Gmür als Rückschritt wahrgenommen.

Trotz der Kritik verteidigt Bischof Gmür seine Entscheidung. Er betont, dass der Untersuchungsleiter in seiner neuen Position weiterhin wichtige Aufgaben übernehmen wird und dass die Beförderung auf dessen langjähriger Erfahrung und Kompetenz basiert. Dennoch bleibt die Frage offen, ob diese Entscheidung das Vertrauen in die Kirche stärken oder weiter schwächen wird.

NEWS: Der Glaube ist das Wichtigste im Leben, sagt der Kardinal, der dem Ansturm des Kommunismus widerstanden hat

In einer Welt, die oft von politischen und ideologischen Kämpfen geprägt ist, gibt es Geschichten von Menschen, die trotz widriger Umstände an ihrem Glauben festgehalten haben. Eine solche Geschichte ist die des Kardinals Péter Erdő, der in Ungarn während der kommunistischen Ära lebte. Für ihn war der Glaube nicht nur ein persönlicher Anker, sondern auch eine Quelle der Stärke und Inspiration.

Kardinal Erdő, geboren 1952, wuchs in einer Zeit auf, in der religiöse Überzeugungen oft unterdrückt wurden. Trotz der Herausforderungen, die das kommunistische Regime mit sich brachte, blieb der Glaube für ihn und seine Familie das Wichtigste im Leben. “Sicherlich kam der Glaube zuerst”, erinnert sich Erdő. Seine Eltern spielten eine entscheidende Rolle dabei, den Glauben in der Familie zu bewahren. Sie beteten gemeinsam, feierten religiöse Feiertage und besuchten regelmässig die Kirche. Diese familiäre Praxis half Erdő, seinen Glauben zu stärken und zu vertiefen.

Die Unterdrückung religiöser Überzeugungen war allgegenwärtig. Erdős Vater, ein Jurist, durfte seinen Beruf nicht ausüben, weil er als zu religiös galt. Auch seine Mutter, eine Lehrerin, konnte nicht unterrichten. Diese Erfahrungen prägten Erdő und zeigten ihm, dass der Glaube das Fundament seines Lebens war. “Es ist ganz natürlich, dass die Religion das Wichtigste in unserem Leben ist”, sagt er.

Für Kardinal Erdő war der Glaube nicht nur eine persönliche Überzeugung, sondern auch eine Berufung. Er entschied sich, ins Priesterseminar einzutreten, um anderen Menschen den Glauben näherzubringen und in der Liturgie zu dienen. “Wenn der Glaube das Wichtigste im Leben ist, dann sind der Dienst am Glauben der anderen, die Weitergabe des Glaubens und das Lehren des Glaubens das Grösste im Leben”, betont er.

Sein tägliches Gebetsleben half ihm, inmitten der Herausforderungen des kommunistischen Regimes Orientierung und Kraft zu finden. Jeden Tag begann und beendete er mit Gebeten, die ihm Halt gaben. Diese spirituelle Praxis half ihm, seinen Weg zu finden und seinen Glauben zu festigen.

Die Geschichte von Kardinal Erdő zeigt, dass der Glaube selbst in den schwierigsten Zeiten eine Quelle der Stärke und Hoffnung sein kann. Für ihn war der Glaube das Wichtigste im Leben, und diese Überzeugung half ihm, den Ansturm des Kommunismus zu überstehen und seinen Weg als Diener Gottes zu finden.

NEWS: Ist Jorge Bergoglio ein Stratege? Eine Antwort an Caminante-Wanderer

Die Frage, ob Jorge Bergoglio, besser bekannt als Papst Franziskus, ein Stratege ist, hat in den letzten Jahren viele Diskussionen ausgelöst. Besonders interessant ist die Debatte zwischen dem deutschen Blogger Vigilius und dem argentinischen Blogger Caminante-Wanderer. Während Vigilius in seinem Artikel „Der große Verlust oder das Pontifikat von Jorge Mario Bergoglio“ argumentiert, dass Bergoglio nach einem durchdachten Plan handelt, widerspricht Caminante-Wanderer dieser These vehement.

Caminante-Wanderer sieht in Bergoglio eher einen machtbesessenen Jesuiten aus Buenos Aires, der seine Position nutzt, um persönliche Macht zu akkumulieren. Diese Sichtweise reduziert Bergoglio auf einen simplen Machtmenschen, der ohne grössere strategische Überlegungen handelt. Doch ist diese Einschätzung wirklich zutreffend?

Ein genauerer Blick auf das Pontifikat von Papst Franziskus zeigt, dass seine Handlungen oft gut durchdacht und auf langfristige Ziele ausgerichtet sind. Seine Bemühungen um eine Reform der Kurie, die Förderung der Synodalität und seine sozialen und ökologischen Initiativen deuten auf eine tiefere strategische Vision hin. Diese Massnahmen sind nicht nur kurzfristige Reaktionen, sondern Teil eines grösseren Plans, die Kirche in eine neue Ära zu führen.

Ein weiteres Beispiel für seine strategische Denkweise ist seine Fähigkeit, komplexe Themen wie Migration, Klimawandel und soziale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt der kirchlichen Agenda zu rücken. Durch seine Enzykliken und öffentlichen Auftritte hat er es geschafft, diese Themen global zu positionieren und die Kirche als moralische Autorität in diesen Fragen zu etablieren.

Es wäre jedoch zu einfach, Bergoglio nur als Strategen zu sehen. Seine Handlungen sind auch von einer tiefen spirituellen Überzeugung und einem starken pastoralen Anliegen geprägt. Er sieht die Kirche als eine „Kirche der Armen“ und setzt sich unermüdlich für die Ausgegrenzten und Benachteiligten ein. Diese Kombination aus strategischem Denken und pastoraler Sorge macht ihn zu einer einzigartigen Figur in der modernen Kirchengeschichte.

Abschliessend lässt sich sagen, dass Jorge Bergoglio sowohl ein Stratege als auch ein leidenschaftlicher Seelsorger ist. Seine Handlungen sind das Ergebnis einer sorgfältigen Abwägung von theologischen, sozialen und politischen Faktoren. In diesem Sinne ist er weit mehr als nur ein machtbesessener Jesuit – er ist ein visionärer Führer, der die Kirche in eine neue Zukunft führen will.

NEWS: Die Katholiken vor den US-Wahlen: Eine entscheidende Wählergruppe?

Vor den US-Wahlen wird immer wieder darüber diskutiert, welche Wählergruppen das Wahlergebnis massgeblich beeinflussen könnten. Eine dieser Gruppen, die oft im Fokus steht, sind die Katholiken. In den USA stellen sie eine bedeutende Bevölkerungsgruppe dar und haben in der Vergangenheit oftmals als „Swing-Voter“ fungiert, also als Wähler, deren Unterstützung nicht fest an eine bestimmte Partei gebunden ist.

Die katholische Wählerschaft in den USA ist jedoch alles andere als homogen. Sie ist in sich selbst gespalten, sowohl was die ethnische Herkunft als auch die politischen Ansichten betrifft. Es gibt weisse Katholiken, lateinamerikanische Katholiken, konservative und progressive Katholiken. Diese Vielfalt spiegelt sich auch in ihrem Wahlverhalten wider. Während weisse Katholiken in den letzten Jahrzehnten tendenziell eher republikanisch gewählt haben, tendieren viele lateinamerikanische Katholiken, insbesondere jüngere, eher zu den Demokraten.

Ein entscheidender Faktor für das Wahlverhalten der katholischen Wähler sind gesellschaftspolitische Fragen. Themen wie Abtreibung, Religionsfreiheit und die traditionelle Familie sind für viele Katholiken von zentraler Bedeutung. Die Positionen der Parteien zu diesen Themen können daher stark beeinflussen, welche Partei von katholischen Wählern unterstützt wird. Die Republikaner beispielsweise betonen oft ihre konservative Haltung in diesen Fragen und hoffen, damit katholische Wähler anzusprechen. Auf der anderen Seite werben die Demokraten mit Themen wie Sozialgerechtigkeit, Gesundheitsversorgung und Einwanderungsreform, was vor allem bei jüngeren Katholiken und Katholiken mit lateinamerikanischen Wurzeln Anklang findet.

In den kommenden Wahlen könnten die katholischen Wähler erneut eine entscheidende Rolle spielen, besonders in sogenannten „Swing States“, also Bundesstaaten, in denen keine der beiden grossen Parteien eine dominante Stellung hat. Hier könnte eine starke Mobilisierung der katholischen Wählerschaft den Ausschlag geben.

