NEWS: Papst Franziskus hat Lungenentzündung

Papst Franziskus (86) hat offenbar eine Entzündung an der Lunge. Das erklärte er laut «Corriere della Sera» per Videoübertragung aus der Kapelle seines Wohnsitzes im Vatikan. Deshalb müsse er auch seinen Auftritt am Fenster über dem Petersplatz ausfallen lassen, sagte er demnach. Seinen Segen spendete er per Videoschalte. «Heute kann ich nicht am Fenster erscheinen, weil ich das Problem mit der Entzündung an der Lunge habe», sagte er demnach.

Am Samstag hatte der 86-Jährige geplante Termine abgesagt – wegen einer leichten Grippe, wie der Vatikan bekannt gegeben hatte. Wie nun berichtet wird, soll der Papst für eine Untersuchung ein Krankenhaus besucht haben.

Reise nach Dubai steht an

Der 86-Jährige will Medienberichten zufolge dennoch in Kürze an der bevorstehenden UN-Klimakonferenz in Dubai teilnehmen. Die Veranstaltung findet vom 30. November bis 12. Dezember statt. Dabei wird der Papst voraussichtlich mit führenden Politikern zusammentreffen, die an der Klimakonferenz teilnehmen werden. Auch eine Rede des Kirchenoberhaupts ist geplant.

Der Papst, der im Dezember 87 Jahre alt wird, hatte in diesem Jahr auch schon zuvor mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen: Im März war Franziskus mit einer Atemwegsinfektion ins Krankenhaus in Rom eingeliefert worden, im Mai litt er unter Fieber und musste Termine absagen.

Im Juni musste der Pontifex dann wegen eines drohenden Darmverschlusses notoperiert werden und danach erneut für mehrere Tage im Krankenhaus bleiben. Zuvor hatten sich die Symptome des Papstes verschlechtert, wie der Vatikan damals mitgeteilt hatte. Bereits am Abend desselben Tages hiess es aber von offizieller Seite: «Papst Franziskus‘ Operation ist beendet: Sie verlief ohne Komplikationen.» Auch 2021 war der Papst bereits wegen einer Entzündung am Darm operiert worden. Zudem soll Franziskus, der seit 2013 Papst ist, auch Knieprobleme haben. Einige Termine nahm er deshalb in der Vergangenheit im Rollstuhl wahr.

Quelle: spot on news

Christkönigsfest

Es bezieht sich auf das Christkönigsfest, ein liturgisches Fest im christlichen Kalender, das Jesus Christus als König der ganzen Schöpfung ehrt. Das Fest wird in der Regel am letzten Sonntag des Kirchenjahres gefeiert, kurz vor Beginn der Adventszeit. Es betont die Souveränität Christi über alle Aspekte des Lebens und der Welt.

Das Konzept von Christus, dem König, hat seine Wurzeln in der christlichen Theologie, insbesondere in Bibelstellen, in denen Jesus als König und Herrscher dargestellt wird. Das Fest ist für Christen eine Gelegenheit, über die Herrschaft Christi nachzudenken und ihre Verpflichtung zu erneuern, im Einklang mit seinen Lehren zu leben.

Das Christkönigsfest wird in verschiedenen christlichen Konfessionen gefeiert, auch in der katholischen Kirche, wo es 1925 von Papst Pius XI. eingeführt wurde. Das Fest ist durch besondere Gebete, Hymnen und Schriftlesungen gekennzeichnet, die die Rolle Christi als König der Könige und Herr der Herren betonen.

Die Christkönigsverehrung steht, so der Liturgiker Christoph Joosten, ähnlich wie die Herz-Jesu-Verehrung im Spannungsfeld zwischen Frömmigkeit und Politik, „zwischen einer inneren Frömmigkeit und der christlichen Restauration der Gesellschaft“. Der Königstitel Jesu soll die Königsherrschaft Gottes betonen, ohne dabei in eine exaltierte Beanspruchung weltlicher Macht zu gelangen. Daher ist der Titel einerseits mit dem Königtum Jesu Christi über das Volk Gottes (Israel) verknüpft, andererseits mit der Passion Christi und dem Motiv des leidenden Königs. Das Christentum brachte einen neuen Typ des Gottkönigtums: „Christus der König ist klein; er liegt in der Krippe, als armes Kind wird er angebetet; er leidet, er stirbt am Kreuze, und bei alledem bleibt er König; ja gerade dadurch wird er König“; das Königtum Christi „zeigt der Welt ein neues Königsbild; es streicht die Macht als Grundhaltung Gottes und des Königs und zeigt, dass auch der ein König ist, der klein ist und arm – wenn er nur geistige Güter seinen Untertanen vermittelt.“ Nach menschlichen Maßstäben ist die Königsherrschaft Jesu Christi eine Persiflage irdischer Machtansprüche: ein „König, dem zu dienen König sein bedeutet“, wie es das Zweite Vatikanische Konzil ausdrückte.

Liturgisch kommt die Würdigung des Königtums Christi im Kirchenjahr der römisch-katholischen Kirche neben dem Christkönigsfest, das heute am letzten Sonntag des Kirchenjahres begangen wird, mehrfach zum Tragen:

Der Advent lässt die Ankunft des kommenden Königs erwarten, der Täufer Johannes erscheint als Königsbote.
Am Fest der Erscheinung des Herrn, dem die drei Könige huldigen, erscheint der Friedenskönig. Es wurde bis zur Einführung des Christkönigsfestes als das eigentliche Königsfest angesehen. Auch bei der Taufe Jesu und der Hochzeit zu Kana offenbart sich die königliche Würde Christi.
Am Palmsonntag wird Jesus in Jerusalem als König willkommen geheißen: „Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn, der König Israels!“ (Joh 12,13 EU)
Im Pascha-Mysterium wird das Königtum Jesu Christi vor Pilatus als Sieg Christi über den Tod durch das Kreuz bezeugt: Mors et Vita duello conflixere mirando; Dux vitae mortuus regnat vivus. „Tod und Leben rangen in wundersamem Zweikampf. Der Fürst des Lebens, der gestorben war, herrscht [jetzt] lebend.“ (Ostersequenz)
In der Himmelfahrt Christi vollendet sich seine Erhöhung in seiner ruhmvollen Rückkehr zum Vater.

Papst Pius XI. setzte mit seiner Enzyklika Quas primas vom 11. Dezember 1925 zur 1600-Jahr-Feier des Konzils von Nicäa 325 das Christkönigsfest ein, wenige Jahre nach dem Untergang von König- und Kaiserreichen mit dem Ende des Ersten Weltkriegs. Es wurde zunächst am letzten Sonntag im Oktober gefeiert, seit der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils wird es am letzten Sonntag des Kirchenjahres Ende November begangen.

Erklärung der Liturgie vom 20.11.2023

Heute beenden wir den ersten Teil zum Thema Liturgie.

Der Weg: Gebet

Heute können Sie die ersten 10 Punkte aus dem Buch „Der Weg“ Kapitel das Gebet.

Mittwochskolumne 22.11.2023

Christkönig

Bern (novaradio.ch): Am kommenden Sonntag feiert die Kirche den Christkönigssonntag, den letzten Sonntag im Kirchenjahr. Der Christkönigssonntag bedeutet mir sehr viel, da es das Patrozinium meiner Heimatpfarrei ist. Dieses noch junge Fest wurde nach dem Ende der Monarchien eingeführt, um den Katholiken aufzuzeigen, dass Jesus Christus König unserer Welt bleibt, auch wenn keine christlichen Könige mehr herrschen. Am Ende des Kirchenjahres wird uns damit in Erinnerung gerufen, dass Gott das Alpha und das Omega ist, der Anfang und das Ende. Gottes Herrschaft hat alles ins Leben gerufen und Gottes Herrschaft wird am Ende jeder menschlichen Existenz stehen. Wir alle werden einmal vor Gott stehen müssen und Rechenschaft über unser Leben ablegen. Natürlich glaube ich fest daran, dass Gott ein barmherziger und liebender Richter ist, jedoch muss uns auch der Ernst klar sein, der die Verantwortung für unser Leben beinhaltet. Wenn wir Christus als König unseres Lebens akzeptieren, dann können wir nicht in der Lüge leben und seine Gebote ignorieren. Heutzutage wird oft die barmherzige Seite Gottes betont, ohne darauf hinzuweisen, dass ein Mensch, der an einen liebenden Gott glaubt, jedoch böse Taten vollbringt, in einem Widerspruch lebt. Wenn ich wirklich fest auf Gottes Allmacht und Liebe vertraue, werde ich nichts Böses tun, sondern auch meinen Mitmenschen mit Liebe begegnen. Oft ist es so, dass die Menschen, die anfangen zu sündigen, weil sie glauben, Gott verzeihe ohnehin alles, immer mehr diesem Widerspruch zum Opfer fallen und schlussendlich nicht einmal mehr an Gott glauben. Es ist wichtig, dass wir uns bemühen, ein richtiges Gottesbild zu haben und nicht ein eigenes zu kreieren. Die Menschen, die nur Gottes Gesetze und Strenge betonen, sind das eine Extrem, das schlussendlich in eine extreme Härte zu den Mitmenschen und in ein Pharisäertum führt. Das andere Extrem sind die Christen, die nur Gottes Barmherzigkeit betonen und dabei vergessen, dass Gott auch König und Richter ist. Diese Menschen verfallen schlussendlich in einen Atheismus oder Deismus, der Gott gänzlich leugnet. Als gläubige Katholiken müssen wir an Gottes Allmacht glauben – und weil wir diese anerkennen – seine Liebe und Barmherzigkeit erkennen. Gottes Liebe besteht darin, dass er heilig ist und jede Sünde verabscheut, Gott jedoch Mensch wurde, um uns zu erlösen. Wenn wir alle ohnehin erlöst wären, hätte der Kreuzestod Jesu keine Bedeutung. Jesus musste jedoch all diese Leiden erdulden, um den Menschen die Möglichkeit zu geben, ins Reich Gottes zu gelangen.

Wenn wir am nächsten Sonntag Christkönig feiern, müssen wir uns vor Augen führen, dass Gott das letzte Wort haben wird. Gott kann alles zum Guten wenden. Er kann dies jetzt und er kann dies auch am Ende unseres Lebens, wenn wir uns vertrauensvoll an ihn wenden. Christus ist König der Welt. DR

CHRISTENVERFOLGUNG: Teil 4

Christenverfolgung im römischen Reich

Nachrichtensendung vom 17.11.2023

Katholiken und Freimaurer

Schweizer Bischöfe beim Papst

CHRISTENVERFOLGUNG: Teil 3

Interview mit Frau Biedermann, Projektmanagerin / Mitglied der Geschäftsleitung, von CSI

CHRISTENVERFOLGUNG: Teil 2

Etwas zur Statistik zum Thema Christenverfolgung

Interview mit Frau Monika Chap-Rabenau, Presseleiterin Open Doors Schweiz

Mittwochskolumne vom 15.11.2023

Albert Magnus

Bern (novaradio.ch): Am 15. November gedenkt die Kirche Albert Magnus, dem Patron der Naturwissenschaftler. Albert Magnus lebte im 13. Jahrhundert und war der Lehrer von Thomas von Aquin. Albert war ein Universalgelehrter, der an verschiedenen Universitäten lehrte. Heute haben einige Katholiken das Gefühl, Glauben und Wissenschaft seien nicht unter einen Hut zu bringen. Die katholische Kirche hat jedoch immer betont, dass der Christ seine Vernunft verwenden solle, um die Welt besser zu verstehen. Auch Gott lässt sich mithilfe der Vernunft, sofern diese nicht fehlgeleitet eingesetzt wird, erkennen. Zwar nicht ganz, da die Folgen der Erbsünde dies verunmöglichen, aber teilweise. Dort, wo die Vernunft an Grenzen stösst, erweitert der Glaube unsere Erkenntnisse. Vernunft und Glaube gehen daher Hand in Hand. Erst im 19. und 20. Jahrhundert hat sich die Wissenschaft vom Glauben distanziert und abgegrenzt. Zu Zeiten von Albert Magnus war es normal, gläubig zu sein und gleichzeitig Wissenschaft zu betreiben. Auch heute gibt es viele Wissenschaftler, die gläubig sind.

Ich möchte diesen Tag, an dem wir Albert Magnus ehren, nutzen, um alle Katholiken aufzufordern, nach Wissen zu streben. In der heutigen Welt ist es wichtig, dass wir als Katholiken erstens über unseren Glauben gut Bescheid wissen und zweitens auch sonst über viel Wissen verfügen. Wenn wir eine Neuevangelisierung in der Schweiz starten wollen, dann müssen wir in Gesprächen mit Menschen, die nicht gläubig sind, überzeugen können durch unser Wissen und unsere vernünftigen Überlegungen. Es reicht nicht aus, einfach unseren Glauben dogmatisch zu vertreten. Es ist wichtig, nachvollziehbare Argumente zu liefern. In vielen Fragen kann man mit sehr sachlichen Fakten aufzeigen, dass die katholische Kirche richtige Positionen bezieht. Wenn heute beispielsweise behauptet wird, es gebe mehr als zwei Geschlechter, dann kann jeder Katholik auf die Biologie verweisen und erklären, dass dies aus genetischer Perspektive einen Unsinn darstellt. Oder wenn die Sexuallehre der Kirche kritisiert wird, dann lässt sich gut aufzeigen, dass auch Aufklärer, die nicht der Kirche nahestanden, die gleichen Positionen wie die Kirche vertreten haben. Es gibt fast kein Thema, wo man sich ausschliesslich auf die dogmatischen Positionen der Kirche, die von Aussenstehenden ohnehin angegriffen werden, beziehen muss, sondern überall liefern andere Wissenschaften Beweise für die katholische Position. Wenn ein Katholik mit Wissen und Vernunft argumentiert, kann er Menschen davon überzeugen, dass es sich bei der Haltung der Kirche nicht um eine veraltete Denkweise handelt, sondern um sehr wichtige Positionen der Gegenwart. Wenn man es einmal schafft, die Vorurteile gegenüber der Kirche abzubauen, kann man Menschen für den Glauben gewinnen. Bitten wir also heute den Heiligen Albert Magnus, er möge uns die Kraft geben, nicht nur zu glauben, sondern auch mit unserer Vernunft diesen Glauben verteidigen und mit anderen Menschen teilen zu können. DR

Christenverfolgungen: Bedeutung und Interview

Bedeutung von Christenverfolgungen

Interview mit Ivo Schürmann, von der Organisation Kirche in Not Schweiz

Nachrichtensendung vom 10.11.2023

Autobiografie im 2024

Vatikan: Neue Botschafterin

PROGRAMMHINWEIS

Ab 13.11.2023 um 16h, können Sie täglich etwas zum Thema Christenverfolgung hören.

Heilige: St. Martin

Alles zum Hl. Martin.

BREAKING NEWS: Papst Franziskus entbindet Strickland von seinen Pflichten als Bischof von Tyler

Der Vatikan gab am Samstag bekannt, dass Papst Franziskus Bischof Joseph Strickland von seinen Aufgaben in der Diözese Tyler (Texas) entbunden und einen Apostolischen Administrator ernannt hat, der ihn ersetzen soll.

Stricklands Entlassung am 11. November erfolgte, nachdem der texanische Bischof zwei Tage zuvor eine Aufforderung des Vatikans abgelehnt hatte, seinen Rücktritt einzureichen, so Kardinal Daniel DiNardo von Houston.

Das vatikanische Dikasterium für die Bischöfe hat Anfang des Jahres eine formelle Untersuchung in der Diözese Tyler abgeschlossen, die als Apostolische Visitation bezeichnet wird und die laut einer Quelle die Nutzung der sozialen Medien durch den Bischof und Fragen im Zusammenhang mit der Diözesanverwaltung untersuchte.

Die Apostolische Visitation, die von Bischof Dennis Sullivan von Camden und dem emeritierten Bischof Gerald Kicanas von Tucson durchgeführt wurde, führte zu einer „erschöpfenden Untersuchung aller Aspekte der Leitung und Führung“ des texanischen Bischofs und empfahl, dass Stricklands Verbleib im Amt „nicht machbar“ sei, sagte DiNardo in einer Erklärung am 11. November.

„Nach monatelanger sorgfältiger Überlegung durch das Dikasterium für die Bischöfe und den Heiligen Vater wurde die Entscheidung getroffen, den Rücktritt von Bischof Strickland zu beantragen“, sagte er.

Der 65-jährige Strickland war seit 2012 Bischof der Diözese Tyler. Der weithin beliebte, aber polarisierende texanische Bischof war für seine brandgefährlichen Social-Media-Posts kritisiert worden, darunter ein Tweet vom 12. Mai, in dem er andeutete, Papst Franziskus würde „das Glaubensgut untergraben“.

In der Ankündigung des Vatikans wurde kein Grund für die Absetzung des Bischofs genannt. Bischof Joe Vásquez von Austin wird bis zur Ernennung eines neuen Bischofs als Apostolischer Administrator für die Diözese Tyler fungieren.

Während Stricklands mehr als 10 Jahren an der Spitze von Tyler erlebte die Diözese einige bemerkenswerte Veränderungen, wie z. B. den Rücktritt von drei Diözesanbeamten im Jahr 2018, ein Schritt, von dem Strickland damals sagte, dass er die Diözese in die Lage versetzen würde, ihre Mission bestmöglich zu erfüllen.

Aber Stricklands Amtszeit fiel auch mit positiven Zeichen für die geistige und administrative Gesundheit von Tyler zusammen. Derzeit befinden sich 21 Männer in der Priesterausbildung für das Gebiet von 119.168 Katholiken. Berichten zufolge befindet sich die Diözese auch in einer guten finanziellen Verfassung, was zum Teil daran liegt, dass sie in der Lage ist, 99 % ihres Ziels von 2,3 Millionen US-Dollar für den Appell des Bischofs für 2021 sechs Monate früher als geplant aufzubringen.

Papst Franziskus traf sich am Samstagmorgen mit dem amerikanischen Kardinal Robert Francis Prevost, dem Präfekten des Dikasteriums für die Bischöfe, bevor Stricklands Absetzung bekannt gegeben wurde.

Die Entscheidung des Papstes, Strickland von seiner pastoralen Leitung der Diözese Osttexas zu entbinden, kommt nur zwei Tage vor Beginn der Herbstvollversammlung der US-Bischöfe, die vom 13. bis 16. November in Baltimore stattfinden wird.

Quelle: cna englisch

St. Martin: Laterne

Auf diesen Webseiten können Sie die Laterne basteln

Laterne basteln: Einfache Anleitungen | Eltern.de

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Laternen basteln mit Kindern für Sankt Martin – 7 tolle Bastelanleitungen (kindertheater-zauberfloeckchen.de)

Tischlaterne zu St. Martin (erzbistum-muenchen.de)

Mittwochskolumne vom 08.11.2023

Die letzten Fragen

Bern (novaradio.ch): Im November gedenken wir der Verstorbenen. Im November sollten wir uns aber auch selbst vor Augen führen, dass unser irdisches Leben einmal enden wird. Daher stehen im November die eschatologischen Fragen im Zentrum. Wir können auf all diese Fragen, welche das Woher und Wohin des menschlichen Daseins betreffen, nicht einfache Antworten geben. Es sind Fragen, die unsere Vernunft übersteigen und auf die wir nur durch unseren Glauben eine Antwort finden. Gott hat den Menschen aus Liebe geschaffen und es ist das Ziel des menschlichen Lebens, Gott zu erkennen und seine Gebote, die für den Menschen das Heil bedeuten, zu halten. Wenn unser Ziel bei Gott ist und Gott die absolute Liebe und das absolute Glück darstellt, dann nehmen wir in Kauf, hier auf Erden gewisse Leiden hinnehmen zu müssen. Was mich an der heutigen kirchlichen Diskussion stört, ist die Tatsache, dass dieses Ziel des christlichen Lebens oft aus den Augen verloren wird. Wir reden viel über kirchliche Reformen, aber wir reden selten darüber, was das Ziel des Christentums ist. Wenn wir uns vorstellen, einmal bei Gott sein zu dürfen, wirkt vieles, über was wir heute reden und streiten, nebensächlich. Wenn beispielsweise progressive Theologen fordern, dass die Kirche die Sexualmoral ändern soll, dann frage ich mich, inwiefern diese Änderung tatsächlich dem Menschen und seiner Endbestimmung – im Reiche Gottes zu sein – diesen soll. Auch frage ich mich, was es bringen soll, Frauen zu Priesterinnen zu weihen. Wird dies wirklich helfen, mehr Menschen zu Gott zu führen? Viele der Fragen, die heute diskutiert werden, werden nicht aus der Perspektive des Reiches Gottes geführt, sondern nach äusserst kleinkarierten Kriterien. Auch in unserem moralischen Leben sollte immer der Blick auf Gott sein. Viele Menschen regen sich wegen Kleinigkeiten auf und sind unversöhnlich, wenn ein Mitmensch ihnen eine Ungerechtigkeit angetan hat. Auch hier wäre es wichtig, den Blick in Richtung Ende zu werfen. Wenn wir einmal am Ende unseres Lebens sind, werden uns all diese Dinge völlig belanglos vorkommen. Diese Wut über solche Kleinigkeiten macht bereits unser jetziges irdisches Leben arm, zerstört aber auch Schritt für Schritt unsere Seele, mit der wir in die Ewigkeit gehen.

Nutzen wir den Monat November, um Rechenschaft darüber abzulegen, was uns wirklich wichtig ist. Gott ist wichtig. Natürlich bedeutet dies nicht, dass wir einfach fatalistisch unsere irdische Existenz leben sollen. Aber es bedeutet, dass wir nicht die kirchliche Lehre reformieren sollen, sondern vor allem uns selbst ändern müssen. Und es bedeutet, dass wir uns nicht über unwesentliche Dinge ärgern dürfen, sondern in der Freude des Evangeliums unser Leben gestalten sollen. Das bedeutet es, wahrer Christ zu sein. DR

Nachrichtensendung vom 03.11.2023

Heiliges Jahr 2025
Neues Motu Proprio

Friedenslicht 2023

„Friede auf Erden allen Menschen guten Willens“ diese Botschaft verkündeten Engel vor über 2000 Jahren bei der Geburt Christi.
Wie wichtig das weltweite Beten und Einstehen für den Frieden ist, zeigt neben dem andauernden Ukraine-Krieg, besonders die Eskalation der Gewalt im Nahen Osten und anderen Regionen der Welt. Ein Licht des Friedens und der Versöhnung aus der Geburtsgrotte in Bethlehem soll alle Menschen dafür stärken. So hat das diesjährige Motto: «Licht teilen – Licht sein» eine ermunternde Kraft.
 
Seit nunmehr drei Jahrzehnten dürfen wir das Friedenslicht aus Bethlehem – jeweils am dritten Adventssonntag in der Schweiz willkommen heissen. Advent für eine bessere Zukunft für die wir uns einsetzen.

Friedenslicht-Ankunft: Sonntag, 17. Dezember 2023, ab 17.00 Uhr in BaselFribourgLuzern und Zürich und ab Montag, 18. Dezember 2023 an vielen weiteren Stützpunkten.
Ihren eigenen Stützpunkt können Sie kostenlos anmelden, Werbematerial stellen wir Ihnen danach gratis zu.

Warum ist eine solche Aktion möglich:weil dank der Initiative des ORF das Friedenslicht aus Bethlehem nach Europa und Übersee gelangt, es gilt jedes Jahr immense Vorbereitungen zu treffen, Hürden zu überwinden und Bewilligungen für die Transportmöglichkeit des Friedenslicht einzuholenweil nur bei Lienert-Kerzen AG Einsiedeln von jeder verkauften Friedenslichtkerze ein Teilerlös zum Erhalt des Friedenlichtbrauchs an den Verein Friedenslicht Schweiz und ebenso ein Teilerlös an die Stiftung Denk an mich, Ferien und Freizeit für Menschen mit Behinderungen gehtweil unsere offiziellen Friedenslicht-Transportkerzen von der SBB jedes Jahr neu geprüft und bewilligt werden, um einen sicheren Transport der Flamme im öffentlichen Verkehr zu gewährleistenweil die Friedenslicht-Aktion nur dank Ihnen und dem unermüdlichen Einsatz vieler Freiwilligen und Jugendlichen möglich ist – herzlichen Dank!Unsere langjährige Patronatsträgerin ist die Stiftung Denk an mich, die seit 55 Jahren Ferien und Freizeitaktivitäten von Menschen mit Behinderungen in der Schweiz unterstützt. Die freiwilligen Spenden und ein Teilerlös aus dem Lichtträgerverkauf der Lienert-Kerzen AG in Einsiedeln werden zum barrierefreien Ausbau von Reka-Feriendörfern für hindernisfreie Familienferien eingesetzt.

Auch 2023/24 arbeitet Friedenslicht Schweiz in Kooperation mit der Aktion Sternsingen/Missio. Vielerorts bringen Sternsinger das Friedenslicht rund um den 6. Januar 2024 von Haus zu Haus.

Wir danken allen, die ihr Licht mit anderen Menschen teilen und mit diesem Akt der Solidarität auch Licht für andere sein dürfen…

Herzliche Grüsse
Walter StählinPräsident Verein Friedenslicht SchweizKontakt:
• Postanschrift:
Verein Friedenslicht Schweiz, Walter Stählin, 8105 Regensdorf
• E-Mail: friedenslicht@friedenslicht.ch
• Telefon: 079 401 81 12
• Homepage: www.friedenslicht.ch
• Unterstützungsbeitrag Verein Friedenslicht Schweiz:
CH87 0900 0000 8758 7589 1

Etwas für die Kinder: Teil 1

Etwas für die Kinder: Teil 2

Etwas für die Kinder: Teil 3

NEWS: Buch Neuauflage

Die Moral, wie sie die katholische Kirche lehrt …

Verhindert sie die Reifung der Persönlichkeit?

Ist sie unmenschlich?

Macht sie krank?

Ist sie toxisch? – Kann man sich an ihr vergiften?

So oder ähnlich tönt es immer wieder aus dem Nebel.

Das Büchlein lädt ein, nüchtern und sachlich die Lehre der Kirche über das Gewissen, die Gebote Gottes, das Mann- und Frausein, die Schamhaftigkeit, die Keuschheit u. v. a. m. zu betrachten. Wie hat Gott die Ehe gedacht? Und warum sind vorehelicher Verkehr, Selbstbefriedigung und Empfängnisverhütung schwere Sünde?

Die gesamte katholische Glaubenslehre steht unter dem Anspruch, vernunftgemäß zu sein; auch die Moral. Und man muss nicht einmal katholisch sein, um zu sehen, dass ein konsequentes Leben nach katholischen Grundsätzen befreiend ist und schön!

Nichts anderes bedeutet Keuschheit, als mit Leib und Seele vor Gott in Ordnung zu sein!

Keuschheit heißt, im Einklang mit der göttlichen Ordnung und der innersten Bestimmung des Menschen zu leben!

Das Büchlein im Format A6 umfasst 80 Seiten und wird kostenlos versandt.

Helfen Sie, es zu verbreiten!

Wir freuen uns auf Ihre Bestellung: bestellung@petrusverlag.de

Mittwochskolumne vom 01.11.2023

Allerheiligen und Allerseelen

Bern (novaradio.ch): Die Kirche feiert heute Allerheiligen und morgen Allerseelen. Für uns als Katholiken ist es wichtig, der Toten zu gedenken. Wir glauben nicht daran, dass mit dem irdischen Tod unsere Existenz endet, sondern wir glauben an ein ewiges Leben. Diese Hoffnung muss uns immer wieder motivieren, ein Leben zu führen, das nicht nur auf den einzelnen Moment ausgerichtet ist, sondern auf die Ewigkeit. Das Gebet für die Toten gehört ebenfalls dazu.

Einerseits können die Heiligen für uns grosse Vorbilder sein, da sie aufzeigen, wie Gott es schafft, ganz normale Menschen zu befähigen, Grossartiges zu leisten. Andererseits ist es wichtig, für die Menschen zu beten, die von uns gegangen sind, jedoch noch nicht so vollkommen sind, um ganz bei Gott zu sein. Die Kirche lehrt, dass diese Menschen im Fegefeuer bzw. Purgatorium sind, und wir ihnen durch unser Gebet helfen können. In der heutigen Gesellschaft ist der Begriff des Fegefeuers verpönt. Auch die Vorstellung, dass Gott uns richten wird, findet wenig Anklang bei den vielen Menschen. Für uns Katholiken stellt dies jedoch eine Realität dar, die wir nicht leugnen können. Wir alle werden einmal vor dem Richterstuhl Gottes stehen und Rechenschaft für unsere Taten ablegen müssen. Gott ist unendlich barmherzig, aber die Frage ist, ob wir diese Barmherzigkeit auch annehmen können, wenn wir das ganze Leben lang hartherzig und boshaft waren. Die Hölle ist die Abwesenheit Gottes. Wenn jemand sein ganzes irdisches Leben ohne Gott gelebt hat, braucht es ein Wunder, damit er beim Jüngsten Gericht die Liebe und Barmherzigkeit Gottes doch noch annimmt. Persönlich hoffe und bete ich, dass alle Menschen, die jemals geboren wurden, gerettet werden. Die Katholische Kirche lehrt, dass wir als Katholiken an die Existenz der Hölle glauben müssen, jedoch nicht daran, dass jemand dort landet. Auf jeden Fall sollten wir als Christen alles tun, um alle Menschen von Gottes Liebe zu überzeugen, damit alle gerettet werden. Und wir sollten auch den Verstorbenen, die zwar für den Himmel berufen sind, jedoch noch eine Läuterung bedürfen, unsere Gebete zukommen lassen. Im November sollten wir uns speziell darum bemühen, für die Verstorbenen zu beten. Dabei sollten wir nicht nur für die Menschen beten, die wir kannten, sondern auch für die Armen Seelen, für die niemand betet. Es ist eine grosse Tat, wenn wir für die Armen Seelen beten, da sie selbst nichts mehr für sich tun können. Denken wir daran, wenn wir an einem Friedhof vorbeigehen. Vielleicht können wir kurz einen Halt machen und für jemanden beten, den wir zwar nicht kennen bzw. kannten, der uns aber eine Ewigkeit lang dankbar sein wird, dass wir für ihn ein Gebet gesprochen haben. Die Lebenden und die Verstorbenen sind nicht so weit getrennt, wie wir dies oft denken. Wir bilden zusammen eine Kirche, da wir alle das Ziel haben, bei Gott zu sein. Dies muss uns gerade im November wieder ganz bewusst werden. DR

Allerheiligen – Allerseelen

Wie entstand der Gedenktag Allerheiligen und Allerseelen. Sowie der Unterschied zwischen der beiden Tagen.

Erklärung der Liturgie

Drei Punkte aus dem Kapitel „Die Abhilfe“

Der Weg: die Führung

Zehn Punkte aus dem Kapitel „Die Führung“

Pax Vobis vom 29.10.2023

Danas predstavljamo Vam dva bl. osobe. A to su: Marija Propetgo i Kardinal Stepinac. Između mozete cuti dvije informacije. Citaju Pero, Vera i Draženka.

Wie erhält man einen Ablass?

Ablässe der katholischen Kirche

Zu Beginn des Monats November bestehen gleich mehrere Möglichkeiten, Ablässe zu gewinnen. Grund genug, ein paar allgemeine Erwägungen darüber anzustellen. Die Ablassordnung für Allerheiligen und Allerseelen finden Sie unten .

Was ist ein Ablass?
Ein Ablass ist der Nachlass zeitlicher Sündenstrafen.

Ist der Ablass ein Ersatz für das Bußsakrament?
Nein, denn der Ablass tilgt nur Strafen der Sünden, deren Schuld bereits nachgelassen wurde.

Was bedeutet das?
Wir unterscheiden bei den Sünden einerseits die Schuld, die man vor Gott auf sich lädt, wenn man eine Sünde begeht, und andererseits die sogenannte Sündenstrafe. Die Schuld betrifft direkt das Unrecht, das der Sünder Gott gegenüber anrichtet. Sie macht den Sünder vor Gott zum „Schuldigen“. Nachlass dieser Schuld nennt man demnach die Verzeihung der Sünde. Das bedeutet, dass Gott das Verhältnis des Sünders zu Ihm wieder in Ordnung gebracht hat. Davon bleibt zunächst einmal unberührt, dass jede Sünde durch die Auflehnung gegen Gott an sich auch Strafe verdient. Einem reuigen Sünder wird Gott bei der Beichte für gewöhnlich auch einen Teil dieser Strafe erlassen. Ebenso trägt die vom Beichtvater auferlegte Buße zur Tilgung der Sündenstrafe bei, wenn man sie erfüllt.

Was geschieht mit diesen Sündenstrafen, wenn sie nicht in der Beichte nachgelassen werden?
Es gibt vielfältige Möglichkeiten, für seine Sünden Buße zu tun, um die Strafen zu tilgen. Dazu gehören vor allem die klassischen Mittel wie Fasten, Gebet und Almosen. In diesem Sinne kann jedes gute Werk dazu beitragen, für die eigenen Verfehlungen Genugtuung zu leisten und die verdienten Strafen abzubüßen. Strafen, die man vor dem Tod nicht abgebüßt hat, verbleiben für das Fegefeuer.

Was aber ist dann die Rolle des Ablasses?
Der Ablass gründet sich auf die Überzeugung der Kirche, dass Christus ihr mit der Sorge für die Seelen auch eine gewisse Vollmacht über die Heilsmittel anvertraut hat. Daher kann der Papst in seiner Binde- und Lösegewalt auch auf außerordentliche Weise zum Nachlass von Sündenstrafen beitragen, wenn er einen Ablass einsetzt. Hier kommt die Kirche mit dem von Christus und den Heiligen erworbenen Gnadenschatz dem Einzelnen zu Hilfe. Grundlage dafür ist die Verbindung der Getauften im mystischen Leib Christi, in dem ein Glied für das andere eintreten und stellvertretend Gutes tun kann, sofern die Haltung des Empfängers dem nicht entgegensteht.

Also funktioniert der Empfang eines Ablasses nicht automatisch?
Richtig, es handelt sich zwar um ein Gnadengeschenk, das die Kirche den Menschen zuwenden kann, diese müssen dafür aber auch empfangsbereit sein. Deshalb gibt es Ablassbedingungen. Diese gelten für denjenigen, der den Ablass gewinnen will. Wenn man aber einen Ablass den Verstorbenen zukommen lassen will, wie es bei den Ablässen im Monat November vorgesehen ist, wird vor Gott gewiss auch die Empfangsbereitschaft des Empfängers eine Rolle spielen, die uns freilich unbekannt ist. So tun wir in diesen Tagen gut daran, unseren verstorbenen Angehörigen, aber auch den übrigen uns unbekannten Seelen im Fegfeuer, Ablässe zuzuwenden!

Ablassmöglichkeiten zu Allerheiligen und Allerseelen

Am Allerseelentag (bzw. bereits ab 12 Uhr des Allerheiligentags):
Vollkommener Ablass bei Besuch einer Kirche sowie Gebet von Glaubensbekenntnis und Vater Unser unter den gewöhnlichen Ablass-Bedingungen (siehe unten).

Täglich vom 1. bis zum 8. November:
Vollkommener Ablass für die Verstorbenen bei Friedhofsbesuch mit Gebet für die Verstorbenen unter den gewöhnlichen Bedingungen.

Gewöhnliche Bedingungen für einen vollkommenen Ablass:
Sakramentale Beichte (eine kann für mehrere Ablässe gelten), Empfang des Altarsakraments, Gebet nach der Meinung des Hl. Vaters (z.B. Vater Unser, Gegrüßet seist Du Maria und Ehre sei dem Vater), vollständige Abkehr von der Anhänglichkeit an die Sünde. Es ist nur ein vollkommener Ablass pro Tag möglich. Wenn eine Bedingung fehlt, wird ein Teilablass gewährt. Es können mehrere Teilablässe täglich gewonnen werden.

Quelle: FSSP

Nachrichtensendung vom 27.10.2023

Heute können Sie, in der Nachrichtensendung, folgendes hören:

Israel streicht Greta Thunberg
Papst über weibliche Diakoninnen

Programmhinweis

Heute können Sie, in der Nachrichtensendung, folgendes hören:

Israel streicht Greta Thunberg
Papst über weibliche Diakoninnen

Erklärung der Liturgie

Was geschieht, wenn ein Kleriker aus dem Stand entlassen wird, mit der Liturgie?

Der Weg – die Führung

Wir beginnen mit dem Kapitel „Die Führung“, aus dem Buch der Weg

Mittwochskolumne vom 25.10.2023

Missionieren mit Taten und Worten

Bern (novaradio.ch): Am letzten Sonntag feierte die Kirche Weltmissionssonntag. Der Weltmissionssonntag ruft uns in Erinnerung, dass die Kirche missionarisch ist. Wir können unseren Glauben und die damit verbundene Freude nicht für uns behalten, sondern müssen diese mit anderen Menschen teilen. Heute sind es nicht mehr ferne Kontinente, die missioniert werden müssen, sondern die Schweiz. So viele Menschen leben bei uns ohne den Glauben an Christus.

In der heutigen Zeit stellen sich viele Menschen die Frage, wie man missionieren kann in einer Gesellschaft, in der so wenig über den Glauben gesprochen und in der es nicht gerne gesehen wird, das Thema Religion zu erwähnen. Missionieren bedeutet jedoch nicht immer, den Mitmenschen durch Worte zu überzeugen, sondern vor allem mit einem guten Beispiel voranzugehen und aufzuzeigen, dass es einen Unterschied macht, ob man Christ ist oder nicht. Wenn jeder Katholik mit seinem Leben zumindest eine andere Person überzeugen könnte, den Glauben anzunehmen, würde sich die Anzahl Katholiken verdoppeln. Eigentlich ist es sehr traurig, dass es die allermeisten Christen nicht schaffen, durch ihr Leben andere Menschen zu überzeugen, Christen zu werden. Was müssen wir tun, um neue Christen zu gewinnen? Wichtig ist meines Erachtens, dass die Menschen um uns herum merken, dass uns der Glaube wichtig ist. Wenn jemand nicht in die Messe geht und nicht regelmässig betet, wird er niemanden für den Glauben gewinnen können, da er selbst nicht für Christus brennt. Nur wenn wir selbst Feuer und Flamme sind für den katholischen Glauben, kann der Funke auch auf andere Menschen überspringen. Die zweite Eigenschaft, die wichtig ist, ist Demut. Es bringt nichts, hochmütig Christus zu verkünden und auf andere Religionen oder Kulturen herunterzuschauen. Jeder Mensch hat seine Weltanschauung, die wir nicht von heute auf morgen ändern können. Einen Menschen für Christus zu gewinnen braucht Zeit und Geduld. Der dritte wichtige Faktor ist, mehr Taten anstatt Worte sprechen zu lassen. Wenn wir nicht bereit sind, mit Taten aufzuzeigen, dass wir in der Nachfolge Jesu stehen, bleiben all unsere Worte blass.

Der letzte Punkt ist wohl der wichtigste: Wir müssen nicht nur andere Menschen missionieren, sondern auch uns selbst. Uns muss klar sein, dass wir uns jeden Tag neu für Christus entscheiden und uns zu ihm bekennen müssen. Nur wenn wir jeden Tag von Neuem JA zu Christus sagen, werden wir zu glaubhaften Missionaren, die auch andere Menschen zu Christen machen. DR

Spezial Nachrichtensendung vom 20.10.2023

Interview mit Bischof Bonnemain. Zum Thema Missbrauch, Pflichtzölibat und Frauenordination.

Mittwochskolumne 18.10.2023

Oktober – Monat des Rosenkranzes

Bern (novaradio.ch): Der Oktober gilt als Rosenkranzmonat. Die Katholiken sind aufgerufen, sich vermehrt diesem Gebet zu widmen. Ich möchte diese Kolumne nutzen, um Werbung für das Rosenkranzgebet zu machen. Selber bin ich erst mit 23 Jahren zu diesem Gebet gekommen. Die List des Heiligen Geistes hat mich dazu gebracht, den Rosenkranz zu beten. Als Kind konnte ich mir nichts Langweiligeres vorstellen, als den Rosenkranz zu beten. Ich habe dann aber den Barmherzigkeitsrosenkranz kennengelernt, der ja sehr kurz ist. Als ich diesen regelmässig betete, kam in mir der Wunsch auf, auch die anderen Rosenkränze zu erlernen. Der erste längere Rosenkranz war dann der lichtreiche Rosenkranz, den Johannes Paul II. einführte. Nach dem Erlernen und Beten des lichtreichen Rosenkranzes ging es dann nicht mehr lange, bis ich auch den schmerzhaften, den freudenreichen und den glorreichen Rosenkranz erlernte und regelmässig betete. Heute ist es für mich unvorstellbar, einen Tag vergehen zu lassen, ohne einen oder zwei Rosenkränze zu beten. Speziell gefällt mir auch der Rosenkranz zu Ehren des Heiligen Josephs.

Durch den Rosenkranz betrachten wir das Leben Jesu und vertiefen uns immer mehr in den christlichen Glauben. Das Gebet hilft uns, den Glauben nicht nur durch den Verstand anzunehmen, sondern mit Leib und Seele. Die Muttergottes begleitet uns auf dem Weg des Rosenkranzes und hilft uns, Christus immer ähnlicher zu werden. Durch das Rosenkranzgebet erkennen wir, was wirklich wichtig im Leben ist. Ich bin überzeugt, dass sehr viele Menschen, die heute unter Depressionen und psychischen Ängsten leiden, durch den Rosenkranz geheilt werden würden. Es ist traurig, dass man den Kindern im Religionsunterricht dieses wichtige Gebet nicht mehr beibringt. Gerade die jetzige Zeit hätte dieses Gebet sehr nötig.

Als Katholiken dürfen wir nicht vergessen, dass wir alles durch das Gebet erreichen können. Alleine können wir wenig bewirken, mit Gottes Hilfe können wir hingegen alles vollbringen. Beim Beten des Rosenkranzes dürfen wir darauf vertrauen, dass Gott unsere Gebete erhört und alles zum Guten wendet. Auch wenn Gott nicht sofort unsere Gebete erhört und unseren Willen erfüllt, dürfen wir darauf hoffen, dass er uns früher oder später erhört oder uns sogar noch mehr gibt, als wir uns gewünscht haben. Gott weiss, wann er uns die Gaben geben soll, um die wir bitten. Beim Beten ist es wichtig, geduldig und beharrlich zu sein.

Ich möchte Sie alle aufrufen, den Oktober speziell für das Beten des Rosenkranzes zu nutzen. Beten wir für unsere Heilige Kirche, beten wir für den Frieden, beten wir für alle Menschen. DR

Heilige: Fest zum Hl. Lukas

Apostel und Evangelist

Lukas, der als Verfasser des dritten Evangeliums und der Apostelgeschichte gilt, war nach der Überlieferung in Antiochien in Syrien als Heide geboren; nach Kol 4, 14 war er Arzt und hat als solcher gewiss auch den Apostel Paulus behandelt. Für sein Evangelium hat er als Quellen das Markusevangelium und andere Überlieferungen benützt, dem Ganzen aber sein persönliches Gepräge gegeben. Er betont vor allem die Barmherzigkeit Gottes und die Liebe Jesu zu den Armen und Sündern; über das Gebet und über den Heiligen Geist sagt Lukas mehr als Matthäus und Markus. In der Apostelgeschichte berichtet er mit historischem Blick und literarischer Kunst über die Anfänge des Christentums. Auch hier hat er verschiedene Quellen benützt; zum guten Teil konnte er als Augenzeuge berichten, da er Paulus auf der zweiten und der dritten Missionsreise begleitete und auch während der römischen Gefangenschaft in seiner Nähe war (vgl. Kol 4, 10-14; Phlm 24; 2 Tim 4, 11). Die liturgische Verehrung des hl. Lukas ist seit dem 8. Jahrhundert bezeugt.

Quelle: Etft

Erklärung der Liturgie

Feierlichkeiten bei Abwesenheit des Priesters

Der Weg: Der sechst Teil

Der sechste und letzter Teil, aus dem Buch der Weg vom Kapitel Charakter.

NEWS: Priester in Laienstand versetzt

Der Priester aus Sitten wurde wegen pädophiler Verbrechen verurteilt. Nun hat Rom gegen ihn ergriffene Massnahmen bestätigt.

Der letzte Einspruch eines Priesters der Diözese Sitten, der wegen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen verurteilt worden ist, ist vom Vatikan abgelehnt worden, wie das Bistum Sitten am Sonntag mitteilte. Der verurteilte Mann wird endgültig in den Laienstand zurückversetzt.

Die Diözese Sitten hatte im Herbst 2022 die Verschärfung von vorsorglichen Massnahmen gegen einen pensionierten Priester angekündigt, der wegen pädophiler Verbrechen an einem Geschwisterpaar Anfang der 1980er Jahre vor Gericht stand.

Konkret «war er von jedem Amt suspendiert und durfte an keiner kirchlichen Veranstaltung teilnehmen, auch nicht als einfacher Besucher einer Messe», erklärte Pierre-Yves Maillard, Generalvikar.

Das Bistum erklärte in seiner Mitteilung, dass dieser Fall in dem von den Schweizer Bischöfen in Auftrag gegebenen Bericht, der am 12. September in Zürich vorgestellt worden ist, berücksichtigt worden sei.

Verjährte Taten

Die zivilrechtlich verjährten Taten wurden in einem kanonischen Prozess geahndet, in dem der Angeklagte zur Rückkehr in den Laienstand, zur Entschädigung der Opfer, zum Rückzug aus der Tätigkeit, die er im «Centre Suisse Immigrés» und ähnlichen Vereinigungen ausübte, sowie zur Übernahme der Kosten des kanonischen Prozesses verurteilt wurde.
Da der Mann im Frühjahr 2023 eine letzte Berufung in Rom einlegte, wurden die vorsorglichen Massnahmen verlängert. Sein Name wurde dann im Sommer 2023 den Priestern der Diözese mitgeteilt, als sich herausstellte, dass sie nicht vollständig eingehalten wurden.

Da Rom das Urteil nun bestätigt hat und alle Rechtsmittel ausgeschöpft sind, wird der fragliche Priester endgültig von allen Amtshandlungen suspendiert und in den Laienstand versetzt.

Quelle: Berner Zeitung

NEWS: Traditionelle Liturgie: Wie viele Gläubige gibt es in Frankreich? Und in der Welt?

Ein Interview aus der Zeitung Paix Liturgique vom 03.10.2023. Wir haben das ganze Interview von der Internetseite Rorate Caeli übernommen.

Louis Renaudin – Lieber Christ, warum ist es wichtig, die Frage nach der Größe und damit nach der Zahl der katholischen Gläubigen zu stellen, die der traditionellen römischen Liturgie anhängen?

Christian Marquant – Theoretisch ist das egal… Niemand, außer gelehrten Forschern, wird sich für die Zahl der syro-malabarischen oder syro-malankarischen Gläubigen interessieren. auch nicht in der Zahl der Priester und Gläubigen, die noch am ambrosianischen (reformierten) Ritus in Mailand oder am mozarabischen (zusammengeschusterten) Ritus in Toledo und Salamanca teilnehmen, denn in all diesen Fällen gibt es keine Kontroverse oder ein zugrunde liegendes Problem. Wenn wir jedoch die Zahl und damit implizit die Bedeutung derer betrachten, die dem usus antiquior, d.h. der Messe, die seit über 1.000 Jahren die Messe der gesamten lateinischen Christenheit ist, anhängen wollen, befinden wir uns sofort in einem polemischen Feld, das für eine große Zahl von Hirten und für die Mitglieder der „modernen“ Lobby ziemlich viel auf dem Spiel steht. Wir berühren die große Spaltung, die die Kirche seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil heimgesucht hat und auf die der Heilige Vater beim letzten Konsistorium in seinem Appell zur Einheit indirekt angespielt hat. Ein pathetischer Appell an einen fast leeren Petersplatz…

Louis Renaudin – Auf welche Abteilung beziehen Sie sich?

Christian Marquant – Seit mehr als einem halben Jahrhundert wird den Katholiken vorgegaukelt, dass alle Veränderungen, die sich seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil im Leben der Kirche vollzogen haben, gut sind und vor allem von allen begeistert, wenn nicht sogar gewünscht wurden. Infolgedessen hat der arme, isolierte Katholik, der anders denkt und glaubt, dass er oder sie der einzige ist, der diese Einmütigkeit nicht teilt, lange geschwiegen. Das ist der Grund, warum diese Menschen oft als die Schweigenden bezeichnet wurden, was es den Befürwortern der neuen Entwicklungen ermöglichte, zu behaupten, dass diejenigen, die sich ihnen widersetzen, nicht existieren. Oder fast gar keine.

Louis Renaudin – Aber ist das nicht richtig?

Christian Marquant – Es ist zumindest eine Übertreibung, und es wird mir leicht fallen zu zeigen, dass wir seit den 1960er und 70er Jahren nicht nur Hinweise, sondern auch Beweise dafür haben, dass viele Katholiken nicht alle Reformen, die „im Geiste des Konzils“ unternommen wurden, mit Begeisterung angenommen haben.

Louis Renaudin – Was soll das heißen?

Christian Marquant – Mit anderen Worten, seit fast 50 Jahren wissen wir, dass mindestens ein Viertel der französischen Katholiken, ohne etwas über die anderen zu wissen, sich nicht in dem verrückten, gewalttätigen Aufruhr befand, in den sie seit Mitte der 1960er Jahre gestürzt wurden. Infolgedessen zogen sich viele dieser Gläubigen, ohne ihren katholischen Glauben zu verlieren, aus ihren Pfarreien und Diözesen zurück.

Louis Renaudin – Können Sie uns ein paar Beispiele für diesen Rückzug geben?

Christian Marquant – Der offensichtlichste ist zweifellos der Zusammenbruch des Sonntagsgottesdienstes – obwohl ich bereit bin zu glauben, dass die Konzilsreformen nicht der einzige Grund dafür waren -, sondern auch der vertikale Rückgang der Großzügigkeit der Gläubigen gegenüber kirchlichen Institutionen, in denen sie sich nicht widergespiegelt sahen.

Louis Renaudin – Aber es gibt noch viele andere Gründe, wie Sie sagen…

Christian Marquant – Absolut, aber die Frage nach den Spenden ist besonders interessant, weil man leicht erkennen kann, dass diese Spenden schon immer lebendig und gesund waren. Aber nicht zugunsten der Diözesen und Pfarreien: Ohne die Communauté Saint-Martin oder andere florierende „klassische“ Wohltätigkeitsorganisationen zu erwähnen, muss man sich nur den Fall Barroux oder den Fall der Abtei Lagrasse heute ansehen, um zu sehen, dass die Großzügigkeit der praktizierenden Katholiken immer noch besteht, wenn auch nicht gegenüber den Diözesen und Pfarreien, die oft wirtschaftlich angeschlagen sind – was verständlich ist. Wenn man sich daran erinnert, dass sie zu ihrer Zeit widerspenstige Gemeindemitglieder aus ihrer Mitte vertrieben haben.

Louis Renaudin – Wovon redest du?

Christian Marquant – Eines Tages werden wir auf die Tatsache zurückkommen müssen, dass ab 1965 in den Pfarreien Hexenjagden betrieben wurden, wobei Kleriker und Gläubige, die nicht im Gleichschritt mit den Reformen waren und die nicht „auf einer Linie“ waren, manchmal gewaltsam aus ihren Pfarreien ausgeschlossen wurden. Ganz zu schweigen von den guten Gläubigen, die an ihrer Frömmigkeit und ihren Gewohnheiten festhielten und für die die Konzilskler und Laien nichts als Verachtung übrig hatten. Diese Pfarreien haben nicht gezögert, dieselben Gläubigen zu beschuldigen, die Kirche aus freien Stücken verlassen zu haben… Die ältere Generation erinnert sich daran, und hier gibt es noch eine Geschichte zu schreiben. Eine schreckliche Geschichte.

Louis Renaudin – Kommen wir noch einmal auf die Frage der Traditionalisten zurück, und wie würden Sie sie zunächst definieren?

Christian Marquant – Im Großen und Ganzen als diejenigen, die sich in Harmonie fühlen mit dem Geist, der Spiritualität und den Formen des usus antiquior und dem katholischen Glauben, den sie zum Ausdruck bringen.

Louis Renaudin – Was glauben Sie, wie viele es sind?

Christian Marquant – Lassen Sie mich meine Überlegungen zur Zeit nach dem Konzil fortsetzen. Da man davon ausgehen musste, dass alle Katholiken von den neuen Entwicklungen begeistert waren, galt die Regel, diejenigen zu ignorieren, die an diesem „Neuen Pfingsten“ nicht teilzunehmen schienen. Doch eines Tages tauchte die Frage nach Erzbischof Lefebvre auf…

Louis Renaudin – Wie zeigt sich Erzbischof Lefebvre in dieser Geschichte?

Christian Marquant – Es ist ganz einfach: Mit der Gründung des Seminars von Ecône im Jahr 1970 und der Fortsetzung dieses Weges war Abb. Lefebvre, der Bischof war und mit der Priesterweihe begonnen hatte, viel gefährlicher als die einfachen Pfarrer, die dem alten Ritus und Katechismus treu blieben. Die Modernisten machten dann einen schweren Fehler.

Louis Renaudin – Welches?

Christian Marquant – Indem sie sich heftig für das Thema interessierten, indem sie ihn angriffen, verspotteten und lächerlich machten, verschafften sie ihm eine enorme Publizität, machten ihn bei Katholiken in der ganzen Welt bekannt und machten ihn – zum Teil gegen sich selbst, dessen Hauptidee es war, wieder eine Kongregation für die Ausbildung von Priestern zu gründen – zum Sprecher jener schweigenden Gläubigen, die ich soeben erwähnt habe. die oft dachten, sie seien allein, und die entdeckten, daß es unter diesen verwirrten Katholiken viele von ihnen gab. In gewisser Weise wurde Erzbischof Marcel Lefebvre zu ihrem Fahnenträger, der ihre Skepsis und ihre Besorgnis repräsentierte, und diese wuchs weiter bis zum heißen Sommer 1976, als Erzbischof Lefebvre seine ersten Priester weihte, die nicht in Diözesen inkardiniert waren, wie er es zuvor für die ersten Priester seiner Bruderschaft getan hatte. Aber die Gesellschaft wurde aufgelöst und Ordinationen verboten. Er setzte sich über die Ordnung hinweg und erhielt eine Suspendierung a divinis (ein Verbot, die Sakramente zu feiern).

Louis Renaudin – Worauf wollen Sie hinaus?

Christian Marquant – Die Lefebvre-Affäre, wie sie damals hieß, wurde 1976 in Frankreich und dem Rest der Welt zu einem wichtigen Thema. Es war in diesem hypermediatisierten Kontext – denn im Kampf gegen „Lefebvre“ liefen die gesamte katholische Presse und viele andere Sturm gegen den Prälaten von Ecône (und vergessen wir nicht, dass es damals noch nicht die Gegenmaßnahmen gab, die soziale Netzwerke und das Internet heute sind). Vor diesem Hintergrund beauftragte im August 1976 die Tageszeitung Le Progrès, eine mit kirchlichen Fragen völlig unbekannte Zeitung mit Sitz in Lyon, das IFOP mit der Durchführung einer Meinungsumfrage, der wir vor einigen Jahren vier unserer Briefe gewidmet haben und die ich Ihnen nur raten kann, noch einmal aufmerksam zu lesen.

Louis Renaudin – Können Sie uns die Ergebnisse nennen?

Christian Marquant – Nicht einfach, aber in wenigen Sätzen lassen sich die Informationen, die sie liefert, wie folgt zusammenfassen:

1 – 1976 waren 48% der praktizierenden Katholiken der Meinung, dass die Kirche mit ihren Reformen zu weit gegangen sei;

2 – 1976 waren 42% der Katholiken der Meinung, dass die Reformen die Kirche von ihrer ursprünglichen Lehre entfernt hätten.

3 – 1976 stimmten 26 % der praktizierenden Katholiken den Standpunkten von Erzbischof Lefebvre zur Anwendung der Konzilsbeschlüsse zu.

Und zum Schluss :

4. 1976 gaben 52% der praktizierenden Katholiken an, sie seien „besorgt“ über die Situation der Kirche.

Louis Renaudin – Unglaublich…

Christian Marquant – Vor allem zehn Jahre nach dem Konzil und nach einem riesigen medialen und psychologischen Blitz, der versuchte, die ganze Welt glauben zu machen, dass in der katholischen Welt alles perfekt und glücklich sei. In der Tat war es eine echte Offenbarung der Tiefe des Unbehagens innerhalb der katholischen Kirche. Die Christen, mindestens die Hälfte von ihnen, „haben nicht mitgemacht“.

Louis Renaudin – Eine Umfrage, die zeigt, dass in der Kirche von Frankreich nicht alles gut war, nur 10 Jahre nach dem Konzil…

Christian Marquant – Zumindest wurde der pseudo-einhellige Enthusiasmus in Frage gestellt, indem die große Zahl derer hervorgehoben wurde, die „nicht folgten“ und sogar für 26% der praktizierenden Katholiken die Positionen von Erzbischof Lefebvre ausdrücklich guthießen.

Louis Renaudin – Eine Offenbarung von Manipulationen, Lügen und Betrügereien…

Christian Marquant – In der modernen Welt ist das ein klassisches Thema. In der Regel hat es keine Auswirkungen. Die herrschende Kaste macht unbeirrt weiter. Aber in der Kirche der 1970er Jahre war die große Depression in der Zahl der praktizierenden Priester, Seminaristen und Weihen in vollem Gange. Die Zahl der „Abgänge“ von Priestern häufte sich. Für Menschen guten Willens war dies eine schreckliche Offenbarung.

Louis Renaudin – Aber was waren die Folgen?

Christian Marquant – Was hat die Kirche von Frankreich diesen 26% der praktizierenden Katholiken – das ist ein Viertel aller praktizierenden Gläubigen – gesagt, um die Situation zu beruhigen oder ihnen einen Raum zu geben? Die einzige Antwort ist Verleugnung: Diese Menschen existierten einfach nicht. Unser Brief 701 berührte dieses Thema und schlug eine Antwort vor: Da es nicht mehr möglich war, die Realität zu leugnen, wurde auf höchster Ebene, d.h. innerhalb der französischen Bischofskonferenz (CEF), beschlossen, die Strategie zu ändern, d.h. nicht mehr über dieses Thema und mit „diesen Leuten“ zu sprechen, und uns von nun an auf das Schweigen der Verleugnung zu beschränken.

Louis Renaudin – Soll das?

Christian Marquant – So zu tun, als gäbe es diese Menschen, Laien und Priester, nicht.

Louis Renaudin – Eine Verweigerung der Realität…

Christian Marquant – Aber nicht nur die Realität existierte weiter, sondern die große Verleugnung wuchs in Frankreich und auf der ganzen Welt weiter. Es kam der Tag, an dem Erzbischof Lefebvre, der immer noch darauf bedacht war, Priester zu machen, 1988 beschließen musste, sich selbst Nachfolger zu machen, indem er Bischöfe weihte, die ihm nachfolgten und sein Werk zur Bewahrung des katholischen Priestertums fortsetzten

Louis Renaudin – War das eine gute oder eine schlechte Sache?

Christian Marquant – Das kann ich nicht sagen. Nur die Zeit wird es zeigen, wenn sich Historiker und Päpste mit dem Thema befassen. Tatsache ist, dass diese Situation einige glückliche Folgen hatte, insbesondere die Promulgation des Motu proprio Ecclesia Dei durch Papst Johannes Paul II.

Louis Renaudin – Was gesagt…?

Christian Marquant – Das zeigte das Verständnis, dass es notwendig war, die Methoden zu ändern, als die Dinge ernst wurden, insbesondere indem man denen, die bis dahin „nicht existierten“, einen offiziellen Platz in der Kirche einräumte. Dies führte zur Gründung der Kommission Ecclesia Dei, deren Aufgabe es war, sich in die Kirche zu integrieren und die Ordens- und Priestergemeinschaften zu verwalten, die in der offiziellen Gemeinschaft bleiben und so zu einer legalen Herde für unsere Hirten werden wollten.

Louis Renaudin – Was hat sich dadurch geändert?

Christian Marquant – Eine ganze Menge, denn die Bischöfe, die zwischen 1976 und 1988 in der Lage waren, jede „traditionalistische“ Realität innerhalb der Kirche zu leugnen, sahen sich über Nacht gezwungen, freiwillig, unfreiwillig und manchmal sehr unfreiwillig Hunderte von Priestern und Kapellen, die aufgenommen werden mussten, anzuerkennen und in ihre Diözesen zu integrieren.

Louis Renaudin – So viele?

Christian Marquant – Allein in Frankreich erhielten über 130 Kirchen, Kapellen und ihre Gläubigen über Nacht offiziellen Status innerhalb der Kirche von Frankreich.

Louis Renaudin – Aus dem Nichts?

Christian Marquant – Keineswegs! Es handelte sich um Gemeinschaften, die sich an der Peripherie oder innerhalb der Bewegung des Wirkens von Erzbischof Lefebvre gebildet hatten und die seiner Entscheidung, Bischöfe zu seinen Nachfolgern zu weihen, nicht folgten oder sich zumindest freuten, „offiziell“ zu werden.

Louis Renaudin – What consequences did this have for our question of measuring the number of traditionalists?

Christian Marquant – The obligation for the ecclesiastical authorities to finally admit the existence of a minimum number of traditionalists within the Church of France. This was something new, because until then, either the denialists would go so far as to say that traditionalists simply didn’t exist, or, for the more malicious, they would see them as schismatics with no connection to the Catholic Church (and so much for the contradiction with ecumenism for the separated brothers: no ecumenism for the enemies of ecumenism!)

Louis Renaudin – How did this first concession to the existence of official Catholic traditionalists in the Church of France come about?

Christian Marquant – It was Mgr Michel Moutel, then bishop of Nevers, who was the bishop in charge of „traditionalists“ within the French bishops‘ conference, who I think first worked out a system that is still used today by most of our pastors to count the traditionalist faithful.

Louis Renaudin – And what was that system?

Christian Marquant – As simple and logical as it was inaccurate. All he had to do was measure the number of churchgoers in the chapels where they met. As there were some 140 „traditional“ chapels recognized by the bishops at the time, he measured the number of members and arrived at a figure of around 35,000, which allowed him to state that, „being broad and generous“, there could be around 50,000 traditionalists in France.

Louis Renaudin – Was this accurate?

Christian Marquant – Absolutely not, but the method of calculation has endured.

Louis Renaudin – Within the CEF [Conference of Bishops of France]?

Christian Marquant – Within the CEF and even among some of our friends… For example, Christophe Geffroy in La Nef in 2021 falls into the same trap, using the same calculations. I summarize without malice his calculation published in his 2021 issue devoted to Traditionalists: in 2021, there were around 250 traditional places of worship in France, bringing together some 50,000 faithful, but given that some of them do not have access to Mass, „it does not seem unreasonable to estimate the total number of faithful Tradis in France at around 60,000“. 10,000 more than Moutel: that’s still something…

So sleep easy, My Lords and good people, the Tradis are not growing… But the most terrible thing is that our friend Christophe Geffroy’s publication allows the enemies of peace to take his data at face value, based on his „inside“ information.

Louis Renaudin – You think so?

Christian Marquant – La Croix quietly repeats this very comfortable figure of 60,000 (excluding Lefebvrists, all the same, which doubles it) in their issue of 27/01/2023.

Louis Renaudin – But others make more positive calculations…

Christian Marquant – Yes, first and foremost integrating the „Lefebvrists.“ „According to various studies and surveys, it is estimated that traditionalist Catholics only represent around 5% of all practicing French Catholics. If we take the estimated number of practicing Catholics (2.5 million) and look at what 5% of this population represents, we get the number of 125,000 traditionalist Catholics, or 0.18% of the French population.“ Jean-Benoît Poulle, associate professor of history, quoted by Céline Hussonnois-Alaya in „Ça s’insinue petit à à“ : Les traditionalistes gagnent-ils du terrain dans l’Église“ (BFMTV, April 9, 2023), estimates the number of French traditionalists at between 100,000 and 200,000.

Louis Renaudin – But I understand that you’re not happy with this method of counting: why is that?

Christian Marquant – Imagine if we used only the number of practicing Catholics to determine the number of French Catholics… That would be ridiculous, because we know today that less than 5% of French Catholics are practicing… and we’d only come up with a figure of 2.5 to 3 million Catholics, which is completely wrong (the polls we’ll talk about later give a fairly precise figure).

Louis Renaudin – But for traditionalists…

Christian Marquant – Don’t forget that I’ve never defined traditionalists as practicing Catholics, but as people who recognize themselves as Catholics and are attached to the ancient and traditional forms of liturgy and faith.

Louis Renaudin – But not all of them are practicing Catholics.

Christian Marquant – They practice more than others, but not always according to their preference. In France, there are still some 4,500 parishes (I’m not talking about chapels, but parishes with 10, 20, 40 chapels, and in extreme cases even more), while the traditional liturgy is celebrated in just over 450 chapels (including, of course, those of the Society of Saint Pius X, which are sometimes the only ones in an entire diocese…), i.e. in less than 10% of the parish territories in France. It can therefore be said that 90% of traditionalist Catholics who would like to attend the traditional liturgy in their parish simply cannot.

Paix Liturgique: Which, if I’m listening to you and if we had the traditional Mass in 100% of parishes, means that we could increase the number of practicing traditionalists to 600,000 faithful?

Christian Marquant – This would be a reasonable figure for measuring traditionalists, and some sites, more honest than others, implicitly recognize this. If, for example, you consult the Swiss site cath.ch ( https://www.cath.ch/newsf/que-representent-les-tradis-dans-le-monde/ ) you will see that, in order to measure the reality of traditionalist groups in the world, it reports on the number of chapels, by country and in the world, where traditionalists can access the usus antiquior. It explains that the small number of places available is undoubtedly one explanation for the inconsistency of the calculations made by „practitioners“ of the traditional Mass alone. In a way, the large proportion of Chartres pilgrims who don’t ordinarily practice the traditional form can also be largely explained by… the lack of chapels offering the usus antiquior to the faithful close to home.

Paix Liturgique: But why aren’t there more chapels celebrating the traditional liturgy?

Christian Marquant – It’s difficult and often very costly to set up new chapels, especially if our bishops are opposed or put on the brakes.

Louis Renaudin – But why do they do it?

Christian Marquant – Because, in spite of everything, they haven’t changed in fifty years: either they don’t grant us new celebrations under the fallacious pretext that we don’t exist, or if they do grant us what we ask for, they realize, often to their horror, that there are far more of us than they said, or even thought.

Louis Renaudin – And yet even this figure of 600,000 traditionalists in France doesn’t suit you…

Christian Marquant – No, because it doesn’t reflect the number of potential churchgoers who would emerge in France if there were a period of peace.

Louis Renaudin – That is, in your opinion, if there were traditional Masses in France’s 4,500 parishes.

Christian Marquant – I absolutely believe that if, for example, at the time of the promulgation of the motu proprio Summorum Pontificum, traditional Masses had been gradually introduced in all French parishes, we would have reached this figure in two or three years. To start with, we could celebrate one Mass per deanery, as proposed by Mgr Patrick Chauvet, then Episcopal Vicar for the Extraordinary Form, at a GREC (Groupe de Rencontre entre Catholiques) meeting in Paris in 2009.

In fact, in my experience, whenever a traditional liturgy is introduced by a caring priest, at a family time, in a catchment area of at least 50,000 inhabitants, within two or three years the number of worshippers approaches or exceeds, and even more rapidly „in town“, a hundred souls.

I can quote you this humorous yet serious conversation with a priest from a large city who had allowed a traditional Mass in his parish for a specific occasion: „What a pity, Father, that there isn’t a Mass like this every Sunday in your parish.“ „Impossible, my good sir! After three weeks, the church would be packed and I’d be transferred by the chancery.“

Louis Renaudin – But all the same, Christophe Geffroy only counts a hundred or so unsatisfied requests in France.

Christian Marquant – And he’s right. There are only about a hundred unsatisfied requests. That is, in parishes where there are heroes, a kind of „watchmen“ who, for 10 or 20 years or more, against all odds, insults and calumnies, continue to implore their pastors. BUT IN REALITY, THERE ARE IMPLICIT APPLICANTS IN EVERY PARISH IN FRANCE. I repeat, these implicit claimants are ordinary men and women, ordinary Catholics who still attend church.

Louis Renaudin – In fact, since 2000, Paix liturgique has been commissioning surveys…

Christian Marquant – Absolutely… The Paix liturgique surveys carried out in France have been magnificently enlightening for men of good will who have had the humility and courage to take an interest.

Louis Renaudin – What are these surveys?

Christian Marquant – Well, between 2001 and 2019, Paix liturgique commissioned 3 surveys from professional and independent organizations, covering the whole of France, and more than twenty diocesan and/or parish surveys, all of which gave more or less the same results.

Louis Renaudin – What are they?

Christian Marquant – Here’s a short summary for a population that still considers itself to be 57% Catholic (i.e., in 2023, more than 38 million people out of a current population of 68 million French – which, as I said earlier, is quite different from the number of practicing French Catholics).

1 – between 25% and 35% of practicing Catholics say they would willingly go to a traditional Mass every Sunday and feast day if it were celebrated IN THEIR PARISH;

2 – 75% of practicing Catholics think it’s normal for those who wish to do so to be able to do so;

3 – And only 10 to 15% of Catholics are opposed to what I would call a more peaceful situation.

Louis Renaudin – What lessons do you draw from this?

Christian Marquant – The first lesson is that our bishops, contrary to all their declarations, do not listen to the voice of the faithful, and even fear and despise it. Just as they do in political society, to which they show their allegiance at every opportunity, they apply their ideological program in a dictatorial fashion.

Louis Renaudin – And then…

Christian Marquant – That the faithful of the 21st century (that is, what is left of the faithful) think in much the same way as their predecessors since the Council, i.e. as those who expressed themselves in 1976 with the Progress poll in Lyon.

They think that the Church has gone too far in its changes, which has led many to tiptoe away, as they are no longer in tune with their pastors. The others, who continue to practice, are deeply dissatisfied.

Louis Renaudin – And do they express themselves in your surveys?

Christian Marquant – A bit like a protest. We know them. They are often subjected to empty catechesis and insipid liturgies. BUT THEY EXIST! And they are the ones who would gladly attend Mass celebrated according to the usus antiquior if it were celebrated in their parish tomorrow. Here they are, our 600,000 traditionalist churchgoers: the 25-30% of French churchgoers who would attend the usus antiquior every Sunday… PROVIDED IT WAS CELEBRATED IN THEIR PARISH!

Louis Renaudin – But is all this true only for France?

Christian Marquant – Ah dear Louis, you mean to tell me that Paix liturgique has extended its survey to more than 10 countries in Europe and beyond. In Italy, Spain, Germany, Poland, Switzerland, Great Britain, Portugal, …

Louis Renaudin – And all over the world…

Christian Marquant – In the United States, Brazil, Korea, and even Angola.

Louis Renaudin – With what results?

Christian Marquant – Always more or less the same, i.e. 20 to 25% of the faithful expressing their desire to live their Catholic faith to the rhythm of the traditional liturgy. What’s even more striking is that, in many cases, they haven’t known it for a long time, and in the case of young people, they’ve never known it at all. But the world has become a village, an Internet village. This can be regrettable, but there are also positive effects. All over the world, people know that the Latin Mass exists, and that it’s much better than the Mass we attend every Sunday, just as a cathedral is much better than a shed.

This is the case in Korea and Angola, for example. In fact, this liturgy corresponds profoundly to the sensus fidei of the Catholic people. Between 1630 and 1873, 30,000 Japanese „hidden Catholics“ were without priests, waiting for priests. Many of today’s Catholics are „hidden traditionalists“, waiting for a Mass worthy of the name.

Louis Renaudin – So why Traditionis custodes?

Christian Marquant – Genau deswegen! Traditionis custodes ist ein unglücklicher Versuch, die „Ansteckung“ der Rückkehr der Gläubigen zur Messe von gestern (und damit auch zum Katechismus von gestern) und eines nicht unbeträchtlichen Teils des Klerus zum usus antiquior aufzuhalten, der eine sehr reine Illustration des katholischen Glaubens ist. Dies galt umso mehr, nachdem Papst Benedikt XVI. im Jahr 2007 um des Friedens willen, aber auch angesichts der Beweise für die Realität einer Rückkehr zu traditionellen katholischen Elementen, das Motu proprio Summorum Pontificum veröffentlicht hatte, das – zumindest in der Theorie, da viele Bischöfe dagegen waren – die letzten verbliebenen Hindernisse für die Rückkehr zur traditionellen Liturgie beseitigte. und damit des traditionellen Glaubens an die Kirche. Wir wissen, dass es ein beachtlicher und vielversprechender Erfolg war: In 10 Jahren, von 2007 bis 2017, hat sich die Zahl der traditionellen Sonntagsmessen weltweit verdoppelt. Wieder einmal haben wir gesehen, wie das christliche Volk in der Messe, die ein wahres Opfer ist, auf den Knien lag, indem es auf dem Altar bei jeder Messe das Opfer unseres Gottes und Herrn erneuerte, der sich selbst zur Vergebung unserer Sünden auf Golgatha darbrachte.

Louis Renaudin – Zum Schluss?

Christian Marquant – Ich möchte die Schlussfolgerung meiner Bewertung der Situation der traditionellen Liturgie in der Welt aus dem Jahr 2019 mit der Feststellung abschließen, dass die Zahl der Gläubigen, die der traditionellen Liturgie in der Welt anhängen, nicht geringer sein kann als die von 10% der Katholiken, d.h. mindestens 130 Millionen Gläubigen, und fügte hinzu, dass mindestens zwei Drittel der anderen Katholiken der Welt darin keinen Schaden sehen.

Louis Renaudin – Und…

Christian Marquant – … Unsere Dhimmitude muss ein Ende haben! Haben wir keine Angst! Wir sind kein kleiner Rest oder eine Gruppe von Agitatoren, sondern der sichtbare Teil eines riesigen Volkes: Es gibt Millionen von traditionellen Katholiken in Frankreich, auch wenn viele heute nicht nur nicht praktizieren können, sondern oft nicht einmal in der Lage sind, ein Begräbnis so zu genießen, wie sie es sich wünschen.

Im Grunde verlangen wir nicht viel: Wir bitten einfach um die Freiheit, Katholiken in der katholischen Kirche zu sein.

NEWS: Kardinal Müller verurteilt die Bejahung der Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene durch Papst Franziskus

In einem offenen Brief an seinen Freund Kardinal Dominik Duka, der am 13. Oktober exklusiv von Settimo Cielo veröffentlicht wurde, kritisiert Kardinal Gerhard Ludwig Müller ausführlich die Antwort, die Kardinal Victor Manuel Fernández, der neue Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre, am 25. September auf eine Reihe von Fragen von Duka selbst bezüglich der eucharistischen Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene gegeben hat.

Duka, emeritierter Erzbischof von Prag, leitete diese Fragen im vergangenen Juli im Namen der tschechischen Bischofskonferenz an das Dikasterium unter der Leitung von Kardinal Fernández weiter, der in keinem Geringeren als Kardinal Müller seinen vorletzten Vorgänger hatte, der 2017 von Papst Franziskus abrupt entlassen wurde, mit dem Fernández stattdessen Busenfreunde ist.

Doch vor der Lektüre von Müllers Brief ist es hilfreich, noch einmal zu rekapitulieren, was zu dem dramatischen Konflikt geführt hat.

Am 4. Oktober, in der Eröffnungsrede der Synode über Synodalität, ging Franziskus mit dem „Druck der öffentlichen Meinung“ vor, die „bei der Familiensynode“ glauben machen wollte, „dass den Geschiedenen die Kommunion gereicht wird“.

Aber er vergaß zu erwähnen, dass kein Geringerer als er, der Papst, im Februar 2014, wenige Monate vor der Eröffnung dieser Synode, ein zweitägiges Konsistorium hinter verschlossenen Türen unter allen Kardinälen einberufen hatte, um sie zu verpflichten, einen Einführungsvortrag von Kardinal Walter Kasper zu diskutieren, in dem er sich voll und ganz für die Kommunion für die Geschiedenen und „Wiederverheirateten“ einsetzte.

Und Franziskus war so verärgert über die Weigerung vieler Kardinäle, darunter auch prominenter, diese These zu unterstützen, dass er am Vorabend der Familiensynode dem Sondersekretär der Versammlung, dem Erzbischof von Chieti, Bruno Forte, diese Anweisung gab, wie Forte selbst am 2. Mai 2016 öffentlich berichtete:

Wenn wir explizit über die Kommunion für Geschiedene und „Wiederverheiratete“ sprechen, haben Sie keine Ahnung, was für ein Chaos diese Leute [die Kardinäle und Bischöfe dagegen] für uns anrichten werden. Reden wir also nicht direkt darüber; Sie schaffen die Voraussetzungen und dann ziehe ich die Schlussfolgerungen.

Es ist nicht nötig, hinzuzufügen, dass Forte, der bis dahin zu den Favoriten des Papstes gehörte, in Ungnade fiel und aus den öffentlichen Aufzeichnungen verschwand, weil er diesen Blick hinter die Kulissen gewährt hatte.

Aber was geschah, war genau das, was er gesagt hatte. Nachdem die beiden Sitzungen der Familiensynode ohne Einigung in dieser Frage endeten, zog Franziskus seine Schlussfolgerungen, indem er ein paar winzige Fußnoten in sein nachsynodales Schreiben Amoris laetitia einfügte, ein stillschweigendes grünes Licht für die Kommunion für Geschiedene und „Wiederverheiratete“. Und als er am 16. April 2016 im Rückflug von Lesbos von Journalisten befragt wurde, scheute er sich nicht zu sagen: „Ich erinnere mich nicht an diese Fußnote.“

Und es war Zeit für die Dubia. Im September 2016 baten vier führende Kardinäle den Papst, endlich klare Antworten auf ihre Fragen zu dieser und anderen Fragen zu geben. Doch Franziskus weigerte sich zu antworten und verhängte auch Stillschweigen über die Kongregation für die Glaubenslehre, die damals Müller als Präfekten hatte. Im November beschlossen die vier Kardinäle deshalb, die Dubia öffentlich zu machen. Wieder ohne eine Antwort zu erhalten, geschweige denn eine Audienz beim Papst, der in der Zwischenzeit aber dafür gesorgt hatte, alles auf seine Weise zu regeln.

Quelle: lifesitenews

Nachrichtensendung vom 13.10.2023

Synode: Kardinal pro-Homosegnungen

Hamas: Moslems werden Welt regieren

FSSP: Exerzitien, Wahlfahrten 2023/2024

NEWS: PK zur Synode

Der Erzbischof von Newark im US-Bundesstaat New Jersey, Kardinal Joseph Tobin, beantwortete zwei Fragen darüber, wie die Kirche Katholiken aus der „LGBTQ+“-Gemeinschaft (Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle, Queere und mehr) willkommen heißt und wie sie mit den Gläubigen umgeht, die die traditionelle lateinische Messe (TLM) lieben.

Bei der Pressekonferenz zur Synode über Synodalität am Dienstag, den 10. Oktober, im Vatikan antwortete der Kardinal auf eine Frage zu denen, die sich von der Kirche „ausgeschlossen“ fühlen, die im Arbeitsdokument erwähnt wird, wie Geschiedene, die ohne Annullierung wieder heiraten, und Menschen, die sich als LGBTQ+ identifizieren.

Die Synode über Synodalität wurde im Oktober 2021 unter dem Thema „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Mission“ einberufen. An der Tagung, die im Oktober in Rom stattfindet, nehmen 364 Personen teil, darunter Bischöfe, Ordensleute, Priester, Diakone und Laien. Zum ersten Mal werden Nicht-Bischöfe – darunter 54 Frauen – das Wahlrecht haben.

Auf die Frage eines italienischen Journalisten erinnerte der Kardinal daran, dass er vor einigen Jahren „eine Pilgerreise von Menschen empfangen hat, die sich aufgrund ihrer sexuellen Orientierung ausgegrenzt fühlten – LGBTQ+-Personen – in der Kathedrale. Ich konnte wegen anderer Verpflichtungen nicht bei der gesamten Trauerfeier dabei sein, aber ich habe sie willkommen geheißen.“

„Einer meiner Weihbischöfe, ein kubanischer Amerikaner, hatte nach meiner Begrüßung eine wunderbare Überlegung: ‚Wir haben eine wunderschöne Kathedrale … wahrscheinlich die schönste in Nordamerika. … Bischof Mani [Manuel Aurelio] Cruz sagte: ‚Dies ist ein wunderbarer und schöner Ort, aber es ist viel schöner, wenn die Türen offen sind'“, fuhr er fort.

„Ich denke, die wahre Schönheit unserer katholischen Kirche wird deutlich, wenn die Türen offen sind, wenn sie willkommen heißen. Und es ist meine Hoffnung, dass die Synode uns dabei helfen wird, dies auf eine bedeutendere Weise zu sein“, sagte Tobin.

Was würde Tobin denen sagen, die das TLM lieben?

Dann antwortete der Kardinal auf die Frage eines anderen Journalisten, diesmal auf Englisch, was er den US-Katholiken sage, die die traditionelle lateinische Messe lieben und sich außerhalb der Kirche fühlen.

„Ich würde sagen, dass die Erfahrung, sich ausgeschlossen zu fühlen, etwas ist, das leider Teil der Zeichen der Zeit ist, nicht nur für Menschen, die die traditionelle Messe sehr lieben“, sagte Tobin.

Der Prälat erinnerte daran, dass er als Erzbischof von Indianapolis einige Pfarreien schließen musste, was Teil „einiger sehr schmerzhafter Entscheidungen“ war, und dass man erst „zwei oder drei Jahre später“ sehen konnte, dass „das gut für uns war. Das haben wir erst im Laufe der Zeit herausgefunden.“

„Was die Menschen betrifft, die die traditionelle Messe lieben, so stehen sie immer noch unter den Bedingungen von zwei Motu proprios sowie den Beschlüssen des Dikasteriums für den Gottesdienst. Es gibt immer noch Möglichkeiten, vielleicht nicht das, was sie gewohnt waren. Ich weiß, dass es den Menschen, die diese Messe lieben, viel Schmerz zugefügt hat, aber ich glaube nicht, dass sie von der katholischen Kirche ausgeschlossen wurden“, sagte er.

Der Vatikan hat am 16. Juli 2021 das Motu proprio Traditionis Custodes von Papst Franziskus veröffentlicht. Der Text schränkt die Feier des TLM, auch bekannt als die außerordentliche Form oder der tridentinische Ritus des Messbuchs von 1962, fast vollständig ein.

Mit diesem Dokument änderte der Heilige Vater die Bestimmungen, die sein Vorgänger, Papst Benedikt XVI., in seinem Motu proprio Summorum Pontificum gegeben hatte, das Recht eines jeden Priesters des lateinischen Ritus anerkannte, das TLM privat anzubieten und es unter bestimmten organisatorischen Bedingungen (eine Gruppe, die den Antrag stellt, ein Pfarrer stimmt zu) öffentlich zu feiern.

Zu den wichtigsten Bestimmungen von Traditionis Custodes gehört, dass der Bischof derjenige sein muss, der die Feier der Eucharistie mit dem Messbuch von 1962 genehmigt.

