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NEWS: Verlängerung der Synode

Papst Franziskus findet solchen Gefallen an der Synodalitätssynode als bisherigem Höhepunkt der Synodalität, daß er eine Verlängerung verfügte. Die Synodalitätssynode wird acht Monate länger dauern als ursprünglich veranschlagt. Das ursprünglich vorgesehene Ende im kommenden Oktober wurde von Franziskus auf Juni 2025 verschoben.

Als Grund für diese Änderung werden „wichtige theologische Fragen“ genannt, die beim ersten Teil der Synode aufgetaucht seien, vor allem die Frage nach einer „verstärkten Präsenz von Frauen in Entscheidungspositionen“.

Das am 28. Oktober 2023 veröffentlichte Schlußdokument der ersten Synodalsession regte an, Frauen mehr Verantwortung in der Kirche zu übertragen und die Möglichkeit eines weiblichen Diakonats zu prüfen. 

Und darum geht es.

Seit Wochen gilt es in Rom als sicher, dass Franziskus Frauen zum Weihesakrament zulassen will, wenn auch mit den für seine Neuerungen üblichen behaupteten Einschränkungen, angeblichen Vorbehalten und vielen Nebelkerzen, die Kritiker beruhigen sollen.

Scheibchenweise bereitete Franziskus den Boden. Zunächst fand die Amazonassynode statt, auf der bereits alle „heißen“ Eisen der progressiven Agenda geschmiedet, aber am Ende nicht umgesetzt wurden. Zur Synodalitätssynode lud Franziskus dann erstmals auch Laien und Frauen als stimmberechtigte Synodalen ein, obwohl es sich eigentlich um eine Bischofssynode handelt. Als solche wurde die Versammlung im Gefolge des Zweiten Vatikanischen Konzils von Papst Paul VI. ins Leben gerufen, um im kleinen einen permanenten Konzilshauch atmen zu können.

Franziskus erweiterte das Konzept und baute die Bischofssynode zu einer allgemeinen Synode um. Im Vatikan ist schon lange keine Rede mehr von einer Bischofssynode. Es wird nur mehr von „Synode“ gesprochen.

Nun sind es die „vielen wichtigen theologischen Fragen, die nicht ohne rechtliche und pastorale Auswirkungen sind“, die im Herbst 2023 aufgetaucht seien und beim zweiten Synodenteil und darüber hinaus besprochen werden sollen.

„Diese Fragen müssen ihrer Natur nach in einem tieferen Geist angegangen werden. Da diese Untersuchung auf der zweiten Tagung (Oktober 2024) nicht möglich ist, ordne ich an, daß spezielle Gruppen beauftragt werden, eine angemessene Untersuchung durchzuführen“, so die Anweisung, die Franziskus dem Generalsekretär der Synode, Kardinal Mario Grech, erteilte.

Im Klartext sollen handverlesene, hermetisch geschlossene Kleinstgruppen für die Umsetzung vorbereiten, was Santa Marta wünscht.

„Die Studiengruppen werden bei der zweiten Synodensession [im Herbst] einen ersten Bericht über ihre Tätigkeit vorlegen und ihr Mandat möglicherweise bis Juni 2025 abschließen“, so Franziskus in seinem Schreiben an Kardinal Grech.

Franziskus hat diese Gruppen beauftragt, sich mit zehn Themen zu befassen, die von den Beziehungen zu den Ostkirchen, dem „Hören auf den Schrei der Armen“, der Digitalisierung bis zur „Ökumene“ reichen.

Zudem deutete Franziskus den offensichtlich wichtigsten Themenbereich vage an, wenn er schreibt, daß die Studiengruppen sich auch mit „einigen theologischen und kanonischen Fragen zu bestimmten Amtsformen“ befassen sollen, die in den Artikeln 8 und 9 des Synodendokuments vom Oktober 2023 enthalten sind.

Worum geht es darin? 

Artikel 9 hält es für „dringend erforderlich, daß Frauen an Entscheidungsprozessen teilnehmen und verantwortungsvolle Aufgaben in der Pastoral und im Dienst übernehmen können“. Dazu wird eine „umfassende Reflexion“ über ein Frauendiakonat angemahnt.

Trotz der sehr einseitigen Synodenzusammensetzung durch Papst Franziskus zeigte sich die Synodalitätssynode zu diesem Thema tief gespalten. Die Synodenverlängerung läßt erkennen, daß es für Franziskus‘ Geschmack noch immer zu viel Widerstand gibt.

Kardinal Grech stellte gestern zwei Vorbereitungsdokumente für die Synodenversammlung im kommenden Oktober vor und kündigte an, das zentrale Thema werde sein, „wie wir eine synodale Kirche in der Mission sein können“, jener Mission, die Franziskus gleich im ersten Jahr seines Pontifikats de facto für beendet erklärte.

Quelle: Katholisches.info

NEWS: Synodaler Weg in Bistum Basel

Yvonne Reichlin hat vom 07. bis 09.09.2023 an der synodalen Versammlung im Bistum Basel teilgenommen und schildert auf Anfrage von Maria 1.0 ihre persönlichen Eindrücke.

1. Wieso hast Du an der Synodalen Versammlung im Bistum Basel teilgenommen? Was ist zum Ablauf zu sagen? Siehst Du Differenzen zum synodalen Prozess in Deutschland?