Für die Kandidaten beider Parteien bedeutet dies, dass sie ihre Botschaften sorgfältig formulieren müssen, um die unterschiedlichen Segmente der katholischen Wählerschaft zu erreichen. Während einige Themen wie die Wirtschaftspolitik alle Katholiken betreffen, erfordern andere Themen eine gezielte Ansprache der jeweiligen Untergruppen.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die katholische Wählerschaft vor den US-Wahlen eine komplexe, aber potenziell entscheidende Gruppe darstellt. Ihr Einfluss könnte in den kommenden Jahren noch weiter zunehmen, besonders wenn die demografischen Veränderungen in den USA berücksichtigt werden. Für die politischen Parteien bleibt die Herausforderung, diese Wählergruppe zu verstehen und ihre Bedürfnisse und Werte in ihren Kampagnen zu berücksichtigen.

Neues von FSSP

Snowboard oder Exerzitien?

‚Zwischen den Jahren‘ könnte man Skifahren oder Snowboarden, – vorausgesetzt das Wetter stimmt. Wie wäre es aber, einmal etwas ganz anderes zu machen? Etwas wirklich Sinnvolles? In den Anhang dieser Mail lege ich eine Einladung zu den Ignatianischen Exerzitien für Jugendliche und junge Erwachsene vom 26. – 31. Dezember 2024 in Marienfried. Leitet die Info weiter an Kollegen, Freunde, Kameraden, Bekannte … – Vielleicht beißt ja jemand an. Und dann vergesst nicht die Anmeldung!!! (p.ramm@fssp.ch) Die viel bessere Zeit zum Snowboarden ist sowieso gewöhnlich im Frühjahr …

Zurück in den Sommer? Anbeten an dem Ort, wo SEINE Füße gestanden?

In der kommenden Woche, vor (!) dem 29. August, werde ich über die Zahl der reservierten Plätze für die Heilig-Land-Wallfahrt vom 3. – 17. November 2024 entscheiden. Nach dem momentanen Stand sind wir 23 Pilger. Jetzt wäre die richtige Zeit, noch aufzuspringen.

Ferienfreizeit für die ganze Familie …

Soeben hatten wir zwei wunderbare Wochen Familienfreizeit auf der Bettmeralp, einem der schönsten Orte der Schweiz. Jetzt ist’s an der Zeit, für 2025 zu planen.

  • Erste Woche vom 26. Juli bis 2. August 2025: Man könnte sich auf die Warteliste schreiben lassen.
  • Zweite Woche vom 2. bis 9. August 2025: Auch hier bleibt nur die Warteliste.
  • Dritte Woche vom 9. bis 16. August 2025: Es sind noch Plätze frei!

Zum Fest des Unbefleckten Herzens Mariens sende ich einen sonnigen Gruß!

P. Martin Ramm FSSP
Ludretikonerstrasse 3
CH-8800 Thalwil

p.ramm@fssp.ch

Mittwochskolumne: Tugenden leben

Bern (novaradio.ch): Eine Folge des kleiner werdenden Einflusses des Christentums auf die Gesellschaft ist der Wegfall von spezifisch christlichen Tugenden. Heutzutage gibt es immer weniger Menschen, die versuchen, gewisse Werte aktiv zu leben und danach zu handeln. Zwar gibt es immer noch gewisse Eigenschaften, die in der Gesellschaft als positiv betrachtet werden. Hierzu gehören Pünktlichkeit, Fleiss, Ehrgeiz und Ehrlichkeit. Diese Tugenden sind sicherlich gut und wichtig, aber im Grunde sind das Tugenden, welche nicht speziell christlich sind, sondern einfach in einer bürgerlichen Gesellschaft benötigt werden, damit das Zusammenleben möglich wird und damit das Wirtschaftsleben funktioniert. Eine spezielle Nächstenliebe benötigt man für diese Tugenden nicht. Spezielle Tugenden, die aus der christlichen Liebe zum Mitmenschen erwachsen, sind für mich Grossherzigkeit, Nachsichtigkeit, Demut und Hilfsbereitschaft. Diese Tugenden sind in unserer Gesellschaft immer weniger vorhanden, da sie vom Individualismus und dem Streben nach Geld und Macht verdrängt werden. Leider führt dies dazu, dass unser Zusammenleben immer kälter wird und sich immer weniger Menschen verpflichtet fühlen, für andere Mitmenschen zu sorgen. Für uns als Christen ist es wichtig, unseren Glauben nicht nur in der Kirche oder im Gebet zu leben, sondern diesen auch durch unsere christlichen Tugenden zu bezeugen. Die Welt muss erkennen, dass ein Christ nicht nur mit Worten das Evangelium verkündet, sondern auch danach lebt. Es ist an der Zeit, dass wir als Katholiken wieder die ganz einfachen Tugenden, die zwar nicht spektakulär sind, jedoch so viel Freude und Glück für unsere Mitmenschen bringen, wiederentdecken und bewusst danach handeln. Ein nettes Wort, eine gute Tat und die Bereitschaft, jedem zu helfen, der in Not ist: Versuchen wir vor allem im Alltag, Gottes Liebe in die Welt zu tragen. Überwinden wir unseren Egoismus und unseren Stolz und fangen wir an, unseren Mitmenschen in Demut zu dienen. Seien wir Werkzeuge Gottes, indem wir bewusst christliche Tugenden leben, damit Gottes Reich auf Erden verwirklicht wird. DR

NEWS: Spekulationen, Schwächen und Grossprojekte: Papst steht unter Druck

Papst Franziskus, der derzeitige Amtsinhaber, sieht sich mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. Lassen Sie uns einen Blick auf einige Aspekte werfen:

Spekulationen über seine Gesundheit und Zukunft: Franziskus wird im Dezember 88 Jahre alt und gehört bereits zu den ältesten amtierenden Päpsten der Kirchengeschichte. Berichte über eine frisch renovierte Wohnung im Palast der Papstbasilika Santa Maria Maggiore, die für eine mögliche intensivmedizinische Behandlung ausgestattet ist, haben Spekulationen ausgelöst. Ist der gebürtige Argentinier dabei, sein Sterben vorzubereiten? Der Vatikan schweigt dazu.

Schwächen und das Kräftemessen mit Gegnern: Franziskus ringt gesundheitlich mit altersbedingten Schwächen und Vorerkrankungen. Dennoch versucht er, Stärke zu demonstrieren. Es ist ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen ihm und seinen Gegnern. Je mehr Schwäche sie ihm zuschreiben, desto mehr ist er bestrebt, seine Autorität zu beweisen.

Grossprojekte und Fernreisen: Trotz seines Wunsches, kürzer zu treten, unternimmt Franziskus lange Auslandsreisen. Kürzlich besuchte er den Ostasien-Pazifik-Raum, um sich mit Themen wie Verständigung mit dem Islam, Klimawandel und Menschenrechten auseinanderzusetzen. Bald darauf reist er nach Belgien und Luxemburg. Hauptanlass ist die 600-Jahr-Feier der Katholischen Universität Löwen.

Die Weltsynode als Lieblingsprojekt: Die letzte und entscheidende Phase der Weltsynode steht bevor. Franziskus setzt sich für Synodalität als Weg der Bekehrung und Reform ein. Kürzlich sorgte eine gelöschte Social-Media-Umfrage für Schlagzeilen. Die Frage nach der Beteiligung aller Getauften bleibt ein zentrales Thema.

NEWS: Information der nigerianische Bischofskonferenz

Anbei können Sie die Information lesen (nur auf Englisch).

Nachrichtensendung vom 16.08.2024

U.a. Nigerianische Armee misshandelt katholischen Priester

Heilige: Maria Himmelfahrt

Das Hochfest der Aufnahme Marias in den Himmel – Assunta, von lateinisch assumptio, Aufnahme – hat seine Wurzel in einem Marienfest, das Ende des 4. Jahrhunderts in Syrien, Mitte des 5. Jahrhunderts in Jerusalem begangen wurde. Im 6. Jahrhundert wurde der Tag als Dormition, Entschlafung Mariens gefeiert und Ende des 6. Jahrhunderts vom oströmischen Kaiser Mauritius auf den jetzigen Tag gelegt. In der Ostkirche wird das Fest bis heute als Tag der Entschlafung und Maria als die Panagia, die Allerheiligste, bezeichnet; als erster Mensch habe sie die Vergöttlichung erfahren, weil Christus ihre Seele sofort ins Paradies holte; diese Heimholung durch Christus wird als Koimesis (griechisch) oder Uspenie (kirchenslawisch) bezeichnet.