Wenn der Priester, der um Erlaubnis bittet, nach der Veröffentlichung des Motu proprio geweiht wurde, dann muss der Vatikan die Genehmigung erteilen. Es wurde auch festgelegt, dass keine neuen Gruppen zur Feier des TLM geschaffen werden können und dass jede Bestimmung, die nicht mit dem Motu proprio übereinstimmt, abgeschafft wird.

Am 21. Februar bestätigte Papst Franziskus, dass Traditionis Custodes umgesetzt wurde.

Dieser Artikel wurde zuerst von ACI Prensa, dem spanischsprachigen Nachrichtenpartner von CNA, veröffentlicht. Es wurde von CNA übersetzt und adaptiert.

Quelle: catholicworldreport.com

Mittwochskolumne vom 11.10.2023

Frieden

Bern (novaradio.ch): Wieder herrscht Krieg im Heiligen Land. Die Bilder, die wir in den Medien sehen, sind schockierend. Seit Jahrzehnten sterben unschuldige Menschen. Als Christ muss man Mitleid haben mit allen Menschen, unabhängig davon, ob es sich um Christen, Juden oder Moslems handelt. Es ist zu befürchten, dass dieser Konflikt lange andauern und sehr viele Tote fordern wird. Auch in der Ukraine herrscht weiterhin Krieg. Es ist unsere Aufgabe als Katholiken, für den Frieden zu beten. Es ist für mich unverständlich, dass trotz der Gefahr eines dritten Weltkrieges, der das Leben von Hunderten von Millionen von Menschen bedrohen würde, so wenige Christen auf die Strassen gehen, um für den Frieden zu beten oder zumindest dafür zu demonstrieren. Wo bleiben alle Menschen guten Willens, die es mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren können, dass die Spirale der Gewalt sich weiterdreht? Als Christen glauben wir nicht an die Rache, sondern an die Vergebung. Wir glauben nicht an das Schwert, sondern an die Feindesliebe. Diese gesunde Lehre, die heute vielen so unerträglich erscheint, müssen wir als Katholiken immer wieder betonen – ob gelegen oder ungelegen. Es ist unsere Aufgabe, die Welt mit unserem Gebet und unserer Nächsten- und Feindesliebe zu retten. Mir scheint, dass viele von den Menschen – und ich meine hier die normalen Menschen in unserem Land – die heute Kriege befürworten und bereitwillig in Kauf nehmen, eine Sehnsucht nach dem Tod haben. Hier liegen wohl die spirituellen Gründe dafür, dass es heute so wenige Bürger gibt, die für den Frieden oder das Recht auf Leben (Marsch fürs Läbe) auf die Strassen gehen, dafür aber bei anderen Demonstrationen mitmachen. Da viele Menschen keinen Glauben haben, fehlt ihnen die Liebe zu sich selbst, die sie ermutigt, für das Leben einzustehen. Als Christen glauben wir, dass Gott jeden Menschen liebt. Diese Liebe ermutigt uns, uns selbst anzunehmen. Daher verspürt der Katholik eine Lebensfreude, die ihn sein und das Leben seines Nächsten bejahen lässt. Lassen Sie uns in dieser Zeit vermehrt für den Frieden beten. Für den Frieden in unseren Herzen und für den Frieden in der Welt. Schwimmen wir gegen den Strom und seien wir ein Zeichen für die Versöhnung, für die Nächsten- und Feindesliebe und für den Frieden. DR

NEWS: Schweizer Gruppe sitzt fest

Wie der Blick.ch schreibt, sitzt eine 47 köpfige Gruppe in Israel fest. Sie sagen folgendes:

Die Gruppe kommt ins Hotel St. George in Jerusalem. «Alle sind hier heil angekommen», so Zannol. Doch die Angst bleibt. «Als die Sirenen ertönten, haben sich alle Hotelgäste panikartig in die Lobby geflüchtet», beschreibt Zannol die angespannte Situation.

Gerne würde die Gruppe das Land verlassen. Doch das scheint im Moment nicht möglich. «Wir sitzen hier fest und haben Todesangst», sagt Zannol. Der einzige Flug der Swiss Richtung Heimat sei innert kürzester Zeit ausgebucht gewesen. «Unser für Mittwoch geplanter Flug wurde derweil gestrichen – wir wissen nicht, wie lange wir hier noch ausharren müssen.»

EDA schreibt auf ihrer Webseite folgendes:

Aktuelles

Am 7. Oktober 2023 kam es zu massivem Raketenbeschuss Israels aus dem Gazastreifen. Israel hat seine Streitkräfte in Kriegsbereitschaft versetzt; eine Verschlechterung der Sicherheitslage ist nicht auszuschliessen.

Bis auf Weiteres wird von touristischen und anderen nicht dringenden Reisen nach Israel abgeraten.

Falls Sie aus zwingenden Gründen nach Israel reisen müssen, informieren Sie sich vor und während der Reise in den Medien und über Ihren Reiseveranstalter über die aktuelle Lage. Meiden Sie Demonstrationen und grössere Menschenansammlungen jeder Art und befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden (www.oref.org.il/en – der Link funktioniert nur in Israel). Beschränken Sie Reisen innerhalb des Landes auf das notwendige Minimum und klären Sie vorgängig die Sicherheitslage ab.

Auskunft über die internationalen und nationalen Flugverbindungen erteilen die Fluggesellschaften.

ISRAEL

Von Dr. Zachi Evenor 

NOVARADIO.CH VERURTEILT

DEN AGRIFF AUF ISRAEL

Der Weg

Punkte 32 – 42, aus dem Buch „Der Weg“ Kapitel Charakter

Erklärung der Liturgie

Heute geht es, um die Predigt und ein weiteres Kapitel

NEWS: Bergolianischer Insider

Christopher Lamb, Mitarbeiter des progressiven britischen The Tablet, kündigte gestern an, „Insider-Informationen“ über die Arbeitsweise der Synodalitätssynode zu veröffentlichen, die er von einem Synodalen erhalten habe.

Danach ging derselbe bergoglianische Journalist zur täglichen Pressekonferenz über die Synode und fragte Paolo Ruffini, den Präfekten des Kommunikationsdikasteriums, nach jenen Synodenregeln, mit denen die Synodalen um Vertraulichkeit gebeten werden, um nachzufragen, welche Sanktionen gegen Kardinal Gerhard Müller, der Synodale ist, ergriffen werden, weil dieser dem englischen Programm von EWTN ein Interview gegeben hatte. Das Interview wurde am Donnerstagabend ausgestrahlt.
Im Klartext: Lamb hatte zu diesem Zeitpunkt bereits selbst mit einem Synodalen, garantiert bergoglianischer Ausrichtung, ein „verbotenes“ Interview geführt, es zwar noch nicht veröffentlicht, aber bereits angekündigt, hatte aber dennoch die Unverfrorenheit, zur Synoden-Pressekonferenz zu gehen und nach Sanktionen gegen Kardinal Müller wegen eines Interviews zu fragen.

Lamb war nicht der einzige bergoglianische Journalist, der bei der Pressekonferenz wegen des Interviews gegen Kardinal Müller schürte.

Im Klartext: Wenn bergoglianische Synodalen die Regeln brechen, ist alles bestens, wenn ein Synodale, der sein Mandat ernst nimmt und daher den von Franziskus verordneten Maulkorberlaß ablehnt, weil er ihn als Instrument einer ferngelenkten Synode mit vorgefertigten Ergebnissen erkennt, herrscht Empörung.

Mit Sanktionen für Kardinal Müller ist nicht zu rechnen, da selbst VaticanNews über das EWTN-Interview mit einem eigenen Artikel berichtete.

In der eigens für die Synodalitätssynode erlassenen Geschäftsordnung heißt es im IV. Teil:

TEIL IV
KOMMUNIKATION

Art. 24: KOMMUNIKATIONSREGELN

§ 1 Um die Freiheit der Meinungsäußerung eines jeden zu gewährleisten und
die Gelassenheit der gemeinsamen Unterscheidung zu garantieren, die die Hauptaufgabe der Versammlung ist, ist jeder Teilnehmer zur Vertraulichkeit und Geheimhaltung verpflichtet, und zwar sowohl in bezug auf seine eigenen Beiträge als auch in bezug auf die Beiträge der anderen Teilnehmer.
Diese Verpflichtung bleibt auch nach Beendigung der Synodalversammlung in Kraft.

§ 2 Allen Teilnehmern ist es untersagt, Beiträge in den Generalkongregationen und den Kleinen Kreisen aufzuzeichnen, zu filmen und zu verbreiten. Die ersten Generalkongregationen der ersten vier Module, gemäß Art. 18 §§ 2 und 3 der vorliegenden Geschäftsordnung, sehen vor, daß die Präsentation des zu behandelnden Themas mittels Streaming übertragen wird. Eine offizielle audiovisuelle Aufzeichnung der Generalversammlungen wird im Archiv des Generalsekretariats aufbewahrt für die Redaktion der Acta Synodi Episcoporum.

Art. 25: VERBREITUNG VON INFORMATIONEN

§ 1 Ein vom Generalsekretariat und vom Dikasterium für die Kommunikation benannter Stab von Kommunikatoren darf die Aula Paolo VI betreten, um an der Kommunikation mitzuwirken, wobei die Hinweise der Informationskommission zu beachten sind und stets
die Vertraulichkeit der Arbeit, gemäß Art. 24 § 1, zu wahren ist.

§ 2 Journalisten, die beim Pressesaal akkreditiert sind, haben Zutritt zur Aula Paolo VI nur in den spezifischen Momenten und Räumen, die ihnen genannt werden.

Auf dem Rückflug aus der Mongolei, am 4. September, sagte Papst Franziskus, die Synode „ist so offen…, offener geht es gar nicht“. Die Geschäftsordnung besagt jedoch etwas anderes.

Quelle: katholisches.info

NEWS: Weniger Kinder und Fleisch

Die Art und Weise, wie die sogenannte „Klimakrise“ im Vatikan behandelt wird, gibt Anlaß zur ernsten Sorge. Nicht nur, daß das neue Dokument Laudate Deum jeden Zweifel an der These von der menschengemachten Erderwärmung verbietet und damit jede wissenschaftliche Debatte für beendet erklären will, vielmehr werden, um den Planeten vor einer angeblich drohenden Katastrophe zu bewahren, auch Ideen und Lösungen legitimiert, die im Widerspruch zu allem stehen, was die Kirche bisher geglaubt und verkündet hat.

Zur Veröffentlichung des Apostolischen Schreibens Laudate Deum wurde vom Vatikan am 5. Oktober in den Vatikanischen Gärten eine Pressekonferenz organisiert, zu der vom Heiligen Stuhl mehrere Personen eingeladen wurden, die mit der katholischen Art zu leben, zu denken und zu glauben nichts zu tun haben.

Darunter war die indische Aktivistin und Vegetarierin Vandana Shiva, der Gastronom und Sozialaktivist Carlo Petrini (der ein Buch mit dem Papst veröffentlichte, in dem er selbst als „frommer Agnostiker“ bezeichnet wird) sowie die deutsche „Klimaaktivistin“ Luisa Neubauer von den Schulstreiks Fridays for Future und „Trainerin“ von Greta Thunberg. Dann war da noch Professor Giorgio Parisi, der 2008 Papst Benedikt XVI. daran hinderte, an der römischen Universität La Sapienza eine Lectio magistralis zu halten. Das ist die illustre Runde, die Papst Franziskus bei der Präsentation von Laudate Deum um sich haben wollte, die allerdings mit dem katholischen Glauben und der katholischen Kirche nichts zu tun hat. Luisa Neubauers Aussage in Rom, Papst Franziskus sei „schon lange ein Verbündeter der Klimabewegung“ kann alles andere als beruhigen.

Am beunruhigendsten war jedoch die Anwesenheit des Schriftstellers Jonathan Safran Foer (der „aus Respekt vor den Tierrechten“ Vegetarier geworden ist). Foer, der auf der Konferenz im Vatikan als „Schriftsteller“ vorgestellt wurde, ist Autor mehrerer Essays und Romane. In einem seiner jüngsten Bücher verkündet er praktische Regeln „zur Rettung des Planeten“. Es sei dringend notwendig, daß die Menschen ihre Lebensweise ändern, und das – so Foer – könne auch durch Regeln und Gesetze erreicht werden, die von den Staaten auferlegt werden. Als Beispiel nennt er die Erhöhung des Fleischpreises, um es für die meisten unerschwinglich zu machen. Das Ergebnis, was das genau bedeuten würde, sagt er nicht: Den Massen soll das Fleisch entzogen werden, während die Reichen es weiterhin genießen können. Der Autor stellt insgesamt drei „Grundregeln“ auf:

1) Weniger Auto und Flugzeug
2) Weniger Kinder
3) Weniger Fleisch

Abgesehen davon, daß es schwierig ist, „weniger“ zu quantifizieren, sollen eigene Gesetze diese „Grundregeln“ durchsetzen nach dem Motto: „Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt“. Und das geschieht nun auch mit Unterstützung des päpstlichen Lehramtes.

Papst Franziskus demontiert die überlieferte Morallehre der Kirche auch dadurch, daß er neue „Sünden“ einführt wie jene, die uns die genannte illustre Runde am Donnerstag vor Augen führte: die Ökosünden, die die Menschen zu Ökosündern machen, ohne daß sie jedoch auf einen barmherzigen Gott hoffen dürfen.

Die Lösungsrezepte von Foer und Konsorten lassen erschaudern. Natürlich kam der Schriftsteller nicht in den Vatikan, um in die Mikrophone zu sagen, die Menschen sollten gefälligst weniger Kinder haben, andernfalls müsse das Gesetz eben nachhelfen. Er sprach über Dinge, die dem Gastgeber und dem Ohr der Medien schmeichelten. Immerhin hatte Franziskus bereits Jugendliche aufgefordert, weniger Schnitzel zu essen. Alle wirklich heiklen Themen, die der Heiligen Schrift und dem kirchlichen Lehramt offensichtlich widersprechen, blieben natürlich ausgeklammert.

Doch Foer und die Reichsten der Reichen, die sich im sogenannten Good Club zusammengefunden haben, wollen den demographischen Winter. Sie wollen Abtreibung und Verhütung. Und sie rechtfertigen das mit einem „hohen“ Ziel: mit der unaufschiebbaren Notwendigkeit, den Planeten „retten“ zu müssen.

Seit 1968, als die gleichen neomalthusianischen Kreise erstmals massiv öffentlich aktiv wurden, gilt eine große Familie als verpönt. Wer viele Kinder hat, müsse geistig und kulturell minderbemittelt, zwangsläufig arm oder unverschämt reich sein. Im Vatikan von Papst Franziskus scheint man es nicht viel anders zu sehen. Wer viele Kinder habe, lese Humanae vitae auf „fundamentalistische“ Weise und beides seien typische Erscheinungen rückwärtsgewandter konservativer Kreise.

Da die Umerziehung, begleitet von der Legalisierung künstlicher Verhütungsmittel und der Abtreibung, da das alles noch nicht reichte, um die Menschheit auf das gewünschte Maß zusammenzustutzen, offensichtlich vor allem die weißen Menschen, wurde nun die „Öko-Sünde“ eingeführt. Viele Kinder zu haben, bedeute die Umwelt zu verschmutzen und den ohnehin schon „kranken“ Planeten vollends zu zerstören. Kinder bedeuten mehr Treibhausgasemissionen und weniger Ressourcen. Das ist seit Jahren der Tenor bei den ununterbrochen tagenden Klimakonferenzen und es ist der Tenor in Foers Büchern, der in diesen Kreisen ein gerngesehener Barde ihres Narrativs ist.

Nun aber ist die Kirche mit an Bord auf dem Schiff der Klimareligion. Nicht etwa, daß jene, die im Hintergrund die Fäden ziehen, an diese Religion glauben würden. Sie haben aber die Bedeutung des religiösen Bedürfnisses im Menschen erkannt und machen es sich zunutze. Möglich wird das besonders dort, wo die wirkliche Religion aufgegeben wurde oder verlorenging. Das Vakuum verlangt danach, ausgefüllt zu werden, und genau dieses zwangsläufige Bedürfnis wird eigennützig bedient.

Papst Franziskus hat die Kirche mit der Ökoreligion verbunden, besser gesagt, er hat sie dieser unterworfen. Kinder verbrauchen Sauerstoff, erzeugen Abfall, brauchen mehr Strom, Energie, in Zukunft auch ein Auto… Kinder bekommen ist eine Ökosünde, die sich moralisch mit dem „hohen“ und unaufschiebbaren Ziel, den Planeten zu retten, nicht vereinbaren lasse.

Da bleibt nichts übrig von der sich stets erneuernden Liebe Gottes zu den Menschen jedesmal, wenn ein Mann und eine Frau als Paar im Zeugungsakt an einem Schöpfungsakt Gottes mitwirken.

Die Dubia der Kardinäle, die am Vorabend zum Synodenbeginn veröffentlicht wurden, sollten noch einen sechsten Zweifel umfassen, der die Frage nach der Fortpflanzung des Menschengeschlechts betrifft, und wie es das kirchliche Lehramt damit hält.

Zumindest indirekt haben die Dubia-Kardinäle die Frage allerdings angesprochen, indem sie nach der Legitimität von Segnungen homosexueller Paare fragen. Es ist klar, daß für die Klimareligion homosexuelle Partnerschaften „ökologischer“ sind, da sie sich a priori von der Kinderzeugung verabschieden, zu der sie aus sich selbst heraus nicht imstande sind. Homo-Paare sind aber besser für die „Rettung des Planeten“ als Hetero-Familien. Da fehlt nur noch die katharische Verdrehung, daß Kinderzeugung quasi „des Teufels“ sei.

Neubauer nützte die ihr von Santa Marta gebotene Bühne, um im Anschluß über eine „Kriminalisierung“ der „Klimaaktivisten“ (was immer das auch sein soll) zu klagen, während Papst Franziskus alle tadelte, der die „Klimakrise“ kleinzureden versuche.

Die Wirklichkeit aber ist: Wir haben keinen Klimanotstand, wie manche irrlichtern, sondern einen Geburtennotstand.

So bleibt die beklemmende Frage, was der Vatikan mit der Einladung so kirchenferner Gestalten als „Zeugen“ für das Öko-Schreiben Laudate Deum beabsichtigte. Laudate Deum? Wer von den eingeladenen „Großen“ der Öko-Szene, die Santa Marta so zu gefallen scheinen, lobt Gott in seinem Handeln?

Quelle: katholisches.info

NEWS: Juden wurden festgenommen

Der vatikanische Außenminister Msgr. Paul Gallagher wird im November nach Israel reisen. Dies berichtete die israelische Tageszeitung Jediot Achronot. Auslöser ist das jüngste Video, das weltweit für Aufsehen sorgte, auf dem ultraorthodoxe Juden zu sehen sind, die ausspucken, als sie auf der Via Dolorosa christlichen Pilgern mit einem Kreuz begegnen.

Zunächst hatte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu das Verhalten der ultraorthodoxen Juden mit deutlichen Worten verurteilt. In der Nacht auf Donnerstag kontaktierte Israels Außenminister Eli Cohen seinen vatikanischen Amtskollegen und es wurde Gallaghers Israel-Besuch vereinbart, um die Heiligen Stätten der Christenheit aufzusuchen.

Cohen betonte gegenüber seinem vatikanischen Amtskollegen, daß Israel der Religionsfreiheit verpflichtet sei und diese für alle Religionen und deren Mitglieder garantiere. Die Vorfälle würden nicht die jüdischen Werte widerspiegeln.

Cohen hob auch die Kardinalskreierung des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem Pierbattista Pizzaballa OFM hervor, die am vergangenen Samstag in Rom stattgefunden hatte. Der italienische Franziskaner Pizzaballa war, bevor ihn Papst Franziskus zum Lateinischen Patriarchen ernannte, Kustos der Franziskanerkustodie des Heiligen Landes, der die Heiligen Stätten anvertraut sind.

Cohen informierte den Vatikan, daß von Israels Polizeichef Generalleutnant Yaakov Shabtai Anweisung an die Polizei erteilt wurde, Angriffen gegen Religionsvertreter und Gebetsstätten besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Shabtai hatte in den vergangenen Monaten persönlich mehrere Kirchen in Jerusalem und Haifa aufgesucht und mit den dortigen christlichen Vertretern gesprochen.

In Israel wird betont, daß es sich bei der demonstrativ gezeigten Abneigung ultraorthodoxer Kreise gegen das Kreuz, gegen Christen und christliche Orte um ein „neues Phänomen“ handle. Die Aufmerksamkeit, die solche Vorfälle weltweit nicht nur unter Christen finden, werden von der israelischen Staatsführung als Schaden für das Ansehen des Landes wahrgenommen. Das israelische Strafrecht ermöglicht die Ahndung solcher Taten mit einem Strafmaß von bis zu zwei Jahren Haft, wenn Aggressionen gegen eine Person aus religiösen Motiven erfolgen.

Nach dem jüngsten Vorfall auf der Via Dolorosa wurden am Mittwoch, durch eine eigens gebildete Polizeieinheit, fünf jüdische Tatverdächtige festgenommen.

Quelle: katholisches.info

Nachrichtensendung vom 06.10.2023

Em. Weihbischof Eleganti unterstützt Dubia

Kardinal Zeh kritisiert Synode

Mittwochskolumne 04.10.2023

Medjugorje

Bern (novaradio.ch): Am 4. Oktober feiert die Kirche den Heiligen Franz von Assisi, den ich sehr verehre. Am 5. Oktober feiert die Kirche die polnische Ordensschwester Faustyna, die der Welt die übergrosse Barmherzigkeit Gottes verkündete. Auch für Schwester Faustyna habe ich eine grosse Verehrung. Ich möchte heute aber über einen Ort in Bosnien und Herzegowina schreiben, in dem ich zurzeit bin. Medjugorje ist ein Wallfahrtsort, an dem einige einfache Kinder vor über 40 Jahren die Muttergottes gesehen haben wollen. Das Urteil der Kirche über Medjugorje steht noch aus. Persönlich bin ich ein Katholik, der sehr rational denkt. Ich glaube an Wunder, ich glaube auch daran, dass Gott sich auch heute noch Menschen offenbart, aber mein Glaube hängt nicht an Wundern. Auch hängt mein Glaube nicht daran, ob nun diese Kinder in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts Maria gesehen haben oder nicht.

Unabhängig von der Frage, ob sich die Muttergottes in Medjugorje gezeigt hat oder nicht, ist der Wallfahrtsort sehr beeindruckend. Tausende von Menschen aus aller Welt sind hier. Die Eucharistie wird täglich mehrmals gefeiert. Priester aus der ganzen Welt, die privat oder mit Gruppen kommen, nehmen Tausenden Menschen täglich die Beichte ab. Es ist so beeindruckend, dass man es mit Worten nicht schildern kann. Beim Rosenkranzgebet hört man alle Sprachen. Man fühlt hier, dass die Kirche eine Weltkirche ist, zu der alle Nationen dieser Welt gehören. Man schreibt heutzutage so viel Schlechtes über die Kirche. Oft hat man das Gefühl, die Kirche habe keine Zukunft. Hier in Medjugorje zeigt Gott, dass er seiner Kirche eine grosse Zukunft zutraut. Gestern haben wir ebenfalls die Gemeinschaft Cenacolo besucht. Dort sind Menschen, die gemeinsam im Sinne des Evangeliums leben. Oft hatten die Menschen persönliche Probleme, die sie dazu bewogen, der Gemeinschaft beizutreten. Es ist unglaublich beeindruckend, die Lebenszeugnisse der Mitglieder der Gemeinschaft zu hören. Mit grosser Freude berichten sie, wie Gott ihr Leben geändert hat. Dabei handelt es sich – was wirklich sehr bemerkenswert ist – nicht nur um Menschen, die durch Alkohol oder Drogen ihr Leben zerstört haben, sondern auch um Menschen, die erfolgreich waren, jedoch eine innere Leere verspürten. Dies ist die Botschaft, die hier in Medjugorje immer wieder betont wird. Ohne Gott zu leben, führt in die Irre. Ohne Gott zu leben, führt in die Sinnlosigkeit. Es spielt keine Rolle, ob man daran glaubt, dass in Medjugorje die Muttergottes erschienen ist oder nicht. Persönlich glaube ich daran. Wichtig sind die grossen Früchte dieses Wallfahrtsortes. Hier zeigt sich, wie gross der katholische Glaube ist und wie Gott an seine Kirche glaubt. Seien wir daher nicht pessimistisch, sondern schauen wir voller Vertrauen in die Zukunft. DR

NEWS: Papst antwortet auf Dubia

Die „dubia“ (lat., Zweifel) betreffen die Auslegung der göttlichen Offenbarung, die Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften, die Synodalität als konstitutive Dimension der Kirche, die Priesterweihe von Frauen und die Reue als notwendige Voraussetzung für die sakramentale Absolution.

Anders als bei einer früheren Gelegenheit, als ihm ebenfalls mehrere Kardinäle eine Reihe von „dubia“ zukommen ließen, hat Papst Franziskus diesmal geantwortet. Formuliert wurden die „dubia“ von den Kardinälen Walter Brandmüller und Raymond Leo Burke – mit Unterstützung von drei weiteren Kardinälen, nämlich Juan Sandoval Íñiguez, Robert Sarah und Joseph Zen Ze-kiun.

Die fünf Kardinäle haben dem Papst ihre „dubia“ im vergangenen Juli zukommen lassen. Die Fragen der Kardinäle auf Italienisch und die Antworten des Papstes in seiner Muttersprache Spanisch wurden an diesem Montag auf der Internetseite des vatikanischen Dikasteriums für die Glaubenslehre veröffentlicht.

Hier finden Sie eine erste Arbeitsübersetzung der Fragen und Antworten. 

Fünf Fragen und Antworten

1) Zweifel an der Behauptung, dass die göttliche Offenbarung angesichts der aktuellen kulturellen und anthropologischen Veränderungen neu interpretiert werden muss.

Die Äußerungen einiger Bischöfe, die weder korrigiert noch zurückgenommen wurden, haben die Frage aufgeworfen, ob die göttliche Offenbarung in der Kirche gemäß den kulturellen Veränderungen unserer Zeit und gemäß der neuen anthropologischen Sichtweise, die diese Veränderungen fördern, neu interpretiert werden sollte; oder ob die göttliche Offenbarung für immer verbindlich und unveränderlich … ist, gemäß den Worten des Zweiten Vatikanischen Konzils, dass Gott, der offenbart, „der Gehorsam des Glaubens“ gebührt (Dei Verbum 5); dass das, was zum Heil aller geoffenbart wird, „für immer unversehrt“ und lebendig bleiben und „an alle Generationen weitergegeben“ werden muss (7), und dass der Fortschritt im Verstehen keine Veränderung der Wahrheit der Dinge und Worte mit sich bringt, weil der Glaube „ein für alle Mal offenbart“ wurde (8), und das Lehramt dem Wort Gottes nicht überlegen ist, sondern nur das lehrt, was offenbart worden ist (10).

Die Antwort von Papst Franziskus

Liebe Brüder, obwohl es nicht immer ratsam erscheint, an mich gerichtete Fragen direkt zu beantworten, und es auch unmöglich wäre, sie alle zu beantworten, hielt ich es in diesem Fall angesichts der Nähe der Synode doch für angebracht, dies zu tun.

„Die Kirche wächst auch in ihrem Verständnis dessen, was sie selbst in ihrem Lehramt bekräftigt hat“

Antwort auf die erste Frage

(a) Die Antwort hängt von der Bedeutung ab, die Sie den Worten „neu interpretieren“ beilegen. Wenn es im Sinne von „besser auslegen“ verstanden wird, ist der Ausdruck gültig. In diesem Sinne hat das Zweite Vatikanische Konzil bekräftigt, dass es notwendig ist, dass durch die Arbeit der Exegeten – und ich möchte hinzufügen, der Theologen allgemein – „das Urteil der Kirche reift“ (Dei Verbum, 12).

b) Wenn es also stimmt, dass die göttliche Offenbarung unveränderlich und immer verbindlich ist, muss die Kirche demütig sein und anerkennen, dass sie ihren unergründlichen Reichtum nie ausschöpft und in ihrem Verständnis wachsen muss.

c) Folglich wächst sie auch in ihrem Verständnis dessen, was sie selbst in ihrem Lehramt bekräftigt hat.

d) Die kulturellen Veränderungen und die neuen Herausforderungen der Geschichte verändern die Offenbarung nicht, sondern können uns anregen, bestimmte Aspekte ihres überfließenden Reichtums besser zum Ausdruck zu bringen.

e) Es ist unvermeidlich, dass dies zu einem besseren Ausdruck einiger früherer Aussagen des Lehramtes führen kann, und das ist im Laufe der Geschichte auch geschehen.

f) Einerseits ist es wahr, dass das Lehramt dem Wort Gottes nicht überlegen ist; aber es ist gleichermaßen wahr, dass sowohl die Texte der Schrift als auch die Zeugnisse der Tradition einer Auslegung bedürfen, die es erlaubt, ihren bleibenden Gehalt von kulturellen Prägungen zu unterscheiden. Dies zeigt sich zum Beispiel in biblischen Texten (wie Exodus 21,20-21) und in einigen lehramtlichen Interventionen, die die Sklaverei tolerierten (vgl. Nikolaus V., Bulle Dum Diversas, 1452). Dies ist kein nebensächliches Argument, da es in engem Zusammenhang mit der immerwährenden Wahrheit der unveräußerlichen Würde der menschlichen Person steht. Diese Texte bedürfen der Auslegung. Dasselbe gilt für einige neutestamentliche Erwägungen über Frauen (1. Korinther 11, 3-10; 1. Timotheus 2, 11-14) und andere Texte der Heiligen Schrift und Zeugnisse der Tradition, die nicht in ihrer heutigen Form wiederholt werden können.

g) Es ist wichtig zu betonen, dass das, was sich nicht ändern kann, das ist, was „zum Heil aller“ geoffenbart wurde (Dei Verbum, 7). Daher muss die Kirche ständig unterscheiden, was für das Heil wesentlich ist und was hingegen sekundär oder weniger direkt mit diesem Ziel verbunden ist. Ich möchte daran erinnern, dass der heilige Thomas von Aquin sagte: „Je mehr man zu den Einzelheiten hinabsteigt, desto mehr nimmt die Unbestimmtheit zu“ (Summa Theologiae 1-1 1, q. 94, art. 4).

h) Schließlich kann eine einzelne Formulierung einer Wahrheit niemals richtig verstanden werden, wenn sie isoliert, losgelöst von dem reichen und harmonischen Kontext der gesamten Offenbarung, dargestellt wird. Die „Hierarchie der Wahrheiten“ impliziert auch, dass jede Wahrheit in einen angemessenen Zusammenhang mit zentraleren Wahrheiten und mit der Lehre der Kirche als Ganzes gestellt wird. Dies kann schließlich zu verschiedenen Arten der Darlegung ein und derselben Lehre führen, auch wenn „denjenigen, die sich eine monolithische, von allen ohne Nuancierungen verteidigte Lehre erträumen, das als Unvollkommenheit und Zersplitterung erscheinen mag. Doch in Wirklichkeit hilft diese Vielfalt, die verschiedenen Aspekte des unerschöpflichen Reichtums des Evangeliums besser zu zeigen und zu entwickeln“ (Evangelii gaudium, 40). Jede theologische Strömung hat ihre Risiken, aber auch ihre Chancen.

„Entscheidungen, die unter bestimmten Umständen Teil der pastoralen Klugheit sein können, müssen nicht notwendig zur Norm werden“

2) Zweifel an der Behauptung, die weit verbreitete Praxis der Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften stimme mit der Offenbarung und dem Lehramt überein (KKK 2357).

Nach der in der Heiligen Schrift bezeugten göttlichen Offenbarung, die die Kirche „im göttlichen Auftrag und mit Hilfe des Heiligen Geistes fromm anhört, heilig bewahrt und treu auslegt“ (Dei Verbum IO) (verhält es sich folgendermaßen): „Im Anfang“ erschuf Gott den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn. Männlich und weiblich erschuf er sie. Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch (vgl. Gen l, 27-28), wobei der Apostel Paulus lehrt, dass die Leugnung der geschlechtlichen Verschiedenheit eine Folge der Leugnung des Schöpfers ist (Röm l, 24-32). Frage: Kann die Kirche von diesem „Prinzip“ abweichen, indem sie es im Gegensatz zu dem, was Veritatis splendor 103 lehrt, als ein bloßes Ideal betrachtet und objektiv sündige Situationen wie gleichgeschlechtliche Partnerschaften als „mögliches Gut“ akzeptiert, ohne die geoffenbarte Lehre zu verletzen?

Antwort von Papst Franziskus auf die zweite Frage

a) Die Kirche hat eine sehr klare Vorstellung von der Ehe: eine exklusive, stabile und unauflösliche Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau, die von Natur aus offen für die Zeugung von Kindern ist. Nur diese Verbindung kann als „Ehe“ bezeichnet werden. Andere Formen der Verbindung verwirklichen sie nur „teilweise und in analoger Weise“ (Amoris laetitia 292), so dass sie streng genommen nicht als „Ehe“ bezeichnet werden können.

b) Es ist nicht nur eine Frage der Benennung, sondern die Wirklichkeit, die wir Ehe nennen, hat eine einzigartige wesentliche Beschaffenheit, die einen exklusiven Namen erfordert, der auf andere Wirklichkeiten nicht anwendbar ist. Sie ist zweifellos viel mehr als ein bloßes „Ideal“.

c) Aus diesem Grund vermeidet die Kirche jede Art von Ritus oder Sakramentale, die dieser Überzeugung widersprechen und den Anschein erwecken könnte, dass etwas, was nicht der Fall ist, als Ehe anerkannt wird.

d) In unserer Beziehung zu den Menschen dürfen wir jedoch die pastorale Liebe nicht vernachlässigen, die alle unsere Entscheidungen und Haltungen durchdringen muss. Die Verteidigung der objektiven Wahrheit ist nicht der einzige Ausdruck dieser Nächstenliebe, die auch aus Freundlichkeit, Geduld, Verständnis, Zärtlichkeit und Ermutigung besteht. Deshalb dürfen wir keine Richter sein, die nur verneinen, ablehnen und ausgrenzen.

e) Dementsprechend muss die pastorale Klugheit richtig einschätzen, ob es Formen der Segnung gibt, die von einer oder mehreren Personen erbeten werden und die nicht eine falsche Vorstellung von der Ehe vermitteln. Denn wenn man um einen Segen bittet, drückt man eine Bitte um Hilfe von Gott aus, eine Bitte, besser leben zu können, ein Vertrauen auf einen Vater, der uns helfen kann, besser zu leben.

f) Auch wenn es Situationen gibt, die aus objektiver Sicht moralisch nicht annehmbar sind, verlangt andererseits dieselbe pastorale Nächstenliebe von uns, andere Menschen, deren Schuld oder Verantwortung durch verschiedene Faktoren, die die subjektive Zurechenbarkeit beeinflussen, gemildert werden kann, nicht einfach als „Sünder“ zu behandeln (vgl. Johannes Paul II., Reconciliatio et Paenitentia, 17).

g) Entscheidungen, die unter bestimmten Umständen Teil der pastoralen Klugheit sein können, müssen nicht notwendig zur Norm werden. Das heißt, es ist nicht angebracht, dass eine Diözese, eine Bischofskonferenz oder irgendeine andere kirchliche Struktur auf Dauer und offiziell Verfahren oder Riten für alle möglichen Angelegenheiten genehmigt, denn alles, „was Teil einer praktischen Unterscheidung angesichts einer bestimmten Situation ist, kann nicht zur Norm erhoben werden“, weil dies „zu einer unerträglichen Kasuistik führen würde“ (Amoris laetitia 304). Das Kirchenrecht soll und kann nicht alles abdecken, und auch die Bischofskonferenzen mit ihren verschiedenen Dokumenten und Protokollen können dies nicht tun, da das Leben der Kirche durch viele Kanäle neben den normativen fließt.

„Dass die Kirche Gemeinschaft ist, impliziert notwendigerweise eine reale Beteiligung“

3) Zweifel an der Behauptung, die Synodalität sei eine „konstitutive Dimension der Kirche“ (Const.Ap. Episcopalis Communio 6), so dass die Kirche von Natur aus synodal sei.

In Anbetracht der Tatsache, dass die Bischofssynode nicht das Bischofskollegium vertritt, sondern lediglich ein beratendes Organ des Papstes ist, da die Bischöfe als Zeugen des Glaubens ihr Bekenntnis der Wahrheit nicht delegieren können, wird gefragt, ob die Synodalität wirklich das oberste regulative Kriterium der ständigen Leitung der Kirche sein kann, ohne ihre von ihrem Gründer gewollte konstitutive Struktur zu verfälschen, wonach die höchste und volle Autorität der Kirche sowohl vom Papst kraft seines Amtes als auch vom Bischofskollegium zusammen mit seinem Oberhaupt, dem Papst, ausgeübt wird (Lumen Gentium 22).

Die Antwort von Papst Franziskus auf die dritte Frage

a) Obwohl Sie anerkennen, dass die höchste und volle Autorität der Kirche sowohl vom Papst kraft seines Amtes als auch vom Bischofskollegium zusammen mit seinem Oberhaupt, dem Papst, ausgeübt wird (vgl. Lumen Gentium, 22), bringen Sie mit diesen Fragen selbst Ihr Bedürfnis zum Ausdruck, sich zu beteiligen, Ihre Meinung frei zu äußern und mitzuarbeiten, und bitten so um eine Form der „Synodalität“ bei der Ausübung meines Amtes.

b) Die Kirche ist ein „Mysterium missionarischer Gemeinschaft“, aber diese Gemeinschaft ist nicht nur affektiv oder ätherisch, sondern impliziert notwendigerweise eine reale Beteiligung: Nicht nur die Hierarchie, sondern das ganze Volk Gottes sollte sich auf unterschiedliche Weise und auf verschiedenen Ebenen Gehör verschaffen und sich als Teil des Weges der Kirche fühlen. In diesem Sinne können wir sagen, dass die Synodalität als Stil und Dynamik eine wesentliche Dimension des Lebens der Kirche ist. Der heilige Johannes Paul II. hat in Novo millennio ineunte sehr schöne Worte darüber gefunden.

c) Es ist etwas ganz anderes, eine bestimmte synodale Methodik, so wie sie einer Gruppe passt, zu sakralisieren oder aufzuzwingen, sie zur Norm und zum obligatorischen Weg für alle zu machen, denn dies würde nur dazu führen, den synodalen Weg „einzufrieren“ und die unterschiedlichen Charakteristika der verschiedenen Teilkirchen und den vielfältigen Reichtum der Universalkirche zu ignorieren.

„Es handelt sich nicht um eine dogmatische Definition“

4) Zweifel angesichts der Tatsache, dass Hirten und Theologen die These unterstützen, nach der „die Theologie der Kirche sich geändert hat“ und daher die Priesterweihe auch Frauen gespendet werden kann.

Nach den weder korrigierten noch zurückgenommenen Äußerungen einiger Prälaten, mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil hätten sich die Theologie der Kirche und die Bedeutung der Messe verändert, stellt sich die Frage, ob das Wort des Zweiten Vatikanischen Konzils noch gültig ist, wonach „das allgemeine Priestertum der Gläubigen und das Amtspriestertum sich wesentlich und nicht nur dem Grade nach unterscheiden“ (Lumen Gentium IO) und dass die Priester kraft der „heiligen Vollmacht des ‚ordo‘, das Opfer darzubringen und Sünden zu vergeben“ (Presbyterorum Ordinis 2), im Namen und in der Person Christi, des (göttlichen) Vermittlers, handeln, durch den das geistliche Opfer der Gläubigen vervollkommnet wird? Gefragt wird außerdem, ob die Lehre des Apostolischen Schreibens Ordinatio Sacerdotalis des heiligen Johannes Paul II., die als endgültig festzuhaltende Wahrheit die Unmöglichkeit lehrt, Frauen die Priesterweihe zu erteilen, noch gültig ist, so dass diese Lehre nicht mehr einer Änderung oder freien Diskussion durch Hirten oder Theologen unterliegt.

Die Antwort von Papst Franziskus auf die vierte Frage

a) „Das allgemeine Priestertum der Gläubigen und das Amtspriestertum unterscheiden sich wesentlich“ (Lumen gentium, 10). Es ist nicht angebracht, mit einem graduellen Unterschied zu argumentieren, denn das impliziert, dass das allgemeine Priestertum der Gläubigen als etwas „Zweitklassiges“ oder von geringerem Wert („ein niedrigerer Grad“) angesehen wird. Beide Formen des Priestertums erhellen und stützen sich gegenseitig.

b) Als der heilige Johannes Paul II. lehrte, es müsse „endgültig“ festgestellt werden, dass es unmöglich sei, Frauen die Priesterweihe zu erteilen, hat er keineswegs Frauen diskriminiert und den Männern die höchste Macht verliehen. Johannes Paul II. hat nämlich auch andere Dinge bekräftigt. Zum Beispiel, dass wir, wenn wir von priesterlicher Macht sprechen, uns in der Sphäre der Funktion befinden, nicht in der der Würde und der Heiligkeit (vgl. Johannes Paul II., Christifideles Laici, 51). Das sind Worte, die wir noch nicht ausreichend verinnerlicht haben. Er hat auch klar bekräftigt, dass, obwohl nur der Priester der Eucharistie vorsteht, die Aufgaben „nicht zu einer Überlegenheit der einen über die anderen führen“ (Johannes Paul II., Christifideles laici, Fußnote 190; vgl. Kongregation für die Glaubenslehre, Erklärung Inter Insigniores, VI). Er bekräftigte auch, dass die priesterliche Funktion, wenn sie „hierarchisch“ ist, nicht als eine Form der Herrschaft verstanden werden darf, sondern „ganz auf die Heiligkeit der Glieder Christi ausgerichtet ist“ (Johannes Paul II., Mulieris dignitatem, 27). Wenn dies nicht verstanden wird und die praktischen Konsequenzen dieser Unterscheidungen nicht gezogen werden, wird es schwer zu akzeptieren sein, dass das Priestertum nur Männern vorbehalten ist, und wir werden nicht in der Lage sein, die Rechte der Frauen oder die Notwendigkeit anzuerkennen, dass sie auf unterschiedliche Weise an der Leitung der Kirche teilnehmen.

c) Andererseits erkennen wir der Genauigkeit halber an, dass eine klare und verbindliche Doktrin über die genaue Natur einer „endgültigen Erklärung“ noch nicht vollständig entwickelt worden ist. Es handelt sich nicht um eine dogmatische Definition, obgleich sie von allen akzeptiert werden muss. Niemand darf ihr öffentlich widersprechen, und doch kann sie Gegenstand von Untersuchungen sein, wie im Fall der Gültigkeit von Weihen in der Anglikanischen Gemeinschaft.

„Es gibt viele Möglichkeiten, Reue auszudrücken“

5) Zweifel angesichts der Aussage „Vergebung ist ein Menschenrecht“ und des Beharrens des Heiligen Vaters auf der Verpflichtung, jedem und immer die Absolution zu erteilen, so dass die Reue keine notwendige Bedingung für die sakramentale Lossprechung wäre.

Gefragt wird, ob die Lehre des Konzils von Trient noch in Kraft ist, nach der für die Gültigkeit der sakramentalen Beichte die Reue des Beichtenden notwendig ist, die darin besteht, die begangene Sünde zu verabscheuen und nicht mehr sündigen zu wollen (Session XIV, Kapitel IV: DH 1676), so dass der Priester die Lossprechung aufschieben muss, wenn klar ist, dass diese Bedingung nicht erfüllt ist.

Die Antwort von Papst Franziskus auf die fünfte Frage

a) Reue ist notwendig für die Gültigkeit der sakramentalen Absolution und setzt die Absicht voraus, nicht wieder zu sündigen. Aber hier gilt keine Mathematik, und ich möchte Sie noch einmal daran erinnern, dass der Beichtstuhl keine Zollstation ist. Wir sind nicht die Herren, sondern wir sind demütige Verwalter der Sakramente, die die Gläubigen nähren, denn diese Gaben des Herrn sind keine Reliquien, die man hüten muss, sondern Hilfen des Heiligen Geistes für das Leben der Menschen.

b) Es gibt viele Möglichkeiten, Reue auszudrücken. Bei Menschen mit einem sehr verletzten Selbstwertgefühl ist das Schuldbekenntnis oft eine grausame Folter, aber der bloße Akt, zur Beichte zu gehen, ist ein symbolischer Ausdruck der Reue und der Bitte um göttliche Hilfe.

c) Ich möchte auch daran erinnern, dass „es uns manchmal viel kostet, der bedingungslosen Liebe Gottes in der Seelsorge Raum zu geben“ (Amoris laetitia 311), aber das sollten wir lernen. In Anlehnung an Johannes Paul II. vertrete ich die Ansicht, dass wir von den Gläubigen keine zu präzisen und bestimmten Korrekturabsichten verlangen sollten, die schließlich abstrakt oder sogar narzisstisch würden, aber selbst die Vorhersehbarkeit eines neuen Falls „untergräbt nicht die Echtheit der Absicht“ (Johannes Paul II., Brief an Card. William W. Baum und die Teilnehmer am Jahreskurs der Apostolischen Pönitentiarie, 22. März 1996, 5).

d) Schließlich muss klar sein, dass alle Bedingungen, die üblicherweise bei einer Beichte aufgestellt werden, im Allgemeinen nicht anwendbar sind, wenn sich die Person in einer Situation der Agonie befindet oder wenn ihre geistigen und psychischen Fähigkeiten sehr eingeschränkt sind.

(vatican news – sk)
 

Einkehrtag in Zürich

Zum Einkehrtag am Sonntag, 22. Oktober 2023, wird es diesmal eine Kinderbetreuung geben. Franziska Brem wird mit anderen Helfern gemeinsam mit den Kindern Rosenkränze basteln, damit die Eltern ungestört den Vorträgen lauschen können.

Das Sakrament der Buße

– Wie geht gut beichten? –

13.30 Uhr        erster Vortrag von P. Martin Ramm im großen Saal der Pfarrei Herz Jesu

(Schwamendingenstrasse 55 – Parkplätze sind in der blauen Zone vorhanden)

16.00 Uhr        eucharistische Anbetung, Rosenkranz, Beichtgelegenheit

17.00 Uhr        feierliche heilige Messe

Für zu betreuende Kinder (und mitgebrachte Kuchen😉) bitten wir um Anmeldung: p.ramm@fssp.ch

NEWS: Dubium an Papst Franziskus

Da die 5 Kardinäle auf den Brief eine verwässerte Antwort erhalten haben, senden sie ein Dubium an Papst Franziskus.

Folgendes haben sie geschrieben:

D U B I A
1
Dubium über die Behauptung, dass die göttliche Offenbarung entsprechend den
aktuellen kulturellen und anthropologischen Veränderungen neu interpretiert werden sollte.
Nach den Äußerungen einiger Bischöfe, die weder korrigiert noch zurückgenommen wurden, stellt sich die Frage, ob die göttliche Offenbarung in der Kirche gemäß den kulturellen Veränderungen unserer Zeit und gemäß der neuen anthropologischen Sichtweise, die diese Veränderungen fördern, neu interpretiert werden sollte; oder ob die göttliche Offenbarung für immer verbindlich, unveränderlich und ihr daher nicht zu widersprechen ist, gemäß dem Diktat des Zweiten Vatikanischen Konzils, dass Gott, der offenbart, „der Gehorsam des Glaubens“ gebührt (Dei Verbum 5); dass das, was zum Heil aller geoffenbart wird, „für immer unversehrt“ und lebendig bleiben und „an alle Generationen weitergegeben“ werden muss (7), und dass der Fortschritt des Verstehens keine Veränderung der Wahrheit der Dinge und Worte mit sich bringt, weil der Glaube „ein für alle Mal weitergegeben“ wurde (8), und das Lehramt nicht über dem Wort Gottes steht, sondern nur lehrt, was weitergegeben wurde (10).
2
Dubium über die Behauptung, dass die weit verbreitete Praxis der Segnung
gleichgeschlechtlicher Partnerschaften mit der Offenbarung und dem Lehramt übereinstimmt (KKK 2357).
Nach der in der Heiligen Schrift bezeugten göttlichen Offenbarung, die die Kirche „aus göttlichem Auftrag und mit dem Beistand des Heiligen Geistes voll Ehrfurcht hört, heilig bewahrt und treu auslegt“ (Dei Verbum 10): „Im Anfang“ schuf Gott den Menschen zu seinem Bilde, männlich und weiblich schuf er sie und segnete sie, damit sie fruchtbar seien (vgl. Gen 1,27-28), wobei der Apostel Paulus lehrt, dass die Leugnung der geschlechtlichen Verschiedenheit die Folge der Leugnung des Schöpfers ist (Röm 1,24-32). Es stellt sich die Frage: Kann die Kirche von diesem
Grundsatz“ abweichen, indem sie ihn im Gegensatz zu dem, was Veritatis
splendor 103 lehrt, als bloßes Ideal betrachtet und objektiv sündige Situationen wie gleichgeschlechtliche Partnerschaften als „mögliches Gut“ akzeptiert, ohne die geoffenbarte Lehre zu verletzen?
3
Dubium über die Behauptung, Synodalität sei eine „konstitutive Dimension der
Kirche“ (Const.Ap. Episcopalis Communio 6), so dass die Kirche von Natur aus synodal sei.
Da die Bischofssynode nicht das Bischofskollegium vertritt, sondern lediglich ein beratendes Organ des Papstes ist, da die Bischöfe als Zeugen des Glaubens ihr Bekenntnis zur Wahrheit nicht delegieren können, stellt sich die Frage, ob die Synodalität das oberste regulative Kriterium für die ständige Leitung der Kirche sein kann, ohne die von ihrem Gründer gewollte konstitutive Ordnung zu verfälschen, wonach die höchste und volle Autorität der Kirche sowohl vom Papst kraft seines Amtes als auch vom Bischofskollegium zusammen mit seinem Oberhaupt, dem Papst, ausgeübt wird (Lumen gentium 22).
4
Dubium über die Unterstützung von Seelsorgern und Theologen für die These, dass „die
Theologie der Kirche sich geändert hat“ und daher die Priesterweihe an Frauen verliehen werden kann.
Nach den weder korrigierten noch zurückgenommenen Äußerungen einiger Prälaten, mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil hätten sich die Theologie der Kirche und die Bedeutung der Messe verändert, stellt sich die Frage, ob das Diktat des Zweiten Vatikanischen Konzils noch gültig ist, wonach „das gemeinsame Priestertum der Gläubigen… und das Priestertum des Dienstes… [sich] unterscheiden (…) dem Wesen und nicht bloß dem Grade nach“ (Lumen Gentium 10) und die Priester die
heilige Weihevollmacht zur Darbringung des Opfers und zur Nachlassung der
Sünden“ besitzen (Presbyterorum Ordinis 2), und im Namen und in der Person Christi, des Mittlers, handeln, durch den das geistliche Opfer der Gläubigen vollendet wird? Es stellt sich auch die Frage, ob die Lehre des apostolischen Schreibens Ordinatio Sacerdotalis des hl. Johannes Paul II., die als endgültig festzuhaltende Wahrheit lehrt, dass es unmöglich ist, Frauen die Priesterweihe zu erteilen, noch gültig ist, so dass diese Lehre nicht mehr einer Änderung oder einer freien Diskussion durch die Hirten oder die Theologen unterliegt.
5
Dubium über die Aussage „Vergebung ist ein Menschenrecht“ und das Beharren des
Heiligen Vaters auf der Pflicht, jedem und immer die Absolution zu erteilen, so dass die Reue keine notwendige Bedingung für die sakramentale Absolution wäre.
Es stellt sich die Frage, ob die Lehre des Konzils von Trient noch in Kraft ist, wonach für die Gültigkeit der sakramentalen Beichte die Reue des Pönitenten erforderlich ist, die darin besteht, die begangene Sünde zu verabscheuen und nicht mehr sündigen zu wollen (Session XIV, Kapitel IV: DH 1676), so dass der Priester die Absolution aufschieben muss, wenn klar ist, dass diese Bedingung nicht erfüllt ist.

NEWS: 5 Kardinäle schreiben Brief an Papst

Es scheint wie ein Déjà-vu. 5 Kardinäle schreiben an Papst Franziskus einen Brief, um einige Fragen zu klären, bevor die Synodalität beginnt.

Hier der Brief:

An Seine Heiligkeit FRANCIS
Summus Pontifex Citta del Vaticano
Heiliger Vater,
Wir sind sehr dankbar für die Antworten, die Sie uns freundlicherweise zu geben wünschten. Wir möchten zunächst klarstellen, dass wir, wenn wir Ihnen diese Fragen gestellt haben, dies nicht aus Angst vor dem Dialog mit den Menschen unserer Zeit oder vor den Fragen, die sie uns über das Evangelium Christi stellen könnten, getan haben. In der Tat sind wir, wie Eure Heiligkeit, davon überzeugt, dass das Evangelium dem menschlichen Leben Fülle verleiht und auf jede unserer Fragen eine Antwort gibt. Die Sorge, die uns bewegt, ist eine andere: Wir sind besorgt darüber, dass es Hirten gibt, die an der Fähigkeit des Evangeliums zweifeln, die Herzen der Menschen zu verwandeln, und ihnen schließlich nicht mehr die gesunde Lehre, sondern „Lehren nach ihren eigenen Vorlieben“ (vgl. 2 Tim 4,3) vorschlagen. Es ist uns auch ein Anliegen zu verstehen, dass die Barmherzigkeit Gottes nicht darin besteht, unsere Sünden zuzudecken, sondern dass sie viel größer ist, indem sie uns befähigt, auf seine Liebe zu antworten, indem wir seine Gebote halten, das heißt, uns bekehren und an das Evangelium glauben (vgl. Mk 1,15).
Mit der gleichen Aufrichtigkeit, mit der sie uns geantwortet haben, müssen wir hinzufügen, dass Ihre Antworten die Zweifel, die wir geäußert hatten, nicht ausgeräumt, sondern eher noch vertieft haben. Wir sehen uns daher veranlasst, Eurer Heiligkeit, welche als Nachfolgerin des Petrus vom Herrn beauftragt ist, Eure Brüder im Glauben zu bestärken, diese Fragen erneut zu stellen und sie neu zu formulieren. Dies ist umso dringlicher angesichts der bevorstehenden Synode, die viele nutzen wollen, um die katholische Lehre in genau den Fragen zu leugnen, die unsere Zweifel betreffen. Wir stellen Dir daher unsere Fragen erneut, damit sie mit einem einfachen „Ja“ oder
„Nein“ beantwortet werden können.
1. Eure Heiligkeit besteht darauf, dass die Kirche ihr Verständnis des Glaubensgutes vertiefen
kann. Das ist in der Tat das, was Dei Verbum 8 lehrt und was zur katholischen Lehre gehört. Ihre Antwort erfasst jedoch nicht unser Anliegen. Viele Christen, darunter auch Priester und Theologen, argumentieren heute, dass die kulturellen und anthropologischen Veränderungen
unserer Zeit die Kirche dazu bringen sollten, das Gegenteil von dem zu lehren, was sie immer gelehrt hat. Dies betrifft wesentliche, nicht sekundäre Fragen unseres Heils, wie das Glaubensbekenntnis, die subjektiven Bedingungen für den Zugang zu den Sakramenten und die Einhaltung des Sittengesetzes. Wir wollen also unser Zweifel neu formulieren: Ist es der Kirche heute möglich, Lehren zu verbreiten, die im Widerspruch zu dem stehen, was sie früher in Fragen des Glaubens und der Moral gelehrt hat, sei es durch den Papst ex cathedra, sei es durch die Definitionen eines Ökumenischen Konzils oder durch das allgemeine Lehramt der über die ganze Welt verstreuten Bischöfe (vgl. Lumen Gentium 25)?
2. Eure Heiligkeit hat darauf bestanden, dass es keine Verwechslung zwischen der Ehe und
anderen Arten von Verbindungen sexueller Natur geben darf und dass daher jeder Ritus oder sakramentale Segen für gleichgeschlechtliche Paare, der zu einer solchen Verwechslung führen würde, vermieden werden sollte. Unsere Sorge ist jedoch eine andere: Wir sind besorgt, dass die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare in jedem Fall Verwirrung stiften könnte, nicht nur, weil sie analog zur Ehe erscheinen könnte, sondern auch, weil homosexuelle Handlungen praktisch als ein Gut oder zumindest als das mögliche Gut dargestellt würden, das Gott von den Menschen auf ihrem Weg zu ihm verlangt. Lassen Sie uns also unser Dubium neu formulieren: Ist es möglich, dass ein Priester unter bestimmten Umständen die Ehe zwischen homosexuellen Personen segnen und damit suggerieren könnte, dass homosexuelles Verhalten als solches nicht im Widerspruch zu Gottes Gesetz und dem Weg der Person zu Gott steht? In Verbindung mit diesem Zweifel muss ein weiterer aufgeworfen werden: Bleibt die vom universalen ordentlichen Lehramt vertretene Lehre gültig, dass jede sexuelle Handlung außerhalb der Ehe und insbesondere homosexuelle Handlungen eine objektiv schwere Sünde gegen das Gesetz Gottes darstellen, unabhängig von den Umständen, unter denen sie stattfinden, und von der Absicht, mit der sie vollzogen werden?
3. Sie haben darauf hingewiesen, dass die Kirche eine synodale Dimension hat, da alle, auch die
Laien, aufgerufen sind, daran teilzunehmen und ihre Stimme zu erheben. Unsere Schwierigkeit ist jedoch eine andere: Heute wird die künftige Synode zur „Synodalität“ so dargestellt, als ob sie in Gemeinschaft mit dem Papst die höchste Autorität der Kirche bilde. Die Bischofssynode ist jedoch ein beratendes Organ des Papstes; sie vertritt nicht das Bischofskollegium und kann weder die in ihr behandelten Fragen regeln noch Dekrete dazu erlassen, es sei denn, der Papst, der die Beschlüsse der Synode zu ratifizieren hat, hat ihr in bestimmten Fällen ausdrücklich eine Beratungsbefugnis erteilt (vgl. can. 343 C.I.C.). Dies ist insofern ein entscheidender Punkt, als die Nichtbeteiligung des Bischofskollegiums an Fragen, wie sie die nächste Synode zu erörtern beabsichtigt und die die eigentliche Verfassung der Kirche berühren, genau der Wurzel der
Synodalität zuwiderlaufen würde, die sie zu fördern vorgibt. Formulieren wir also unser Dubium neu: Wird die Bischofssynode, die in Rom stattfinden soll und der nur eine ausgewählte Vertretung von Hirten und Gläubigen angehört, in den lehrmäßigen oder pastoralen Fragen, zu denen sie sich äußern soll, die höchste Autorität der Kirche ausüben, die ausschließlich dem römischen Papst und, una cum capite suo, dem Bischofskollegium zukommt (vgl. can. 336 C.I.C.)?
4. In Ihrer Antwort haben Eure Heiligkeit klargestellt, dass die Entscheidung des heiligen Johannes
Paul II. in Ordinatio Sacerdotalis endgültig ist, und zu Recht hinzugefügt, dass es notwendig ist, das Priestertum nicht im Sinne der Macht, sondern im Sinne des Dienstes zu verstehen, um die Entscheidung unseres Herrn, die heiligen Weihen nur Männern vorzubehalten, richtig zu verstehen. Andererseits haben Sie im letzten Punkt Ihrer Antwort hinzugefügt, dass die Frage noch weiter erforscht werden kann. Wir sind besorgt, dass einige diese Aussage so interpretieren könnten, dass die Frage noch nicht endgültig entschieden ist. In der Tat bekräftigt der heilige Johannes Paul II. in Ordinatio Sacerdotalis, dass diese Lehre unfehlbar vom ordentlichen und universalen Lehramt gelehrt wurde und daher zum Glaubensgut gehört. Dies war die Antwort der Kongregation für die Glaubenslehre auf eine Anfrage bezüglich des apostolischen Schreibens, und diese Antwort wurde von Johannes Paul II. selbst bestätigt. Wir müssen daher unser Dubium neu formulieren: Könnte die Kirche in Zukunft die Möglichkeit haben, Frauen die Priesterweihe zu erteilen, und damit im Widerspruch dazu stehen, dass der ausschließliche Vorbehalt dieses Sakraments für getaufte Männer zum Wesen des Weihesakraments gehört, das die Kirche nicht ändern kann?
5. Schließlich haben Eure Heiligkeit die Lehre des Konzils von Trient bestätigt, wonach die
Gültigkeit der sakramentalen Absolution die Reue des Sünders voraussetzt, die den Entschluss einschließt, nicht mehr zu sündigen. Und Sie haben uns aufgefordert, nicht an der unendlichen Barmherzigkeit Gottes zu zweifeln. Wir möchten noch einmal betonen, dass unsere Frage nicht aus dem Zweifel an der Größe der Barmherzigkeit Gottes erwächst, sondern im Gegenteil aus dem Bewusstsein, dass diese Barmherzigkeit so groß ist, dass wir uns zu ihm bekehren, unsere Schuld bekennen und so leben können, wie er uns gelehrt hat. Einige könnten Ihre Antwort dahingehend interpretieren, dass die bloße Annäherung an die Beichte eine ausreichende Bedingung für den Erhalt der Absolution ist, da sie implizit das Bekenntnis der Sünden und die Reue einschließen könnte. Wir möchten daher unser Dubium neu formulieren: Kann ein Pönitent, der zwar eine Sünde zugibt, sich aber weigert, in irgendeiner Weise die Absicht zu bekunden, sie nicht wieder zu begehen, gültig die sakramentale Absolution empfangen?
Vatikanstadt, am 21. August 2023
Walter Card. BRANDMÜLLER Raymond Leo Card. BURKE Juan Card. SANDOVAL ÍÑIGUEZ Robert Card. SARAH
Joseph Kard. ZEN ZE-KIUN
p.c. Seine Eminenz Pater Luis Francisco Card. LADARIA FERRER, S.I.

Erklärung der Liturgie

Heute geht es um den aussenordentlichen Spender der Liturgie.

Der Weg: Teil 3

Sie hören die Punkte 21 – 31 aus dem Buch „Der Weg“, aus dem Kapitel Charakter.

PAX VOBIS vom 01.10.2023

Danas smo vam prestavili 2 sveca, izmedju informativni blok. Citali su Pero, Vera i Drazenka.

Nachrichtensendung vom 29.09.2023

EU und USA verraten die Christen

Hirtenbrief von Bischof Strickland

Mittwochskolumne vom 27.09.2023

Verrat am Evangelium

Bern (novaradio.ch): Letzten Sonntag gab Bischof Felix ein Interview in der NZZ. In diesem Interview sagte er, er sei gegen das Zölibat, für die Frauenordination und für die Änderung der kirchlichen Morallehre. Bischof Felix stellte damit alles infrage, was die Kirche ausmacht. Der Grund für dieses Interview ist die Tatsache, dass Bischof Felix in letzter Zeit öffentlich kritisiert wurde. Bischof Felix hat in den letzten Jahren alles gemacht, um möglichst keine Probleme mit den Medien zu bekommen. Nun, wo er angegriffen wird, versucht er alles, um seine Haut zu retten, indem er lieber das ganze Lehramt, zu dessen Bewahrung er geweiht wurde, zerstört, als sich schützend vor die Kirche zu stellen. Dies stellt einen Verrat am Evangelium dar.

Es ist wichtig, dass Katholiken diesem Beispiel nicht folgen, sondern mutig zur Kirche stehen. Momentan wird die Kirche von allen Seiten kritisiert. Es ist wichtig, dass man alles tut, um Missbräuche zu verhindern. Das Zölibat ist aber sicherlich nicht schuld an den Missbräuchen. Bei all den Berichterstattungen wird nie die Frage gestellt, weshalb es in Familien, Sportvereinen und der Schule so viele Missbräuche gibt. Dort ist es weder das Zölibat noch die fehlende Frauenquote, die den Missbrauch begünstigen. Genauso wenig ist es in der Kirche die Ehelosigkeit der Priester oder die Unmöglichkeit der Frauenordination, welche zum Missbrauch führen. Jeder Mensch trägt die Verantwortung für seine Taten. Die katholische Morallehre appelliert an das Gewissen jedes Menschen. Wenn die Kirche demontiert wird, wie es nun auch einige Bischöfe tun, wird dies nicht zu weniger Gewalt, weniger Missbrauch und weniger Schlechtem auf dieser Welt führen, sondern zu mehr. Genauso wie die Logik der Mathematik richtig bleibt, auch wenn Schüler immer wieder Fehler machen, bleibt die katholische Lehre richtig, auch wenn Laien und Priester immer wieder sündigen. Folgen wir daher nicht dem Beispiel des Bischofs von Basel, der lieber das Evangelium verrät, anstatt die Katholische Kirche mutig zu verteidigen. Folgen wir dem Beispiel aller Menschen, die treu zur Kirche stehen. Ich bin überzeugt, dass Gott all jene unterstützen wird, die in diesen Zeiten loyal bleiben. Loyal bedeutet nicht, alles schönzureden. Loyal bedeutet, Fehler zu benennen, die Kirche aber nicht zu zerstören, sondern aufzubauen. Das grösste Werk hierbei ist die Heiligung des eigenen Lebens. Wenn wir mit gutem Beispiel vorangehen und der kirchlichen Lehre treu sind, tragen wir zum Wachstum der Kirche bei. Fangen wir daher bei uns selbst an, die Kirche neu aufblühen zu lassen. DR

NEWS: Berner Katholiken möchten nicht mehr zahlen

1002 Fälle. 

510 Beschuldigte. 

921 Betroffene, darunter Kleinkinder und Säuglinge.

Forschende der Universität Zürich haben das alles aufgedeckt und in einem 136-seitigen Bericht zum sexuellen Missbrauch im Umfeld ebenjener römisch-katholischen Kirche festgehalten.

So steht die katholische Kirche da, erschüttert bis in ihre Grundfesten. Getroffen wurden sie alle, auch die Pfarreien im Bernbiet.

Noch ist es schwer abschätzbar, wie sich die vernichtenden Ergebnisse des vor zwei Wochen publizierten Papiers etwa auf die Mitgliederzahlen in der römisch-katholischen Kirche auswirken. Aber es gibt erste Anhaltspunkte einer Abkehr – und von Kollateralschäden.

Abschiedsbriefe in die Redaktion

«Es ist immer ein Indiz, wenn uns fehlgeleitete Austrittsschreiben erreichen», sagt Andreas Krummenacher. Der Mann ist kein Geistlicher, sondern Chefredaktor. Zusammen mit einem kleinen Team publiziert er das «Pfarrblatt», die Zeitung der römisch-katholischen Pfarreien im Kanton Bern. 

Die jüngste Ausgabe befasst sich fast ausschliesslich mit dem Missbrauchsskandal und mit seinen Opfern. Das Editorial endet mit einem Hinweis: «Lesen Sie diese Ausgabe dosiert. Sie ist harte Kost.» Es folgt Fundamentalkritik. Seite um Seite. An den Kirchenoberen und den Machtkartellen, denen sie vorstehen.

«Klar nehmen die Menschen den Bericht zum Anlass für einen Kirchenaustritt.»

Die Briefe, die seither täglich (wenn auch fälschlicherweise) bei Krummenacher auf dem Pult landen, sie sind ein Hinweis auf einen bevorstehenden Exodus. Krummenacher: «Klar nehmen die Menschen den Bericht zum Anlass für einen Kirchenaustritt.»

Bereits seit Jahren befindet sich die katholische Kirche in der Schweiz auf einem Popularitätstief: Mit mehr als 34’000 Personen erklärten 2021 so viele Katholikinnen und Katholiken wie noch nie den Austritt. 

Wohin die Kirchensteuer fliesst

Im Kanton Bern zählte die katholische Kirche Ende des vergangenen Jahres rund 150’000 Mitglieder. Ein beträchtlicher Teil von ihnen hat Wurzeln in Südeuropa. 

Gemäss Regula Furrer, Generalsekretärin der Landeskirche Kanton Bern, ist die Erfassung der Kirchenaustritte einem erfahrungsgemäss längeren Prozess unterworfen. Zum momentanen Zeitpunkt könne man für den Kanton Bern keine aussagekräftigen Trends vorhersagen.

Die katholischen Landeskirchen üben das Gegengewicht aus zu den Bistümern, die an den Vatikan rapportieren. Es sind Verwaltungsapparate, die unter anderem darüber entscheiden, wo und wie die Kirche ihr Geld ausgibt. Die Enthüllungen sorgten für Spannungen zwischen den Zentren der katholischen Macht in der Schweiz.

Etwa als Renata Asal-Steger  in Aussicht stellte, die Überweisung von Kirchensteuergeldern an die Bistümer zu verweigern, sollte sich in der Aufarbeitung «zu wenig bewegen». Sie ist die Präsidentin der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz, dem Zusammenschluss aller kantonalen (und damit staatlichen) Kirchenorganisationen.

Gepaart ist diese Drohung mit Forderungen, etwa nach einer nationalen Meldestelle für Opfer und einem Verbot von Aktenvernichtung. Auch im Kanton Bern, der nach katholischer Lesart zum Bistum Basel gehört, wird man schon bald über diese Vorschläge beraten. Der Landeskirchenrat werde die Frage nach einem Stopp der Finanzierung des Bistums an seiner Sitzung vom 11. Oktober vertieft diskutieren, sagt Regula Furrer.

Der Papst und die Reformierten

Der Kanton Bern ist allerdings ein reformierter Kanton. Die reformierte Kirche mit ihren 400’000 Mitgliedern ist deutlich grösser als die katholische. Doch die Auswirkungen des Skandals sind bis in ihre Reihen spürbar. 

Kathrin Brodbeck ist Pfarrerin in Moosseedorf. Sich für die Schwächeren einzusetzen, sie zu schützen: Das sei eine ihrer zentralen Aufgaben, überhaupt jene der Kirche als Institution. «Gerade deshalb erschüttern mich die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche derart», sagt sie. Diese treffen daher nicht nur die katholische Kirche, nein, ihr Berufsverständnis im Kern. 

«Kirchenmitglieder begründeten ihren Austritt auch schon damit, dass sie den Papst ablehnen.»

Zudem sieht sie als Präsidentin des Berufsverbands der Pfarrpersonen Bern-Jura-Solothurn durch die Missbräuche eine «kirchen- und kleruskritische Stimmung» befeuert. Mit nur einem Austritt aus ihrer Kirchgemeinde in den vergangenen zwei Wochen kann sie bislang nicht abschätzen, ob eine Austrittswelle anrollt. Eine Gleichsetzung beobachtet Kathrin Brodbeck aber: «In der Vergangenheit begründeten Kirchenmitglieder ihren Austritt auch schon damit, dass sie den Papst ablehnen.»

Andernorts sind die Auswirkungen konkreter. So stellen Vertreter der evangelisch-reformierten Gesamtkirchgemeinde der Stadt Bern fest: «Seit Bekanntwerden des Berichts kommt es vermehrt zu Austritten.» Zuvor sei die Anzahl Austritte vergleichbar mit jener des Vorjahres gewesen.

Mit der katholischen Kirche über «denselben Kamm geschoren zu werden», das will Kathrin Brodbeck nicht. Nach dem erschütternden Bericht nun mit dem Finger auf andere zu zeigen, sei aber ebenso die falsche Strategie. «Vielmehr erhoffe ich mir, dass auch die evagelisch-reformierte Landeskirche nun noch genauer hinschaut.»

Nulltoleranz

Die Reformierten sind anders aufgestellt als die römisch-katholische Kirche, die seit jeher Klöster, Kinderheime und Internate unter kirchlicher Leitung betreibt. Dennoch hält Markus Dütschler, Sprecher der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn, fest: «Leider kann es auch in unserer Kirche Verfehlungen geben, wie dies auch in Schulen, Sportclubs oder Jugendorganisationen oder in Unternehmungen der Fall ist.»

Eine solche «Verfehlung» machten die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn jüngst am Freitag publik: Ein Mitarbeiter der reformierten Kirche hat eine «mutmassliche Grenzverletzung» innerhalb der Organisation begangen. Die Kirchenleitung zeigte diesen bei den zuständigen Behörden an. Es gelte das Prinzip von Nulltoleranz, so Dütschler.

Quelle: msn, der bund

NEWS: Bischof von Basel will Zölibat abschaffen

Zwei Wochen vor Beginn der ersten Session der Synodalitätssynode wurden in der Neuen Zürcher Zeitung „Wünsche“ und Forderungen laut. Msgr. Felix Gmür, der Bischof von Basel und Vorsitzende der Schweizer Bischofskonferenz, räumte gefällig „Fehler“ im Umgang mit sexuellen Mißbrauchsfällen in der Kirche ein und forderte die Abschaffung des priesterlichen Zölibats und die Einführung des Frauenpriestertums. Offen, überzeugt und ungeniert.

Gmür erklärte in einem Interview mit der gestrigen Sonntagsausgabe der Neuen Zürcher Zeitung, daß die Kirche seit langem im Kampf gegen den sexuellen Mißbrauch Minderjähriger aktiv sei. Der Bischof nannte dabei die Dinge aber nicht beim Namen. Unerwähnt blieb vor allem die Homosexualität, obwohl mindestens 80 Prozent aller Mißbrauchsfälle auf homosexuelle Päderasten zurückgehen. Dieser von Kritikern seit Jahren beklagte Mangel an Ehrlichkeit in der Mißbrauchsaufarbeitung macht die behauptete Bekämpfung des Mißbrauchsskandals unglaubwürdig. Gmürs Äußerung entspricht der Linie anderer Bischofskonferenzen wie jener der Bundesrepublik Deutschland oder Belgiens und folgt der programmatischen Vorgabe von Papst Franziskus. Die unter seinem Pontifikat betriebene „Öffnung“ gegenüber der Homosexualität verträgt sich schwerlich mit dem dunklen Fleck des massenhaften homosexuellen Mißbrauchs Minderjähriger.

Da hilft keine „externe Kontrolle“ der Kirche bei der Aufklärung von Mißbrauchsfällen und auch keine Schaffung eines vom Kirchenrecht nicht gedeckten „kirchlichen Gerichtshofs für disziplinarische und strafrechtliche Fälle“ in der Schweiz.

Gmür lobt sich trotz der demonstrativen Blindheit und exekutierten Ablenkung dennoch selbst, wenn er in der Wir-Form erklärt, man habe „gerade im Zusammenhang mit dieser Mißbrauchsdebatte wirkungsvolle Reformschritte“ gemacht.

Der Basler Bischof ließ sich vielmehr vom NZZ-Interviewer, der sich zum Mißbrauchsskandal ausbreitete, ohne jemals den homosexuellen Zusammenhang zu erwähnen, frech vorhalten, ob die Mißbrauchsfälle nicht „ein Symptom einer verkorksten Sexualmoral“ seien, „die weder Homosexualität anerkennt noch die Wiederheirat und von den Priestern den Zölibat verlangt“. Das ist nicht mehr Auslassung, sondern bedeutet, die Dinge auf den Kopf zu stellen. Gmür störte das nicht, denn er antwortete mit dem Verweis auf eine „Studie“, die „nun anläuft“.

Die Kirche braucht eine Studie, um ihre Sexualmoral zu überprüfen und einen möglichen Zusammenhang zwischen dieser und sexuellen Mißbrauchsfällen zu klären? Das ist allerdings abgründig angesichts des großen Bogens, den die Bischöfe und die Mainstreammedien um die Überprüfung eines Zusammenhangs zwischen Mißbrauchsfällen und Homosexualität machen.

Die defizitäre programmatische Vorgabe durch Papst Franziskus offenbart eine Prioritätensetzung: Die gegen die Heilige Schrift und gegen die kirchliche Glaubens- und Morallehre betriebene Anerkennung der Homosexualität hat Vorrang vor der Bekämpfung des sexuellen Mißbrauchsskandals.

Gmür legte dann in seinem NZZ-Interview eine Forderungsliste für die Synodalitätssynode vor. Die herrschenden Verhältnisse müßten in Frage gestellt werden, so der Vorsitzende der Schweizer Bischofskonferenz. Die Zeit sei „reif“ für die Abschaffung des priesterlichen Zölibats und die Zulassung von Frauen zum Priestertum.

Diese Forderungen stehen seit bald 60 Jahren auf dem Programm der kirchlichen 68er. Zuletzt war ein Vorstoß zu ihrer Umsetzung mit der Amazonassynode 2019 versucht worden. Am Ende schreckte Papst Franziskus vor dem zu erwartenden Konflikt zurück. Er mag keine öffentlichen Konfrontationen. Seine Ziele versucht er im Verborgenen, fließend und geschmeidig zu erreichen, bevorzugt so, daß mögliche Gegenspieler es erst bemerken, wenn es zu spät ist. Das Ziel der Zölibatsaufweichung blieb jedoch auf der Tagesordnung.

Gmür begründete seine Forderungen damit, daß die Macht in der Kirche „besser verteilt“ werden müsse. Er werde sich in Rom dafür einsetzen, daß die Kirche dezentralisiert wird. Der Basler Bischof spricht nicht über die notwendige geistliche Erneuerung, sondern – ein Wesensmerkmal progressiver Kirchenpositionen – über strukturelle Reformen.

Gmür bietet auch eine originelle Begründung für seine Forderung der Zölibatsabschaffung. Zölibat bedeute, so der Bischof, für Gott „verfügbar“ zu sein.

„Ich glaube aber, dass dieses Zeichen von der Gesellschaft heute nicht mehr verstanden wird. […] Wenn ein Zeichen nicht mehr verstanden wird, muss man es hinterfragen. Das ist für mich sonnenklar. Die Zeit reif, die Zölibatspflicht abzuschaffen. Ich habe überhaupt kein Problem damit, mir verheiratete Priester vorzustellen.“

Ob mit einer Frau, einem Mann oder Transgender, sagte der Bischof nicht. Das ist dann wahrscheinlich Thema der übernächsten Synode.

Interviewer und Bischof spielten sich den Anti-Diskriminierungsball zu: Auch der „Ausschluß“ von Frauen von der Priesterweihe solle fallen. In der Kirche solle „absolute Gleichberechtigung“ herrschen. „Das finde ich auch“, so Gmür.

„Ich bin für die Frauenordination, sie wird auch Thema an der Synode sein, die demnächst in Rom stattfindet. Die Unterordnung der Frauen in der katholischen Kirche ist für mich unverständlich. Es braucht Veränderungen.“

Entsprechend bedient sich der Vorsitzende der Schweizer Bischofskonferenz, ganz politisch korrekt, des Gender-Sprechs.

Auch beim Konkubinats-Verbot für kirchliche Angestellte sei die Kirche laut Gmür „noch nicht dort, wo wir sein müssten“. Der Basler Bischof lobte den neuen Churer Bischof Joseph Maria Bonnemain, der jenem Teil des Opus Dei entstammt, der Franziskus gefällt – falls ihm von diesem Werk Gottes überhaupt etwas gefällt. Msgr. Bonnemain erteilte für sein Bistum die Anweisung, daß Vorgesetzte, woran der NZZ-Interviewer erinnert, überhaupt „keine Fragen zum Intimleben der Angestellten stellen dürfen“. Dazu Gmür: „Dieser Meinung bin ich auch.“

Die ultimative Ausführung im Gefälligkeits-Ping-Pong folgt sogleich:

NZZ: Ich verspüre eine Zerrissenheit: Sie würden gerne viel liberaler agieren, als Rom Ihnen erlaubt.

Gmür: Ja.

Konkret werde er sich „in Rom dafür starkmachen, dass sich die Kirche dezentralisiert. Davon spricht der Papst zwar immer, doch bis jetzt habe ich wenig davon gemerkt. Wir brauchen auch eine neue Sexualmoral und die Möglichkeit, unsere Regelungen regional zu treffen. Es ist ein Akt der Inkulturation, der wichtig ist für die Kirche“.

Womit auch der Unterstützung der Vielweiberei im Islam nichts mehr im Wege stünde, und als nächstem Inkulturations-Schritt im Zuge der Islamisierung Europas auch nicht mehr generell, was NZZ und Bischof Gmür im Interview natürlich nicht thematisierten.

Angesichts solcher ideologisch gefärbter Ansichten fällt es Bischof Gmür auch nicht schwer, das Fehlen von Gerechtigkeit und Schutz der Schöpfung dafür verantwortlich zu machen, daß „wir nun Klimawandel und Migrationsströme haben“.

So endet auch das Interview mit der bedeutendsten, aber kirchenfernen Tageszeitung des deutschen Sprachraums mit einem letzten gefälligen Zuspiel zwischen Interviewer und Interviewtem.

NZZ: Das ist vielleicht das Dilemma: In gewissen Bereichen ist die katholische Kirche ideell progressiv, strukturell und moralisch hingegen ist sie stockkonservativ. So spricht sie die jungen Leute heute nicht mehr an.

Gmür: Ja, das ist wirklich schlimm.

Bei der ganzen Geschäftigkeit um horizontale Themen und strukturelle Fragen findet sich im gesamten Interview nicht die Spur einer vertikalen Dimension, kein Hinweis auf Jesus, auf Gott, auf den Glauben, auf einen übernatürlichen Aspekt und eine geistliche Dimension. Die christliche Sicht der Dinge wird mit der Dampfwalze aus Mainstream und politischer Korrektheit plattgewalzt.

Quelle: katholisches. info

ZOOM: DIE MISSBRÄUCHE

Der Interviewgast ist Abbe Nicolas Betticher, von der Bruder Klaus Kirche in Bern.

Der Weg: Teil 2

Heute hören Sie die Punkte 11-20, im Kapitel Charakter

NEWS: Gehorsam

Von Ivan Poljaković*

Katholiken müssen dem Papst gegenüber loyal sein, aber nicht bedingungslos. Bedingungslose Loyalität gehört nur dem Oberhaupt der Kirche, Jesus Christus.

Lassen Sie es mich ein wenig erklären. Als Oberhaupt der Kirche auf Erden, Statthalter Christi, muss der Papst durch seinen Dienst und seine Pflicht der treueste Diener Christi sein, denn er ist der sichtbare Vertreter Christi auf Erden. Natürlich sind auch alle Bischöfe, Priester und Laien dazu verpflichtet, gute Diener Christi zu sein, aber der Papst muss gerade aufgrund seines Amtes und des besonderen Vertrauens, das Christus ihm durch das Erbe des hl. Petrus erwiesen hat, in Glaubensfragen der treueste Diener aller anderen sein. Daher darf der Papst Christen nur Dinge anordnen, die mit dem von Christus begründeten Glauben übereinstimmen.

In der Geschichte der Kirche gab es Päpste, deren Verhalten nicht immer vorbildlich war, so dass solche Päpste von ihren Untergebenen manche Verweise erhielten, genau wie der hl. Petrus eine Zurechtweisung vom hl. Paulus erhielt (vgl. Gal 2:11–15).
Obwohl einige Handlungen einzelner Päpste in der Vergangenheit unangemessen waren (einige Päpste verhielten sich unanständig), gab es jedoch keinen Fall, in dem ein Papst falsche Lehren verbreitet hätte.1 So könnte man also sagen, dass, obwohl sich nicht alle Päpste vorbildlich verhielten, alle an der Heiligen Tradition und den Lehren der Kirche festhielten, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden, und in diesem Sinne mussten Katholiken ihnen gegenüber als treuen Stellvertretern Christi loyal sein. Dies bedeutet nicht, dass die Untergebenen bestimmte Handlungen des Papstes nicht kritisieren konnten, aber grundsätzlich mussten sie dem Papst gegenüber loyal sein, da der Papst die heilige und unveränderliche Lehre der Kirche sichtbar vertrat und bewahrte. Deshalb bedeutete Treue zum Papst auch Treue zu Christus, d. h. Treue und Hingabe an Christus und die Kirche.

Daher ist die Bedingung für den Gehorsam gegenüber dem Papst der Gehorsam des Papstes gegenüber Christus. Im Allgemeinen gilt: Wenn ein Papst Christus gegenüber nicht gehorsam wäre, d. h. wenn ein Papst sich über Christus stellen und eine neue Lehre erfinden würde, die im Widerspruch zur Lehre der Kirche steht, dann müsste ein Katholik einer solchen Lehre nicht gehorchen, vielmehr hätte er die Pflicht, den Gehorsam gegenüber einer solchen päpstlichen Lehre zu verweigern, weil er sonst Christus gegenüber ungehorsam werden würde.

Der hl. Petrus warnt uns, dass wir Gott und nicht den Menschen gehorchen müssen, wenn es einen Konflikt zwischen beiden gibt (vgl. Apg 5:29; beachten Sie, dass der heilige Petrus dies mit Blick auf die maßgeblichste jüdische Autorität sagte – den Großen Rat und den Hohepriester – deren Autorität Petrus nicht bestritt). Kirchenlehrer und Theologen weisen sehr deutlich auf die Verpflichtung hin, dem Papst ungehorsam zu sein, falls Entscheidungen oder Lehren des Papstes dem Glauben widersprechen oder schaden würden. Wir werden hier nur einige erwähnen. Der hl. Thomas von Aquin sagt: 

„Wenn es eine Gefahr für den Glauben gäbe, müssten die Untergebenen ihre Vorgesetzten zurechtweisen, sogar öffentlich“ (Zusammenfassung der Theologie, II-II F.33, A.4).

Kardinal Thomas Cajetan (+1534) schreibt: 

„Deshalb müssen Sie dem Papst, der die Kirche offen auseinanderreißt, ins Angesicht widerstehen.“2

Einer der größten Theologen nach dem hl. Thomas von Aquin, Francisco Suarez (+1617), behauptet:

„Wenn der Papst einen Befehl erlässt, der den korrekten Sitten widerspricht, müssen Sie ihm nicht gehorchen; wenn er versucht, etwas zu tun, das eindeutig der Gerechtigkeit und dem Gemeinwohl zuwiderläuft, wäre es zulässig, sich ihm zu widersetzen.“3

Sicherlich einer der am häufigsten Zitierten in der Frage des Ungehorsams gegenüber dem Papst ist der hl. Robert Bellarmin (+1621), Kirchenlehrer und einer der größten Verteidiger des Glaubens gegen die Reformation. Er schreibt: 

„So wie es zulässig ist, dem Papst zu widerstehen, wenn er einen Menschen angreift, so ist es zulässig, sich ihm zu widersetzen, wenn er Seelen angreift oder die bürgerliche Ordnung stört, und noch viel mehr, wenn er versucht, die Kirche zu zerstören. Es ist erlaubt, sage ich, sich ihm zu widersetzen und nicht zu tun, was er befiehlt, um die Ausführung seines Willens zu behindern.“4

Unter den heutigen Theologen können wir Kardinal Raymond Burke nennen, einen der hervorragendsten kanonischen Juristen, der erklärt, dass es manchmal sogar eine Pflicht sei, dem Papst nicht zu gehorchen, weil die Autorität des römischen Papstes nicht „magisch“ sei, sondern von seinem „Gehorsam gegenüber dem Herrn“ kommt.5 Pater Chad Ripperger, ein berühmter Exorzist, zählt sechs Bedingungen auf, unter denen wir vom Gehorsam gegenüber einem Vorgesetzten befreit sind. Die erste Bedingung ist, wenn der Obere, sei er sogar der Papst, 

„etwas befiehlt, das dem Naturgesetz oder dem göttlichen positiven Gesetz widerspricht, das heißt, wenn der Befehl sündhaft ist, ist der Mensch zum Ungehorsam verpflichtet, in der Tat ist es ihm verboten zu gehorchen.“6

Und das Erste Vatikanische Konzil beschränkt die Autorität des Papstes auf die Bewahrung des Glaubensgutes, das von den Aposteln empfangen wurde, und erlaubt keine Erfindung einer neuen Lehre (vgl. Pastor Aeternus, 4).7

Der sel. Papst Pius IX. warnt auch: 

„Wenn der zukünftige Papst etwas lehrt, das dem katholischen Glauben widerspricht, folgen Sie ihm nicht!“ 

Und viele andere Päpste haben auch gelehrt, dass niemand das Recht hat, den von den Aposteln empfangenen Glauben zu ändern (hl. Papst Sixtus III., Papst Leo der Große, Papst Martin I., Papst Nikolaus der Große, Papst Gregor XVI., Papst Benedikt XV., Papst Pius X., Papst Pius XII., Papst Johannes Paul II., Papst Benedikt XVI.).8 Darüber hinaus verurteilt die Heilige Schrift, also das Wort Gottes, alle Neuerungen und Erfindungen, die von irgendjemandem kommen würden, aufs Schärfste: „Wer euch aber einen anderen Weg zum Heil zeigen will als die rettende Botschaft, die wir euch verkündet haben, den wird Gottes Urteil treffen – auch wenn wir selbst das tun würden oder gar ein Engel vom Himmel. Ich sage es noch einmal: Wer euch eine andere Botschaft verkündet, als ihr angenommen habt, den soll Gottes Urteil treffen!“ (Gal 1:8–9).

Erstmals in der Geschichte ein Papst, der der Lehre der Kirche widerspricht

Leider haben wir zum ersten Mal in der Geschichte der Kirche einen Papst, der mit seinen Äußerungen und Enzykliken der Lehre der Kirche widerspricht und sich damit über alle bisherigen (265) Päpste, über die Apostel und das Evangelium, über Christus stellt. Aus Platzgründen konzentrieren wir uns hier nur auf einige (mündliche oder schriftliche) Aussagen von Papst Franziskus, die der Lehre der Kirche widersprechen. Diejenigen, die einen Einblick in das gesamte „Opus“ von Papst Franziskus erhalten möchten, verweisen wir auf ein sehr systematisches, seriöses und unparteiisches Werk einer Gruppe südamerikanischer Theologen, die 160 Aussagen von Papst Franziskus, die im Widerspruch zur Lehre der Kirche stehen, verarbeitet haben: El Denzinger-Bergoglio.9

Papst Franziskus hat Katholiken wiederholt davor gewarnt, Menschen zum katholischen Glauben zu bekehren.10 In einer Videobotschaft im Jahr 2013 sagt der Papst: 

  • „Werde ich jemanden davon überzeugen, katholisch zu werden? Nein, Nein, Nein! Du wirst ihn treffen, er ist dein Bruder! Das reicht!“11

Natürlich, selbst einem wenig informierten Katholiken ist es klar, dass solche Einstellungen in direktem Widerspruch zu Jesu Befehl stehen: „Deshalb geht hinaus in die ganze Welt und ruft alle Menschen dazu auf, meine Jünger zu werden! Tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes! (Mt 28:19). Und der hl. Paulus sagt: „Wahrlich, wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde“ (1 Kor 9:16). Auch das Zweite Vatikanische Konzil spricht von der Verpflichtung, das Wort Gottes zu verkünden: „Darum verkündet die Kirche denen, die nicht glauben, die Botschaft des Heils, damit alle Menschen den allein wahren Gott erkennen und den, den er gesandt hat, Jesus Christus, und daß sie sich bekehren von ihren Wegen und Buße tun“ (Sacrosanctum Concilium, 9).12

Wenn jemand glaubt, dass Menschen nicht zum katholischen Glauben konvertiert werden sollten, dann setzt das voraus, dass der katholische Glaube nicht wertvoller ist als andere. Dementsprechend verweist der Papst in seinen Botschaften oft auf die Gleichheit aller Religionen, auch wenn die Botschaft Jesu etwas ganz anderes sagt: „Ich bin der Weg, ich bin die Wahrheit, und ich bin das Leben! Ohne mich kann niemand zum Vater kommen“ (Joh 14:6). Mit dieser absolut klaren Botschaft der Heiligen Schrift vor Augen waren viele überrascht, als Papst Franziskus im Februar 2019 das „Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben in der Welt“13 unterzeichnete, in dem es heißt, dass 

  • „der Pluralismus und die Verschiedenheit in Bezug auf Religion, Hautfarbe, Geschlecht, Ethnie und Sprache entsprechen einem weisen göttlichen Willen, mit dem Gott die Menschen erschaffen hat.“

Die Kirche verurteilte die Gleichstellung der Religionen als religiöse Gleichgültigkeit. In der Enzyklika von Papst Pius XI. Mortalium animos wird der religiöse Indifferentismus als falsche Meinung bezeichnet, „die alle Religionen für mehr oder weniger gut und lobenswert hält“ (Mortalium animos, 2; vgl. auch Mirari vos, 13; Dominus Iesus, 22; Redemptoris missio, 36).14

In der Gebetsintention am 6. Januar 2016 sagte Papst Franziskus: 

  • „In dieser Vielzahl, in diesem Spektrum von Religionen gibt es nur eine Gewissheit, die wir für alle haben: Wir sind alle Kinder Gottes.“15

Der Apostel Johannes schreibt allerdings: „Die ihn [Jesus] aber aufnahmen und an ihn glaubten, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden“ (Joh 1:12; vgl. Röm 8:14–16; 9:8; 1 Joh 3:2). Es sind also nicht alle Kinder Gottes, sondern diejenigen, die Jesus, also seine Lehre, annehmen. Und der hl. Papst Johannes Paul II. sagt: „Durch die heilige Taufe werden wir in seinem eingeborenen Sohn Jesus Christus zu Kindern Gottes“ (Christifideles Laici, 11).16

In seiner jüngsten Enzyklika Fratelli tutti17 ignoriert der Papst die katholische Lehre von der Brüderlichkeit und fährt mit der Idee fort, dass wir alle Brüder seien, weil wir 

  • „als Kinder dergleichen Erde, die uns alle beherbergt, jeden mit dem Reichtum seines Glaubens oder seiner Überzeugungen, jeden mit seiner eigenen Stimme, alles Brüder und Schwester“ erschaffen wurden (Fratelli tutti, 8). 

Unter Bezugnahme auf die Enzyklika Fratelli tutti lobte die Freimaurerloge Spaniens (der sogenannte Große Orient) den Papst und sagte, dass die Errichtung einer universellen Brüderlichkeit das Hauptziel der Freimaurerei sei und dass ihr Traum von der Brüderlichkeit „in Widerspruch mit religiösem Fanatismus geriet, der im Fall der katholischen Kirche dazu neigte, Texte zu schreiben, die die Toleranz gegenüber der Freimaurerei im 19. Jahrhundert scharf verurteilten. Die jüngste Enzyklika von Papst Franziskus zeigt, wie weit die katholische Kirche heute von ihren alten Positionen entfernt ist. In Fratelli tutti hat sich der Papst das große Prinzip der modernen Freimaurerei zu eigen gemacht.“18 Aber Jesus ist sehr klar über die Brüderlichkeit. Während er mit der Menge redete, sagte ihm jemand, dass seine Mutter und seine Blutsbrüder mit ihm reden wollten, und Jesus antwortete ihnen: „Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Geschwister? Dann zeigte er auf seine Jünger: Das hier sind meine Mutter und meine Geschwister. Denn wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist für mich Bruder, Schwester und Mutter!“ (Mt 12:48–50; vgl. auch Mk 3:33–35; Lk 8:21). Papst Benedikt XVI. erklärt, dass für Christen nicht jeder Mensch ein Bruder und eine Schwester ist, weil Christen Jesus nachfolgen, der in ihrer Annahme des Willens Gottes nur diejenigen als seinen Bruder und seine Schwester betrachtete, die mit ihm eins waren.19

Laut Papst Franziskus verurteilt Jesus niemals: 

  • „Wenn wir zur Beichte gehen, sagt uns der Herr: ‚Ich verzeihe dir. Aber jetzt folge mir.‘ Und er hilft uns, wieder auf den rechten Weg zu kommen. Niemals verurteilt er. Niemals ist sein Vergeben allein, denn er vergibt und begleitet uns.“20

Die Heilige Schrift sagt jedoch etwas anderes: „Nein! Wenn ihr nicht zu Gott umkehrt, wird es euch ebenso ergehen“ (Lk 13:5). Bei einer anderen Gelegenheit sagt Jesus: „Geht durch das enge Tor! Denn das Tor zum Verderben ist breit und der Weg dorthin bequem. Viele Menschen gehen ihn“ (Mt 7:13). Gott ist barmherzig, aber auch gerecht. Ohne Reue, betont Papst Benedikt XVI., gebe es keine Vergebung.21 In seiner Rede bei der Generalaudienz am 4. Oktober 2017 erklärte Papst Franziskus, dass am Ende der Welt 

  • „der barmherzige Jesus steht … [und] Alles wird gerettet werden. Alles“.22

Das hier präsentierte Bild vom zweiten Kommen des barmherzigen Jesus, der allen vergeben und letztendlich alle retten wird, ist völlig verzerrt. Die Heilige Schrift lässt die völlig entgegengesetzte Realität ahnen: „Er wird eure Not beenden, und auch wir werden nicht länger leiden müssen, wenn Jesus, der Herr, für alle sichtbar erscheinen wird. Er wird mit seinen mächtigen Engeln vom Himmel kommen, umgeben von loderndem Feuer. Dann wird sein Urteil alle treffen, die von Gott nichts wissen wollen und die rettende Botschaft von Jesus, unserem Herrn, ablehnen. In seiner Macht und Herrlichkeit wird der Herr sie bestrafen und dem ewigen Verderben ausliefern. (2 Thess 1:7–9; vgl. auch 2 Petr 3:10; Mt 13:40–42; Mt 25:41; 30; Offb 20:15; usw.). In der Enzyklika Amoris laetitia (297) schreibt Papst Franziskus: 

  • „Niemand darf auf ewig verurteilt werden, denn das ist nicht die Logik des Evangeliums!“23

Laut Papst Franziskus wird also niemand für immer verurteilt, was die Auslöschung (Annihilation) voraussetzt.24 Die Heilige Schrift erzählt uns jedoch zweifellos von der ewigen Verdammnis. Wenn Jesus beim Jüngsten Gericht die „Schafe von den Böcken“ trennt, wird er zu denen auf der linken Seite sagen: „Geht mir aus den Augen, ihr Verfluchten, ins ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist! (…) Und sie werden der ewigen Strafe ausgeliefert sein. Aber die Gottes Willen getan haben, erwartet unvergängliches Leben“ (Mt 25:41–46; vgl. Offb 14:9–11; Mt 18:18; Mk 9:43; Jud 1:7; usw.). Selbst unter Protestanten ist es schwierig, eine Konfession zu finden, die die Vernichtung, also die Leugnung der ewigen Hölle, lehrt.25

Auf dem Flug von Armenien nach Rom am 26. Juni 2016 sagte Papst Franziskus auf einer Pressekonferenz unter anderem: 

  • „Und heute, Lutheraner und Katholiken, Protestanten, sind wir uns alle in der Rechtfertigungslehre einig. In diesem sehr wichtigen Punkt hat sich [Luther] nicht geirrt. Er stellte Medizin für die Kirche her.“26

Allerdings verurteilt Papst Leo X. im Jahr 1520 in seiner Enzyklika Exsurge Domine Luthers Häresie und nennt sie „tödliches Gift“.27 Katholiken können sich heute zu Recht fragen: Ist Luthers Lehre eine Medizin oder ein Gift? In derselben Enzyklika schreibt Papst Leo X.: „Da darüber hinaus die oben genannten Fehler und viele andere in den Büchern oder Schriften Martin Luthers enthalten sind, verurteilen, verfluchen und lehnen wir die Bücher und alle Schriften und Predigten des besagten Martin ebenfalls aufs Schärfste ab.“28 Das Konzil von Trient 1547 Jahr verurteilt die Häresie des Sola fide (Rechtfertigung allein durch den Glauben): „Wenn jemand sagt, dass der Mensch wirklich von seinen Sünden befreit und gerechtfertigt ist, weil er gewiss geglaubt hat, dass er befreit und gerechtfertigt ist; oder dass niemand wirklich gerechtfertigt ist, außer dem, der glaubt, dass er gerechtfertigt ist; und dass nur durch diesen Glauben Absolution und Rechtfertigung verwirklicht werden; er sei verflucht“ (VI. Sitzung, Kanon 14).29 Bei der Generalaudienz am 18. August 2021 deutet der Papst auf die Frage, ob er Angst vor der Hölle habe, erneut an, dass er an die Doktrin des Sola fide glaube: 

  • „Verachte ich die Gebote? Nein. Ich halte sie, aber nicht als absolute, denn ich weiß, dass es Jesus Christus ist, der mich rechtfertigt.“30

Der Katechismus spricht von der absoluten Verpflichtung des Dekalogs (zehn Gebote Gottes): „Sie [die Gebote] sind im Wesentlichen unveränderlich, und verbindlich immer und überall. Niemand könnte sie von ihnen befreien“ (KKK 2072). Und auch die Heilige Schrift sagt, dass der Glaube allein für das Heil der Seele nicht ausreicht: „Wenn ich in Gottes Auftrag prophetisch reden kann, alle Geheimnisse Gottes weiß, seine Gedanken erkennen kann und einen Glauben habe, der Berge versetzt, aber ich habe keine Liebe [Werke], so bin ich nichts“ (1 Kor 13:2). Es gibt viele Zitate in der Bibel, die bestätigen, dass zur Erlösung neben dem Glauben auch gute Werke nötig sind. Aus Platzgründen zitieren wir nur noch eine Stelle: „Liebe Brüder und Schwestern! Welchen Wert hat es, wenn jemand behauptet, an Christus zu glauben, aber an seinen Taten ist das nicht zu erkennen? Kann ihn ein solcher Glaube vor Gottes Urteil retten? Stellt euch vor, in eurer Gemeinde sind einige in Not. Sie haben weder etwas anzuziehen noch genug zu essen. Wenn nun einer von euch zu ihnen sagt: ‚Ich wünsche euch alles Gute! Hoffentlich bekommt ihr warme Kleider und könnt euch satt essen!‘, was nützt ihnen das, wenn ihr ihnen nicht gebt, was sie zum Leben brauchen?  Genauso nutzlos ist ein Glaube, der nicht in die Tat umgesetzt wird: Er ist tot“ (Jak 2:14–17). Katholiken können sich ihrer Erlösung nicht sicher sein, sondern nur mit Hoffnung und gemäß den Worten des hl. Paulus mit Furcht und Zittern ihre Erlösung erringen (vgl. Phil 2:12).

Eine der schockierendsten Äußerungen von Papst Franziskus war sicherlich seine Unterstützung für gleichgeschlechtliche Partnerschaften, als der Papst sagte: 

„Was wir schaffen müssen, ist ein Gesetz über Lebenspartnerschaften. Damit sind sie rechtlich abgesichert. Ich habe dafür gekämpft.“31

Papst Franziskus kämpft also für die Legalisierung der Sodomie, während der hl. Paulus warnt: „Ist euch denn nicht klar, dass für Menschen, die Unrecht tun, in Gottes Reich kein Platz sein wird? Täuscht euch nicht: Wer sexuell unmoralisch lebt, Götzen anbetet, die Ehe bricht, wer sich von seinen Begierden treiben lässt und homosexuell verkehrt, wird nicht in Gottes Reich kommen; auch kein Dieb, kein Habgieriger, kein Trinker, kein Verleumder oder Räuber (1 Kor 6:9–10). Dass der Papst nicht unbeabsichtigt in einen Irrtum verfiel, beweist auch seine häufige Unterstützung „katholischer“ Gruppen, die sich für die Normalisierung der Homosexualität einsetzen, beispielsweise ein Unterstützungsschreiben an Pater James Martin,32 oder Schwester Jeannine Gramick,33 die Gründerin des Vereins „New Ways Ministry“, dessen Aktivitäten 1999 von Kardinal Joseph Ratzinger, dem damaligen Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre, verboten wurden.34 Dass der Papst den modernistischen Familiengedanken voll und ganz akzeptiert, wird durch seine Aussage bestätigt: „Wir dürfen nicht in die Falle tappen, mit ideologischen Begriffen beurteilt zu werden. Die Familie ist ein anthropologisches Faktum und folglich eine soziale, kulturelle etc. Gegebenheit. Wir können sie nicht mit ideologischen Begriffen beurteilen, die lediglich in einem Augenblick der Geschichte Geltung haben und dann hinfällig werden. Man kann heute nicht von einer konservativen oder progressiven Familie sprechen: Familie ist Familie!“35 Im Katechismus der Katholischen Kirche heißt es jedoch: „Mann und Frau, die durch die Ehe verbunden sind, bilden zusammen mit ihren Kindern eine Familie“ (2202).

Die Liste solcher skandalösen Äußerungen von Papst Franziskus ist zu lang und zu schmerzhaft, um sie hier erschöpfend aufzulisten. Wie sich die Äußerungen des Papstes negativ auf das tägliche Leben der Gläubigen auswirken können, zeigte sich auch in der Situation rund um die „Pandemie“,36 als die Mehrheit der Bischöfe und dann auch die Gläubigen den Äußerungen von Papst Franziskus folgten, indem sie die Impfung mit moralisch befleckten Präparaten als einen „Akt der Liebe“ 37 annahmen, was natürlich nicht im Einklang mit der Lehre der Kirche steht. Die Kongregation für die Glaubenslehre spricht nämlich in den Dokumenten Dignitas Personae (2008)38 und Hinweis zur Moral der Verwendung einiger Impfstoffe gegen Covid-19 (2020)39 mehr als deutlich über die Bedingungen für die Verwendung moralisch verdorbener Impfstoffe, d. h. dieser Impfstoffe, die aus Zellen abgetriebener Babys gewonnen wurden. Im Covid-Fall war keine der sechs von der Kongregation festgelegten Bedingungen für die Verwendung befleckten Impfstoffe erfüllt (und alle sechs sollten erfüllt sein). Dies wurde ausführlich erläutert und dokumentiert von Prof. Univ.-Doz. Josip Mužić in seinem Buch „Impfung: ja oder nein“.40

Wenn wir dann noch hinzufügen, dass es um die Durchsetzung experimenteller Präparate geht, für die einige Nazi-Ärzte zum Tode verurteilt wurden, dann löst jeder Impfaufruf des Papstes und der Bischöfe bei jedem Katholiken, der noch nicht der genderistischen Propaganda erlegen ist, einen Skandal aus.

Und zum Schluss kommen wir noch einmal auf die Frage der Loyalität zurück. Wie wir sehen, handelt es sich hierbei nicht um einen einzelnen Vorfall, sondern um den systematischen und absichtlichen Zusammenbruch der katholischen Lehre durch denjenigen, der diese Lehre am meisten schützen sollte, nämlich den Papst. Während es in den meisten Ländern und sogar in den Ländern, in denen die Situation viel schlimmer ist als in Kroatien, zum Beispiel in den Vereinigten Staaten von Amerika, Deutschland, Österreich, den Niederlanden usw., Bischöfe gibt, die die Lehre der Kirche offen gegen diesen Einmarsch der Protestantisierung verteidigen, haben wir in Kroatien leider keinen einzigen Bischof, der den katholischen Glauben auf diese Weise verteidigen würde. Unsere Bischöfe berufen sich zu Recht oft auf die Tugenden des seligen Alojzije Stepinac, doch dann verbieten dieselben Bischöfe Kardinal Burke oder Bischof Schneider, öffentlich dieselbe Messe zu feiern, die Alojzije Kardinal Stepinac sein ganzes Leben lang zelebriert hat. Vielleicht sind einige unserer Bischöfe nicht mit allem einverstanden, was der Papst lehrt, aber sie schweigen trotzdem und begehen damit die Sünde der Unterlassung. Der Bischof trägt eine große Verantwortung vor Gott, und die Aufgabe eines jeden Bischofs besteht vor allem darin, das Evangelium „unverfälscht und lebendig“ (KKK 77) zu bewahren und das von den Aposteln empfangene Glaubensgut an alle Gläubigen weiterzugeben (vgl. KKK 84). Die Bischöfe tragen die größte Verantwortung vor Gott, weil sie verpflichtet sind, den Glauben als den wertvollsten Schatz zu bewahren und ihn so weiterzugeben, wie wir ihn von den Vätern erhalten haben (vgl. KKK 175).

Bei der Konferenz in Zagreb im November 2021 antwortete Bischof Athanasius Schneider sehr deutlich auf die Anmerkung eines Teilnehmers, dass Katholiken heute verwirrt seien und nicht mehr wüssten, was sie glauben sollen: 

„Katholisch ist quod semper, quod ubique, quod ab omnibus creditum est, was immer geglaubt wurde, seit 2000 Jahren, nicht erst jetzt oder in diesen 50 Jahren. Quod ubique, das überall geglaubt wurde, nicht nur hier in Europa, überall. Und was jeder glaubte, ab omnibus, alle Päpste, alle Heiligen, alle Kirchenlehrer.“ 41

Daher ist es auf der Grundlage von allem, was bisher gesagt wurde, ganz klar, dass die tadellose Loyalität gegenüber Papst Franziskus und seinen Aussagen, die der Lehre der Kirche widersprechen, die den Aussagen der vorherigen 265 Päpste widersprechen, die im Widerspruch zu der Heiligen Schrift, der Heiligen Tradition und dem Magisterium der Kirche stehen – letztlich Untreue gegenüber den Aposteln, Untreue gegenüber der Kirche und dem Oberhaupt der Kirche, Jesus Christus, bedeutet.

Bedauerlicherweise müssen Katholiken heute gegenüber den Lehren von Papst Franziskus in Glaubensfragen, die nicht mit der ständigen Lehre der Kirche vereinbar sind, Ungehorsam zeigen, selbst um den Preis der Verbannung, so wie sie einst in den ersten drei Jahrhunderten dem Kaiser den Gehorsam verweigerten: non possumus!

Wir können die Gleichheit der Religionen nicht akzeptieren, wir können die Freimaurerbruderschaft nicht annehmen, wir können die Vernichtungslehre nicht akzeptieren, also das verzerrte Bild von Jesus, der am Ende allen vergibt, wir können Luther, einen der größten Ketzer, nicht rehabilitieren, wir können Sola fide nicht akzeptieren, wir können Sodomie nicht gutheißen, wir können moralisch verdorbene Vorbereitungen nicht annehmen, wir können nicht auf die traditionelle Liturgie verzichten, wir können nicht auf die seit zwei Jahrtausenden unveränderliche Lehre der Kirche verzichten, wir können nicht auf Christus verzichten! Non possumus!

*Ivan Poljaković, geboren 1956 in Subotica, studierte Anglistik und Germanistik an den Universitäten Innsbruck, Cambridge, Zagreb, Rostock und Auckland, wo er mehrere Jahre lebte und an einer katholischen Schule unterrichtete, er ist ausgebildeter Religionslehrer und war bis 2021 Assistenzprofessor und Leiter des Fremdsprachenzentrums an der Universität Zadar.

Einige Hinweise im Text beziehen sich auf die Lage in Kroatien. Der Apologetische Verein seliger Ivan Merz unter dem Vorsitz von Prof. Poljaković organisiert am kommenden 18. November die Tagung „Steht fest im Glauben“.

Quelle: katholisches.info

NEWS: Der Favorit des Papstes

Geboren im algerischen Sidi Bel Abbès, aufgewachsen in Marseille: Kardinal Jean-Marc Aveline gilt als hochgradig «papabile», Anwärter auf Franziskus’ Nachfolge. Nun besucht der Papst Marseille – ein Zeichen?

Könnte Franziskus seinen Nachfolger wählen, dann würde er wahrscheinlich Jean-Marc Aveline wählen, den Erzbischof von Marseille. Das ist natürlich eine anmassende Spekulation, aber auch eine gänzlich risikofreie. Päpste wählen ja keine Päpste, die meisten sterben im Amt.

Sie suchen aber jene Herrschaften aus, die dann im Konklave unter sich den Nachfolger bestimmen. Mehr als zwei Drittel der Kardinäle, die jetzt im Wahlalter sind, hat Franziskus erlesen. Da sind manche dabei, die ihm stark gleichen, in Stil und Politik. Viele kommen von den vermeintlichen Rändern der Welt, sie hätten früher eher keine Karriere gemacht in der katholischen Kirche.

Eine Frohnatur des Südens

Aveline, 64 Jahre alt, ist dem Papst so verblüffend ähnlich, dass man ihn einen «Super-Bergoglianer» nennt. Er liegt im Mainstream des Wahlgremiums, hat aber das nötige Charisma, um aus dem Strom herauszuragen. Ein feiner Theologe, aber auch ein Hirte: volksnah und direkt, eine Frohnatur des Südens.

Er kann, je nach Publikum, mit breitem provenzalischen Akzent reden, in Marseille ist der besonders markant, oder völlig akzentfrei. Aveline hat das absolute Gehör. Er kann Stimmen imitieren, sehr unterhaltsam, er lernt nun auch Italienisch. Die katholisch inspirierte Zeitung «La Croix» schreibt, Aveline wolle es immer allen recht machen und halte sich deshalb oft zurück, sobald es heikel werde. Mehr Kritik hört man nie.

Beide sind Kinder der Migration, als die noch von Norden nach Süden ging.

Für die nächste Papstwahl gilt Aveline als Mitfavorit, als «papabile», papstbar also. Dabei ist er erst seit einem Jahr Kardinal. Und nun kommt eine weitere Beförderung, in Form eines päpstlichen Besuchs.

Wenn Franziskus an diesem Freitag nach Marseille fliegt, um an den Schlusstagen der Rencontres méditerranéennes teilzunehmen, die Aveline in die Stadt holte, hat das wesentlich mit seiner Nähe zu diesem Mann zu tun. «Ich fahre nach Marseille, nicht nach Frankreich», sagte der Papst vor der Reise, fast trotzig. Oder anders: Das ist kein Staatsbesuch, das ist ein Besuch in Marseille.

Es geht ihm ums Mittelmeer, um seine vielen Völker, seine Religionen, seine Wirren, seine Migrationen, die vielen Toten unter den Flüchtlingen. Jorge Mario Bergoglio aus Buenos Aires ist selbst ein Enkel der Emigration, seine Grosseltern kamen aus dem Piemont.

Auch da decken sich die Biografien. Aveline kam im algerischen Sidi Bel Abbès zur Welt, seine Vorfahren waren Emigranten aus Andalusien. In jener Zeit, sagte Aveline neulich, flohen Menschen aus dem Norden in den Süden, um ihrem Elend zu entrinnen. Das ist nicht lange her. Aber wer mag sich schon noch daran erinnern.

In Frankreich nicht willkommen

Als Algerien unabhängig wurde, mussten die Avelines das Land verlassen, sie zogen nach Paris. Es ereilte sie das Schicksal so vieler Pieds-noirs: in Algerien geschasst, in Frankreich nicht willkommen. Das habe ihn für immer gezeichnet, sagt er. Nach ein paar Jahren zog die Familie nach Marseille, in einen Sozialbau für Eisenbahner in den Quartiers Nord. Er wuchs in der Banlieue auf.

Als Jugendlicher wollte er Mathematik studieren, ging dann aber ins Seminar und wurde Priester. Die Kirche setzte ihn da ein, wo er besondere Kompetenzen besitzt: im interreligiösen Dialog, vor allem mit dem Islam. Er kennt das aus dem Alltag: Marseille ist ein klassischer Kulturtiegel, schön und divers und kompliziert, das ganze Mittelmeer in einer Stadt.

Aveline bereiste Nordafrika und den Nahen Osten, er war schon überall für die Kirche. Den Papst traf er zum ersten Mal, als der Marokko besuchte, 2019. Aveline stand damals noch im Schatten der grossen Öffentlichkeit, in römischen Kreisen sprach man aber bereits von ihm.

«Ach, das sind Sie!», soll Franziskus gesagt haben, als er ihn grüsste. Sie mochten sich auf Anhieb. Migration, soziale Ungerechtigkeiten, Klima und Umwelt – in allen zentralen Fragen dieser Welt sind sie sich einig. Zumindest politisch stünde Aveline, würde er Papst, wohl für eine Fortführung des bergoglianischen Kurses. Doch auch das ist reine Spekulation.

Quelle: MSN

Nachrichtensendung vom 22.09.2023

Trump ärgert Prolife

Kardinal Hollerich ärgert Konservative

NEWS: Kirchensteuer gestoppt

Der Adligenswiler Kirchenrat sagt dem Bistum Basel den Kampf an. Seit Jahrzehnten wisse man von Missbräuchen in der katholischen Kirche, jetzt seien endlich Fakten auf dem Tisch, schreibt der Kirchenrat am Donnerstag in einer Medienmitteilung. Er befürchtet aber, dass sich die Strukturen nicht ändern und ein Kulturwandel nicht in Gang gebracht werde, wenn die Basis nicht handle und Druck auf die Bistumsleitungen ausübe.

Deshalb fordert der Kirchenrat nun unter anderem unabhängige Untersuchungen und keine «Abklärungen unter Kollegen», wie er betont. Weiter soll eine unabhängige, professionelle Ombudsstelle ausserhalb von kirchlichen Strukturen eingerichtet werden, bei der sich Opfer ohne folgen melden könnten. Zudem verlangt der Kirchenrat, dass keine Akten vernichtet werden, und dass die Archive des Nuntius Martin Krebs geöffnet werden müssen.

Andere Kirchgemeinden sollen folgen

Solange diese Forderungen nicht erfüllt seien, wolle der Kirchenrat kein Bistum mehr mitfinanzieren, das nur zuschaue und nicht handle, schreibt er. Der Kirchenrat Adligenswil ruft alle Kirchgemeinden in der Schweiz auf, dasselbe zu tun.

Der Kirchenrat erwartet weiter auch, dass das Pflichtzölibat abgeschafft werde und dass Frauen gleichberechtigt in der Kirche tätig sein können, wie er schreibt.

Quelle: Blick, SDA

NEWS: Französische Behörden ermitteln

Es kracht im Jura! Bischof Felix Gmür (57) suspendiert einen Priester (54). Nach Informationen von Blick gehört der Priester der umstrittenen Gemeinschaft Saint-Jean an – auf Deutsch: Heiliger Johannes. Der Mann wurde 1995 zum Priester geweiht. Er war an verschiedenen Orten tätig, unter anderem im Senegal, Guinea, Togo, Paris, London, den Niederlanden und Genf. Seit August 2019 war er in Delsberg tätig. Bischof Gmür sei darüber informiert worden, dass bei der französischen Justiz eine Anzeige gegen den Priester eingereicht worden sei, heisst es in der Mitteilung des Bistums Basel.

Priester schweigt zu den Vorwürfen

Dem Priester werden spiritueller Missbrauch und die «Intimsphäre verletzende Gesten» gegenüber einem Minderjährigen mit ausländischer Staatsangehörigkeit vorgeworfen. Die Taten sollen sich im Sommer 2014 im Ausland ereignet haben. Die französischen Behörden ermitteln.

Der Priester wollte sich gegenüber Blick nicht äussern. Es gilt die Unschuldsvermutung. Die Gemeinschaft Saint-Jean sorgt schon länger für Negativ-Schlagzeilen. Das hat auch mit dem umstrittenen Ordensgründer Marie-Dominique Philippe zu tun, der von 1945 bis 1982 Theologie-Professor in Freiburg war. In Freiburg hatte er die Gemeinschaft Saint-Jean gegründet – eine besonders fromme Gruppierung.

Nicht der erste Skandal

Erst in den letzten Jahren wurde bekannt: Philippe führte jahrzehntelang ein Doppelleben zwischen Freiburg und Paris und missbrauchte erwachsene Frauen. Er soll sie mit einer kruden Inzest-Theologie verführt haben: Er wolle sie die Liebe Jesu spüren lassen, berichtete ein Missbrauchsopfer. Philippes skandalöse Begründung: Auch Maria, die Mutter Jesu, habe sich mit ihrem Sohn fleischlich vereinigt. Das Argument ist theologischer Unsinn – war für Philippe aber ein perfides Mittel, um Frauen gefügig zu machen.

Quelle: MSN, Blick

Theologiestunde: Der Weg

Die ersten 10 Punkte aus dem Buch „Der Weg“, aus dem Kapitel Charakter.

Erklärung der Liturgie vom 18.09.2023

Der zweite Teil von Prozessionen und Kongressen

Mittwochskolumne vom 20.09.2023

Bruder Klaus

Bern (novaradio.ch):Am 25. September gedenkt die Kirche Bruder Klaus. Niklaus von Flüe ist der Schutzpatron der Schweiz und ein ganz wichtiger Heiliger der Kirche. Gerade in der heutigen Zeit, in der die Schweizer Kirche eine solch grosse Krise durchmacht, ist es wichtig, Bruder Klaus zu bitten, bei Gott Fürsprache zu halten. Das Leben dieses grossen Heiligen zeigt uns auf, wie gross die Würde der Laien ist. Bruder Klaus lebte ein normales Leben, bevor er sich entschied, als Einsiedler nur noch Gott zu dienen. Auch dieses normale Leben, das er führte, war geprägt von einer grossen Liebe zu Gott und einer grossen Gerechtigkeit und Liebe zu den Mitmenschen. Für unsere Zeit ist Niklaus von Flüe ein grosses Vorbild, da er aufzeigt, wie wichtig es ist, demütig zu sein und seine Aufgaben – weltliche und religiöse – zu erfüllen. Bruder Klaus verliess nicht einfach seine Familie, um sich selbst zu verwirklichen, sondern fragte seine Frau Dorothea um ihre Einwilligung.

Wir Schweizer Laien heutzutage müssen in diesen Zeiten, wo die Kirche ununterbrochen angegriffen wird, mit dem gleichen Verantwortungsbewusstsein handeln wie Bruder Klaus damals. Wir müssen einerseits unsere religiösen Pflichten wahrnehmen, dies vor allem durch das Gebet und den Empfang der Sakramente, andererseits aber auch weltlich klug handeln. Viele Katholiken werden bald ihre Steuern bezahlen und sich fragen, ob es sich lohnt, weiterhin Mitglied der Katholischen Kirche zu bleiben. Ich möchte alle Menschen aufrufen, ihrem Glauben treu zu bleiben, sich jedoch zu überlegen, ob es sinnvoll ist, Institutionen wie den Landeskirchen Geld zu geben. Leider ist es so, dass viele Exponenten der staatskirchenrechtlichen Gremien die Kirche von innen zerstören. Kein Katholik kann gezwungen werden, bei dieser Zerstörung mitzuhelfen. Deswegen möchte ich an dieser Stelle aufmerksam machen, dass es die Möglichkeit gibt, aus der staatlichen Körperschaft der Kirche auszutreten, ohne der Kirche den Rücken zuzukehren. Mit einem Vermerk auf dem Austrittsschreiben, wonach man weiterhin katholisch bleiben möchte, ist dies ganz einfach realisierbar.

Bruder Klaus gilt als kluger Ratgeber, der vielen Menschen geholfen hat. Beten wir um seine Fürsprache, damit er auch uns erleuchtet, was in dieser Situation die richtigen Taten sind. Ganz sicher ist es wichtig, weiter der Kirche treu zu sein. Das bedeutet aber nicht, dass wir ein System finanzieren sollen, welches dem Lehramt widerspricht. DR

NEWS: Synodaler Weg in Bistum Basel

Yvonne Reichlin hat vom 07. bis 09.09.2023 an der synodalen Versammlung im Bistum Basel teilgenommen und schildert auf Anfrage von Maria 1.0 ihre persönlichen Eindrücke.

1. Wieso hast Du an der Synodalen Versammlung im Bistum Basel teilgenommen? Was ist zum Ablauf zu sagen? Siehst Du Differenzen zum synodalen Prozess in Deutschland?

Das Los hat entschieden, dass ich teilnehmen kann. Es war das Bestreben der Bistumsleitung, dass unter den Teilnehmenden möglichst viele Anspruchsgruppen vertreten sind. Daher wurde auf das Verhältnis zwischen Vertretungen der Landeskirche, Freiwilliger, Ehrenamtlicher und Angestellter, Laien, Kleriker, Interkulturalität usw. geachtet. 10 Personen, welche bei der Kirche nicht angestellt sein dürfen, wurden aus den eingegangenen Bewerbungen ausgelost. Im Unterschied zum Deutschen synodalen Prozess gab es keine Abstimmungen zur Ermittlung von Mehrheiten, was der kirchlichen Synodalität eindeutig widersprechen würde. Es war das erklärte Ziel, dass auch Minderheitsmeinungen berücksichtigt und protokolliert werden. Der Ablauf der Workshops war professionell organisiert, und die Diskussionen verliefen grundsätzlich in einer offenen und konstruktiven Atmosphäre.

2. Welche Themen wurden diskutiert?

Nach einem Einführungsreferat zu den verschiedenen Formen von Synodalität sollten in Workshops sog. «pastorale Wegweiser» für die kommenden 5 Jahre entwickelt werden. Dazu wurde als Diskussionsbasis ein Bericht zu den erwarteten Entwicklungen und den dazu gehörenden Chancen abgegeben. Im dritten Teil wurde die Optimierung das weltweit einmaligen dualen Systems diskutiert. Die Kirchgemeinden erheben Kirchensteuern und sind Anstellungsbehörde. Es entstehen Doppelspurigkeiten, und die Ausgaben orientieren sich zu wenig an theologischen und pastoralen Bedürfnissen. Der frühere Bischof von Basel, Kurt Kardinal Koch, beschrieb die Funktion des Bischofs «wie eine kirchliche ‘Queen Elisabeth’, deren Haupttätigkeit nicht die effektive Leitung, sondern die affektive Repräsentation» sei.

3. Welche Eindrücke hast Du aus dem Anlass mitgenommen?

Die Perspektive der Kirche und des Bistums kam zu kurz. Vielfach wurden die Diskussionen auf der Ebene der Froschperspektive, nämlich aus der Sicht der Befindlichkeiten der Kirchenmitarbeiter geführt. In einem Workshop wurde die Befürchtung vom Verlust von Stellenprozenten als Folge von Änderungen geäussert. Ungeachtet der vorgegebenen Fragestellung wurden die bekannten Themen der kirchenpolitischen Agenda mit einer Vehemenz eingebracht, die an eine Dampfwalze erinnern. Ganz unter dem Motto «man muss die Gelegenheit nutzen» oder «steter Tropfen höhlt den Stein». Nicht selten war bei den Kirchenmitarbeitern spürbar, dass sie sich schämen, für die katholische Kirche zu arbeiten.

Die Ergebnisse aus den Workshops waren teilweise wenig konkret, und von Aussenstehenden eingebrachte Vorschläge wurden «zerredet». Überraschend war, dass der Begriff der Evangelisierung bei Kirchenmitarbeitern zu Unbehagen führt. Die hohen Austritte aus der katholischen Landeskirche waren nie ein Thema (immerhin machen die Austritte rund 2 Prozent pro Jahr aus!). Ein zugeloster Teilnehmer beschwerte sich, dass Vorschläge von vorneherein abgeblockt würden und forderte dazu auf, dass sich jeder prüfe, ob er eine Selbstzensur vornehme. Damit bestätigte er den Eindruck von anderen zugelosten Teilnehmern.

Mehr als einmal wurde erwähnt, dass in der Kirche viel zu viel Gewicht auf die Eucharistie gelegt werde und dass die Liturgie und das Sakramentale überbewertet werden. Nota bene: Im Bistum Basel werden bereits heute 50 Prozent der sonntäglichen Gottesdienste in Form von Wortgottesdiensten gefeiert! Eine Teilnehmerin schlug vor, man sollte Ausbildungen für Laien in der Leitung der Messe anbieten, da es immer weniger Priester gäbe. Ein Priester wies immerhin darauf hin, dass die Eucharistie das Benzin für die Kirche sei. Übrigens der Stellenwert des Priestertums als solches wurde nie angesprochen.

Den Aussagen von verschiedenen Priestern konnte entnommen werden, dass sie die Einführung des geweihten Frauenpriestertums unterstützen. Ein Priester meinte, diese Einsicht sei aufgrund seiner mehrjährigen Erfahrungen in der Pastoral und mit der wachsenden Lebenserfahrung gereift.

Die verschiedenen Etappen der synodalen Versammlung wurden durch spirituelle Einschübe (Gebete, Gesänge) unterbrochen. Bei der Eröffnung der Synodalen Versammlung in der Dreifaltigkeitskirche zeigte sich, dass die Kreativität in der Liturgie grenzenlos ist. Das Lektionar wurde im Mittelschiff der Kirche zwischen den Stehenden mit einer Verbeugung vor der nächsten Person weitergereicht. Nach der Verlesung des Evangeliums durch die jüngste Teilnehmerin wurde eine frei erfundene Geschichte über einen Stein aus dem See Genezareth erzählt. Es war schwierig, einen Zusammenhang zum Evangelium zu finden. Alle spirituellen Sequenzen wurden den Laien überlassen; der Bischof und die Priester hatten keine Funktion.

4. Deine persönlichen Schlussfolgerungen

Meine anfängliche Freude und Aufbruchstimmung, an diesem für die Zukunft der Kirche wichtigen Prozess teilnehmen zu können, wurde durch eine wachsende Ernüchterung, Enttäuschung und Trauer abgelöst. Dieses Gefühl hatten übrigens auch andere zugeloste Teilnehmer. Und es lag nicht daran, dass meine Anliegen, namentlich die Stärkung der Taufpastoral, Schwerpunktsetzung bei der (Neu)-Evangelisierung und die Einführung der Wahlfreiheit der Kirchgemeinde keine Akzeptanz und Aufnahme gefunden haben. Wir haben eine Kirche angetroffen, die von Funktionären beherrscht wird. Ziel ist, gegen das Lehramt und gegen das Priestertum anzukämpfen. Die Diskussion drehte sich vor allem um strukturelle Fragen, und es war keine Freude am Glauben und an der Kirche spürbar. Das eigentliche Ziel der katholischen Kirche, das Jesus Christus bei der Gründung der Kirche mitgegeben hat, allen Menschen die Heilsbotschaft zu verkünden, war nie ein Thema. Diese Eindrücke waren für mehrere gläubige Teilnehmer, welche die Kirche lieben, schmerzhaft. So, dass sogar eine frühzeitige Abreise erwogen wurde.

Die Teilnahme von zufällig ausgewählten Vertretern aus dem Volk Gottes ein grosser Gewinn. Nur so kann die vorherrschende Binnensicht der Kirche mit anderen Perspektiven konfrontiert werden. Dass die synodale Versammlung für zufällig ausgewählte Vertreter des Volk Gottes geöffnet wurde, ist der Bistumsleitung zu verdanken. Dafür danken wir Bischof Felix Gmür herzlich.

Quelle: Maria 1.0 Deutschland

NEWS: Klärung von Bistum Basel

Der Vorwurf der Vertuschung und des Täterschutzes, den der SonntagsBlick heute gegen Bischof Felix Gmür erhebt, ist nachweislich falsch.

In der Berichterstattung werden Aussagen von Bischof Felix Gmür unterschlagen. So antwortete der Bischof von Basel auf die Anfrage vom SonntagsBlick unter anderem wörtlich: «Nach Klärung der Zuständigkeit wurden sämtliche Akten von Bischof Felix Gmür an die Glaubenskongregation weitergeleitet. Anlass für deren Weiterleitung stellte somit nicht die Intervention des Betroffenen, sondern der Zuständigkeitsentscheid der Glaubenskongregation in Rom dar.» Somit handelte Bischof Felix Gmür gemäss den kirchenrechtlichen Vorschriften und vertuschte nichts. Der Straftatbestand ereignete sich 1982 im Bistum Bamberg durch einen dort tätigen und inkardinierten Priester im Zusammenhang mit einer Beichte. Aus diesem Grund war die Glaubenskongregation in Rom zuständig. Diese führte das Verfahren durch und schloss es ab. Auch in diesem Fall hielt sich Bischof Felix Gmür somit an die Urteile der staatlichen und kirchlichen Justiz.

Für die Berichterstattung wären im Übrigen medienethische Überlegungen angebracht.

Quelle: bistum basel

NEWS: Marsch fürs Läbe 2023

„Es braucht alternative Unterstützung für Mutter und Kind“

Mit rund 1500 Teilnehmern fand heute um 14:30 Uhr in Zürich-Oerlikon der „13. Marsch fürs Läbe“ statt. Neben einem klaren Pro-Life-Statement von EDU-Nationalratskandidat Erich Vontobel begeisterte ein buntes Programm mit verschiedenen Lebensgeschichten, Gästen aus dem Ausland und mitreissender Musik das Publikum. Erstmals gab es eine Live-Schaltung zum Lebensrechtsmarsch nach Berlin.

Heute fanden in Deutschland parallel zwei Märsche für das Leben statt. In Berlin und Köln fanden sich am Nachmittag tausende Lebensschützer ein. In einer Live-Schaltung aus Berlin auf die Bühne in Zürich erklärte Alexandra Linder, Bundesvorsitzende des Bundesverbands Lebensrecht: „Es ist so schön, wir könnten noch zwei Stunden gehen!“

Anschliessend begrüsste die stimmgewaltige Schweizerin Bernarda Brunovic das Publikum in Zürich mit „Welcome on earth“. Komponist und Kaplan Thomas de Bayer, der aus Deutschland angereist war, erklärte zum Song: „Pro Lifer sind effektiv, sie retten tausende von Leben. Das Lied ist ein Dankeschön.“

Susanne Kummer, Direktorin des Wiener Bioethik-Instituts IMABE, das im Sommer eine Studie zu den psychischen Folgen von Abtreibungen herausgab, betonte in ihrem Referat: „Abtreibung erlauben, um Frauen zu schützen, ist ein Narrativ, das wissenschaftlich nicht gestützt. Frauen müssen über Komplikationen und Folgen einer Abtreibung informiert sein. Es braucht alternative Unterstützung für Mutter und Kind.“

Bewegende Lebensgeschichten

Sieben Frauen und ein Mann gaben dem diesjährigen Motto des Marsches „Sei ihre Stimme“ ein Gesicht. Sie zeigten mit ihren persönlichen Geschichten, dass das Thema Lebensschutz und Abtreibung nicht nur die jeweilige Mutter und das Kind betrifft, sondern auch deren Umfeld. So erzählte z.B. Jeanine B., deren Schwester sechs Monate nach der Geburt starb: „Meine Schwester kennenzulernen, und zu lieben, waren all diesen Schmerz des Verlustes wert. Ich behalte ihr Lächeln stets im Kopf. Ihr Name war Lucienne. Das bedeutet Lichtbringer.“ Ihre Eltern seien sehr unter Druck gestanden, ihre Schwester aufgrund der Diagnose Trisomie 18 abzutreiben. „Danke, dass ihr meine kleine Schwester, trotz allem Gegenwind, nicht abgetrieben habt. Ihr seid für mich Helden“, bekannte die 24-Jährige.

Barbara G., die viele Jahre als Hebamme tätig war, wurde in ihrer Spitalausbildung geraten, zu Abtreibungen zu schweigen. Sie ermutigte Personen aus dem Medizinbereich, immer wieder das Gespräch zu suchen: „Es warten viele Kolleginnen auf ein Gegenüber, bei dem sie ihr Herz ausschütten können. Das eiserne, verlangte Schweigen ist wie ein kalter Panzer.“

Dass man sogar in Extremsituationen ein Ja zum Leben finden kann, zeigte Salome S. mit ihrer Lebensgeschichte: „Ich bin hier, weil ich selbst erlebt habe, dass das Leben lebenswert ist, auch wenn die Umstände dagegensprechen“, so die 34-Jährige. Mit 19 im Drogenmilieu und auf der Strasse lebend, wurde sie unter Gewalteinwirkung schwanger. „Der Frauenarzt riet mir nach einer kurzen Begrüssung, mein Kind abzutreiben. Doch auch in meinen dunkelsten Stunden auf der Strasse und obwohl mein damaliger Freund auf Abtreibung bestanden hatte, war es für mich keine Option. Ich wusste, dass ich die Gedanken über mein Kind vom Akt der Zeugung trennen musste!“ Sie konnte schliesslich einen Entzug machen und mit Unterstützung ihre inzwischen 14-jährige Tochter auf die Welt bringen. Heute ist Salome S. verheiratet und hat fünf Kinder.

Hilfsmöglichkeiten sind wichtig

Der Zürcher Kantonsrat und Nationalratskandidat Erich Vontobel (EDU) machte im zweiten Teil der Kundgebung auf die Wichtigkeit von Hilfsmöglichkeiten wie dem Babyfenster aufmerksam: „Babyfenster können u.a. dazu beitragen, dass die eine oder andere Abtreibung verhindert wird.“ Vor zehn Jahren hatte er im Zürcher Kantonsrat ein Postulat für ein Babyfenster im Kanton Zürich eingereicht. Das Medienecho damals war gross. Die Regierung wollte zwar selbst keines errichten, einer privaten Initiative zur Eröffnung eines Babyfensters stellte sie sich jedoch nicht in den Weg. Vontobel brachte seine 20-jährige Nichte mit auf die Bühne, die das Down Syndrom hat, und auf seine Frage, ob sie gerne lebe, mit einem klaren Ja antwortete.

Auch die bekannte Schweizer Sängerin mit kroatischen Wurzeln, Bernarda Brunovic, begeisterte das Publikum. Brunovic ist seit ihrer Geburt blind. Ihre Eltern entschieden sich damals – gegen den Rat der Ärzte – für ihr Leben, sehr zu Freude der Marschteilnehmer. Den Abschluss fand die Kundgebung mit Vertretern von katholischer (Weihbischof Marian Eleganti), reformierter (Pfr. Viviane Krucker-Baud, Generalsekretärin der Schweizerischen Evangelischen Allianz) und freikirchlicher (Jochen Gsell, Gebet für die Schweiz) Seite um kurz nach 17 Uhr.

Marschzug durch Zürich-Oerlikon

Höhepunkt des Tages war der fröhliche Marsch durch die Strassen Oerlikons, der unter grossem Polizeieinsatz stattfand. Dass dieser aufgrund von Drohungen durch linksextreme Kreise immer wieder nötig ist, machte klar: Die just in dieser Woche im Kantonsparlament diskutierte Frage, wie mit Ausschreitungen und unbewilligten Demonstrationen bzw. Störungen bewilligter Veranstaltungen zukünftig umzugehen sei und wer die Kosten für Polizeieinsatz und Sachbeschädigungen tragen müsse, hat einmal mehr Dringlichkeit erlangt.

Quelle: marsch fürs läbe schweiz

Gedenktag: Hildegard von Bingen

Visionärin und Universalgelehrte


Die Benediktinerin Hildegard von Bingen war nicht nur eine Geistliche, die ihr Leben von klein auf in den Dienst Gottes stellte – sie zählte auch zu den wenigen Menschen ihrer Zeit, die ungewöhnlich vielseitige Interessen und Kenntnisse auf verschiedenen Gebieten der Wissenschaft besaßen. Hildegard gilt aufgrund ihrer Visionen als frühe Vertreterin der Mystik des Mittelalters und hinterließ ein bedeutendes Werk, welches sich Gebieten wie der Naturheilkunde, der Dichtung, der Musik, der Kosmologie sowie der Ethik widmet und auch noch in unserer Zeit große Beachtung findet.

Hildegard von Bingen war nicht nur eine für ihre Zeit besondere und starke Frau. Sie vermochte es, sich als Frau in einer Führungsposition unter Männern Gehör zu verschaffen. Mit Feingefühl und großem Geschick verstand sie es, politischen Einfluss zu üben und von Persönlichkeiten wie Kaiser Barbarossa und Papst Alexander III. angehört zu werden.

Zudem scheute sie sich auch nicht, bedeutende Persönlichkeiten in rechter Weise zu ermahnen und für das einzustehen, woran sie glaubte und was sie für richtig hielt. ­ Sie war zweifelsohne eine starke Frau, die auch heute noch zahlreiche Menschen für ihren Glauben sowie im Alltag inspiriert und von der man vieles lernen kann.

Klostereintritt


Hildegards Entscheidung für das Leben im Orden wurde 1114 durch das Ablegen der ewigen Gelübde besiegelt, womit sie offiziell dem Benediktinerorden beitrat. Vom heiligen Otto, dem Bischof von Bamberg, empfing sie dazu den Ordensschleier.

Als ihre Lehrerin Jutta von Spanheim im Jahr 1136 verstarb, wurde sie im Alter von 38 Jahren zur geistlichen Mutter (Magistra) ihrer Gemeinschaft gewählt. Die Wahl aber nahm sie nur zögernd an, aufgrund ihres kränklichen Zustands und der Belastung durch ihre Visionen.

Sie mäßigte etwas die Askese der Gemeinschaft, indem sie die Speisebestimmungen lockerte und die sehr langen Gebetszeiten kürzte, was nicht selten zu Auseinandersetzungen mit Abt Kuno von Disibodenberg führte.

Schauperioden der Visionen und Beginn des öffentlichen Wirkens


Ab 1141 begann die erste große Schauperiode ihrer Visionen, die sie in dem Werk »Liber Scivias Domini« – Wisse die Wege Gottes – in Zusammenarbeit mit ihrem Beichtvater, Propst Volmar von Disibodenberg und ihrer Vertrauten, der Nonne Richardis von Stade auf Latein niederschrieb.

Ebenfalls in diese Zeit fällt auch der Beginn ihres öffentliches Wirkens, was vor allem durch diverse Briefwechsel mit vielen hochgestellten Persönlichkeiten ihrer Zeit geschah. In dieser Form trat sie in Kontakt unter anderem mit Bernhard von Clairvaux, Papst Alexander III. und Kaiser Friedrich Barbarossa. Zur gleichen Zeit schrieb und veröffentlichte sie ihre theologischen sowie anthropologischen Vorstellungen.

Der Abt von Disibodenberg verfolgte das Leben Hildegards und ihre Niederschriften genau und brachte diese dem Mainzer Erzbischof Heinrich, dem damaligen Primas des Reiches, der seinerseits im Jahr 1147 Papst Eugen III. anlässlich der Synode von Trier über Hildegards Schau informierte. Nach eingehender Prüfung des Lebens und der Visionen durch verschiedene päpstliche Gesandte, u. a. Primizerius Adalbert, schickte der Papst ein Schreiben an Hildegard und erteilte ihr offiziell die Erlaubnis, die Visionen zu veröffentlichen. Aufgrund dieser Vorgänge, insbesondere durch die besagte Synode, erlangte Hildegard von Bingen schnell eine große Bekanntheit in ganz Europa.

In den Jahren zwischen 1158 und 1163 beginnt Hildegard ihre zweite große Schau, unter dem Titel »Liber vitae meritorum« (»Buch von den Lebensverdiensten«) niederzuschreiben. In dieser moralischen Streitschrift thematisiert sie das Sein und das Handeln des Menschen in Bezug auf seine Umwelt und den Kosmos. Kurze Zeit später, nach einer erneuten Vision im Zeitraum von 1163 bis 1173, beginnt sie mit dem Schreiben ihres Buches »Liber divinorum operum« (»Das Buch von den Werken Gottes«).

Klostergründungen in Rupertsberg und Eibingen


Im gleichen Jahr entschloss sich Hildegard ihr Heimatkloster Disibodenberg, auch gegen den Widerstand der dortigen Benediktinermönche, zu verlassen. Da der Raum für die wachsende Frauengemeinschaft zu klein geworden war, gründete sie mit etwa zwanzig Nonnen auf dem Rupertsbert bei Bingen ein eigenes Kloster.

Die Klostergründung fand ihren Abschluss und ihre Bestätigung mit der Verleihung der offiziellen Urkunde durch Erzbischof Arnold von Mainz am 22. Mai 1158 und durch einen Schutzbrief von Kaiser Friedrich Barbarossa am 10. April 1163, die dem neu gegründeten Kloster auch das Recht der freien Äbtissinnenwahl zusprachen.

Die Anfangsjahre des Klosters waren vor allem gekennzeichnet von wirtschaftlichen Opfern und streitsüchtigen Schwestern, denen die Ordensregel zu streng war. Als diese jedoch das Kloster verließen, blühte die Gemeinschaft auf und wuchs so rasch, das auch hier bald der Platz knapp wurde.

Wegen des schnellen Wachstums des Klosters Rupertsberg erwarb Hildegard im Jahr 1165 das ausgebrannte Augustinerkloster in Eibingen und gründete ein Filialkloster. Sie setzte dort eine Priorin ein und behielt sich die Äbtissinnenwürde vor.

Lebensende


Die beiden Konvente führte Hildegard bis zu ihrem Lebensende. Daneben verfasste sie weitere Schriften und schrieb unablässig Briefe an die wichtigen Persönlichkeiten ihrer Zeit. Zudem unternahm sie beschwerliche Reisen durch Deutschland, wo sie als Vermittlerin zwischen streitenden Konventen auftrat und eine Vielzahl an Klerikern an ihre Pflichten erinnerte. Sie kritisierte dabei besonders die Machtgier und Prunksucht der verschiedenen Amtsträger.

Am 17. September 1179 starb Hildegard im Alter von 81 Jahren in dem von ihr gegründeten Kloster Rupertsberg bei Bingen.

Heiligsprechung


Hildegard wurde schon zu Lebzeiten wie eine Heilige verehrt. Der erste Antrag auf Heiligsprechung erfolgte bereits im Jahr 1228. Dieses offizielle Heiligsprechungsverfahren wurde von Papst Gregor IX. (1227–1241) durch eine von ihm verfasste Untersuchung begonnen, aber nicht abgeschlossen.

Trotz der Tatsache, dass heute kein Abschluss eines damals auch nicht zwingend nötigen Heiligsprechungsverfahren bekannt ist, erfolgte die Kanonisation von Hildegard spätestens im Jahr 1584 mit der Aufnahme in die Erstausgabe des Martyrologium Romanum.

Ihr Gedenktag in der Liturgie der Kirche ist am 17. September. In etlichen katholischen Diözesen Deutschlands wird der Gedenktag auch als Fest begangen.

Am 10. Mai 2012 dehnte Papst Benedikt XVI. die Verehrung der hl. Hildegard auf die ganze Kirche aus und erhob sie offiziell zur Heiligen.

Mystikerin und Kirchenlehrerin


Hildegard von Bingen wurde am 7. Oktober 2012 von Papst Benedikt XVI. zur Kirchenlehrerin erhoben und gehört seitdem neben Katharina von Siena, Teresa von Ávila sowie Thérèse von Lisieux zu den vier Frauen, die diesen besonderen Kirchentitel erhalten haben.

Den Ehrentitel »Kirchenlehrer« oder »Kirchenlehrerin« bekommen Personen zugesprochen, welche einen prägenden Einfluss auf die Theologie der christlichen Kirche hatten. Hildegard von Bingens zahlreiche Werke und Briefe sind Zeugnis für ihren Einfluss sowie ihr Wirken und dienen mitunter als Grundlage für ihre Erhebung zur Kirchenlehrerin.

Laut Überlieferung soll Hildegards visionäre Begabung bereits im zarten Alter von drei Jahren begonnen haben, als sie eines Tages ein überaus helles Licht gesehen haben soll. Von diesem Tag an soll sie angeblich von regelmäßigen Visionen heimgesucht worden sein, welche sich mitten im Alltag und bei völligem Bewusstsein ereigneten. Die Mystik der Hildegard von Bingen ist eng mit der Kirche verbunden und das Ergebnis ihrer Visionen, die sie Zeit ihres Lebens begleiteten. Die in ihren Werken beschriebenen mystischen Erlebnisse sind somit nicht theoretischer Natur, sondern beruhen auf ihrer eigenen Erfahrung.

Als Kirchenlehrer (lateinisch: doctores ecclesiae) werden jene Theologen bezeichnet, die einen großen Einfluss auf die Theologie der christlichen Kirche haben. Nur ganz wenige, besonders bedeutende Theologen wurden mit dem Titel Kirchenlehrer ausgezeichnet. In der Antike und so auch bis heute in den orthodoxen und altorientalischen Kirchen geschah eine Ernennung relativ spontan. In der römisch-katholischen Kirche wird die Erhebung zum Kirchenlehrer formell ausgesprochen.

Die acht Kirchenlehrer der Ost- und der Westkirche: Hieronymus, Ambrosius von Mailand, Augustinus von Hippo, Papst Gregor der Große, Johannes Chrysostomos, Basilius von Caesarea, Gregor von Nazianz und Athanasius von Alexandria werden von beiden Kirchen als Kirchenlehrer bezeichnet.

Die römisch-katholische Kirche hat nach der Reformationszeit den Titel Kirchenlehrer eigens definiert und ihn auch Theologen späterer Jahrhunderte verliehen. Mittlerweile beläuft sich die Liste der Kirchenlehrer in der römisch-katholischen Kirche auf 35 Heilige.

Einfluss und Bedeutung der heiligen Hildegard heute

Hildegard von Bingen sowie ihre Werke haben mittlerweile weltweit an Bedeutung gewonnen. Inzwischen befassen sich international zahlreiche Forschungsarbeiten und -gruppen und Hildegard-Gesellschaften mit ihren Werken und zeugen von dem weltweiten Interesse an der bemerkenswerten Benediktinernonne. So lassen sich immer mehr Bücher, Filme und Ratgeber finden, die sich mit Hildegard von Bingen, ihrem Leben und ihren Lehren befassen.

Immer größere Beachtung findet vor allem Hildegards besonderes Wissen um die Naturheilkunde, welches sich hautsächlich um Pflanzen, Edelsteine und um die holistische Betrachtung des Menschen dreht. Es scheint heute genauso aktuell wie vor 1000 Jahren zu sein und entspricht beispielsweise auch in Hildegards Anleitungen zum Fasten den modernen Erkenntnissen. Das Heilfasten nach Hildegard von Bingen erfreut sich unter anderem so großer Beliebtheit, weil es ein ganzheitliches Fasten von Leib und Seele ist und als solches von viel Ruhe und Innehalten begleitet wird.

Alljährlich wird am 17. September der Gedenktag der heiligen Hildegard begangen. Dieser Tag wird in der Abtei St. Hildegard und der Stadt Eibingen als ein Hochfest gefeiert. Die Stadt Eibingen begeht dazu das so genannte Hildegardisfest, welches sich wie folgt unterteilt:

  1. Am Morgen wird ein feierliches Pontifikalamt gehalten.
  2. Anschließend erfolgt eine Reliquienprozession (seit 1857).
  3. Am frühen Abend wird das Fest mit dem Gebet der Vesper beschlossen.
    Der Reliquienschrein ist nur an diesem Tag für alle Gläubigen zugänglich, da die Tür an der Vorderseite des Schreines während des restlichen Jahres geschlossen ist.

Quelle: vivat.de

NEWS: Fehler sich Bischof Bonnemain anzuvertrauen

Joseph Bonnemain leitet die Voruntersuchungen zu den kirchenrechtlichen Ermittlungen. Dies wird von der Westschweizer Anhörungskommission für Opfer von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche (Cecar) kritisiert.

Die Westschweizer Anhörungskommission für Opfer von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche (Cecar) kritisiert die Untersuchung der Kirche zu Missbrauchsfällen. Es sei ein Fehler gewesen, sie dem Bischof von Chur anzuvertrauen, so die Cecar-Präsidentin. Der Churer Bischof Joseph Bonnemain leitet die Voruntersuchungen zu den kirchenrechtlichen Ermittlungen aufgrund von Vorwürfen des Vertuschens von sexuellen Übergriffen.

Bonnemain müsse über seine Amtskollegen, die er seit Jahrzehnten kenne, urteilen. «Das ist eine sehr schlechte Lösung», sagte Cecar-Präsidentin Sylvie Perrinjaquet in einem am Samstag veröffentlichten Interview in «Arcinfo».

Perrinjaquet wies auf den «Kult der Geheimhaltung» innerhalb der katholischen Kirche hin. Ihre Vertreter «leben ständig in dieser Atmosphäre der Geheimhaltung», sagte sie. «Sie haben nicht mehr die Fähigkeit, sich bewusst zu machen, dass man irgendwann aufhören muss, sich zu verleugnen, und zugeben muss, dass es in der Kirche Personen gibt, die Kinder missbrauchen.»

Problematische Haltung gegenüber Frauen und Kindern

Zur Geheimhaltung komme eine problematische Haltung der Kirche gegenüber Frauen und Kindern hinzu: «In den Äusserungen, die die Kirche seit einigen Tagen macht, werde ich mir bewusst, dass für diese Institution der Missbrauch eines Kindes weniger schlimm ist als sexuelle Beziehungen mit einer Frau zu haben», sagte Perrinjaquet.

«Die Institution ist erschüttert», sagte sie und betonte, dass die Veröffentlichung des Berichts der Universität Zürich am Dienstag die katholische Kirche dazu gezwungen habe, zu erkennen, dass sie in ihren Reihen Missbraucher gebe.

Katholische Kleriker und Ordensangehörige haben in der Schweiz in den vergangenen 70 Jahren mindestens 1002 Fälle von sexuellem Missbrauch begangen. Das zeigte die am Dienstag veröffentlichte erste Analyse von Geheimarchiven römisch-katholischer Institutionen durch Historikerinnen und Historiker der Universität Zürich (UZH).

Quelle: msn, berner zeitung

NEWS: Hinschauen nicht vertuschen

Die Studie über die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche schockierte die Schweiz. In 74 Prozent der Fälle waren die Opfer minderjährig. Auch Säuglinge waren darunter.

Die Frage, wie es um die Prävention in den katholischen Jugendvereinen steht, liegt auf der Hand. Was wird unternommen, um sexuelle Missbräuche zu verhindern? Blick hat drei Vereinen auf den Zahn gefühlt.Verband Katholischer Pfadi

Für Thomas Boutellier (43), der jahrelang im Verband tätig war, ist klar: Prävention hat oberste Priorität. «Ein Jugendverband, der keine Massnahmen dafür ergreift, ist mehr als fahrlässig», sagt Boutellier zu Blick. 

Bei der Katholischen Pfadi gäbe es schon seit Jahren Massnahmen. «Neben einem Schutzkonzept absolvieren alle Leiter in Jugend und Sportkursen zehn Stunden im Bereich Missbrauchsprävention.»

Dabei lernen die Jugendlichen, wie sie Risikosituationen vermeiden können. Neben banalen Dingen wie getrennten Schlafräume oder dem Grundsatz, die Kinder weder beim Duschen noch auf der Toilette zu stören, werde auch die Feedback-Kultur ausgebaut. «Die Kinder werden sensibilisiert, Situationen, in denen sie sich unwohl fühlen, sofort anzusprechen.»

Sämtliche Präventionsmassnahmen, die vom Verband Katholischer Pfadi umgesetzt werden, stammen von der konfessionsneutralen Pfadibewegung Schweiz (PBS). Arbeitsgruppe für Ministrantenpastoral

Auch bei der deutschschweizerischen Arbeitsgruppe für Ministrantenpastoral (Damp) sei Prävention wichtig – jetzt umso mehr, wie Präsidentin Murielle Egloff (43) erklärt: «Es ist kein Geheimnis, dass die Ministranten einen Grossteil der Opfer ausmachen.» 

Unmittelbar nach der Publikation dieser «furchtbaren Ergebnisse» veröffentlichte der Verein ein Statement auf ihrer Webseite: «Die Ereignisse machen uns unendlich betroffen», schreiben sie. Wie sehr ihnen das Thema am Herzen liegt, wird unmissverständlich klar: Noch bevor man herumscrollen kann, ploppt das Fenster mit ihrer Stellungnahme auf.

Der Verein Damp bietet zur Prävention Kurse an, um die Jugendlichen im Bereich sexuelle Missbräuche zu schulen. Obligatorisch seien diese nicht. Egloff betont aber: «Wir empfehlen den Pfarreien den Besuch der Kurse dringend.»

Ein Thema, das immer wieder aufkomme, sei das «Zupfen am Gewand». «Die Leute haben oft das Gefühl, sie müssen bei den Ministranten das Gewand richten.» Das sei zwar gut gemeint, könne aber heikel sein. Egloff hofft, dass durch die Studie punkto Präventionsarbeit einiges ins Rollen kommt. Für sie ist klar: «Da gibt es noch Luft nach oben.»Verband Schweizer Jungwacht Blauring (Jubla)

Wie bei der katholischen Pfadi sind auch bei der Jubla Kurse im Bereich Missbrauchsprävention obligatorisch. «Wir tolerieren keine Grenzverletzungen oder sexuelle Missbräuche», sagt Jonas Amherd, Verantwortlicher Krisenmanagement der Jubla Schweiz. 

Neben den Leitern werden auch die Teilnehmer früh sensibilisiert. «Die Kinder lernen von klein auf, ihre eigenen Grenzen und die der anderen kennen.» Zudem empfehle der Verband den Anstellungsbehörden, von sämtlichen kirchlichen Angestellten einen Sonderprivatauszug zu verlangen.

Quelle: MSN

Nachrichtensendung vom 15.09.2023

Reaktionen auf dem Missbrauch

Wieder Unruhen in Indien

Marsch fürs Läbe am 16.09.2023

Gedenktag: Die sieben Schmerzen Mariens

Das Fest im liturgischen Kalender

Der Gedenktag der Schmerzen Mariens folgt unmittelbar auf das Fest der Kreuzerhöhung am 14. September und steht zu ihm in innerer Beziehung. Wird an Kreuzerhöhung verehrend auf das Kreuz Jesu Christi als Siegeszeichen und Baum des Lebens geblickt, so wird am Tag darauf das Mitleiden Marias als Mutter und Verkörperung der Kirche und Vorbild für alle Glaubenden gepriesen.
Die vorkonziliare Bezeichnung dieses Ideenfestes war Sieben Schmerzen Mariens, wobei die Zahl Sieben eine Totalität bezeichnete, in der Volksfrömmigkeit aber auch mit einzelnen Lebensstationen Marias verbunden wurde. Die sieben Schmerzen Mariens sind der Gegenpol zu den sieben Freuden, deren früher am Gedenktag Maria Lätitia[1] gedacht wurde.
Der 15. September mit dem Gedächtnis der sieben Schmerzen Mariens wurde 1814 von Papst Pius VII. für die Gesamtkirche eingeführt, nachdem es schon seit 1667 vom Servitenorden gefeiert worden war. Bis zur Liturgiereform wurde auch am Freitag nach dem Passionssonntag ein Fest der sieben Schmerzen Mariä begangen; bis auf die Collecta war das Messformular identisch. Die Feier in der Passionswoche wurde von Papst Benedikt XIII. 1727 vorgeschrieben. Seit 1423 ist der vierte Freitag nach Ostern das historische Kalenderdatum, an dem das Fest als sogenanntes Kompassionsfest, das Fest der „Betrübnis und Schmerzen Mariens unter dem Kreuz“, in der katholischen Kirche gefeiert wird.
Im Jahr 1927 erklärte Papst Pius XI. durch das Dekret Celebre apud Slovaccham gentem (Festlich begangen beim slowakischen Volk) die Muttergottes von den sieben Schmerzen zur Patronin der Slowakei. Der 15. September ist daher ein Feiertag in der Slowakei.

Die sieben Schmerzen Mariens

Die sieben Schmerzen Mariens sind:

Darstellung Jesu im Tempel mit Weissagung Simeons: „Deine Seele wird ein Schwert durchdringen“ (Lk 2,34–35 EU)
Flucht nach Ägypten vor dem Kindermörder Herodes (Mt 2,13–15 EU)
Verlust des zwölfjährigen Jesus im Tempel (Lk 2,43–45 EU)
Jesus begegnet seiner Mutter auf dem Kreuzweg (unbiblische Szene)
Kreuzigung und Sterben Christi (Joh 19,17–39 EU)
Kreuzabnahme (vgl. Mt 27,57–59 EU) und Übergabe des Leichnams an Maria (Beweinung Christi)
Grablegung Jesu (Joh 19,40–42 EU)

Die Schmerzen Mariens bestehen zum einen im Mitleiden bei der Passion des Sohnes. Nach dem Bericht des Johannesevangeliums steht sie unter dem Kreuz. Eine der Stationen der Kreuzwegandacht ist die Begegnung Jesu mit seiner Mutter auf dem Weg nach Golgota. Eines der häufigsten christlichen Bildmotive überhaupt ist das Vesperbild, die Pietà: Nach der Kreuzabnahme hält Maria den Leichnam ihres Sohnes in den Armen. Hier besonders ist Maria Identifikationsfigur für Leidende und Trauernde.

Die Schmerzen Mariens umfassen aber auch die Entfremdung von ihrem Sohn. Schon der Zwölfjährige trennt sich nach dem Bericht des Lukasevangeliums in Jerusalem von seinen Eltern, um im Tempel, dem Haus seines Vaters, zu bleiben (Lk 2,41ff EU). Bei der Hochzeit zu Kana weist Jesus Maria zuerst zurück, als sie ihn auf den Weinmangel aufmerksam macht (Joh 2 EU). Und als sie mit mehreren Familienangehörigen nach ihm fragt, während er öffentlich lehrt und heilt, lässt er für sie keine Sonderstellung gelten (Lk 8,19–21 EU).

Quelle: Wikipedia

NEWS: Abt Scarcella outet sich als Beschuldigter

Der Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche wird konkret: Jean César Scarcella, Abt der Territorialabtei Saint-Maurice, muss sein Amt ruhen lassen.

Nach den Enthüllungen um den jahrzehntelangen Missbrauch in der katholischen Kirche in der Schweiz ist nun erstmals ein Name eines hohen Würdenträgers gefallen: Jean César Scarcella. Er ist Abt der Territorialabtei Saint-Maurice und aktives Mitglied der Schweizer Bischofskonferenz.

Scarcella soll einen Jugendlichen sexuell missbraucht haben. Er hat sich selber als einer in der Studie der Uni Zürich genannten Personen geoutet und laut einer Medienmitteilung Bischof Joseph Bonnemain seine vollständige Kooperation zugesichert haben.

Scarcella wird wie folgt zitiert: «Die Ermittlungen betreffen auch einen Vorwurf, der gegen mich erhoben wurde. Ich habe Bischof Bonnemain meine volle Kooperation zugesichert. Um die Unabhängigkeit der Ermittlungen zu gewährleisten, habe ich mich in Absprache mit dem Abteirat und dem Präsidenten der Bischofskonferenz dafür entschieden, mein Amt als Abt von Saint-Maurice bis zum Abschluss der Voruntersuchung ruhen zu lassen.»

Ins Visier geriet Scarcella nach Anschuldigungen durch Nicolas Betticher, der sich an den Vatikan wandte. Bischof Joseph Bonnemain wurde darauf als Sonderermittler ernannt.

Scarcella ist 72 Jahre alt und seit 2015 Leiter der Abtei Saint-Maurice. In der Bischofskonferenz ist er für das Department «Glaube, Liturgie, Bildung, Dialog» zuständig.

Quellen: aeg, mns

Mittwochskolumne vom 13.09.2023

In schweren Zeiten zur Kirche stehen

Bern (novaradio.ch): Gestern wurde die Pilotstudie zum sexuellen Missbrauch in der Schweizer Kirche veröffentlicht. Die Studie zeigt auf, was zu erwarten war: In der Schweizer Kirche gab es verschiedenste Missbrauchsfälle, bei denen Täter geschützt wurden. Persönlich denke ich, dass jeder Fall einer zu viel ist und man alles tun muss, um den Opfern Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Ebenfalls braucht es eine Prävention, durch die in Zukunft solche Fälle so weit wie möglich verhindert werden.

Was es jedoch nun ebenfalls braucht, sind Katholiken, die zur Kirche stehen. Gerade in diesen schwierigen Zeiten ist es wichtig, dass die treuen Katholiken sich zur Kirche bekennen. Es ist gut, dass eine Aufarbeitung stattfindet, aber man darf in solche Studien nicht Dinge hineininterpretieren, die wissenschaftlich nicht belegbar sind. Wenn auch von vielen Fällen des Missbrauchs berichtet wird, so wissen wir nicht, wie viele Prozent der Priester tatsächlich übergriffig wurden. Es ist falsch, nun ganze Generationen von Priestern zu verurteilen, obwohl die allermeisten sich nichts zu Schulden kommen liessen. Ebenfalls ist es total verfehlt, die katholische Lehre zu kritisieren und ihr systemische Ursachen für diese Missbrauchsfälle zu attestieren. Wenn nun die Abschaffung des Zölibats, die Frauenordination oder die Änderung der Sexualmoral gefordert wird, stehen hier rein ideologische Forderungen im Vordergrund, die nichts mit der vorliegenden Statistik zu tun haben. Wir müssen bedenken, dass die weltlichen Institutionen und Vereine wie Schulen, Sportvereine, Musikvereine, etc. keine solch akribische Forschung zu ihren Missbrauchsfällen betrieben haben wie die katholische Kirche. Auch die reformierte Kirche und andere Religionsgemeinschaften zeigen nicht die gleiche Bereitschaft wie die katholische Kirche, sich dieser Problematik zu stellen. Für mich ist klar, dass sexueller Missbrauch überall vorkommt und nicht spezifisch etwas mit der katholischen Kirche zu tun hat. Es steht aber auch ausser Frage, dass die Kirche moralisch eine Vorbildfunktion hat und es nicht zulassen darf, dass solche Fälle vorkommen. Das Heilmittel ist jedoch nicht weniger Moral, sondern mehr. Der Mensch ist ein Triebwesen und die Tolerierung einer sexuellen Libertinage, wie sie von progressiven Theologen gefordert wird, führt nicht zu weniger Missbrauch, sondern zu mehr Missbrauch. Der grösste Fehler, der nun gemacht werden könnte, wäre derjenige, dass die Bischöfe und Priester nun zu moralischen Fragen schweigen, weil sie denken, dass sie keine Autorität mehr besitzen, über solche Dinge zu sprechen, nachdem viele Missbräuche im kirchlichen Umfeld passiert sind. Gerade dadurch würde den Opfern nicht geholfen werden. Jeder Katholik ist aufgerufen, sich zu heiligen und keinen Menschen zu instrumentalisieren. Denn gerade dies geschieht bei sexuellem Missbrauch. Eine Erneuerung der Kirche geschieht nicht durch eine Änderung des Lehramts oder der Dogmen, sondern durch einen Wandel unserer Herzen. Möge die Gottesmutter, deren Namenstag wir gestern gefeiert haben, uns dabei helfen. DR

NEWS: Was wirft man den Bischöfe vor?

Mehrere Schweizer Bischöfe stehen im Verdacht, sexuelle Missbrauchsfälle ignoriert oder gar vertuscht zu haben. Zum einen erhebt der Berner Pfarrer Nicolas Betticher schwere Vorwürfe, die nun untersucht werden. Zum anderen werden die Bistumsherren durch den Forschungsbericht der Uni Zürich belastet. Für alle gilt die Unschuldsvermutung.