Im 7. Jahrhundert feierte man das Fest Aufnahme Mariens in Gallien, teilweise auch am 18. Januar. Das Fest entwickelte sich ab dem 8. Jahrhundert zum Himmelfahrtsfest, zunächst in Rom, am 15. August gefeiert. 813 wurde dieses Marienfest auch in Deutschland eingeführt. In der römisch-katholischen Kirche ist es Ausdruck der Glaubenslehre, dass der Leib Marias in den Himmel aufgenommen wurde.

Vom 13. Jahrhundert an wurde die Aufnahme Marias in den Himmel zu der immer großartiger und festlicher dargestellten Szene der Marienkrönung. Papst Pius XII. verkündete im Jahr 1950 das Dogma von der ganzmenschlichen Aufnahme Mariens in den Himmel. Dabei wird – anders als in der volkstümlichen Benennung des Festes – unterschieden die Form der Himmelfahrt Christi, die als Ascensio, Aufstieg, bezeichnet wird, von der Marias, die als Assumptio, Aufnahme (in den Himmel) beschrieben ist.

Marias Leichnam schwang sich der Überlieferung nach in strahlender Licht­aura, von Engeln unterstützt, empor. 1216 schrieb Cäsarius von Heisterbach die Legende nieder, doch sind ältere Vorstellungen schon in einem Hymnus des 2. Jahrhunderts vorhanden, der Maria als Braut Christi und Ecclesia – Kirche – bezeichnet. Die das leere Grab umstehenden Apostel schauten der empor Schwebenden nach. Thomas, der zu spät gekommene Zweifler, erhielt Marias Gürtel zur Bestätigung, Marias Kleider aber blieben zur Stärkung der Gläubigen im Sarkophag; sie gehören zu den noch heute gezeigten Reliquien, so im Dom in Trier und im Dom in Aachen, ihr – angeblicher – Gürtel u. a. im Dom in Prato in der Toskana, weitere auch anderswo.

Andere Legenden erzählen, dass die Jünger das Grab der Maria öffneten und darin nicht mehr Marias Leichnam, sondern nur noch Blüten und Kräuter fanden. Deshalb wird in der katholischen Kirche zu Maria Himmelfahrt eine Kräuterweihe vorgenommen – die frühesten Belege dafür stammen aus dem 10. Jahrhundert. Aus sieben verschiedenen Kräutern – die Zahl symbolisiert die sieben Sakramente oder die sieben Schmerzen Mariens – werden Sträuße gebunden und zur feierlichen Kräuterweihe gebracht. Die Sträuße werden dann auf dem Dachboden aufgehängt und sollen gegen Krankheiten, Unheil, Gewitter und Blitzschlag helfen, oft werden zerriebene Blätter davon kranken Tieren ins Futter gemischt.

Mariä Himmelfahrt wird in Süddeutschland und Österreich auch als Großer oder Hoher Frauentag begangen. Damit beginnen in der katholischen Kirche die Frauendreißiger – 30 Tage, in denen allerorten Marienprozessionen abgehalten wurden. Auch der Gedenktag Mariä Geburt am 8. September fällt in den Zeitraum dieser 30 Tage, die mit Mariä Namen am 12. September abgeschlossen werden. In dieser Zeit besonderer Marienverehrung wird allen Pflanzen, die gerade blühen, große Heilkraft zugeschrieben, an Mariä Himmelfahrt werden deshalb vielerorts Kräuter geweiht.

Der Entschlafung Mariens sind große orthodoxe Kirchengebäude gewidmet, so im Kreml in Moskau.

Patronin von Frankreich, von Stadt und Kanton Neuenburg / Neuchâtel in der Schweiz; der Färber, Gerber, Sattler und Kinder; in jeglicher Not; des Bistums und des Domes Aachen, der Bistümer Hildesheim und Speyer

Bauernregeln: Zu Mariä Himmelfahrt, das wisse, / gibt’s die ersten guten Nüsse!
Mariä Himmelfahrt Sonnenschein / bringt meistens uns viel guten Wein.
Wer Rüben will, recht gut und zart, / sä‘ sie an Maria Himmelfahrt.
Hat Maria gut Wetter, wenn sie zum Himmel fährt, sie schöne Tag beschert.
Leuchten vor Maria Himmelfahrt die Sterne, / dann hält sich das Wetter gerne.
Wie das Wetter am Himmelfahrtstag, / so es noch zwei Wochen bleiben mag.
Wie das Wetter am Maria Himmelfahrtstag, / so der ganze Herbst sein mag.

Mittwochskolumne: Maria Himmelfahrt

Bern (novaradio.ch): Morgen feiert die Kirche das grosse Fest Maria Himmelfahrt. Gott nahm Maria leiblich in den Himmel auf. Ich möchte diese Kolumne nutzen, um die Bedeutung Mariens für uns Katholiken in Erinnerung zu rufen. Maria hat mit ihrem Ja zum Heilsplan Gottes erst die Menschwerdung Christi möglich gemacht. Gott handelt nicht gegen den Willen des Menschen. Er liebt den Menschen unendlich, aber er kann den Menschen nicht gegen seinen Willen zum Glück führen. Die Erbsünde trennt uns von Gott, da unser Verstand Gottes Willen und seine Liebe zu uns nicht mehr klar erkennen kann. Nur weil Maria ohne Erbsünde empfangen wurde, konnte sie vollumfänglich erkennen, welche Gnaden Gott ihr schenken möchte. Da wir unter der Last der Erbsünde stehen, können wir zwar nie ganz wie Maria werden, aber wir können versuchen, von Maria zu lernen und zu verstehen, was sie so ausgezeichnet hat. Für mich sind hier drei Punkte entscheidend, die wir uns alle zu Herzen nehmen können. 1. Maria ist die Fragende. Maria sagt nicht einfach zu allem Ja und Amen, sondern fragt den Erzengel Gabriel, wie die Menschwerdung geschehen soll, da sie sich vorgenommen hat, jungfräulich zu bleiben. Als Christen dürfen wir nicht einfach naiv alles glauben, sonst könnten wir auch in die Irre geführt werden. Wir müssen uns fragen, was von Gott stammt und was nicht. Nur so können wir lernen, Richtiges vom Falschen zu trennen und Gottes Willen zu erfüllen.

 2. Maria ist die Vertrauende. Maria hat bei der Hochzeit von Kana völlig auf Jesus vertraut. Oft fehlt uns dieses absolute Vertrauen. Wir zweifeln sehr schnell an Gottes Liebe zu uns, wenn etwas nicht so läuft, wie wir uns dies vorstellen. Gott möchte aber, dass wir ihn ständig bitten und ständig auf ihn Vertrauen.

3. Maria ist die Treue. Maria ist nicht vom Kreuz gewichen. Sie litt mit ihrem Sohn bis zur letzten Sekunde. Auch wir müssen lernen, auch in den schwierigen Stunden zu Jesus zu stehen.

Nutzen wir das morgige Fest, um Maria zu bitten, uns zu Jesus zu führen. Lernen wir von Maria, wie wir als Christen denken und handeln müssen, damit auch wir einmal von Gott in die ewige Heimat aufgenommen werden. DR

NEWS: Papst Franziskus und die Homos!

Der international bekannte Psychologe Dr. Gerard van den Aardweg unternimmt in einem kenntnisreichen und detailliert belegten Aufsatz den Versuch, die Frage zu beantworten, warum Papst Franziskus die Homo-Agenda mehr als jedes andere Anliegen in seinem Pontifikat fördert. Van den Aardweg argumentiert, dass die durch Franziskus inbrünstig betriebene Förderung des Narrativs, dass Homosexualität angeboren und moralisch akzeptabel sei, während er gleichzeitig traditionelle Familienwerte verunglimpft, auf eine enge Übereinstimmung mit der Homo-Ideologie hindeutet. Van den Aardwegs Analyse wurde von LifeSite veröffentlicht und wird hier in deutscher Übersetzung dokumentiert.

Was bewegt den Papst dazu, die katholischen Kirche zur generellen Anerkennung homosexueller Beziehungen zu drängen?

Diese Frage beschäftigt viele Menschen, die verwirrt und perplex sind, Katholiken und Nichtkatholiken. Sie muss offen diskutiert werden, denn die Menschen haben ein Recht darauf zu wissen, wer ihre Führer sind und was sie von diesen erwarten können. Die Antwort ist auch im Hinblick auf das nächste Konklave von Bedeutung, da sie Einfluss auf die Wahl des Nachfolgers des derzeitigen Papstes haben kann.

Die in diesem Artikel erörterte Ansicht ist: Die wahrscheinlichste Antwort auf die in der Überschrift gestellte Frage und beste Erklärung für das Hauptmotiv der Politik und des Gesamtverhaltens des Papstes in Bezug auf das Thema Homosexualität besteht darin, dass er 1) ein bedeutendes persönliches Interesse daran hat, das heißt, dass er selbst von der einen oder anderen Form gleichgeschlechtlicher Anziehung betroffen ist, und dass er 2) sich uneingeschränkt mit der Ideologie der Homo-Bewegung identifiziert und es sich zur Aufgabe gemacht hat, die „Normalisierung und Rechtfertigung“ homosexueller Beziehungen in der katholischen Kirche einzuführen.

  • Der erste Punkt ist eine psychologische Diagnose, nicht eine Anschuldigung. Gleichgeschlechtliche Tendenzen sind geistige und emotionale Störungen, Persönlichkeitsstörungen, schwere Handicaps (keine körperlichen Krankheiten).
  • Der zweite Punkt, die Normalisierung und Rechtfertigung homosexueller Beziehungen als Ziel der Homo-Ideologie, ist von anderer Art; es handelt sich um eine Frage der Moral, und hier haben wir das grosse Problem. Im Zusammenhang mit dem vom EU-Parlament ausgeübten Druck, homosexuelle Partnerschaften anzuerkennen, stellte Papst Johannes Paul II. eine theologische Diagnose einer solchen Normalisierung: Sie sei „eine schwere Form der Verletzung des Gesetzes Gottes“, das Wirken einer heimtückischen „neuen Ideologie des Bösen“.

Viele gut dokumentierte Beobachtungen des päpstlichen Verhaltens deuten darauf hin, dass die Antwort auf unsere obige Frage in drei Kategorien eingeteilt werden kann: Erstens ist da jene, die sich auf den unverminderten Eifer beziehen, mit der er die Anerkennung homosexueller Beziehungen fördert. Er schützt sexuell kriminelle Homosexuelle; er erhebt die zweifelhaften Ansprüche einer kleinen Bevölkerungsminderheit zu einem – vielleicht dem – zentralen Anliegen seines Pontifikats, während er die wahren Bedürfnisse der bedrohten Familie und der Ehe zwischen Mann und Frau grob vernachlässigt und sogar schädigt. Zweitens sind da die Beobachtungen über die Art und Weise, wie er seine homophile Politik verfolgt, Und schließlich sind da die Beobachtungen über hervorstechende Züge seiner Persönlichkeit. Es ist nicht vorstellbar, dass ein normaler heterosexueller Mann sich in all diesen Aspekten so vollständig mit der „schwulen“ Sache identifizieren kann. Selbst wenn ein opportunistischer heterosexueller Politiker sie fördert, unterdrückt er seinen gesunden Menschenverstand und sein moralisches Empfinden nicht so radikal wie diejenigen, für die sie ein persönliches Bedürfnis ist. Der vorliegende Artikel soll diese Punkte verdeutlichen.

Begriffsklärung

Homosexuell und Homosexualität. Unserer Analyse müssen zum besseren Verständnis einige Klarstellungen vorausgeschickt werden. „Homosexuell“, „lesbisch“ sind nur lose Bezeichnungen für Menschen, die sich selbst als sexuell andersartig bezeichnen oder homosexuell leben, sowie für diejenigen, die gleichgeschlechtliche Neigungen oder Versuchungen haben.

Technisch gesehen sollten die Begriffe „homosexuell“ und „Homosexualität“ Männer und Frauen bezeichnen, die sich nach dem späten Jugendalter/jungen Erwachsenenalter mehr oder weniger chronisch zu Angehörigen des eigenen Geschlechts hingezogen fühlen und deren heterosexuelle Gefühle sehr rudimentär oder schwach und unreif sind. Sie sollten niemals in dem Sinne verwendet werden, dass diese Menschen zu einer sexuell „anderen“ Art von Menschen gehören. Es gibt keinerlei Anhaltspunkte dafür, dass ihre angeborene biologische oder psychische Natur abnorm wäre. Trotz jahrhundertelanger Forschung, die zum Großteil von selbsterklärten und militanten Homosexuellen betrieben wurde, die eine biologische Ursache oder zumindest eine gewisse Veranlagung nachweisen wollten, wurde nichts davon gefunden.

Der zentrale und sehr wirkungsvolle Slogan der Homo-Ideologie, dass man „so geboren wird“, entbehrt jeglicher wissenschaftlicher Grundlage. Andererseits gibt es solide Belege aus der psychologischen Forschung, dass chronische homosexuelle Neigungen Ausdruck einer sexuellen Neurose sind und dass zwei Faktoren in der Kindheit/Jugend oft dazu prädisponieren, nämlich bestimmte Muster von Eltern-Kind-Beziehungen und eine unterentwickelte Männlichkeit (Weiblichkeit) sowie eine Fehlanpassung an die gleichgeschlechtliche Gemeinschaft ihres sozialen Umfelds.

Gleichgeschlechtlich orientierte Menschen leiden unter einem „Komplex“ der geschlechtlichen Minderwertigkeit, der seinen Ursprung in der Vorpubertät oder Jugend hat. Sie fühlen sich in ihrer Männlichkeit (Weiblichkeit) unterlegen, gehören nicht zur Welt der Männlichkeit (Weiblichkeit), sehnen sich nach männlichen (weiblichen) Freundschaften und sexualisierter Zuneigung. Sie stecken in den Gefühlen, Gewohnheiten, Ansichten und Beziehungen ihrer Teenagerzeit fest, die mit den traumatischen Erfahrungen der Nicht-Zugehörigkeit zur Welt der gleichgeschlechtlichen Gleichaltrigen und oft auch des gleichgeschlechtlichen Elternteils verbunden waren.

Beschränken wir uns hier auf das männliche Geschlecht: Gleichgeschlechtlich orientierte Jungen entwickeln eine Faszination – Bewunderung und Verehrung – für das, was sie bei anderen Jungen und jungen Männern als Jungenhaftigkeit oder Männlichkeit empfinden, als Reaktion auf das, was sie bei sich selbst vermissen, und sehnen sich nach deren Freundschaft und Zuneigung. Dieses Verlangen, das Teil eines Minderwertigkeitskomplexes ist, ist neurotisch, d. h. zwanghaft, süchtig machend und, wenn es in einsamen Fantasien oder Kontakten ausgelebt wird, unersättlich. Die pubertären Romanzen und Verliebtheiten enden bald in purer Sexsucht, wie das Trinken von Salzwasser.

Die Suche nach einer gleichgeschlechtlichen Freundschaft ist die Jagd nach einer unmöglichen Illusion. Diese Fixierung auf die verletzte und sehnsüchtige „Teenagers der Vergangenheit“-Persönlichkeit mit all ihren Gewohnheiten und Beziehungen zu Eltern, gleichgeschlechtlichen Gleichaltrigen und dem anderen Geschlecht sowie mit ihrer unreifen Selbstsucht und ihrem Egoismus hemmt die psycho-sexuelle Reifung und die Fähigkeit zur echten Liebe zu anderen. Homosexuelles „Liebes“-Verlangen ist eine Sucht nach pubertärer Selbstliebe; es impliziert eine Selbstsicht und Gewohnheit des Selbstmitleids und der Selbstviktimisierung, die Gewohnheiten des Jammerns, der Wut und der Unzufriedenheit, die für Minderwertigkeitskomplexe im allgemeinen typisch sind.

Elterliche Beziehungen

Eltern-Kinder-Beziehungen und Isolation von Gleichaltrigen. Eine Kombination aus eher spezifischen Mutter-Sohn- und Vater-Sohn-Beziehungen führt zu einer unterentwickelten oder unterdrückten Jungenhaftigkeit und Männlichkeit, die wiederum einen solchen Jungen zur Isolation unter Gleichaltrigen prädisponiert.

Beispiele für solche Beziehungen sind eine Mutter, die einen starken entmännlichenden Einfluss hat, oder ein Vater mit einem zu geringen maskulinisierenden Einfluss (manchmal auch von anderen wichtigen weiblichen oder männlichen Personen). Auch eine zu starke Bindung des Jungen an seine Mutter und umgekehrt kann diese Wirkung haben, wenn die gute Vater-Sohn-Bindung fehlt, die dem Jungen das Gefühl gibt, zur Welt der Männlichkeit zu gehören und als Mann geschätzt zu werden. Eine herrschsüchtige Mutter kann überfürsorglich, fordernd, herrisch, kühl, einmischend, einschränkend oder übermäßig zärtlich, überängstlich, anbetend, übermässig verwöhnend gewesen sein.