Konkret geht es um folgende Fälle aus sämtlichen sechs Bistümern:

Bistum Basel: Täter geschützt

Im Bistum Basel steht Bischof Felix Gmür unter dem Verdacht, bei einem 2019 gemeldeten schweren sexuellen Missbrauch aus den späten 90er-Jahren den Täter geschützt zu haben. So soll er nach einer kirchlichen Untersuchung, in der vorwiegend der Beschuldigte angehört wurde, den Fall eingestellt haben – ohne Meldung nach Rom, wie das Vorschrift wäre.

Zudem habe Gmür dem Beschuldigten Tagebücher des Opfers, das zur Tatzeit 14-jährig war, übergeben. Der mutmassliche Täter erhielt damit Einblick in die intimsten Gedanken und Gefühle des Opfers. Gmür informierte offenbar den beschuldigten Priester zudem über die aktuelle Adresse der betroffenen Frau. Erst als der «Beobachter» den Fall 2020 publik machte, gestand Bischof Gmür Fehler ein. Es läuft eine Untersuchung. (Unser Kommentar zum Missbrauch-Bericht: Die katholische Kirche hat die Gesellschaft getäuscht)

Bistum Chur: Pädophilen beschäftigt

Im Bistum Chur wurde ein Priester 1989 zu 12 Monaten Gefängnis bedingt verurteilt, weil er mehrere Buben sexuell missbraucht hat. Das Bistum belegte ihn zwar mit einem Verbot, seelsorgerisch und liturgisch tätig zu sein, doch niemand kontrollierte dies. Der Priester blieb in der Verantwortung von Chur, war dann aber bis 2008 als Seelsorger im Bistum Lausanne, Genf, Freiburg tätig. Der Fall zeige, dass damals «ein Priester mit gerichtlich anerkannter Missbrauchsgeschichte («wiederholte und fortgesetzte Unzucht») und psychiatrisch bescheinigter pädophiler Veranlagung ohne Einschränkungen in der Seelsorge eingesetzt» wurde, steht im Forschungsbericht der Universität Zürich.

Die Forschenden fanden zudem heraus, dass im Bistum Chur unter der früheren Leitung mutmasslich Akten vernichtet wurden. Gemäss Aussagen von Zeitzeugen habe der vormalige Bischof Vitus Huonder während seiner Amtszeit regelmässig in seinem Büro Akten unbekannten Inhalts geschreddert. Der aktuelle Bischof Joseph Maria Bonnemain hat laut Studie keine Kenntnis dieses Vorgehens seines Vorgängers.

Bistum Lausanne, Genf, Freiburg: Beschuldigten befördert

Wie der «SonntagsBlick» berichtete, wird gleich drei Priestern des Bistums derzeit vorgeworfen, sie hätten Jugendliche sexuell belästigt. Eine Sprecherin des Bistums sagt dazu: «Staatliche und kirchliche Stellen sind aktiv.»

Zudem erhebt Nicolas Betticher, katholischer Pfarrer in Bern, schwere Vorwürfe gegen Bischof Charles Morerod. Er habe ihm bereits 2011 von einem Missbrauchsfall berichtet. Es geht um einen Mann, der als 17-Jähriger Ende der 90er-Jahre mutmasslich von einem Priester missbraucht worden ist. Der Übergriff soll sich in einem Chalet zugetragen haben, das neben dem Priester auch dem späteren Weihbischof Alain de Raemy gehörte. Der übergriffige Priester soll den Vorfall seinem Freund de Raemy erzählt haben, wobei er den Übergriff verharmloste. Offenbar hat auch das Westschweizer Opfer Kommission Morerod schon 2011 informiert. Und trotzdem passierte nichts. Der Priester wurde von Bischof Morerod sogar noch befördert. Erst 2020, als diese Redaktion den Bischof mit Recherchen konfrontierte, suspendierte der Bischof den Priester. Nun ist dieser Fall Teil der vom Vatikan veranlassten Untersuchung.

Erst 2020, als diese Redaktion den Bischof mit Recherchen konfrontierte, suspendierte der Bischof den Priester. Nun ist dieser Fall Teil der vom Vatikan veranlassten Untersuchung.

Bistum Lugano: Wo sind die Akten?

Es gibt gegen den Bischof von Lugano keine konkreten Vorwürfe bezüglich einzelnen Fällen. Doch die Historikerinnen und Historiker der Universität Zürich stellen fest, dass es im Tessin auffällig wenig Akten zu Missbrauchsfällen gibt. «Verschiedene Quellen lassen vermuten, dass die festgestellten Lücken auch auf eine Vernichtung von Dokumenten Mitte und Ende der 1990er Jahre zurückzuführen sind, deren Ausmass noch nicht genau geklärt werden konnte», steht im Forschungsbericht. Ein noch vorhandenes Dokument zeigt, dass ein früherer Bischof einem Priester den Auftrag erteilte, «das zu verbrennen, was sich in den Schubladen des Bischofs über die Priester befand…».

Bistum St. Gallen: Vertuschung bei «Pfarrer Tätscheli»

Hier berichten die Forschenden von einem exemplarischen Fall für das Vertuschen von Übergriffen. Sie fanden im Personaldossier eines Priesters einen Brief aus den 70er Jahren, in dem er «gegenüber dem damaligen Bischof von Fantasien berichtete, die im Rahmen des strafrechtlich Relevanten liegen würden, und anschliessend um Hilfe bat», wie im Forschungsbericht steht. Doch offenbar geschah auch in diesem Fall nichts. 2002 erhielt das kirchliche Fachgremium für sexuelle Übergriffe die erste Meldung einer Frau, die von Übergriffen von ebendiesem Priester erzählte – und meldete dies dem damaligen Bischof Ivo Fürer. Das Gremium verlangte die Absetzung des Priesters. Trotzdem hat der Bischof keine Voruntersuchung eingeleitet «und den Fall, soweit aus den vorhandenen Unterlagen nachvollziehbar, auch nicht an die Glaubenskongregation in Rom gemeldet», wie der Forschungsbericht der Uni Zürich festhält. Briefe zeigten zudem, dass der Bischof und der beschuldigte Priester eng befreundet gewesen seien.  

Bis ins Jahr 2005 meldeten sich weitere Betroffene. Eine Frau berichtete, dass sie mit demselben Priester im Bett liegen musste. Bei den Kindern hätte der Priester den Übernamen «Pfarrer Tätscheli» gehabt. Doch trotz mehrfacher Warnungen und Aufforderungen durch das Fachgremium, Massnahmen zu ergreifen, blieben solche auch unter dem neuen und jetzigen Bischof Markus Büchel aus, wie die Forschenden schreiben. Der Pfarrer sei zwar 2012 aus der Seelsorgeeinheit in ein Kloster versetzt worden. Doch noch im Januar 2023 seien Eucharistiefeiern mit dem Kleriker nachgewiesen. 

Bistum Sitten

Seit 2014 amtet Bischof Jean-Marie Lovey in Sitten. Ein Opfer soll sich an ihn gewandt und von einem Missbrauch berichtet haben – doch nichts sei passiert, berichtet der SonntagsBlick. Weitere Details sind nicht bekannt. Im Medienbericht widerspricht Loveys Sprecher: «Der Bischof hat die vorgeschriebenen Schritte unternommen.»

Der Churer Bischof Bonnemain hat eine Voruntersuchung gegen vier Bischöfe eingeleitet, und das Forschungsteam der Uni Zürich beginnt im Januar 2024 ein weiteres Projekt von drei Jahren. Der jetzige Bericht sei erst der Anfang, heisst es von den zuständigen Historikerinnen.

Quelle: Der Bund

NEWS: Missbräuche in der Schweiz

Katholische Kleriker und Ordensangehörige haben in der Schweiz seit 1950 mindestens 1002 Fälle von sexuellem Missbrauch begangen. Das zeigt eine Analyse von Geheimarchiven kirchlicher Institutionen durch Historikerinnen und Historiker der Universität Zürich (UZH).

Bei den identifizierten Fällen handle es sich zweifellos nur um die Spitze des Eisbergs, hiess es im am Dienstag veröffentlichten Bericht. Es seien aber deutlich mehr Fälle, als von der Kirche bislang kommuniziert wurden.

Die 1002 Missbrauchsfälle, die die Forschenden für die Zeit seit 1950 belegen konnten, wurden von 510 Personen an 921 Opfern verübt. In 74 Prozent der Fälle waren die Opfer minderjährig. Knapp 56 Prozent der Opfer waren männlich. Die Beschuldigten waren bis auf wenige Ausnahmen Männer.

Bis in die 2000er-Jahre hinein haben die Verantwortliche der Kirche sexuellen Missbrauch in den meisten der ausgewerteten Fälle ignorierten, verschwiegen oder bagatellisiert, wie es im Bericht heisst. Erst ab Beginn des neuen Jahrhunderts veränderten sich demnach die Reaktionen der Kirche.

Quelle: MNS

Fest Namen Maria

Im Jahre 1513 erhielt die Diözese Cuenca in Spanien die Erlaubnis zur Feier eines Festes zu Ehren des heiligen Namens Mariä. Bald baten auch andere Diözesen um dieses Vorrecht. Nach dem Sieg über die Türken auf dem Kahlenberg bei Wien am 12. September 1683 wurde der Tag durch Papst Innozenz XI. als Fest für die ganze Kirche eingeführt: Am 15. August hatte sich Polenkönig Jan III. Sobieski zusammen mit Karl V. Leopold von Lothringen, Maxilmilian Emanuel von Bayern, dem Markgrafen von Baden und dem Prinz von Savoyen mit einem Heer von 65.000 Mann den dreimal so starken Türken, die seit zwei Monaten Wien belagerten, entgegengestellt und dabei das Banner der Gottesmutter vorangetragen. Am 12. September 1683 kam es zur entscheidenden Schlacht, in der die Türken vernichtend geschlagen wurden. Noch im gleichen Jahr bestimmte Papst Innozenz XI. die Feier des Festes Mariä Namen am Sonntag nach Mariä Geburt für die ganze katholische Kirche.

Papst Pius X. verlegte das Fest auf den 12. September, den Siegestag. Bei der Kalenderreform wurde dieses Fest ab 1970 gestrichen, da es eine Doppelung zum Fest Mariä Geburt darstellt. Im Diözesankalender für das deutsche Sprachgebiet blieb es wegen des historischen Bezugs zum Sprachgebiet erhalten, v. a. in Österreich wird dieses Fest noch heute begangen. 2001 wurde der Tag als nicht gebotener Gedenktag wieder in den Römischen Generalkalender aufgenommen.

Früher hatten die Armen an diesem Tag das Recht, auf den Feldern liegen gebliebenes Korn zu sammeln.

Bauernregeln: An Mariä Namen / sagt der Sommer Amen.
An Mariä Namen / kommen die Schwalben zusammen.“

NEWS: Marsch fürs Läbe

Wie halten Sie’s mit dem Lebensschutz?
Bei jährlich 73 Millionen getöteten Babys im Mutterleib ist Abtreibung die grösste Menschenrechtsverletzung weltweit. Kurz vor dem Lebensrechtsmarsch, der am 16. September 2023 in Zürich Oerlikon stattfindet, fordert der «Marsch fürs Läbe» National- und Ständeratskandidaten auf, bei einem Pro-Life-Rating zum Lebensschutz in der Schweiz Stellung zu beziehen.
Der Marsch fürs Läbe setzt sich zum 13. Mal für das Menschenrecht auf Leben ungeborener Kinder ein. Immer noch fehlen vollständige Daten über die Abtreibungsgründe bei Frauen, insbesondere im Alter von 25 bis 35 Jahren, in dem 50 Prozent der Abtreibungen stattfinden. Eine detaillierte Studie darüber wäre aber Voraussetzung zur Erarbeitung von konkreten Unterstützungsmassnahmen für Eltern. In der Schweiz besteht hier deutlicher Nachholbedarf.


Pro Life Rating für National- und Ständeratskandidaten


Der Fragenkatalog des Pro Life Ratings, den der Marsch fürs Läbe erstellt hat, umfasst daher auch die Situation von Müttern und Vätern in Konflikten, Möglichkeiten der Unterstützung und Aufklärung über mögliche Folgen der Abtreibung für Frauen. Das Portal www.proliferating.ch gibt Kandidaten so die Möglichkeit, Wählerstimmen mit ihrer Pro-Life-Haltung zu sammeln. Der Marsch fürs Läbe empfiehlt mit dem Rating diejenigen Politiker und Politikerinnen zur Wahl, deren politische Ziele die Perspektiven für Mütter, Väter und Kinder – über den Anfang des Lebens hinaus – einschliesst.


Recht auf freie Meinungsäusserung


Mit dem Pro Life Rating wird gleichzeitig das für eine Demokratie unabdingbare Recht auf freie Meinungsäusserung gestärkt. Dass dies nicht mehr selbstverständlich zu sein scheint, zeigt ein aktuelles Beispiel. So wurde dem Verein «Marsch fürs Läbe» der Vertrag mit dem Online-Spendenportal «Raise now» auf Ende Jahr gekündigt. Der Anbieter hatte dies damit begründet, dass der Marsch fürs Läbe die internen Richtlinien nicht erfüllen würde. Trotz mehrfachen Nachfragens lieferte «Raise now» bis heute dem Marsch fürs Läbe keine konkrete Begründung.


Am 16. September 2023 sind nun alle aufgerufen, dem Lebensrecht in der Schweiz in Zürich Oerlikon eine konkrete Stimme zu geben – und damit auch dem Recht auf freie Meinungsäusserung.

Quelle: marschfuerslaebe.ch

Nachrichtensendung vom 08.09.2023

Neugeborenes Kind wird seliggesprochen
Interview zum Thema Marsch fürs Läbe

Theologiestunde vom 04.09.2023

Alles zum Thema Erzengel Monat

Erklärung der Liturgie vom 04.09.2023

Wir fahren weiter mit dem zweiten Teil über die eucharistischen Anbetung.

HEILIGE: Mariä Geburt, wann und warum wird sie gefeiert?

Warum einen Artikel über die Geburt Marias schreiben? Wir alle kennen die Geschichte von Maria von Nazareth, dem Mädchen, das von Gott auserwählt wurde, die Mutter von Jesus, dem Retter, zu werden. Von Kindheit an werden wir ermahnt, sie als eine Art himmlische Mutter zu sehen, die uns genauso liebt wie unsere wirkliche Mutter, und die auch alle Kinder der Welt liebt. Als Kind ist dies eine der wenigen süßen Fabeln, die nicht aufhören, wahr zu sein. Denn in der Tat ist die Gottesmutter weiterhin die barmherzige Mutter der ganzen Menschheit, die aufgrund ihrer privilegierten Verbindung mit Jesus alle Leiden der Menschheit auf sich nehmen kann, um sie dem Vater vorzutragen und als Mittlerin zwischen Ihm und all seinen Geschöpfen zu wirken.
Es ist Maria zu verdanken, dass Gott, der Vater, bereit und fähig war, sich mit den Menschen zu versöhnen. Eine andere berühmte Frauengestalt, Eva, hatte den Verlust der Gnade für die gesamte Menschheit und ihre Vertreibung aus dem irdischen Paradies bewirkt. So wie Eva wegen ihrer Sünde von Gott verflucht wurde und mit ihr alle Frauen („Ich will deine Schmerzen und deine Schwangerschaften mehren, mit Schmerzen sollst du Kinder gebären“ Genesis 3,16), so dass die Jungfrau Maria stattdessen unter den Frauen gesegnet wurde. „Du bist gesegnet unter den Frauen“, sagt ihr der Erzengel Gabriel, als er zu ihr kommt, um ihr die bevorstehende Mutterschaft anzukündigen. Und dieser Segen, diese Entscheidung Gottes, seinen Sohn in die Welt zu bringen und mit ihm das Heil für alle, wird gerade von Maria bestimmt, von ihrem Wesen, ihrer Sanftmut, ihrer Einfachheit, aber auch von dem Mut, mit dem sie die nicht einfache Rolle annahm, die der Allmächtige ihr zugedacht hatte.
Aber hier möchten wir einen Schritt zurückgehen und über die Geburt der Jungfrau Maria sprechen. Ja, denn Maria war ein Kind, bevor sie zu der außergewöhnlichen Frau wurde, die wir kennen. Sie hatte eine Mutter, bevor sie selbst eine Mutter war. Der Name ihrer Mutter war Anna, und obwohl sie in der Heiligen Schrift nicht erwähnt wird, wird sie dennoch als eigenständige Heilige verehrt, ebenso wie ihr Vater, der heilige Joachim. Beide Elternteile von Mary werden am 26. Juli gefeiert, dem gleichen Tag wie der Großelterntag.

8 September Fest der Muttergottes

Aber warum wird das Fest der Geburt Mariens am 8. September gefeiert? Tatsächlich gibt es keine genauen Informationen über das Datum der Geburt der Muttergottes. Einer Überlieferung zufolge fällt er mit dem 5. August zusammen, dem Tag, an dem die Schneemadonna gefeiert wird, die im 4. Jahrhundert n. Chr. den Esquiline-Hügel mit einem Schneewunder bedeckte, auf dem später die Basilika Santa Maria Maggiore errichtet werden sollte. Das gleiche Datum wurde 1984 von der Muttergottes von Medjugorje den Sehern als ihr Geburtstag genannt.
Die Tradition, die die Geburt Marias auf den 8. September legt, hängt mit dem Bau der St. Anna-Basilika in Jerusalem im 4. Jahrhundert n. Chr. zusammen, die an der Stelle des Hauses errichtet wurde, in dem Marias Eltern, Anna und Joachim, einst lebten und in dem die Mutter Jesu geboren werden sollte.
Im Osten wurde die Geburt Marias bereits im 4. Jahrhundert gefeiert, kurz nach dem Bau der oben erwähnten Basilika. Später erreichte die Tradition, Marias Geburt am 8. September zu feiern, auch Konstantinopel, und die byzantinische Kirche machte sich diese Verehrung zu eigen und verband sie mit der der Empfängnis.
Im 7. Jahrhundert führte Papst Sergius I. das Fest der Geburt Mariens auch im Westen ein und feierte es mit einer feierlichen Prozession durch die Straßen Roms von der Kirche St. Hadrian auf dem Forum zur Basilika St. Maria Major.

Die Geschichte von Marias Geburt

Die Information, dass Joachim und Anna Marias Eltern waren, stammt aus dem Protoevangelium des Jakobus, einem apokryphen Text, der aus dem Kanon der Heiligen Schrift ausgeschlossen wurde. Auch im Pseudo-Matthäus-Evangelium, das im 8. bis 9. Jahrhundert in lateinischer Sprache verfasst wurde, werden die Eltern Marias erwähnt. Im Lukasevangelium und im Matthäusevangelium finden sich einige Informationen, die es erlauben, zumindest einen Teil der Kindheit der Jungfrau zu rekonstruieren.
Die Legenda Aurea, die Sammlung hagiografischer Biografien, die der Dominikanermönch Jacopo da Varazze zwischen 1260 und 1298 verfasste, enthält auch Episoden aus dem Leben Marias, der heiligen Anna und des heiligen Joachim, von denen viele große Künstler der Vergangenheit zu sakralen Kunstwerken inspirierten, die unsterblich geworden sind.
In der Zwischenzeit möchten wir an die wundersamen Umstände der Empfängnis Marias erinnern, die, wie wir alle wissen, rein geboren wurde, unberührt von der Erbsünde, wie es bei allen anderen Männern und Frauen der Fall ist. Das Dogma der Unbefleckten Empfängnis sieht Maria als heilig von ihrer Empfängnis an, gereinigt von allem Bösen, bewahrt vor Sünde, um die Mutter Jesu zu werden.
Wie wir bei der Heiligen Anna gesehen haben, waren sie und ihr Mann Joachim unfähig, Kinder zu bekommen. Unfruchtbarkeit galt in der jüdischen Kultur als das schlimmste aller Unglücksfälle, da sie mit einer göttlichen Strafe in Verbindung gebracht wurde. Joachim, ein frommer Mann, entschied sich, den Tempel zu verlassen, als er wegen seiner Unfruchtbarkeit keine Opfer für Gott erbringen konnte. Er zog sich in die Wüste zurück, zu den Hirten, und hörte nicht auf, zu Gott zu beten. Auch Anna, die von ihrem Mann verlassen wurde, hörte nicht auf zu beten, und schließlich wurde ihr Glaube belohnt: Ein Engel erschien den beiden und kündigte die baldige Geburt eines Mädchens an. Der himmlische Bote sagte ihnen, dass sie Maria heißen und im Tempel wohnen solle, weil sie dazu bestimmt sei, den Sohn Gottes zu gebären.
Das Paar kam wieder zusammen und begrüßte sich mit einem Kuss am Goldenen Tor von Jerusalem.
So wurde Maria geboren und lebte zunächst im Haus von St. Joachim und St. Anna. Hier wurde sie von ihrer Mutter im Gebet und in der Hingabe an Gott erzogen und lernte gleichzeitig alles, was eine Frau über die Führung eines Hauses und einer Familie wissen sollte. Später wurde sie in den Tempel gebracht, um von den Hohepriestern unterrichtet zu werden. Es wird erzählt, dass Maria die Aussicht, das Haus ihres Vaters zu verlassen und an diesen strengen und feierlichen Ort zu gehen, freudig begrüßte, als ob in ihr, die noch ein Kind war, bereits ein Bewusstsein für das, was ihr Schicksal sein würde, pulsierte.
Nach der hagiografischen Überlieferung verbrachte Maria ihre Kindheit im Tempel und teilte ihre Zeit zwischen Gebeten und Besuchen der Engel auf. Ihr Charakter war sanft und mild, ein Vorgriff auf die schöne junge Frau, die die Aufgabe, die Gott ihr vorschlagen würde, auf sich nehmen würde. Eine Entscheidung, die das Schicksal der Welt verändern würde.

Verehrung der Heiligen Jungfrau Maria

Die Verehrung der Jungfrau Maria hat ihre Wurzeln in der Geschichte der ältesten Volksfrömmigkeit. Die frühesten Andachtsformen stammen zweifellos aus der östlichen Liturgie.
Bereits im 10. Jahrhundert wurde in Mailand die Verehrung der Geburt Marias gepflegt, und am 20. Oktober 1572 weihte der heilige Karl Borromäus die Kathedrale der auferstehenden Maria.
Um 1720 schenkte eine Franziskanernonne, Schwester Chiara Isabella Fornari, die mit Vorliebe Wachsgesichter des Jesuskindes und des Marienkindes modellierte, den Kapuzinernonnen von Santa Maria degli Angeli in Mailand eine hübsche Wachsfigur, die die neugeborene Maria in Windeln gewickelt darstellt. Dank dieses Simulakrums breitete sich die Verehrung der Heiligen Jungfrau Maria stark aus und wurde überall verbreitet. Noch heute werden die Schwestern der Kongregation der Schwestern der Nächstenliebe von Lovere in Mailand als Schwestern vom Kinde Mariens bezeichnet. Die Statuette wurde diesen Schwestern Mitte des 19. Jahrhunderts anvertraut. Da sie sich der Pflege und dem Trost der Kranken im Mailänder Ciceri-Krankenhaus widmeten, wurde die Statuette der kindlichen Maria sowohl für die Schwestern als auch für die Kranken zu einem Bezugspunkt und Trost. 1884 wurde ihr auch eine wundersame Heilung zugeschrieben. Seitdem wird das Wunder jedes Jahr am 9. September gefeiert.

Quelle: holyart

Mittwochskolumne vom 06.09.2023

Den grössten Schatz der Kirche bewahren

Bern (novaradio.ch): Für uns Katholiken stellt die Eucharistie den grössten Schatz der Kirche dar. Jesus selbst hat uns den Auftrag gegeben, die Eucharistie zu feiern. Ich finde es traurig, wie tief der Stellenwert der Eucharistie im Bistum Basel und anderen Teilen der Deutschschweiz ist. Es ist wichtig, dass wir uns immer wieder vor Augen führen, dass wir als Katholiken aus der Eucharistie heraus leben. Pater Pio betonte, dass die Welt eher ohne die Sonne auskommt, als dass sie ohne die Feier der Eucharistie existieren könnte. Auch muss sich jeder Katholik immer wieder prüfen, wie würdig er oder sie die Heilige Kommunion empfängt. Natürlich kann niemand von aussen in das Herz eines Gläubigen blicken und beurteilen, ob jemand würdig ist, den Leib Christi zu empfangen. Aber es gibt gewisse objektive Kriterien, welche die Kirche vorschreibt und die es zu beherzigen gilt. Zuerst einmal das Nüchternheitsgebot. Eine Stunde vor dem Empfang der Kommunion sollte ein Katholik nur noch Wasser zu sich nehmen. Zweitens sollte ein Katholik alle schweren Sünden gebeichtet haben, bevor er zum Tisch des Herrn tritt. Das Sakrament der Beichte und das Sakrament der Eucharistie wirken eng zusammen. Wenn wir uns mit Christus vereinigen wollen, ist es wichtig, dass wir uns von allen Sünden lösen und ganz IHM gehören wollen. Natürlich werden wir immer wieder in die Sünde zurückfallen, weil wir schwache Menschen sind. Aber beim Empfang der Kommunion ist es wichtig, zuvor alle schweren Sünden gebeichtet zu haben.

Neben diesen objektiven Voraussetzungen, Nüchternheit und Beichte, ist es auch wichtig, sich immer wieder die wichtigste Voraussetzung in Erinnerung zu rufen. Entscheidend ist, dass der Empfänger der Kommunion wirklich glaubt, dass Jesus Christus im Sakrament des Altars gegenwärtig ist. Es ist ein Gedanke, der unsere Vernunft übersteigt, auf den wir uns aber einlassen müssen, wollen wir Jesus Christus wirklich empfangen. Die Bibel ist hier klar: Bereits zu Zeiten Jesu hat es Anstoss gegeben, als Jesus sagte, dass die Menschen sein Fleisch essen und sein Blut trinken sollen. Auch 2000 Jahre später stören sich viele Menschen daran. Es war zu keiner Zeit leicht, an dieses Mysterium zu glauben. Gerade deswegen ist es wichtig, sich mit seinem katholischen Glauben auseinanderzusetzen. Hilfreich ist es dabei, sich über die vielen Eucharistischen Wunder zu informieren, die in der ganzen Welt sich ereignet haben. Wir werden als Menschen nie ganz verstehen, wie Gott in Brot und Wein gegenwärtig ist, aber wir können uns an dieses Geheimnis herantasten. Für mich stellt die Eucharistie den unwiderlegbaren Beweis dar, dass Gott sich den Menschen ganz hingeben möchte und es nicht scheut, sich so zu erniedrigen, um in einem Stück Brot zu sein. Das ist auch Gottes Aufruf an mich und an jeden Katholiken, die gleiche Demut im Umgang mit den Mitmenschen an den Tag zu legen. Wenn Gott so demütig ist, um in Brot und Wein von uns empfangen zu werden, müssen wir ebenfalls diese Demut und Liebe gegenüber unseren Mitmenschen zeigen. Bewahren wir daher diesen grössten Schatz der Kirche –die Eucharistie- und leben wir aus diesem Schatz, da er unser Heil darstellt. DR

AUFRUF MARSCH FÜRS LÄBE 2023

Jeweils am Samstag vor dem eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag – dieses Jahr am 16. September – findet in Zürich der „Marsch fürs Läbe“, die grösste Pro-Life-Manifestation in der Schweiz, statt.

Wo:  Marktplatz in Zürich-Oerlikon

Ab wann: 14:30h

Dabei sind u.a.: Bernarda Brunovic (Musik), em. Weihbischof Marian Eleganti

NEWS: PAPST RECHTFERTIGT RUSSLAND AUSSAGE

Papst Franziskus hat sich für seine viel kritisierten Russland-Äusserungen gerechtfertigt.

Das Oberhaupt der katholischen Kirche hatte bei einer Videoschalte Ende August russischen Jugendlichen gesagt, sie seien Erben eines grossen Russlands und sollten dieses Erbe niemals aufgeben. „Ich sprach vom grossen Russland nicht im geografischen Sinn, sondern kulturell“, sagte der 86-Jährige am Montag. Ausserdem habe er bei seinen Äusserungen nicht an den Imperialismus gedacht – vielmehr an das „sehr schöne“ Erbe Russlands, so der Pontifex auf dem Rückflug von seiner Mongolei-Reise nach Rom.

In der Video-Schalte hatte Franziskus russischen Jugendlichen bei der Verabschiedung gesagt: „Vergesst niemals euer Erbe. Ihr seid die Erben des grossen Russlands.“ Er erinnerte an das „grosse Russland der Heiligen, der Könige, des grossen Russlands von Peter dem Grossen und Katharina II.“ Zum Schluss sagte er: „Gebt dieses Erbe niemals auf. Ihr seid die Erben der grossen Mutter Russlands.“

Angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine gab es entsetzte Reaktionen. In der Ukraine warf man Franziskus „imperialistische Propaganda“ vor.

Er habe lediglich die Botschaft an die jungen Menschen in Russland aussenden wollen, sich ihres Erbes bewusst zu sein. Das sage er immer, so Franziskus am Montag weiter. Niemals habe er den Imperialismus gemeint, sondern etwa die russische Literatur und Musik. Denn Kultur wird nach Franziskus‘ Worten nicht imperialistisch weitergegeben, sondern immer im Dialog. Erneut betonte er: „Russland hat ein sehr grosses Erbe.“

Papst Franziskus hat immer wieder eine Friedenslösung in dem schon 19 Monate andauernden Krieg angemahnt. Der Vatikan hat sich seit Kriegsbeginn oft als Vermittler angeboten. In seinen öffentlichen Auftritten erinnert der Pontifex zwar regelmässig an das Leid der Ukrainer. Russland als Aggressor nennt er bei solchen Gelegenheiten aber nicht direkt, was ihn früh Sympathien in der Ukraine kostete

Quelle: mns

Nachrichtensendung vom 01.09.2023

US-Demokraten sind für Abtreibung, sagt Trump
Papst Franziskus reist in die Mongolei

Erklärung der Liturgie

Luka erklärt – erster Teil von zweien – über einigen Formen zur Verehrung der heiligsten Eucharistie ausserhalb der Messe.

Mittwochskolumne vom 30.08.2023

Wie kann ich Christ sein im Alltag?

Bern (novaradio.ch): In der heute so säkularen Gesellschaft stellt sich häufig die Frage, wie man Christ sein kann im Alltag. Wie kann ich es schaffen, im Berufsleben und in der Freizeit meinen katholischen Glauben zu leben? Natürlich ist der Besuch der Messe etwas ganz Zentrales. Ein Katholik muss aus der Eucharistie heraus leben. Nur wenn wir ständig vor Augen haben, was Jesus für uns am Kreuz erlitten hat, sind wir bereit, unser Leben aus der Liebe heraus zu leben. Wie sieht dies jedoch im Alltag konkret aus? Ich gehöre nicht zu den Katholiken, die glauben, dass man vor allem durch äussere Zeichen oder durch verbale Äusserungen sein Christsein offenbaren muss. Ich trage zwar ein Kreuz, das ich nicht verstecke, aber ich betone nicht überall, dass ich praktizierender Katholik bin. Ich glaube daran, dass Mitmenschen durch die Taten erkennen sollen, dass jemand Christ ist. Wenn ich es nur schaffe, durch Worte Christus zu bezeugen, lebe ich mein Christsein nicht wirklich. Im Alltag habe ich viele Möglichkeiten, meinen Mitmenschen zu beweisen, dass ein Christ anders lebt als Menschen, die keinen Glauben an Jesus in sich tragen. Eine Tugend ist dabei beispielsweise die Geduld. Mir fällt auf, wie ungeduldig Menschen heute sind. Die meisten Menschen haben keine Geduld mit ihren Mitmenschen, sondern sind oft aggressiv und launisch. Nur schon kleine Zwischenfälle führen zu Wutausbrüchen. Durch Nachsicht und die Wahrung der Contenance kann ein Christ im Alltag zeigen, dass er sich von den Mitmenschen unterscheidet. Jesus gab uns den Auftrag, dass die Welt uns an der Liebe erkennen solle. Dabei müssen es nicht unbedingt grosse Werke der Liebe sein. Das Leben besteht aus vielen kleinen Taten. Ich glaube sogar, dass es eine grössere Liebe darstellt, durch viele kleine Taten seine Liebe zu bezeugen anstatt durch eine grosse. Bei grossen Taten besteht oft die Gefahr, dass ich dies nur deshalb tue, weil ich möchte, dass mich die Leute achten und respektieren. Bei kleinen Taten zeigt sich die Liebe mehr. Am meisten zeigt sich die Liebe im Gebet. Für jemanden zu beten ist sehr wichtig. Selber durfte ich dies immer wieder am eigenen Leib erfahren. Ich bin dankbar, dass es immer wieder Menschen in meinem Leben gab, die für mich gebetet haben. Auch ich versuche, für meine Mitmenschen zu beten. Durch das Gebet kann ich jemandem beistehen, ohne dass die Person merkt, dass ich ihr helfe. Es ist wohl die reinste Form der Nächstenliebe, weil ich keine Gegenleistung erwarten kann.

Versuchen wir daher, im Alltag Christen zu sein, ohne viel Aufsehen zu erregen. Kleine Taten der Liebe werden unseren Mitmenschen zeigen, dass wir anders sind als der Rest der Gesellschaft. So werden wir Menschen für das Reich Gottes gewinnen. DR

Pax Vobis vom 27.08.2023

Danas ste mogli cuti sto su svetci, sv. Jere i sv. Leopold Bogdan Mandic.

WJT: Umgang mit dem Herrn

Nach dem WJT in Lissabon konne man viele Berichte über die unwürdige Aufbewahrung des Allerheiligsten in IKEA-Schüsseln und „Pizza“ Kisten lesen. Doch was müssen wir als Gläubige machen um würdig das Fleisch des Herren empfangen zu können?

Um die heilige Kommunion zu empfangen, muss man katholisch und im Stand der Gnade sein (vgl. KKK 1415) sowie die Nüchternheit von mindestens (!) einer Stunde (früher drei Stunden) eingehalten haben (CIC can 919).

Wer sich einer schweren Sünde bewusst ist, „darf selbst dann, wenn er tiefe Reue empfindet, die heilige Kommunion nicht empfangen, bevor er (in der heiligen Beichte) die sakramentale Absolution erhalten hat“ (ККК 1457), denn so sagt der heilige Apostel Paulus:

„Wer unwürdig dieses Brot isst oder den Kelch des Herrn trinkt, der wird schuldig am Leib und Blut des Herrn. Es prüfe ein jeder sich selbst, und so esse er von dem Brot und trinke aus dem Kelch. Denn wer unwürdig isst und trinkt, der isst und trinkt sich das Gericht, da er den Leib des Herrn nicht unterscheidet.“ (1 Kor 11, 27-30)

Die Sünde ist eine bewusste, frei gewollte Übertretung des göttlichen Willens. Sie ist eine Abwendung von GOTT und eine Hinwendung zum Geschöpf, ein Widerspruch gegen die von GOTT gesetzte Ordnung, gegen unsere Bestimmung. Eine einzige böse Tat ist oft der Auftakt zur Sündenkette, die im Laster enden kann. Bei der Tugend gilt ,Einmal ist keinmal‘ – beim Laster ,Einmal ist vielmal.“

Wer Wissentlich und willentlich ein göttliches Gebot in einer wichtigen Sache übertretet, begeht eine Todsünde. Weil der Fehlende durch sie das übernatürliche Leben der Seele -die heiligmachende Gnadeverliert.

Ein Verstoss gegen ein göttliches Gebot in kleinerer Sache oder nicht mit voller Erkenntnis oder freiem Willen begeht eine lässliche Sünde und raubt sich die heiligmachende Gnade nicht.

Wenn man nach dem Empfang der Taufe schwer sündigt und im Stand der Todsünde ist, ist es heilsnotwendig zu beichten. Die Beichte ist ein richterlicher Akt. Der Priester kann in Persona Christi von den Todsünden lossprechen und den Stand der Gnade wiederherstellen, der notwendig ist, um in den Himmel zu kommen.

Goethe wußte also noch, was selbst viele Katholiken inzwischen vergessen zu haben scheinen, daß dem würdigen Empfang der hl. Kommunion eine Beichte vorausgehen sollte. Daß dieses Bewußtsein schwinden konnte, hat wahrscheinlich mit der belanglosen, oft unwürdigen Art der Kommunionausteilung zu tun. Dennoch sollte iedem Katholiken klar sein, daß es wirklich der Leib Christi ist, den er empfängt. Manches Wunder bestätigt diese Tatsache bis in die jüngste Zeit. So wurde z.B. den Seherkindern von Garabandal mehrmals von einem Engel die hl. Kommunion gereicht, wobei die Betrachter allerdings gewöhnlich nur die Reaktionen der Kinder beobachten konnten. Am 19. Juli 1962 aber erschien auf der Zunge Conchitas eine weiße Hostie, die alle sehen konnten, bevor sie verzehrt wurde.

Somit stellen wir uns, ein jeder sich selber die Frage: Bin ich ein würdiges Gefäss um den Herren zu empfangen oder gibt es noch etwas in meinem Leben was ich dem Herrn in der Beichte abgeben möchte? Werden wir uns wieder bewusst, dass es einen würdigen Empfang des Herren in der hl. Kommunion ohne regelmässiges Beichten nicht geben kann und entdecken wir wieder die Schönheit und den Balsam für die Seele welche sie im Sakrament der Beichte empfängt.

Quelle: Verafides.ch

Nachrichtensendung vom 25.08.2023

Kardinal Burke attackiert Papst Franziskus
Bischof Strickland warnt vor der Synode

Mittwochskolumne vom 23.08.2023

Maria Königin

Bern (novaradio.ch): Eine Woche nach Maria Himmelfahrt feiert die Kirche Maria Königin (22. August). In der heutigen Zeit tun sich Menschen schwer mit solch royalen Ehrentiteln wie Königin oder König. Viele Menschen haben Mühe damit, Christus als König oder Maria als Königin zu sehen. Auch habe ich immer wieder Christen erlebt, die sagten, dass sie solche Begriffe wie Gottesherrschaft oder Gottesfurcht ablehnen. Gerade in der Schweiz, die keine Könige hatte, ist die Religiosität vieler Menschen geprägt von einem Gottesbild, bei dem Jesus ein Bruder aller Menschen ist und keine Herrschaft ausüben möchte. Daher lehnen viele Christen auch den Glauben eines strafenden Gottes ab.

Persönlich habe ich mich auch immer wieder mit dieser Thematik auseinandergesetzt. Wie kann Gott absolute Herrschaft haben, den Menschen strafen können und gleichzeitig sich zum Knecht aller machen und am Kreuz für uns sterben? Ich glaube, viele Menschen verstehen nicht, dass es immer eine Herrschaft gibt, die Macht über uns ausübt. Wenn wir uns die heutige Welt anschauen, dann leiden viele Menschen unter dem Erwartungsdruck der Gesellschaft oder unter dem Druck, den sie sich selbst machen. Viele Menschen sind unglücklich, weil sie ständig glauben, mehr Geld haben zu müssen oder von der Gesellschaft stärkere Wertschätzung erhalten zu sollen. Wenn wir uns die Zahlen der psychischen Erkrankungen in der Schweiz anschauen, sehen wir, dass es keineswegs so ist, dass Menschen heute angstfrei leben. In dem Masse, wie die Gottesfurcht abgenommen hat, nimmt die Furcht vor anderen Dingen zu. Wenn die Bibel daher von Gottesfurcht spricht, meint sie damit, dass wir uns nur vor Gott fürchten müssen, jedoch nicht vor weltlichen Sachen oder der Meinung unserer Mitmenschen. Daher ist es wichtig, uns immer wieder vor Augen zu führen, dass Gott absolute Herrschaft hat. Derjenige Gott, der für uns ans Kreuz ging, hat die absolute Herrschaft über uns. Ist dies nicht ein wunderschöner und befreiender Gedanke? Wenn wir Maria Königin feiern, dann gilt es auch zu bedenken, weshalb Gott Maria diesen Ehrentitel verliehen hat. Maria ist ein Mensch wie wir, die jedoch nie von der Erbsünde belastet war. Maria hat den Willen Gottes dadurch perfekt erkennen können, was uns anderen Menschen nicht möglich ist. Zudem hat Jesus Maria Johannes und damit uns allen Menschen als Mutter gegeben. Wenn wir daher Maria als Königin ehren, können wir uns sicher sein, dass Maria mit einer absoluten Liebe diese Herrschaft ausübt. Wir sollten daher keine Angst vor Begriffen wie Gottesherrschaft, Gottesfurcht, Christkönig oder Maria Königin haben, sondern uns freuen, dass jede andere Herrschaft über uns keine Macht ausüben kann, sondern nur die absolute Liebe Gottes. Wenn die Bibel von Strafen spricht, dann meint sie damit die Zucht des liebenden Vaters, der seine Kinder auf den richtigen Weg führen möchte. Wer sich nicht dieser Liebe unterwirft, unterwirft sich automatisch der Herrschaft dieser Welt, die ihn mit Verlockungen ködert, welche schlussendlich jedoch in die Knechtschaft führen. Entscheiden wir uns daher für Gott und bitten wir Maria, uns auf diesem Weg beizustehen.

Erklärung der Liturgie

Heute informiert Sie Luka über die Aufbewahrung der heiligsten Eucharistie.

Nachrichtensendung vom 18.08.2023

Kardinal Marx betitelt Maria als Zeugin

Bischof Schneider schreibt ein Gebet

Mittwochskolumne vom 16.08.2023

Maria Himmelfahrt – unser Ziel ist der Himmel

Am 15. August feierte die Kirche Maria Himmelfahrt. Als Katholiken glauben wir, dass Maria leiblich in den Himmel aufgenommen wurde. Mit unserer Vernunft können wir uns nicht vorstellen, wie Gott Maria in den Himmel aufgenommen hat. Wie bei jedem Dogma ist es unser Glaube, der uns dabei hilft, dieses Geheimnis zu verstehen. Jesus ist das fleischgewordene Wort Gottes, welches in die Welt kam, um den Menschen Gottes Liebe zu zeigen. Ohne Maria wäre dieser Heilsplan nicht möglich gewesen. Es gibt eine enge und unauflösliche Verbindung zwischen dem „Ja“ Mariens zur Menschwerdung Gottes und der Erlösung der Menschen durch den Kreuzestod Jesu. Dass Jesu seine Mutter leiblich in den Himmel aufnahm, folgt aus dieser engen Verbindung. Jesus ist Gott, hat aber als Mensch unter uns gelebt. Auch er befolgte das Gebot, Vater und Mutter zu ehren. Daher kümmerte er sich um seine Mutter bis zu ihrem Tod und nahm sie liebevoll in den Himmel auf. Maria ist der vollkommene Mensch und dadurch die grösste Fürsprecherin für uns Menschen.

Maria Himmelfahrt stellt uns Katholiken das Ziel unseres christlichen Lebens vor Augen. Wir bleiben nicht ewig hier auf Erden, sondern hoffen darauf, bei Gott zu sein. Daher sollten wir uns nicht zu sehr vor den Problemen dieser Welt fürchten, sondern unsere Augen auf den Himmel richten. Das bedeutet nicht, dass wir die Realitäten unseres Alltags nicht ernst nehmen und einfach schwärmerisch in den Alltag leben sollen. Es bedeutet aber, dass wir ohne Angst leben dürfen, da wir daran glauben, dass Jesus die Welt besiegt hat. Oft glauben einige Nicht-Christen, dass wir als Katholiken die Freude dieser Welt gegen die Freude des Himmels eintauschen wollen. Das stimmt jedoch nur sehr bedingt. Durch den Wegfall der Furcht lebt der Katholik viel glücklicher als der Atheist. Der Atheist konzentriert sein Leben auf diese Welt, was zur Folge hat, dass er sich völlig in Abhängigkeit begibt von dieser Welt. Der Katholik hingegen erfreut sich an der Schönheit der Welt, ist sich aber bewusst, dass diese Schönheit von Gott stammt und er daher die Früchte dieser Erde nur im Einklang mit Gottes Willen geniessen darf. Natürlich hat dies Einschränkungen zur Folge, wobei der rechte Gebrauch der Güter dieser Welt mit viel mehr Glück verbunden ist als der falsche Gebrauch. Bereits im Buch Genesis sagt Gott den ersten Menschen, sie sollen die Welt beherrschen. Die Welt beherrschen bedeutet dabei nicht, die Welt auszubeuten, sondern sich nicht von der Welt beherrschen zu lassen, sondern umgekehrt alle Güter dieser Welt massvoll zu gebrauchen. Der schöne Brauch, an Maria Himmelfahrt die Kräuter segnen zu lassen, ruft uns in Erinnerung, dass Gott die Natur geschaffen hat und jeder Segen von ihm stammt. Lassen wir uns daher an Maria Himmelfahrt von der Einsicht leiten, dass unser Ziel der Himmel ist und alle Wege, die wir beschreiten hier auf Erden, uns zu diesem Ziel führen sollen. Mit der Fürsprache Mariens werden wir daher Schritt für Schritt Gott näherkommen. DR

Heilige: Mariä Himmelfahrt

Mariä Aufnahme in den Himmel (lateinisch Assumptio Beatae Mariae Virginis ‚Aufnahme der seligen Jungfrau Maria‘), auch Mariä Himmelfahrt („Himmelfahrt Marias“), ist das Hochfest der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel am 15. August, das von mehreren christlichen Konfessionen gefeiert wird und in manchen Staaten auch ein gesetzlicher Feiertag ist. Es wird mindestens seit dem 5. Jahrhundert begangen. Andere Bezeichnungen sind „Vollendung Mariens“ oder „Heimgang Mariens“. Im Zentrum des Festes steht der Glaube, dass Maria, die Mutter Jesu, wegen ihrer einzigartigen Verbindung mit der Erlösungstat Jesu Christi als die „Ersterlöste“ an der Auferstehungsgestalt Christi teilnimmt und dass bei ihr die allen Menschen von Gott versprochene Zukunft des ganzen Menschen mit Leib und Seele in einem ewigen Leben bei Gott bereits vorweggenommen ist.

In den Ostkirchen trägt das Fest den Namen „Hochfest des Entschlafens der allheiligen Gottesgebärerin“ (lateinisch Dormitio ‚Entschlafung‘), in der syrisch-orthodoxen Kirche auch „Entschlafung der hochheiligen Meisterin unser, der Gottesgebärerin“. Die Ostkirchen begehen das Fest am 15. August des griechisch-orthodoxen und gregorianischen Kalenders oder, wie die russisch-orthodoxe Kirche und die sogenannten Altkalendarier, am 15. August des julianischen Kalenders (der während des 21. Jahrhunderts dem 28. August des gregorianischen Kalenders entspricht). Die armenisch-apostolische Kirche feiert es an dem Sonntag, der dem 15. August am nächsten liegt. Im Generalkalender der römisch-katholischen Kirche hat es den Rang eines Hochfestes.

Theologischer Hintergrund

Das Fest „Mariä Aufnahme in den Himmel“ wurde im 5. Jahrhundert von Bischof Kyrill von Alexandrien eingeführt. Er legte es im Zuge der Christianisierung auf den 15. August, das wichtige römische Fest feriae Augusti, Feiertage des Augustus: Mitte des Monats August feierte der römische Kaiser Augustus seine Siege über Marcus Antonius und Kleopatra bei Actium und Alexandria mit einem dreitägigen Triumph. Die Jahrestage und später nur der 15. August waren von da an im ganzen römischen Reich Feiertage.

Das Neue Testament berichtet nichts von einer leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel. Einige Schriftstellen werden als Hinweise darauf gedeutet (vergleiche etwa Offb 12,1 EU und Krönung Mariens). Der Glaube an die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel ist seit dem 6. Jahrhundert bezeugt und wurde 1950 von Papst Pius XII. in der apostolischen Konstitution Munificentissimus Deus als Dogma verkündet. In die Lauretanische Litanei wurde die Anrufung „du Königin, in den Himmel aufgenommen“ eingefügt. Das von Papst Pius XII. im Jahr 1954 eingeführte Fest Maria Königin wurde 1969 auf den 22. August, den Oktavtag des Maria-Himmelfahrt-Fests, verlegt.

Apokryphe Evangelien enthalten ausführliche Darstellungen der Entschlafung Mariens: Die Apostel seien von ihren Missionsorten durch die Luft an das Sterbebett Marias entrückt worden; verschiedene Traditionen nennen Jerusalem oder Ephesus. Sie hätten Maria nach deren Tod bestattet – auch der Leichenzug mit Straf- und Heilungswundern an jüdischen Zuschauern wird beschrieben – und das Grab mit einem großen Stein verschlossen; aber sofort sei Christus mit den Engeln erschienen, hätten den Stein weggewälzt und Christus habe Maria herausgerufen. Diese Niederschrift, die wahrscheinlich auf die verlorengegangene Schrift Transitus Mariae („Hinübergang Mariens“, geschrieben um 400) zurückzuführen ist, wurde besonders für die liturgischen Texte der byzantinischen Kirchen wichtig.

Brauchtum

Der Tag hat den liturgischen Rang eines Hochfestes, der gegenüber einem Sonntag Vorrang hat, so dass die liturgischen Texte des Marienfestes bei der heiligen Messe und im Stundengebet verwendet werden, wenn das Fest auf einen Sonntag fällt (so im Jahr 2021). In alten Kalendern findet sich das Fest als Requies Mariae, Pausatio Mariae, unser frawn tag der schidung, unsern Vrowen tag der schidung, unser fraun tag der schidung, unnser Frauen Tag der Schidung, unser lieben frawn tag der schidung, Unser Lieben Fraun tag der Schidung, heiliger tag der schidung durch Gots lieb vnd der junckfrawen Maria, beziehungsweise in Transkriptionen als Unserer Frauen Tag der Scheidung oder unserer lieben Frauen Tag der Scheidung. In Bayern wird es als „großer Frauentag“ bezeichnet (im Unterschied zum „kleinen Frauentag“ am 8. September, dem Fest Mariä Geburt).

Die altkatholische Kirche begeht das Fest als „Maria Heimgang“, d. h. den Todestag Mariens. Die Altkatholiken glauben nicht an die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel.

An diesem Fest werden in der römisch-katholischen Kirche verbreitet Kräuter gesegnet („Weihe von Kräuterbuschen“, „wurtzwihe“), regional auch Würzbüschel, Weihbüschel, Marienwisch, Würzwisch, Würzbürde oder Sangen genannt. Bereits in Urkunden des 14. Jahrhunderts heißt es etwa „Unserer Lieben Frauen Wurzelweihe“. An Mariä Himmelfahrt beginnt zudem der zum Einsammeln von Heilpflanzen als besonders geeignet angesehene Frauendreißiger.

Quelle: Wikipedia

Erklärung der Liturgie

Heute geht es, um die sakralen Gewänder. Diesmal liest Luka vor.

Psalmen und ihre Botschaft

Der vierter Teil vom Psalm 51

NEWS: „Ethnische Säuberungen“ in Indien: Erzbischof bittet um Gebete angesichts Gewaltwelle

Ein katholischer Erzbischof im Nordosten Indiens hat die Gläubigen aufgefordert, für die Opfer einer Welle tödlicher Angriffe zu beten, die er als „ethnische Säuberungen“ bezeichnete.

Erzbischof Dominic Lumon von Imphal sagte, dass seine Diözese im Bundesstaat Manipur seit drei Monaten „vom Rest der Welt abgeschnitten“ sei, weil die Regierung das Internet und die sozialen Medien gesperrt habe.

In einem Brief an die Hilfsorganisation Kirche in Not (ACN) erklärte er, dass „die Not enorm ist“ und „die Zerstörung und der Verlust für die Gemeinden und die Kirche groß sind“. Tausende von Menschen wurden vertrieben, nachdem ihre Häuser bei gewaltsamen Konflikten zwischen den Stämmen der Meitei und Kuki zerstört worden waren. Mehr als 300 Kirchen und andere Gebäude christlicher Organisationen wurden ebenfalls zerstört.

Erzbischof Lumon schrieb, dass die Situation „nach wie vor düster und angespannt“ sei und dass „keine dauerhaften politischen Lösungen gefunden wurden“. Er kritisierte die „Gleichgültigkeit und das Schweigen der Behörden“ und sagte, dass jede kirchliche Aktion „langsam und vorsichtig erfolgen“ müsse, weil es viele Hindernisse und Blockaden gebe.

Der Erzbischof sagte, dass die katholische Kirche humanitäre Hilfe leiste, darunter lebensnotwendige Güter, Hygieneartikel, psychologische Unterstützung, medizinische Hilfe und Bildungshilfe für Kinder. Er fügte hinzu: „Was wir am meisten brauchen, sind Ihre Gebete. Die Kraft des Gebets kann die Gedanken der Menschen verändern, die von Hass und religiöser Intoleranz geleitet werden. Wir brauchen Gebete für unsere politischen Führer, Entscheidungsträger und Menschen guten Willens, damit sie einvernehmliche Lösungen finden. Mögen Frieden, Harmonie und Brüderlichkeit herrschen, und mögen diejenigen, die ihrer Rechte und ihrer Würde beraubt wurden, zu ihrem Recht kommen“.

Erzbischof Lumon sagte auch, dass die Kirche sich am Dialog und an Netzwerktreffen religiöser Organisationen beteilige und an die Menschen in den Behörden appelliere, einvernehmliche Lösungen zu finden.

Quelle: CNA Deutsch

Nachrichtensendung vom 11.08.2023

WJT 2027

Papst Franziskus vs Opus Dei

NEWS: Past Franziskus degradiert Opus Dei

Papst Franziskus hat ein neues Motu proprio veröffentlicht, das sich nicht nur direkt auf das Opus Dei auswirkt, sondern direkt darauf gemünzt ist. Zudem wird damit eine Option demontiert, die noch vor kurzem der Piusbruderschaft angeboten wurde.

Mit dem Motu proprio wandelte Papst Franziskus Personalprälaturen in „öffentliche Klerikervereinigungen päpstlichen Rechts mit der Befugnis zur Inkardinierung von Geistlichen“ um, sodaß die Laien von der Arbeit ausgeschlossen werden, obwohl „die Laien sich den apostolischen Werken der Personalprälatur widmen“ können.

Der Eingriff ist von grundlegender Natur. Die einzige Personalprälatur der Kirche ist das Opus Dei. 2017 hatte Rom der Priesterbruderschaft St. Pius X. (FSSPX) die kanonische Rechtspersönlichkeit einer Personalprälatur angeboten, doch dazu kam es dann nicht. Zwei zentrale Punkte, die für die Piusbruderschaft damals attraktiv sein sollten, wurden nun, nur sechs Jahre später, von Franziskus abgeschafft bzw. umgestaltet.

Die Laienmitglieder einer Personalprälatur unterstanden kirchenrechtlich dieser, egal wo auf der Welt sie lebten. Diese Besonderheit hatte diese Rechtsform mit den Personalordinariaten gemeinsam, die Benedikt XVI. für jene Anglikaner errichtete, die in die volle Einheit mit Rom zurückkehren wollten. Möglich wurde die Sonderstellung, weil der Prälat einer Personalprälatur den Rang eines Bischofs mit allen dazugehörenden Befugnissen für die Jurisdiktion hatte. Diese Sonderstellung für die Personalprälaturen hatte Franziskus mit dem Motu Proprio Ad Charisma tuendum bereits im Sommer 2022 einkassiert. Die Bischofswürde geht dem Opus Dei mit der Wahl des nächsten Prälaten verloren. Nun wurden dem Werk Gottes auch die Laien, somit das Volk, entzogen. Die Rolle des Prälaten wurde mit gestern zu der eines „Moderators“ umdefiniert. Die auszuarbeitenden Statuten könnten diesbezüglich weitere Überraschungen bringen. Ein erster Entwurf soll in der Kleruskongregation bereits aufliegen. Seit 2017 wird das Opus Dei von Fernando Ocáriz Braña, dem dritten Prälaten der Personalprälatur, geleitet.

Das gestern veröffentlichte Motu proprio besteht aus drei Artikeln und sieht vor, daß die Laienmitglieder einer Personalprälatur wieder der Jurisdiktion ihres Territorialbischofs unterstehen. Das Motu proprio ist mit seiner gestrigen Veröffentlichung auch gleich in Kraft getreten.

Es scheint sich primär mit dem Klerus zu befassen, doch der einschneidende Eingriff erfolgte bei den Laien. Begründet wird die gestrige Maßnahme mit der Konstitution Praedicate evangelium, der neuen Verfassung des Heiligen Stuhls, die am 1. Juli 2022 in Kraft getreten ist. Seither unterstehen Personalprälaturen dem römischen Klerusdikasterium (vormals Kleruskongregation). Nun wird dies zum Anlaß genommen, um zu sagen, daß Laien klarerweise nicht dem Dikasterium für den Klerus unterstehen könnten, das dies ein Widerspruch wäre. So fügt sich Schritt um Schritt im Umbau, den Franziskus vorantreibt.

Da es nur eine einzige Personalprälatur in der Kirche gibt, zielen alle neuen Bestimmungen einzig auf das Opus Dei ab. Die Besonderheit des Werkes Gottes des spanischen Priesters Josemaría Escrivá de Balaguer y Albás (1902–1975), der 2002 von Johannes Paul II. heiliggesprochen wurde, bestand bisher gerade auch darin, daß die Laienmitglieder besonders eng an die Gemeinschaft gebunden werden konnten, indem sie der Jurisdiktion ihres Bischofs entzogen und dem Prälaten unterstellt waren. Die neuen Bestimmungen machen eine kanonische Bindung zwischen Opus Dei und Laien nahezu unmöglich.

Papst Franziskus fragte sich offensichtlich nicht, woher die Jugendlichen kommen, die ihn beim Weltjugendtag in Lissabon begrüßten. Viele Tausende wurde vom Opus Dei mobilisiert, das sie im christlichen Glauben unterweist und formt. Franziskus dankte dies „mit einem Dolchstoß in den Rücken“, so die spanische Nachrichtenseite InfoVaticana. Franziskus demontiert damit ein weiteres Stück vom Erbe seiner Vorgänger Johannes Paul II. und Benedikt XVI. Der polnische Papst hatte 1982 das Opus Dei in eine Personalprälatur umgewandelt und ihr damit eine privilegierte Position in der Kirche verschafft.

„Dem Jesuitenkardinal Gianfranco Ghirlanda ist es 40 Jahre später gelungen, seine klerikale Vision darüber durchzusetzen, was Personalprälaturen sein sollten“, so InfoVaticana.

Der renommierte Kirchenrechtler Gianfranco Ghirlanda, ein Jesuit wie Papst Franziskus, wurde von diesem im August 2022 zum Kardinal kreiert. Eine Bischofsweihe erfolgte nicht. Am vergangenen 19. Juni ernannte ihn Franziskus zum Kardinalpatron des Malteserordens, ein Amt, auf das Franziskus 2014 Kardinal Raymond Burke abgeschoben hatte, als er ihn aus der Römischen Kurie entfernte. Mit der Absetzung des Malteser-Großmeisters Fra Mathew Festing wurde Kardinal Burke auch im Malteserorden entmachtet, ihm aber die Würde belassen. Nun entzog Franziskus ihm auch diese.

Kardinal Ghirlanda führte seit Jahren den Widerstand gegen die Sonderstellung der Personalprälaturen, konkret des Opus Dei an – und konnte sich bei Franziskus damit durchsetzen. Hier das neue Motu proprio in eigener deutscher Übersetzung:

Apostolisches Schreiben in Form eines „Motu Proprio“ des Papstes Franziskus

mit denen die cann 295–296 in bezug auf die Personalprälaturen geändert werden.

Personalprälaturen werden zum ersten Mal vom Zweiten Vatikanischen Konzil im Dekret Presbyterorum Ordinis, Nr. 10, betreffend die Verteilung der Priester, im Rahmen der Fürsorge aller Kirchen, erwähnt.

Dieser Geist wird vom selben Konzil im Dekret Ad gentes wieder aufgegriffen, in dem es heißt: „Um bestimmte pastorale Werke für die verschiedenen sozialen Schichten zu erleichtern, ist die Errichtung von Personalprälaturen vorgesehen, wie es die ordnungsgemäße Ausübung des Apostolats erfordert“ (Anmerkung 105).

Das Motu Proprio Ecclesiae Sanctae (6. August 1966) erinnert in dem Artikel über die „Verteilung des Klerus und die den Diözesen zu leistende Hilfe“ über die Prälaturen daran: „Um besondere pastorale oder missionarische Initiativen zugunsten bestimmter Regionen oder sozialer Gruppen zu fördern, die einer besonderen Hilfe bedürfen, können vom Apostolischen Stuhl fruchtbringend Prälaturen errichtet werden, die sich aus Priestern des Weltklerus zusammensetzen, die über besondere Ausbildung verfügen, mit eigenen Statuten ausgestattet sind und unter der Leitung ihres eigenen Prälaten stehen“ (I,4).

Im Codex des kanonischen Rechts von 1983 sind die Personalprälaturen dieser Sichtweise entsprechend im Buch II, im Titel IV des Teils I, wo die „christlichen Gläubigen“ behandelt werden, zwischen den „geistlichen Amtsträgern oder Geistlichen“ (Titel III) und „Vereinigungen von Gläubigen“ (Titel V) angesiedelt.

In Anbetracht dessen, daß mit der Apostolischen Konstitution Praedicate evangelium (19. März 2022), Art. 117, die Zuständigkeit für Personalprälaturen auf das Dikasterium für den Klerus übertragen wurde, von dem auch öffentliche Klerikervereinigungen mit der Befugnis zur Inkardination von Geistlichen abhängen (Art. 118, 2);

in Anbetracht von can. 265 und Art. 6 des M.P. Ad charisma tuendum (14. Juli 2022)

bestimme ich folgendes:

Art. 1

Zu can. 295, § 1, in bezug auf die Statuten und den Prälaten, wird hinzugefügt, daß die Personalprälatur „öffentlichen Klerikervereinigungen päpstlichen Rechts mit der Befugnis zur Inkardination von Klerikern gleichgestellt“ ist und daß ihre Statuten „vom Apostolischen Stuhl genehmigt oder erlassen“ werden können und daß der Prälat „als Moderator fungiert, ausgestattet mit den Befugnissen eines Ordinarius“, was dazu führt, daß der betreffende Canon wie folgt formuliert wird:

Can. 295, § 1. Praelatura personalis, quae consociationibus publicis clericalibus iuris pontificii cum facultate incardinandi clericos assimilatur, regitur statutis ab Apostolica Sede probatis vel emanatis eique praeficitur Praelatus veluti Moderator, facultatibus Ordinarii praeditus, cui ius est nationale vel internationale seminarium erigere necnon alumnos incardinare, eosque titulo servitii praelaturae ad ordines promovere.

[Can. 295, § 1. Die Personalprälatur, die den öffentlichen Klerikervereinigungen päpstlichen Rechts mit der Befugnis zur Inkardination von Klerikern gleichgestellt ist, unterliegt den vom Apostolischen Stuhl genehmigten oder erlassenen Statuten und wird von einem Prälaten als Moderator geleitet, der das Recht hat, nationale oder internationale Seminare zu errichten und zu gründen und Studenten zu inkardinieren und sie in den Dienstgrad der Prälatur zu befördern.]

Art. 2

Canon 295 § 2, der sich auf die Verantwortung des Prälaten bei der Ausbildung und Unterstützung der in der Prälatur inkardinierten Studenten bezieht, legt fest, daß er „als Moderator, ausgestattet mit den Befugnissen eines Ordinarius“, handelt, woraus der betreffende Canon ergibt wie folgt formuliert:

Can. 295, § 2. Utpote Moderator facultatibus Ordinarii praeditus, Praelatus prospicere debet sive spirituali institutioni illorum, quos titulo praedicto promoverit, sive eorundem decorae sustentationi.

[Can. 295, § 2. Als Moderator mit den Befugnissen eines Ordinarius muß der Prälat für die geistliche Bildung derer sorgen, die er durch vorgenannten Titel zur Weihe geführt hat, sowie für ihren geziemenden Unterhalt sorgen.]

Art. 3

Zu Canon 296 wird in bezug auf die Beteiligung der Laien an den apostolischen Aktivitäten der Personalprälatur der Verweis auf Canon 107 hinzugefügt, was dazu führt, daß der Canon in seiner Gesamtheit wie folgt formuliert ist:

Can. 296. Servatis can. 107 praescriptis, conventionibus cum praelatura initis, laici operibus apostolicis praelaturae personalis sese dedicare possunt; modus vero huius organicae cooperationis atque praecipua officia et iura cum illa coniuncta in statutis apte determinentur.

[Can. 107 Aufgrund von mit der Prälatur getroffenen Bestimmungen und Vereinbarungen können Laien sich apostolischen Werken der Personalprälatur widmen; die Art dieser organischen Zusammenarbeit und die damit verbundenen hauptsächlichen Pflichten und Rechte sind in den Statuten in angemessener Weise festzulegen.]

Was in diesem Apostolischen Schreiben in Form eines Motu Proprio entschieden wird, befehle ich, daß es ungeachtet aller gegenteiligen Dinge, auch wenn es besondere Erwähnung verdient, eine feste und stabile Gültigkeit hat, und daß es im L’Osservatore Romano verkündet wird, indem es am Tag seiner Veröffentlichung in Kraft tritt und daher in den offiziellen Kommentar der Acta Apostolicae Sedis aufgenommen wird.

Gegeben in Rom, zu St. Peter, am Gedenktag des heiligen Dominikus, dem 8. August 2023, im elften Jahr des Pontifikats.

Franziskus

Quelle: Katholisches.info

Mittwochskolumne vom 09.08.2023

Edith Stein

Bern (novaradio.ch): Heute gedenkt die Kirche Teresia Benedicta vom Kreuz, die mit bürgerlichem Namen Edith Stein hiess. Edith Stein wurde als orthodoxe Jüdin geboren und beschäftigte sich lange Zeit mit Philosophie, bevor sie erkannte, dass der katholische Glaube der richtige ist. Sie konvertierte anschliessend zum Katholizismus und wurde später Ordensfrau. Edith Stein wurde im Zweiten Weltkrieg im Konzentrationslager getötet.

Es ist wichtig, dass wir als Katholiken uns mit dem Leben von Heiligen beschäftigten. Wir können auch für unsere Zeit viel aus dem Leben der Heiligen lernen. Bei Teresia Benedicta vom Kreuz sind es zwei Punkte, die ich speziell erwähnen möchte.

Erstens zeigt ihr Leben, dass man über die Philosophie zum Glauben gelangen kann. Es gibt einige Christen, die glauben, es gebe einen Widerspruch zwischen Vernunft und Glauben, zwischen Philosophie und Theologie. Die katholische Kirche hat nie so gedacht, sondern eher eine Harmonie zwischen Philosophie und Theologie gesehen. Gott hat den Menschen eine Vernunft geschenkt, mit der sie ihn erkennen können, wenn sie die Vernunft richtig gebrauchen. Nur ein falscher Gebrauch der Vernunft führt von Gott weg. Wichtig ist, der Vernunft die richtigen Grenzen zu setzen, was ihre Erkenntnisfähigkeit anbelangt. Mit der Vernunft alleine können wir Gott nicht vollumfänglich erkennen. Wir benötigen hierfür ebenfalls den Glauben. Als Edith Stein erkannte, dass die ganze Philosophie nicht bis zum endgültigen Grund der Weisheit führt, brachte Gott sie zu dem Punkt, wo sie den Glauben annehmen konnte. In Gott ist alle Weisheit und alles Wissen. Seien wir daher als Katholiken offen für Wissenschaft und Philosophie, lassen wir uns aber vom weltlichen Wissen nicht von Gott wegbringen, sondern ganz im Gegenteil alles Wissen im Lichte des Glaubens betrachten.

Der zweite Punkt, der an Edith Steins Leben wichtig ist, ist die Bereitschaft zum Martyrium. Heute ist es verpönt geworden, von Leiden und Opferbereitschaft zu reden. Edith Stein hat gewusst, dass im Kreuz das Heil zu suchen ist. Gott schenkt uns viel Freude im Leben, aber diese Freude führt oft auch über Kreuz und Leid. Edith Stein hat nie ihre Herkunft und nie ihren Glauben verleugnet. Seien wir auch bereit, für unseren Glauben zu leiden, wenn es nötig ist. Möge die Heilige Teresia Benedicta vom Kreuz für uns bei Gott Fürsprache halten und unseren Glauben stärken. DR

Erklärung der Liturgie

Die Bedeutung der sakralen Gefässen

Psalmen und ihre Bedeutung

Der dritte Teil von Misere

Weltjugendtag 2023: So geht man mit unserem Herr um!

Manchmal hilft wohl nur der Griff zum Sarkasmus, wie sich zumindest ein spanischsprachiger Blogger dachte. Doch der Reihe nach: Papst Franziskus traf gestern zum Weltjugendtag in Portugal ein. Zu Mittag hielt er eine Ansprache an die Vertreter der portugiesischen Linksregierung und der Zivilgesellschaft und an das Diplomatische Korps. Die Begegnung fand im Kulturzentum von Belém in Lissabon statt. Belém heißt im Portugiesischen sinnigerweise Bethlehem. Bei dieser Gelegenheit sagte Franziskus:

„Wir sind dabei, die großen Lebensreservoire in Plastikdeponien zu verwandeln.“

Werfen wir einen Blick auf das praktische Leben:

Am Montag, dem 31. Juli, wurde im portugiesischen Estoril eine Messe für die bereits angereisten spanischen Weltjugendtags-Teilnehmer gefeiert. Die Predigt hielt Kardinal Juan José Omella, der von Franziskus eingesetzte Erzbischof von Barcelona, seit 2020 auch Vorsitzender der Spanischen Bischofskonferenz.

Für die Wandlung und die Kommunionspendung wurden die konsekrierten Hostien, der Leib Christi, in Plastikschalen gepackt, vielleicht von IKEA – und sicherheitshalber mit Zellophanpapier abgedeckt (siehe Bild). Das größte „Lebensreservoir“ der Menschheit und der Schöpfung insgesamt wurde … „In Plastikdeponien verwandelt“?

Aus der pragmatischen Sorglosigkeit, man könnte auch Gleichgültigkeit sagen, mit der in der Vergangenheit bei Großereignissen wie Weltjugendtagen mit dem Allerheiligsten umgegangen wurde, scheint man nichts gelernt zu haben. Das wirft die Frage nach dem tatsächlichen Sakralverständnis der Verantwortlichen auf.

Der spanischsprachige Blogger Secretum meum mihi nahm, über den Horror missae entsetzt, in einem Anfall von Sarkasmus Zuflucht zur Künstlichen Intelligenz. Er stellte vielleicht ChatGPT eine Frage, weil die kirchlich Verantwortlichen und Organisatoren des Weltjugendtages das nötige Wissen nicht mehr zu haben scheinen. Immerhin wurde der Hauptorganisator des Weltjugendtages, Msgr. Américo Alves Aguiar, Weihbischof von Lissabon, von Franziskus zum Kardinal designiert. Im September wird er dem Portugiesen als Anerkennung für seinen Einsatz beim WJT den Kardinalspurpur verleihen. Das ist jener Prälat, der vor kurzem erklärte, daß der Weltjugendtag „niemand bekehren will“. Nachträglich erklärte er zwar, mißverstanden worden zu sein, bekräftigte aber zugleich den Inhalt seiner Aussage.

Doch welche Frage stellte der Blogger der Künstlichen Intelligenz? Hier steht sie:

„Ist eine Plastikschale für konsekrierte Hostien geeignet?“

Die Antwort:

„Nein, eine Plastikschale ist nach der Lehre der katholischen Kirche nicht für konsekrierte Hostien (das eucharistische Brot) geeignet. Heilige Gefäße, die den Leib und das Blut des Herrn enthalten, müssen in strikter Übereinstimmung mit den Normen der Tradition und der liturgischen Bücher¹ hergestellt werden. Die Verwendung von gewöhnlichen Gefäßen oder Gefäßen von schlechter Qualität, ohne künstlerischen Wert oder aus leicht zerbrechlichen Materialien wie Glas, Steingut, Ton oder Kunststoff wird verpönt¹. Die Norm gilt auch für Metalle und andere Materialien, die leicht rosten oder verderben¹. Daher würde ein Plastikgefäß nicht die Anforderungen an ein heiliges Gefäß zur Aufbewahrung geweihter Hostien erfüllen¹.

Referenzen:
1 Redemptionis Sacramentum 117″

Papst Franziskus wird im Rahmen seines fünftägigen Besuchs am kommenden Sonntag eine Messe im Tejo-Park in Lissabon zelebrieren. Man wird sehen, ob der mit Purpur belohnte Organisator auch dort die gleichen Plastikschalen zum Einsatz bringen lässt, um das grösste „Lebensreservoir in Plastikdeponien zu verwandeln“. Oder wurde da etwas missverstanden? 

Quelle: Katholisches.info

Andachtsmonat: Verklärung des Herrn

Ansprachen von 2006 durch Papst Benedikt XVI

Liebe Brüder und Schwestern!

Am heutigen Sonntag berichtet der Evangelist Markus, dass Jesus Petrus, Jakobus und Johannes beiseite nahm und sie auf einen hohen Berg führte. Vor ihren Augen wurde er verwandelt und so strahlend hell, so weiß, wie auf Erden kein Bleicher seine Kleider hätte machen können (vgl. Mk 9,2–10). Die Liturgie lädt uns heute ein, dieses lichtvolle Geheimnis zu betrachten.

Auf dem verklärten Antlitz Jesu erglänzt ein Strahl des göttlichen Lichts, das er in seinem Innersten trug. Dasselbe Licht wird am Tag der Auferstehung auf dem Antlitz Christi leuchten. In diesem Sinn erscheint die Verklärung als eine Vorwegnahme des Ostergeheimnisses.

Die Verklärung lädt uns ein, die Augen unseres Herzens zu öffnen für das Geheimnis des göttlichen Lichts, das in der gesamten Heilsgeschichte gegenwärtig ist. Schon zu Beginn der Schöpfung sagt der Allmächtige: »Fiat lux – Es werde Licht!« (Gen 1,3), und es erfolgt die Scheidung des Lichtes von der Finsternis.

Wie die anderen geschaffenen Dinge ist auch das Licht ein Zeichen, das etwas von Gott offenbart: Es ist gleichsam der Widerschein seiner Herrlichkeit, die seine Erscheinungen begleitet. Gott leuchtet, wenn er erscheint, »wie das Licht der Sonne, ein Kranz von Strahlen umgibt ihn« (Hab 3,4).

Das Licht, so heißt es in den Psalmen, ist das Kleid, in das Gott sich hüllt (vgl. Ps 104,2). Im Buch der Weisheit wird die Symbolik des Lichts verwendet, um das Wesen Gottes zu beschreiben: Die Weisheit, Ausfluss der Herrlichkeit Gottes, ist der »Widerschein des ewigen Lichts« und höher als alles geschaffene Licht (vgl. Weish 7,26.29f.). Im Neuen Testament ist Christus die volle Offenbarung des Lichtes Gottes. Seine Auferstehung hat die Macht der Finsternis des Bösen ein für allemal besiegt.

Mit dem auferstandenen Christus triumphieren Wahrheit und Liebe über Lüge und Sünde. In ihm erleuchtet das göttliche Licht nun endgültig das Leben der Menschen und den Verlauf der Geschichte: »Ich bin das Licht der Welt«, sagt er im Evangelium. »Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben« (Joh 8,12).

Wie sehr haben wir es doch auch in unserer Zeit nötig, aus der Finsternis des Bösen hinauszutreten, um die Freude der Kinder des Lichts zu erfahren! Dieses Geschenk erbitte uns Maria, die wir gestern, am jährlichen Gedenktag der Weihe der Basilika »Santa Maria Maggiore« in Rom, mit besonderer Verehrung bedacht haben.

Die allerseligste Jungfrau möge auch den Frieden erwirken für die Völker des Nahen Ostens, die von Bruderkriegen erschüttert sind! Wir wissen wohl, dass der Frieden zuallererst ein Geschenk Gottes ist, das im Gebet beharrlich erfleht werden muss, aber in diesem Augenblick wollen wir auch daran erinnern, dass er eine Verpflichtung darstellt für alle Menschen guten Willens. Niemand entziehe sich dieser Pflicht!

Angesichts der schmerzlichen Feststellung, dass die Stimmen, die sofortige Waffenruhe in jener gemarterten Region fordern, bisher ungehört geblieben sind, empfinde ich es daher als dringlich, meinen nachdrücklichen Appell in diesem Sinne zu wiederholen und bitte alle um ihre tätige Mithilfe beim Aufbau eines gerechten und dauerhaften Friedens. Diesen neuerlichen Aufruf vertraue ich der Fürsprache der allerseligsten Jungfrau an.

Nach dem Angelus:

Er sagte zunächst auf italienisch: Ich richte nun den gewohnten Gruß an die Pilger aus dem Ausland, die sich hier versammelt haben, um sich unserem Gebet anzuschließen. An diesem Sonntag, der mit dem Fest der Verklärung des Herrn zusammenfällt, denke ich unweigerlich an den Sonntag, an dem die Pilger, die nach Castelgandolfo zum sonntäglichen Angelus gekommen waren, nicht am Mariengebet mit Papst Paul VI. teilnehmen konnten, weil sein Gesundheitszustand sich in jenen Stunden verschlechtert hatte: In den Abendstunden jenes 6. August 1978 entschlief, wie ihr wisst, dieser große Papst im Herrn. An diesem Jahrestag gedenken wir seiner mit dankbarem Herzen gegenüber Gott, der ihn seiner Kirche in den so wichtigen Jahren während des Konzils und nach dem Konzil geschenkt hat.

…auf französisch: Liebe Pilger französischer Sprache, ich richte meinen herzlichen Willkommensgruß an euch. Am heutigen Tag, an dem die Kirche das Fest der Verklärung des Herrn feiert, mögt ihr euch Christus zuwenden, um das Geheimnis seiner Liebe zu den Menschen zu betrachten. Dann könnt ihr der heutigen Welt die Botschaft der Hoffnung bringen, die in Erinnerung ruft, dass mit dem Herrn und in seiner Nachfolge Leiden und Tod nicht das Ende des Daseins, sondern der Übergang zur ewigen Seligkeit sind. Mit dem Apostolischen Segen.

…auf englisch: Mit großer Zuneigung begrüße ich die englischsprachigen Besucher, die sich zu diesem Angelusgebet versammelt haben. Heute feiern wir das Fest der Verklärung des Herrn, in der Jesus die Herrlichkeit seiner göttlichen Natur offenbarte. Dieses lichtvolle Geheimnis sei eine Quelle bleibender Freude und Hoffnung für alle Menschen, die ihr Vertrauen auf die Verheißungen des Herrn setzen. Gott segne euch und eure Familien!

…auf deutsch: Mit frohem Herzen heiße ich die deutschsprachigen Besucher hier in Castelgandolfo willkommen. Heute feiert die Liturgie der Kirche die Verklärung Christi, deren Augenzeugen die Apostel Petrus, Jakobus und Johannes waren. Gott offenbart seinen geliebten Sohn, auf dessen Wort und Weisung die Jünger hören sollen. Gebt darum dem Wort Jesu in euren Herzen Raum und schreitet so auf dem Weg einer lebendigen Gemeinschaft mit Gott und den Menschen voran. Gottes Güte und Erbarmen begleite euch in dieser Ferienzeit und bei all eurem Tun.

Quelle: Benedictusxvi.org

Weltjugendtag 2023: Papst Franziskus in Fatima

APOSTOLISCHE REISE NACH PORTUGAL
ZUM WELTJUGENDTAG
Nr.7 ANSPRACHE DES HEILIGEN VATERS
zum Abschluss des Rosenkranzgebets
mit erkrankten Jugendlichen
Fatima, 5. August 2023

Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!

Danke, Bischof Ornelas, für Ihre Worte und danke an euch alle für die Anwesenheit und das Gebet. Wir haben den Rosenkranz gebetet, ein sehr schönes und lebendiges Gebet, lebendig, weil es mit dem Leben von Jesus und von Maria in Berührung kommen lässt. Und wir haben die freudenreichen Geheimnisse betrachtet, welche uns daran erinnern, dass die Kirche nichts anderes als das Haus der Freude sein kann.

Die kleine Kapelle, in der wir uns befinden, ist ein schönes Bild der Kirche: Sie ist einladend und hat keine Türen. Die Kirche hat keine Türen, damit alle hineinkommen können! Und hier können wir darauf bestehen dass jeder hereinkommen darf, denn das ist das Haus der Mutter, und eine Mutter hat immer ein offenes Herz für jedes ihrer Kinder, für alle, alle, alle ohne Ausnahme.

Wir sind hier unter dem mütterlichen Blick Mariens – als Kirche, als Mutter Kirche sind wir hier.

„Die Kirche hat keine Türen, damit alle hineinkommen können!“

Das Pilgern ist ein marianischer Zug, denn die erste, die sich nach der Verkündigung Jesu auf den Weg gemacht hat, war Maria; sobald sie hörte, dass ihre Kusine – die schon betagt war – schwanger gworden war, ist sie aufgestanden und losgegangen. Sie ging eilig los… mit diesem Wunsch, zu helfen, präsent zu sein. Es gibt so viele Anrufungen an Maria, aber wir könnten ihnen in Gedanken noch eine weitere hinzufügen: die Jungfrau, die schnell aufsteht und losgeht, sobald es ein Problem gibt, sobald wir sie anrufen. Sie  zögert nicht, sie kommt, sie beeilt sich. Unsere Liebe Eilige Frau – wie gefällt euch das? Sagen wir es alle zusammen: Unsere Liebe Eilige Frau! Sie beeilt sich, um uns nahe zu sein, sie beeilt sich, weil sie Mutter ist… 

Und so begleitet sie das Leben Jesu und versteckt sich nicht nach der Auferstehung, sie begleitet auch die Jünger, sie betet mit ihnen um die Herabkunft des Heiligen Geistes, und sie begleitet die Kirche, die nach Pfingsten zu wachsen beginnt. Unsere Liebe Frau, die es eilig hat und die uns immer begleitet.

Unsere Liebe Frau, die es eilig hat

Nie ist sie die Hauptdarstellerin. Die Geste Marias, der Mutter, ist eine doppelte: Sie besteht darin, aufzunehmen (der Papst macht die Geste einer Umarmung) und dann auf Jesus zu zeigen. Maria tut in ihrem Leben nichts anderes, als auf Jesus zu zeigen: Tut, was er euch sagt, folgt Jesus! Das sind die zwei Gesten Mariens… Sie nimmt uns alle auf, und sie zeigt auf Jesus. Und das alles tut sie mit einer gewissen Eile. Unsere Liebe Frau, die es eilig hat, die uns aufnimmt und die auf Jesus zeigt.

„Sie zeigt uns Jesus – und zeigt Jesus uns“

Denken wir jedes Mal daran, wenn wir hierhin kommen: Maria machte sich hier in Fatima auf ganz besondere Weise präsent, damit sich der Unglaube so vieler Herzen öffne für Jesus. Ihre Anwesenheit signalisiert Jesus. Maria zeigt immer auf ihn, Und heute ist sie hier unter uns, sie ist immer unter uns, aber heute spürte ich sie sehr viel mehr… Maria, die es eilig hat. Freunde, Jesus liebt uns so sehr, dass er uns gleichgeworden ist, er bittet uns, mit ihm zusammenzuarbeiten, und Maria signalisiert uns das, worum Jesus uns bittet: dass wir mit ihm gehen und arbeiten im Leben. Vielleicht schauen wir heute auf das Abbild Mariens, und jeder überlegt in seinem Herzen: Was sagt mir Maria als Mutter? Worauf weist sie mich mit ihrem Finger hin? Sie zeigt auf Jesus, und vielleicht zeigt sie auch auf etwas in unserem Herzen? Etwas, das nicht richtig ist… Mutter, worauf weist du mich  hin? Halten wir einen kleinen Moment der Stille, und jeder möge in seinem Herzen sagen: Mutter, was zeigst du mir, was gibt es in meinem Leben, das dich sorgt, anrührt, interessiert? Du deutest darauf.