Oft sind es charakterliche Schwächen oder emotionale Probleme, die eine Mutter veranlassen, einen Jungen an sich zu binden. Ihre Liebe kann zu egozentrisch gewesen sein. Oft gab es Unstimmigkeiten in der Ehe, eine Scheidung oder eine Mutter, die von ihrem Mann oder Freund verlassen wurde. Viele homosexuelle Männer standen zu sehr im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit ihrer Mutter und wurden als „etwas Besonderes“ behandelt, was in ihnen ein Selbstbild der Überlegenheit hervorrief, mit Gewohnheiten wie Arroganz, tyrannischem Verhalten, Genauigkeit und Narzissmus; die weiblichen Interessen der Mutter zu teilen oder wie ein Mädchen behandelt zu werden, führte zu verweichlichten Zügen; das nette Muttersöhnchen zu sein, machte ihn von ihr abhängig und unjungenhaft fügsam und brav. Er ahmte ihre Ideen und Manieren nach, nicht die seines Vaters, da sein Vater ihren prägenden Einfluss nicht ausgleichen konnte. Da er nicht ausreichend erzogen wurde, um männliche Festigkeit zu entwickeln, war er weich zu sich selbst. Viele Väter homosexueller Männer waren ihnen gegenüber distanziert und wenig an ihrem Leben beteiligt, eine Minderheit von ihnen war überkritisch und lehnte ihre Söhne sogar ab, und freundliche Väter sind häufig schwache männliche Vorbilder.

Nicht nur Eltern-Kind-Faktoren können die Entwicklung der männlichen Natur des Jungen untergraben haben. Weitere wichtige Faktoren sind die Beziehung zu den Geschwistern, der Selbstvergleich mit einem männlicheren Bruder, Hänseleien und Mobbing, soziale Isolation und ein negatives Körperbild in Bezug auf Männlichkeit, das den Jungen als schwach, gebrechlich, unmuskulös, klein, hässlich, bartlos und ähnliches erscheinen lässt.

Das Hauptmerkmal der mangelnden männlichen Festigkeit des durchschnittlichen prähomosexuellen Jungen ist ein Mangel an knabenhaftem Kampfgeist und körperlichem Wagemut.

Selbstnormalisierung, Selbstrechtfertigung und der Papst

Die Macht des dramatischen Verlangens nach männlicher Zuneigung, die Anziehungskraft, ist überwältigend und wird für den an gleichgeschlechtlicher Anziehung Leidenden zum „Sinn meines Lebens“, und anstatt darauf zu verzichten, würde die süchtige Person alles andere aufgeben. Dies kann umso mehr passieren, wenn eine solche Person körperlichen Kontakt erfahren hat und sich sagt, dass „dies meine Natur ist“. Nein, es ist eine Versklavung, stärker als die Vernunft und die schwache Willenskraft. Es ist sicherlich ein dämonisches Element dabei.

Die Homo-Ideologie propagiert Rechtfertigungen für den Irrtum bezüglich „meiner Natur“ mit ihren direkten und indirekten Slogans, so „geboren“ zu sein, während sie die Unnatürlichkeit von „Homophobie“ anprangert und behauptet, unangenehme Gefühle gegenüber homosexuellen Neigungen und Verhaltensweisen kämen von diskriminierenden kulturellen und religiösen Vorurteilen. In Wahrheit entspringt dieses Unbehagen dem angeborenen gesunden Menschenverstand und dem moralischen Empfinden.

Indem man homosexuelle Gefühle normalisiert und gleichgeschlechtliches Verhalten moralisch rechtfertigt, beginnt man, ein Rollenspiel zu spielen und ein falsches „Ich“ anzunehmen. Man belügt sich selbst und verdrängt seinen moralischen Sinn und sein Gewissen, die sich immer, vielleicht sogar tief im Inneren, des Unterschieds zwischen sexueller Reinheit und Unreinheit bewusst sind. Diese Unterdrückung erzeugt das Bedürfnis, die Normalität der Heterosexualität, der normalen Ehe und der normalen Familie zu relativieren oder zu leugnen, und daher der Wunsch, die ganze Welt zu bekehren, um die Gleichheit der gleichgeschlechtlichen Sexualität zu akzeptieren.

Diese Ideologie hat sich der Papst von Anfang an in Rom zu eigen gemacht, wie man jetzt sehen kann, und zwar mit einem Eifer, wie ihn kein Schwulen-Unterstützer hat. Was er bereits 2014 im Zwischenbericht der Bischofssynode über die Familie schrieb bzw. schreiben ließ, war ganz die Sprache der Schwulenpropaganda: „Homosexuelle haben der christlichen Gemeinschaft Gaben und Qualitäten zu bieten“; „Sind unsere Gemeinschaften in der Lage, … ihre sexuelle Orientierung zu akzeptieren und wertzuschätzen?“; „ernsthaftes Nachdenken [ist notwendig] darüber, wie man … Ansätze für das affektive Wachstum [von ‚Homosexuellen‘] und die Reifung im Evangelium unter Einbeziehung des sexuellen Aspekts entwickeln kann.„

Und zu „homosexuellen Partnerschaften“: „Ohne die damit verbundenen moralischen Probleme zu leugnen, gibt es Fälle, in denen die gegenseitige Unterstützung bis hin zur Aufopferung eine wertvolle Stütze im Leben dieser Personen ist.“ Hier geht es nicht um Christen, die sich um ein keusches Leben bemühen, sondern um die Selbstnormalisierung praktizierender „Homosexueller“. Es wird darauf geachtet, daß diese grundlegende Unterscheidung niemals anzudeuten: Homo-Verbindungen können von gegenseitiger aufopfernder Liebe leben, und die Schuld an dem Skandal, daß sie in der Kirche nicht „willkommen“ sind, liegt bei den unbarmherzigen Gläubigen.

Der Bericht wiederholt die beiden wichtigsten Unwahrheiten der Normalisierungsideologie: Menschen „haben“ einfach diese Orientierung und diese ist moralisch in Ordnung; und sie sind Opfer von Diskriminierung (werden abgelehnt, sind nicht „willkommen“). Die Sprache des Berichts ist typisch schwul, denn sie ist listig und nicht geradlinig, stellt Homo-Beziehungen irreführend dar und fordert Mitgefühl für die Opfer von Ungerechtigkeit. Es ist aber der Papst, der hier die schwulenideologische Predigt hält, und zwar zu tadellos. Die Predigt wirft auch ein Seitenlicht auf seine gewohnten Verurteilungen der „Starrheit“ der Verteidiger der christlichen Sexualmoral.

Papst Franziskus‘ Ratschlag für gleichgeschlechtlich Angezogene

Zu einem jungen Mann, Juan Carlos Cruz, soll der Papst zuverlässig gesagt haben: „Dass du schwul bist, spielt keine Rolle. Gott hat dich so gemacht, und er will, dass du so bist, und es ist mir egal… Du musst glücklich sein mit dem, was du bist.“ 

Das ist so ziemlich der „schwulste“ Ratschlag, den ein alter Mann in einer hohen Position moralischer Autorität einem offensichtlich verunsicherten jungen Freund geben kann – und der unverantwortlichste. „Du bist“, „Gott hat dich gemacht“, suggeriert biologische Kausalität, was wissenschaftlicher Unsinn ist; „Gott will, daß du schwul bist“ ist (blasphemischer) Unsinn für ernsthafte Christen und Nicht-Christen gleichermaßen. Dieser päpstliche Rat zeigt mehr Hingabe an die Unwahrheiten der Homo-Ideologie über die schwule Lebensweise als an den Glauben an den christlichen Gott. Er paßt seine Religion seinen Gefühlen an, wie viele selbstnormierende christliche Homosexuelle.

Wenn man seine Worte an diesen Juan Carlos hört, kann man verstehen, was der Papst meinte, als er sagte, dass er sich bei seinen Entscheidungen auf seinen „Instinkt und den Heiligen Geist“ verlässt und nicht auf die Heilige Schrift, die Tradition und das Lehramt.

„Du musst mit dem zufrieden sein, was du bist.“ Diese Ermahnung entspringt einer ideologischen Blindheit gegenüber der beklagenswerten Realität homosexueller Lebensweisen und nicht einem echten Interesse am Wohlergehen eines jungen Mannes. Statt eines väterlichen „Lass dich nicht täuschen, widerstehe diesen Neigungen, ich werde dir helfen“, läuft der päpstliche Rat darauf hinaus: „Geh weiter deinen Weg nach unten, ruiniere dein Leben und sei glücklich.“  Vielmehr sollte er gegenüber jungen Menschen, die eine gleichgeschlechtliche Anziehung erleben, die Erkenntnis dieses erfahrenen schwulen Mannes mittleren Alters hochhalten: „Wenn ich zurückblicke, kann ich mir nicht vorstellen, warum ich dachte, das schwule Leben sei so verdammt glamourös. Es ist eine raue Welt, und ich würde sie meinem ärgsten Feind nicht wünschen.“ 

Und was ist mit „Homo-Ehen“ und „katholischen Verbindungen“ mit „gegenseitiger Unterstützung bis hin zur Aufopferung“, die der Papst als würdiges Ideal hochhält? Die fachkundige Schlussfolgerung von Ronald Lee lautet: „Die christliche Schwulenbewegung beruht auf einer ebenso gewagten wie unehrlichen Strategie.“ Ihr „Erfolg hängt davon ab, die Wahrheit zu verschleiern, die ständig im Verborgenen liegt“.

Moralischer Sinn

Die Leugnung des angeborenen moralischen Sinns in Bezug auf Homosexualität ist Teil der homo-ideologischen Realitätsverweigerung, die der Papst aufgegriffen hat durch verächtliche Äußerungen wie die Behauptung, dass die Gegner seiner umstrittenen Segnungen homosexueller Verbindungen „kleinen ideologischen Gruppen angehören“ und dass die Kirche Afrikas „ein Sonderfall“ sei, da „für sie Homosexualität kulturell gesehen etwas ‚Hässliches‘ ist; sie tolerieren sie nicht“.

Die „kleinen ideologischen Gruppen“ machen jedoch die große Mehrheit der Menschheit aus, in der Vergangenheit und in der Gegenwart. Durch die Verwendung des Begriffs „ideologisch“ projiziert der Redner seine eigene Denkweise auf die große Mehrheit, die seine extreme Identifikation mit der Homo-Ideologie nicht teilen kann, weshalb er ihre Gefühle des Widerstands nicht verstehen und sich nicht wie sie fühlen kann. Dies ist die Haltung eines Menschen, der seinen moralischen Sinn unterdrückt und dem natürlichen Moralgesetz, das er im katholischen Afrika nicht anerkennen und respektieren will, feindlich gegenübersteht.

Denn die Menschen dort würden unter „kulturell bedingten“ homophoben Vorurteilen leben, die sie daran hindern, die Schönheit der „Homosexualität“ zu sehen. Für einen Mann mit normalen Gefühlen für das andere Geschlecht wäre es zu viel verlangt, mit diesem seltsamen Argument für die Anerkennung von Homo-Beziehungen einzutreten. Homosexueller „Sex“, der bei ihnen unvermeidlich ist, wird in allen Kulturen als abnormal und moralisch falsch oder zumindest zweifelhaft angesehen.

Die Bewahrung eines spontanen moralischen Bewutseins über die menschliche Sexualität durch die Afrikaner beschämt die westliche Dekadenz. Über die Sexualmoral der Stämme südlich der Sahara schrieb Msgr. Cormac Burke:

„Die traditionelle afrikanische Sexualmoral leitete sich aus dem Gefühl der Heiligkeit der Fortpflanzungsfunktion ab. Sex war ein Tabu; damit zu „spielen“ wurde mit einem Fluch belegt… Die Jungfräulichkeit wurde hochgehalten. Natürlich waren sexuelle Sünden im traditionellen Afrika genauso verbreitet wie in anderen Gesellschaften. Aber es stimmt auch, dass die Afrikaner ein ausgeprägtes Gefühl für Sünde hatten und haben, vor allem in einem Bereich, der als so heilig gilt wie der Sex.“ 

Die Durchsetzung der Homo-Ideologie

Die päpstlichen Methoden zur Durchsetzung der Anerkennung der Homosexualität ähneln denen der Homo-Bbewegung in der säkularen Welt, einschließlich: Ernennung von schwulen – oder zumindest schwulenfreundlichen – Personen in allen Schlüsselpositionen der Verwaltung von Städten, Staaten, internationalen Organisationen, politischen Parteien, Universitäten, Medien usw.; Unterdrückung der Veröffentlichung unliebsamer Forschungsergebnisse und Vermeidung ehrlicher öffentlicher Diskussionen; Verbreitung irreführender und unaufhörlicher Indoktrination mit Lügen und „Erziehung“; Einschüchterung und Machtmissbrauch; und schließlich die Erhebung der Homo-Ideologie in den Rang einer säkularen Staatsreligion mit Bestrafung der Andersdenkenden.

Der Papst hat keine gründliche Untersuchung des Themas organisiert, keine offenen und ehrlichen Diskussionen; er hat nicht ehrlich verkündet, was er vorhat. Seine Dokumente zum Thema Homosexualität sind von niedrigem intellektuellem Niveau, seine Slogans billige Demagogie. Er weigert sich, auf die kritischen Fragen der Dubia-Kardinäle, Männer von Gelehrsamkeit und hoher Integrität, zu antworten. Der Punkt ist, dass er keine Antwort hat. Er ernennt schwule und schwulenfreundliche Männer in Schlüsselpositionen, duldet keine Kritik und feuert Andersdenkende.

Das selektive Mitleid, das er predigt, ist eng mit dem „schwulen“ Element der Selbstviktimisierung verbunden und geht einher mit Empörung und Wut gegenüber den Verteidigern der wahren Moral. Das Mitleid mit den Homosexuellen und einigen anderen Außenseitern in der Kirche steht ganz oben auf der Liste der Leiden, während die enormen Bedürfnisse im Bereich Ehe und Familie kaum mehr als eine gelegentliche Fußnote bekommen: die emotionalen und geistlichen Bedürfnisse der Verheirateten, eine gesunde Sexualerziehung, die Folgen der immer noch steigenden Scheidungsraten, die Scheidungskinder, der abscheuliche moderne Kindesmißbrauch durch homosexuelle Elternschaft und Adoption, die Bedürfnisse der 40–50 Prozent unehelichen Kinder; die Plage der Abtreibung und des assistierten Selbstmords.

Dies erinnert daran, dass es für viele aktive Homosexuelle kein so interessantes und wichtiges Thema gibt wie „Homosexualität“. Und die Homo-Bewegung ist sehr stark gegen die Ehe, gegen die Familie und für die Abtreibung.

Persönlichkeitsmerkmale

Ein Papst, der sich für die Akzeptanz von Homo-Verbindungen einsetzt, täuscht die Menschen, die ihm – naiv oder nicht – vertrauen wollen, wenn er im Geiste von McNeill sein persönliches Interesse an dieser Angelegenheit verheimlicht. Seine hervorstechenden Persönlichkeitsmerkmale tragen nicht gerade dazu bei, diesen Verdacht zu zerstreuen.

Es besteht Einigkeit darüber, daß sein Machthunger und seine tyrannischen Gewohnheiten überwiegen. Dieser Charakterzug bedeutet Selbstsucht, d. h. übermäßige Selbstliebe und Stolz, und die daraus folgende Hemmung der Fähigkeit der Person, gereift zu lieben und (anderen, einschließlich Gott) zu dienen. Darüber hinaus impliziert sie das bereits erwähnte Selbstbild der Überlegenheit, das ihn dazu bringt, sich auf seinen „Instinkt“ und „den Heiligen Geist“ zu verlassen und auf Tradition, Schrift und Lehramt zu verzichten; was ihn jedoch von anderen, Freunden und Gleichaltrigen isoliert.

In der Adoleszenz verwurzelt, als Reaktion auf emotionale Frustration und Unausgeglichenheit, hält die Pflege dieser Eigenständigkeit die pubertäre Selbstbezogenheit und den Egoismus aufrecht, sowie den Mangel an Interesse und Gefühl für andere. Gegenüber seinesgleichen und der Welt zeigt er die eigentümliche rebellische Unnahbarkeit des sich überlegen fühlenden „Teenagers der Vergangenheit“.