Sie zeigt auf unser Herz, damit Jesus auf uns aufmerksam wird; und so, wie sie uns auf Jesus hinweist, weist sie Jesus auf das Herz eines jeden von uns hin.

Liebe Brüder und Schwestern, spüren wir heute diese Anwesenheit der Mutter Maria! Der Mutter, die über Jesus sagt. „Was er euch sagt, das tut“. Sie zeigt uns Jesus, und sie sagt ihm als Mutter auch: Tu das, worum er/sie dich bittet. So ist Maria. Das ist unsere Mutter: Unsere Liebe Eilige Frau, die uns nahe sein will. Möge sie uns alle segnen! Amen.

Quelle: Vaticannews

Weltjugendtag 2023: Vigil mit 1,5 Millionen Jugendlichen

Die Samstagabends-Vigil gilt als geheimer Höhepunkt bei jedem Weltjugendtag: An die eineinhalb Millionen junge Menschen aus aller Welt strömten auch diesmal zusammen, um vor dem Altarsakrament ihren Glauben zu feiern, Christus in die Mitte zu stellen und sich zugleich als Teil einer großen Weltkirche zu erleben. Die Vigil in Lissabon fand im weitläufigen Tejo-Park auf dem „Campo da Graça“, wörtlich: „Feld der Gnade“ statt und bestand aus zwei Teilen: einer künstlerischen Performance, ausgeführt von 50 Jugendlichen aus 21 Ländern und angereichert mit Musik und Drohnenvideos, sowie einer mit Stille durchsetzten Eucharistischen Anbetung. Dazwischen sprach Papst Franziskus, und zwar fast ausschließlich in freier Rede.

Freude sei immer missionarisch, sagte das Kirchenoberhaupt den jungen Menschen. Sie sollten sich einmal überlegen, wer in ihrem Leben eine „Wurzel der Freude“ gewesen sei – Eltern? Freunde? – und dann ihrerseits zu Wurzeln der Freude für andere werden. Auch empfahl Franziskus den Jugendlichen, im Leben immer voranzugehen, dafür zu trainieren, nach einem Irrtum, einen Straucheln, wieder aufzustehen und auch anderen beim Aufstehen zu helfen. Seine improvisierte kurze Rede schloss der Papst mit der Beobachtung: „Im Leben ist nichts gratis, aber eines doch: die Liebe Jesu.“ 

„Und lass mich nie vergessen, dass das alles nichts wert ist, wenn ich keine Liebe habe“

Danach senkte sich Stille über den Tejo-Park, als das Allerheiligste zur Anbetung ausgestellt wurde. Viele junge Menschen verehrten das Altarsakrament auf Knien, Weihrauch stieg zum Himmel. In einer Betrachtung hieß es: „Herr, hilf mir, missionarisch zu sein und dein Wort zu verkünden. Und lass mich nie vergessen, dass das alles nichts wert ist, wenn ich keine Liebe habe.“

Tanz, Musik – und Begegnung mit Gott

Zuvor hatte bereits die künstlerische Performance auf die Anbetung hingeführt. Mit Mitteln des Tanzes und der Musik gaben die jungen Mitwirkenden in marianisch blauen Kostümen die Geschichte einer verwandelnden Begegnung wieder. Ein junger Priester und ein 18-jähriges Mädchen aus Mosambik erzählten, wie Gott konkret und persönlich ihr Leben formte. Motto des Weltjugendtages 2023 in Lissabon ist: „Maria stand auf und machte sich eilig auf den Weg“.

Ausblick auf Sonntag

Am Sonntag feiert Franziskus am selben Ort die Heilige Messe mit den Jugendlichen, der krönende Abschluss eines jeden Weltjugendtages. Am Nachmittag steht noch eine Begegnung mit Freiwilligen auf dem Programm, am späten Abend wird der Papst in Rom zurück erwartet.

Quelle: Vaticannews

Weltjugendtag 2023: Wortlaut beim Kreuzweg

APOSTOLISCHE REISE NACH PORTUGAL
ZUM WELTJUGENDTAG
NR. 6 ANSPRACHE DES HEILIGEN VATERS
Kreuzweg mit jungen Menschen
Lissabon, 4. August 2023

Liebe Schwestern und Brüder, guten Abend!

Heute werdet ihr mit Jesus gehen. Jesus ist der Weg, und wir werden mit ihm gehen… Als er unter uns war, ist Jesus ständig gegangen. Er war unterwegs, heilte die Kranken, kümmerte sich um die Armen, übte Gerechtigkeit, er ging, predigte und lehrte uns. Jesus ging, aber der Weg, der sich am meisten in unsere Herzen eingegraben hat, ist der Weg von Golgatha, der Weg des Kreuzes. Und heute gehen Sie mit dem Gebet – gehen wir, auch ich, mit dem Gebet, um den Weg des Kreuzes zu erneuern. Lasst uns auf Jesus schauen, der vorbeigeht, und lasst uns mit ihm gehen. Ee ist der Weg…

„Der Weg Jesu ist Gott, der aus sich herausgeht“

Der Weg Jesu ist Gott, der aus sich herausgeht – der aus sich herausgeht, um unter uns zu gehen. Das, was wir so oft in der Messe hören: ‚Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt‘, erinnert ihr euch? Erinnert ihr euch? Und das Wort wurde Mensch und wandelte unter uns. Er tut das aus Liebe, und er tut es aus Liebe.

Und das Kreuz, das jeden Weltjugendtag begleitet, ist die Ikone, es ist die Figur dieses Weges. Das Kreuz bedeutet die größte Liebe, jene Liebe, mit der Jesus unser Leben umarmen will. Unser Leben – deines, das eines jeden von uns. Jesus geht für mich! … Jesus tritt diesen Weg für mich an, um sein Leben für mich zu geben. Und niemand hat mehr Liebe als der, der sein Leben für seine Freunde hingibt, der sein Leben für andere hingibt. Vergesst das das nicht. Niemand hat mehr Liebe als derjenige, der sein Leben hingibt, das hat Jesus gelehrt. Deshalb sehen wir, wenn wir den Gekreuzigten betrachten, der so voll der Schmerzen … ist, die Schönheit der Liebe…

„An die Liebe glauben“

Ein sehr gläubiger Mensch hat einmal einen Satz gesagt, der mich sehr berührt hat. Er ging so: ‚Herr, durch deine unaussprechlichen Qualen kann ich an die Liebe glauben‘… Und Jesus geht, aber er wartet auf etwas, er wartet auf unsere Gesellschaft, er wartet darauf, dass wir auf ihn schauen… Er wartet darauf, die Fenster meiner Seele zu öffnen, deiner Seele, der Seele eines jeden von uns. Wie hässlich sind Seelen, die verschlossen sind! … Sie haben keinen Sinn. Jesus geht und wartet mit seiner Liebe, er wartet mit seiner Zärtlichkeit, um uns Trost zu spenden, um unsere Seelen zu reinigen.

Ich stelle euch jetzt eine Frage, aber beantwortet sie nicht laut, sondern jeder von euch beantworte sie für sich selbst: Weine ich von Zeit zu Zeit? Gibt es Dinge im Leben, die mich zum Weinen bringen? Wir alle haben in unserem Leben geweint, und wir weinen immer noch. Und da ist Jesus bei uns, er weint mit uns, denn er begleitet uns in der Dunkelheit, die uns zum Weinen führt.

Ich werde jetzt einen kleinen Moment der Stille einlegen, und jeder von uns kann dabei Jesus erzählen, worüber wir im Leben weinen; jeder von uns wird es ihm jetzt in der Stille sagen.

Worüber weine ich?“

Jesus wischt mit seiner Zärtlichkeit unsere verborgenen Tränen weg. Jesus wartet darauf, unsere Einsamkeit mit seiner Nähe zu füllen… Er ist da, er will diese Einsamkeit füllen. Jesus will unsere Angst, deine Angst, meine Angst, diese dunklen Ängste mit seinem Trost erfüllen, und er wartet darauf, dass wir das Risiko des Liebens einzugehen. Denn du weißt es, du weißt es besser als ich: Lieben ist riskant. Man muss das Risiko des Liebens eingehen. Es ist ein Risiko, aber es lohnt sich, es einzugehen, und er begleitet uns dabei. Er begleitet uns immer. Er geht immer mit uns. Er ist immer bei uns in unserem Leben… Heute werden wir den Weg mit ihm gehen, den Weg seines Leidens, den Weg unserer Ängste, den Weg unserer Einsamkeit.
Jetzt eine Sekunde der Stille – und jeder von uns denke an sein Leiden, denke an seine Angst, denke an sein Elend. Habt keine Angst, denkt darüber nach, und denkt an den Wunsch, dass die Seele wieder lächeln kann.

(Minute der Stille)

Und Jesus geht zum Kreuz; er stirbt am Kreuz, damit unsere Seele lächeln kann. Amen.

Weltjugendtag 2023

Der Kreuzweg ist bei den internationalen Weltjugendtage stets eine besondere Gelegenheit, um Sorgen und Nöte junger Menschen weltweit und Missstände in den Fokus zu rücken. So auch beim Weltjugendtag in Lissabon an diesem Freitag im Park „Eduard VII.“:

„Wir haben diesen Kreuzweg mit Hilfe von Umfragen unter Jugendlichen in der ganzen Welt gestaltet“, berichtet Matilde Trocado, die künstlerische Direktorin des Kreuzweges, gegenüber Radio Vatikan in Lissabon.

„Die Jugendlichen haben Verletzlichkeiten identifiziert, die sie selbst erleben oder die sie in der Welt wahrnehmen. Für die 14 Kreuzwegstationen haben wir 14 solcher Verletzlichkeiten herausgearbeitet. An jeder Kreuzwegstation wird also für jeweils eine Schwäche gebetet.“

Einsamkeit, mentale Gesundheit, Gewalt und Umweltzerstörungen

Was sind die Themen, die junge Menschen aktuell weltweit umtreiben? Matilde Trocado nennt einige, die beim Kreuzweg verarbeitet werden: „Die jungen Leute machen sich etwa über mentale Gesundheit Gedanken, über Intoleranz, Gewalt. Auch Einsamkeit ist ein Thema und die Zerstörung der Schöpfung.“

Diese Bereiche würden beim Kreuzweg zeitgenössisch ins Bild gesetzt, kündigt Trocado an, mit einem „jugendlichen“ Zugang, wie sie formuliert. Der Kreuzweg beim diesjährigen Jugendtag werde „etwas anders (sein), als wir es gewohnt sind“, macht sie neugierig auf das Ereignis.

Interkulturelles Ensemble

Für die Umsetzung der Performance hätten sich junge Leute aus der ganzen Welt beworben, berichtet sie weiter. „Wir haben mit ihnen Videointerviews geführt und sie ausgewählt. Sie kamen Mitte Juni und haben sechs Wochen intensiv gearbeitet, jetzt sind sie ein wenig wie eine große, interkulturelle Familie. Die Gruppe heißt ,Ensemble 23‘ und ist international: die Teilnehmer kommen aus Simbabwe, Chile, Vietnam und anderen Ländern… Sie alle haben sich auf der einen oder anderen Weise mit der Via Crucis identifiziert.“

Quelle: vaticannews

Nachrichtensendung vom 04.08.2023

Erzbischof Aguer kritisiert Papst Franziskus und Erzbischof Fernandes
Papst Franziskus kritisiert Portugal wegen Euthanasie

NEWS: Erzbischof Haas gegen Ehe für alle

Das Wichtigste in Kürze

  • Erzbischof Wolfgang Haas äusserte in einem offenen Brief Bedenken gegen die Ehe für alle.
  • Er fürchtet um die ethischen Grundlagen des Christentums und um die Menschenwürde.
  • Die Ächtung homosexueller Menschen unterstütze er nicht, betonte er.

Der Liechtensteiner Erzbischof Wolfgang Haas hat sich gegen die geplante Einführung der Ehe für alle im Fürstentum geäussert. Er nahm in dem offenen Brief Stellung zur Vernehmlassung der Landesregierung. Diese plant nach einer Motion eine Gesetzesanpassung.

Bei der am 2. November 2022 überwiesenen Motion des Landtags sei bemerkenswert, dass sie nicht wie üblich von einer einzelnen Fraktion stammt. Und stattdessen Unterstützung aus drei der vier Parlamentsparteien erhielt, schrieb die NZZ am Donnerstag.

15 der insgesamt 25 Parlamentsabgeordneten sprachen sich darin für eine Ehe für alle aus.

Für den konservativen Erzbischof Haas stünden damit jedoch die ethischen Grundlagen des Christentums sowie die Menschenwürde auf dem Spiel. Es dürfe zwar nie zu einer Ächtung homosexueller Menschen kommen, schrieb er in seinem offenen Brief. Es sei jedoch etwas anderes, wenn man «eine derartige Beziehung rechtlich gleichstellt».

Quelle: Nau

Weltjugendtag 2023: Wortlaut von Papst Franziskus bei der Vesper

APOSTOLISCHE REISE NACH PORTUGAL
ZUM WELTJUGENDTAG
NR. 2 PREDIGT DES HEILIGEN VATERS
Vesper mit Bischöfen, Priestern, Diakonen, gottgeweihten Männern und Frauen, Seminaristen und pastoralen Mitarbeitern
Lissabon, 2. August 2023

Liebe Mitbrüder im Bischofsamt,
liebe Priester und Diakone, gottgeweihte Frauen und Männer, Seminaristen,
liebe pastorale Mitarbeiter, liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!

Ich freue mich, unter euch zu sein, um den Weltjugendtag gemeinsam mit so vielen jungen Menschen zu erleben, aber auch, um euren Weg in der Kirche, eure Mühen und eure Hoffnungen zu teilen. Ich danke Bischof José Ornelas Carvalho für die Worte, die er an mich gerichtet hat. Ich möchte mit euch beten, damit wir, wie er sagte, zusammen mit den jungen Menschen es wagen, „Gottes Traum anzunehmen und Wege für eine freudige, großzügige und verwandelnde Beteiligung für die Kirche und für die Menschheit zu finden“. Und das ist kein Witz, das ist ein Programm.

Ich bin in die Schönheit eures Landes eingetaucht, ein Land des Übergangs zwischen Vergangenheit und Zukunft, ein Ort uralter Traditionen und großer Veränderungen, geziert durch üppige Täler und goldene Strände, die auf die grenzenlose Schönheit des Ozeans blicken, der Portugal umspült. Das bringt mich wieder in den Kontext der ersten Berufung der Jünger, die Jesus an den Ufern des Sees Gennesaret berief. Ich möchte bei dieser Berufung verweilen, die unterstreicht, was wir gerade in der Kurzlesung der Vesper gehört haben: Der Herr hat uns gerettet und gerufen, nicht aufgrund unserer Taten, sondern aus Gnade (vgl. 2 Tim 1,9). Dies geschah im Leben der ersten Jünger: Jesus sah im Vorbeigehen »zwei Boote am See liegen. Die Fischer waren aus ihnen ausgestiegen und wuschen ihre Netze« (Lk 5,2). Da stieg Jesus in Simons Boot und veränderte, nachdem er zu den Menschenmengen gesprochen hatte, das Leben jener Fischer, indem er sie aufforderte, auf den See hinauszufahren und ihre Netze auszuwerfen. Wir bemerken sofort einen Gegensatz: Auf der einen Seite steigen die Fischer aus dem Boot, um ihre Netze zu waschen, d.h. um sie zu säubern, sie gut aufzubewahren und um nach Hause zurückzukehren; auf der anderen Seite steigt Jesus in das Boot und lädt sie ein, ihre Netze wieder zum Fischen auszuwerfen. Die Unterschiede fallen auf: die Jünger steigen aus, Jesus steigt ein; sie wollen die Netze aufbewahren, er will, dass sie sie zum Fischen wieder in den See werfen.

„Gottes Nähe genau an die Orte und in die Situationen hineintragen, wo die Menschen leben“

Zunächst sind da die Fischer, die aus dem Boot steigen, um die Netze zu waschen. Das ist die Szene, die sich Jesus darbietet, und genau an dieser Stelle setzt er an. Er hatte erst vor kurzem in der Synagoge von Nazaret begonnen, zu predigen, aber seine Landsleute hatten ihn aus der Stadt hinaus getrieben und sogar versucht, ihn zu töten (vgl. Lk 4,28-30). Also verlässt er den heiligen Ort und beginnt, das Wort unter den Menschen zu predigen, auf den Straßen, wo sich die Frauen und Männer seiner Zeit jeden Tag abmühen. Christus will Gottes Nähe genau an die Orte und in die Situationen hineintragen, wo die Menschen leben, ringen, hoffen und manchmal das Scheitern und den Misserfolg in Händen halten, eben wie jene Fischer, die in der Nacht nichts gefangen hatten. Jesus sieht liebevoll auf Simon und seine Gefährten, die müde und betrübt ihre Netze waschen und dabei eine Bewegung wiederholen, automatisch, die aber zugleich müde und resigniert wirkt: Es blieb nichts anderes übrig, als mit leeren Händen nach Hause
zu gehen.

Manchmal können wir auf unserem Weg als Kirche eine ähnliche Müdigkeit verspüren. Jemand sagte: ,Ich fürchte die Müdigkeit der Guten‘. Eine Müdigkeit, wenn es uns scheint, nur leere Netze in den Händen zu halten. Es ist ein Gefühl, das in Ländern mit alter christlicher Tradition weit verbreitet ist, die viele soziale und kulturelle Veränderungen durchmachen und zunehmend von Säkularismus, Gleichgültigkeit gegenüber Gott und einer zunehmenden Abkehr von der Glaubenspraxis geprägt sind. Und hier liegt die Gefahr, dass die Weltlichkeit Einzug hält.

Und dies wird oft noch verstärkt durch die Enttäuschung oder den Zorn, den manche gegenüber der Kirche empfinden, manchmal wegen unseres schlechten Zeugnisses und der Skandale, die ihr Antlitz entstellt haben und die zu einer demütigen und beständigen Läuterung aufrufen, ausgehend vom Schmerzensschrei der Opfer, die immer aufgenommen und gehört werden müssen. Wenn man sich aber entmutigt fühlt – und jeder von euch denkt darüber nach, wann er sich entmutigt gefühlt hat, aber wenn man sich entmutigt fühlt, besteht die Gefahr, dass man aus dem Boot steigt und in den Netzen der Resignation und des Pessimismus hängenbleibt. Stattdessen sollten wir darauf vertrauen, dass Jesus weiterhin seine Hand ausstreckt und seine geliebte Braut stützt. Wir müssen die Mühen und Tränen zum Herrn bringen, um dann die pastoralen und spirituellen Situationen mit offenem Herzen anzugehen und gemeinsam manch neuen Weg zu erproben. Wenn wir entmutigt sind, bewusst oder unbewusst, ziehen wir uns zurück, wir ziehen uns vom apostolischen Eifer zurück, wir verlieren ihn, und wir werden zu ,Beamten des Heiligen‘. Und es ist sehr traurig, wenn ein Mensch, der sein Leben Gott geweiht hat, ein ,Beamter‘ wird, ein bloßer Verwalter der Dinge. Das ist sehr traurig.

„Wieder die Unruhe für das Evangelium wecken“

Sobald die Apostel nämlich heraussteigen, um die verwendete Ausrüstung zu waschen, steigt Jesus in das Boot und fordert sie auf, ihre Netze wieder auszuwerfen. Im Moment der Entmutigung, im Moment des Rückzugs, soll Jesus wieder in das Boot steigen, mit der Illusion des ersten Mals, dieser Illusion, die wiederbelebt, zurückerobert, wiedererarbeitet werden muss. Er sucht uns in unserer Einsamkeit und in unseren Krisen auf, um uns zu helfen, einen Neuanfang zu machen. Habt keine Angst vor der Spiritualität des Neuanfangs. So ist das Leben: fallen und neu anfangen, sich langweilen und wieder Freude empfinden, die Hand Jesu annehmen. Auch heute zieht er an den Ufern des Lebens vorüber, um die Hoffnung wiederzuerwecken und auch uns zu sagen, wie zu Simon und den anderen: »Fahr hinaus, wo es tief ist, und werft eure Netze zum Fang aus!« (Lk 5,4). Und wenn wir die Hoffnung verlieren, fallen uns tausend Rechtfertigungen ein, um unsere Netze nicht auszuwerfen, aber vor allem jene bittere Resignation, die wie ein Wurm an der Seele nagt.

Brüder und Schwestern, was wir erleben, ist sicher eine schwierige Zeit, aber der Herr fragt diese Kirche heute: „Willst du aus dem Boot aussteigen und in Enttäuschung versinken, oder mich einsteigen lassen und erlauben, dass noch einmal die Neuheit meines Wortes das Steuer in die Hand nimmt? Du, Priester, geweihter Mann, geweihte Frau, Bischof: Willst du nur an der Vergangenheit festhalten, die hinter dir liegt, oder deine Netze erneut mit Begeisterung zum Fischen auswerfen?“ Das ist es, was der Herr von uns verlangt: Wieder die Unruhe für das Evangelium zu wecken. Wenn man sich daran gewöhnt und sich langweilt und die Mission zu einer Art ,Job‘ wird, ist es an der Zeit, Platz zu machen für den zweiten Ruf Jesu, der uns immer wieder aufs Neue ruft. Er ruft uns, um uns zum Gehen zu bringen, er ruft uns, um uns neu zu machen. Haben Sie keine Angst vor diesem zweiten Ruf Jesu. Es ist keine Illusion, er ist es, der wieder an die Tür klopft.

Und wir könnten sagen, dass dies die „gute“ Unruhe ist, wenn wir uns vom zweiten Ruf Jesu verführen lassen, dies ist die „gute Unruhe“, die die Unermesslichkeit des Ozeans euch Portugiesen übermittelt: das Ufer hinter sich zu lassen, nicht um die Welt zu erobern oder um Fische zu fangen, sondern um sie mit dem Trost und der Freude des Evangeliums zu beschenken. In dieser Perspektive kann man die Worte eines eurer großen Missionare lesen, Pater António Vieira, genannt „Paiaçu“, großer Vater: Er sagte, dass Gott euch ein kleines Land gegeben habe, um darin geboren zu werden, dass er euch aber mit dem Blick auf den Ozean die ganze Welt gab, um zu sterben: »Um geboren zu werden, wenig Land; um zu sterben, die ganze Erde: Um geboren zu werden, Portugal; um zu sterben, die Welt« (A. VIEIRA, Sermões, Vol. III, Band VII, Porto 1959, S. 69). Die Netze wieder auswerfen und die Welt mit der Hoffnung des Evangeliums umfassen: Dazu sind wir aufgerufen! Es ist nicht die Zeit, anzuhalten und aufzugeben, nicht die Zeit, das Boot am Ufer festzumachen oder zurückzublicken; wir müssen nicht vor dieser Zeit fliehen, weil sie uns ängstigt, und uns in Formen und Stile der Vergangenheit flüchten. Nein, dies ist die Zeit der Gnade, die der Herr uns schenkt, damit wir auf das Meer der Evangelisierung und Mission hinausfahren können.

„Nur in der Anbetung, nur vor dem Herrn, entdeckt man den Geschmack und die Leidenschaft für die Evangelisierung wieder“

Um dies zu tun, müssen wir jedoch auch Entscheidungen treffen. Ich möchte auf drei davon hinweisen, die vom Evangelium inspiriert sind.

An erster Stelle, aufs Meer hinausfahren. Seid nicht kleinmütig! Um aufs Meer hinauszufahren, um die Netze wieder auszuwerfen, muss man das Ufer der Enttäuschungen und der Unbeweglichkeit verlassen, sich von jener süßlichen Traurigkeit und jenem ironischen Zynismus distanzieren, die uns so oft angesichts von Schwierigkeiten überkommen. (…) Lasst uns unser Gewissen diesbezüglich prüfen. Die Illusion zurückgewinnen, aber in einer zweiten Auflage der Illusion, der reifen Illusion, der Illusion, die aus dem Versagen oder der Langeweile kommt. Es ist nicht leicht, die erwachsene Illusion wiederzuerlangen.

Das ist notwendig, um vom Defätismus zum Glauben überzugehen, so wie Simon, der sagt, obwohl er sich die ganze Nacht vergeblich abgemüht hat: »Auf dein Wort hin werde ich die Netze auswerfen« (Lk 5,5). Um aber dem Herrn und seinem Wort jeden Tag zu vertrauen, reichen Worte nicht aus, es ist viel Gebet nötig. Ich möchte hier eine Frage stellen, aber jeder beantworte sie in sich selbst: Wie bete ich? Wie ein Papagei, bla, bla, bla, bla, oder schlafe ich vor dem Tabernakel, weil ich nicht weiß, wie ich mit dem Herrn reden soll? Bete ich? Wie bete ich? Nur in der Anbetung, nur vor dem Herrn, entdeckt man den Geschmack und die Leidenschaft für die Evangelisierung wieder.

Und seltsamerweise haben wir das Gebet der Anbetung verloren. Wir haben es verloren, und wir alle, Priester, Bischöfe, gottgeweihte Frauen und Männer, müssen es wiederfinden, dieses Schweigen vor dem Herrn. Mutter Teresa, die in so viele Dinge des Lebens verwickelt war, hat die Anbetung nie aufgegeben, selbst in Zeiten, in denen ihr Glaube erschüttert war und sie sich fragte, ob das alles wahr sei oder nicht. Ein Moment der Finsternis, den auch Teresa von Jesus durchlebte. Dann überwindet man die Versuchung, eine „Pastoral der Nostalgie und des Nachtrauerns“ zu betreiben.

In einem Kloster gab es eine Nonne (das ist historisch), die alles beklagte und ich weiß nicht, wie sie hieß, aber die Nonnen änderten ihren Namen und nannten sie ,Schwester Lamentela‘. Wie oft verwandeln wir unsere Ohnmacht, unsere Enttäuschungen in Klagen! Und wenn wir diese Lamentelen hinter uns lassen, finden wir die Kraft, wieder in See zu stechen, und wir haben den Mut, in See zu stechen, ohne Ideologien und ohne Weltlichkeit. Die geistliche Weltlichkeit, die in uns eindringt und aus der der Klerikalismus hervorgeht. Klerikalismus nicht nur bei den Priestern, die klerikalisierten Laien sind schlimmer als die Priester. Dieser Klerikalismus, der uns ruiniert. Und wie ein großer spiritueller Meister zu sagen pflegte, ist diese spirituelle Weltlichkeit, die der Klerikalismus hervorruft, eines der größten Übel, die der Kirche widerfahren können.

Diese Schwierigkeiten zu überwinden, ohne Ideologien, ohne Weltlichkeit, angetrieben von einem einzigen Wunsch: dass das Evangelium alle erreichen möge. Ihr habt viele Beispiele auf diesem Weg und, da wir mitten unter jungen Menschen sind, erinnere ich gerne an einen jungen Mann aus Lissabon, den heiligen Johannes de Britto, der vor Jahrhunderten inmitten vieler Schwierigkeiten nach Indien aufbrach und begann, so zu sprechen und sich so zu kleiden wie die Menschen, die er traf, um Jesus zu verkünden. Auch wir sind aufgefordert, unsere Netze in die Zeit einzutauchen, in der wir leben, mit allen zu sprechen, das Evangelium verständlich zu machen, auch wenn wir dabei riskieren, in einige Stürme zu geraten. Wie die jungen Menschen, die aus der ganzen Welt hierherkommen, um die riesigen Wellen von Nazaré herauszufordern, fahren auch wir ohne Angst aufs Meer hinaus; fürchten wir uns nicht, uns dem offenen Meer zu stellen, denn inmitten des Sturms und der Gegenwinde kommt uns Jesus entgegen, der sagt: „Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht!“ (Mt 14,27). Wie oft haben wir diese Erfahrung schon gemacht? Jeder von uns antwortet innerlich. Und wenn wir sie nicht gemacht haben, dann deshalb, weil während des Sturms etwas schief gelaufen ist.

„Auf dem Schiff der Kirche muss Platz für alle sein“

Eine zweite Entscheidung: gemeinsam die Seelsorge voranbringen. Im Text betraut Jesus Petrus mit der Aufgabe, aufs Meer hinauszufahren, aber dann spricht er im Plural und sagt »werft eure Netze […] aus« (Lk 5,4): Petrus steuert das Boot, aber alle sind mit im Boot und alle sind aufgerufen, die Netze herabzusenken. Und als sie eine große Menge Fische fangen, denken sie nicht, dass sie es allein schaffen können, sie behandeln das Geschenk nicht als Besitz und Privateigentum, sondern, so heißt es im Evangelium, »sie gaben ihren Gefährten im anderen Boot ein Zeichen, sie sollten kommen und ihnen helfen« (Lk 5,7). So füllten sie zwei Boote, nicht eines. Eins bedeutet Einsamkeit, Abschottung, Anspruch auf Selbstgenügsamkeit, zwei hingegen bedeutet Beziehung. Die Kirche ist synodal, sie ist Gemeinschaft, gegenseitige Hilfe, gemeinsames Unterwegssein. Darauf zielt die derzeitige Synode ab, die im kommenden Oktober zum ersten Mal zusammentreten wird. Auf dem Schiff der Kirche muss Platz für alle sein: Alle Getauften sind aufgerufen, einzusteigen, die Netze auszuwerfen und sich persönlich für die Verkündigung des Evangeliums einzusetzen.

Und vergesst dieses Wort nicht: alle, alle, alle. Es berührt mein Herz, (…) diese Stelle im Evangelium, wo sie nicht zum Hochzeitsmahl des Sohnes gehen und alles bereit ist (vgl. Lk 14, 15-29, Anm.). Und was sagt der Herr, der Herr des Festes? Geht an die Grenzen und bringt alle, alle, alle, alle, alle: gesund, krank, jung und alt, gut und sündig. Alle. Die Kirche soll keine Zollstation sein, die auswählt, wer hineingeht und wer nicht. Alle, jeder mit seinem Leben auf den Schultern, mit seinen Sünden, aber so wie er ist, vor Gott; so wie er ist, vor dem Leben… Alle. Jeder von ihnen. Lasst uns der Kirche keine Zölle auferlegen. Wir alle.

Und das ist eine große Herausforderung, vor allem bei den Umständen, in denen Priester und Gottgeweihte ermüdet sind, weil sie immer weniger werden, während die pastoralen Erfordernisse steigen. Wir können diese Situation jedoch als Chance betrachten, die Laien mit geschwisterlichem Elan und gesunder pastoraler Kreativität einzubinden. Die Netze der ersten Jünger werden dann zu einem Bild der Kirche, die ein „Beziehungsnetz“ menschlicher, geistlicher und pastoraler Art ist. Wenn es keinen Dialog, keine Mitverantwortung und keine Beteiligung gibt, altert die Kirche.

Ich möchte es so ausdrücken: Ein Bischof darf nie ohne sein Presbyterium und das Volk Gottes sein; ein Priester darf nie ohne sein Mitbrüder sein; und alle zusammen, Priester, Ordensleute und gläubige Laien dürfen als Kirche nie ohne die anderen, ohne die Welt leben. Ohne Weltlichkeit, aber nicht ohne die Welt. In der Kirche helfen wir einander, wir unterstützen uns gegenseitig und wir sind aufgerufen, auch nach außen hin ein konstruktives Klima der Geschwisterlichkeit zu verbreiten. So schreibt der heilige Petrus, dass wir die lebendigen Steine sind, die für den Aufbau eines geistigen Hauses verwendet werden (vgl. 1 Petr 2,5). Ich möchte hinzufügen: Ihr portugiesischen Gläubigen seid auch eine „calçada“, ihr seid die kostbaren Steine jenes einladenden und glänzenden Fußbodens, auf dem das Evangelium wandeln muss: Kein einziger Stein darf fehlen, sonst fällt es sofort auf. Dies ist die Kirche, die wir mit Gottes Hilfe aufzubauen gerufen sind!

„Die Aufnahmebereitschaft des Evangeliums in eine multikulturelle Gesellschaft bringen“

Und schließlich die dritte Entscheidung: zu Menschenfischern werden. Habt keine Angst. Das ist kein Proselytismus, sondern die Verkündigung des Evangeliums, die provoziert. Mit diesem schönen Bild, Menschenfischer zu sein, betraut Jesus die Jünger mit der Sendung, auf das Meer der Welt hinauszufahren. In der Heiligen Schrift wird das Meer oft mit dem Ort des Bösen und der feindlichen Mächte assoziiert, welche die Menschen nicht beherrschen können. Menschen zu fischen und aus dem Wasser zu ziehen bedeutet daher, ihnen zu helfen, sich wieder aus dem zu erheben, worin sie versunken sind, sie von dem Bösen zu erretten, das sie zu ertränken droht, und sie aus jeglicher Form des Todes zu erwecken. Aber ohne Proselytismus, sondern mit Liebe. Und eines der Anzeichen dafür, dass einige kirchliche Bewegungen auf dem Holzweg sind, ist der Proselytismus. Wenn eine kirchliche Bewegung oder eine Diözese oder ein Bischof oder ein Priester oder eine Nonne oder ein Laie missioniert, ist das nicht christlich. Christlich ist einladend, einladend, helfend, aber ohne Proselytismus.

Das Evangelium ist nämlich eine Verkündigung des Lebens im Meer des Todes, der Freiheit in den Strudeln der Sklaverei, des Lichts im Abgrund der Finsternis. Wie der heilige Ambrosius sagt: »Und mit Recht gleicht das Rüstzeug der Apostel einem Fischnetz: es tötet die gefangenen Fischlein nicht, sondern hält sie fest und zieht sie aus dem Grund ans Licht« (Exp. Luc. IV, 68-79). Es gibt so viel Dunkelheit in der heutigen Gesellschaft, auch hier in Portugal. Wir haben das Gefühl, dass es an Begeisterung mangelt, an Mut zum Träumen, an Kraft, sich den Herausforderungen zu stellen, an Vertrauen in die Zukunft. Und währenddessen befahren wir Wasser der Ungewissheit, der wirtschaftlichen Unsicherheit, der Armut an sozialer Freundschaft, des Mangels an Hoffnung. Wir als Kirche sind mit der Aufgabe betraut, uns in die Gewässer dieses Meeres zu begeben und das Netz des Evangeliums auszuwerfen, ohne dass wir dabei mit dem Finger auf andere zeigen, sondern indem wir den Menschen unserer Zeit einen neuen Lebensentwurf, nämlich den von Jesus, bringen: die Aufnahmebereitschaft des Evangeliums in eine multikulturelle Gesellschaft bringen; die Nähe des Vaters in Situationen der wirtschaftlichen Unsicherheit und der Armut hineintragen, die vor allem unter den jungen Menschen zunehmen; die Liebe Christi dorthin bringen, wo die Familie zerbrechlich ist und die Beziehungen verletzt sind; die Freude des Geistes dort vermitteln, wo Entmutigung und Fatalismus herrschen. Einer eurer Schriftsteller schrieb: »Um in der Unendlichkeit anzukommen, und ich glaube, dass wir dorthin gelangen können, brauchen wir einen Hafen, nur einen einzigen, einen sicheren, um von dort aus ins Unbestimmte aufzubrechen« (F. PESSOA, Livro do Desassossego, Lissabon 1998, 247). Träumen wir von der Kirche in Portugal als „sicherem Hafen“ für alle, die sich den Überfahrten, Schiffbrüchen und Stürmen des Lebens stellen!

Liebe Brüder und Schwestern, an alle, Laien, Ordensmänner und -frauen, Priester, Bischöfe, alle, alle: Habt keine Angst, werft eure Netze aus. Lebt nicht in der Anklage ,Das ist Sünde‘, bis es keine Sünde ist. Kommt alle, wir werden später darüber reden, aber lasst sie zuerst die Einladung Jesu spüren, dann kommt die Reue, dann kommt die Nähe Jesu. Bitte verwandelt die Kirche nicht in eine Zollstation. Hier kommt ihr rein: die Gerechten, die Wohlhabenden, die gut Verheirateten, alle. Und da draußen: alle anderen. Nein, das ist nicht die Kirche. Gerechte und Sünder, gute und schlechte Menschen, alle, alle, alle. Und dann hilft uns der Herr, das auszusortieren. Aber alle.

Ich danke Ihnen, liebe Brüder und Schwestern, von ganzem Herzen für dieses Zuhören, das manchmal langweilig war; ich danke euch für alles, was ihr tut, für das Beispiel, vor allem das versteckte Beispiel, und für eure Beständigkeit, dafür, dass ihr jeden Tag aufsteht, um neu anzufangen oder fortzufahren, was ihr begonnen habt. Wie ihr sagt: Muito obrigado! Und ich vertraue euch Unserer Lieben Frau von Fatima, der Obhut des Engels von Portugal und dem Schutz eurer großen Heiligen an, insbesondere hier in Lissabon dem heiligen Antonius, dem unermüdlichen Apostel, dem inspirierten Prediger, der von denen von Padua gestohlen wurde, dem Jünger des Evangeliums, der die gesellschaftlichen Übel aufmerksam wahrgenommen hat und voller Mitgefühl für die Armen war: Möge der Heilige Antonius für euch Fürsprache einlegen und euch die Freude über einen neuen wunderbaren Fischfang schenken. Erzählt mir später davon. Und vergesst bitte nicht, für mich zu beten. Danke.

Quelle: Vatikannews

Weltjugendtag 2023

Was ist Weltjugendtag?

Der Weltjugendtag (WJT) ist eine katholische Großveranstaltung, die von der römisch-katholischen Kirche organisiert wird und junge Menschen aus der ganzen Welt zusammenbringt. Das Hauptziel des Weltjugendtags ist es, die Jugendlichen in ihrem Glauben zu stärken, ihnen die Möglichkeit zu geben, sich zu vernetzen und ihre Beziehung zu Gott zu vertiefen.

Der Weltjugendtag wurde erstmals 1986 von Papst Johannes Paul II. ins Leben gerufen und findet normalerweise alle zwei bis drei Jahre an verschiedenen Orten weltweit statt. Während des Weltjugendtags versammeln sich Hunderttausende von jungen Menschen, um an Gottesdiensten, Gebeten, Katechesen und anderen religiösen Aktivitäten teilzunehmen. Der Höhepunkt des Weltjugendtags ist die Messe mit dem Papst, bei der Hunderttausende von Jugendlichen aus der ganzen Welt anwesend sind.

Die Veranstaltung soll junge Menschen ermutigen, ihre Glaubenswurzeln zu erforschen, ihre Beziehung zu Gott zu vertiefen und sich in ihrer Rolle als Mitglieder der katholischen Kirche und der globalen Gemeinschaft zu engagieren. Der Weltjugendtag bietet auch eine Plattform für den interkulturellen Austausch und die Begegnung von Jugendlichen unterschiedlicher Nationalitäten und Hintergründe.

Mittwochskolumne vom 02.08.2023

Weltjugendtag in Lissabon – Zeichen der Hoffnung

Zurzeit findet der Weltjugendtag in Lissabon statt. Hunderttausende Jugendliche machen sich auf den Weg, um ihren Glauben zu feiern. Die portugiesische Hauptstadt wird zum Ort der Begegnung für Katholiken aus der ganzen Welt.

Oft sind viele Katholiken der Meinung, dass die Kirche dem Untergang geweiht ist. Man hört negative Nachrichten und liest in den Zeitungen davon, dass es immer weniger Priester und aktive Gläubige gibt. Diese Meldungen führen zu einer Niedergeschlagenheit bei den Gläubigen, die den Willen hemmt, sich für die Kirche einzusetzen. Wenn alle der Meinung sind, dass es ohnehin keine Zukunft für die Kirche gibt, werden sich auch immer weniger Menschen in der Kirche engagieren. Dies ist aber eine falsche Haltung! Dieser Weltjugendtag zeigt eindrücklich auf, dass der Katholische Glaube weiterhin lebt. Es gibt sehr viele positive Zeichen, die dafür sprechen, dass die Kirche auch im dritten Jahrtausend blühen wird. Die Zahl der Katholiken wächst weltweit und es gibt in gewissen Erdteilen, vor allem Afrika und Asien, viele Priesterberufungen. Auch in der Schweiz steht es nicht überall schlecht um die Kirche, sondern auch hier gibt es Zeichen für eine kommende Neuevangelisierung. Es gibt keinen Grund für diesen riesigen Pessimismus, der unsere hiesige Kirche beherrscht. Es braucht wieder Menschen, welche die positiven Nachrichten in den Vordergrund rücken. Anstatt nur über die schlechten Dinge zu reden, gilt es, das Gute, Wahre und Schöne in der Kirche zu betonen. Hierzu gehören auch Glaubenszeugnisse von Menschen, die den Weg zum Glauben gefunden haben.

Lassen wir uns daher nicht entmutigen. Dieser Weltjugendtag ist ein grosses Zeichen der Hoffnung. An kein weltliches Konzert eines berühmten Musikers kommen so viele Jugendliche zusammen wie an diesem Weltjugendtag. Die Messen mit dem Heiligen Vater werden das Highlight sein. Diese Eucharistiefeiern zeugen von der Einheit der Kirche, die keine Alters- und Sprachgrenzen kennt. Seien wir als Katholiken stolz darauf. Die Kirche lebt. DR

Erklärung der Liturgie

Weitere Angaben zur Liturgie

Psalmen und ihre Botschaften

Der zweite Teil vom Psalm 51.

Heilige: Hl. Ignatius von Loyola

Ignatius von Loyola eigentlich: Iñigo López Oñaz de Recalde y Loyola (* 1491 auf Schloss Loyola bei Azpeitia; † 31. Juli 1556 in Rom) ist der Gründer der Jesuiten.

Biografie
Einen Lebensbericht Loyolas schildert er selber im „Bericht eines Pilgers“. Es handelt sich hierbei um eine geistlichen Autobiografie, die den Weg zu Gott beschreibt.

Ignatius von Loyola wurde 1491 als Iñigo López de Loyola y Onaz in eine baskische Adelsfamilie als zwölftes und jüngstes Kind geboren. 1517 schied er als Bediensteter am Hofe von Ferdinand V. von Kastilien in Arévalo aus. Unter dem Vizekönig von Navarra in Pamplona trat er 1517 als Offizier in dessen Dienste. Eine Karriere beim Militär war ihm angesagt. Pamplona wurde 1521 von den Franzosen angegriffen, und eine am 20. Mai 1521 abgeschossene steinerne Kanonenkugel verletzte den Offizier. Die Verletzung veranlasste ihn, auf das väterliche Schloss zurückzukehren, um seine Verletzungen zu kurieren.

Während dieser Genesungszeit widmete er sich religiösen Schriften wie das „Leben Christi” von Ludolf von Sachsen und die Heiligenlegenden der Legenda aurea. Mystische Erlebnisse führten zu seinem Entschluss, sich einem geistlichen Leben zu verschreiben. Nach seiner Genesung ging Ignatius im Februar 1522 in das Kloster Montserrat bei Monistrol – in der Nähe von Barcelona – wo er in strenger Askese Klarheit über seine Zukunft erlangen wollte. Monteserrat verließ er im März 1522 und führte danach ein Leben bei Manresa in Einsamkeit, äusserster Armut jedoch in ständigem Gebet für ein ganzes Jahr. In dieser Zeit weihte er seine Waffen der Jungfrau Maria, somit war er geistiger und geistlicher Ritter. In diesem Jahr der Zurückgezogenheit entstand das Exerzitienbüchlein „Exercitia spiritualia”, „Geistliche Übungen”. Auf der Suche nach dem „gnädigen Gott” fand er die Antwort in strenger Askese.

Nach dem abgelaufenen Jahr bei Manresa pilgerte er 1523 bis 1524 nach Jerusalem. Nach seiner Rückkehr studierte er an der Lateinschule zu Barcelona sowie an den Universitäten Alcalá de Henares und Salamanca. Nachdem Ignatz von Loyola auch in der Seelsorge Frauen betreute, wurde die Inquisition auf ihn aufmerksam, und er wurde mehrmals inhaftiert. Freunde wandten sich von ihm ab, die Frauen blieben ihm treu.

Nach einen inhaltsvollen Leben verstarb Ignatz von Loyola, ohne die Sterbesakramente empfangen zu haben, allein in Rom. Bestattet wurde er in der Jesuitenkirche Kirche del Gesù in Rom. Seine letzte Ruhestätte schmückt die Erdkugel, die aus dem größten je gefundenen Lapislazuli gefertigt wurde.

Gesellschaft Jesu
Im Jahr 1528 immatrikulierte er sich an der Universität Paris, wo er Philosophie und Theologie studierte. Ziel seiner Studien war es, „den Seelen zu helfen”.

Bei seinen Kommilitonen profilierte sich Ignatz von Loyla, indem er an diese geistliche Anleitungen weitergab. 1534 gründete er mit Petrus Faber, Franz Xaver, Rodriguez, Laynez, Salmeron und Bobadilla auf dem Montmartre in Paris eine fromme Bruderschaft mit den

Gelübden der lebenslangen Armut und Keuschheit und dem Ziel der Missionsarbeit unter den Moslems im Heiligen Land – oder, falls dies unmöglich sein werde, sich dem Papst zur Verfügung zu stellen. Sie gelobten, „uns in Armut dem Dienst Gottes, unseres Herrn, und dem Nutzen des Nächsten zu widmen, indem wir predigen und in den Spitälern dienen”.
Auch diese Aktivität rief die Inquisition auf den Plan und diese verdächtigten ihn diesmal mit dem Verdacht, er sei Anhänger Martin Luthers. Verhaftung und Verhöre folgten, die Ignatius unbeschadet überstand, und schließlich erfolgte auch ein Freispruch. Im Jahr 1535 endeten seine Studien in Paris.

Mit seinen sechs Gesinnungsgenossen ging er nach Venedig, wo er und diese 1537 zu Priestern geweiht wurden. Von Venedig aus ging er nach Rom, da seine gedachte missionarische Tätigkeit im Heiligen Land aufgrund des Krieges zwischen Venedig und den Türken in Palästina nicht möglich war. Auf dem Weg nach Rom hatte Ignatius von Loyola eine Vision, aufgrund dieser er seine Bruderschaft in „Gesellschaft Jesu” umbenannte. Die Priestergruppe wirkte nun in Vicenza, Padua, Ferrara, Bologna, Siena und Rom. Papst Paul III. nahm 1538 das Angebot der neuen Gemeinschaft, ihn zu unterstützen, an. Im Jahr 1539 erfolgte die formelle Ordensgründung der „Gesellschaft Jesu“. Zu den herkömmlichen Gelübden der Keuschheit, der Armut und des Gehorsams gegenüber dem Abt kamen die Verpflichtung, den Katechismus zu lehren und dem Papst absolut gehorsam zu sein, hinzu. Die päpstliche Bestätigung erhielt die Gesellschaft Jesu 1540 mit der bis 1543 geltenden Auflage, maximal 60 Mitglieder zu haben. Ignatius wurde 1541 zum „Präpositus”, zum Generaloberst des Ordens gewählt. Während dieser Zeit verfasste Loyola die „Großen Ordensregeln”, die aber erst nach seinem Tod fertiggestellt wurden. 1545 erhält der Orden die Genehmigung, auch ohne Erlaubnis der Ortsgeistlichen predigen zu dürfen.

Ignatius vollendete 1548 die „Geistlichen Übungen”. Diese schriftlich fixierten Exerzitien stammten aus der Zeit seines Lebens in den Jahren 1523/24 und aus den Übungen des von Abt Garcia de Cisneros verfassten und 1500 erschienen „Übungen für das geistliche Leben“. Diese von Ignatius niedergelegten Gedanken beinhalten vier Abschnitte, die den Ablauf der täglichen Übungen festlegen, die zum Leben in Frömmigkeit führen sollen. Am Ende dieser Exerzitien steht der „miles christianus”, der „Christenritter”, der durch blinden, gläubigen Gehorsam gegenüber der Kirche den Verlockungen der Reformation widersteht. Starre Regeln innerhalb der Gemeinschaft wie einheitliche Ordenstracht oder feste Gebetszeiten kennt der Orden nicht.

Drei Jahre vor seinem Tod – 1552 – gründete er in Rom das Collegium Germanicum mit dem Ziel, die Lehren Martin Luthers Lehren zu bekämpfen. Wohl auf der Abnahme seiner Gesundheit 1553 verfasste Gonzales de Camara Ignatius‘ Lebenserinnerungen.

Im Jahr 1556 am 31. Juli verstarb der Gründer der „Gesellschaft Jesu“, der er 15 Jahre als Ordensgeneral vorstand. Bei seinem Tod verfügte die Societe Jesu bereits über 1000 Ordensanghörige.

Ignatius von Loyolas Nachlaß

„Exerzitien” und den Ordenskonstitutionen hinterließ Ignatius
Fragmente eines „Geistlichen Tagebuches”, den
Autobiografischer „Pilgerbericht”
über 6800 Briefe.

Kanonisation

Durch Papst Paul V. wurde Ignatius am 3. Dezember 1609 selig- und durch Papst Gregor XV. am 12. März 1622 heiliggesprochen.

Quelle: Wikipedia

Pax Vobis vom 30.07.2023

Imali smo tri teme. Povijest kako je nastala dan Uznesenja Blažene Djevice Marije. Kao i o Svetom Lovru i Gospi od andjela. Citali su Vera i Drazenka

Heilige: Hl. Lazarus

Lazarus war der Bruder von Maria und Martha, ein Freund Jesu. Als Jesus erfuhr, dass Lazarus gestorben war, weinte er über dessen Tod; als Jesus nach vier Tagen nach Betanien – dem heutigen al-Eizariya – kam, wurde Lazarus von ihm von den Toten auferweckt (Johannesevangelium 11, 1 – 45). Lazarus nahm dann am Festmahl im Haus von Simon dem Aussätzigen teil und viele Leute kamen, um den Geretteten zu sehen (Johannesevangelium 12, 1 – 3).

Die Auferweckung des Lazarus von den Toten war der Höhepunkt der Zeichenhandlungen Jesu im Johannesevangelium und wurde zum Anlass für den Beschluss zur Kreuzigung (11, 47. 53) wie zum Hosianna bei seinem Einzug in Jerusalem (12, 12. 17f) und der Selbstoffenbarung Ich bin die Auferstehung und das Leben (11, 25). Lazarus ist hier nicht als einzelne Person interessant, sondern als Beispiel für alle Menschen, die Jesus liebt (11, 3. 5. 36).

Von einem Mann namens Lazarus spricht auch Jesu‘ Gleichnis vom reichen Mann und armen Lazarus (Lukasevangelium 16, 19 – 31); hier wird zum einzigen Mal eine Person in einem Gleichnis mit Namen genannt. Der Name ist hier wohl in eine Erzählung eingeflossen, zu der es Vorbilder schon in älterer Tradition, z. B. einem ägyptischen Märchen, gab. Bei Johannes wie bei Lukas scheint eine ältere, uns unbekannte Lazarus-Tradition aufgenommen zu sein.

Eine Legende des Hochmittelalters machte Lazarus zum Herzogssohn, der auf alle Eitelkeit der Welt verzichtete. Die Juden gaben ihn demnach zusammen mit seinen Schwestern und mit seinen Freunden Maximus und Cedonius auf einem Schiff ohne Ruder und Segel dem Wind und den Wellen auf dem Meer preis. Das Schiff landete demzufolge in Marseille, wo Lazarus zum Bischof gewählt wurde. Andere Legenden lassen ihn unter Kaiser Claudius, der von 41 bis 54 regierte, friedlich entschlafen; wieder andere erzählen, dass er unter Domitian, der von 81 bis 96 regierte, bedroht und zum heidnischen Opfer vergeblich aufgefordert, dann geschleift und in den Kerker geworfen wurde, wo ihm Christus erschien und ihn ermutigte, ehe er enthauptet wurde.

In Betanien – das später nach ihm Lazarion genannt wurde, dieser Name ist im arabischen al-Eizariya bewahrt – ist ein Lazarus-Grab schon 333 durch den Pilger von Bordeaux bezeugt: an dieser Stelle habe er die vier Tage bis zu seiner Auferweckung gelegen. Von der ersten Kirche berichtete Hieronymus; deren Mosaike sind im Hof vor der heutigen Lazaruskirche zu sehen. Diese erste Kirche wurde um 500 durch ein Erdbeben zerstört und dann durch eine größere ersetzt, die wiederum durch die Kreuzfahrer vergrößert wurde, wodurch gleich zwei neue Kirchen entstanden. Im 7. Jahrhundert gab es neben der Kirche ein großes Kloster, ab 1138 zudem ein Benediktinerinnenkloster, dessen Ruinen erhalten sind. Die Kirche unmittelbar über dem Grab wurde in eine Moschee verwandelt und im 16. Jahrhundert zur heutigen Al-Usair-Moschee ausgebaut, dabei wurde der ursprüngliche Zugang zum Grab zugemauert; deshalb wurde 1613 von der Straßenseite aus eine steile Treppe zur Grabkammer angelegt.

Am Samstag vor Palmsonntag findet jährlich eine Prozession von Jerusalem nach Betanien statt; die Ostkirchen haben diesen Tag als Festtag bewahrt. Auch in Frankreich, Spanien und Italien wurde sein Fest früher am Palmsonntag begangen. Lazarus ist schon in den frühesten Darstellungen der Katakombenmalerei und auf den frühchristlichen Sarkophagen als Symbol für die den Tod überwindende Kraft besonders häufig dargestellt. Die Apostolischen Väter erwähnen Lazarus nicht, bei Irenäus von Lyon und Tertullian wird er zum Aufweis der Auferstehung Christi genannt, im Evangelium des Nikodemus als Beginn des Sieges über den Tod beschrieben.

Die Aufforderung Jesu, den auferweckten Lazarus von seinen Totenbinden zu befreien (Johannesevangelium 11, 44) wurde von Clemens von Alexandria, Origenes, Ambrosius von Mailand, Augustinus und anderen als Aufforderung zur Buße interpretiert.

Die in allen Kulturen verbreitete Vorstellung vom Todesengel, der die Menschen beim Sterben begleitet und in der jenseitigen Welt willkommen heißt, wird im Christentum mit Lazarus verbunden: als der Arme starb wurde er von den Engeln in Abrahams Schoß getragen (Lukasevangelium 16, 22). Im Antiphon eines Requiems findet sich traditionell die Bitte: Der Chor der Engel soll dich empfangen, und mit Lazarus, dem vormals armen, sollst du ewige Ruhe finden. Im Mittelalter stellten Lazarus-Spiele sein Sterben und Auferstehen dar, wobei er anschließend von seinen Erlebnissen im Totenreich berichtete.

Schon Eusebius von Cäsarea kennt die Überlieferung, wonach Lazarus nach seiner Auferweckung – bei der er 30 Jahre alt war – nach Kítion – dem heutigen Lárnaka – auf Zypern umsiedelte und dort noch weitere 30 Jahre lebte. Als Paulus zusammen mit Barnabas nach Zypern kam, traf er Lazarus und setzte ihn als Bischof ein; so wurde er der erste Bischof der Stadt. 890 fand man dort einen Sarkophag mit der Aufschrift Lazarus, der Freund Christi; unter Kaiser Leo VI. – er regierte von 886 bis 912 – wurde über der Fundstelle eine Lazarus geweihte Kirche errichtet, heute die Hauptkirche von Lárnaka 1. Der Sarkophag in der Krypta ist inzwischen leer, die Gebeine wurden 898, also schon bald nach ihrer Entdeckung, nach Byzanz – dem heutigen Ístanbul – gebracht; dort ließ Kaiser Leo VI. der Philosoph ihm eine Kirche errichten; am Grab in dieser Kirche, aus dem Myron floss, geschahen viele Wunder: Dämonen wurden ausgetrieben, Schwachsinnige und blutflüssige Frauen wurden geheilt, schwache Hände wurden wieder kräftig. Von dort wurden die Gebeine 1204 durch Kreuzfahrer nach Marseille verschleppt. Darauf zurück gehen die Legenden von Lazarus als Bischof von Marseille; diese Reliquien verehrt man heute in Autun. Weitere Reliquien werden in Avallon, in der Kathedrale in Aix-en-Provence und in Andlau gezeigt.

Weitere Überlieferungen kennen Lazarus als in Ephesus oder in Alexandria lebend und gestorben.

Am Samstag vor Palmsonntag feiern die Orthodoxen Kirchen den Lazarus-Samstag, in Lárnaka ist das mit einem großen Kirchweihfest verbunden. An diesem Tag wird die Urne, die angeblich Lazarus‘ Kopf enthält, auf den Schrein gestellt, in dem sie das Jahr über aufbewahrt ist, so dass die Gläubigen sich unter den Baldachin des Schreins beugen und die Urne küssen können. Seit 1965 wird an diesem Tag auch wieder die Ikone in feierlicher Prozession durch die Straßen getragen; man hatte in Lárnaka lange gezögert – es hieß, sie brächte Unglück über alle Kinder unter sieben Jahren, die sie zufällig sehen würden. Noch heute gehen die Einheimischen mit diesen Kindern nicht hinunter in die Krypta mit dem Grab des Lazarus; auch Hochzeiten werden in der Lazarus-Kirche nur selten gefeiert, weil sie frühen Tod oder baldige Scheidung bringen sollen.

Bereits um das Jahr 370 wurden in einem Spital vor den Mauern der Stadt Jerusalem Leprakranke von einer christlichen Bruderschaft des Lazarus gepflegt. Im 12. Jahrhundert wurde die Bruderschaft im Zuge des 1. Kreuzzuges in einen christlichen Ritterorden, den Lazarusorden, umgewandelt. Auf das Gleichnis vom reichen Mann und armen Lazarus bezogen sich auch die ab 1624 gegründeten Aussätzigen-Krankenhäuser des von Vinzenz von Paul gegründeten Lazaristen-Missionsordens – heute == Vinzentiner genannt -mit der späteren Bezeichnung Lazarett, die sich auf die Krankenstationen des Militärs übertragen hat.

n Fedor M. Dostoevskijs Schuld und Sühne liest Sonja dem Mörder Raskolnikov die Lazarus-Geschichte vor und erfleht die Auferstehung; ähnlich verwendet Elisabeth Langgässer die Geschichte in ihrem Roman Das unauslöschliche Siegel.

Patron der Metzger; der Totengräber, Bettler, Aussätzigen und der Leprosenhäuser
Bauernregel (für den 17. Dezember): Ist St. Lazar nackt und bar, / wird ein linder Februar.

WJT in Lissabon 2023

Das Programm zum WJT 2023 können Sie hier finden: Program – WYD Lisbon 2023 (lisboa2023.org)

Wir werden nicht Live übertragen, aber Sie finden aktuell Informationen und Berichte auf unserer Webseite.

Nachrichtensendung vom 28.07.2023

Erzbischof Strickland nicht schuldig
Papst Franziskus will Patriarchen Kyrill treffen

Mittwochskolumne vom 26.07.2023

Anna und Joachim

Bern (novaradio.ch): Heute gedenkt die Kirche Anna und Joachim, den Eltern Marias. Auch wenn im Evangelium nichts über die Eltern Marias steht, so dürfen wir als Katholiken daran glauben, dass Anna und Joachim sehr fromme Menschen waren, die Gott ins Zentrum ihres Lebens stellten. Der Legende nach waren die beiden kinderlos und baten Gott immer wieder um Kindersegen, bis sich Gott ihrer erbarmte. Er gab ihnen mehr, als sie sich überhaupt vorstellen konnten. Gott gab ihnen den makellosesten Menschen, der je gelebt hat. Mit Maria wurde die neue Eva geboren, ein Mensch ohne Erbsünde. Da Maria ohne Erbsünde war, konnte sie Gottes Willen erkennen und danach handeln. Auch wenn wir alle die Erbsünde auf uns tragen und darunter leiden, sollte sich jede und jeder bemühen, Gottes Willen zu erkennen und danach zu handeln. Anna und Joachim sind uns Beispiele dafür, wie wichtig es ist, nie die Hoffnung auf das eigene Heil zu verlieren. An Gottes Liebe und seiner Barmherzigkeit zu zweifeln ist die grösste Sünde, die der Mensch begehen kann. Es gilt standhaft im Glauben zu sein und sich nicht beirren zu lassen, auch wenn negative Erfahrungen die eigene Stimmung trüben. Anna und Joachim sind wie viele Persönlichkeiten im Alten Testament und viele Heilige der Kirche Beispiele für diese Standhaftigkeit. Viele Menschen geben zu schnell auf, wenn es um den Glauben geht. Beim ersten Misserfolg zweifeln sie an Gott und an ihrem religiösen Weg. Ein tiefer Glaube zeichnet sich jedoch dadurch aus, dass er geduldig und stetig ist. Die Liebe zu Gott darf nicht davon abhängen, ob Gott mir sofort einen Wunsch erfüllt oder ob ich immer auf Wolke 7 schwebe. Gleich ist es ja mit der Liebe zum Mitmenschen. Die heutige Welt ist in vielerlei Hinsicht sehr kurzfristig denkend und erwartet sofort Resultate. Das schadet dem Glauben und jeder Mitmenschlichkeit. Wo gibt es heute Menschen wie Anna und Joachim, die geduldig warten und sich nicht beirren lassen? Wo gibt es heute Menschen, die Gott trotz aller Niederschläge und Misserfolge ins Zentrum ihres Herzens stellen? Das ist wahrer Katholischer Glaube. Lassen wir uns daher vom Beispiel der Eltern der Gottesmutter leiten. Gott möchte, dass wir unseren Glauben nicht nur an einem Tag leben, sondern unser ganzes Leben. Er nimmt uns nicht die Höhen und Tiefen unseres Lebens, sondern verspricht uns, immer bei uns zu sein, unabhängig davon, wie gut oder schlecht es uns geht. Vertrauen wir fest darauf. DR

Heilige: Anna und Joachim

Von Anna und Joachim, den Eltern der Gottesmutter und Großeltern Jesu, erfahren wir nichts in der Bibel, sie werden aber bereits im 2. Jahrhundert in apokryphen Evangelien erwähnt, was ihre große Wertschätzung und Verehrung unter den Christen bezeugt. Im 6. Jahrhundert intensivierte sich ihre Verehrung im byzantinischen Reich, gelangte im 8. und 9. Jahrhundert in den Westen, und wurde dort vor allem in Verbindung mit den Kreuzzügen immer beliebter.
Anna und Joachim sollen in der Nähe des Bethesda-Teiches in Jerusalem gewohnt haben. Dort wurde im Jahr 1142 die St.-Anna-Kirche errichtet. Sie ist die älteste erhaltene Kreuzfahrerkirche. Nach der muslimischen Eroberung Jerusalems wurde aus ihr eine Koranschule, im Jahr 1856 gelangte das Gebäude jedoch als Geschenk des damaligen Sultans an Napoleon III. wieder in christlichen Besitz. Nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten übernahmen die Weißen Väter die St.-Anna-Kirche. Sie zählt zu den schönsten noch erhaltenen romanischen Kirchen in ganz Jerusalem.
Durch die Kreuzzüge und die Plünderung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer gelangten viele Reliquien der hl. Anna in den Westen, unter anderem das Haupt der hl. Anna. Das 15. und 16. Jahrhundert bilden den Höhepunkt ihrer Verehrung. Im Jahr 1481 ließ Papst Sixtus IV. ihren Gedenktag in den römischen Kalender aufnehmen, 1584 legte Papst Gregor XIII. den Festtag der hl. Anna auf den 26. Juli. Joachim, dessen Gedenktag ursprünglich der 16. August war, wird seit der Liturgiereform des II. Vatikanums am gleichen Tag wie seine Ehefrau gefeiert.

Quelle: praedica.de, Bildquelle: Opus Dei

Zoom vom 25.07.2023

Kurze Anleitung was eine katholische Ehe ist

Theologiestunde vom 25.07.2023

Kurze Erklärung zum Thema tridentinischer Ritus

NEWS: Martin Mosebach kritisiert Papst Franziskus

Der bekannte preisgekrönte Autor Martin Mosebach hat gegenüber der Neuen Zürcher Zeitung am Donnerstag festgehalten: „Ja, der amtierende Papst kriegt sehr schlechte Noten von mir.“

Als Katholik dürfe man den Papst durchaus kritisieren, so Mosebach, denn man habe „zu allen Zeiten den Papst kritisiert. Es kommt darauf an, weswegen man ihn kritisiert. Ich spreche ihm ja nicht das Papsttum ab. Aber ich kritisiere ihn da, wo er nicht Papst sein will, das ist ja sein Problem.“

„Der Papst ist der oberste Richter der Kirche“, erläuterte der Autor, der selbst an der überlieferten Liturgie der Kirche teilnimmt, wie sie bis Ende der 1960er-Jahre über Jahrhunderte hinweg in der ganzen Kirche gefeiert wurde. Der Pontifex stehe „für die Bewahrung der Rechtgläubigkeit, als letzte Instanz. Er hat die zweitausendjährige Tradition gegen die jeweilige Gegenwart zu verteidigen. Und diese Rolle will Franziskus nicht einnehmen. Orthodoxie ist für ihn nur eine Last und nicht die erprobte Überlebensgarantie der Kirche.“

Mit Blick auf die Liturgie habe Franziskus „den Bischöfen das Recht gegeben, die alte Liturgie dort, wo sie gefeiert wird, zu verbieten. Er hat ihnen aber nicht das Recht gegeben, sie zuzulassen. Das hat er sich persönlich vorbehalten. Damit hat er die Entscheidungsgewalt der Bischöfe stark eingeschränkt, während er sonst viele Entscheidungen an die Bischöfe delegiert.“

„Sein Dictatus Papae kommt aber zu spät, weil sich der Geist der Tradition nicht mehr in die Flasche zurückbringen lässt“, zeigte sich Mosebach überzeugt. „Die Tradition ist unter Benedikt XVI. so gewachsen, dass er ihr Verbot gar nicht mehr durchsetzen kann.“

Die Kirche sei „ein Kosmos, den kennenzulernen ein Leben nicht ausreicht“, betonte Mosebach. „Die katholische Religion ist wahrscheinlich die komplizierteste von allen. Wenn man, wie es geschehen ist, fünfzig Jahre lang den Religionsunterricht verkommen lässt, dann wissen die Leute nicht einmal mehr, aus welcher Institution sie da auszutreten versuchen – versuchen, sage ich, weil das Ungeschehenmachen der Taufe gar nicht möglich ist.“

Quelle: CNA deutsch

Heilige: Hl. Jakobus der älter

Jakobus der Ältere (lateinisch Jacobus Maior, „Jakobus der Ältere“ oder Iacobus Zebedaei, „Jakobus (Sohn) des Zebedäus“, altgriechisch Ἰάκωβος τοῦ Ζεβεδαίου Iákōbos tû Zebedaíu, spanisch Santiago und portugiesisch Thiago; † um 44 n. Chr.) ist eine Gestalt des Neuen Testaments. Er zählt zu den zwölf Aposteln Jesu Christi und ist einer der bekanntesten Heiligen weltweit.

Neues Testament

Zusammen mit seinem Bruder Johannes gehört Jakobus neben Andreas und Simon Petrus zu den erstberufenen Jüngern (Mt 4,21 EU; Lk 5,10 EU). Der Name Jakobus ist eine latinisierte Form des Namens des Erzvaters Jakob (hebräisch יַעֲקֹב Ja’akov). Die erstberufenen Jünger nehmen im Neuen Testament eine besondere Stellung im Kreis der Jünger ein (Lk 8,51 EU), weil Jesus sie an bedeutenden Ereignissen seines Lebens teilnehmen lässt. Jakobus ist zusammen mit Petrus und Johannes auf dem Berg der Verklärung (Mt 17,1 EU), als Jesus mit Elija und Mose spricht, und im Garten Getsemani (Mt 26,37 EU) wird er Zeuge der Verzweiflung Jesu angesichts seines bevorstehenden Leidensweges.

Jakobus und Johannes erhalten von Jesus wegen ihrer ungestümen Wesensart den aramäischen Beinamen Boanerges, was Donnersöhne bedeutet (Mk 3,17 EU, vgl. Lk 9,54 EU). Nach der Auferstehung befindet sich Jakobus mit den anderen Aposteln in Jerusalem (Apg 1,13 EU). Nach Apg 12,1–2 EU wurde er während der Herrschaft des Herodes Agrippa I. über ganz Judäa (41–44 n. Chr.) mit dem Schwert hingerichtet. Sowohl das Markus- als auch das Evangelium nach Matthäus reflektieren seinen gewaltsamen Tod (Mk 10,39 EU; Mt 20,23 EU).

Der christlichen Tradition zufolge soll der Name der Mutter der Zebedäussöhne Salome gelautet haben. Dies geht auf eine Auslegung von Mt 27,56 EU zurück, wo an Stelle der bei Mk 15,40 EU erwähnten „Salome“ von der „Mutter der Söhne Zebedäi“ die Rede ist.

Verehrung

Jakobus ist einer der bedeutendsten Heiligen weltweit: Zahlreiche Städte (darunter Santiago de Chile, Santiago de Cuba, Santiago de los Caballeros, u. v. a.) sowie hunderte von Jakobskirchen tragen seinen Namen.

Gedenktag

Sankt-Jakobs-Kirche in Kirchberg am Wechsel

Jakobskreuz

In der evangelischen und katholischen Kirche ist Jakobus’ Gedenktag der 25. Juli, an dem im Mittelalter in vielen Gegenden Europas Erntefeste oder Kirmes gefeiert wurde; in der orthodoxen Kirche ist es der 30. April, in der koptischen Kirche der 12. April und in der äthiopischen Kirche der 28. Dezember.

Der 25. Juli ist im Westen seit dem 8. Jahrhundert als Jakobstag (auch St. Jakob, kurz Jakobus oder Jakobi genannt), das heißt als Festtag für Jakobus den Älteren, Bruder des Evangelisten Johannes, nachweisbar.

Bauernregeln

Der Jakobstag ist ein Tag mit wichtigen Wetterregeln:

„Jakobi heiß – lohnt Müh’ und Fleiß.“
„Jakobi klar und rein, wird’s Christfest frostig sein.“
„Jakobi – schneid obi!“ (Jakobi als Beginn des Getreideschnitts)
Schutzpatron
Jakobus der Ältere ist der Schutzpatron vieler Orte und Städte, aber auch

Schutzpatron

Jakobus der Ältere ist der Schutzpatron vieler Orte und Städte, aber auch

von Spanien
der Pilger
der Apotheker und Drogisten
der Hutmacher, Wachszieher und Kettenschmiede
der Krieger
der Schröter
der Arbeiter
für Äpfel und Feldfrüchte
für das Wetter
Ritterorden
Bei der Rückeroberung Spaniens (reconquista) und der Eroberung (conquista) der überseeischen Kolonien spielte der Santiago-Ritterorden eine bedeutende Rolle; sein Emblem ist das Jakobskreuz.

Politik

Für ihre Sache in Anspruch nahmen ihn

die christlichen Heere der Reconquista,
die spanischen Conquistadores während der Eroberung Amerikas,
beide Seiten während der Ablösung der lateinamerikanischen Kolonien vom Mutterland Spanien,
die gegen die Republik putschenden Truppen Francos im spanischen Bürgerkrieg.

Ikonographie

Mittelalterliche Darstellungen von Jakobus/Santiago sind eher selten und sind meist in Gruppendarstellungen der Apostel in Portalgewänden zu finden; erst im Zuge der Reconquista und Conquista werden sie zahlreicher. Jakobus wird zumeist stehend oder sitzend dargestellt – oft als Pilger mit Jakobsmuschel, Pilgerstab (auch „Jakobsstab“), Pilgerhut und Mantel sowie als Ritter und Maurentöter (Matamoros), zu Pferd und mit dem Schwert kämpfend. Darstellungen von Jakobus als Matamoros sind in der frühneuzeitlichen Bildhauerei Spaniens weit verbreitet. Die wohl bekannteste Matamoros-Darstellung befindet sich als Relief über dem Hauptportal der Santiagokirche von Logroño.

Der heilige Jakobus ist in den Stadtwappen von Winterberg, Poppenhausen und Rüdesheim am Rhein dargestellt, in diesen Orten abgeleitet vom Patrozinium der jeweils dem Heiligen geweihten Pfarrkirche. In vielen Stadtwappen Spaniens findet sich das Kreuz des Santiagoordens.

Merkwürdig ist eine Relief-Darstellung Christi als „Jakobspilger“ im Kreuzgang der Abtei Santo Domingo de Silos.

Quelle: Wikipedia

Erklärung der Liturgie

Der zweite Teil über die Kommunion in zwei Gestalten

Psalmen und ihre Botschaften

Im Psalm 51 geht es, um das Misere. Im Stundengebet (Laudes) liest man diesen Psalm. Wir machen diesen Psalm in zwei Teilen

NEWS: NEUES SOUND-SYSTEM IM VATIKAN

Mit der neuen Anlage soll die Erfahrung der tausenden Gläubigen und Pilger, die täglich den Petersdom besuchen, noch besser gestaltet werden. Die neue Audioinfrastruktur ersetzt das analoge System, das vor fast 25 Jahren in Vorbereitung für das Jubiläum im Jahr 2000 eingebaut wurde.

Über 80 Lautsprecher und ein neues digitales System werden die technische Qualität der Klangverteilung verbessern und die Wertschätzung gegenüber den Stimmen und Klängen während der Feierlichkeiten verstärken.

„Das System ermöglicht eine viel natürlichere Teilnahme der Anwesenden an liturgischen Veranstaltungen“, erklärt der italienische Architekt Carlo Carbone, der vom Projektteam mit der Durchführung der Tests beauftragt wurde.

Die Klangwahrnehmung ist dank der neuen Technik ideal und präzise ohne den typischen Hall, der normalerweise in einem großen geschlossenen Raum entsteht.

„Der Klang scheint immer vom Altar auszugehen“

Carbone sagt: „Der Klang scheint immer vom Altar auszugehen, der als zentraler Punkt der Abstrahlung gilt. Insbesondere sieht das System die Aktivierung der Lautsprecher mit einer progressiven und sehr geringen Verzögerung vor, in der Größenordnung von Millisekunden, wenn man sich entfernt.“

Die Aufrüstung der Technik ist das Ergebnis einer akustischen Studie der Basilika. Am 21. Juli wurde im Rahmen einer finalen Gesamtmessung die angestrebte Funktionsfähigkeit des Systems bestätigt. Abgesehen von den technischen Messwerten wurde der Effekt auch in der persönlichen Wahrnehmung deutlich: bestimmend ist das Gefühl, dass die Stimmen und Klänge den Zuhörer umhüllten.

Am Sonntag wurde die Anlage dann mit der Messe zum Welttag der Großeltern und Senioren eingeweiht. Die Feier war das öffentliche Debüt des neuen Systems, das in den letzten zehn Monaten in Zusammenarbeit mit dem technischen Team der Technologieabteilung des Dikasteriums für Kommunikation, den technischen Büros der Fabbrica di San Pietro und Bose Professional entstanden ist.

Kardinal Mauro Gambetti, der Erzpriester des Petersdoms, beschrieb das Projekt als „eine großartige Teamleistung, eine wunderbare Synergie“, die Experten aus verschiedenen Bereichen zusammenbrachte.

Der Umbau war mit großem Aufwand verbunden
Die Arbeiten fanden oft in den Abendstunden statt, nachdem die Basilika für die Öffentlichkeit geschlossen war, was zu umfangreichen Aufräumarbeiten führte.

Zunächst mussten die Kabel unter dem Fußboden, die sich in den letzten siebzig Jahren angesammelt hatten, entfernt werden. An ihre Stelle traten 200 Kilometer moderne Glasfaserkabel, die die Signalübertragung und die Verwaltung des Systems erheblich erleichtern.

Die Toningenieure erklären, dass das neue digitale System es ermöglicht, je nach Feierlichkeit verschiedene Klangeinstellungen zu wählen. Es stehen etwa zwanzig Bereiche zur Verfügung, die auch gleichzeitig beschallt werden können. Dies bedeutet, dass jede „Umgebung“ aus der Audioperspektive eine Art audiovisuelles Produktionsstudio darstellt, das natürlich mit dem Fernseh- und Radiosystem verbunden ist.

Im Jahr 2019 wurde bereits die Innenbeleuchtung des Petersdom aufgerüstet.

Quelle: Vaticannews

NEWS: Papst Franziskus der Revolutionär!

Wenn Personal Politik ist, wie Unternehmensberater verkünden, dann spiegeln zwei der jüngsten Ernennungen von Papst Franziskus sein Ziel wider, der katholischen Kirche seine Vision auf Kosten ihrer verbleibenden theologischen und moralischen Glaubwürdigkeit aufzuzwingen.

Der eine ist der neue Leiter des höchsten theologischen Gremiums des Vatikans, des Dikasteriums für die Glaubenslehre, der neue Name der Kongregation für die Glaubenslehre. Der andere, der den Weltjugendtag im nächsten Monat organisiert, bekräftigt die globalistische Vision von Franziskus, die das Evangelium effektiv leugnet, wie The Stream berichtete.

Beide Männer werden Teil der 21 neuen Kardinäle, die Franziskus im September ernennen wird. Alle bis auf drei werden im nächsten Konklave stimmberechtigt sein, das den Nachfolger von Franziskus bestimmen wird. Im vergangenen August ernannte der Papst weitere 21 in das Kardinalskollegium, von denen 16 für den nächsten Papst stimmen konnten.

Franziskus legt den Grundstein, um seine Revolution dauerhaft zu machen.

Der küssende Theologe
Die Leitung der neu benannten DDF übernimmt Erzbischof Victor Manuel Fernandez, der nach seiner Ernennung am 1. Juli im September das Amt übernehmen wird. Fernandez, ein Argentinier wie Franziskus, dient als persönlicher theologischer Berater des Papstes.

Gläubige Katholiken widersprachen und zitierten eines von Fernandez‘ umstritteneren Werken, Heal Me with Your Mouth: The Art of Kissing, das Fernandez schrieb, als er 35 Jahre alt war, aber bereits Priester war. Das Buch enthält erotische Gedichte, darunter ein Beispiel, das Fernandez geschrieben hat, in dem ein Mann eine Frau verflucht, weil sie einen verführerischen Mund hat, und sie vor seiner Unwiderstehlichkeit warnt. (Das Buch ist hier auf Englisch verfügbar.) Fernandez beschrieb das Buch als „Katechese eines Pastors für Jugendliche“.

Das Gesetz brechen, das Naturgesetz
Doch Fernandez‘ Einfluss geht weit über drittklassige Erotik hinaus. Der neue Präfekt der DDF – ein Protegé von Franziskus – spielte eine entscheidende Rolle bei der Ausarbeitung von drei päpstlichen Dokumenten: Evangelii Gaudium, das zu einer „kirchlichen Erneuerung auffordert, die nicht aufgeschoben werden kann“, Laudato Si über ökologische Nachhaltigkeit und Amoris Laetitia über Ehe und Familienleben. Dieses letzte Dokument befürwortete die Kommunion für geschiedene und wiederverheiratete Katholiken und widersprach damit der historischen Lehre.

Amoris Laetitia paraphrasierte Fernández‘ Schriften aus dem vorangegangenen Jahrzehnt, die sich der Situationsethik verschrieben hatten und der Enzyklika Veritas Splendor von Johannes Paul II. widersprachen. Im Jahr 2017 berichtete das National Catholic Register: „Ein anerkannter Moraltheologe, der den Entwurf gesehen hat, sagte, er sei ‚zutiefst beunruhigt‘ über den Text, da er ‚das natürliche Sittengesetz in Frage stellt‘. „

Der Vatikan untersuchte sogar Fernandez‘ Ansichten während der Amtszeit von Benedikt XVI. Das verzögerte Fernández‘ Ernennung zum Rektor der Päpstlichen Katholischen Universität von Argentinien um zwei Jahre – eine Ernennung, die der spätere Papst Franziskus als Erzbischof von Buenos Aires vornahm. Mit Fernández an der Spitze der DDF wird die katholische Kirche ihre Akzeptanz gleichgeschlechtlicher Partnerschaften beschleunigen.

Der Triumph der päpstlichen Doppelzüngigkeit
Wie The Stream oft berichtet hat, widerspricht Franziskus‘ Rhetorik gegen die Gender-Ideologie seiner Politik, diejenigen zu fördern, die sie unterstützen, einschließlich derjenigen, die die historische Lehre ablehnen. In Fernández hat der Papst den perfekten Verbündeten, um seine heuchlerische Politik fortzusetzen.

In einem Interview am 5. Juli demonstrierte der neue Vorsitzende der DDF seine Fähigkeit zur Doppelzüngigkeit. Einerseits verteidigte Fernández die traditionelle Definition der Ehe. „Ich verstehe auch, dass ‚Ehe‘ im engeren Sinne nur eines ist: diese stabile Vereinigung zweier Wesen, die so unterschiedlich sind wie Mann und Frau, die in dieser Verschiedenheit in der Lage sind, neues Leben hervorzubringen“, sagte er. Es gibt nichts, was damit vergleichbar ist, und diesen Namen zu verwenden, um etwas anderes auszudrücken, ist weder gut noch richtig.“ ein

Auf der anderen Seite räumte Fernández die Möglichkeit ein, gleichgeschlechtliche Partnerschaften zu segnen: „Gleichzeitig denke ich, dass wir Gesten oder Handlungen vermeiden sollten, die etwas anderes ausdrücken könnten“, sagte er. Deshalb denke ich, dass die größte Sorgfalt darauf verwendet werden muss, Riten oder Segnungen zu vermeiden, die diese Verwirrung nähren können. Wenn nun ein Segen so gegeben wird, dass er diese Verwirrung nicht verursacht, muss er analysiert und bestätigt werden.“ (Hervorhebung hinzugefügt)

Diese Äußerung widerspräche dem Urteil der Glaubenskongregation aus dem Jahr 2021, das es deutschen Bischöfen untersagte, gleichgeschlechtliche Partnerschaften zu segnen. Franziskus unterstützte dieses Urteil, wie The Stream berichtete. Ein LGBTQ-Aktivist sagte jedoch, Franziskus habe ihm gesagt, der Papst habe das Urteil nicht unterzeichnet und die Verantwortlichen dafür entlassen.

Die Heilige Schrift wegerklären
Fernandez, der erneut Doppelzüngigkeit verwendet, ist der Meinung, dass das Urteil auf die Ansichten des Papstes zugeschnitten sein sollte.

„Ich denke, ohne dem zu widersprechen, was in diesem Dokument steht, wäre es nicht falsch, es im Lichte all dessen, was Franziskus uns gelehrt hat, zu überdenken“, sagte er. „Viele sagen, dass es, so wie es geschrieben steht, mit einigen Ausdrücken, die es verwendet, nicht nach Franziskus riecht.“

Dann, am 14. Juli, verwarf Fernández biblische Verbote gegen Homosexualität, ähnlich wie drei von Franziskus‘ Favoriten: Pastor James Martin, Kardinal Robert McElroy aus San Diego und der luxemburgische Kardinal Jean-Claude Hollerich, wie The Stream auch oft berichtet hat.