Eine mexikanische ehemalige Leiterin eines katholischen spanischsprachigen Medienportals, die im ersten Jahrzehnt des Jahrhunderts mehrmals mit dem Papst zusammenarbeitete, veranschaulichte diesen Charakterzug in einem Offenen Brief an den Papst zu Beginn seines Pontifikats:

„Als ich Sie zum ersten Mal traf, als Sie noch Kardinal Bergoglio waren, war ich überrascht und erstaunt, dass Sie es nie so machten wie die anderen Kardinäle und Bischöfe. Einige Beispiele: … als alle Bischöfe in ihren Soutanen und klerikalen Gewändern erschienen, weil die Regeln der Versammlung dies verlangten, erschienen Sie selbst in Kleriker und Priesterkragen. Als alle von Ihnen auf den für die Bischöfe und Kardinäle reservierten Stühlen Platz nahmen, ließen Sie den Stuhl von Kardinal Bergoglio leer und setzten sich nach hinten mit der Bemerkung: „Hier fühle ich mich wohl, hier fühle ich mich wohler. Als die anderen in einem Auto ankamen, das ihrer Würde entsprach, kamen Sie herein, später als alle anderen, eilig und verärgert, und sprachen laut über Ihre Begegnungen in den öffentlichen Verkehrsmitteln, mit denen Sie es vorgezogen hatten, zu dem Treffen zu kommen. Als ich diese Dinge sah – ich schäme mich, das zu sagen -, sagte ich mir: ‚Bah, sieh nur, wie er die Aufmerksamkeit auf sich ziehen will! Wenn du wirklich bescheiden und demütig sein willst, kannst du dich dann nicht lieber wie die anderen Bischöfe verhalten und nicht die Aufmerksamkeit auf dich lenken?“ 

Seine Zurschaustellung des „Andersseins“ – des „Besonderen“ – beleidigt seinesgleichen, seine „Peers“, von denen er sich provokativ fernhält. Die gleiche Gefühllosigkeit zeigt er zum Beispiel in seinen verletzenden, respektlosen Bemerkungen gegenüber Besuchern mit guten Absichten, indem er unverheiratete Frauen als „alte Jungfern“ bezeichnet, eine mutige Frau, die trotz schwieriger Kaiserschnitte viele Kinder zur Welt gebracht hat, als „Karnickel“, selbstlose Abtreibungsgegner als „fanatisch und besessen“, usw. Und das ohne Scham und Ausreden.

Inzwischen ist sein zweiter hervorstechender Charakterzug, die Unzuverlässigkeit, auffällig geworden. Zahlreiche Menschen haben sich von seinen orthodoxen Worten und Gesten täuschen lassen, die jedoch in Wirklichkeit einen Verrat an Glauben und Moral darstellen. Lüge und Doppelzüngigkeit sind bei ihm chronisch. Es ist bezeichnend, dass er in Argentinien zwei seiner Priester verraten konnte, um den Militärbehörden zu gefallen, während er einen guten Arzt, der eine Mutter und ihr Kind vor der Abtreibung bewahrte, im Stich ließ; dass er einen zur Pornographie verführenden Priester schützte und den Priester, der ihn gewarnt hatte, bestrafte.

Im Profil aktiver und sich selbst normalisierender Homosexueller sind Unzuverlässigkeit und Lügen gemeinsame Merkmale. Viele belügen sich selbst und andere in Worten und Verhalten ständig; schwule „Liebe“ und die schwule Welt (Subkultur) sind durchdrungen von Lügen und Betrug, denn sie lebt nicht von der Liebe, sondern von der Sucht nach Selbstliebe, und die Lüge ist eine Manifestation davon.

Die Entwicklung des Papstes von der orthodoxen Frömmigkeit bis zu dem, wo er jetzt steht, steht hier nicht zur Debatte. Nur zwei Anmerkungen: Sein Machthunger deutet darauf hin, dass die Sucht nach unreifer Selbstliebe bereits entwickelt war, lange bevor er begann, seine Religion offen zu verdrehen; und seine Unaufrichtigkeit und Lüge signalisieren einen Mangel an männlichem Mut, der die direkte Konfrontation nicht scheut. Alles in allem stimmt das Bild seiner Persönlichkeit mit dem von sich selbst normalisierenden „schwulen“ politischen Aktivisten überein, wie auch mit dem Profil von sich selbst normalisierenden und sich selbst rechtfertigenden homosexuellen Priestern.

Die obige Erklärung für den Eifer des Papstes, homosexuelle Partnerschaften zu legalisieren, wird durch eine Reihe von Beobachtungen aus der Kategorie der Indizien gestützt. Zusammengenommen führen sie zu der Schlussfolgerung, dass das Vorhandensein von direkteren Beweisen ziemlich wahrscheinlich ist.

*Gerard J.M. van den Aardweg, Ph.D., ist Katholik und seit 1962 in psychotherapeutischer Praxis tätig. Er hat einen Master-Abschluß in Psychologie von der Universität Leiden, Holland, und einen Doktortitel in Sozialwissenschaften von der Universität Amsterdam, wo er sich auf Homosexualität und homosexuelle Pädophilie als sexuelle Neurosen spezialisiert hat. Dr. Aardweg hat ausführlich über Homosexualität geforscht und geschrieben; drei seiner Bücher wurden ins Englische übersetzt: Homosexuality and Hope (1985); On the Origins and Treatment of Homosexuality (1986); und The Battle for Normality (1997).

Quelle: katholisches.info, novaradio.ch

Erklärung der Liturgi: Teil 28

Theologiestunde: Keuschheit Teil 8

NEWS: Die „Deep Theology“ und das katholische Priestertum

Die katholische Theologie hat im Laufe der Jahrhunderte eine Vielzahl von Strömungen und Denkrichtungen hervorgebracht, die sich mit den tiefgründigen Fragen des Glaubens und der Existenz beschäftigen. Eine dieser Strömungen, die in jüngster Zeit an Bedeutung gewonnen hat, ist die sogenannte „Deep Theology“. Dieser Begriff bezeichnet eine tiefgehende, umfassende und reflektierte Auseinandersetzung mit theologischen Fragen, die über oberflächliche Interpretationen hinausgeht und sich auf die grundlegenden Prinzipien und Mysterien des Glaubens konzentriert.

Was ist „Deep Theology“?

„Deep Theology“ kann als eine theologische Methode verstanden werden, die versucht, die Tiefe und Komplexität des christlichen Glaubens zu erforschen und zu vermitteln. Sie strebt danach, die fundamentalen Aspekte des Glaubens zu ergründen, indem sie sich mit Fragen nach dem Wesen Gottes, der Natur des Menschen, der Bedeutung der Sakramente und der Rolle der Kirche auseinandersetzt. Dabei greift sie auf die reiche Tradition der kirchlichen Lehre, die Schriften der Kirchenväter und die Ergebnisse moderner theologischer Forschung zurück.

Die Bedeutung der „Deep Theology“ für das katholische Priestertum

Das katholische Priestertum spielt eine zentrale Rolle in der Verwirklichung und Vermittlung der „Deep Theology“. Priester sind nicht nur Seelsorger und Leiter der Gemeindegottesdienste, sondern auch Lehrer und Verkünder des Glaubens. Ihre Aufgabe besteht darin, die tieferen Wahrheiten des christlichen Glaubens zu erfassen, zu leben und an die Gläubigen weiterzugeben.

  1. Theologische Bildung und Reflexion: Ein tiefes Verständnis der „Deep Theology“ erfordert eine solide theologische Ausbildung. Seminarien und theologische Fakultäten, die Priesteramtskandidaten ausbilden, müssen sicherstellen, dass zukünftige Priester nicht nur die dogmatischen und moraltheologischen Grundsätze kennen, sondern auch in der Lage sind, diese in einem breiteren philosophischen und spirituellen Kontext zu reflektieren und zu lehren.
  2. Spiritualität und persönliches Wachstum: Für Priester ist es wesentlich, dass sie nicht nur theoretisch, sondern auch spirituell in die „Deep Theology“ eintauchen. Dies bedeutet, dass sie ein tiefes Gebetsleben pflegen und sich kontinuierlich um ihre eigene geistliche Entwicklung bemühen. Die tiefen theologischen Wahrheiten sollen nicht nur gelehrt, sondern auch erlebt und verkörpert werden.
  3. Verkündigung und Katechese: Priester haben die Aufgabe, die Botschaft des Evangeliums in einer Weise zu verkünden, die sowohl tiefgründig als auch zugänglich ist. Die „Deep Theology“ kann dabei helfen, komplexe theologische Konzepte so zu vermitteln, dass sie das geistige Leben der Gläubigen bereichern und deren Glauben vertiefen. Dies kann durch Predigten, Katechese und spirituelle Begleitung geschehen.
  4. Pastorale Praxis: Die Anwendung der „Deep Theology“ in der pastoralen Praxis ist entscheidend. Priester müssen in der Lage sein, die tiefen Wahrheiten des Glaubens in den konkreten Lebenssituationen der Menschen anzuwenden. Dies erfordert Sensibilität, Empathie und ein tiefes Verständnis sowohl der Theologie als auch der menschlichen Natur.

Herausforderungen und Chancen

Die Integration der „Deep Theology“ in das Leben und Wirken des katholischen Priestertums bringt sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich. Einerseits erfordert sie eine kontinuierliche Weiterbildung und persönliche Hingabe seitens der Priester. Andererseits bietet sie die Möglichkeit, den Glauben der Gläubigen zu vertiefen und die Kirche als eine lebendige und geistlich tief verwurzelte Gemeinschaft zu stärken.

In einer Zeit, in der viele Menschen nach tieferer spiritueller Orientierung und Sinn suchen, kann die „Deep Theology“ eine wichtige Rolle spielen, indem sie den Priestern die Werkzeuge und das Wissen zur Verfügung stellt, um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden. Sie ermutigt dazu, die großen Mysterien des Glaubens mit neuem Eifer zu erforschen und zu verkünden, und trägt so zur Erneuerung und Stärkung des katholischen Priestertums bei.

NEWS: Rom lässt Fiducia supplicans durch Rupnik-Mitarbeiterin verteidigen

Im jüngsten Kapitel einer lang andauernden Kontroverse hat der Vatikan eine bemerkenswerte Entscheidung getroffen, die für Aufsehen sorgt: Rom hat eine enge Mitarbeiterin des umstrittenen Künstlers und Priesters Marko Ivan Rupnik beauftragt, das Kunstwerk „Fiducia supplicans“ zu verteidigen. Diese Entscheidung wirft viele Fragen auf und beleuchtet die komplexe Beziehung zwischen Kunst, Religion und Ethik.

Der Hintergrund

Marko Ivan Rupnik ist ein slowenischer Jesuitenpriester und international anerkannter Künstler, dessen Werke in vielen Kirchen und religiösen Institutionen zu finden sind. Trotz seines künstlerischen Ruhms ist Rupnik auch eine umstrittene Figur. Es wurden Vorwürfe sexuellen Missbrauchs gegen ihn erhoben, was zu einer intensiven Diskussion über die moralische Integrität seiner Werke geführt hat.

Das Kunstwerk „Fiducia supplicans“

„Fiducia supplicans“ ist eines der bekanntesten Werke Rupniks. Es stellt eine betende Figur dar, die um Vertrauen und Barmherzigkeit bittet. Die tief spirituelle und symbolische Natur des Werkes hat es zu einem zentralen Stück in der Diskussion über Rupniks Einfluss und Vermächtnis gemacht. Kritiker argumentieren, dass die spirituelle Bedeutung des Kunstwerks durch die Vorwürfe gegen den Künstler beeinträchtigt wird, während Befürworter darauf bestehen, dass das Kunstwerk unabhängig von den Handlungen seines Schöpfers betrachtet werden sollte.

Die Verteidigung durch eine Rupnik-Mitarbeiterin

In einer unerwarteten Wendung hat der Vatikan nun entschieden, dass eine enge Mitarbeiterin Rupniks die Verteidigung von „Fiducia supplicans“ übernehmen soll. Diese Entscheidung signalisiert eine klare Haltung: Die Kunst und ihr spiritueller Wert stehen im Vordergrund, unabhängig von den Kontroversen um den Künstler selbst.

Die ausgewählte Mitarbeiterin, die anonym bleiben möchte, hat eng mit Rupnik an vielen seiner Projekte gearbeitet und gilt als eine der besten Kennerinnen seines Werkes. Ihre Aufgabe wird es sein, die spirituelle Tiefe und Bedeutung von „Fiducia supplicans“ hervorzuheben und zu erläutern, warum das Werk trotz der Kontroversen um seinen Schöpfer weiterhin einen wichtigen Platz in der religiösen Kunst verdient.

Die Reaktionen

Die Reaktionen auf diese Entscheidung sind gemischt. Einige sehen darin einen Versuch des Vatikans, die Kunst von den Verfehlungen des Künstlers zu trennen und die spirituelle Bedeutung des Werkes zu bewahren. Andere hingegen kritisieren die Entscheidung als unsensibel gegenüber den Opfern und als Versuch, die Kontroversen zu verharmlosen.

Die Diskussion um „Fiducia supplicans“ und Marko Ivan Rupnik zeigt deutlich die Herausforderungen, vor denen religiöse Institutionen stehen, wenn es darum geht, Kunst und Ethik in Einklang zu bringen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Verteidigung des Kunstwerks durch eine Rupnik-Mitarbeiterin auf die öffentliche Wahrnehmung auswirken wird und welche weiteren Schritte der Vatikan in dieser Angelegenheit unternehmen wird.

Schlussgedanken

Die Verteidigung von „Fiducia supplicans“ durch eine enge Mitarbeiterin Rupniks ist ein symbolträchtiger Akt, der weitreichende Implikationen hat. Er fordert uns auf, darüber nachzudenken, wie wir Kunst und die Handlungen ihrer Schöpfer bewerten und wie wir mit den komplexen Verflechtungen von Talent, Spiritualität und menschlichen Fehlern umgehen.

NEWS: Vatikanbeamte bestreiten Beteiligung an Gerüchten über die Niederschlagung der lateinischen Messe

In den letzten Wochen kursierten hartnäckige Gerüchte, dass der Vatikan plane, die Feier der lateinischen Messe drastisch einzuschränken oder sogar ganz zu unterbinden. Diese Berichte haben in traditionell katholischen Kreisen für erhebliche Unruhe gesorgt. Doch nun haben ranghohe Beamte des Vatikans diese Gerüchte vehement zurückgewiesen und ihre Unterstützung für die Vielfalt der liturgischen Praktiken in der Kirche bekräftigt.

Der Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, Kardinal Robert Sarah, erklärte in einem offiziellen Statement: „Es gibt keine Wahrheit in den Behauptungen, dass der Heilige Stuhl plant, die Feier der Tridentinischen Messe zu verbieten oder einzuschränken. Die katholische Kirche ist und bleibt eine universale Kirche, die verschiedene Formen der Liturgie zulässt und fördert.“

Kardinal Sarah betonte weiter, dass Papst Franziskus stets die Einheit der Kirche im Auge habe und dass die lateinische Messe einen wertvollen Teil des liturgischen Erbes der Kirche darstelle. „Die Feier der Messe in der außerordentlichen Form des römischen Ritus, auch bekannt als Tridentinische Messe, bleibt eine gültige und geschätzte Praxis innerhalb der Kirche,“ fügte er hinzu.

Diese Klarstellung kam nach einer Reihe von Medienberichten und Kommentaren auf sozialen Netzwerken, die behaupteten, der Vatikan wolle mit einer neuen Anweisung die Verbreitung der lateinischen Messe unterbinden. Besonders in den USA und in Europa hatten diese Gerüchte zu Besorgnis und Protesten geführt, insbesondere unter den Anhängern der traditionellen Liturgie.

Pater Federico Lombardi, ehemaliger Sprecher des Vatikans, äusserte sich ebenfalls zu den Gerüchten und nannte sie „unbegründet und schädlich“. „Es ist bedauerlich, dass solche Gerüchte ohne Grundlage verbreitet werden und nur dazu dienen, Verwirrung und Zwietracht innerhalb der Kirche zu säen,“ sagte Pater Lombardi.

Die lateinische Messe, die bis zu den Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils im Jahr 1969 die vorherrschende Form der katholischen Liturgie war, erlebt seit einigen Jahren eine Renaissance. Viele Gläubige schätzen die Feier in der traditionellen Form wegen ihrer feierlichen und kontemplativen Natur. Papst Benedikt XVI. hatte 2007 mit dem Motu proprio Summorum Pontificum den Zugang zur Feier der lateinischen Messe erleichtert, was zu einem Wiederaufleben dieser Praxis geführt hat.

Obwohl Papst Franziskus bekannt ist für seine Förderung der Liturgiereformen des Zweiten Vatikanischen Konzils, hat er mehrfach betont, dass er die legitimen Formen der liturgischen Praxis in der Kirche respektiert. Die jüngsten Gerüchte scheinen daher wenig mit der tatsächlichen Haltung des Vatikans zu tun zu haben.

Abschliessend betonte Kardinal Sarah: „Die Einheit der Kirche wird durch die Vielfalt ihrer liturgischen Ausdrucksformen bereichert. Der Vatikan bleibt entschlossen, diese Vielfalt zu schützen und zu förde