„Es gibt biblische Texte, die nicht ‚materiell‘ ausgelegt werden sollten; Ich meine nicht ‚wörtlich'“, sagte Fernandez in einem anderen Interview. „Das bedeutet nicht, dass sie ihren Inhalt verlieren, sondern dass sie nicht völlig für bare Münze genommen werden sollten. Sonst müssten wir zum Beispiel dem Gebot des heiligen Paulus gehorchen, dass Frauen ihren Kopf bedecken sollen.“

„Alle sind gerettet.“
Vielleicht noch wichtiger ist, dass Fernandez den Universalismus annimmt, die Idee, dass jeder die ewige Erlösung erhalten wird, unabhängig von seinem Glauben oder seinen Taten, wie The Stream diskutiert hat. Der Universalismus kastriert das Evangelium, indem er Jesu Sühnetod und Auferstehung irrelevant macht.

Doch der neue Prälat der DDF sagte 1995 in einem Interview: „Ich verlasse mich fest auf die Wahrheit, dass alle gerettet sind.“ Diese „Wahrheit“ erscheint in Amoris laetitia, die Fernández stark beeinflusst hat: „Niemand kann für immer verurteilt werden, denn das ist nicht die Logik des Evangeliums!“

Ein päpstliches Dokument, das Jesu ständige Warnungen vor der ewigen Verdammnis ignoriert, predigt in Wirklichkeit ein „neues Evangelium“.

„Wir wollen die jungen Leute nicht zu Christus bekehren.“
Ein weiterer neuer Kardinal von Franziskus, der Erzbischof von Lissabon, Americo Aguiar, war vor seiner Priesterweihe sozialistisches Mitglied eines Stadtrats. Er plant den Weltjugendtag im nächsten Monat in Portugal. Und seine Vision dafür schockierte viele: „Wir wollen die jungen Leute nicht zu Christus oder zur katholischen Kirche oder so etwas bekehren“, sagte Aguiar.

Er fuhr fort:

Wir wollen, dass es normal ist, dass ein junger katholischer Christ sagt und bezeugt, wer er ist, oder dass ein junger Muslim, Jude oder Angehöriger einer anderen Religion auch kein Problem damit hat, zu sagen, wer er ist, und dafür Zeugnis abzulegen, und dass ein junger Mensch, der keine Religion hat, sich willkommen fühlt und sich vielleicht nicht fremd fühlt, weil er anders denkt.

Als Rechtfertigung berief sich Aguiar auf die Enzyklika Fratelli tutti von Franziskus, „die der Papst in größenwahnsinniger Weise [sic] bemüht hat, in den Herzen aller widerhallen zu lassen“, so Aguiar.

Es gehe darum, fügte Aguiar hinzu, dass jeder Teilnehmer erkenne: „‚Ich denke anders, ich fühle anders, ich organisiere mein Leben auf eine andere Weise, aber wir sind Brüder und wir gehen zusammen, um die Zukunft aufzubauen'“, sagte er. „Das ist die Hauptbotschaft dieser Begegnung mit dem lebendigen Christus, die der Papst den jungen Menschen vermitteln will.“

Diese Botschaft hat alles mit Vielfalt, Inklusion und Globalismus zu tun – und nichts mit Sünde, Erlösung oder Erlösung. Es ist eine Botschaft, mit der Franziskus den Katholizismus neu definieren will, wie Fernandez 2015 in einem Interview verriet:

„Der Papst geht langsam vor, weil er sicher sein will, dass die Veränderungen eine tiefe Wirkung haben“, sagte er. „Er weiß sehr gut, was er tut. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass er eine Reform anstrebt, die unumkehrbar ist. Wenn er eines Tages ahnt, dass ihm die Zeit davonläuft und er nicht genug Zeit hat, das zu tun, was der Geist von ihm verlangt, können Sie sicher sein, dass er schneller wird.“

Kein Zurück von der Gadarene-Klippe
Mit 86 Jahren und angeschlagenem Gesundheitszustand weiß Franziskus, dass seine Zeit knapp ist.

„Wenn Franziskus nicht mehr Papst ist, wird sein Vermächtnis stark bleiben“, sagte Fernandez. „Zum Beispiel ist der Papst davon überzeugt, dass das, was er bereits geschrieben oder gesagt hat, nicht als Irrtum verurteilt werden kann. Daher kann in Zukunft jeder diese Dinge wiederholen, ohne befürchten zu müssen, sanktioniert zu werden. Und dann wird die Mehrheit des Volkes Gottes mit ihrem besonderen Sinn nicht so leicht akzeptieren, von bestimmten Dingen abzukehren.“

Mit anderen Worten, der neue Leiter des wichtigsten theologischen Gremiums des Vatikans zeigte sich zuversichtlich, dass der Revisionismus des Papstes zur neuen Orthodoxie werden wird. Auf die Frage, ob ein Nachfolger die Arbeit von Franziskus rückgängig machen werde, gab Fernandez eine unverblümte Antwort:

„Nein, es gibt kein Zurück mehr.“

Quelle: Stream.org

NEWS: Streit im Bistum Chur


Es sollte ein netter Abend im «Garten Eden» werden. So hiess das kirchliche Festgelände am Züri Fäscht. Doch der Event war für die Katholikin Maria* (33) nicht paradiesisch.

Maria hat einen befristeten Job in der Kommunikationsabteilung der Zürcher Kantonalkirche. Sie unterhielt sich mit Nicole Büchel (46), der Sprecherin von Bischof Joseph Bonnemain (74).

Über das Gespräch gibt es zwei Versionen. Maria sagt: «Die Sprecherin meinte, ich hätte mich mit einem Kommentar untragbar gemacht.» Denn Maria hatte in einem Kirchen-Newsletter die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche kritisiert und Verständnis für Kirchenaustritte geäussert.

Mitarbeiterin fühlte sich unwohl

Weiter soll die Bistumssprecherin die deutsche Autorin belehrt haben. Sie sei «sehr gut vernetzt in der Schweizer Kirche und ebenso in der Schweizer Medienwelt. Sie gab mir sehr deutlich zu verstehen, dass sie persönlich dafür Sorge tragen werde, dass ich in beiden Bereichen keine Anstellung mehr finde.»

So steht es in einer Gesprächsnotiz, die Maria verfasst hat. Maria sagt, sie habe sich bedroht gefühlt: «Einen derartigen Einschüchterungsversuch habe ich noch nicht erlebt. Dass so etwas gerade im kirchlichen Umfeld geschieht, hinterlässt mich entsetzt und verletzt mich zutiefst.»

Petra Zermin (60) ist bei der Zürcher Kantonalkirche für Personalfragen verantwortlich. Sie hat am Rande das Gespräch beobachtet. «Ich weiss nicht, was gesagt wurde. Ich habe aber gesehen, wie die Sprecherin des Bischofs auf unsere Mitarbeiterin eingeredet hat. Unsere Mitarbeiterin fühlte sich sichtlich unwohl. Durch meine Annäherung habe ich das Gespräch unterbrochen.»

Eine andere Version erzählt die Sprecherin des Bischofs: «Die Kommunikationsmitarbeiterin hat mich gleich zu Beginn unseres Gesprächs um meine Meinung zu ihrem Kommentar gebeten.» Zu Reaktionen konservativer Katholiken habe sie ihr ehrlich ihre Meinung gesagt. «Ob sie sich meinerseits eine andere Einschätzung erhofft hat, kann ich nicht beurteilen.»

Beschuldigungen seien absurd

Laut Nicole Büchel «handelte es sich um eine konstruktive, sachliche und informelle Unterhaltung zwischen zwei Berufskolleginnen im Rahmen eines Stadtfestes». Sie bestreitet «mit Vehemenz, die Kommunikationsmitarbeiterin in irgendeiner Weise bedroht zu haben». Die erhobenen Vorwürfe «entbehren jeder Grundlage und sind ehrverletzend».

Es ist nicht das erste Mal, dass Kritik an Büchels Amtsführung laut wird. 2022 soll sie einer anderen Zürcher Mitarbeiterin mit Kündigung gedroht haben. Eine interne Beschwerde liegt vor, Büchel widerspricht: «Da ich nicht ihre Vorgesetzte bin, habe ich weder eine Weisungsbefugnis noch andere Kompetenzen. Die vorgebrachten Beschuldigungen sind absurd.» Sie habe bei ihrem Amtsantritt versucht, Kompetenzen zwischen Chur und Zürich zu klären.

Der oberste Zürcher Katholik Raphael Meyer (42) stellt sich hinter die Zürcher Mitarbeiterinnen und sagt: «Solche Angelegenheiten bespreche ich mit dem Bischof direkt und nicht in der Öffentlichkeit. Einschüchterungen aller Art akzeptiere ich nicht, egal, ob sich diese gegen unsere Mitarbeitenden oder gegen andere Menschen richten.»

Was sagt Bischof Joseph Bonnemain? Er hatte bei seinem Amtsbeginn eine «angstfreie Kirche» versprochen. Der Bischof war für SonntagsBlick nicht zu erreichen. Er ist in Kalabrien in den Ferien.

*Name geändert

Quelle: MSN

Heilige: Maria Magdalena

Maria Magdalena, auch bekannt als Maria Magdalena, ist eine bedeutende Figur in der christlichen Tradition. Sie wird im Neuen Testament der Bibel erwähnt und es wird angenommen, dass sie zu den Anhängern von Jesus Christus gehörte. Die Informationen über ihr Leben sind zwar begrenzt und offen für Interpretationen, doch spielt sie bei einigen biblischen Ereignissen eine entscheidende Rolle.

Den Evangelien zufolge war Maria Magdalena eine Frau aus der Stadt Magdala, die am Westufer des Sees Genezareth im alten Israel liegt. Sie wird oft mit mehreren Schlüsselmomenten im Leben Jesu in Verbindung gebracht, darunter:

Heilung und Bekehrung: Nach Lukas 8,2 wurde Maria Magdalena von Jesus geheilt, der sieben Dämonen von ihr austrieb. Es wird angenommen, dass dieses Ereignis dazu führte, dass sie sich entschloss, eine der Anhängerinnen Jesu zu werden.

Zeugin der Kreuzigung: Es wird erwähnt, dass Maria Magdalena bei der Kreuzigung Jesu anwesend war (Matthäus 27:55-56, Markus 15:40, Johannes 19:25). Sie und einige andere Frauen waren dabei, als die meisten der männlichen Jünger Jesu geflohen waren.

Die Entdeckung des leeren Grabes: In allen vier Evangelien (Matthäus 28:1-10, Markus 16:1-8, Lukas 24:1-12, Johannes 20:1-18) wird Maria Magdalena als eine der Frauen beschrieben, die nach der Kreuzigung Jesu zum Grab gingen und es leer fanden. Sie war die erste, die den auferstandenen Jesus sah und wurde damit beauftragt, den Jüngern die Nachricht zu überbringen.

Zeugin der Auferstehung: Maria Magdalena spielte eine wichtige Rolle bei der Verkündigung der Auferstehung Jesu an die anderen Jünger. Im Johannesevangelium ist sie diejenige, die ihnen von ihrer Begegnung mit dem auferstandenen Jesus berichtet.

Im Laufe der Jahrhunderte sind verschiedene Traditionen und Legenden über Maria Magdalena entstanden, in denen ihre Geschichte oft mit anderen biblischen Figuren verwoben wird. In einigen Überlieferungen wird sie als reuige Sünderin dargestellt, obwohl diese Sichtweise in der modernen Wissenschaft weitgehend diskreditiert worden ist.

Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass vieles von dem, was über Maria Magdalena bekannt ist, auf religiösen Texten und Interpretationen beruht, und dass es kaum historische Fakten über ihr Leben gibt. Dennoch ist sie nach wie vor eine einflussreiche und symbolträchtige Figur in christlichen religiösen und kulturellen Kontexten.

NEWS: 120 Jahre Gebet zu Erzengel Michael

Am 20. Juli vor 120 Jahren ist Leo XIII. gestorben. Der Papst von Rerum Novarum ist unter anderem noch heute für das berühmte Gebet an den heiligen Erzengel Michael bekannt, das eine ganz eigene Geschichte hat.

Vor genau einhundertzwanzig Jahren starb Papst Leo XIII. (1810–1903), der Verfasser von Rerum Novarum, der ersten Sozialenzyklika der Kirche. Aber Leo XIII. war nicht nur der „soziale“ Pontifex, den uns heute die meisten Geschichtsbücher zu Recht nennen. Er war auch der Verfasser eines besonderen Gebets an den Erzengel Michael, eines wahren Exorzismus. Und hinter diesem Gebet verbirgt sich eine faszinierende Geschichte, die es zu entdecken und in Erinnerung zu rufen gilt. Diese faszinierende Geschichte stellte Antonio Tarallo von La Nuova Bussola Quotidiana zusammen.

Es war der 13. Oktober 1884, als Papst Leo XIII. während der Feier der Heiligen Messe in seiner Privatkapelle zwei Stimmen hörte. Die eine war sanft, die andere rau und hart. Die erste Stimme war die von Jesus, die andere die des Satans. Der Dialog zwischen ihnen war sehr lebhaft: Der Böse bat Jesus um mehr Zeit und Macht, um die Kirche zerstören zu können. Die Zeit, die er für die Ausführung seines Plans benötigte, betrug 75 bis 100 Jahre: Jesus habe der Bitte zugestimmt, allerdings mit dem Hinweis, die Pforten der Hölle würden sicher nicht das letzte Wort haben.

Diese mystische Erfahrung Leos XIII. wurde durch eine echte Vision bereichert. Der Pontifex selbst beschrieb das, was er gesehen hatte, wie folgt:

„Ich sah die Erde in Finsternis und einen Abgrund gehüllt; ich sah Legionen von Dämonen hervorkommen, die sich über die Welt ausbreiteten, um die Werke der Kirche zu zerstören und die Kirche selbst anzugreifen, die ich bis zur Erschöpfung reduziert sah. Dann erschien der heilige Michael und trieb die bösen Geister zurück in den Abgrund. Dann sah ich den heiligen Erzengel Michael eingreifen, nicht in diesem Moment, sondern viel später, sobald die Menschen ihre inbrünstigen Gebete zum Erzengel vervielfacht hätten.“

Der Pontifex war von einem solchen apokalyptischen Szenario schwer getroffen. Sofort nach dem Erwachen ging Papst Leo XIII. in sein Amtszimmer zurück und verfaßte spontan ein Gebet an den Erzengel Michael.

Das Gebet wurde später in seiner erweiterten Form in das offizielle Exorzismusbuch der Kirche aufgenommen und durfte als solches in Fällen von Besessenheit nur von einem dazu befugten Priester vorgetragen werden. In dieser Fassung ist das Gebet sehr lang, im Gegensatz zu der bekannteren Kurzform. Wir zitieren nur einen Teil davon:

„[Heiliger Michael], eile den Menschen zu Hilfe, die von Gott nach Seinem Bild und Gleichnis geschaffen und unter großen Opfern von der Tyrannei des Teufels befreit wurden. Kämpfe heute die Schlachten des Herrn mit dem ganzen Heer der gesegneten Engel, wie du gegen den Fürsten des Hochmuts Luzifer und seine abtrünnigen Engel gekämpft hast; und diese konnten nicht triumphieren, und nun gibt es keinen Platz für sie im Himmel. Aber dieser große Drache ist gefallen, diese alte Schlange, die man Teufel und Satan nennt und die allen Fallen stellt.“

Dann wurde auf das Bezug genommen, was der Pontifex gesehen hatte:

„Nun siehe, dieser alte Feind, dieser Mörder von altersher, erhebt sich mit neuem Zorn.“

Es folgt die Bitte um Hilfe an den Erzengel Michael, um die Fallen des Bösen zu bekämpfen.

Dann gibt es noch die kürzere Fassung, die heute sehr bekannt ist und von vielen Gläubigen gebetet wird, obwohl die Kirche dieses Gebet fast ganz aufgegeben hat. Papst Leo XIII. ordnete an, daß es in allen Kirchen der Welt am Ende der Heiligen Messe im Rahmen der sogenannten Preces Leonianae, der Leonischen oder Leoninischen Gebete, einer Reihe von feierlichen Gebeten und Anrufungen an Gott und die Jungfrau Maria, die bereits seit 1859 in Gebrauch sind, rezitiert werden sollte. Das von Leo XIII. verfaßte und in das römische Ritual eingeführte Gebet lautete in der Kurzform wie folgt (in einer deutschen Übersetzung):

„Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Heiliger Erzengel Michael,
schirme uns im Streite,
gegen die Bosheit und die Arglist des Teufels sei du unser Schutz.
Gott gebiete ihm,
so bitten wir flehentlich;
du aber, Fürst der himmlischen Heerscharen,
stürze den Satan und die anderen bösen Geister,
die zum Verderben der Seelen die Welt durchschweifen,
in der Kraft Gottes hinab in die Hölle. Amen.“

Mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil und der Abschaffung der Leoninischen Gebete fand eine erste drastische Einschränkung des von Leo XIII. verfaßten Gebets statt. Dieser Reform folgten im Laufe der Jahre weitere Einschränkungen, bis das so machtvolle Gebet fast in Vergessenheit geriet.

Johannes Paul II. erinnerte 1994 die Gläubigen an die wertvollen Worte von Papst Leo XIII.:

„Das Gebet möge uns stärken für jenen geistlichen Kampf, von dem der Epheserbrief spricht: ‚Schöpft Kraft aus dem Herrn und aus der Stärke seiner Macht‘ (Eph 6,10). Auf diesen Kampf bezieht sich auch das Buch der Offenbarung, das uns das Bild des Erzengels Michael vor Augen führt (vgl. Offb 12,7). Papst Leo XIII. hatte diese Szene sicherlich vor Augen, als er Ende des letzten Jahrhunderts in der ganzen Kirche ein besonderes Gebet zum heiligen Michael einführte“ (Regina Coeli, 24. April 1994).

Am 29. September 2018, dem Erzengelfest, erinnerte unerwartet auch Papst Franziskus das Volk Gottes in einer Pressemitteilung des Heiligen Stuhls an das berühmte Gebet:

„Der Heilige Vater hat beschlossen, alle Gläubigen aus der ganzen Welt einzuladen, während des gesamten Marienmonats Oktober täglich den Rosenkranz zu beten und so in Gemeinschaft und Buße als Volk Gottes die heilige Mutter Gottes und den heiligen Erzengel Michael zu bitten, die Kirche vor dem Teufel zu schützen, der immer versucht, uns von Gott und voneinander zu trennen. […] Der Heilige Vater bat auch darum, daß das Rosenkranzgebet im Oktober mit dem von Leo XIII. verfaßten Gebet abgeschlossen wird.“

Bedauerlicherweise betete er das Erzengel-Michael-Gebet bisher nicht öffentlich. Es fehlt damit das päpstliche Vorbild, um dieses machtvolle Gebet in den Gottesdienst zurückzubringen.

Quelle: katholisches.info

Mittwochskolumne vom 19.07.2023

Was verbindet Europa?

Bern (novaradio.ch): Zurzeit bin ich in Nordserbien in den Ferien. Mein Vater stammt aus der sogenannten Vojvodina, einem Gebiet im Norden Serbiens, in dem neben Serben viele Ungaren wie mein Vater und andere Ethnien leben. Dieses Vielvölkergebiet ist spannend, weil es aufzeigt, dass ein Multikulturalismus möglich ist. Persönlich teile ich nicht die Auffassung einiger politisch rechts stehenden Politiker, wonach es nicht möglich ist, dass verschiedene Kulturen friedlich zusammenleben. Ganz im Gegenteil glaube ich, dass der Nationalismus ein historisch sehr junges Produkt ist, dass sehr viel Schaden angerichtet hat. Alle Nationen sind künstlich geschaffen. Das, was uns als Menschen verbindet, ist viel stärker als das, was uns trennt.

Aber was verbindet die europäischen Nationen? Einerseits ist es das antike Erbe. Die griechische Philosophie und das römische Recht hatten Einfluss auf alle Menschen in Europa.

Es ist eine Tragödie, dass das Interesse an diesem grossen Erbe so klein geworden ist bei vielen jungen Menschen.

Neben diesem antiken Erbe ist es der Glaube an Jesus Christus, der uns verbindet. Hier in der Vojvodina spüre ich, wie gross dieser Zusammenhalt über die ethnischen Grenzen hinweg ist, der das Christentum ausstrahlt. In der Heiligen Messe am Sonntag, die auf Ungarisch gefeiert wurde, sah ich in der Kirche Bilder von Heiligen, die auch in der Schweiz verehrt werden. Zudem konnte ich trotz meiner mangelhaften Ungarisch-Kenntnisse der Messe folgen, da der Messablauf wie in der Schweiz (sofern man im Bistum Basel eine korrekt stattfindende Messe findet!) ist. Auch zu den orthodoxen Christen findet man schnell einen Zugang, da die orthodoxe Theologie der katholischen sehr ähnlich ist. Als Christen sind wir eine Familie.

Nun könnte man mir den Vorwurf machen, dass ich vor allem die Christen als Familie hervorhebe und dabei alle anderen Religionen nicht zu dieser Menschheitsfamilie dazuzähle. Das stimmt aber nicht. Auch wenn ich glaube, dass uns Christen untereinander mehr verbindet als dies mit anderen Religionen der Fall ist, so glaube ich als Katholik ans Naturrecht, das jedem Menschen ins Herz geschrieben wurde. Gott schuf jeden Menschen und daher ist jeder Mensch ein Bruder und eine Schwester. Und jeder Mensch hat das Gesetz ins Herz geschrieben bekommen. Anders als die Protestanten glaube ich als Katholik nicht daran, dass durch den Sündenfall der Mensch total schlecht wurde. Das bedeutet, dass auch ein Moslem, ein Hindu oder ein Atheist das Göttliche in sich trägt. Alle Menschen verbindet die Tatsache, dass wir den selben Vater haben. Auch wenn ich glaube, dass es besser wäre, würden alle Menschen Jesus Christus als Sohn Gottes erkennen, verachte ich trotzdem keinen Glauben und keinen Menschen, da dies gegen die Nächstenliebe wäre, die wir durch den christlichen Glauben jedem Menschen schulden.

Uns verbindet mehr als uns trennt. DR

Erklärung der Liturgie

Die Kommunion unter beiden Gestalten

Psalmen und ihre Botschaften

Psalm 57 ist in zwei Abschnitte unterteilt. Der erste Teil betrifft die Erfahrung mit der Angst und der zweite mit Dank.

Klartext vom 17.07.2023

Alles zum Thema Vatikan, Papst Franziskus, Erzbischof Fernandes und WJT

Nachrichtensendung vom 14.07.2023

Kinder Gottes sind nicht käuflich
Kardinal Schönborn in Kritik

Mittwochskolumne vom 12.07.2023

Missionarisch sein

Bern (novaradio.ch): Heutzutage ist es als Katholik verpönt, wenn man missionarisch ist. Viele Katholiken glauben, dass es nicht erlaubt ist, seinen Glauben zu bezeugen und andere Menschen überzeugen zu wollen, katholisch zu werden. Persönlich glaube ich, dass jeder wahre Katholizismus missionarisch ist, da man die Freude, die der Glaube gibt, nicht verstecken darf. Missionarisch zu sein bedeutet nicht unbedingt, dass man von Tür zu Tür gehen muss, um andere Menschen vom Glauben zu überzeugen. Missionarisch zu sein bedeutet für mich, dass man den eigenen Glauben so authentisch lebt, dass andere Menschen sich für das Christentum anfangen zu interessieren. Wenn dann jemand Interesse zeigt, muss der Katholik in der Lage sein, pointiert seinen Glauben zu vertreten und zu erklären, was das Einzigartige am Katholischen Glauben ist. Viele Katholiken beschäftigen sich zu wenig mit ihrem Glauben und können dadurch ihren Mitmenschen nicht erklären, was den Katholischen Glauben ausmacht. Ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, dass viele Nicht-Katholiken auf der Suche nach dem Glauben sind, jedoch niemand da ist, der ihnen schlüssig erklärt, was der Inhalt des Christentums ist. Der Inhalt des Christentums ist für mich der Glaube daran, dass Gott die Welt so geliebt hat, dass er seinen Sohn in die Welt schickte, um die Welt zu retten. Christus starb für uns am Kreuz, stand aber am dritten Tage wieder auf. Das Leben endet nicht auf dieser Erde, sondern in der Ewigkeit bei Gott. Wenn wir diesen Glauben verkünden, werden wir Menschen überzeugen, Christen zu werden. Dieser Glaube ist einzigartig und mit keiner anderen Philosophie oder Religion vergleichbar. Seien wir daher durch unsere Taten und unsere Worte missionarisch. DR

Erklärung der Liturgie

Der zweite Teil über die Spendung der Kommunion, sowie für den Priester

Psalmen und ihre Botschaften

Im psalm 49 geht es, um ein Weisheitslied (Reichtum und materielle Sachen)

Nachrichtensendung vom 07.07.2023

Neues Gebetsvideo von Papst Franziskus

Kardinal Sarah über die Weltsynode

NEWS: Papst Franziskus wählt berüchtigte Pro-LGBT-Kleriker für die Teilnahme an der Synode zur Synodalität im Oktober aus

Die Liste der Teilnehmer für die Oktober-Sitzung der Synode über Synodalität wurde veröffentlicht, wobei Papst Franziskus persönlich ausgewählt wurde, darunter die Kardinäle McElroy, Cupich, Gregory und Pater James Martin.

Am 7. Juli wurde die mehrere hundert Stimmen starke Teilnehmerliste für die bevorstehende 16. Generalversammlung der Ordentlichen Bischofssynode – oder Synode über Synodalität – vom Vatikan und dem Presseamt der Synode verteilt. Er setzt sich aus ordentlichen Mitgliedern zusammen, wie es die Apostolische Konstitution Episcopalis Communio regelt, aber auch aus den von Papst Franziskus eigens ernannten Teilnehmern. 

So kann eine Unterscheidung zwischen den Delegierten beobachtet werden, die von ihren eigenen Ortskirchen oder Bischofskonferenzen für die Teilnahme an der Synode ausgewählt wurden, und denen, die von Papst Franziskus persönlich ausgewählt wurden.

Wen hat der Papst gewählt?

Es gibt fünfzig Namen unter den persönlichen Entscheidungen des Papstes für die stimmberechtigten Mitglieder der Synode. Dazu gehören Kardinäle, Bischöfe, Priester und Ordensschwestern. Zu den bemerkenswertesten päpstlichen Picks gehören:

  • Kardinal Jean-Marc Aveline: Er stammt aus Marseille und wurde im August 2022 zum Kardinal ernannt.
  • Bischof Stephen Chow S.J.: Der KPCh-freundliche Jesuitenbischof von Hongkong, der die Befürchtungen über den Deal zwischen dem Vatikan und China heruntergespielt hat.
  • Erzbischof Timothy CostelloeAnti-traditioneller Messbischof von Perth, der ein wichtiges Mitglied der Synode zur Synodalität war und die australischen Katholiken schockierte, als er zu Beginn der Eröffnungsmesse des 5. Australischen Plenarrats ein indigenes heidnisches Ritual beaufsichtigte.
  • Kardinal Blase Cupich: Der berüchtigte Kardinal von Chicago, der vor allem für seine Förderung von LGBT-Messen und die Einschränkung lateinischer Messen bekannt ist, hat kürzlich den heterodoxen deutschen Synodalen Weg gelobt.
  • Kardinal Josef de Kesel: Der emeritierte Erzbischof von Mechelen-Brüssel, der das berüchtigte Dokument seiner belgischen Bischofskollegen unterzeichnet und genehmigt hat, das Segnungen für gleichgeschlechtliche Paare verkündet. Bei ihrem anschließenden Ad-limina-Besuch mit Franziskus einige Monate später sagte De Kesel, dass das Treffen „ausnahmslos herzlich“ gewesen sei und dass die Belgier für ihr Dokument nicht ermahnt worden seien.
  • Kardinal Wilton Gregory: Derzeitiger Erzbischof von Washington D.C., der 2020 von Franziskus zum Kardinal erhoben wurde, mit einer langen Liste von Anti-Familien- und Anti-Traditional-Aktionen.
  • Kardinal Ladaria Ferrer SJ: Der scheidende Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre, unter dessen Amtszeit die Glaubenskongregation 2021 ihr Verbot gleichgeschlechtlicher Segnungen erlassen hat.
  • Kardinal Gerhard Müller: Cdl Ladarias Vorgänger als Präfekt der Glaubenskongregation, der die Synode als „feindliche Übernahme“ der Kirche verurteilt hat, die den Katholizismus zu „beenden“ drohe.
  • Kardinal Jean-Claude Hollerich SJ: Generalrelator der Synode und kürzlich zum Mitglied des Kardinalsrates des Papstes ernannt. Ein prominenter Pro-LGBT-Kardinal, der zuvor behauptet hat, er sei „in voller Übereinstimmung mit Papst Franziskus“ in der Frage der Ablehnung der katholischen Lehre über Homosexualität.
  • Kardinal Robert McElroy: Notorisch heterodoxer Bischof, der 2022 zum Kardinal erhoben wurde, der die Heilige Kommunion für diejenigen fördert, die einen aktiv unmoralischen LGBT-Lebensstil führen, und der von den Bischöfen Paprocki und Schneider beschuldigt wurde, sich de facto selbst exkommuniziert zu haben.
  • Bischof Stefan Oster: Deutscher Bischof, der eine der wenigen Gegenstimmen in verschiedenen Phasen des katastrophalen und heterodoxen Synodalen Weges des Landes war.
  • Kardinal Óscar Andrés Rodrígues Maradiaga: Ehemaliger Präsident des Kardinalberaterrats von Papst Franziskus und enger päpstlicher Vertrauter. Seit vielen Jahren von Skandalen umgeben, einschließlich finanzieller und sexueller Vertuschungsvorwürfe. 
  • Pater James Martin S.J.: Der notorisch LGBT-freundliche Jesuit, der auch Mitglied des Dikasteriums für Kommunikation ist, erfreut sich zunehmender päpstlicher Gunst, obwohl er seit langem die LGBT-Ideologie in Ablehnung der katholischen Lehre fördert. Er hat ein Bild gefördert, das aus einer Reihe blasphemischer, homoerotischer Werke stammt, die Christus als Homosexuellen zeigen, gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften gefördert und Gott als männlich angesehen als „schädlich“ bezeichnet.

Angesichts der Ankündigung erklärte der altgediente Vatikan-Journalist Edward Pentin, dass ein „hochrangiger Kirchenführer“ ihm kürzlich gesagt habe, dass einige dieser Kleriker „keine Kriterien für objektive, methodische und korrekte Theologie haben. Sie haben nicht mehr die Objektivität der göttlichen Offenbarung, sondern nur noch ein subjektives Verständnis, das den Vorurteilen entspricht.“

Wer nimmt sonst noch teil?

Zu den Teilnehmern der Synode gehörten Delegierte von Bischofskonferenzen aus aller Welt, die von den örtlichen Bischofskonferenzen selbst ausgewählt wurden. Zahlreiche Präfekten und führende Mitglieder der Römischen Kurie sind ebenso dabei wie Mitglieder des Synodensekretariats. 

Wie im April berichtet, hat Papst Franziskus Änderungen an der Organisationsstruktur der Synode vorgenommen, so dass zum ersten Mal Laien in der Bischofsversammlung stimmberechtigt sein werden. Er wählte persönlich die 70 nicht-bischöflichen Mitglieder aus. Darüber hinaus werden der Synode über Synodalität weitere „Experten“ beitreten, die kein Stimmrecht haben und daher nicht den Titel „Mitglied der Versammlung“ erhalten.

Zu diesen „Experten“ – die sich stark aus den „Experten“ zusammensetzen, die das Arbeitsdokument vom Oktober 2022 für die kontinentale Bühne verfasst haben – werden sich weitere „Moderatoren“ anschließen.

Es gibt auch solche, die als „besondere Eingeladene“ oder „brüderliche Delegierte“ eingeladen wurden, die kein Stimmrecht bei den Versammlungen haben. Ähnlich wie sie kein Stimmrecht haben, nehmen die „Experts and Facilitators“ nur teil und beraten.

Unter den „besonderen Eingeladenen“ befindet sich auch P. Alois, der Prior der Taizé-Gemeinschaft. Er engagiert sich maßgeblich für die Leitung einer ökumenischen Gebetswache auf dem Petersplatz, die den „Weg zur Einheit der Christen und den Weg der synodalen Bekehrung der Kirche“ voranbringen soll. 

Währenddessen wird der notorisch LGBT-freundliche englische Dominikanerpater Timothy Radcliffe als einer von zwei „geistlichen Assistenten“ aufgeführt. P. Radcliffe O.P. wurde vom Papst persönlich eingeladen, eine vorsynodale Exerzitien für die Bischöfe zu leiten; Seine lange Geschichte des Eintretens für Homosexuelle scheint kein hemmender Faktor gewesen zu sein.

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei einer großen Anzahl der „Experten“ um diejenigen, die das Arbeitsdokument der Synode 2022 zusammengestellt haben, darunter Persönlichkeiten wie der päpstliche Biograf Austen IvereighMsgr. Piero Coda, Sekretär der Päpstlichen Internationalen Theologischen Kommission, die die Kongregation für die Glaubenslehre berät; der Befürworter der Empfängnisverhütung und der Befürworter der Homosexualität Msgr. Philippe Bordeyne, der Dekan des neu gestalteten Päpstlichen Theologischen Instituts für die Wissenschaften von Ehe und Familie Johannes Paul II.

LifeSiteNews hat die Aufzeichnungen solcher Synoden-„Experten“ in früheren Berichten hervorgehoben.

Was bedeutet das?

Die Synode tagt am 4. Oktober und die Teilnehmer treffen sich in der Audienzhalle Paul VI. im Vatikan.

Wie das Synodenteam mitteilte, werden alle Mitglieder und weitere Experten an den beiden Sitzungen der Synode in Rom teilnehmen. Die erste findet im Oktober dieses Jahres und die zweite im Oktober 2024 statt. 

Wenn Papst Franziskus nicht anwesend ist, werden insgesamt neun delegierte Präsidenten „im Namen und mit der Autorität“ des Papstes die operative Leitung der Vorgänge übernehmen. Diese neun sind:

  • Seine Seligkeit Ibrahim Isaac Sedrak, Patriarch der Kopten von Alexandria, Vorsitzender der Synode der koptisch-katholischen Kirche (Ägypten)
  • Kardinal Carlos Aguiar Retes, Erzbischof von Mexiko
  • Erzbischof Luis Gerardo Cabrera Herrera, O.F.M., Erzbischof von Guayaquil (Ecuador)
  • Erzbischof Timothy John Costelloe S.D.B., Erzbischof von Perth
  • Bisho Daniel Ernest Flores, Bischof von Brownsville, USA
  • Bisho Lúcio Andrice Muandula, Bischof von Xai-Xai (Mosambik)
  • Pater Giuseppe Bonfrate (Italien)
  • Schwester Maria de los Dolores Palencia, C.S.J. (Mexiko)
  • Momoko Nishimura, S.E.M.D. (Japan)

Kardinal Hollerich wird als Generalrelator eine Schlüsselrolle spielen. Er wird zu Beginn des gesamten Verfahrens und zu Beginn jedes Abschnitts der Sitzung einen Bericht vorlegen, in dem er die zu behandelnden Themen darlegt. Er wird auch dafür verantwortlich sein, die Arbeit der Oktober-Vollversammlung in einem Text zusammenzufassen, der als Grundlage für die Vollversammlung 2024 dienen soll. 

Das Sekretariat der Synode hat kürzlich den Text veröffentlicht, der die Diskussionen auf der Synodenversammlung 2023 leiten wird. Er präsentierte Themen wie die diakonische „Weihe“ von Frauen, verheiratete Priester und die Notwendigkeit, die „wiederverheirateten Geschiedenen, Menschen in polygamen Ehen, LGBTQ+-Menschen“ „willkommen zu heißen“.

Die Teilnehmer der Vollversammlung werden das Dokument zusammen mit den bereitgestellten Arbeitsblättern studieren, die für „vertiefende thematische Treffen im synodalen Stil auf allen Ebenen des kirchlichen Lebens“ verwendet werden können. Jedes Arbeitsblatt enthält Fragen zur Diskussion. Dazu gehören Fragen nach mehr weiblicher Leitung, mehr Akzeptanz für LGBT-Personen, verheiratete Priester und die Zukunft der kirchlichen Leitung. 

Bemerkenswert ist, dass die weithin akzeptierte und vom Papst gebilligte Interpretation von Amoris laetitia, die den Geschiedenen und „Wiederverheirateten“ die Heilige Kommunion erlaubt, in dem Dokument, das die Mitglieder der Versammlung diskutieren werden, als bereits abgeschlossenes Thema dargestellt wurde. 

Diakon Nick Donnelly kommentierte die Teilnehmerliste mit dem Argument, dass die Veranstaltung ein Mittel sei, um Homosexualität in der Kirche zu fördern.

„Bergoglio macht wirklich keinen Hehl daraus, dass das Ziel der Synode über Synodalität darin besteht, sich den Geboten Gottes gegen Sodomiten zu widersetzen“, schrieb er. „Wenn man die Tatsache hinzufügt, dass Timothy Radcliffe die Exerzitien vor der Synode leitet, erkennt man, dass die Lösung für die Synodenkraft durch die Akzeptanz der Sodomie gefunden wird.“

Quelle: Lifesitenews

NEWS: Marsch fürs Läbe 2023

Was macht Abtreibung mit der Psyche?

In der Forschung wird das Thema Abtreibung und Psyche besonders kontrovers diskutiert: Kann eine Abtreibung die seelische Gesundheit von ungewollt Schwangeren schützen? Oder gibt es einen Zusammenhang zwischen Abtreibung und psychischen Folgeproblemen bei Frauen? Eine aktuelle Studie des Wiener Instituts für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) gibt nun Aufschluss.

Betroffene Frauen beschreiben die Phase der Abtreibungsentscheidung psychisch als sehr belastend. Wenn die Entscheidung gefallen ist, nennen einige Frauen nach einer Abtreibung auch das Gefühl der Entspannung. Für eine allgemeine These, dass Abtreibung im Falle einer ungewollten Schwangerschaft für die Psyche der Frau besser oder zumindest neutral sei im Vergleich zum Austragen des Kindes bis zur Geburt, gibt es jedoch laut der im Juli 2023 veröffentlichten Studie des Wiener Instituts IMABE keine wissenschaftliche Evidenz. Im Gegenteil seien 96 Prozent der Frauen, die abtreiben wollten, laut einer amerikanischen Studie nach fünf Jahren froh gewesen, dass ihr Kind lebt, so Susanne Kummer, Institutsdirektorin und Co-Autorin der Studie.

Abtreibung erhöht psychische Probleme

In der Schweiz ist die Frage der Auswirkung der Abtreibung auf die Gesundheit der Frau mit Einführung der Fristenregelung und Finanzierungsregelung der Abtreibung durch die Krankenkassen politisch bereits beantwortet worden. Abtreibung gilt durch die Krankenkassen-Finanzierung faktisch als Gesundheitsleistung. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Die in der IMABE-Studie analysierten internationalen Untersuchungen zeigen, dass Abtreibung psychische Probleme nicht reduziert, sondern erhöht oder bereits bestehende Probleme verstärkt.

Demnach ist eine Abtreibung statistisch gesehen mit einem erhöhten Risiko für Alkohol- und Drogenmissbrauch, Suizide und Suizidversuche, Sucht, Depression und Angstzustände verbunden. Mehrfachabtreibungen und bereits bestehende psychische Vorerkrankungen erhöhen die Risiken statistisch signifikant, auch wenn kein direkter kausaler Zusammenhang nachgewiesen wird.

Offenlegung der gesundheitlichen Risiken bei Abtreibung gefordert

Der Marsch fürs Läbe fordert in der Konsequenz eine Offenlegung der durch Abtreibung erhöhten gesundheitlichen Risiken für die Mütter sowie die Beratung von Schwangeren hinsichtlich Hilfeleistungen und Unterstützungsmöglichkeiten. Susanne Kummer wird dieses Jahr beim 13. „Marsch fürs Läbe“ die Studie vorstellen und zum Thema Abtreibung und Psyche sprechen. Der „Marsch fürs Läbe“ findet am 16. September 2023 um 14.30 Uhr in Zürich-Oerlikon unter dem Motto „Sei ihre Stimme!“ statt.

Mehr Infos: www.marschfuerslaebe.ch

Mittwochskolumne vom 05.07.2023

Sommerzeit

Bern (novaradio.ch): Viele Menschen verreisen im Juli ins Ausland, um dort Ferien zu verbringen. Der Stress des Berufslebens lässt viele Menschen hoffen, im Urlaub zur Ruhe kommen zu können. Es ist bedenklich, dass das moderne Leben so viele Menschen in einen Burnout treibt. All die Hoffnungen der letzten Jahrzehnte, dass das Berufsleben durch die Technologie einfacher wird, haben sich als falsch erwiesen. Der Druck am Arbeitsplatz ist enorm gestiegen. Man muss ständig Leistung erbringen. Auch das Privatleben ist für viele Menschen zu einer Belastung geworden. Meist ist die Freizeit gar nicht frei, da die Menschen einem Druck der sozialen Medien ausgesetzt sind, genau das machen zu müssen, was in der Gesellschaft als angesagt gilt. Vor allem Kinder und Jugendliche leiden unter diesem Druck, der ihnen jede Freiheit nimmt. Man muss genau die Sportschuhe wie alle anderen tragen, den gleichen Film wie alle anderen schauen und auch sonst möglichst der Masse folgen. Es ist lustig, dass in unserer Zeit, wo so viel über Individualismus geredet wird, jede individuelle Freiheit vernichtet wird.

Wer nicht nur den Sommer, sondern alle Jahreszeiten nutzen möchte, um sich zu erholen und Kraft zu schöpfen, der soll versuchen, eine persönliche Beziehung zu Gott aufzubauen. Jesus liebt jeden Menschen, unabhängig davon, was die Gesellschaft sagt und erwartet. Gottes Liebe ist bedingungslos. Das Einzige, was er möchte, ist unsere Bereitschaft, Schritt für Schritt zu versuchen, seine Gebote zu halten, die er uns nicht deshalb gegeben hat, um uns zu knechten, sondern um uns von der Sünde zu befreien. In Gott finden wir unsere Freiheit. Ich möchte damit nicht allen Reiselustigen davon abraten, in die Ferien zu reisen. Es ist schön, neue Städte zu sehen oder am Meer oder in den Bergen Gottes Schöpfung zu betrachten. Die Ferien enden jedoch einmal, Gottes Liebe hingegen ist endlos und grenzenlos. Reisen wir also in die Ferien, vergessen aber dabei nicht, dass jede wahre und tiefe Freude durch Jesus Christus entsteht. DR

Andachtsmonat: Juli

Monat, der dem kostbarsten Blut Christi geweiht ist, dem wahren Heil der Welt, Symbol für das Opfer, das Jesus gebracht hat, um die Menschheit von allen Sünden zu reinigen. Der erste Sonntag des Monats ist dem Kostbaren Blut Christi geweiht, das durch Reue, Mäßigung und Mäßigung in Leidenschaften geehrt werden muss, um zu zeigen, dass wir des Opfers Jesu und der immensen Heilskraft seines Blutes würdig sind. Dieses Fest wurde in gewisser Weise als Krönung des gerade abgeschlossenen Monats des Heiligen Herzens (Juni) von Papst Pius IX. ins Leben gerufen.

Das Fest ging aus zahlreichen regionalen Heilig-Blut-Festen hervor, die in Verbindung mit der Verehrung einer Blut-Reliquie im 11./12. Jahrhundert in Italien und Frankreich und im 14. Jahrhundert in über 100 Orten in Deutschland entstanden waren. Ab dem 17./18. Jahrhundert wurden Heilig-Blut-Feste auch unabhängig von örtlichen Blut-Reliquien begangen.

Papst Pius IX. fügte 1849 als Dank für seine Rückkehr aus dem Exil von Gaeta das Fest für den 10. August in den allgemeinen römischen Kalender ein, Papst Pius X. verlegte es auf den 1. Juli. Die Lesungstexte in der heiligen Messe waren Hebr 9,11–15 EU und Joh 19,30–35 EU. Bei der Kalenderreform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil 1970 entfiel das Fest, da man darin eine Doppelung zu Fronleichnam sah, dem Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi.

Quelle: Holyart, Wikipedia

Psalmen und ihre Bedeutung

Psalm 48, ist der letzte von dreien Lobeshymnen

Erklärung der Liturgie

Wie man richtig die Hostie spendet und empfängt.

Heilige: Hl. Thomas

Der Apostel Thomas († der Überlieferung nach in Mailapur, einem Bezirk der indischen Stadt Madras, dem heutigen Chennai, um 72) ist einer der zwölf Apostel bzw. Jünger, die Jesus drei Jahre lang als Freunde und Schüler begleiteten (vgl. Joh 15,15 EU). Der Name Thomas leitet sich ab aus dem aramäischen ta’am, was „gepaart“ oder „Zwilling“ bedeutet. Deshalb wird Thomas in der Bibel auch Didymos (altgriechisch δίδυμος didymos) genannt. In der syrischen Tradition erscheint er als Judas Thomas, da Thomas dort als Beiname verstanden wird.

In der katholischen, der orthodoxen und der anglikanischen Kirche wird der Apostel Thomas als Heiliger und Märtyrer verehrt; auch die evangelischen Kirchen erinnern an ihn.

Auftreten in der Bibel

Thomas wird in allen vier im Neuen Testament zusammengestellten Listen der Apostel erwähnt. In den ersten drei Evangelien steht er neben Matthäus dem Zöllner (Mt 10,3; Mk 3,18; Lk 6,15). In der Apostelgeschichte ist er neben Philippus zu finden (Apg 1.1 3). Vor allem das vierte Evangelium bietet einige Angaben, die Züge seiner Persönlichkeit nachzeichnen.

Thomas als Zweifler

Zunächst wird an Thomas, auf der Grundlage seiner persönlichen Beziehung zu Jesus, der Weg zum bekennenden Glauben an den Sohn Gottes veranschaulicht. Im Johannesevangelium heißt es (Joh 20,19–29 EU):

„Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.

Thomas, genannt Didymus (Zwilling), einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht. Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder versammelt und Thomas war dabei. Die Türen waren verschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger aus – hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“

Auf diese Perikope geht die pejorativ verwendete Bezeichnung „ungläubiger Thomas“ zurück, weil dieser an der Auferstehung Jesu zunächst zweifelte, bis er selbst die Wundmale des Auferstandenen sah.

Thomas zweifelt an Marias Himmelfahrt

Der Legende nach war Thomas auch der einzige Apostel, der bei der Himmelfahrt Marias nicht zugegen war. Er zweifelte an dem Ereignis wie schon an der Auferstehung Jesu. Deshalb erschien Maria dem Zweifler und reichte ihm ihren Gürtel, als Beweis für die leibliche Aufnahme in den Himmel. Im Barock war die Gürtelspende bzw. Maria mit dem heiligen Gürtel ein beliebtes Motiv der christlichen Kunst.

Überlieferungen zu seinem apostolischen Wirken

Die Didaskalia oder Apostellehre, eine frühchristliche Schrift, die etwa um das Jahr 250 entstand, enthält den ältesten schriftlichen Hinweis auf die Missionstätigkeit des Thomas in Indien. Es heißt dort, er habe in Indien und den umliegenden Gegenden die Kirche gegründet.

Erst hundert Jahre später entstanden die sogenannten Thomasakten, die die gleichen Fakten berichten, sie jedoch vielfach phantastisch ausschmücken und offenbar vom Gnostizismus beeinflusst sind.

Origenes berichtet, dass Thomas den Menschen im Irak und Iran erstmals das Evangelium verkündet habe. Er soll bis Südindien gekommen und in den 70er Jahren des 1. Jahrhunderts bei Mailapur infolge seiner Missionstätigkeit getötet worden sein.

Aus den nachfolgenden Zeiten haben sich mehr schriftliche Zeugnisse über das Wirken des hl. Thomas in Indien erhalten. Schriftliche Belege existieren von St. Hieronymus (347–420) sowie seinen Zeitgenossen St. Gaudentius von Brescia und St. Paulinus von Nola (354–431).

Der hl. Gregor von Tours (538–594) überliefert nicht nur, dass der Apostel Thomas in Indien wirkte und starb, sondern auch dass er lange Zeit dort begraben war, seine Reliquien nach Edessa überführt wurden, aber seine ursprüngliche Grabstätte weiter in Indien verehrt werde. Ähnliches teilt auch der hl. Isidor von Sevilla (560–636) mit und berichtet ebenso über Art und Weise seines Martyriums in Indien.

Unabhängig davon besteht in Südindien die beständige, aus apostolischer Zeit herrührende Tradition von der dortigen Missionstätigkeit des Apostels, der Gründung der ersten sieben Gemeinden an der Malabarküste und von seinem Märtyrertod in Mailapur an der gegenüberliegenden Koromandelküste. Auch bestätigt die lokale Überlieferung der Thomaschristen Indiens eine Überführung des größten Teils der Reliquien nach Edessa, wobei einige wenige Überreste im dortigen Grab verblieben seien, die man tatsächlich bei späteren Ausgrabungen auffand.

Ibas von Edessa ließ für seine Reliquien dort eine Kirche erbauen, der angebliche Schädel des Apostels wird in der Sioni-Kathedrale in Tiflis (Georgien) aufbewahrt und von der georgisch-orthodoxen Apostelkirche als Reliquie verehrt. Der Hauptteil der Thomasreliquien kam durch die Kreuzfahrer 1258 von Edessa nach Ortona in Italien und wird heute dort in einem Schrein in der Unterkirche des Domes San Tommaso Apostolo verwahrt. Das ursprüngliche Grab in Indien ist eine stark frequentierte Wallfahrtsstätte.

Außer der St. Thomas Basilica an der Stelle des Apostelgrabs in Mylapore (Stadtteil von Chennai) gibt es in Süd-Indien zahlreiche Wallfahrtsstätten, die sich auf den hl. Thomas und sein dortiges Missionswirken beziehen. Die berühmtesten sind:

Die Kirche auf dem St. Thomas Mount bei Chennai, der überlieferten Stätte seines Martyriums.

Die Kirche auf dem Little Mount bei Chennai, mit einer Höhle, in der sich der hl. Thomas vor seinem Martyrium versteckt haben soll.

Berg und Kirche von Malayattoor in Kerala, wohin sich der hl. Thomas längere Zeit zu Gebet und Meditation zurückgezogen habe.

Die Kirche von Kodungallur. Hier in der einstmals berühmten Hafenstadt landete St. Thomas gemäß der Überlieferung im Jahre 52 und sie ist eine der sieben Urgemeinden des Apostels. Dort wird eine Handreliquie des Heiligen aus Ortona verehrt, ein Geschenk von Papst Pius XII. zum 1900. Jahrestag der Ankunft von St. Thomas in Indien.

Die Kirche von Palayur, eine der sieben Urgemeinden an der Malabarküste, ein ehemaliger Hindutempel, den der hl. Thomas nach Bekehrung der meisten örtlichen Brahmanen in eine Kirche umgewandelt habe.

In einigen Traditionslinien, die vor allem in der Gnosis und im Manichäismus zum Ausdruck kommen, gilt Thomas als Zwillingsbruder Jesu.

Thomas ist der einzige Apostel, der über eine weitreichende außerkanonische Tradition mit eigenständigem Verfasserprofil verfügt. Das Thomasevangelium und die Thomasakten sind jedoch pseudepigraphische Schriften.

Patronate und Gedenktage

In Europa gilt er u. a. als Schutzpatron der Bau- und Zimmerleute. Mit dem Thomastag am 21. Dezember sind viele Volksbräuche verknüpft.

Römischer Generalkalender

Das Apostelfest wird seit der Liturgiereform 1970 am 3. Juli gefeiert. Dieser Tag gilt als das Datum der Überführung der Gebeine des Apostels von seinem Sterbe- und Begräbnisort Kalamina (geographisch ungeklärt) nach Edessa im 3. Jahrhundert. – Vor der Liturgiereform war der Gedenktag der 21. Dezember.

Quelle: Wikipedia

NEWS: Brief an Erzbischof Fernandez

Der Vatikan hat einen Brief von Papst Franziskus an Erzbischof Victor Manuel Fernandez veröffentlicht, den gestern ernannten neuen Präfekten des Dikasteriums für die Glaubenslehre. 

Das Schreiben offenbart einen Blick auf das Theologieverständnis des Pontifex ebenso wie seine Erwartungen an den Mann, der als sein „Ghostwriter“ — etwa von Amoris Laetitia — bereits für Wirbel in der Kirche gesorgt hat. 

Fernandez hat viele weitere Bücher geschrieben, darunter „Heile mich mit Deinem Mund: Die Kunst des Küssens“, das im Jahr 1995 erschien. 

Rolle des Glaubenshüters

Der Papst schreibt seinem langjährigen Vertrauten in dem Brief, dass das Dikasterium manchmal die Verfolgung von „Irrtümern“ über die „Förderung des theologischen Wissens“ gestellt habe.

„Was ich von Ihnen erwarte, ist sicherlich etwas ganz anderes“, so Franziskus. „Als Präfekt bitte ich Sie, Ihren persönlichen Einsatz direkter dem Hauptziel des Dikasteriums zu widmen, nämlich der ‚Bewahrung des Glaubens'“.

Papst Franziskus zitiert dabei sich selbst, aus seinem Schreiben Evangelii Gaudium — an dem Fernández stark mitgearbeitet haben soll. Er sagt, dass die Kirche „in ihrer Interpretation des geoffenbarten Wortes und in ihrem Verständnis der Wahrheit“ wachse, ohne dass dies die Auferlegung einer einzigen Ausdrucksweise bedeute.

„Unterschiedliche Denkrichtungen in Philosophie, Theologie und pastoraler Praxis können die Kirche wachsen lassen, wenn sie offen sind für die Versöhnung durch den Geist in Respekt und Liebe“, so der Papst.

Erzbischof Víctor Manuel Fernández

Vatikanstadt, 1. Juli 2023

Lieber Bruder,

als neuer Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre vertraue ich Ihnen eine Aufgabe an, die ich für sehr wertvoll halte. Ihre zentrale Aufgabe ist es, über die Lehre, die aus dem Glauben hervorgeht, zu wachen, um „Gründe für unsere Hoffnung zu geben, aber nicht als Feind, der kritisiert und verurteilt“ [1].

Das Dikasterium, das Sie feiern werden, hat sich in anderen Zeiten unmoralischer Methoden bedient. Das waren Zeiten, in denen man, anstatt theologische Erkenntnisse zu fördern, mögliche Lehrfehler verfolgte. Was ich von Ihnen erwarte, ist sicherlich etwas ganz anderes.

Sie waren Dekan der Theologischen Fakultät von Buenos Aires, Präsident der Argentinischen Gesellschaft für Theologie und Präsident der Kommission für Glauben und Kultur des argentinischen Episkopats, in allen Fällen gewählt von Ihren Kollegen, die damit Ihr theologisches Charisma geschätzt haben. Als Rektor der Päpstlichen Katholischen Universität von Argentinien haben Sie eine gesunde Integration des Wissens gefördert. Andererseits waren Sie Pfarrer von „Santa Teresita“ und bis jetzt Erzbischof von La Plata, wo Sie es verstanden, theologisches Wissen mit dem Leben des heiligen Gottesvolkes in Dialog zu bringen.

In Anbetracht der Tatsache, dass für Disziplinarangelegenheiten – insbesondere im Zusammenhang mit dem Missbrauch von Minderjährigen – vor kurzem eine spezielle Abteilung mit sehr kompetenten Fachleuten geschaffen wurde, bitte ich Sie als Präfekt, Ihr persönliches Engagement direkter dem Hauptziel des Dikasteriums zu widmen, das darin besteht, „den Glauben zu bewahren“ [2].

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Um die Bedeutung dieser Aufgabe nicht einzuschränken, sollte hinzugefügt werden, dass es darum geht, „das Verständnis und die Weitergabe des Glaubens im Dienst der Evangelisierung zu fördern, damit sein Licht ein Kriterium für das Verständnis des Sinns der Existenz ist, insbesondere angesichts der Fragen, die durch den Fortschritt der Wissenschaften und die Entwicklung der Gesellschaft aufgeworfen werden“ [3]. Diese Fragen, eingebettet in eine erneuerte Verkündigung der Botschaft des Evangeliums, „werden zu Werkzeugen der Evangelisierung“ [4], denn sie erlauben uns, mit „unserer gegenwärtigen Situation, die in vielerlei Hinsicht beispiellos in der Geschichte der Menschheit ist“ [5], ins Gespräch zu kommen.

Darüber hinaus wissen Sie, dass die Kirche „in ihrer Interpretation des geoffenbarten Wortes und in ihrem Verständnis der Wahrheit wächst“ [6], ohne dass dies die Auferlegung einer einzigen Ausdrucksweise impliziert. Denn „unterschiedliche Denkströmungen in der Philosophie, der Theologie und der pastoralen Praxis können, wenn sie offen dafür sind, vom Geist in Respekt und Liebe versöhnt zu werden, die Kirche wachsen lassen“ [7]. Dieses harmonische Wachstum wird die christliche Lehre wirksamer bewahren als jeder Kontrollmechanismus.

Es ist gut, dass Ihre Aufgabe zum Ausdruck bringt, dass die Kirche „das Charisma der Theologen und ihre wissenschaftlichen Bemühungen ermutigt“, solange sie sich nicht „mit einer Schreibtisch-Theologie begnügen“ [8], mit einer „kalten und harten Logik, die alles zu beherrschen sucht“ [9]. Es wird immer wahr sein, dass die Realität der Idee überlegen ist. In diesem Sinne brauchen wir eine Theologie, die auf ein grundlegendes Kriterium achtet: zu bedenken, dass „alle theologischen Vorstellungen, die letztlich die Allmacht Gottes selbst und insbesondere seine Barmherzigkeit in Frage stellen, unzureichend sind“ [10]. Wir brauchen eine Denkweise, die überzeugend einen Gott darstellen kann, der liebt, der vergibt, der rettet, der befreit, der die Menschen fördert und sie zum brüderlichen Dienst ruft.

Das geschieht, wenn „die Botschaft sich auf das Wesentliche konzentrieren muss, auf das Schönste, Großartigste, Ansprechendste und zugleich Notwendigste“ [11]. Sie wissen sehr wohl, dass es eine harmonische Ordnung zwischen den Wahrheiten unserer Botschaft gibt und dass die größte Gefahr darin besteht, dass Nebenthemen die zentralen Themen überschatten.

Im Horizont dieses Reichtums bedeutet Ihre Aufgabe auch eine besondere Sorgfalt bei der Überprüfung, ob die Dokumente Ihres eigenen Dikasteriums und der anderen eine angemessene theologische Grundlage haben, mit dem reichen Humus der immerwährenden Lehre der Kirche übereinstimmen und gleichzeitig das jüngste Lehramt berücksichtigen.

Möge die Heilige Jungfrau Sie bei dieser neuen Aufgabe beschützen und über Sie wachen. Bitte hören Sie nicht auf, für mich zu beten.

In brüderlicher Verbundenheit,

FRANZISKUS

Fußnoten

[1] Apostolische Ermahnung Evangelii Gaudium (24. November 2013), 271.

[2] Motu proprio Fidem Servare (11. Februar 2022), Einleitung.

[3] Ebd., 2.

[4] Apostolische Exhortation Evangelii Gaudium (24. November 2013), 132.

[5] Enzyklika Laudato Si‘ (24. Mai 2015), 17.

[6] Apostolische Exhortation Evangelii Gaudium (24. November 2013), 40.

[7] Ebd.

[8] Apostolisches Schreiben Evangelii Gaudium (24. November 2013), 133.

[9] Apostolische Ermahnung Gaudete et Exsultate (19. März 2018), 39.

[10] Internationale Theologische Kommission, „Die Hoffnung auf Erlösung für Säuglinge, die ungetauft sterben“ (19. April 2007), 2.

[11] Apostolische Exhortation Evangelii Gaudium (24. November 2013), 35.

Quelle: CNA Deutsch

Nachrichtensendung 30.06.2023

5. Punkte gegen Glaubenskrise

TC für Homo

Heilige: Peter und Paul

Peter und Paul (Hl. Petrus und hl. Paulus) ist die Bezeichnung des Festes der Apostel Petrus und Paulus. Das Fest wird bei der römisch-katholischen Kirche und der griechisch-orthodoxen Kirche am 29. Juni begangen. Viele Christlichen Konfessionen der ostorthodoxen Kirchen feiern das Fest jedoch am 29. Juni des Julianischen Kalenders, was zur Zeit dem 12. Juli im Gregorianischen Kalender entspricht. In der römisch-katholischen Kirche hat es den Rang eines Hochfestes.

Schon ganz früh werden Petrus und Paulus gemeinsam dargestellt. Etwa in frühchristlichen Sarkophagen mit der Szene der „traditio legis“, der Übergabe des „neuen Gesetzes“: Die beiden Apostel stehen rechts und links des thronenden Christus, Petrus empfängt mit verhüllten Händen die Gesetzesrolle, Paulus spendet ihm Beifall. Nach einer alten, aber unsicheren Überlieferung haben sie während der Christenverfolgung unter Kaiser Nero am selben Tag das Martyrium erlitten, vermutlich zwischen den Jahren 64 und 67 an. Ist das der ganze Grund für ihr Zusammengehen?

Liturgie

Das Fest geht nicht auf den Todestag der Namensgeber, sondern auf die Überlieferung zurück, dass zur Zeit der Valerianischen Verfolgungen an diesem Tag in Rom die Reliquien der beiden Apostel in die Sebastian-Katakombe an der Via Appia übertragen wurden. Die älteste Feier dieses Gedenkens ist aus dem Jahr 354 belegt.

Das Apostelfest des 29. Juni wurde Anfang des 6. Jahrhunderts von Konstantinopel übernommen. In Jerusalem und Palästina feierte man das Apostelpaar anfangs (Ende 4./Anfang 5. Jh.) am 28. Dezember jedes Jahres; der 29. Juni kam später (vor 614?) als Nebenfest hinzu. Bis 1969 war der Vortag des Festes Peter und Paul, der 28. Juni, der Vigiltag.

Am Fest Peter und Paul findet in vielen Diözesen der römisch-katholischen Kirche die Spende des Weihesakramentes statt. In den Orthodoxen Kirchen beginnt eine Woche nach dem Pfingstfest das „Apostelfasten“, das bis zum Fest Petrus und Paulus dauert.

Auch nach den Gottesdienstordnungen der evangelischen Kirche kann das Fest am 29. Juni gefeiert werden.

Die Liturgie sieht tiefer. Sie nimmt nicht unsichere geschichtlichen Daten in Anspruch, sondern die Heilsgeschichte: „Petrus hat als erster den Glauben an Christus bekannt und aus Israels heiligem Rest die erste Kirche gesammelt. Paulus empfing die Gnade tiefer Einsicht und die Berufung zum Lehrer der Heiden. Darum ehren wir beide in gemeinsamer Feier“ (Präfation des Hochfestes).

Es fällt leicht, sie gemeinsam zu feiern, aber schwer, sie gemeinsam zu würdigen. Man kann schnell zu viel vom einen, zu wenig vom andern sagen.

Bei Petrus kommt uns als Erstes sein Messiasbekenntnis bei Cäsarea Philippi in den Sinn (vgl. Mt 16,13-20). Der Herr antwortet: „Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen.“
Als Zweites steht uns wahrscheinlich – es gibt ja so viele farbige Petrus-Szenen! – der wunderbare Fischfang vor Augen (Lk 5,1-11). Dessen überraschender Ausgang ist zugleich Eingang in die neue Lebensdimension christlicher Berufung: „Sie zogen die Boote an Land, ließen alles zurück und folgte ihm nach.“ Jesus hatte dem Petrus vorher erklärt: „Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen.“ Es ist ermutigend, dieses Wort aus dem Mund des Herrn zu vernehmen. Wir würden es vielleicht nicht wagen, das christliche Zeugnis „Menschen fangen“ zu nennen, wenn nicht Christus selbst dieses Wort gesprochen hätte. Jetzt ist klar: Jeder Christ ist „Menschenfischer“, ist es dort, wo er eben ist: im Büro am Computer oder in der Fabrik an der Werkbank.

Geschichte

Der römische Bürger Saulus soll in den Jahren zwischen 7 und 10 nach Christus im kleinasiatischen Tarsus geboren worden sein. Aus Anlass seines 2000. Geburtstages wird Papst Benedikt am 28. Juni, dem Vorabend des Hochfestes, ein Paulusjahr ausrufen.

Bei Paulus fällt uns wahrscheinlich als Erstes seine plötzliche Begegnung mit dem Herrn vor Damaskus ein. Es war eine kopernikanische Wende in der kleinen Welt des allzu selbstsicheren Eiferers. Der neue Name Paulus bezeichnet eine neue Sicht, ja eine neue Mitte seines Lebens. „In der Stunde von Damaskus wird Paulus vom Joch gelöst, selbst leisten zu müssen – und damit von der Qual, es nicht zu können“ (Romano Guardini). Dies ist der Kern seiner Verkündigung: „Gott, der voll Erbarmen ist, hat uns, die wir infolge unserer Sünden tot waren, in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, zusammen mit Christus wieder lebendig gemacht“ (Eph 2,4). Der Apostel weiß, dass die Initiative von Gott ausgeht. Nicht mehr er und seine Leistung, sondern Christus und seine Gnade sind die Mitte.

Es gibt eine Situation, in welcher es leicht fällt, sich die beiden Apostel gleichsam im angeregten Gespräch miteinander vorzustellen. Paulus schreibt, er sei nach Jerusalem hinaufgegangen, „um Kephas kennenzulernen“, und sei „fünfzehn Tage bei ihm“ geblieben (vgl. Gal 1,18). Der Historiker Peter Berglar macht sich in seinem posthumen Petrusbuch hilfreiche Gedanken über den Hintergrund dieser Begegnung: „Paulus ist als ‘Geist‘, als ‘Theologe‘ viel größer gewesen als Simon Petrus. Der Gipfel seiner Größe liegt aber vielleicht darin, dass er jeder Versuchung zum intellektuellen Hochmut widerstanden und in dem ‘kleinen Format‘ des Kephas, wie er ihn meist nennt, die Weisheit, Gnade und Liebe Jesu Christi erkannt hat, die gerade deshalb ihn und keinen anderen als seinen Stellvertreter auf Erden einsetzte. Paulus begab sich nach Jerusalem, weil Simon Petrus dort war, das irdische Haupt der Kirche, und weil er ihn annehmen musste, er vor allen und als erster

Verehrung

Zahlreiche Peter-und-Paul-Kirchen stehen unter dem Patrozinium Petrus und Paulus. Zu den bekannteren zählen der Naumburger Dom, der Klagenfurter Dom und der Posener Dom. Ein Peter- und Pauls-Altar befindet sich in Comburg. Auch eine Reihe von Peter-und-Paul-Klöstern wurde dem Patrozinium der beiden Aposteln unterstellt, darunter das Kloster Hirsau. Ebenso trägt die St. Petersburger Peter-und-Paul-Festung diesen Namen.

Aufgrund ihrer herausragenden Bedeutung für die Kirche werden beide Heiligen zuweilen auch mit der ehrenvollen Bezeichnung „Apostelfürst“ (lateinisch princeps apostolorum, von princeps ‚der Erste, Führer, Fürst‘) bezeichnet.

Brauchtum

Gefeiert wird das Peter-und-Pauls-Fest besonders in Österreich und Bayern traditionell mit dem Peterlfeuer. In Rom findet zum Peter-und-Pauls-Fest das traditionelle Feuerwerk „La Girandola“ an der Engelsburg statt.

Die Wetterregel „Peter und Paul hängen einem die Kirschen ins Maul“ bezieht sich darauf, dass Ende Juni die Süßkirschen reif sind.

Quelle: Wikipedia, Opus Dei

Mittwochskolumne vom 28.06.2023

Hochfest Peter und Paul

Bern (novaradio.ch): Morgen feiert die Kirche das Hochfest Peter und Paul. Der erste Papst Petrus und Paulus, der sehr stark zur Verbreitung des Evangeliums in der nicht-jüdischen Welt beigetragen hat, sind für uns Katholiken wichtige Vorbilder. Das Fest macht uns klar, dass wir eine Weltkirche sind, die eine lange Geschichte aufweist. Heutzutage haben einige Katholiken das Gefühl, sie könnten die Kirche neu erfinden. Das Hochfest Peter und Paul zeigt die Wichtigkeit auf, als Kirche eine Einheit zu bilden. Diese Einheit besteht darin, dass wir weltweit den gleichen Glauben bezeugen und uns unserer Tradition bewusst sind. Den gleichen Glauben zu bezeugen bedeutet nicht, dass wir alle die gleiche Meinung zu jedem theologischen Thema haben müssen. Bereits Petrus und Paulus waren sich nicht in allen Fragen einig. Wichtig ist jedoch, dass wir in den zentralen Fragen mit einer Stimme reden. Diese zentralen Fragen hat die Kirche als Dogmen festgelegt, an die der einzelne Katholik glauben soll. Wenn wir uns an diese Dogmen halten, dann müssen wir die Kirche nicht ständig neu erfinden, sondern erkennen in ihr die Schönheit des katholischen Glaubens. Ich möchte hier nicht die Meinung vertreten, der Gläubige soll einfach blind an Glaubensinhalte glauben. Selbstverständlich soll er seine Vernunft benutzen, um sich mit dem Glauben auseinanderzusetzen. Aber die Vernunft gelangt an einen bestimmten Punkt, an dem sie nicht mehr weiterdenken kann. Bereits der grosse deutsche Philosoph Immanuel Kant hat dies festgestellt. An diesem Punkt angelangt ist es wichtig, dem Glauben zu vertrauen. Wenn wir morgen das Hochfest Peter und Paul feiern, dann müssen wir uns die 2000 Jahre alte Geschichte der Kirche vor Augen führen. Die Kirche hat so viele grosse Theologen, Philosophen und Heilige hervorgebracht. Wenn heutige Theologen behaupten, wir müssten die Theologie der heutigen Zeit anpassen, dann frage ich mich, wie man so arrogant sein kann. Die Aufgabe des Christentums war es immer, die Gegenwart dem Ideal Christi anzupassen und nicht umgekehrt die Theologie der Gegenwart anzugleichen. Natürlich wird es immer Anpassungen geben, die durch den technologischen Fortschritt oder kulturelle Gegebenheiten erfolgen. Dass der Papst und Bischöfe heute Twitter gebrauchen und auf dem afrikanischen Kontinent andere kirchliche Gesänge verwendet werden, ist für mich keine Anpassung an den Zeitgeist, sondern eine Notwendigkeit in der heutigen Zeit, um das Evangelium möglichst effektiv und effizient zu verkünden. Wenn aber die Sexuallehre der Kirche, die Dogmen über Maria oder die Weihevoraussetzungen in Frage gestellt werden, dann zeigen sich die Abgründe des Relativismus, der heutzutage so zerstörerisch wirkt. Mit Christus kam die Wahrheit in die Welt. Die Apostel Petrus und Paulus haben nicht sich selbst verkündet, sondern diese Wahrheit an den Auferstandenen Herrn. Wollen wir das morgige Hochfest würdig begehen, dann müssen wir ebenfalls die Wahrheit verbreiten und nicht unser eigenes Ego. Bleiben wir der Kirche und ihrer Lehre treu. DR

Erklärung der Liturgie

Wir fahren weiter, im zweiten Teil, wie man mit der Hostie umgehen soll.

Psalmen und ihre Botschaft

Heute können Sie den zweiten Teil der Lob Hymne hören.

PAX VOBIS vom 25.06.2023

Danas vam predstavljamo tri sveca, a to su Sv. Dominikus i roditelji od blazene Majke Bozije (Sv. Joakim i Ana). Citaju Vera i Drazenka.

NEWS: Papst nach OP bereit nach Lissabon zu reisen

Papst Franziskus hat nach überstandener Bauch-Operation seine Teilnahme am Weltjugendtag Anfang August in Portugal bestätigt. „Ich bin bereit!“, kündigte das 86-Jährige das Oberhaupt der katholischen Kirche in einer Videobotschaft an.

Er habe schon gepackt, weil er grosse Lust habe, nach Lissabon zu reisen. Dazu hielt das Oberhaupt der katholischen Kirche einen gepackten Rucksack in die Höhe. Zu dem Treffen werden Jugendliche aus vielen Teilen der Welt erwartet.

Wegen des Eingriffs hatte Franziskus neun Tage im Krankenhaus verbringen, weshalb auch über eine Absage der Reise spekuliert wurde. Dazu sagte er nun: „Manche denken, dass ich wegen der Krankheit nicht fahren kann. Aber der Arzt hat mir gesagt, ich kann fahren. Also werde ich bei euch sein.“ Die Reise ist vom 2. bis 6. August. Der Papst will auch den Wallfahrtsort Fátima besuchen, wo nach katholischer Überlieferung 1917 drei Hirtenkindern die Gottesmutter Maria erschienen sein soll.

Quelle: MSN, SDA

Nachrichtensendung vom 23.06.2023

Weltbischofsynode neue Dokumente

Fall Orlandi

Mittwochskolumne vom 21.06.2023

Wahre Gerechtigkeit

Bern (novaradio.ch): Im heutigen Evangelium sagt Jesus seinen Jüngern, sie sollten ihre Gerechtigkeit nicht zur Schau stellen. Wer jemandem hilft, soll dies tun, ohne darüber zu reden. Wer fastet, soll ebenfalls fasten, ohne dass die Mitmenschen dies merken. Die Werke der Gerechtigkeit sollen nicht dazu dienen, seine eigene Reputation vor den Mitmenschen zu erhöhen. Die heutige Gesellschaft predigt genau das Gegenteil. „Gutes tun und darüber reden“ ist beispielsweise eine Redewendung, die immer wieder hörbar ist. Einige gemeinnützige Organisationen haben diese Redewendung als ihren Slogan, obwohl dieser Grundsatz den Worten Jesu widerspricht. Auch in den sozialen Medien sieht man überall zur Schau gestellte Gerechtigkeit. Heutzutage scheint es nur wichtig zu sein, sich in der Öffentlichkeit als guter Mensch zu präsentieren – die realen Taten spielen keine Rolle. Ich möchte beispielsweise nicht die Jugendlichen und Erwachsenen kritisieren, die sich für die Umwelt einsetzen. Auch ich denke, dass der Mensch kein Recht hat, die natürlichen Lebensbedingungen für sich und zukünftige Generationen zu zerstören. Was mich aber stört, ist der Drang, alle Aktionen möglichst publizitätswirksam zu inszenieren. Umso unglaubwürdiger werden diese Aktionen, wenn die gleichen, die für Umweltschutz eintreten, dann klammheimlich mit dem Flugzeug fliegen und Ferien an weit entfernten Orten machen. Ähnlich ist es mit der Hilfe für die Armen. Oft wird in der virtuellen Welt viel mehr das Leid der Armen beklagt als im realen Leben. Die gleichen Menschen, die auf Instagram sich darüber aufregen, dass es so viele arme Menschen gibt, würden selbst nichts tun, um diesen Menschen im richtigen Leben zu helfen. In unserer heutigen Gesellschaft gibt es viel mehr Schein als Sein. Jesus möchte, dass wir alles Gute, das wir tun, nur um des Guten willen tun. Auch Papst Franziskus betont immer wieder, dass wir unser Herz nicht korrumpieren lassen dürfen. Lassen wir uns von den Worten des heutigen Evangeliums inspirieren und Menschen der Tat werden, die das Gute wollen, unabhängig davon, was die Menschen von uns denken. Dies ist wahres Christentum. DR

Erklärung der Liturgie

Heute geht es um die heilige Kommunion und wie man sich richtig verhält

Psalmen und ihre Botschaft

Heute geht es um die Hymne zu Zion

Zoom: Das Weinwunder

Das erst Wunder von Jesus in Kana und die Bedeutung

Theologiestunde: Propheten im alten Testament

Heute geht es, um die Propheten und ihre Prophezeiungen sowie der Begriff Propheten

NEWS: «Kirche in Not (ACN)» veröffentlicht neuen Bericht zur Religionsfreiheit weltweit

Das weltweit tätige katholische Hilfswerk «Kirche in Not (ACN)» („Aid to the Church in Need“ – ACN) stellt am 22. Juni 2023 die Neuauflage seines Berichts „Religionsfreiheit weltweit 2023“ (RFR) vor. In der Schweiz wird der Bericht in Zürich der Öffentlichkeit präsentiert. Er ist die einzige Studie einer katholischen Institution, die nahezu alle Länder der Welt und alle Religionen umfasst.

«Kirche in Not (ACN)» tritt weltweit für verfolgte und notleidende Christen ein. Die globale Geltung des Menschenrechts auf Religionsfreiheit bildet dazu die nötige Grundlage. Leider erleben wir, dass ethnoreligiöser Nationalismus, islamistischer Extremismus und autoritäre Systeme für Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtungen und Überzeugungen zur Gefahr werden“, erklärt der Geschäftsführer von «Kirche in Not (ACN)» Schweiz/Liechtenstein, Jan Probst, zur bevorstehenden Veröffentlichung. Das Hilfswerk wolle Verstösse gegen die Religionsfreiheit in zahlreichen Ländern dokumentieren, aber auch auf positive Entwicklungen hinweisen. 196 Länder unter die Lupe genommen
«Kirche in Not (ACN)» legt den Bericht „Religionsfreiheit weltweit“ seit 1999 alle zwei Jahre vor.
Der Bericht zeigt, dass in rund einem Drittel der Länder weltweit die Religionsfreiheit eingeschränkt ist. Das ist ein Weckruf, denn die schwierige Situation der Religionsfreiheit ist ein Indikator dafür, dass auch andere grundlegende Menschenrechte wie Meinungsfreiheit oder politische Mitbestimmung mit Füssen getreten werden.
An die 30 Autoren, unabhängige Experten und Journalisten aus verschiedenen Kontinenten haben an „Religionsfreiheit weltweit 2023“ mitgewirkt. Kern der Studie sind 196 Länderberichte, die die Menschenrechtslage in einzelnen Staaten darstellen sowie Verstösse und Entwicklungen zwischen 2021 und 2023 dokumentieren. Jedes Land wird dabei in eine von vier Kategorien eingeteilt: Situation verbessert, Situation unverändert, Situation verschlechtert, oder „unter Beobachtung“.

Iraq, 06/03/2021 Interreligious meeting in Ur. Pope Francis meets with representatives of the three Abrahamic religions at Ur of the Chaldeans in Iraq.

Vorstellung des Berichts in der Schweiz
In der Pfarrei Herz-Jesu Wiedikon in der Stadt Zürich wird ab 18.30 Uhr der Bericht durch Ivo Schürmann von «Kirche in Not (ACN)» vorgestellt. Michael Ragg, Journalist und Publizist, referiert anschliessend zum Thema: Mehr als 5 Mrd. Menschen leben mit Einschränkungen der Religionsfreiheit – weshalb Christen ganz besonders?». Alle sind herzlich an diese Veranstaltung eingeladen. Radio Gloria wird den Event zwischen 18.30h und 20.00h live übertragen.
«Kirche in Not (ACN)» veröffentlicht die Zusammenfassung und die wichtigsten Erkenntnisse des Berichts ab dem 22. Juni als Printversion. Auf den Internetseiten www.kirche-in-not.ch oder  https://acninternational.org/religiousfreedomreport/de/home/ kann der gesamte Bericht zu allen 196 untersuchten Staaten ab dem 22.06.2023 abgerufen werden.

Vorsitzender des Redaktionsteams via Chat erreichbar
Der Bericht „Religionsfreiheit weltweit“ wird in Deutschland im Rahmen einer Pressekonferenz am 22. Juni 2023 um 11 Uhr im Tagungszentrum im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin vorgestellt. Daran werden Prof. Monika Grütters MdB, Mitglied der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, der Geschäftsführer von «Kirche in Not (ACN)» Deutschland, Florian Ripka, und Mark von Riedemann, Vorsitzender des Redaktionsteams von „Religionsfreiheit weltweit“, mitwirken. Es besteht die Möglichkeit, die Pressekonferenz via Livestream zu verfolgen. Onlineteilnehmer haben die Möglichkeit, per Chat Fragen zu stellen. Hierzu der Link:
https://www.kirche-in-not.de/informieren/religionsfreiheit/livestream/

Quelle: Kirche in Not

Unbeflecktes Herz Mariens

Gedenktag Unbeflecktes Herz Mariä

I. VEREHRUNG

Wie in der Verehrung Jesu ist auch gegenüber Maria als besonderer Gegenstand und Titel das Herz zu hoher Bedeutung gelangt. Es steht, wie auch sonst im menschlichen Verständnis, für das Innerste der Person als Quellgrund ihrer Gesinnungen und ihrer Handlungen, vor allem für Liebe, Erbarmen und die Kraft der Hingabe.

Das Herz Mariä und seine Verehrung beinhalten keine neuen Lehren über Maria, sie verleihen den vielfältigen marian. Einzelzügen eine integrierende Einheit, eine imaginative Vorstellung und emotionale Färbung. Schon die Hl. Schrift beider Testamente sieht als entscheidendes Organ der Gottesbeziehung das Herz des Menschen an. Das wird in der Geschichte der Lehre und Frömmigkeit auf Maria angewandt. So beginnt schon das NT damit, dem Herzen Marias besondere Beachtung zu schenken. Alles, was Jesus betraf, bewahrte und überdachte sie in ihrem Herzen (Lk 2, 19. 51). Ein früher Zeuge, das Herz Marias zu preisen, ist Augustinus: Maria empfing glücklicher mit ihrem Herzen als ihrem Leibe (Felicius gestavit corde quam carne. CSEL 41, 237, 18 — 19).

Ein Bahnbrecher förmlicher Herz-Mariä-Verehrung ist erst nach der Jahrtausendwende der Benediktiner Eckbert v. Schönau (1120 — 1184). Franziskaner und bes. Dominikaner gaben die Herz-Mariä-Verehrung als Theologen, Prediger, Beichtväter an Frauenklöster weiter: Mechthild v. Hackeborn (1241 — 1288), Mechthild v. Magdeburg (Helfta, ca. 1208 – 83) und Gertrud die Große (1252 — 1302). Neuen Impuls erhält diese Strömung durch Jean Eudes (1601 — 1680), der diesem Titel die erste förmliche theol. Darstellung (Le coeur admirable de la Tres Sacree Mere de Dieu) widmete und 1648 die erste (örtlich noch begrenzte) liturg. Festfeier mit Eigenmesse und Eigenoffizium errichtete, ehe diese Feier 1805 und 1855, endgültig 1944, auf die ganze Kirche ausgedehnt wurde. Er hat dabei die Herzen Jesu und Mariä in inniger wechselseitiger Einheit gesehen und auch das erste liturg. Herz-Jesu-Fest angeregt (1672), so daß er Vater, Lehrer und Apostel der Verehrung der Herzen Jesu und Mariae (Pius X.) ist.

Die Verkündigung der UE 1854 ließ die feste Formel unbeflecktes Herz Mariae entstehen, die Erscheinung der Gottesmutter in Fátima (1917) und ihr Wunsch nach einer (dann am 31. 10. 1942 von Pius XII. vollzogenen) Weltweihe an ihr unbeflecktes Herz führten 1944 zu dem allgemeinen liturg. Fest und dem Sieg der Herz-Mariä-Verehrung.

II. REL. GEMEINSCHAFTEN

Die rel. Gruppen mit betonter Herz-Mariä-Verehrung werden so zahlreich, dass sie den Rahmen des Lexikons sprengen. Die rel. Gruppen, die überhaupt Herz im Titel führen, belaufen sich auf 449. Nach dem Herzen Jesu nennen sich 284 Gemeinschaften, davon 244 weibliche und 40 männliche; das Herz Mariä im Titel führen 111, davon 103 weibliche, 8 männliche; nach dem Herzen Jesu und dem Herzen Marias zugleich nennen sich 54 Gemeinschaften: 44 weibliche und 10 männliche.

Von den Gemeinschaften, die das Herz Mariä allein oder beide Herzen im Titel führen, seien folgende ausgewählt:

1. Claretiner

2. Eudisten

3. Kongregation von den Heiligsten Herzen Jesu und Maria (Picpusgesellschaft; in Deutschland Arnsteiner Patres). Amtl. Titel: Congregatio Sacrorum Cordium Jesu et Mariae necnon adorationis perperuae SS. Sacramenti Altaris (CSSCC). 1800 in Poitiers gegründet von M. J. Coudrin und == H. Aymer de la Chevalerie, zählt (1987) der männliche Zweig ca. 1330, der weibliche ca. 1035 Mitglieder, die in 40 Ländern arbeiten.

Diese Gemeinschaften und ihre Marienfrömmigkeit bedingen sich wechselseitig. Ihr Ursprungsimpuls ist die christl. Glaubensreaktion auf die als destruktiv erfahrene Auswirkung der Franz. Revolution, bes. auf den in ihr erfolgenden epochalen geistig-rel. Umbruch. Dem aufklärerischen Versuch, den Glauben an den Gott der Offenbarung in die Vorstellung eines höchsten Wesens und die christl. Nächstenliebe in pure Philanthropie umzumünzen, setzen die Gründer betont die Herzliebe zwischen Gott und Mensch entgegen. Darin sehen sie das unterscheidend Christliche, und seine Wiederherstellung wird zum bestimmenden Motiv ihres Werkes. Seine marian. Note aber empfängt dieses Grundmotiv aus der von M. M. Alacoque und Grignion v. Montfort mitgeprägten franz. Spiritualität, näherhin aus dem Zentralbegriff der erlösenden Menschwerdung (incarnatio redemptrix).

Die im Terror der,Franz. Revolution tausendfältig erfahrene hilfreich rettende Liebe Jesu und Marias wird für die Stifter zum entscheidenden Exodus- und Jahweerlebnis. In ihr entdecken sie die Urform der erstrebten Wiedergutmachung. Im Mit- und Füreinander Jesu und Marias ereignet sich — von der Menschwerdung bis unter das Kreuz — auf die Welt zu und in ihr jene Liebe, die in Gott selbst sein dreieiniges Mysterium ist.

Diese theol. vorerst noch kaum reflektierte Erfahrung enthält bereits die Einsicht, dass, zusammen mit Jesus, auch Maria in die konkretgeschichtliche Ganzheit der einen unteilbaren Heilsaktion des dreifaltigen Gottes hineingehört: noch bevor Mutter Jesu, ist sie die an Gott und seinen Ratschluss hingegebene Magd, und deshalb dem menschgewordenen Sohn Mutter als Gefährtin beim Gründen der Neuen Schöpfung. — Nur in dieser heilsgeschichtlichen Schau erschließt sich der wahre (nicht einfach additiv-statische, sondern primär relationaldynamische) Sinn der klassisch gewordenen Formel die Heiligsten Herzen. Das verbale Nebeneinander Jesu und Marias leugnet nicht den im Gott-Geschöpf-Verhältnis wurzelnden Unterschied im Wesen Jesu und Marias, hebt im Gegenteil eindrucksvoll das Wunder der selbst über diesen Abgrund hinweg zwischen ihnen erfolgenden innigsten communio heraus. Die genannte Formel hebt nicht ab auf übernatürliche Organologie, sondern auf das zwischen Gott und des Menschen leibhaftigem Person-Selbst spielende Drama des Heils. Schon das erstmals 1817 formulierte Grundlagendokument bestätigt diese Marienverehrung und hält sie in allen späteren Fassungen durch. Die Verehrung der Heiligsten Herzen erstrebt den Einbezug in die Herzensverbundenheit Jesu und Marias. In dieses personale Zwischenhinein müssen die Menschen aus Gottesferne und Zerstreuung versammelt werden, womit die Verehrung der Heiligsten Herzen kirchenbildende (ekklesiogenetische) Bedeutung erhält. Die für die Wesensbestimmung der CSSCC zentrale Anbetung des Allerheiligsten Sakraments versteht sich nicht nur als sühnendes Mitleiden mit Jesus, sondern auch als Sühneleistung an das Herz Marias. Unter dem Eindruck der gottverfügten Einheit Jesu und Marias erfahren sich die Mitglieder als Familie, bzw. als Kinder der Heiligsten Herzen. Sie verehren demnach Maria nicht bloß als ihr Vorbild, sondern als jene, die ihre Mutter ist, und zwar deshalb, weil sie nicht nur die Mutter Jesu, sondern auch die Braut Christi ist. Ihren Gelübden kommt der Charakter einer — eidlich bekräftigen — Weihe an die Heiligsten Herzen zu, in deren Dienst der Professe leben und sterben will (Gelübdeformel). Zum ersten Mal in der Ordensgeschichte erscheint diese Weihe auch rechtlich als das eigentliche Fundament einer rel. Gemeinschaft. Sie bestimmt die Gesamtatmosphäre des gemeinschaftlichen Lebens, verleiht den damals üblichen Formen der Marienverehrung ihre spezifische Tönung. Solche Formen sind: das Salve Regina und Sub Tuttm Praesidium; Rosenkranz, Lauretanisehe Litanei; die Feste des Herzens Mariä und der Königin des Friedens (Notre Dame de la Paix) mit Messe und Offizium; der Herz-Mariä-Monat (August) und Herz-Mariä-Samstag. Diese Haltung formuliert sich aber auch direkt aus im Wort, z. B. im eigenen Morgen- und Abendgebet, in Weiheformeln. Die Texte des Zeremoniells sowie der (bis 1964) gebräuchlichen Kleinen Offizien von den Heiligsten Herzen wollen das Bewusstsein der Weihe an die Heiligsten Herzen wachhalten. Diese Absicht verschafft sich mannigfachen Ausdruck: im (ursprünglichen) Titel Eiferer der Liebe der Heiligsten Herzen; in der Gestaltung des Ordenskleides, des offiziellen Siegels der Gemeinschaft und ihrer Ikonographie; schließlich in ihrer organisatorisch-rechtlichen Struktur, wonach männlicher und weiblicher Zweig zusammen die CSSCC bilden.

Dieser Spiritualität entsprechen die äußeren Aufgaben: die Missionierung Ozeaniens {seit 1826), in der sich Damian de Veuster (1840 — 1889) besonders auszeichnete; ferner Erziehung der Jugend, vornehmlich der ärmeren Schichten, Priesterausbildung und Volksmissionen, wobei die Verehrung der Heiligsten Herzen und die Wiedergutmachung besondere Themen sind.

Um ihr Apostolat wirksamer zu gestalten, sprachen bereits die Gründer Laien um Mitarbeit an. Wo immer die CSSCC Fuß fasst, entsteht, gleichsam als Verlängerung ihrer selbst in die Welt, verankert in derselben Regel und zusammen mit ihr approbiert (1817), die Fromme Vereinigung von den Heiligsten Herzen für die Weltleute (im deutschen Sprachgebiet Sühnegemeinschaft von den Heiligsten Herzen), zu deren vornehmlichen Pflichten die tägliche Sühneanbetung gehört. Allein in Lateinamerika zählte sie zeitweise 50.000 Mitglieder.

Die von den Stiftern gelebte und gelehrte Spiritualität theol. zu durchdenken und bewusst zu machen, war dem dritten Generaloberen P. Euthymius Rouchouze (1853 — 1869) vorbehalten. Er zeichnet Maria als zweite Eva, Miterlöserin und Mittlerin aller Gnade, wie er auch die kirchenbildende Kraft der Verehrung der Heiligsten Herzen herausarbeitet.

Aus unserem Jh. verdient Erwähnung das 1907 von P. Mateo Crawley-Boevey CSSCQ ins Leben gerufene Werk der Thronerhebung des Herzens Jesu in den Familien (Zentrum für Deutschland: Kloster Arnstein a. d. Lahn). Um diese zu erreichen, übernahm die CSSCC 1933 die von Leo Gommenginger propagierte Bewegung des Königtums Marias als selbständige Unternehmung, heute geführt als Herz-Mariae-Werk (Weltbund Maria Regina). Diese Werke und die Spiritualität der CSSCC sind seit dem Vaticanum II Gegenstand der Neubesinnung, worin Offenheit für die Herausforderung durch die Zeit und Treue zum Charisma der Gründung einen Ausgleich suchen.

5. Spiritaner, gegründet 1703 von Claude-Francois Poulart des Places für das Apostolat, das sie zuerst vornehmlich in den auswärtigen Missionen ausübten, später auf den Sektor der Erziehung (bes. von Priestern) und soziale Unternehmen ausdehnten; geschwächt durch die Wirren der Franz. Revolution, erlebten sie eine neue Blüte durch François Libermann, der 1848 seine (1841 gegründete und 50 Mitglieder zählende) Gemeinschaft vom Heiligsten Herzen Mariens samt ihrer marian. Spiritualität in ihre Gruppe einbrachte und ihr elfter Generaloberer wurde. Ihr Name hieß nun erweitert Kongregation vom Hl. Geist unter dem Schutz des unbefleckten Herzens der seligsten Jungfrau Maria. Die Spiritaner unterhalten heute (1989) 890 Niederlassungen mit 3577 Mitgliedern; 2778 davon sind Priester.

9. Herz-Mariä-Sühnesamstag. Am ersten Samstag eines jeden Monats besteht gemäß der Botschaft von Fátima die Gewohnheit, durch den Empfang der hl. Kommunion, durch Rosenkranz, Betrachtung und andere Gebete, wie auch durch freiwillige Entsagungen dem Herzen Mariä für die erlittenen Beleidigungen Sühne zu leisten und Trost zu schenken. Besondere Gnaden für die Todesstunde sind denen versprochen, die solche Samstage in fünf aufeinander folgenden Monaten begehen und dazu jedesmal das Sakrament der Buße empfangen.

III. DOGMATIK

Ausgangspunkt für die Theol. des H.s Mariä waren bibl. Texte (Lk 2, 19; 2, 35; 2, 51; auf Maria bezogen wurde auch Mt 11, 29 [Ambrosius] oder Hld 5, 2). Über die Bewegung des H.s Mariä bei der Verkündigung handeln schon die Sibyllinischen Orakel (2. Jh.; VIII, vers. 462 – 468; GCS 8, 171 – 172). Der Ausdruck H. Mariä verbreitete sich seit Eadmer († um 1124) in der Theol.; die Mystik des 12. und 13. Jh.s entfaltete die entsprechende Andacht zunächst vorwiegend im klösterlichen Bereich. Unmittelbarer Gegenstand der Verehrung ist das leibliche H. Mariä, jedoch verstanden als Inbegriff ihrer Heiligkeit und vollkommenen Liebe zu Gott, ihrer mütterlichen Fürsorge für die Menschen und ihrer königlichen Stellung im Reich Gottes (Dekret vom 17. 9. 1857). Die Verehrung umfasst die unbefleckte Reinheit, Jungfräulichkeit, demütige Schlichtheit, schmerzhafte Liebe, mütterliche Barmherzigkeit (J.V. Bainvel); sie bezieht sich auf das H. als Quelle des Lebens, als Trost, Zuflucht — letztlich auf die ganze Person (vgl. Thomas, S. th. III q 25 a 1), die engstens mit der Person Christi verbunden ist, und bedeutet somit keinen isolierten Selbstzweck (I q 25 a 6 ad 4). J. Eudes sprach sogar meist im Singular vom Herzen Jesu und Mariä. Die Gemeinschaft und geistliche Mutterschaft den Menschen gegenüber kennzeichnet die Verehrung des H.s Mariä als spezifisch verschieden (Hyperdulie) von der allgemeinen Heiligenverehrung (Dulie), und zugleich als unterschieden, abhängig und innigst vereint mit der Herz Jesu-Verehrung. Die Verehrung des H.s Mariä lässt sich aber nicht völlig von anderen Formen der Marienverehrung trennen.

Hinweise und theol. Vorbereitungen der Verehrung des H.s Mariä finden sich in den Hoheliedkommentaren der Patristik und des Mittelalters, die auf eine besonders innige Liebe zwischen Christus und Maria verweisen (Hld 4, 9; 8, 6; auch Kommentare zu Spr 23, 26), in der kirchl. Liturgie und in der Spiritualität einzelner einflussreicher Heiliger des MA. Hermann Joseph v. Steinfeld († 1225) erhielt seinen Namen wegen seiner Rede von der Vermählung mit Maria. Papst Innozenz III. deutete Lk 10, 38 (Intravit Jesus in quoddam castellum) und Lk 2, 51 (Observavit omnia verba haec conferens in corde suo; vgl. Lk 2, 19) auf das H. Mariä (Sermo 27 et 28 in assumpt.; PL 217, 577 und 583f.) und zog die Analogie der Sonne (Hld 6, 9: electa ut sol) auch im Sinne der Herzenswärme Mariä heran. Nach Richard v. St. Laurentius kann das H. Mariä Tabernakel und Ruheort der Trinität genannt werden (De laudibus BMV, 10, 11).

In Weiterführung von privaten Frömmigkeitsformen bei Mechthild v. Hackeborn (Revelationes p. l c. 39; Paris 1878, 149 f.), Gertrud v. Helfta, Birgitta v. Schweden, Marie de l’Incarnation und Franz v. Sales verbreitete vor allem J. Eudes (1601 — 1680) die öffentliche Verehrung des H.s Mariä. Gegen viele Widerstände führte er 1643 das Fest des H.s Mariä in seiner Kongregation ein, feierte es mit Messe und Offizium im Seminar von Caen (1647) und in der Kathedrale von Autun (1648). Fest und Offizium wurden am 2. 6. 1668 vom Apost. Legaten genehmigt; am 8. 6. 1669 erfolgte ein Widerruf der Ritenkongregation. Die theol. Begründungen waren noch unzureichend, und man musste Angriffen des Jansenismus begegnen. 1670 gab J. Eudes der Verehrung des H.s Mariä eine revidierte Form, die bis 1672 von fast allen franz. Diözesen übernommen wurde. 1674 erteilte Clemens X. Sondererlaubnisse für die Bruderschaften. Ab 1672 setzte sich das Fest in Frankreich durch. Seit 1729 verwandte man mit J. de Galliffet SJ den Titel: Unbeflecktes H. Mariä; Versuche zur allgemeinen Einführung eines Doppelfestes zu Ehren der Herzen Jesu und Mariä wurden aber noch abgewiesen. Mit der ersten Approbation des Herz-Jesu-Kultes 1765 entfielen die Schwierigkeiten; das Fest breitete sich rasch in immer mehr Diözesen aus. Am 31. 8. 1805 wurde die offizielle liturg. Verehrung des H.s Mariä von der Ritenkongregation allgemein gestattet, mit Messe und Offizium vom Fest Maria Schnee. Am 21. 7. 1851 erhielt der neu geordnete öffentliche Kult des reinsten H.s Mariä seine volle und endgültige Bestätigung, eng verbunden mit der Herz-Jesu-Verehrung. Das Offizium wurde am 17. 9. 1857 von der Ritenkongregation approbiert. Am 4. 5. 1944 wurde ein allgemeines Fest des Unbefleckten Herzens Mariens am 22. August mit neuem Formular angeordnet.

J. M. Bover führt über 400 Zeugnisse an, in denen das Wort Herz speziell auf Maria bezogen ist. Künstlerische Darstellungen sind aus dem 16. Jh. bekannt, die erste Krönung eines Bildes erfolgte 1841. Die erste Bruderschaft wurde schon 1640 in Neapel von V. Guinigi gegründet. Abbé Les Genette gründete 1836 in Paris die Erzbruderschaft vom Hlst. und Unbefleckten H. Marias.

Mit dem Fest hängt auch die Entfaltung der Marienweihe zusammen, für die es Vorstufen schon im 6./7. Jh. (Königsdienst) und zu Beginn des MA (Minnedienst) gibt. Viele Bistümer und Länder wurden dem H. Mariä geweiht. Anlässlich der Gottesmuttererscheinungen vor der hl. Katharina Labouré (1830) verbreiteten sich die Wünsche nach einer Weihehingabe; der Erzbischof von Bourges warb dafür auf dem Vaticanum I. 1891 gab es neue Bewegungen in Mailand und Turin; 1910 eine Initiative durch Kardinal Deschamps; 1906 übersandte die Erzbruderschaft ND du Victoire über 700.000 Unterschriften nach Rom; 1907 folgten Petitionen der Montfortaner, 1914 in Lourdes. Papst Pius XII. vollzog am 31. 10. 1941 die Weltweihe an das Unbefleckte H. Mariä (OR 9./10. 10. 1941) und erneuerte sie anlässlich des Fátimajubiläums am 31. 10. 1942 (und am 8. 12. 1942) für die Kirche und die ganze Menschheit. Zahlreiche Orden und Genossenschaften sind nach dem H. Mariä benannt. Theologen wie J. Galot SJ oder J. Solano SJ haben die gesamte Mariol. von der Theol. des Herzens her konzipiert.

Nachrichtensendung vom 16.06.2023

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Papst Franziskus wird entlassen

Herz-Jesu Fest

Die Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu ist eine Ausdrucksform der römisch-katholischen Spiritualität. Dabei wird Jesus Christus unter dem Gesichtspunkt seiner durch sein Herz symbolisierten Liebe verehrt. Der dazugehörige Grundtext aus dem Evangelium ist Joh 19,34 EU bzw. Joh 7,37 f. EU: das durchbohrte Herz des Gekreuzigten als Quelle der Sakramente der Kirche. In der Präfation der Votivmesse vom Heiligsten Herzen Jesu heißt es:

„Aus seiner geöffneten Seite strömen Blut und Wasser, aus seinem durchbohrten Herzen entspringen die Sakramente der Kirche. Das Herz des Erlösers steht offen für alle, damit sie freudig schöpfen aus den Quellen des Heiles.“

Entstehung und Ausformungen der Herz-Jesu-Verehrung

Schon in der frühen Kirche gab es die Vorstellung einer aus dem Herzen Jesu hervorgehenden Kirche. Im Übergang des christlichen Altertums zum Mittelalter formte sich eine Herz-Jesu-Frömmigkeit aus. Es finden sich Aussagen zum Herzen Jesu bei Beda Venerabilis, Alkuin und im Heliand.

Im Mittelalter findet sich eine ausgeprägte Herz-Jesu-Verehrung bei Anselm von Canterbury, Bernhard von Clairvaux, Albertus Magnus, Franz von Assisi (Vision von San Damiano) und Bonaventura.

Impulse zur Herz-Jesu-Verehrung kamen von den deutschen Mystikern des Hoch- und Spätmittelalters, wie Lutgard von Tongern, Mechthild von Magdeburg und Gertrud von Helfta sowie auch von den ebenfalls spätmittelalterlichen deutschen Mystikern, so den Dominikanern (Heinrich Seuse, Albertus Magnus, Meister Eckhart, Johannes Tauler und anderen). Gertrud von Helfta, genannt die Große, schrieb in Gesandter der göttlichen Liebe die Erscheinungen des „Erlösers“ nieder. Im hohen Mittelalter wurde die Herz-Jesu-Verehrung im deutschsprachigen Raum, vor allem in Süddeutschland, auch durch die Franziskaner gefördert. Am Ende des Mittelalters und zu Beginn der Neuzeit waren die Kölner Kartäuser, unter ihnen besonders Ludolf von Sachsen, Dionysius der Kartäuser und Johannes Justus von Landsberg (Lanspergius), die wichtigsten Förderer der Herz-Jesu-Verehrung, wobei bei ihnen der Einfluss durch die Dominikaner und die Mystikerinnen (Lanspergius gab die Schriften Gertruds der Großen heraus) sehr ausgeprägt war. Die Kartäuser beeinflussten ihrerseits bedeutende Persönlichkeiten des Katholizismus dieser Zeit, wie beispielsweise den hl. Petrus Canisius. Der Gedanke der Sühne, der später bei der hl. Margareta Maria Alacoque im Vordergrund stand, begann bei den Kartäusern zwar selten, aber klar und deutlich, hervorzutreten. Die Entfaltung des Herz-Jesu-Apostolates durch die Kartäuser war die letzte bedeutende Periode bis zu den Visionen Margareta Maria Alacoques. Der Einfluss der Kölner Kartäuser reichte bis hin zur Schule von Kardinal Pierre de Bérulle, die maßgeblich die Ausbildung des französischen Klerus prägte.
Der heilige Franz von Sales gilt als „Mystiker des Herzens Jesu“ und übertrug diese Vorstellung auf den von ihm gemeinsam mit Johanna Franziska von Chantal gegründeten Orden von der Heimsuchung Mariens (Salesianerinnen). Der französische Volksmissionar Johannes Eudes, der von der Schule des Kardinals Pierre de Bérulle geprägt wurde, baute die erste, dem Herzen Jesu geweihte Kapelle (konsekriert am 4. September 1655) und gründete Hunderte von Laien-Bruderschaften unter dem Patronat der Herzen Jesu und Mariä; er gilt auch als Verfasser des ersten Mess-Formulars. Das Fest wurde damals im Oktober begangen. Durch die französische Salesianerin Margareta Maria Alacoque, deren Visionen zwischen 1673 und 1675 um den Sühnegedanken, den häufigen Kommunionempfang und ein Herz-Jesu-Fest kreisten, wurde die Herz-Jesu-Verehrung endgültig zu einer weltweit verbreiteten Form der Frömmigkeit. Die Kirche erkannte die Herz-Jesu-Verehrung nun offiziell an und machte sie zum Bestandteil der Liturgie. Im späten 18. und im 19. Jahrhundert wurde auch die Bezeichnung „Allerheiligstes Herz Jesu“ üblich.

Für die weitere Ausformung der Herz-Jesu-Verehrung waren in neuerer Zeit von allem die Mystikerinnen Maria vom Göttlichen Herzen, Josefa Menéndez und Maria Faustyna Kowalska bedeutend. Eine besondere Ausprägung der Herz-Jesu-Verehrung ist die Andacht zu den fünf Wunden Christi.

Eine neue Variante der Herz-Jesu-Verehrung zeigt das Denken des französischen Jesuiten Pierre Teilhard de Chardin: Für ihn ist das Herz Jesu der „Motor der Evolution“ und das „dynamische Prinzip der Welt“.

Verbreitung der Herz-Jesu-Verehrung

Die Verbreitung der Herz-Jesu-Verehrung geht vor allem auf die Jesuiten zurück, die sich ausgehend von Margareta Maria Alacoque und deren Beichtvater Claude de la Colombière SJ dieser Frömmigkeitsform annahmen. Die Jesuiten verbreiteten die Herz-Jesu-Verehrung besonders durch von ihnen geleitete Volksmissionen. Die älteste nachmittelalterliche, im Druck erschienene deutsche Herz-Jesu-Predigt stammt von dem Jesuiten Philipp Kisel (Mainz, 1666).

Nach der Aufhebung des Jesuitenordens 1773 wurde die Herz-Jesu-Verehrung durch den Josephinismus und die Aufklärung bekämpft. Einen politischen Akzent erhielt die Herz-Jesu-Verehrung durch die Tiroler Freiheitskämpfe und das Gelöbnis des Andreas Hofer. Die Restauration der Jesuiten gab ihr neuen Auftrieb. Starken Aufschwung erhielt die Herz-Jesu-Frömmigkeit im späten 18. und 19. Jahrhundert, als das Fest des Heiligsten Herzens in den liturgischen Kalender der Weltkirche aufgenommen wurde. In Deutschland erlebte die Herz-Jesu-Verehrung während des Kulturkampfes eine weite Verbreitung. Als der Kulturkampf 1875 seinem Höhepunkt entgegenging, erfolgte die Weihe aller Katholiken Deutschlands an das heiligste Herz. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts breitete sich die Herz-Jesu-Verehrung dank des von französischen Jesuiten ins Leben gerufene Gebetsapostolat sehr stark aus. Das monatliche Mitteilungsblatt des Gebetsapostolates war der Messager du Cœur de Jésus – Bulletin mensuel de L’Apostolat de la Prière (deutsch: „Sendbote des Herzens Jesu“), der von Henri Ramière herausgegeben wurde und in viele Sprachen übersetzt wurde. Dank des Paters Ramière breitete sich das Gebetsapostolat weltweit aus, auch viele Ordensgemeinschaften schlossen sich ihm an. Zum Zeitpunkt seines Todes existierten weltweit 35.000 Anlaufstellen mit etwa 13.000.000 Mitgliedern. Anfang der 1930er-Jahre hatte das Gebetsapostolat an die 30.000.000 Mitglieder, in Deutschland über 500.000. Vereinsorgane in Deutschland waren der Sendbote des Göttlichen Herzens, das Männerapostolat, der Müttersonntag und Frau und Mutter.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts fanden die von dem Pater Mateo Crawley-Boevey SS.CC. ins Leben gerufene „Herz-Jesu-Thronerhebungen“ sehr große Verbreitung.

Liturgie und Brauchtum

Die erste liturgische Feier war das Fest der Heiligen Lanze, das 1353 Papst Innozenz VI. im Römischen Reich Deutscher Nation für den zweiten Freitag nach Ostern ansetzte. Die deutschen Dominikaner feierten schon im Mittelalter das Fest der Fünf Wunden. Ein Herz-Jesu-Fest im 15. Jahrhundert ist bei den Dominikanerinnen in Unterlinden/Colmar nachgewiesen. Die erste Votivmesse vom heiligsten Herzen Jesu feierte der hl. Johannes Eudes im Jahr 1672.

Am dritten Freitag nach Pfingsten, dem Freitag nach der früheren Oktav von Fronleichnam, begeht die katholische Kirche das Hochfest Heiligstes Herz Jesu (lat. Sollemnitas sacratissimi Cordis Iesu), ein Ideenfest, das Papst Pius IX. 1856 für die ganze Kirche einführte. Das Herz-Jesu-Fest gehört somit zu den vom Osterdatum abhängigen Festen, sein Festgeheimnis und das Datum leitet sich von dem älteren Fest der Seitenwunde Christi ab. Wie das Fronleichnamsfest sich auf den Gründonnerstag bezieht, greift das Herz-Jesu-Fest damit einen Aspekts des Karfreitags auf.

Außerdem ist der erste Freitag jedes Monats Herz-Jesu-Freitag. Er ist ein bevorzugter Tag für den Empfang der heiligen Kommunion und die Eucharistische Anbetung mit Spendung des sakramentalen Segens. Das Messbuch enthält eine Votivmesse vom Heiligsten Herzen Jesu.

1899 weihte Papst Leo XIII. die ganze Welt dem Herzen Jesu und gab in der Enzyklika Annum sacrum seine Beweggründe dafür an. 1928 veröffentlichte Papst Pius XI. seine Enzyklika Miserentissimus redemptor, über die Wiedergutmachung gegenüber dem Heiligsten Herzen Jesu. Zur Hundertjahrfeier der Einführung des Gedenktages (1856) veröffentlichte Papst Pius XII. am 13. Mai 1956 die Enzyklika Haurietis aquas („Ihr werdet Wasser schöpfen“). Im Katechismus der Katholischen Kirche wird die Herz-Jesu-Verehrung auf christozentrischem Fundament zusammengefasst und neu empfohlen. Papst Benedikt XVI. nahm in seiner ersten Enzyklika Deus Caritas est ausdrücklich auf das durchbohrte Herz Jesu Bezug und rief zu einer Erneuerung der Herz-Jesu-Frömmigkeit im Herz-Jesu-Monat Juni auf.

Obwohl die geschichtliche Entwicklung zeigt, dass die Herz-Jesu-Verehrung kein rein katholisches Phänomen ist, wird sie oft als spezifisch katholische Frömmigkeitsform gesehen. Allerdings bietet sie durch ihren christozentrischen Akzent auch ökumenische Anknüpfungspunkte.

Das Datum des Hochfestes ist vom Datum des beweglichen Osterfestes abhängig (dritter Freitag nach Pfingsten) und fällt somit frühestens auf den 29. Mai und spätestens auf den 2. Juli. In Österreich und Südtirol feiert man auch den Herz-Jesu-Sonntag, das ist der Sonntag nach dem eigentlichen Herz-Jesu-Fest, also der zweite Sonntag nach dem Fronleichnamsfest. An diesem Tag finden zahlreiche Prozessionen statt. Unter anderem im Raum Bozen werden Herz-Jesu-Feuer entzündet.

Ikonographie

Seit dem 15. Jahrhundert sind Darstellungen des Herzens Jesu bekannt, das in der Regel zusammen mit den Arma Christi, der heiligen Lanze und den Wundmalen gezeigt wird. Auch Darstellungen mit Engeln, die aus dem Herzen austretende Blutstropfen in einem Kelch auffingen, oder Herzdarstellungen mit Hostie oder mit Dornenkrone kamen auf. Seit den Visionen der heiligen Margareta Maria Alacoque gab es Darstellungen des flammenden Herzens, aus dem ein Kreuz aufragte.

Im 19. und 20. Jahrhundert entwickelte sich der heute verbreitetste ikonographische Typus, der Jesus mit sichtbarem Herzen zeigt, meist mit Segensgestus oder indem er auf das Herz weist. Die Darstellung Jesu, der sein Herz in Händen trägt („Christus Cardiophorus“) ist inzwischen von der Ritenkongregation nicht mehr gestattet, ebenfalls isolierte Darstellungen des Herzens Jesu.[16] Auffallend ist, dass bei den vordergründig naturalistischen Bildern das Herz in der Körpermitte der Jesusgestalt angeordnet ist und nicht an der anatomisch richtigen linken Körperseite. Hier kommt zum Ausdruck, dass „Herz Jesu“ nicht ein medizinischer Begriff ist, sondern das „sprechendste Realsymbol der Liebe“, so der Theologe Leo Scheffczyk; „als leibliches Herz ist und bleibt es wirklichkeitserfülltes Symbol für die unsichtbaren Bewegungen der gott-menschlichen Liebe“; die bildliche Darstellung muss gesehen werden „als abgeleitete, sekundäre Symbolik […], deren Hinweiskraft nach der Echtheit des Ausdrucks zu beurteilen ist“.

Visionen der Margareta Maria Alacoque

Vier Visionen der französischen Ordensfrau Margareta Maria Alacoque zwischen dem 27. Dezember 1673 und 1675 wurden für die Herz-Jesu-Verehrung bedeutsam. Auf Wunsch ihrer kirchlichen Oberen[12] gab sie in insgesamt 35 Briefen die Botschaften weiter, die ihr nach ihren Angaben vom Heiligsten Herzen darin übermittelt worden waren. Diese Verheißungen wurden nach Alacoques Tod bis zum Ende des 19. Jahrhunderts weltweit auf Andachtsbildern verbreitet und in mehr als 238 Sprachen übersetzt.

Die Visionen enthielten Verheißungen an alle, die das Herz Jesu verehren. Im Jahr 1890 beklagte Adolphe Kardinal Perraud, Bischof von Autun, die Form der Verbreitung. Als Historiker legte er Wert darauf, die Verheißungen mit dem Wortlaut zu veröffentlichen, die in den ursprünglichen Briefen der heiligen Marie Marguerite benutzt wurden, nämlich:

Ich werde ihnen alle ihrem Stande notwendigen Gnaden geben.
Ich werde ihrem Hause Frieden schenken.
Ich werde sie in all ihrem Kummer trösten.
Ich werde im Leben und zumal im Tode ihre verlässliche Heimstatt sein.
Ich werde ihre Unternehmungen überreichlich segnen.
Sünder werden in meinem Herzen die Quelle und das unendliche Meer der Barmherzigkeit finden.
Laue Seelen werden eifrig werden.
Eifrige Seelen werden schnell zu großer Vollkommenheit gelangen.
Ich werde jedes Haus segnen, in dem das Bild meines Heiligsten Herzens angebracht und verehrt wird.
Den Priestern werde ich die Gabe verleihen, selbst die härtesten Herzen zu rühren.
Die Namen aller, die diese Andacht verbreiten, werden in meinem Herzen eingeschrieben sein und niemals daraus getilgt werden.
Ich verspreche dir aus der überreichen Barmherzigkeit meines Herzens und meiner allumfassenden Liebe heraus, dass allen, die in neun aufeinanderfolgenden Monaten an jedem ersten Freitag kommunizieren, die Gnade eines bußfertigen Endes zuteilwird, sodass sie weder in Ungnade noch ohne den Empfang der heiligen Sakramente sterben werden. Mein Heiligstes Herz soll im letzten Augenblick ihre sichere Heimstatt sein.
Neben den Verheißungen an alle Christen enthielten die Briefe Margareta Maria Alacoques vom 17. Juni und August des Jahres 1689 auch Anliegen, die an den französischen König gerichtet waren und denen Auswirkungen auf die Regierungspolitik zugeschrieben werden.

„Er (Jesus Christus) wünscht, mit Prunk und Pracht in Fürsten- und Königshäuser einzutreten, um dort so geehrt zu werden, wie er in seinem Leiden verstoßen, verachtet und gedemütigt wurde. Er will sein Reich im Herzen unseres großen Monarchen errichten, damit dieser ihm bei der Erfüllung seiner Absichten diene.
Weiterhin wird der König aufgefordert, er möge das Bildnis des Heiligsten Herzens auf seinen Fahnen und seinen Waffen geschrieben tragen, damit er den Sieg über alle seine Feinde erringe und ihm die Häupter seiner stolzen und überheblichen Feinde zu Füßen gelegt würden, so dass er über alle Feinde der Heiligen Kirche triumphieren werde.“
Schließlich möge „ein Bauwerk“ errichtet werden, wo sich das Bildnis des heiligsten Herzens befinde, um die Weihe und die Ehrbezeugungen des Königs und des ganzen Hofes entgegenzunehmen.
Am 16. Juni 1875 wurde das letzte von Margareta Maria Alacoque überbrachte Anliegen erfüllt, als Kardinal Joseph Hippolyte Guibert, der Erzbischof von Paris, den Grundstein für die Basilika Sacré-Cœur de Montmartre legte, deren Bau vom französischen Staat ideell und finanziell als nationales Anliegen unterstützt wurde.

Quelle: Wikipedia

NEWS: Juden – manche – Spucken auf Christen

Das Bespucken von Priestern und Ordensleuten auf den Straßen Jerusalems ist unverantwortlich und verstößt gegen die Tora, schreibt der sephardische Großrabbiner von Jerusalem Shlomo Moshe Amar. Das ungustiöse und äußerst despektierliche Verhalten bestimmter Juden, mit denen sie ihre Verachtung gegenüber Christen zum Ausdruck bringen, hält bereits seit Jahren an.

Im vergangenen April ging ein Video um die Welt, das Talmud-Schüler zeigte, wie sie vor einer Kirche vorbeigehen, an deren Eingang zwei katholische Ordensfrauen stehen, und deshalb auf den Boden spucken.

Der sephardische Oberrabbiner von Jerusalem, Shlomo Moshe Amar, der bereits einer der beiden Großrabbiner von Israel war, veröffentlichte in den vergangenen Tagen eine kurze Erklärung auf hebräisch und englisch, in der er junge Juden ermahnt, Christen, insbesondere Priester und Ordensleute sind davon betroffen, auf den Straßen Jerusalems nicht zu beleidigen und zu bespucken. Wörtlich heißt es in der Erklärung:

„Wir waren betrübt, von nichtjüdischen Geistlichen zu hören, daß eine Reihe junger Juden und einige, die behaupten, gottesfürchtig zu sein, sie mit Flüchen, Gotteslästerungen und mehr verfolgen, wenn sie durch die Straßen der Stadt gehen. Zweifellos ist ein solches Verhalten unverantwortlich und entspricht in keiner Weise der Tora und ihren Wegen. Wir erklären, daß ein solches Verhalten strengstens untersagt ist. Es ist uns nicht erlaubt, irgendeine Person zu verunglimpfen, die nach dem Bild Gottes geschaffen wurde.“

Zu den „nichtjüdischen Geistlichen“, die das unwürdige Verhalten anprangern, gehört Nikodemus Schnabel, der neue Abt der Dormitio-Abtei des Benediktinerordens auf dem Berg Zion. Schon seit Jahren wird über die jüdische Unsitte gesprochen, wenn auch selten etwas den Weg in die Medien oder gar die internationale Öffentlichkeit findet. Geändert hat sich aber nichts, vielmehr verschlimmerte sich die Sache. Die Zahl der Spucker und die Aggressivität gegenüber erkennbaren Vertretern der christlichen Gemeinschaften nahmen zu.

Abt Schnabel wird selbst fast täglich Zielscheibe dieses respektlosen Verhaltens, wie er beklagt, und sieht darin eine Folge des Haßklimas, das in Teilen der israelischen Gesellschaft geschürt wird. Nun sei das zwar keineswegs das schlimmste der Verbrechen, die im Heiligen Land gegen die Menschenwürde begangen werden, so der Abt, doch wäre es ebenso wenig richtig, es einfach zu ignorieren.

Die Täter gehören vor allem bestimmten Jeschiwas, jüdischen Talmud-Schulen, an.

Am kommenden Freitag, dem 16. Juni, wird im Museum in der Davidszitadelle eine Konferenz zum Thema: „Warum spucken (manche) Juden auf Nichtjuden?“ stattfinden. Im Titel der Veranstaltung heißt es „Gentiles“, was wörtlich Heiden meint, eben Nichtjuden. 

Veranstalter sind das gastgebende Tower of David Jerusalem Museum, das der Geschichte Jerusalems gewidmet ist, das Center for the Study of Christianity an der Hebräischen Universität, die Open University of Israel und das Haifa Laboratory for Religious Studies an der Universität Haifa. Im Vorfeld gab es bereits Unmut und Widerstand gegen die Konferenz, obwohl von jüdischen israelischen Institutionen organisiert. Besonders massiv ist der Unmut im israelischen Außenministerium, wie Barak Ravid am 31. Mai in Axios schrieb. Das Außenministerium boykottiert die Veranstaltung.

Quelle: katholisches.info

JUBILÄUM

Mittwochskolumne vom 14.06.2023

Herz-Jesu-Fest

Bern (novaradio.ch): An diesem Freitag feiert die Kirche das Herz-Jesu-Fest. Mir bedeutet dieses Fest sehr viel. Es gibt viele Szenen im neuen Testament, die aufzeigen, wie gross die Liebe Gottes zu uns Menschen ist. Die beeindruckendste Szene ist für mich diejenige am Kreuz, bei der aus dem Herzen Jesu Blut und Wasser strömt. Jesus war bereits tot, als man ihm die Seite durchbohrte. Sein Herz ist für uns geöffnet und bereit, alles für den Menschen zu tun, um ihn zu retten. Wir sind es, die diese Liebe oft zurückweisen. Gott bleibt uns gegenüber treu.

Wenn wir über andere Religionen reden, dann ist es wichtig, dies respektsvoll zu tun. Gott hat alle Menschen erschaffen, daher ist in allen Kulturen und Nationen Gottes Geist spürbar. Wichtig ist aber auch, sich bewusst zu werden, was der grosse Unterschied zwischen dem christlichen Gottesbild und demjenigen anderer Religionen ist. Keine andere Religion lehrt, dass Gott so demütig war, um als normaler Mensch 30 Jahre lang unter den Menschen zu leben. Keine andere Religion lehrt, dass Gott den Menschen so liebte, dass er am Kreuz für den Menschen starb. Keine andere Religion lehrt, dass Gott sein Herz für den Menschen durchbohren lässt. Wenn Jesus sagt, dass diejenigen, die an ihn nicht glauben, bereits gerichtet sind, dann ist dies nicht ein Ausdruck von Fundamentalismus, wie es Gegner des Christentums oft behaupten. Jesus wirft damit die Frage auf, inwiefern diejenigen Menschen, welche den Gott ablehnen, der sich ganz und gar den Menschen hingibt, noch Hoffnung haben können? Das bedeutet nicht, dass alle Menschen, die keine Christen sind, keine Chance auf das ewige Heil haben. Viele Menschen – leider auch „Papier-Katholiken“ – haben Christus nie kennengelernt und können dadurch auch nicht JA sagen zu Gott. Unsere Verantwortung ist es, diese Frohbotschaft zu verkünden. Wir haben einen Gott, dessen Herz für den Menschen brennt!

Weiter muss uns bewusst sein, dass dieses Ja nicht nur ein Lippenbekenntnis sein darf. Unsere Antwort auf die geöffnete Seite des Herrn muss unsere Bereitschaft sein, ebenfalls unser Herz für die Mitmenschen zu öffnen. Alles andere macht uns als Christen unglaubwürdig. Wenn Gott uns so sehr liebt, dann müssen wir auch unsere Mitschwestern und Mitbrüder lieben. Dass es an dieser Liebe oft fehlt, ist offenkundig. Feiern wir also am Freitag das Herz-Jesu-Fest würdig, indem wir uns vornehmen, unser Herz demjenigen von Christus nachzubilden. DR

NEWS: Vollversammlung

Vollversammlung der Bischöfe im Marienheiligtum von Einsiedeln

Die Mitglieder der Schweizer Bischofskonferenz tagten vom 5. bis 7. Juni 2023 in der Benediktinerabtei von Einsiedeln zu ihrer 340. ordentlichen Versammlung, welche vom Gebet um Tiefe der gemeinsamen Arbeit getragen wurde.

Empfang von Vertreterinnen und Vertretern religiöser Orden

Ein halber Tag war dem Treffen mit Vertretungen des geweihten Lebens in der Schweiz gewidmet. Nach dem Treffen mit Delegierten des Schweizerischen Katholischen Frauenbundes und des Frauenrates der SBK (September 2020), mit einer Delegation der RKZ (Juni 2021) und mit Verantwortlichen katholischer Jugendverbände und -bewegungen (Dezember 2022) schlossen die Bischöfe damit die vierte Etappe des Prozesses «Gemeinsam auf dem Weg zur Erneuerung der Kirche» ab, den die SBK bereits vor Beginn des von Papst Franziskus gewünschten synodalen Prozesses eingeleitet hatte.

Zwei Referate bereiteten die Diskussionen vor. Im ersten mit dem Titel «Von der Vision über die Entscheidung hin zum konkreten Leben» erinnerte Schwester Ariane Stocklin, eine geweihte Jungfrau, die in der Strassenpastoral in Zürich (Langstrasse) tätig ist, daran, dass richtiges Sehen und Hören entscheidend sind und den Weg zu den Peripherien und Randgebieten der Gesellschaft öffnen. Der zweite Redner, Abt Marc de Pothuau von der Abtei Hauterive – sprach in seinem Vortrag «Meine Vision vom Ordensleben heute und was die Orden zur Erneuerung der Kirche beitragen können» – über verschwindende Gemeinschaften, die Schönheit ihres Zeugnisses und den bleibenden Wert des Lebens in Gemeinschaft für die Kirche und die Welt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bildeten anschliessend Austauschgruppen, um diese Themen zu vertiefen.

Dieses herzliche Treffen bot die Gelegenheit, gemeinsam die Gegenwart in den Blick zu nehmen und über die Zukunft nachzudenken, die Bedeutung des geweihten Lebens in all seinen Formen in der Kirche in der Schweiz hervorzuheben und Verbindungen und Zusammenarbeit zu stärken.

Diese Reihe von Treffen mit verschiedenen Akteuren des kirchlichen Lebens in der Schweiz wird nun durch den von Papst Franziskus für die Weltkirche gewünschten synodalen Prozess abgelöst, der auf diözesaner und nationaler Ebene bereits im Gange ist.

Pilotstudie

Im Hinblick auf die Pressekonferenz vom 12. September 2023, in deren Rahmen das «Pilotprojekt zur Geschichte des sexuellen Missbrauchs im Kontext der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz seit Mitte des 20. Jahrhunderts» vorgestellt wird, unterstreichen die Bischöfe, dass ihr Engagement in diesem Bereich weitergeht. Unterstützt von Dr. Stefan Loppacher, Leiter der Geschäftsstelle des Fachgremiums «Sexueller Missbrauch im kirchlichen Kontext», analysierten sie die Herausforderungen im Zusammenhang mit der laufenden Studie. Der Wille der Bischöfe, die Thematik des Missbrauchs (in all seinen Formen) vorrangig zu behandeln, ist ungebrochen.

Zusammenarbeit SBK – Katholisches Medienzentrum (kath.ch)

Die Bischöfe und Territorialäbte sind seit längerem besorgt über einige Artikel, die auf kath.ch veröffentlicht werden. Erst kürzlich waren Artikel über die Jungfrau Maria, die Diözese Chur oder die Diözese Lausanne, Genf und Freiburg in mehrfacher Hinsicht sehr problematisch.

Diese wiederholten Veröffentlichungen verletzen Gläubige und führen bei diesen zu Unverständnis und Wut. Weil das Rahmenstatut sowieso angepasst werden muss, überlegen sich die Mitglieder der Schweizer Bischofskonferenz, ob und in welchem Rahmen es sinnvoll ist, den diesem Medium erteilten Auftrag beizubehalten.

Neuigkeiten von der Synode über die Synodalität

Einige Delegierte der Gruppe, welche online an der kontinentalen Etappe der Synode in Prag teilgenommen hatten, machten Vorschläge für den synodalen Prozess in der Schweiz. Die Bischöfe nahmen diese Ideen dankbar auf, insbesondere das Gebetsanliegen mit der Bitte um den Heiligen Geist, und ein Lesezeichen für die Gesangbücher. Sie schlagen ausserdem vor, dass die Weiterbildungen im Jahr 2025 in allen Diözesen die Synodalität zum Thema machen soll.

Am 14. Juni 2023 findet in Rom eine Pressekonferenz statt, an der das Arbeitsdokument («Instrumentum laboris») für die Bischofssynode vorgestellt wird. Helena Jeppesen-Spuhler wird als Vertreterin der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz an der Konferenz teilnehmen.

Treffen mit Fastenaktion

Die Bischöfe empfingen einige Mitglieder des Stiftungsrats und der Geschäftsleitung von Fastenaktion. Dabei erinnerten die Bischöfe einmal mehr daran, dass die Fastenkampagne von Fastenaktion von der SBK vorgeschrieben und exklusiv ist, dass also keine anderen Fastenkampagnen durchgeführt werden dürfen.

Die Bischöfe teilen die Besorgnis von Fastenaktion über die aktuellen Diskussionen in Bundesrat und Parlament zur Finanzierung der Ukrainehilfe zulasten der Entwicklungszusammenarbeit. Während die Bischöfe betonen, wie wichtig die Hilfe für die Ukraine ist, lehnen sie zusammen mit Fastenaktion das Ansinnen ab, diese auf Kosten armer Länder in Afrika, Asien und Lateinamerika zu finanzieren. Denn der Krieg Russlands gegen die Ukraine trifft auch die ärmsten Länder der Welt sehr hart. Der Hunger nimmt in diesen Ländern wieder zu. Entsprechend empfehlen Fastenaktion und die Bischöfe, die Hilfe für die Ukraine auf anderen Wegen zu finanzieren und zudem die Hilfe für die armen Länder zu steigern, statt dort zu sparen.

Treffen mit dem Apostolischen Nuntius

Die Schweizer Bischofskonferenz hatte die Ehre, den Apostolischen Nuntius in der Schweiz, Erzbischof Martin Krebs, zu einem brüderlichen Austausch zu empfangen.

Ernennungen

Die Schweizer Bischofskonferenz hat ernannt:

  • Weihbischof Josef Stübi als Mitglied der Liturgiekommission.
  • Nicola Ottiger und Markus Lau als neue Mitglieder der Kommission für Theologie und Ökumene.
  • Miriam Vennemann als Sekretärin der Kommission für Theologie und Ökumene.
  • Christoph Erdös als Mitglied des Fachgremiums «Sexueller Missbrauch im kirchlichen Kontext».
  • Christiane Lubos, Don Carlo de Stasio, Abbé Pierre-Yves Maillard, Pater Antonio Sakota als wiedergewählte Mitglieder in der Kommission Migration.
  • Ana Abuin Gomez, Pater Naseem Asmaroo als Mitglieder der Kommission Migration.

Freiburg, den 12. Juni 2023

Quelle: SBK

Psalmen und Ihre Botschaften

Im Ps 45 geht es, um ein Lied am König und der Braut (gemeint ist Jesus und die Kirche sowie Maria)

Erklärung der Liturgie

Heute geht es, um die Verbindung der Riten

Nachrichtensendung vom 09.06.2023

OP ist gut verlaufen
Ein Jahr nach Abtreibungsverbot

FRONLEICHNAM

Das Fronleichnamsfest ist ein Hochfest im Kirchenjahr der katholischen Kirchen, mit dem die bleibende Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie gefeiert wird. Die liturgische Bezeichnung ist in der römisch-katholischen Kirche seit 1970 lateinisch Sollemnitas Sanctissimi Corporis et Sanguinis Christi ‚Hochfest des [allerheiligsten] Leibes und Blutes Christi‘. In der altkatholischen Kirche wird es auch Danktag für die Eucharistie genannt. Kennzeichnend für das Fest ist die Fronleichnamsprozession, eine eucharistische Prozession. Als Festgedanken gelten heute die Feier der Gegenwart Christi in der Eucharistie als „Sakrament der Einheit“ und der „Mitte, aus der wir leben“, das öffentliche Bekenntnis des Christseins und das Bild der pilgernden Kirche (Unterwegssein mit Christus), ferner die Segnung der Schöpfung, des Alltags und der Lebenswelt der Menschen.

Bezeichnungen

Die Bezeichnung Fronleichnam leitet sich von mittelhochdeutsch vrône lîcham für ‚des Herrn Leib‘ ab, von vrôn‚ ‚was den Herrn betrifft‘ (siehe auch Fron) und lîcham (‚der Leib‘). In der Liturgie heißt das Fest heute Sollemnitas Sanctissimi Corporis et Sanguinis Christi ‚Hochfest des Leibes und Blutes Christi‘. Bis 1970 war der liturgische Name In Festo Sanctissimi Corporis Christi ‚Am Fest des allerheiligsten Leibes Christi‘; mit der Erweiterung des Festnamens auf das Blut Christi fiel im Rahmen der Kalenderreform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil das bis dahin am 1. Juli begangene Fest des kostbaren Blutes unseres Herrn Jesus Christus weg.

Volkstümliche Bezeichnungen sind Herrgottstag, Sakramentstag, wegen der äußerlichen Gestaltung Prangtag oder Kränzeltag; der vom Gründonnerstag übernommene Name Antlasstag weist auf die am Feste gewährten Ablässe hin.

In anderen Sprachen ist die lateinische Bezeichnung des Hochfestes, Corpus Christi, geläufig.

Liturgie und theologische Sinngebung

Der Festtermin und das Anliegen des Fronleichnamstages, eines Ideenfestes, stehen in enger Verbindung zum Gründonnerstag und der damit verbundenen Einsetzung der Eucharistie durch Jesus Christus selbst beim letzten Abendmahl. Wegen des stillen Charakters der Karwoche erlaubt der Gründonnerstag keine prunkvolle Entfaltung der Festlichkeit. Aus diesem Grund wurde das Fest Fronleichnam bei seiner Einführung um die Mitte des 13. Jahrhunderts auf den ersten Donnerstag nach der Oktav des Pfingstfestes, neun Wochen nach dem Gründonnerstag gelegt. In Ländern, in denen Fronleichnam kein gesetzlicher Feiertag ist, kann das Hochfest an einem der darauffolgenden Sonntage nachgefeiert werden.

Von 1264 bis 1955 hatte das Fronleichnamsfest eine Oktav, die nach einer Liturgiereform durch Papst Pius XII. entfiel. Am Tag nach dem Oktavtag, dem dritten Freitag nach Pfingsten, wird das Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu begangen, das in enger thematischer Beziehung zum Festgeheimnis von Fronleichnam steht.

Bildquelle: Praedica

Liturgie der Messfeier

Der wichtigste Teil des Fronleichnamsfestes ist die heilige Messe. Die liturgischen Texte beziehen sich je nach Lesejahr (seit 1970) auf das Mahl mit Jesus und die Einsetzung der Eucharistie, auf die wunderbaren Speisungen im Alten und Neuen Testament und auf die eucharistischen Reden Jesu:

Die Festliturgie hat eine Sequenz, nämlich Lauda Sion Salvatorem, die Thomas von Aquin OP um 1264 für das damals neue Fest dichtete. Deren deutsche Nachdichtung Deinem Heiland, deinem Lehrer von Franz Xaver Riedel aus dem Jahr 1773 ist ein viel gesungenes Fronleichnamslied, auch zur Prozession.

Bis 1955 wurde in der heiligen Messe an Fronleichnam die Präfation für die Weihnachtszeit verwendet, in der es heißt: Die geheimnisvolle Menschwerdung des Wortes zeigt dem Auge unseres Geistes das neue Licht deiner Herrlichkeit; indem wir Gott so mit leiblichem Auge schauen, entflammt er in uns die Liebe zu unsichtbaren Gütern. Dadurch wurde der inkarnatorische Charakter der Eucharistie, nämlich die bleibende Gegenwart des menschgewordenen Christus in den Gestalten von Brot und Wein, unterstrichen. Nach 1955 wurde an Fronleichnam die „gewöhnliche Präfation“ für Tage ohne eigene Präfation vorgetragen. Im Anschluss an das Zweite Vatikanum erhielt das Fronleichnamsfest eine eigene Sakramentspräfation, die vorher schon in einigen Diözesen gestattet war.

Heute stehen zwei Präfationen zur Auswahl. In einer wird der Opfercharakter der Eucharistie betont:

„Als der wahre und ewige Hohepriester hat er die Feier eines immerwährenden Opfers gestiftet. Er hat sich selbst als Opfergabe dargebracht für das Heil der Welt und uns geboten, dass auch wir diese Gabe darbringen zu seinem Gedächtnis. Er stärkt uns, wenn wir seinen Leib empfangen, den er für uns geopfert hat. Er heiligt uns, wenn wir sein Blut trinken, das er für uns vergossen hat.“

In einer zweiten Präfation steht der Zusammenhang zwischen dem Abendmahl Jesu und der Messfeier der Gemeinde im Mittelpunkt:

„Denn er hat beim Letzten Abendmahl das Gedächtnis des Kreuzesopfers gestiftet zum Heil der Menschen bis ans Ende der Zeiten. Er hat sich dargebracht als Lamm ohne Makel, als Gabe, die dir gefällt, als Opfer des Lobes. Dieses erhabene Geheimnis heiligt und stärkt deine Gläubigen, damit der eine Glaube die Menschen der einen Erde erleuchte, die eine Liebe sie alle verbinde. So kommen wir zu deinem heiligen Tisch, empfangen von dir Gnade um Gnade und werden neu gestaltet nach dem Bild deines Sohnes.“

Entstehung des Festes

Das Fest der leiblichen Gegenwart Christi in der Eucharistie wurde erstmals 1247 im Bistum Lüttich in der Basilika St. Martin gefeiert und 1264 von Papst Urban IV. durch die Bulle Transiturus de hoc mundo zum Fest der Gesamtkirche erhoben. Auslöser dieser Entscheidung war das Blutwunder von Bolsena, das von ihm im Jahre 1263 als echtes Wunder anerkannt worden war. Unter anderem schrieb Urban IV.:

„Wir haben es daher, um den wahren Glauben zu stärken und zu erhöhen, für recht und billig gehalten, zu verordnen, dass außer dem täglichen Andenken, das die Kirche diesem heiligen Sakrament bezeigt, alle Jahre auf einen gewissen Tag noch ein besonderes Fest, nämlich auf den fünften Wochentag nach der Pfingstoktav, gefeiert werde, an welchem Tag das fromme Volk sich beeifern wird, in großer Menge in unsere Kirchen zu eilen, wo von den Geistlichen und Laien voll heiliger Freude Lobgesänge erschallen.“

Die Anregung zu diesem Fest geht auf eine Vision der heiligen Juliana von Lüttich, einer Augustinerchorfrau, im Jahre 1209 zurück, die berichtete, sie habe in einer Vision den Mond gesehen, der an einer Stelle verdunkelt war. Christus habe ihr erklärt, der Mond bedeute das Kirchenjahr, der dunkle Fleck das Fehlen eines Festes des Altarsakraments. Das mit der Bulle Transiturus de hoc mundo in der lateinischen Kirche eingeführte Fest war das erste, das ein Papst in den liturgischen Kalender der Gesamtkirche aufnahm.

Das Vierte Laterankonzil hatte 1215 die Wandlung der eucharistischen Gestalten mit der Transsubstantiationslehre präzisiert und zu einem Dogma erhoben. Die römisch-katholische Kirche lehrt, dass in der heiligen Messe die eucharistischen Gestalten durch Wesensverwandlung wahrhaft zum Leib und Blut Christi werden und Christus darin gegenwärtig ist und bleibt.

Für das Fest entstand ein eigenes Proprium für Stundengebet und Messe, das Thomas von Aquin schuf. Die Hymnen haben den Charakter des Fests entscheidend geprägt: Panis angelicus, Pange lingua, Adoro te devote, Verbum supernum prodiens und die Sequenz Lauda Sion.

Entwicklung der Prozession

Die Prozession gehörte anfangs nicht zu den Feierlichkeiten des Fronleichnamsfestes. Eine erste Sakramentsprozession an Fronleichnam gab es zwischen 1264 und 1278 in der Kölner Pfarrei St. Gereon, 1286 in Benediktbeuern, um 1301 an St. Godehard in Hildesheim und 1317 in Quedlinburg. Nach dem Vorbild eines Versehgangs wurde das Allerheiligste zunächst in der Pyxis, einem kleinen geschlossenen Gefäß, ab dem 13. Jahrhundert öffentlich sichtbar in der Monstranz in einem Umgang um die Kirche mitgeführt, und zwar vor der Feier der heiligen Messe. Eine weitere bedeutsame Vorläuferin der Fronleichnamsprozession, so der Religionswissenschaftler Johann Evangelist Hafner, war die Reliquienprozession, bei der Gebeine wundertätiger Heiliger umhergetragen und zur Schau gestellt wurden; mit Reliquien wurde auch der Segen erteilt. Die Reliquien-Ostensorien waren Vorgänger der Monstranz zur Aufnahme der konsekrierten Hostie. Hafner weist darauf hin, dass im 12. Jahrhundert die Scheu, das Allerheiligste zu sehen, von einem Schauverlangen abgelöst worden war; ab etwa 1200 entwickelte sich der Ritus der Elevation der gewandelten Gaben bei der heiligen Messe, der zum Ausgangspunkt der neuen Formen eucharistischer Frömmigkeit (wie auch von Praktiken des Aberglaubens) wurde; das Schauen der eucharistischen Gestalten trat an die Stelle der Kommunion („Augenkommunion“). Die Fronleichnamsprozession kann mit Hafner als „eine langgezogene Elevation“ verstanden werden. Er vermutet, dass die Ausbreitung des Fronleichnamsfestes, die ab 1315 ganz Europa erfasste, entscheidend vom Hinzutreten der Prozession gefördert wurde; wo es keine Prozession gab, sei das Fest wieder verschwunden. Die Monstranz kann als Vergrößerung der Hostie verstanden werden; sie wurde im Lauf der Zeit prächtiger und größer, ab dem 17. Jahrhundert war sie zunehmend als „Sonnenmonstranz“ von Strahlen umkränzt, als Zeichen für Jesus Christus als „die wahre Sonne“. Der Tragehimmel (lateinisch caelum gestatorium) über der Monstranz entstammt orientalischem Hofzeremoniell, er bietet Schutz gegen ungünstige Witterung, aber war gleichzeitig ein Attribut der Herrschaft und entspricht dem architektonischen Element des Ziboriums über Altären und Gräbern in Kirchen. Die Plätze unmittelbar vor und hinter dem Himmel sind vom Rang her besonders ausgezeichnet.

Im Laufe der Zeit wurde der Prozessionsweg ausgedehnter, und ab dem 15. Jahrhundert wurde er den populären Flurumgängen, den Bittprozessionen, angeglichen; bei den Bittprozessionen war allerdings das Allerheiligste allgemein nicht mitgeführt worden. An vier Stationen wurde angehalten und der Segen in alle Himmelsrichtungen gespendet; anstelle der vier Himmelsrichtungen konnte der Segen auch an markanten Punkten, besonderen Gebäuden oder geeigneten Plätzen für eine größere Zahl von Teilnehmern gespendet werden. Der Ablauf der Prozession wurde aufwendiger und prunkvoller, sie dauerte oft mehrere Stunden. Anfangs wurden Heiligenreliquien in Ostensorien oder Schreinen in der Prozession mitgetragen, die später durch Bilder oder Statuen der Heiligen ersetzt wurden. Zunftinsignien und kostbare Monstranzen wurden zum Teil auf Prunkwagen mitgeführt. Auf Schauwagen wurden vor allem in England und Spanien lebende Bilder mit Themen aus der gesamten Heilsgeschichte präsentiert, aus denen sich später die Fronleichnamsspiele entwickelten. Sängergruppen und Musiker wirkten mit. Die Prozessionen wurden durch Stiftungen der Räte, Zünfte und Bruderschaften getragen und finanziert. In der Barockzeit war die Prozession die Inszenierung eines Triumphzugs des himmlischen Königs, der Empfang Jesu Christi als Herrn der Welt, gleichsam „als Staatsbesuch, der auch das kleinste Dorf nicht auslässt“[28], begleitet von Hofstaat und Volk in hierarchisch gegliederter Prozessionsordnung über einen mit Blumen bestreuten Weg, der mit Teppichen, Fahnen und Grün geschmückt war.[10] Christus der König wird mit Salutschüssen gegrüßt. Die Reihenfolge der Stände, Innungen und Zünfte, Bruderschaften und Gruppierungen in der Prozession spiegelte die gesellschaftliche Ordnung in einer Stadt und den sozialen Status der einzelnen Gruppen wider: je angesehener, desto näher am Allerheiligsten. Auch Müller, Bäcker und andere bei der Broterzeugung beteiligte Berufe gingen mancherorts nahe an der Sakramentsgruppe.

Schmücken des Prozessionsweges

Die Tradition des Schmückens des Prozessionsweges bringt eine „Freude an der Liturgie“ zum Ausdruck, das Empfinden einer „festlichen Prozession“ als ein „freudiger Anlass“. Die Ausschmückung des Prozessionsweges hatte die katholische Kirche 1679 im Rituale Romanum sogar vorgeschrieben: „Alle Straßen und Plätze, durch die das verehrungswürdige Sakrament getragen wird, sollen geziert und geschmückt sein mit Bäumen, Zweigen, Gras, Teppichen und sonstigen Schmuckformen.“ Das Streuen und Auslegen von Blumen hat biblische Vorbilder und erinnert insbesondere an den Einzug Jesu in Jerusalem, als die Menschen Kleider und Zweige vor ihm ausbreiteten. Ein Blumenteppich schafft einen „heiligen Weg“ und lässt den Fuß dessen, der die Monstranz trägt, nicht mehr mit dem Boden in Berührung kommen, das Heilige wird vom Profanen abgegrenzt; der Weg führt durch die Alltagswelt, aber berührt sie nicht unbedingt. Auch gehört der Blumenschmuck und das Setzen von Birkenbäumchen oder Buchenästen längs des Prozessionsweges zum besonderen frühsommerlichen Erleben des Fronleichnamfestes. Dieser früher sehr aufwendige Schmuck ist durch Fotoarchive gut dokumentiert. Das geschah durch die Anwohner oder durch Gruppen in der Gemeinde, die es übernommen hatten, einzelne Straßen oder einen der Segensaltäre gemeinsam zu schmücken. Vielerorts werden zusätzlich zu den Prozessionsfähnchen am Wegesrand traditionell auch Bilder, Ornamente und Schriften aus vielen einzelnen Blütenteilen als Blumenteppich vor Stationsaltäre und auf den Prozessionsweg gelegt. Bekannt für ihre Blumenteppiche zu Fronleichnam sind in Deutschland besonders die Stadt Hüfingen und Sipplingen. Vor die Häuser oder in die Fenster stellten Anwohner „Altärchen“ mit Heiligenbildern oder anderen familieneigenen religiösen Symbolen, Blumen und Kerzen. Weitere verbreitete Arten der Ausschmückung des Prozessionsweges waren Ehrenbögen, Blumensträuße, Schilfblätter oder gemähtes Gras als durchgehender „Teppich“. Es war üblich, die Häuser zu beflaggen; selbst an Kirchtürmen brachte man aus Öffnungen im Turmhelm weithin sichtbare Flaggen an.

Durch Änderungen der Prozessionswege wird das früher großzügige Schmücken der Straßen erschwert und unterbleibt immer mehr. Heutzutage begrenzt es sich, sofern es noch üblich ist, häufig auf das Aufstellen von Prozessionsfähnchen am Straßenrand, und das nur an manchen Abschnitten des Prozessionsweges, sowie das Hissen von Fahnen vor der Kirche sowie an einigen Häusern am Weg. Aufwendigere Arten des Schmückens werden nur noch dort gepflegt, wo das Fronleichnamsfest nach wie vor als hoher kirchlicher Feiertag empfunden wird oder sich ein entsprechendes weltliches Brauchtum (Volksfest o. ä.) anschließt.

Segensaltäre

Die Orte für die Segensstationen – die sogenannten „Altäre“ – sind von den örtlichen Gegebenheiten abhängig. Man nutzte unter anderem Kapellen, die teilweise nur zu diesem Zweck errichtet worden waren, ferner Flur-, Wege- oder Hofkreuze und Bildstöcke. Mancherorts werden mobile, aber aus dauerhaften Materialien hergestellte und repräsentative Altäre aufgestellt oder aus einem Tisch und anderen Gegenständen aus dem Privatbesitz der Altaraufbauer eine Abstellmöglichkeit für die Monstranz geschaffen, die mit Stoffen, Tüchern und Tischdecken repräsentativ gestaltet wird. Gelegentlich sind textile Elemente mit eucharistischen oder ähnlichen Symbolen versehen. Auf dem Altar stehen Blumen und Kerzen. Den Hintergrund und die weitere Ausgestaltung bilden Birken und Fahnen. Vor den Altären lagen früher meistens Blumenteppiche. Es war weit verbreitet, direkt vor dem Altar, dort wo der Priester das Evangelium liest und den Segen spendet, einen echten geknüpften Teppich auszulegen.

Die Lieder, Texte und Bibelperikopen sowie die fürbittenden Gebete an den einzelnen Altären können unter verschiedene Themen gestellt werden, etwa Für die Kirche und alle, die an Christus glauben (1. Altar), Für unser Volk und die Völker der Erde (2. Altar), Für die Früchte der Erde und die menschliche Arbeit (3. Altar), Für unseren Ort und seine Bewohner (4. Altar). Der Ablauf an jeder Station könnte so aussehen:

Hinführung zur Thematik bzw. einführendes Wort
Ruf vor dem Evangelium: Halleluja mit entsprechendem biblischem Leitvers
Schriftlesung
Fürbitten
Sakramentslied
Segen.

Weitere europäische Länder

In Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Luxemburg ist Fronleichnam kein gesetzlicher Feiertag, das Fest wird dort am ersten Sonntag nach dem Fronleichnamstag nachgefeiert, ebenfalls in Ungarn. In Polen und in Kroatien ist Fronleichnam ein gesetzlicher Feiertag.

In Italien, wo Corpus Domini 1977 als gesetzlicher Feiertag abgeschafft wurde, wird das Fest gemäß Kirchenrecht am darauffolgenden Sonntag begangen (vgl. Christi Himmelfahrt). Bis 2016 zogen die Bürger Roms weiterhin in den Abendstunden des Fronleichnamstages gemeinsam mit dem Papst nach der Feier der Messe vom Vorplatz der Lateranbasilika zum Vorplatz der Basilika Santa Maria Maggiore, wo der sakramentale Segen erteilt wird. 2017 fand die Prozession mit dem Papst erstmals am Sonntag statt, „damit so viele Römer wie möglich daran teilnehmen konnten.“ Man versucht aber bereits seit einigen Jahren, Fronleichnam in Italien wieder als gesetzlichen Feiertag einzuführen. Dazu wurden bereits mehrere Gesetzesentwürfe in das Abgeordnetenhaus und in den Senat eingebracht. Eine große Prozession findet in Orvieto statt, wo das Altartuch mit den Flecken des Blutwunders von Bolsena von 1263 im Dom aufbewahrt wird. In San Marino (Corpus Domini) und Monaco (Fête de Dieu) ist Fronleichnam ein gesetzlicher Feiertag.

In Spanien hat die Feier des Fronleichnamsfestes (Corpus Christi) mit feierlichen Prozessionen und vielfältigem Brauchtum vielerorts eine sehr lange Tradition, die ähnlich ausgiebig wie die Karwoche auf den Straßen gefeiert wird. Der Tag gehört aber schon seit 1989 nicht mehr zu den landesweit arbeitsfreien Feiertagen. Nur sechs Feiertage werden im ganzen Land einheitlich begangen, während die Festlegung der übrigen vorgeschriebenen Feiertage (deren gesetzliche Anzahl insgesamt 14 beträgt) den autonomen Gemeinschaften überlassen bleibt, die auch innerhalb ihres Zuständigkeitsgebietes viele lokal abweichende Regelungen zulassen. Gegenwärtig gilt Fronleichnam in keiner der spanischen Autonomien als genereller gesetzlicher Feiertag, ist allerdings mancherorts als örtlicher oder regionaler Feiertag arbeitsfrei (speziell in Sevilla und Toledo, wo der Tag traditionell einen besonders hoch eingeschätzt und ausgiebig gefeiert wird, und im katalanischen Berga, wo an diesem Tage das Volksfest La Patum begangen wird). In den übrigen Gebieten Spaniens gilt das kirchliche Fest als beweglicher Feiertag und wird an dem auf den eigentlichen Termin folgenden Sonntag begangen.

In Portugal ist Fronleichnam ein Feiertag. In den Jahren 2013 bis 2015 war Fronleichnam als arbeitsfreier Feiertag ausgesetzt.

Schweiz, Österreich und Liechtenstein

In der Schweiz ist Fronleichnam regional ein gesetzlicher Feiertag in den überwiegend katholisch bevölkerten Kantonen Appenzell Innerrhoden, Jura, Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Tessin, Uri, Wallis und Zug sowie in bestimmten Gemeinden der Kantone Aargau, Freiburg, Graubünden, Neuenburg und Solothurn.

In ganz Österreich und Liechtenstein ist Fronleichnam ein gesetzlicher Feiertag.

Quelle: Wikipedia

Mittwochskolumne vom 07.06.2023

Fronleichnam

Bern (novaradio.ch): Morgen feiert die Kirche Fronleichnam. Dieses Fest erinnert uns daran, was das Zentrum des christlichen Lebens ist. Das Zweite Vatikanum betonte, dass die Feier der Eucharistie im Mittelpunkt des katholischen Lebens stehe. Es war Jesus selbst, der den Menschen den Auftrag gab, dieses Geheimnis zu feiern. Es ist äusserst traurig, dass in vielen Pfarreien im Bistum Basel die Eucharistie an den Rand gedrängt wird. Die Eucharistiefeier wird entweder durch Wortgottesdienste ersetzt oder es finden liturgische Missbräuche statt. Eine ganz schlimme Form dieser Missbräuche ist, wenn man den Priester nur noch auf das Sprechen der Wandlungsworte reduziert, ansonsten jedoch ein Laientheologe oder ein ständiger Diakon die ganze Messe feiert und auch predigt. Es ist unsere Pflicht als Katholiken, uns für eine würdige Feier der Eucharistie einzusetzen, die den Richtlinien der Weltkirche entspricht. Keinem Katholiken kann zugemutet werden, mit seinen Steuergeldern eine Praxis zu finanzieren, die gegen die Weltkirche gerichtet ist. Daher ist es wichtig, dass die lehramtstreuen Katholiken sich überall für das Priestertum und die Eucharistie einsetzen, denn die Eucharistie und das Priestertum gehören zusammen. Wenn man den Priester nur noch als Sprecher der Wandlungsworte gebraucht, wird den Gläubigen das Gefühl vermittelt, die Messe sei etwas Magisches, was eine Verfälschung des Katholischen Glaubens darstellt. Auch wenn wir Katholiken glauben, dass in der Heiligen Messe Brot und Wein zu Leib und Blut Christi werden, so geht dieses Geheimnis noch viel tiefer. Die Eucharistie ist für mich das sichtbare Zeichen, dass Gott so demütig ist, dass er sich uns in der Kommunion schenkt. Seine Liebe ist nicht mit unseren Gedanken fassbar. Die Kommunion würdig empfangen bedeutet für mich deshalb, dieses Geheimnis der Liebe Gottes ständig vor Augen zu haben und im Alltag aus diesem Geheimnis heraus zu handeln. Wir sind daher aufgerufen, die Liebe, die Gott uns im Geheimnis der Eucharistie schenkt, in unserem Alltag nachzuahmen, indem wir unseren Mitmenschen mit einer grossen Demut begegnen. Wer seiner Mitschwester und seinem Mitbruder nicht in Liebe und Demut begegnet, hat nichts von der Eucharistie verstanden. Wenn wir daher morgen Fronleichnam feiern, dann müssen wir diesem Geheimnis gerecht werden, indem wir unser Leben heiligen. Die tätige Nächstenliebe ist der sichere Weg hierzu. DR

Psalmen und ihre Botschaft

Der zweite Teil, nach Ps 42, des Bittgebets und zwar Ps 43

Erklärung der Liturgie

Der dritte Teil, was man in der Liturgie nicht machen darf

Dreifaltigkeitssonntag

Bildquelle: Opus Dei

Alles zum Thema, Dreifaltigkeitssonntag (Geschichte und Theologie)

NEWS: Erzbischof Gänswein muss gehen

Papst Franziskus hat laut einem Bericht der Zeitung „Welt“ angeordnet, Erzbischof Georg Gänswein müsse bis Ende Juni nach Deutschland zurückkehren.

Der langjährige Privatsekretär von Papst Benedikt XVI. werde „ohne neue Aufgabe fortgeschickt“, so die „Welt“ am Freitag.

Der Artikel in der Welt spricht von „Abrechnung“, „Demütigung“ und „Degradierung“. Der Pontifex habe Gänswein seine Entscheidung im Rahmen einer Privataudienz am 19. Mai mitgeteilt.

Papst Franziskus habe dabei „auf die Gepflogenheit hingewiesen, dass die ehemaligen Privatsekretäre verstorbener Päpste nicht in Rom blieben“.

Die Zeitung beruft sich auf Quellen in Rom — eine offizielle Bestätigung steht bislang aus. Spekulationen über die Zukunft des im Schwarzwald geborenen deutschen Geistlichen kursieren seit Monaten. Medien hatten im März gemeldet, Gänswein werde nach Costa Rica gehen — bis CNA Deutsch über die Fragwürdigkeit der Nachricht berichtete.

Wenig später, im April, hatte der Papst in einem Gespräch mit der argentinischen Zeitung La Nación gesagt, Gänswein könne selbst bestimmen, „ob er in Italien bleibt oder nach Deutschland zurückkehrt“.

So oder so werde Gänswein „außerhalb der Vatikanmauern bleiben müssen“, hieß es in dem Artikel, der auf einem Interview mit Papst Franziskus basierte. Im Zusammenhang mit Gänswein wurde der Pontifex indes nicht direkt zitiert.

Verhältnis von Gänswein und Franziskus

Offiziell ist der 66 Jahre alte Gänswein offenbar weiterhin Präfekt des Päpstlichen Hauses und damit eigentlich für die nicht-liturgischen Veranstaltungen mit dem Papst verantwortlich. Seit Anfang 2020 ist er jedoch „beurlaubt“, so die offizielle Sprachregelung des Vatikans.

Der 2013 zum Bischof geweihte Gänswein schreibt in seinen Erinnerungen mit dem Titel „Nichts als die Wahrheit“, Papst Franziskus habe ihm Ende Januar 2020 nach einer Reihe von Problemen im Zuge einer Buchveröffentlichung von Papst Benedikt und Kardinal Robert Sarah zum Zölibat gesagt: „Sie bleiben von jetzt an zu Hause. Sie begleiten Benedikt, der Sie braucht, und schirmen ihn ab.“

Der Erzbischof erwiderte damals, er könne die Entscheidung nicht verstehen, nehme sie aber „im Gehorsam“ an. Darauf habe der Pontifex geantwortet: „Das haben Sie gut gesagt. Ich weiß das, denn nach meiner persönlichen Erfahrung ist es eine gute Sache, etwas ‚gehorsam zu akzeptieren‘.“

Als erste Beobachter feststellten, dass Gänswein nicht mehr als Präfekt des Päpstlichen Hauses an verschiedenen Veranstaltungen des Papstes teilnahm, fragte er diesen, ob er wieder normal arbeiten könne. In schriftlicher Form erklärte Franziskus: „Lieber Bruder, vielen Dank für Ihren Brief. Für den Moment glaube ich, dass es besser ist, den Status quo aufrechtzuerhalten. Ich danke Ihnen für alles, was Sie für Papst Benedikt tun: Es soll ihm an nichts fehlen. Ich bete für Sie, tun Sie dies bitte auch für mich. Der Herr möge Sie segnen und die Gottesmutter Sie behüten. Brüderlich, Franziskus.“

Da sich die Situation so nicht klärte, fragte auch der emeritierte Papst Benedikt XVI. schriftlich bei Papst Franziskus an, ob er „mit einem väterlichen Gespräch“ für Klarheit bei Gänswein sorgen könne. Der Privatsekretär schreibt in „Nichts als die Wahrheit“: „Ein paar Tage später bestellte mich der Papst zu einem Treffen nach Santa Marta, bei dem er mir bestätigte, dass sich nichts ändern würde. Keine weitere Reaktion zeitigte hingegen das neuerliche Gesuch des emeritierten Papstes am Ende seines Briefes vom 17. Februar: ‚Ich bitte Sie noch einmal demütig um ein Wort zu Erzbischof Gänswein.‘“

Etwa ein halbes Jahr später erklärte Gänswein in einem weiteren Gespräch, er habe seine Beurlaubung als Strafe aufgefasst, worauf Papst Franziskus betonte, so habe er es nicht gemeint. Dass die mediale Öffentlichkeit dies so interpretiere, sei kein Problem, sagte der Papst: „Es gibt viele, die gegen Sie und gegen mich schreiben, aber sie verdienen keine Beachtung.“ Danach habe Franziskus „einmal mehr von einigen seiner mühseligen Erfahrungen in Argentinien“ erzählt und gesagt, „es habe ihn jedes Mal reifen lassen, wenn man ihm Hindernisse in den Weg gelegt hätte“.

Gänswein feiert am kommenden Sonntag die heilige Messe bei der jährlichen Wallfahrt der Eichsfelder im Zisterzienserkloster Stiepel bei Bochum.

Quelle: CNA deutsch

NEWS: Psychisch Kranker springt auf den Petrusaltar

Im Petersdom der Vatikanstadt ist ein Mann am Donnerstagabend auf den Hauptaltar geklettert und hat sich aus Protest gegen den Krieg in der Ukraine ganz ausgezogen. Der Vorfall ereignete sich kurz vor der Schliessung des Petersdoms.

Einige verblüffte Besucher filmten die Szene mit dem Smartphone. Sie verbreiteten das Video über einen Telegram-Kanal.

Täter hat schwere Depressionen

Sowohl die Aufseher der Basilika als auch einige Gendarmen griffen sofort ein, zogen den Mann an und begleiteten ihn zum Verhör zur Gendarmerie. Er wurde dann an die italienische Polizei übergeben.

Beim Täter soll es sich um eine Person handeln, die unter schweren Depressionen leidet. Er betonte, dass er für die ukrainischen Kinder leide, die unter den russischen Bombenangriffen ihr Leben verloren haben. Aus dem Vatikan hiess es, dass der Mann auch selbst zugefügte Schnitte an seinem Körper hatte.

Vor zwei Wochen ist ein anscheinend verwirrter Mann mit seinem Auto in den Vatikan eingedrungen und hat damit einen Grossalarm ausgelöst. Der Wagen raste durch eine Kontrollstation der Päpstlichen Schweizergarde und gelangte bis vor die Eingangstür des Apostolischen Palastes, wie der Heilige Stuhl mitteilte. Da jedoch schnell Sicherheitsmassnahmen ergriffen wurden und der Fahrer rasch festgenommen werden konnte, war die Situation nach kurzer Zeit entschärft. 

Quelle: MSN, SDA

Nachrichtensendung vom 02.06.2023

Regisseur Martin Scorsese plant neuer Jesusfilm
Homo-Mob greift katholische Schulen an

Mittwochskolumne vom 31.05.2023

Von Maria lernen

Bern (novaradio.ch): Noch einmal möchte ich eine Kolumne Maria widmen. Am letzten Tag des Marienmonats Mai sollten wir als Katholiken noch einmal auf die Muttergottes blicken und uns fragen, was wir von ihr lernen können. Sie ist das grosse Vorbild aller Christen und daher fängt jede wahre Neuevangelisierung dort an, wo wir Maria nachahmen. Wer das Evangelium liest, merkt, dass Jesus auf den ersten Blick oft ziemlich abweisend gegenüber Maria ist. Als Zwölfjähriger im Tempel sagt er seiner Mutter, dass sie doch wissen müsse, dass er dort sein muss, was seinem Vater gehört. Bei der Hochzeit zu Kana geht er ebenfalls zunächst nicht auf die Frage der Mutter ein, sondern sagt, dass seine Stunde noch nicht gekommen sei. Auch sagt er vor seinen Jüngern, dass die leibliche Verwandtschaft nicht am wichtigsten ist, sondern diejenigen seine Familie bilden, welche den Willen Gottes erfüllen. Trotz diesen scheinbaren Zurückweisungen ist Maria auch unter dem Kreuz bei ihrem Sohn und ist später auch bei den Aposteln, um sie im Glauben zu stärken. Maria hatte eine tiefe Beziehung zu Jesus, sie war seine Mutter und kannte ihn 33 Jahre bis zu seinem Tod. Die Aussagen von Jesus verstand sie anders als diejenigen, die Jesus nicht kannten. Bei der Hochzeit von Kana war es Maria, die den Dienern sagt, sie sollen tun, was Jesus ihnen sagt. Man muss sich diese Szene vorstellen. Obwohl Jesus ihr sagt, seine Stunde sei noch nicht gekommen, hat Maria ein riesiges Vertrauen darauf, dass Jesus ihren Wunsch erfüllt. Wir selber sind oft schwache Menschen. Erfahren wir ein Rückschlag in unserem Glaubensleben, glauben wir sofort, dass Gott uns nicht liebe oder wir alles total falsch machen. Der Grund liegt daran, dass wir uns nicht um eine tiefe Gottesbeziehung bemühen. Maria hatte diese tiefe Beziehung zu Jesus, die natürlich für uns unerreichbar ist, aber der wir trotzdem nachahmen müssen. Wenn wir Jesus kennenlernen, werden wir uns nicht sofort entmutigen lassen, sondern unseren Weg mit ihm weitergehen, auch wenn wir manchmal Misserfolge haben. Gerade in unserer Kirche in der Schweiz ist ein grosser Pessimismus da, was die Kirche anbelangt. Viele Priester und Laien scheinen entmutigt. Wenn wir auf das Beispiel Mariens blicken, erhalten wir neuen Mut. Sie liess sich trotz des Leids nie entmutigen, da sie wusste, dass die Beziehung zu Jesus alle Freude beinhaltet. Auch wir sollten diese Einstellung haben. Vertrauen wir darauf, dass die Gottesmutter für uns ständig Fürsprache hält. Durch Maria zu Jesus! DR

NEWS: Papst Franziskus nennt Gläubige „Starrheit“

Eine Analyse von Ivan Poljaković*

Papst Franziskus hat wiederholt seine Abneigung gegenüber Katholiken zum Ausdruck gebracht, die am Ritus der Alten Liturgie (TLM – Traditionelle lateinische Messe) festhalten. Die häufigsten Worte, die Papst Franziskus verwendet, wenn er solche Katholiken beschreibt, sind „Starrheit“, „Unsicherheit“, und er spielte auch indirekt auf eine Art „Geisteskrankheit“ an.

Als er nämlich in einem seiner Interviews auf die Liturgie angesprochen wurde, sagte Papst Franziskus, dass die nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil entstandene reformierte Liturgie bestehen bleiben werde und dass es falsch sei, von der „Reform der Reform“ zu sprechen. Dann fügte er gegenüber seinem Gesprächspartner, Pater Antonio Spadaro SJ, hinzu, dass er überrascht sei, dass einige junge Menschen die alte Messe bevorzugen, obwohl sie nicht damit aufgewachsen sind, und der Papst fragte sich: „Warum diese Starrheit? Grab, grab, diese Starrheit verbirgt immer etwas, Unsicherheit oder sogar etwas anderes. Starrheit ist defensiv. Wahre Liebe ist nicht starr.“

Es gibt noch viele weitere solcher und ähnlicher Äußerungen von Papst Franziskus über Katholiken, die der Tradition ergeben sind, aber seine jüngste Bemerkung kann man sicherlich als Exzess bezeichnen. Diese geschah in Budapest bei einem Gespräch mit seinen Jesuitenbrüdern am 29. April 2023. Wie es bei Reisen um die Welt üblich ist, trifft sich der Papst mit der Gesellschaft Jesu im jeweiligen Land. Auf diese Weise traf er sich auch dieses Mal mit den Jesuiten in Ungarn. Er beantwortete Fragen zum Zugang zu jungen Menschen, zur Ausbildung der Jesuiten, zu Missbrauch in der Kirche und einem argentinischen Jesuiten, der 1976 verurteilt wurde. Eine Frage, die nichts mit der Liturgie zu tun hatte, wurde vom Papst genutzt, um erneut die lateinische Messe und die am alten Ritus festhaltenden Katholiken anzugreifen. Hier die Frage und die gesamte Antwort, die einer detaillierteren Analyse bedarf.

Frage: Das Zweite Vatikanische Konzil spricht über die Beziehung zwischen der Kirche und der modernen Welt. Wie können wir die Kirche und die Realität, die bereits jenseits der Moderne liegt, in Einklang bringen? Wie können wir die Stimme Gottes finden, indem wir unsere Zeit lieben?

Papst Franziskus: Ich weiß nicht, wie ich diese Frage theoretisch beantworten soll, aber ich weiß, daß das Konzil immer noch in Anwendung begriffen ist. Es dauert, sagt man, ein Jahrhundert, bis ein Konzil assimiliert ist. Und ich weiß, daß der Widerstand schrecklich ist. Es gibt einen unglaublichen Restaurationismus. Ich nenne das „Indietrismus“, wie es im Hebräerbrief 10,39 heißt: „Wir aber gehören nicht zu denen, die umkehren“. Der Strom der Geschichte und der Gnade fließt von unten nach oben wie der Saft eines Baumes, der Früchte trägt. Aber ohne diesen Fluß bleibt man eine Mumie. Rückwärtsgehen bewahrt nicht das Leben, niemals. Man muß sich verändern, wie der heilige Vinzenz von Lérins in Commonitorium primum schreibt, wenn er feststellt, daß sogar das Dogma der christlichen Religion fortschreitet, sich mit den Jahren festigt, sich mit der Zeit entwickelt, sich mit dem Alter vertieft. Aber dies ist eine Veränderung von unten nach oben. Die Gefahr ist heute der Indietrismus, die Reaktion gegen das Moderne. Es ist eine nostalgische Krankheit. Deshalb habe ich beschlossen, daß es jetzt obligatorisch ist für alle neu geweihten Priester, die Erlaubnis zu erhalten, nach dem Römischen Meßbuch von 1962 zu zelebrieren. Nach allen notwendigen Beratungen habe ich mich dazu entschlossen, weil ich gesehen habe, daß diese pastorale Maßnahme, die Johannes Paul II. und Benedikt XVI. gut gemacht haben, ideologisch mißbraucht wurde, um einen Rückschritt zu machen. Es war notwendig, diese Rückwärtsgewandtheit zu beenden, die nicht in der pastoralen Vision meiner Vorgänger lag.

In dieser Rede kann man die tiefe Abneigung des Papstes gegenüber der traditionellen lateinischen Messe spüren, und die Argumente, die er vorbringt, würden einer nüchternen und objektiven Prüfung nicht standhalten. Um es noch einmal zu wiederholen: Bei der Frage ging es überhaupt nicht um die Liturgie, sondern der Papst nutzte die bloße Erwähnung des Zweiten Vatikanischen Konzils, um über etwas zu sprechen, das überhaupt nichts mit der Frage zu tun hatte. Im ersten Satz sagt der Papst, dass „das Konzil weiterhin angewendet wird“. Wenn man den Kontext betrachtet, ist klar, dass der Papst darüber spricht, wie das Konzil in Bezug auf die Liturgie angewendet wird. Dies ist jedoch nicht korrekt. Die Novus-Ordo-Liturgie widerspricht dem Dokument des Zweiten Vatikanischen Konzils Sacrosanctum Concilium zur Reform der Liturgie, in dem es ausdrücklich heißt, dass „die lateinische Sprache in den lateinischen Riten erhalten bleiben muss“ (36,1), dass die Kirche den gregorianischen Choral für besonders geeignet hält für den Römischen Ritus (116), dass die Orgel einen besonderen Platz in der Liturgie einnimmt, weil sie ein traditionelles Instrument ist, das zum Adel des Ritus beiträgt (120) usw. Der Papst sagt weiter, dass „der Widerstand gegen seine Dekrete [des II. Vatikanischen Konzils] entsetzlich sei“. Auch das stimmt nicht, denn in diesem Fall unterstützen orthodoxe Katholiken, wenn es um die Heilige Messe geht, das Dekret über die Liturgie uneingeschränkt; was einige nicht unterstützen, sind die modernistischen Innovationen, die im Widerspruch zum Dekret des Zweiten Vatikanischen Konzils stehen. Diejenigen, die an der alten Messe und dem Dekret des Zweiten Vatikanischen Konzils Sacrosanctum Concilium festhalten, wirft der Papst „unglaublichen Restaurationismus“ oder, wie er es nennt, „Rückständigkeit“ vor. Nun, wir hören jeden Tag von Genderisten, dass wir rückständig seien, weil wir die Tradition lieben, und jetzt sagt uns der Papst dasselbe. Dann, nicht zum ersten Mal, reißt der Papst Bibelzitate aus dem Zusammenhang und interpretiert sie falsch. Das oben erwähnte Zitat aus dem Hebräerbrief lautet eigentlich:

„Doch wir gehören nicht zu denen, die sich abwenden und sich damit selbst ins Verderben stürzen. Nein, wir gehören zu denen, die am Glauben festhalten und dadurch ihr Leben retten“ (Hebr 10:39)

Wenn wir den Kontext betrachten, werden wir sehen, dass der heilige Paulus in Vers 38, unmittelbar vor dem oben Gesagten, das Wort Gottes zitiert:

„Wer sich aber von mir abwendet, zu dem werde auch ich nicht halten.“

Und wenn wir danach Zeile 39 lesen, ist die Bedeutung für uns glasklar. Der heilige Paulus tadelt nicht diejenigen, die „umkehren“ – sondern lobt diejenigen, die „nicht vom Glauben abfallen“, weil sie standhaft im Glauben sind, d. h. sie halten an der Tradition fest.

Ganz im Gegensatz zu dem, was Papst Franziskus interpretierte, sagte der hl. Paulus, dass wir an der Tradition festhalten müssen, was er auch im zweiten Brief an die Thessalonicher erwähnt:

„Bleibt also standhaft, liebe Brüder und Schwestern. Haltet euch an die Überlieferungen, die wir euch mündlich oder schriftlich gelehrt haben“ (2 Thess 2:15).

Wenn St. Paulus sagt, dass wir an der Tradition festhalten, ist er auch ein Rückschrittler?

Der Papst weist weiter darauf hin, dass diejenigen, die an der alten Messe festhalten, wie Mumien seien, denn ohne den notwendigen „Gemüsesaft“, der voranschreitet, seien sie tot. Bedeutet das, dass alle Heiligen und unsere Vorfahren während fast zwei Jahrtausenden, die der lateinischen Messe gewidmet waren, Mumien waren?! Darüber hinaus stellt der Papst fest, dass ein Rückschritt niemals das Leben retten kann, und er nimmt den hl. Vinzenz von Lérins und stellt natürlich alles noch einmal auf den Kopf. Zwar kann sich ein Dogma entwickeln, aber nur im Sinne eines immer besseren Verständnisses des grundsätzlichen Ausgangspunktes, aber niemals so, dass es in sein Gegenteil hineinwächst. Das vatikanische Dokument „Interpretation des Dogmas“ bestätigt diese Regel: „Selbst im Neuen Testament gibt es Hinweise darauf, dass es Stufen gab, um zur Wahrheit zu gelangen: Diese Ausdrucksformen der Wahrheit verstärken sich gegenseitig, gehen von Tiefe zu Tiefe, widersprechen sich jedoch nie“. Im selben Dokument heißt es ausdrücklich:

„Eine Entwicklung [des Dogmas] wird zu einer Verfälschung, wenn sie der ursprünglichen Lehre oder früheren Entwicklung widerspricht. Wahre Entwicklung bewahrt und schützt die Entwicklung und Formulierungen, die zuvor existierten“.

Das ist sehr wichtig zu verstehen, denn wenn Modernisten über die Entwicklung eines Dogmas sprechen, sprechen sie über die Entwicklung eines Dogmas im protestantischen Sinne, wo es zu einem späteren Zeitpunkt in sein Gegenteil umschlagen kann, beispielsweise ist Empfängnisverhütung heute eine Sünde, morgen nicht, heute ist die Ehe unlösbar, morgen ist sie lösbar, heute ist Sodomie eine Sünde, morgen ist sie eine Tugend, heute ist die Todesstrafe zulässig, morgen ist sie es nicht mehr usw. Und jetzt kommen wir zum hl. Vinzenz von Lérins, der eigentlich das Gegenteil von dem sagt, wofür der Papst ihn „benutzt“. Der heilige Kirchenvater Vinzenz sagt in seinem Dokument Commonitorium Folgendes:

„In der katholischen Kirche selbst sollten wir mit aller Kraft darauf achten, den Glauben zu bewahren, an den überall, immer und von allen geglaubt wurde. Weil es wahrhaftig und im strengsten Sinne katholisch ist… Wir werden diese Regel respektieren, wenn wir der Universalität, dem Altertum, der Übereinstimmung folgen… Wir werden der Universalität folgen, wenn wir den einen Glauben als wahr bekennen, der von der ganzen Kirche in der ganzen Welt bekannt wird; dem Altertum, wenn wir nicht von jenen Interpretationen abweichen, an denen unsere heiligen Vorfahren und Väter offensichtlich festhielten; der Übereinstimmung in ähnlicher Weise, wenn wir uns in dem Altertum selbst an die vereinbarten Definitionen und Bestimmungen aller oder zumindest fast aller Priester und Kirchenlehrer halten“ (II.6). Was wird dann ein christlicher Katholik tun, wenn sich ein kleiner Teil der Kirche von der Gemeinschaft des universellen Glaubens getrennt hat? – Was, sich sicherlich eher auf die Gesundheit des gesamten Körpers als auf die Ungesundheit eines schädlichen und faulen Gliedes festzuhalten (III.1). Was wäre, wenn eine neue Ansteckung nicht nur einen unbedeutenden Teil, sondern die gesamte Kirche infizieren würde? – Dann wird es ihm darum gehen, am Altertum festzuhalten, das sich heutzutage durch keine Täuschung der Innovation verführen lässt“ (III.2).

Wenn wir uns ansehen, was der hl. Vinzenz wirklich sagt, ist er dann dem Papst Franziskus nach ein echter „Rückschrittler“?

Darüber hinaus sagt Papst Franziskus, dass die größte Gefahr heute die „Rückständigkeit“ sei, also die „Reaktion gegen den Modernismus“, es handle sich seiner Meinung nach um eine „nostalgische Krankheit“. Eine Person, die den Kontext nicht kennt, würde denken, dass dies die Worte von Joe Biden oder Klaus Schwab waren. Der Kampf gegen den Modernismus ist eine Krankheit?! Ich weiß nicht, ob das überhaupt eines Kommentars bedarf. Nun ja, alle Heiligen der Kirche gaben ihr Leben für den Glauben, gerade weil sie den Mut hatten, sich dem Modernismus ihrer Zeit zu widersetzen. Waren sie deswegen krank?! Und der hl. Paulus sagt:

„Passt auf, dass ihr nicht auf Weltanschauungen und Hirngespinste hereinfallt. All das haben sich Menschen ausgedacht; aber hinter ihren Gedanken stehen dunkle Mächte und nicht Christus“ (Kol 2:8).

Und am Ende fügt der Papst hinzu, dass er neuen Priestern deshalb verboten habe, ohne Sondergenehmigung (die nur vom Vatikan erteilt werden könne) die Messe nach dem alten Ritus zu zelebrieren. Und zum „glänzenden“ Ende noch eine Unterstellung gegenüber seinen Vorgängern. Der Papst behauptet nämlich, dass seine Vorgänger die lateinische Messe aus pastoralen Gründen erlaubt hätten, sie aber „ideologisch“ missbraucht worden sei, um „rückwärts zu gehen“. So hat er nun dieser „Rückständigkeit“ Einhalt geboten, die „nicht in der pastoralen Vision“ seiner Vorgänger enthalten war.

Papst Benedikt XVI. betonte jedoch oft, dass das, was früheren Generationen heilig war, nicht plötzlich zu etwas Schlechtem werden könne. Deshalb versuchte er, „die altertümliche Form vor allem zugänglicher zu machen, um die tiefe und ungebrochene Verbindung zu bewahren, die in der Geschichte der Kirche besteht. Wir können nicht sagen: Früher war es schlecht, aber jetzt ist es gut. Tatsächlich kann in einer Gemeinschaft, in der das Gebet und die Eucharistie an erster Stelle stehen, das, was als das Allerheiligste galt, nicht als völlig falsch angesehen werden. Es ging um die Versöhnung mit der Vergangenheit, um die innere Kontinuität des Glaubens und Gebets in der Kirche“. Darüber hinaus sagte sein persönlicher Sekretär, Erzbischof Georg Gänswein, in einem Interview mit der Tagespost aus, dass das Motuproprio Traditionis custodes von Papst Franziskus, das die lateinische Messe stark einschränkt, Papst Benedikt XVI. das Herz gebrochen habe. In seinem Motuproprio Summorum pontificum erklärte Papst Benedikt XVI. dass das, was immer heilig war, nicht abgeschafft werden kann: „Deshalb ist es zulässig, das Messopfer gemäß der typischen Ausgabe des Römischen Messbuchs zu feiern, die vom seligen Johannes XXIII. in 1962 veröffentlicht wurde und nie abgeschafft wurde, als außergewöhnliche Form der kirchlichen Liturgie“.

Abschließend können wir nur mit Bedauern feststellen, dass wir zum ersten Mal in der Geschichte der Kirche einen Papst haben, der sich offen auf die gefährlichen Gewässer der Hermeneutik des Bruchs begibt und dabei einerseits versucht, alle möglichen ketzerischen Sekten zu umarmen und zu sammeln und ihnen zu schmeicheln, aber gleichzeitig die treuesten Söhne der Kirche ablehnt und einen ideologischen Krieg beginnt, der leicht in einem Schisma enden kann.

*Ivan Poljaković, geboren 1956 in Subotica, studierte Anglistik und Germanistik an den Universitäten Innsbruck, Cambridge, Zagreb, Rostock und Auckland, wo er mehrere Jahre lebte und an einer katholischen Schule unterrichtete, ist ausgebildeter Religionslehrer und war bis 2021 Assistenzprofessor und Leiter des Fremdsprachenzentrums an der Universität Zadar.

Quelle: Katholisches.info

Psalmen und ihre Botschaft

Der erste Teil (Ps 42) von einem Bittgebet

Erklärung der Liturgie

Der zweite Teil was man in der Liturgie nicht machen darf

PFINGSTEN 2023

Alles zum Thema Pfingsten

PAX VOBIS vom 28.05.2023

Danas mozete cuti emisiju o bezgrijesno srce Marijino i o Ivan Krstitelj. Citaju Vera i Drazenka.
Heute könnt Ihr, in der kroatischen Sendung, folgendes hören. Es geht, um das unbeflecktes Herz Mariens und Geburt von Johannes des Täufers. Es lesen Vera und Drazenka.

NEWS: Papst Franziskus sagt Audienz

Papst Franziskus ist kurz vor Pfingsten erkrankt. Am Freitag musste der Pontifex seine Audienzen wegen Fiebers absagen.

Papst Franziskus (86) hat am Freitag seine Audienzen wegen Fiebers abgesagt. Aufgrund eines «fiebrigen Zustands» habe das Oberhaupt der katholischen Kirche am Morgen niemanden in Audienz empfangen, teilte der Sprecher des Heiligen Stuhls am Freitag auf Nachfrage mit. Termine am Wochenende zu Pfingsten, an denen der Pontifex teilnehmen sollte, würden zunächst wie geplant bestehen bleiben, hiess es weiter.

Erst Ende März war die Sorge unter Katholiken gross als Papst Franziskus einige Tage im Krankenhaus behandelt werden musste. «Der Papst war müde, er hatte gestern einen sehr intensiven Tag», sagte der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin am Freitag am Rande einer Veranstaltung vor Journalisten. Franziskus habe am Donnerstag viele Leute getroffen, sagte er. Parolin ist Chef des Staatssekretariats und gilt als Nummer zwei im Vatikan hinter dem Papst.

Wichtige Termine stehen an

Der Argentinier war am Donnerstag bei der Versammlung der Italienischen Bischofskonferenz anwesend und traf sich am Nachmittag zu einem Kongress der von ihm gegründeten Organisation «Scholas Occurrentes». Laut Parolin wollte Franziskus dort alle begrüssen.

In den kommenden Tagen stehen den bisherigen Planungen des Heiligen Stuhls für den Pontifex wichtige Termine an. Am Sonntag soll er die traditionelle Pfingstmesse zelebrieren. Am Montag ist ausserdem ein Treffen mit dem italienischen Staatspräsidenten, Sergio Mattarella, vorgesehen. (SDA, Blick)

Nachrichtensendung vom 26.05.2023

Papst Franziskus mahnt
Noch nie so viele Priesterweihe

Mittwochskolumne vom 24.05.2023

Pfingsten

Bern (novaradio.ch): Am Sonntag feiert die Kirche Geburtstag. Pfingsten ist das Fest, an dem Jesus uns auffordert, die engen Mauern zu verlassen und das Evangelium überall zu verkünden. Er lässt uns nicht zurück als Waisen, sondern sendet uns den Heiligen Geist, der uns in die ganze Wahrheit einführt und uns lehrt, seine Gebote zu halten. An Pfingsten sollte sich jeder Katholik auch fragen, wie er sein Christsein leben möchte. Heute steht die Kirche vor vielen Herausforderungen, die vom Papst, den Bischöfen und den Priestern nicht alleine gelöst werden können. Es braucht mündige Laien, die sich in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik einsetzen, um das Evangelium in die Welt zu tragen. Diese Verantwortung, welche die Laien übernehmen müssen, ist mit Gefahren verbunden. Einerseits ist die Gefahr da, dass die Laien – so wie in vielen Pfarreien in der Schweiz – einfach versuchen, die Priester von ihrem Dienst wegzudrängen. Die vielen liturgischen Missbräuche in der Schweiz sind eine schlechte Frucht dieses falschen Einsatzes von Laien in den Pfarreien. Andererseits gibt es die Gefahr, dass die Laien durch ihren Einsatz nicht Licht und Salz der Welt werden, sondern im Gegensatz den faden Geschmack der Welt annehmen. Die Verweltlichung, von der Papst Benedikt XVI. gewarnt hat und vor der auch Papst Franziskus immer wieder warnt, hat bei vielen Laien dazu geführt, dass sie sich der Welt angepasst haben. Wenn wir uns viele Reformpapiere der Kirche anschauen, dann werden oft einfach weltliche Denkweisen in die Kirche hineingetragen. Leider wehren sich auch unsere Bischöfe viel zu wenig dagegen, sondern machen oft noch aktiv mit bei dieser Verweltlichung.

Trotz all diesen Gefahren, welche die aktive Verantwortungsübernahme der Laien mit sich bringt, glaube ich, dass dies der einzig richtige Weg ist. Die Probleme der heutigen Zeit lassen sich nur lösen, wenn wir versuchen, glaubwürdig das Evangelium zu leben. Vielleicht ist es uns in der Vergangenheit nicht gelungen, dies perfekt umzusetzen. Aber der Katholik sollte immer den Glauben, die Hoffnung und die Liebe in sich tragen, die ihn ermutigen, nicht aufzugeben. Gott sendet den Heiligen Geist und macht dadurch alles wieder neu. Ich glaube fest daran und möchte auch Sie alle bitten, an Gottes Macht zur Erneuerung zu glauben. Wir brauchen keine Erneuerung durch eine Änderung der Dogmen, der Weihevoraussetzungen oder der kirchlichen Lehre, sondern eine Erneuerung des eigenen Lebens. Diese Erneuerung fängt mit der eigenen Umkehr an, indem wir Gottes Willen für unser Leben akzeptieren und danach handeln. Lassen Sie uns daher ein freudvolles Pfingsten feiern. Alles Gute zum Geburtstag liebe Mitchristen! DR

Psalmen und ihre Bedeutung

Im Psalm 41 geht es, um den Schmerz

Erklärung der Liturgie

U.a. geht es heute, um das Thema Hochgebet

NEWS: Muttergottes verteidigen

Die Ehre Mariens verteidigen

Vor dem Paschafest, da „Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater zu gehen“ (Joh 13, 1), sprach er zu seinen Jüngern: „Wenn einer mich liebt, wird er mein Wort bewahren.“ (Joh 14, 23) Um dieses sein Wort unversehrt zu bewahren, verheißt er seiner Kirche einen besonderen

„Beistand“. Jesus nennt ihn den „Geist der Wahrheit“ (Joh 14, 17) und sagt von ihm: „Er bleibt bei euch und

wird in euch sein.“

Zwei der nachfolgenden Verse verdienen besondere Aufmerksamkeit:

  • „Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“ (Joh 14, 26)
  • „Noch vieles hätte ich euch zu sagen, doch ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch alle Wahrheit lehren.“ (Joh 16, 12 f.)

Als Kinder der Kirche glauben wir an die Wahrheit dieser Worte. Wir glauben und vertrauen, dass dieser Beistand stets da war und auch stets da sein wird. Der katholische Glaube hat sich, vom Heiligen Geist geleitet, im Laufe der Jahrhunderte immer weiter entfaltet. Alles daran ist wahr und schön und heilig. Der gesamte katholische Glaube steht unter dem hohen Anspruch, in all seinen Details vernunftgemäß und gut zu sein.

Besonders schön ist in diesem Zusammenhang das Zeugnis unzähliger Konvertiten, die suchend nach der Wahrheit im katholischen Glauben eine Perle gefunden haben und einen Schatz, um dessentwillen es sich lohnt, alles – auch das Leben – hinzugeben. Von mehr als einem unserer Gläubigen habe ich die Worte gehört: „Es war das Beste, was ich in meinem Leben getan habe, dass ich katholisch geworden bin.“

Freilich hat die Wahrheit zu allen Zeiten ihre Widersacher. Deshalb bedarf die Kirche des göttlichen Beistands gar sehr, und es geschieht mit gutem Grund, dass sie Jahr für Jahr die Pfingstnovene hält.

Schon bei seiner Abschiedsrede an die Ältesten der Gemeinde von Ephesus sprach Paulus: „Ich weiß, dass nach meinem Weggang reißende Wölfe bei euch einbrechen, die die Herde nicht schonen. Auch aus eurer eigenen Mitte werden sich Männer erheben und versuchen, mit verkehrten Reden die Jünger auf ihre Seite zu ziehen.“ (Apg 20, 29 f.)

Ganz aktuell gibt es zwei traurige Beispiele dafür, wie von der katholischen Kirche autorisierte Medien- organe den katholischen Glauben lästern.

  • Das Internetportal kath.ch versteht sich als „Dienstleistung des Katholischen Medienzentrums im Auftrag der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz“. Pünktlich zum Maimonat, in welchem normalerweise Katholiken mit großer Liebe die Jungfrau Maria ehren, veröffentlicht kath.ch eine Artikelserie, welche die Abrissbirne direkt an die Wurzeln des christlichen Glaubens legt.
  • Schützenhilfe erhält kath.ch von zhkath.ch, das von sich sagt: „Wir sind die katholische Kirche im Kanton Zürich.“ Sooft die Oberkommunikatoren dieser erlauchten staatskirchlichen Institution sich zu Wort melden, steht am Ende die Floskel: „Der Inhalt dieses Newsletters gibt die persönliche Meinung des Autors oder der Autorin wieder. Diese muss nicht in jedem Fall der Meinung der Ka- tholischen Kirche im Kanton Zürich entsprechen.“ Tatsächlich ist erfahrungsgemäß alles andere zu erwarten, als dass man hier die Lehre der Kirche antrifft. Um, wie er schreibt, der „fundamen- talistischen Verblödung und Verblendung in der Kirche nicht tatenlos zu(zu)schauen“, stellt sich beispielsweise Simon Spengler in seiner jüngsten Epistel verteidigend hinter die Komplizen von kath.ch, welche seiner Deutung nach die „Figur der biblischen Maria“ von all dem befreien, „was die Kirche im Laufe der Jahrhunderte aus ihr … gemacht hat“.

Auch wenn es schmerzt, sei hier doch angetönt, welche Art von Schmähregistern kath.ch gegen den ka- tholischen Glauben zieht:

  • Die Jungfrauengeburt sei ein biologisch unmögliches „literarisches Konstrukt“, und eine jung- fräuliche Geburt sei allenfalls mittels Kaiserschnitt denkbar.
  • In Wort und Bild vergleicht man die jungfräuliche Empfängnis Mariens mit der Schwängerung einer mythischen Prinzessin durch einen Schwan.
  • Überhaupt habe der Evangelist Lukas griechische Mythologie ins frühe Christentum gemischt, womit die göttliche Inspiration der Heiligen Schrift geleugnet ist. Lukas wird angelastet, die

„jungfräulich durch einen Gott geschwängerte Mutter“ kreiert zu haben.

  • Für Matthäus und Paulus sei Maria nicht wichtig genug, als dass ein Engel sich mit ihr abgebe, und man spricht lapidar von der „Entstehung des Embryos, welcher in der Gebärmutter Mariens zum Gottessohn heranwachse“.
  • Im „marienbesessenen 19. Jahrhundert“ habe der machthungrige Papst Pius IX. sich über die „the- ologische Wirkungsgeschichte“ hinweggesetzt und durch die Verkündigung der Dogmen von der Unbefleckten Empfängnis und der päpstlichen Unfehlbarkeit mit der „Tradition“ gebrochen.
  • Pius XII. habe die Kirche als mystischen Leib Christi „postuliert“. Auch in der Frage der leiblichen Aufnahme Mariens habe nicht die Wissenschaft, sondern der Papst das letzte Wort behalten.

Aus all dem ist sicher zu erkennen, dass die AutorInnen mit der katholischen Glaubenslehre mehr oder weniger nichts mehr am Hut haben. Texte wie die oben genannten, sind nicht nur Häresie, sondern Apostasie. Wir halten es für gewiss, dass auch die Allerheiligste Dreifaltigkeit, die Menschwerdung Gottes, die Gottheit Jesu oder die Eucharistische Realpräsenz in diesen Kreisen kaum mehr geglaubt werden. Nach einem geflügelten Wort möchte man jedoch – was eigentlich naheläge – aus der Kirche nicht austreten sondern – sich medienwirksam selbst inszenierend – vielmehr in ihr auftreten. Eine veritable Bindung an die Institution ‚katholische Kirche‘ scheint jedenfalls insofern noch zu bestehen, als man keine Skrupel hat, sein Gehalt aus Kirchensteuermitteln zu beziehen.

Aus der Tatsache, dass gewöhnliche gläubige Katholiken durch ihre Kirchensteuern diese Herrschaften mitfinanzieren, mag sich zumindest eine gewisse Pflicht ergeben, deren Machenschaften nicht still- schweigend hinzunehmen.

In diesen Tagen der Pfingstnovene mögen sich alle, die den Glauben der Kirche glauben, um die jung- fräuliche Gottesmutter Maria scharen, um ihre Ehre zu verteidigen. Wie damals in Jerusalem, erflehen wir vereint mit ihr die machtvolle Herabkunft des Heiligen Geistes zur so dringend notwendigen Erneu- erung der Kirche an Haupt und Gliedern.

Komm, Heiliger Geist! Erfülle die Herzen Deiner Gläubigen und entzünde in ihnen das Feuer Deiner Liebe! Maria, Mutter des göttlichen Wortes, Mutter der Kirche und unsere geliebte Mutter, bitte für uns!

P. Martin Ramm FSSP

Quelle: FSSP Schweiz

Nachrichtensendung vom 19.05.2023

Koptische Schisma-Messe in Lateran
Katholische Bioethiker warnen

Theologiestunde: Christi Himmelfahrt

Alles zum Thema Christi Himmelfahrt inkl. Interview mit unserem geistlichen Berater Dr. Don Nerio Medici

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NEWS: Belgischer Bischof über Homo-Segnungen: Ich weiß, dass wir „nicht gegen den Papst gehen“

Der belgische Bischof Johan Bonny hat die Einführung von Segensfeiern für homosexuelle Verbindungen in seinem Land verteidigt und erklärt, er wisse, „dass ich und wir nicht gegen den Papst gehen“. Erst Anfang 2021 hatte Kardinal Luis Ladaria SJ, der Präfekt der Glaubenskongregation, erklärt, die Kirche verfüge „weder über die Vollmacht, Verbindungen von Personen gleichen Geschlechts“ zu segnen, „noch kann sie über diese Vollmacht verfügen“.

Im Gespräch mit dem Podcast „Himmelklar“ sagte Bonny am Mittwoch: „Nicht jeder Mann in Rom ist Papst. Ich habe persönlich zweimal mit dem Papst über diese Themen gesprochen. Aus meinen Gesprächen weiß ich, wie meine Beziehung mit Papst Franziskus aussieht – wir sprechen ‚cum petro et sub petro‘ (‚mit und unter Petrus‘). Aber nicht der ganze Vatikan ist ‚cum petro et sub petro‘.“

„Auch im Vatikan gibt es verschiedene Positionen und Entwicklungen“, so Bonny. „Die theologischen Fakultäten in Rom gehören auch zum Vatikan und zur katholischen Kirche in Rom. Rom ist nicht nur ein Dokument oder ein Kardinal. Nein, Rom ist auch Einheit in Verschiedenheit.“

Das Dokument der Glaubenskongregation von Anfang 2021, das die Segnung homosexueller Verbindungen ausschließt, hält indes ausdrücklich fest: „Papst Franziskus wurde in der dem unterzeichnenden Sekretär dieser Kongregation gewährten Audienz über das vorliegende Responsum ad dubium samt der Erläuternden Note informiert und hat ihre Veröffentlichung gutgeheißen.“

Auch der deutsche Synodale Weg hatte im März mit deutlicher Mehrheit der Bischöfe beschlossen, homosexuelle Verbindungen zu segnen, nachdem Bonny sich dort als Gastredner dafür stark gemacht hatte. Jetzt sagte er mit Blick auf den Synodalen Weg: „Diese Spannung zwischen Deutschland und Rom ist nicht hilfreich. Auch in Rom sollten sie irgendwo besser zuhören und nicht so kritisch sein.“

Es gebe „mehr Vorurteile als Urteile in dieser Diskussion. Es gibt mehr Vorurteile, persönliche Verletzungen, persönliche Geschichten auch der deutschen Bischöfe und Kardinäle in Rom. Das ist eine Mischung aus ihren persönlichen Erfahrungen und persönlichen Verletzungen mit theologischen Fragen und theologischer Verschiedenheit.“

In Rom habe man eine andere Mentalität als in Deutschland, zeigte sich der Bischof von Antwerpen überzeugt: „Im Süden soll man eine gute Figur machen – ‚bella figura‘. Das ist hier nicht so, ‚bella figura‘ hilft nicht bei uns. Es soll vor allem alles richtig und korrekt sein. Das Richtige ist für uns wichtiger als das Schöne. Es soll nicht schön aussehen, aber es soll richtig sein.“

Die „deutsche Gründlichkeit mit vielen Fußnoten“ sei nicht „nicht lateinisch“, sagte Bonny. „Beide Seiten sind wichtig. Beide Seiten haben etwas, aber sie sollten besser zueinanderfinden. In früheren Jahrhunderten hat es immer wieder Spannungen gegeben, die in der Essenz nicht theologisch, aber kulturell waren.“ In diesem Zusammenhang erwähnte er die Reformation.

Quelle: cna deutsch

Mittwochskolumne vom 17.05.2023

Christi Himmelfahrt

Bern (novaradio.ch): Morgen feiert die Kirche Christi Himmelfahrt. In der Lesung hören wir morgen einen meiner Lieblingssätze. „Ihr Männer von Galiläa, was steht Ihr da und schaut zum Himmel empor?“. Die zwei Männer in weissen Gewändern, sicherlich Engel, rufen dies den Aposteln zu, als Jesus in den Himmel aufgenommen wurde und die Jünger staunend ihre Blicke in den Himmel richten. Diesen Satz rufen die Engel auch uns allen heute zu. Was stehen wir häufig herum und schauen in den Himmel, ohne selbst zu versuchen, Gottes Willen auf Erden zu erfüllen? Jesus hat uns gesagt, dass es gut für uns sei, dass er in den Himmel geht, da er uns so den Beistand senden kann. Der Heilige Geist ist stets bei uns und hilft uns, Gottes Willen zu erkennen und zu erfüllen. Die Himmelfahrt Christi soll uns nicht dazu verleiten, untätig zu werden und nur betrübt in den Himmel zu starren, sondern selber aktiv zu sein. Als Katholiken glauben wir daran, dass wir durch unsere Werke unseren Glauben unter Beweis stellen können. Zwar hat der Katholizismus seine mystischen Seiten, aber das Leben der meisten Katholiken spielt sich im Hier und Jetzt ab. Wir dürfen auf Wunder hoffen und solche geschehen auch immer wieder, aber wir müssen auch selbst zu Händen und Füssen Gottes werden und gute Taten vollbringen. Denn weiter sprechen die beiden weiss gekleideten Männer: „Dieser Jesus, der von Euch fort in den Himmel aufgenommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie Ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen.“ Niemand von uns weiss, wann Jesus wiederkommt. Uns ist es nicht erlaubt, Zeiten und Fristen zu kennen. Allen Prophezeiungen, die leider auch von frommen Katholiken teilweise verbreitet werden, die das nahe Ende der Welt verkünden, muss eine klare Absage erteilt werden. Als Menschen müssen wir jeden Augenblick so leben, wie er der letzte wäre, aber wir dürfen kein Ende verkünden, das nur Gott kennt. Versuchen wir das morgige Fest als Anlass zu nehmen, um zu tätigen Christen zu werden, die nicht erstarren, sondern durch den Heiligen Geist erfüllt sind. Solange Gott uns die Zeit schenkt, Gutes zu tun, ist es an uns, diese Zeit zu nutzen. DR

NEWS: Petition an die Schweizer Bischöfe, die Beleidigungen Mariens auf kath.ch zu stoppen

Exzellenzen

Das von Ihnen beauftragte Medienzentrum kath.ch publiziert derzeit zum Marienmonat Mai eine Artikelserie über die vier marianischen Dogmen. Statt die Gottesmutter in ihren Privilegien zu ehren, die Dogmen zu erklären und den Glauben der Leserschaft zu stärken, werden in diesen Artikeln die Dogmen nur rein menschlich betrachtet, der Glaube an sie wird unterwandert und teilweise lächerlich gemacht. Insgesamt muss diese Artikelserie von kath.ch, welche von teilweise obszönen Bildern begleitet wird, als eine Schmähung der Gottesmutter bezeichnet werden, welche jeden gläubigen Katholiken, jedes Marienkind, schmerzt und in seinen religiösen Gefühlen verletzt.

Hier gelangen Sie zur Petition: Bitte an die Schweizer Bischöfe: Stoppen Sie die Beleidigungen der Gottesmutter Maria! – Online-Petition (openpetition.eu)

Diese Artikel sind leider nur die Spitze des Eisbergs: kath.ch unterwandert schon seit geraumer Zeit den katholischen Glauben und ist vielen Katholiken unseres Landes ein Dorn im Auge.
Besonders stossend ist dabei die Tatsache, dass das Medienzentrum im Auftrag der Schweizer Bischofskonferenz arbeitet, also ein offizielles Organ der Schweizer Landeskirche ist. Gerne möchten wir Sie, Exzellenzen, an das von der Schweizer Bischofskonferenz verabschiedete Rahmenstatut für Medienarbeit erinnern, worin es heisst: «Die Bischofskonferenz hat die kirchliche Medienarbeit als eine
ihrer wichtigsten pastoralen Prioritäten … betrachtet … Das Weltbild und die Lebensauffassung unserer Zeit genossen wird zu einem grossen, wenn nicht zum grössten Teil von den Medien bestimmt. Auch was sie von der christlichen Botschaft und vom Leben der Kirche wahrnehmen und wie sie darüber urteilen, wird heute für die meisten Menschen fast ausschliesslich durch die Medien vermittelt.»
Es besteht nach Einschätzung der Bischofskonferenz also ein direkter Zusammenhang zwischen der Qualität und der Rechtgläubigkeit der katholischen Medien und dem Glauben im Gottesvolk.
Wir möchten Sie höflich bitten, sich als Hirten erneut dieser immensen Verantwortung bewusst zu werden und entweder kath.ch den Auftrag zu entziehen oder zu gewährleisten, dass dieses Medienzentrum auch wirklich zur Erbauung des Glaubens der Katholiken dient.
Insbesondere wollen wir Sie um der Liebe zu unserer himmlischen Mutter willen bitten, die Schmähungen der allerseligsten Jungfrau Maria nicht länger zu dulden und ihre Ehre öffentlich zu verteidigen.
Möge Maria, die Maienkönigin, Sie segnen und schützen!
Katholische Volksbewegung Pro Ecclesia unterstützt von: Die Schweiz betet, Fatima Weltapostolat

NEWS: Sei ihre Stimme – am Marsch fürs Läbe am 16. September in Zürich

Unter dem Motto «Sei ihre Stimme!» ruft der 13. Marsch fürs Läbe in Zürich-Oerlikon auf, den Schwächsten unter uns eine Stimme zu geben. Mütter und Väter, die in einer schwierigen Lebenssituation ein Kind erwarten – und insbesondere die Kinder selbst – brauchen eine Stimme. Sie alle brauchen Unterstützung von Menschen, die überzeugt sind, dass jedes menschliche Leben, auch das unscheinbarste, gefährdetste, unter schwierigsten Bedingungen empfangene, wertvoll ist und eine Würde hat, die bedingungslos und unabhängig von anderen Meinungen ist. 

Jeweils am Samstag vor dem eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag – dieses Jahr am 16.

September – findet in Zürich der „Marsch fürs Läbe“, die grösste Pro-Life-Manifestation in der

Schweiz, statt. Der Marsch sammelt Lebensschützer aus unterschiedlichsten Bereichen wie Medizin, Recht, Bildung, Beratung, praktischer Hilfe usw. und bietet Lebensrechtsorganisationen eine Vernetzungsplattform sowie die Möglichkeit, ihr Anliegen gemeinsam in die Öffentlichkeit zu tragen. 

Neben dem Demonstrationszug gibt es auch einen Kundgebungsteil, bei dem u.a. der Zürcher

Kantonsrat Erich Vontobel sprechen wird. Dem EDU-Politiker und Nationalratskandidaten ist das

Lebensrecht seit vielen Jahren ein grosses Anliegen. Weiterhin im Programm dabei sind Viviane Krucker-Baud, Generalsekretärin der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA), der emeritierte Weibischof Marian Eleganti und Pastor Anthony Joseph, Initiator von Pray for Zurich und Pastor der TCF International. Musikalisch begleitet die Sängerin und Songwriterin Bernarda Brunovic die Veranstaltung. Die von Geburt an blinde Musikerin mit kroatischen Wurzeln begeisterte bereits im letzten Jahr das Publikum.

In der Tat ist das Meinungsäusserungsrecht im Bereich Lebensschutz inzwischen weltweit stark umkämpft. Umso mehr muss das Lebensrecht als eines der grundlegendsten Rechte im Rechtsstaat im öffentlichen Diskurs unbedingt seinen Platz haben. Denn: In der Schweiz darf heute jedes neunte Kind bereits nicht mehr leben. Die Gründe für die Abtreibung sind zahlreich. Als häufigste Gründe werden u.a. Ausbildung oder berufliche Situation genannt, die sich nicht mit dem Leben mit einem Kind vereinbaren liessen, oder dass man sich nicht in der Lage fühle, ein Kind zu erziehen. Dass bei einer ungeplanten Schwangerschaft statt einer Abtreibung Unterstützung und Hilfsmöglichkeiten im Fokus stehen und dass sich die Überzeugung für ein absolutes Menschenrecht auf Leben von der Zeugung an in der Gesellschaft weiterverbreitet, dafür geben die Teilnehmer des Marsches am 16. September in Zürich ihre Stimme.

Mehr Infos: www.marschfuerslaebe.ch.

Psalmen und ihre Botschaft

Im Psalm 36 geht es, um das Gute und das Böse was der Mensch aussuchen kann.

Erklärung der Liturgie

Heute geht es, um das richtige Material zur Liturgiefeier.

Mittwochskolumne 10.05.2023

Marienmonat Mai

Bern (Novaradio.ch): Der Mai ist für mich der schönste Monat im Jahr. Alles blüht, die Natur erwacht zum neuen Leben und das Wetter wird wärmer und wärmer. Es passt sehr gut, dass gerade dieser Monat der Marienverehrung gewidmet ist. Es war auch das Ja der Mutter Gottes zum göttlichen Heilsplan, den der Erzengel Gabriel ihr verkündete, der die Welt zum neuen Leben erwachen liess. Durch die Sünde Adams und Evas wurde die Menschheit von Gott entfernt, durch Mariens Ja kam Jesus, der Sohn Gottes, in die Welt, um die Welt zu erlösen. Wir alle sind Kinder Evas, wir alle sind aber auch Kinder Mariens. Es ist wichtig, dass wir diesen Monat nutzen, um Maria ähnlicher zu werden. Wir alle, Frauen und Männer, sind in die Nachfolge Mariens berufen. Maria war es, die Gottes Willen voll und ganz akzeptierte und dadurch genau anders handelte als die ersten Menschen, die Gott gegenüber ungehorsam waren. Maria war aber nicht blind gehorsam. Maria fragte den Erzengel, wie der göttliche Heilsplan geschehen soll, da sie sich vorgenommen hat, jungfräulich zu bleiben. Erst nachdem der Erzengel Gabriel ihr alles erklärte, stimmte sie zu. Dadurch ist die Mutter Gottes zum Vorbild für alle Katholiken geworden. Ihr Glaube ist ein tiefer Glaube, der Gott völlig vertraut, aber nicht blind ist. Viele Menschen haben heute Mühe mit der Vorstellung, Gott zu vertrauen. Wir müssen von Maria lernen, Gott zu lieben und durch diese Liebe auch Vertrauen zu gewinnen. Wenn wir uns um eine persönliche Beziehung zu Jesus bemühen, wird er uns helfen, ihn mehr und mehr zu lieben und ihm dadurch mehr und mehr zu vertrauen. Maria ist der sichere Weg, um eine persönliche Beziehung zu Christus aufzubauen. Maria zeigt auf ihren Sohn und durch ihre Liebe zu ihm verstehen wir die unendliche Grösse seiner Erlösungstat und seiner Liebe zu uns. Nutzen wir daher den Mai, diesen schönsten aller Monate, um den schönsten aller Menschen, Maria, zu ehren. Unser Weg führt durch Maria zu Jesus. DR

NEWS: Selensky nach Rom und Vatikan

Seit Mittwoch geht das Gerücht um, Wolodymyr Selenskyj könnte am morgigen Samstag oder Sonntag Papst Franziskus im Vatikan besuchen. Verschiedene Medien haben dies unter Berufung auf anonyme Quellen berichtet. Einige berichten mit einem Fragezeichen, andere in der Möglichkeitsform, wieder andere als Fakt.

Nur ein pro-ukrainischer Versuchsballon, um die Reaktionen zu testen? Hilfreich ist zunächst zu sehen, wer wie berichtet, und dabei fällt auf, daß Medien, die der italienischen Rechtsregierung nahestehen, den Besuch als Tatsache berichten. In der Tat steht der Besuch im Vatikan in direktem Zusammenhang mit einem Besuch Selenskyjs bei Italiens erster Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. 

Bestätigt wurde das heute durch einen „Blitzbesuch“ von Meloni im Vatikan. Er dauerte nur 15 Minuten. Franziskus vermeidet Zusammenkünfte mit Rechtspolitikern, doch heute machte er eine beispiellose Ausnahme. Es handelte sich nämlich nicht um einen Staatsbesuch, sondern eine Privataudienz. Es besteht kein Zweifel, daß es dabei um den morgigen Selenskyj-Besuch ging und die italienische Ministerpräsidentin persönlich auf das Kirchenoberhaupt einwirkte, den ukrainischen Staatsgast zu empfangen. Zudem diente die ganz kurzfristig eingeschobene Begegnung, das Kirchenoberhaupt über den italienischen Standpunkt in der Ukrainekrise zu informieren.

Der ukrainische Staatspräsident war bereits in Helsinki, Den Haag und Berlin. Nun wird er auch nach Rom reisen. Sein letzter Besuch in der Ewigen Stadt fand im Februar 2020 statt, als im Palazzo Chigi, dem Amtssitz des italienischen Ministerpräsidenten, noch die Linksregierung von Giuseppe Conte amtierte.

Giorgia Meloni, Italiens politischer Shooting Star, ist kaum mehr als ein halbes Jahr im Amt. Sie traf Selenskyj im vergangenen Februar in Brüssel und umarmte ihn demonstrativ auf italienische Art samt Küßchen.

Im Schatten des ersten Treffens mit ihr in Rom ist nun auch eine Begegnung mit Papst Franziskus im Vatikan geplant. Franziskus war in den vergangenen Monaten vielfach zu einem Besuch in Kiew gedrängt worden, wozu er sich durchaus bereit erklärte, allerdings unter der Bedingung, zuvor Moskau besucht zu haben. Ein Besuch im Kreml oder beim Moskauer Patriarchat kam bisher aber nicht zustande, was mit den Ansprüchen der russisch-orthodoxen Kirche zur historischen territorialen Jurisdiktion zu tun hat. Die bisher einzige Begegnung zwischen ihrem Oberhaupt und einem Papst fand vor wenigen Jahren auf Kuba statt. Ein zweites, bereits für 2022 geplantes und organisiertes Treffen im Libanon, alternativ in Jerusalem, kam unter dem Eindruck des herrschenden russisch-ukrainischen Krieges nicht zustande.

Da Franziskus nicht nach Kiew reist, beabsichtigt Selenskyj zu ihm zu kommen, was es dem Vatikan schwer macht – da von der italienischen Regierung unterstützt – eine Begegnung abzulehnen, obwohl kein russisches Äquivalent gegeben ist. Auf eine solche Ausgeglichenheit hatte Franziskus in den vergangenen 16 Monaten gepocht, um im allgemeinen Kriegsgeschrei als glaubwürdiger Vermittler von Friedensgesprächen auftreten zu können. Bisher hatte sich der Heilige Stuhl Vereinnahmungsversuchen, vor allem von westlicher Seite, erfolgreich entzogen. Selenskyjs „Blitzbesuch“, wie es in Rom heißt, erschwert dies – wohl nicht unbeabsichtigt. Im Vatikan weiß man, was das bedeutet: NATO ante portas.

Im Mai 2022 war Papst Franziskus weit aus dem westlichen Chor ausgeschert und hatte eine offensichtliche Wahrheit ausgesprochen, indem er sich weigerte, Rußland die Alleinschuld am Beginn der Kampfhandlungen im Februar jenes Jahres zuzuweisen. Vielmehr sagte er, die NATO habe eben zu laut vor der russischen Haustür gebellt.

Vor allem könnte die von Franziskus angekündigte Friedensinitiative torpediert werden, die er auf dem Rückflug aus Ungarn andeutete, wo er aber keine Details nannte.

Die Umfragen der Meinungsforschungsinstitute zeigen unterdessen, sechs Monate nach der Angelobung der ersten Rechtsregierung in der italienischen Nachkriegsgeschichte, keine Veränderungen in den Wählerpräferenzen, weder in die eine noch in die andere Richtung. Das Rechtsbündnis liegt bei stabilen 45 Prozent, das Linksbündnis bei schwachen 26 Prozent, die linkspopulistische Fünfsternebewegung bei 15 Prozent und das Bündnis der linken Mitte bei 7 Prozent. Das entspricht exakt dem Bild der Parlamentswahlen vom vergangenen September.

Dennoch rumort es in einem dynamischen und besonders aktiven Teil der Gesellschaft, der Melonis Aufstieg an den Urnen ermöglichte. Es macht sich Enttäuschung breit. Meloni wird vorgeworfen die versprochene Aufarbeitung der Corona-Politik durch einen Untersuchungsausschuß zu verschleppen und das Kapitel durch kosmetische Eingriffe in Wirklichkeit zu den Akten legen zu wollen. Während fast täglich grobe Verfehlungen der damaligen Entscheidungsträger, besonders der AIFA, des italienischen Robert-Koch-Instituts, bekannt werden, werden im Untersuchungsausschuß nur jene „Experten“ angehört, die in den vergangenen Jahren an prominenter Stelle die Corona-Politik unterstützt hatten. Eine Auseinandersetzung mit anderen Expertenmeinungen, die während der Corona-Zeit aktiv verhindert wurde, soll offenbar auch weiterhin nicht erfolgen. Eine Exkulpierung ist damit vorprogrammiert.

Vor allem stößt einigen ihr demonstrativer transatlantischer Schulterschluß auf. Ein Beispiel: Die Mehrheit der italienischen Bevölkerung lehnt Waffenlieferungen an die Ukraine ab und will schon gar nicht in den Konflikt hineingezogen werden, dennoch liefert die Regierung auf Druck von Washington und Brüssel Waffen an die Ukraine. Bis kurz vor den Wahlen waren von Meloni kritische Töne gegenüber der EU und dem globalistischen Establishment zu hören. Davon ist wenig übriggeblieben. Wenige Wochen vor dem Urnengang war sie überraschend Mitglied des Aspen Institutes, einer einflußreichen transatlantischen Denkfabrik, geworden. Man könnte dieses auch eine von mehreren transatlantischen Kaderschmieden und Disziplinierungsmaschinen nennen. Die Nachricht sorgte für Verwunderung, hatte aber auf den Wahlausgang keinen Einfluß mehr.

Die Mittelmeerroute für die illegale Einwanderung, ein Hauptthema ihres Wahlkampfes, wurde von ihr nicht geschlossen. Vielmehr möchte sie unter Verweis auf die demographische Krise in ihrem Land eine halbe Million Einwanderer anwerben. Eine nennenswerte Änderung der Familienpolitik zur Überwindung der Geburtenflaute wurde indes nicht eingeläutet. Es sterben fast doppelt so viele Menschen, wie neu geboren werden. 

Schließlich möchte Meloni nicht nur im Ukraine-Konflikt im Sinne Washingtons handeln, sondern auch gegenüber der Volksrepublik China. Die EU-kritische Regierung aus Fünfsternebewegung und Lega, die 2018/2019 für ein Jahr im Amt war, hatte Interesse an einer Beteiligung an dem chinesischen Seidenstraßen-Projekt gezeigt. Nach deutlichen Warnungen aus Washington und folglich auch aus Brüssel wurde diese damals sensationelle Regierungskonstellation, nach nur einem Jahr im Amt, in die Luft gesprengt. Die Lega von Matteo Salvini warf der Fünfsternebewegung vor, sie habe sich von Brüssel einkaufen lassen. In der Tat waren 2019 die Stimmen der Fünfsternebewegung im EU-Parlament ausschlaggebend für die Wahl von Ursula von der Leyen zur EU-Kommissionspräsidentin. Gleiches geschah dann 2021 allerdings auch mit der Lega, die in die Regierung von Mario Draghi eintrat und sich derzeit an ihre Politik 2018/2019 nicht mehr erinnern will. Die Unterordnung unter das transatlantische Machtkartell, sprich, die Akzeptanz einer bedingten Souveränität, vollzog sich bei Meloni offenbar noch schneller. Dabei hatte sie ihren Wahlkampf gerade auf der Betonung von Identität und Souveränität aufgebaut.

Das verwundert aber nicht wirklich, da Italien zusammen mit Deutschland zu den Besiegten des Zweiten Weltkrieges gehört. In den beiden Nachfolgestaaten, der Republik Italien und der Bundesrepublik Deutschland, befinden sich seither konzentriert die US-Militärstützpunkte in Europa. (Die Kommandozentrale der USA für die Operationen in der Ukraine befindet sich bei Stuttgart. Die Luftaufklärung über dem Schwarzen Meer und Rumänien erfolgt vom italienischen Sigonella aus.) Entsprechend lenkte und kontrollierte Washington zu jedem Zeitpunkt die Außenpolitik dieser beiden Länder. Soweit also nichts Neues. Was sich in den vergangenen 78 Jahren aber geändert hat, ist das politische Personal in Italien (und auch Deutschland). Die politische Nachkriegsgeneration, meist in der Zwischenkriegszeit sozialisiert, wußte um die fremdbestimmte Situation und ihren eingeschränkten Handlungsspielraum. Die Mehrheit der Italiener zog, vor die Wahl gestellt, die Westbindung einer Zukunft als Sowjetrepublik vor, wenn anfangs auch eher knapp. Dieses stillschweigende Wissen ist in den jüngeren Generationen verblaßt, die nie einen anderen Status kannten. Parallel intensivierte sich durch Lobbying die Einmischung auch in innenpolitischen Fragen, vor allem solchen ökonomischer Art, etwa dem mit der Geopolitik verbundenen Energiesektor, aber auch in andere Weichenstellungen, bei denen es um das „große Geschäft“ geht. Die heutige Politikergeneration scheint sich aktiv mit diesem Status zu identifizieren, ein Außengebiet Washingtons zu sein. Wobei zu unterscheiden ist zwischen den Interessen der USA und jenen von US-Oligarchen, die allerdings großen Einfluß auf die US-Regierung ausüben, weshalb die beiden Interessenstränge sich wiederholt vermengen, insbesondere derzeit.

Offizielle Bestätigungen des Selenskyj-Besuchs stehen noch aus. Die Sache scheint jedoch fix. Hinter den Kulissen wird aber noch heftig gefeilscht, mehr noch im Vatikan als in Roms Altstadt.

Quelle: Katholisches.info

NEWS: Papst Franziskus und die Cancel Culture in der Kirche

Als Papst Franziskus vor zehn Jahren gewählt wurde, war die Entscheidung, einen Teil der jüngeren Kirchengeschichte neu zu schreiben, sofort klar. Die außerordentliche Bedeutung, die den Gesten von Papst Franziskus beigemessen wird, die Aufmerksamkeit der Medien, aber auch einige der Gesten, die Franziskus selbst von Anfang an gemacht hat, zeigten dies.

In den zehn Jahren seines Pontifikats schwenkte Papst Franziskus zwischen Tradition und Innovation hin und her, ohne den beiden Begriffen eine tiefere Bedeutung zu geben. Seine Entscheidung, Lorenzo Baldisseri, dem Sekretär des Konklaves, den Kardinalshut zu geben, entspricht dem, was auch Papst Johannes XXIII. unter anderen Umständen auch getan hatte. Seine Entscheidungen über die Kurie sind allerdings fragwürdig und erinnern an eine Theologie, die seit Jahren ad acta gelegt worden war.

Die Idee eines missionarischen Papsttums, das den Institutionalismus beiseite schiebt; der Wunsch nach einem Zentrum, das tatsächlich im Dienst der Ränder steht und die alten Machtstrukturen aufgibt; die Dialektik zu den Problemen der institutionellen Kirche und damit der Angriff auf den Klerikalismus; all das waren Ideen, die sich während und nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil verbreitet hatten und in den Debatten virulent geworden waren.

Paul VI. versuchte, das Steuerruder gerade zu halten. Er setzte die Bischofssynode ein und verkündete vor allem Humanae Vitae, eine Enzyklika, die die traditionelle Lehre der Kirche bekräftigte und in der Tat jeden Versuch, über das Depositum Fidei hinauszugehen, hinwegfegte. Diese Enzyklika war sehr umstritten, doch der Anspruch zur Befolgung ihrer Grundsätze war sehr weit gefaßt, fast vollständig. Der damalige Kardinal Karol Wojtyla betonte sogar, daß die Enzyklika mit dem Anspruch der Unfehlbarkeit zu verknüpfen sei, indem er hervorhob, daß der Papst keine Meinung vertreten, sondern die wahre Lehre zusammengefaßt habe.

Kurz gesagt, es gab eine anhaltende Debatte, die die Pontifikate von Johannes Paul II. und Benedikt XVI. zu überwinden versucht hatten. Johannes Paul II. hatte dies getan, indem er den ständigen Dialog über Glaubensfragen suchte und gleichzeitig maßgebliche Institutionen schuf. Der Ansatz von Benedikt XVI. bestand darin, stets die zentrale Stellung Christi zu betonen – und zwar auf besonders symbolische Weise mit der Veröffentlichung der Bücher über Jesus von Nazareth.

Es geht um sehr aufschlußreiche symbolische Entscheidungen. Benedikt XVI. wollte, daß das Thema der Konferenz von Aparecida, bei der Bergoglio Generalberichterstatter war, um zwei Worte ergänzt wird: „Damit unsere Völker das Leben haben“. Mit Benedikt XVI. wurde daraus: „Damit unsere Völker das Leben in Ihm haben“.

Johannes Paul II. hingegen änderte die Struktur des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) und machte ihn zu einem Rat, der sich aus den Vorsitzenden der Bischofskonferenzen und nicht mehr aus delegierten Bischöfen zusammensetzt. Auf diese Weise wurde die Debatte der europäischen Bischöfe aufgewertet, indem ihnen mehr Autorität verliehen wurde. Das Gremium wurde zu einem Gremium von Vorsitzenden, und die europäischen Debatten konnten leicht zu nationalen Debatten werden, da sie von den Vorsitzenden an die Vollversammlungen berichtet wurden.

Ein Sieg für die Kurie? Ein Buch von Francesca Perugi mit dem Titel „History of a Defeat“ (Geschichte einer Niederlage) behauptet ja. Es zeigt nämlich auf, daß das, was in Sankt Gallen, dem Sitz des CCEE, einst eine [hoffnungsvolle] „Feuerstelle“ war, von einem neuen Protagonismus der Römischen Kurie ins Abseits gedrängt wurde, und daß somit der ganze Keim der großen nachkonziliaren Debatte hinweggefegt wurde.

Zwischen den Streitern für den Dialog und den Kulturkämpfern habe sich Johannes Paul II. für letztere entschieden, indem er der großen Erfahrung von Sankt Gallen, die sich um Kardinal Carlo Maria Martini, Erzbischof von Mailand und mehrere Jahre lang Vorsitzender des CCEE, gebildet hatte, ein Ende setzte.

Mit diesen Worten soll das Narrativ von der „Mafia von Sankt Gallen“ durchbrochen werden, das insbesondere durch ein Buch der Historikerin Julia Meloni lanciert wurde, die stattdessen feststellt, wie die Gruppe für einen echten „Staatsstreich“ strukturiert war, indem sie zunächst auf Bergoglio als Kandidaten für das Konklave 2005 abzielte und sich dann auf Ratzinger einigte, um die Kandidatur von Kardinal Ruini zu verhindern. Ruini wäre in der Tat der Vertreter jener Strömung der „Kulturkämpfer“ gewesen, die Johannes Paul II. 1985 auf dem Kirchentreffen der Italienischen Bischofskonferenz unterstützt hatte.

Kurz gesagt, Johannes Paul II. hätte jede Erfahrung von Debatte und Kollegialität unterbunden, indem er sein eigenes Modell durchgesetzt und damit einmal mehr die übermäßige Macht einer Kurie gezeigt hätte, die nicht wollte, daß die Ränder hervortreten.

Aber ist dem wirklich so?

Papst Franziskus scheint dieser Idee Glauben zu schenken, und seine Entscheidungen gehen alle in Richtung einer fortschreitenden Dekonstruktion der Kurie und ihrer Machtstrukturen. Bei Papst Franziskus ist keine Ernennung sicher, kein Titel wird automatisch verliehen, und alles muß in einem missionarischen Geist verstanden werden, der die Reform der Kurie antreibt.

Gleichzeitig geschieht jedoch nichts ohne die Genehmigung des Papstes, keine Entscheidung kann unabhängig getroffen werden, und an einem Ort, an dem sich Ernennungen und sogar die „Spielregeln“ schnell ändern können, ist der Papst mit seiner Persönlichkeit und seinen Entscheidungen der einzige Bezugspunkt.

Papst Franziskus hat das antirömische Narrativ in viele seiner Reden einfließen lassen und von Anfang an den Ausdruck „die alte Kurie“ verwendet, um auf eine Gruppe von gläubigen Kurienmitgliedern zu zeigen, die der Kirche treu geblieben sind, und damit jene anzusprechen, die sich von den letzten beiden Pontifikaten „besiegt“ fühlten.

Selbst in den Konsistorien hat es Papst Franziskus nicht versäumt, vermeintlich erlittenes Unrecht symbolisch „wiedergutzumachen“, wobei er oft sogenannte „Wiedergutmachungskardinäle“ einsetzte (wie den ehemaligen Nuntius Rauber, dessen Empfehlungen für die Ernennung des Erzbischofs von Brüssel nicht befolgt wurden, und Fitzgerald, der vom sehr wichtigen Posten des Sekretärs des Päpstlichen Rats für den interreligiösen Dialog als diplomatischen Gesandten nach Ägypten versetzt wurde) [Msgr. Michael Louis Fitzgerald M.Afr. war zwar zunächst Sekretär, von 2002 bis 2006 jedoch Präfekt dieses Päpstlichen Rats. Als solcher wurde er von Papst Benedikt XVI. entlassen und zum Apostolischen Nuntius für Ägypten ernannt, Anm. GN].

Wir wissen nicht, ob diese Schritte des Papstes [Franziskus] ein Zugeständnis waren, um Druck zu vermeiden, oder ob sie aus ideologischer Überzeugung erfolgten. Es ist jedoch bemerkenswert, daß es in der Kirche selbst eine Kultur der Cancel Culture gibt, die versucht, die Geschichte umzuschreiben und alles, was gegen die aktuelle Mentalität oder für die Institutionen spricht, in ein negatives Licht zu rücken. Die Institutionen werden fast als böse angesehen, während eine personalistische Regierung problemlos akzeptiert wird. Das ist paradox, aber es ist die heutige Realität.

Tatsache ist, daß wir es mit einer Kirche zu tun haben, die sich selbst nicht kennt und nicht einmal die Bedeutung ihrer Geschichte und ihrer Vergangenheit versteht. Die Kirche war schon immer auf die Vergangenheit orientiert, von der Rückkehr zu den Ursprüngen, denn in der Erfahrung Christi spiegelt sich alles wider. Heute jedoch scheint die Vergangenheit eine Last zu sein, und es werden Entscheidungen getroffen, ohne frühere Erfahrungen auch nur zu berücksichtigen. Es ist eine Welt, in der die Fiktion die Oberhand über die Fakten hat. Und in der wir das Drama von Kirchenmännern erleben, die mehr an einem bestimmten Narrativ interessiert sind als an der Geschichte der Kirche, ihrer Tradition, ihrem Leben.

Es gibt eine Verwechslung zwischen praktischen Entscheidungen und ideologischen Bindungen. Natürlich gab es mit der Wahl von Papst Franziskus den Wunsch nach einem narrativen Staatsstreich. Es ist kein Zufall, daß Austen Ivereigh von einem echten ‚Team Bergoglio‘ sprach, das sich in Sankt Gallen traf (‚wir waren eine Art Mafia‘, sagte Kardinal Danneels nur halb scherzhaft), das aber nicht das ‚Zönakel‘ des CCEE war. Es ist nicht verwunderlich, daß das [neue] Pontifikat diese Medienwirkung hatte. Doch als es um die Überprüfung von Humanae Vitae ging, räumte Professor Gilfredo Marengo, der gewiß kein Konservativer ist, ein: Paul VI. hat nicht allein gehandelt.

Es gibt eine Kirche, die weiterlebt, und eine Tradition, die nie aufgegeben wurde. Die Frage ist, ob sie überleben oder dem Narrativ erliegen wird.

Quelle: Katholisches.info

Nachrichtensendung vom 12.05.2023

Papst Franziskus kritisiert die alte Messe

Koptische Christen dürfen Schisma Messe feiern

NEWS: Der Vergötzung des Fortschritts

Eine Buchbesprechung von Clemens Victor Oldendorf

„Franziskus, geh hin und stell mein Haus wieder her, das, wie Du siehst, ganz verfallen ist!“ Diese Worte sind mit einer bekannten Begebenheit im Leben des heiligen Franziskus von Assisi verbunden, den der gegenwärtige Heilige Vater bei der Wahl seines Papstnamens bekanntlich als Namensgeber für sich in Anspruch genommen hat. Wir wissen, dass sie in der Ruine des Kirchleins von San Damiano verortet sind und dass der Heilige sie ziemlich am Beginn seines Bekehrungsweges von jener kreuzesförmigen Christusikone her vernahm, die den Besucher von Assisi heute auf Schritt und Tritt, in allen erdenklichen Größen und Qualitäten nachgebildet, aus den Devotionalienläden für Pilger anblickt und ihm als touristisches Mitbringsel oder frommes Andenken offeriert wird. Das Original befindet sich heute in der Basilika, die der heiligen Klara von Assisi geweiht ist.

Franziskus nahm den Auftrag zunächst ganz wörtlich und beschaffte Steine, um mit eigenen Händen die dem Verfall preisgegebene Kapelle auszubessern und wieder herzurichten. Eine weitere Episode schildert ähnlich den Traum des Papstes Innozenz III., der in Franziskus die Gestalt des Ordensmannes wiedererkannte, der ihm kurz zuvor in einem Traumgesicht erschienen war, wie er die Lateranbasilika, die Bischofskirche des Papstes, stützt und vor dem Einsturz bewahrt. Der Spannungsbogen, hier: das unscheinbare Kirchlein von San Damiano – dort: die Mutter und das Haupt aller Kirchen der Stadt [Rom] und des Erdkreises, zeigt eindrücklich die Spannweite der Sendung des heiligen Franziskus an, die Kirche von Rom als Institution in der Reinheit ihrer Anfänge und Stiftung durch Christus wiederherzustellen.

Zwei Neuerscheinungen zugunsten der überlieferten Römischen Messe ergänzen einander kurz nacheinander

Weiterhin ist bekannt, wie der heilige Franziskus für sich und die Brüder, die sich ihm anschlossen, den Ritus der päpstlichen Kurie erbat und wie sich mit der schnellen Ausbreitung des neuen Ordens dieser Ritus über Rom hinaus rasant verbreitete. Zugleich kam es dabei zu einer Aneignung des Ritus der päpstlichen Kurie durch die Brüder, die wiederum auf die Praxis der Päpste in Rom zurückwirkte. Maßgeblich auf diesem Wege entstand derjenige Römische Ritus, der Ausgangspunkt, Grundlage und Muster des Messritus bildete, den man mit der Liturgiereform im Anschluss an das Konzil von Trient assoziiert. Diesen Prozess hat Uwe Michael Lang in seinem bemerkenswerten Buch The Roman Mass anschaulich aufgezeigt. Langs Buch erschien Ende September 2022, und ich habe es in einer zweiteiligen Rezension ausführlichst vorgestellt.  Wenige Tage später, am 4. Oktober 2022, ist von Peter A. Kwasniewski jenes Buch erschienen, auf das ich heute aufmerksam machen möchte, The Once and Future Roman Rite. Beide Bücher (und Autoren) sind sehr unterschiedlich und ergänzen sich dennoch, oder vielleicht gerade deswegen, vorzüglich. Als Rezensent ist mir vollkommen bewusst, dass der exakte Erscheinungstermin eines Werkes kaum jemals präzise vorhergesehen oder gar absichtsvoll geplant werden kann, und dennoch wirkt es auf mich wie von der Vorsehung gefügt, dass Kwasniewskis Buch am Fest des heiligen Franziskus von Assisi vom angesehenen traditionsorientiert-katholischen US-amerikanischen Verlag TAN Books auf den Buchmarkt gebracht worden ist.

Die schon geschilderten Szenen, wie Franziskus die Kirche aus Verfall und Niedergang wieder aufrichtet beziehungsweise, wie er sie davor bewahrt, einzustürzen, lassen sich auch liturgisch verstehen, denn die Kirche und das Gotteshaus sind auf Erden ja nicht nur bloße Rechtsgestalt oder Bauwerk, sondern der privilegierte Ort von Kult und Liturgie und die Gemeinschaft, in der beide sich vollziehen. Hinzu kommt bei Franziskus von Assisi wie gesagt, dass er ganz bewusst für sich und die Brüder um ihn die Anerkennung durch und die Anbindung an den Papst und den Römischen Stuhl gesucht hat, um nicht mit den unübersichtlichen, nicht selten unkirchlichen und im Bekenntnis des Glaubens abwegigen Verzweigungen der Armutsbewegung seiner Tage verwechselt oder in einen Topf geworfen zu werden.

Im Gottesdienst kommt dies zum Ausdruck, indem die Regula bullata die Kleriker der Minderbrüder auf „die Ordnung der heiligen Kirche von Rom“7 festlegt, die Regel also, die Honorius III. am 29. November 1223 durch eine Bulle bestätigt hat, woher ihr Name rührt, der sie zugleich von einer früheren Fassung8, die 1221 abgeschlossen und nicht anerkannt wurde, zu unterscheiden hilft. Freilich wissen wir auch, dass der damalige Ritus der Päpste bereits in seiner Heimatdiözese Assisi üblich war, als der heilige Franziskus für sich darum ansuchte9, so dass auch sehr pragmatische Gründe für diese Bitte eine Rolle gespielt haben werden.

In einer Zeit, in der ausnahmslos alle Päpste seit 1969 niemals die Messe in ihrer gewachsenen und überlieferten Römischen Gestalt gefeiert haben und mehr noch, seitdem ein Papst, der sich Franziskus nennt, dieser überlieferten Römischen Liturgie mit Traditionis Custodes rundweg abspricht, überhaupt noch Ausdruck des Römischen Ritus zu sein, gewinnt die Wahl des heiligen Franziskus von Assisi zugunsten dieses Ritus eine neue, aktuelle Tragweite hinzu, die sie vergleichbar womöglich nicht mehr gehabt hat, nachdem sie so einflussreich für die Verbreitung des historisch authentischen Römischen Ritus und so vorbereitend und prägend gewesen ist für die Ausgestaltung, die er zunächst in der Praxis der Päpste selbst10 und schließlich im Missale Romanum des Konzils von Trient ab 1570 mit grundsätzlich weltweiter Geltung angenommen hat.

Ein in seiner Originalität wertvolles Geleitwort Martin Mosebachs

Martin Mosebach, auf den Kwasniewski sich im Verlaufe seiner Darlegungen öfters und meistens anerkennend oder zustimmend bezieht, hat zu dem Buch ein Geleitwort beigesteuert, das sich wenig überraschend durch den bisweilen freien Umgang des Literaten mit historischen Fakten auszeichnet, etwa wenn Mosebach die Behauptung aufstellt, die zwölf romanischen Hauptkirchen Kölns, der Heimatstadt seiner Mutter, auf deren Einfluss er die rheinische Prägung seines Katholizismus zurückführt, besäßen „sämtlich den Rang von Kathedralen“, während man richtigerweise sagen kann, dass sie alle den architektonischen Typus einer Basilika miteinander teilen. Doch als Zeitzeugnis eines Mannes, der in der Zeit der Indulte durch die und in der Alten Messe zur Glaubenspraxis zurückgeführt worden war, von der er sich in der Abbruchstimmung der 1968er-Bewegung entfernt und gerade wegen der vermeintlichen Reform Pauls VI. entfremdet hatte, sind Mosebachs Zeilen wirklich ein inhaltlicher Gewinn für das Buch und aufgefrischt von unverkennbar rheinisch-katholischer Selbstironie, wenn er von sich als von einem „Weihwasserfrosch“ spricht, zu dem er wohl oder übel habe werden müssen, um zu helfen, die überlieferte Römische Liturgie in der hässlichen Frankfurter Hotelkapelle, in der die Indultmesse in den 1980er Jahren gefeiert worden war, wieder aufleben zu lassen. Weihwasserfrösche nannte man in Köln „die ältlichen Junggesellen, die sich in der Sakristei herumdrückten“. Dieser Humor ist nützlich in einer Lage, in der die überlieferte Liturgie wieder ganz zurückgedrängt und in der vollendeten Vergangenheit abgeschlossen, selbst der Erinnerung entrissen werden soll, denn ohne solch heiteren Abstand könnte mancher womöglich wirklich resignieren oder in gelähmte Niedergeschlagenheit verfallen. Da er verheiratet und Familienvater ist, erfüllt Kwasniewski nicht ganz die Definition eines Kölschen Weihwasserfrosches, aber dennoch stellt man erfreut und nicht nur zwischen den Zeilen immer wieder Sinn für Humor fest, wie könnte es anders sein, angesichts seiner Tatkraft und sprudelnden Produktivität, wovon The Once and Future Roman Rite nur das jüngste Ergebnis und Beispiel ist.

Nominalismus als Grundproblem

Seiner eigenen Vorrede zu seinem Buch stellt Kwasniewski ein Motto voran, das stark an Spr 9, 10 und stärker noch an Ps 110, 10 erinnert, dabei indes ein Ausspruch von Konfuzius ist: „Der Anfang der Weisheit ist es, die Dinge bei ihrem richtigen Namen zu nennen“. Der Ritus oder das Messbuch Pauls VI. werden nicht römisch, indem der Montini-Papst sie 1969 so genannt hat, und die echte, gewachsene und überlieferte Römische Messe und Liturgie insgesamt, hört nicht auf, Römischer Ritus zu sein, bloß weil ein Papst, der sich ausgerechnet auch noch nach Franziskus von Assisi benennt und sich im oberflächlichen Image mit der Beliebtheit dieses Heiligen schmücken will, verfügt, der Novus Ordo Missae und die nachkonziliaren liturgischen Bücher seien ab sofort alleiniger Ausdruck des Römischen Ritus. Die neue liturgische Ordnung enthält zwar noch Spuren und Bruchstücke, deren Ursprung in der Tradition der Römischen Liturgie liegt. Sie sind aber so vereinzelt und künstlich zusammengestellt, dass sie durch ihr bloßes Vorhandensein, dem man in der liturgischen Praxis überdies leicht ausweichen und es umgehen kann, diese römische Tradition nicht fortsetzen. Das ändert sich auch nicht durch ein autoritäres Machtwort des regierenden Papstes. Analog gesprochen kann Franziskus etwas, was in seinem Kern und Wesen nicht römisch ist, durch ein solches Machtwort nicht zum Römischen hin wandeln, quasi wie es in der eucharistischen Konsekration die Wandlungsworte über Brot und Wein bewirken.

Vorgeschichte und Entstehung von The Once and Future Roman Rite

Der Leser erfährt, dass der Kernbestand von The Once and Future Roman Rite auf Vortragstätigkeit und Onlinepublikationen Kwasniewskis basiert, die im Jahre 2019 aus der Auseinandersetzung des Autors mit den fünfzigsten Jahrestagen von Einführung und Inkrafttreten des Novus Ordo Missae 1969 erwachsen waren. Wer Kwasniewski kennt, der weiß, dass eigentlich alle seine Buchveröffentlichungen eine solche oder sehr ähnliche Genese haben. Im vorliegenden Falle hat er jedoch die einzelnen Texte, die nunmehr die Kapitel des neuen Buches bilden, gründlich inhaltlich überarbeitet und vertieft, so dass keiner zu befürchten braucht, er kenne die entwickelten Gedankengänge und Argumentationslinien ohnehin schon. Außerdem gewinnen sie durch Aufbau und Anordnung im Buch eine neue, innere Kohärenz und zusätzliche Überzeugungskraft. Auch ist es nicht so, dass alle Kapitel in Vorstufen oder früheren Versionen bereits bekannt wären. So ist das 1. Kapitel, das über Tradition als ultimative Norm in der Liturgie handelt, grundlegend im Sinne eines echten Fundaments für die weitere Argumentation und wurde eigens für das neue Buch ausgearbeitet, in dem die vorgetragenen, prinzipiellen Überlegungen Kwasniewskis zum Thema systematisiert und zusammenhängend erstmals zur Diskussion gestellt werden.

Eine Grundeinsicht, zu der Kwasniewski in diesem Eingangskapitel seine Leser bereits hinlenkt, entfaltet er in Erwiderung auf einen häufig zu hörenden Einwand: „Erwägen wir die folgende Aussage: ‚Alles, was in der Messe zählt, ist, dass Jesus anwesend ist; alles andere ist zweitrangig.‘ Oder noch lakonischer: ‚Messe ist Messe.‘ Unzweifelhaft ist es eine wichtige Angelegenheit, dass Jesus gegenwärtig ist, weil wir andernfalls lediglich gewöhnliche Nahrung äßen. Aber die Liturgie hat eine weiter gefasste Zielsetzung, als uns ein Essen vorzusetzen, und selbst die Gegenwart Unseres Herrn hat eine größere Reichweite und Ausrichtung, als uns die sakramentale Kommunion zu ermöglichen. Die Messe ist der feierliche, öffentliche und formelle Akt der Anbetung, Danksagung und Bitte, den Christus als Ewiger Hoherpriester dem Vater darbringt und sein gesamter Mystischer Leib in Einheit mit ihm. Die Messe ist der vorzüglichste Akt, die Tugend der Gottesverehrung zu üben, indem wir Gott ein Opfer des Lobes darbringen, das seiner Herrlichkeit würdig ist. In ihr bricht das Himmelreich irdisch in Zeit und Raum ein. Sie ist das Hochzeitsfest des Königs der Könige. Sie ist die Wiederherstellung des gesamten geschaffenen Universums in seinem Alpha und Omega. Weil die Messe all dies ist, hat die Kirche seit alters und alle Zeiten hindurch keine Kosten und Mühen gescheut, die Feierlichkeit ihrer liturgischen Riten zu steigern und deren Schönheit zu vermehren. Wie Johannes Paul II. es richtig gesagt hat: ‚Wie die Frau, die Jesus in Bethanien salbte, hat die Kirche keine Angst, verschwenderisch zu sein, wenn sie die besten Mittel einsetzt, um ihr anbetendes Staunen über das unermessliche Geschenk der Eucharistie zum Ausdruck zu bringen.‘ Während es also wahr sein mag, dass die einzig notwendigen Dinge für eine gültige Messe im Römischen Ritus Weizenbrot, Wein von Trauben, ein Priester und die Konsekrationsworte sind, würde es eine eingeschränkte, minimalistische und spärliche Sicht der Dinge verraten, sie als hinreichend zu betrachten. Gott zu verherrlichen und unsere Seelen zu heiligen, kann nicht von der Angemessenheit des Gottesdienstes getrennt werden, in dem wir vor Gott hintreten.“

Die Kapitel werden oft abgeschlossen von der Wiedergabe historischer Kupferstiche, die zumeist eine Szene aus der traditionellen Messliturgie zeigen und die zusammen einen echten Schmuck für das Buch darstellen. Durchschnittlich zwei oder drei prägnante Zitate unterschiedlicher Persönlichkeiten, mitunter auch Bibelverse, die teils in aphoristischer Kürze wesentliche Ergebnisse und Anliegen der Kapitel vorwegnehmen, werden diesen jeweils vorangestellt.

Der Franziskanerorden bereitet dem römisch-tridentinischen Messritus den Weg

Eines der drei Zitate, die die Aussage des 1. Kapitels vorweg schon einmal bündeln, stammt zum Beispiel vom 1403 verstorbenen Zisterzienser Radulph von Rivo und lautet auszugsweise: „Mit diesen ‚profanen Neuerungen in Worten‘ beziehen wir uns auf neue Gesänge, neue Erzählungen, neue Lesungen und Orationen und auf dergleichen weitere Neuheiten, die nicht Teil des Gottesdienstes unserer Vorväter gewesen sind […] Ohne Grund sollten keine Neuerungen eingeführt werden, denn die Veränderung ist gefahrvoll, und ihr wird zu Recht angelastet, die Tür für [weitere] Neuerungen aufzutun.“ Wer auch schon Uwe Michael Langs Buch The Roman Mass gelesen hat, der wird in Radulph denjenigen Protagonisten wiedererkennen, der es mit Missbilligung quittiert hatte, dass Papst Nikolaus III. die neuen liturgischen Bücher, einschließlich des Messbuchs der Franziskaner, an der Römischen Kurie übernommen und ihre Verwendung den Kirchen der Stadt Rom verpflichtend auferlegt hatte, die andernfalls ihre liturgischen Eigenbräuche und ‑observanzen hätten bewahren können. Kwasniewski führt hier also jemanden als Kronzeugen seiner eigenen Überzeugung an, der die Entwicklungsstufe, die die Übernahme des Römischen Ritus durch den damals neuen und ziemlich neuartigen Franziskanerorden bewirkt und die dann auch auf die liturgische Praxis der P