Das Los hat entschieden, dass ich teilnehmen kann. Es war das Bestreben der Bistumsleitung, dass unter den Teilnehmenden möglichst viele Anspruchsgruppen vertreten sind. Daher wurde auf das Verhältnis zwischen Vertretungen der Landeskirche, Freiwilliger, Ehrenamtlicher und Angestellter, Laien, Kleriker, Interkulturalität usw. geachtet. 10 Personen, welche bei der Kirche nicht angestellt sein dürfen, wurden aus den eingegangenen Bewerbungen ausgelost. Im Unterschied zum Deutschen synodalen Prozess gab es keine Abstimmungen zur Ermittlung von Mehrheiten, was der kirchlichen Synodalität eindeutig widersprechen würde. Es war das erklärte Ziel, dass auch Minderheitsmeinungen berücksichtigt und protokolliert werden. Der Ablauf der Workshops war professionell organisiert, und die Diskussionen verliefen grundsätzlich in einer offenen und konstruktiven Atmosphäre.

2. Welche Themen wurden diskutiert?

Nach einem Einführungsreferat zu den verschiedenen Formen von Synodalität sollten in Workshops sog. «pastorale Wegweiser» für die kommenden 5 Jahre entwickelt werden. Dazu wurde als Diskussionsbasis ein Bericht zu den erwarteten Entwicklungen und den dazu gehörenden Chancen abgegeben. Im dritten Teil wurde die Optimierung das weltweit einmaligen dualen Systems diskutiert. Die Kirchgemeinden erheben Kirchensteuern und sind Anstellungsbehörde. Es entstehen Doppelspurigkeiten, und die Ausgaben orientieren sich zu wenig an theologischen und pastoralen Bedürfnissen. Der frühere Bischof von Basel, Kurt Kardinal Koch, beschrieb die Funktion des Bischofs «wie eine kirchliche ‘Queen Elisabeth’, deren Haupttätigkeit nicht die effektive Leitung, sondern die affektive Repräsentation» sei.

3. Welche Eindrücke hast Du aus dem Anlass mitgenommen?

Die Perspektive der Kirche und des Bistums kam zu kurz. Vielfach wurden die Diskussionen auf der Ebene der Froschperspektive, nämlich aus der Sicht der Befindlichkeiten der Kirchenmitarbeiter geführt. In einem Workshop wurde die Befürchtung vom Verlust von Stellenprozenten als Folge von Änderungen geäussert. Ungeachtet der vorgegebenen Fragestellung wurden die bekannten Themen der kirchenpolitischen Agenda mit einer Vehemenz eingebracht, die an eine Dampfwalze erinnern. Ganz unter dem Motto «man muss die Gelegenheit nutzen» oder «steter Tropfen höhlt den Stein». Nicht selten war bei den Kirchenmitarbeitern spürbar, dass sie sich schämen, für die katholische Kirche zu arbeiten.

Die Ergebnisse aus den Workshops waren teilweise wenig konkret, und von Aussenstehenden eingebrachte Vorschläge wurden «zerredet». Überraschend war, dass der Begriff der Evangelisierung bei Kirchenmitarbeitern zu Unbehagen führt. Die hohen Austritte aus der katholischen Landeskirche waren nie ein Thema (immerhin machen die Austritte rund 2 Prozent pro Jahr aus!). Ein zugeloster Teilnehmer beschwerte sich, dass Vorschläge von vorneherein abgeblockt würden und forderte dazu auf, dass sich jeder prüfe, ob er eine Selbstzensur vornehme. Damit bestätigte er den Eindruck von anderen zugelosten Teilnehmern.

Mehr als einmal wurde erwähnt, dass in der Kirche viel zu viel Gewicht auf die Eucharistie gelegt werde und dass die Liturgie und das Sakramentale überbewertet werden. Nota bene: Im Bistum Basel werden bereits heute 50 Prozent der sonntäglichen Gottesdienste in Form von Wortgottesdiensten gefeiert! Eine Teilnehmerin schlug vor, man sollte Ausbildungen für Laien in der Leitung der Messe anbieten, da es immer weniger Priester gäbe. Ein Priester wies immerhin darauf hin, dass die Eucharistie das Benzin für die Kirche sei. Übrigens der Stellenwert des Priestertums als solches wurde nie angesprochen.

Den Aussagen von verschiedenen Priestern konnte entnommen werden, dass sie die Einführung des geweihten Frauenpriestertums unterstützen. Ein Priester meinte, diese Einsicht sei aufgrund seiner mehrjährigen Erfahrungen in der Pastoral und mit der wachsenden Lebenserfahrung gereift.

Die verschiedenen Etappen der synodalen Versammlung wurden durch spirituelle Einschübe (Gebete, Gesänge) unterbrochen. Bei der Eröffnung der Synodalen Versammlung in der Dreifaltigkeitskirche zeigte sich, dass die Kreativität in der Liturgie grenzenlos ist. Das Lektionar wurde im Mittelschiff der Kirche zwischen den Stehenden mit einer Verbeugung vor der nächsten Person weitergereicht. Nach der Verlesung des Evangeliums durch die jüngste Teilnehmerin wurde eine frei erfundene Geschichte über einen Stein aus dem See Genezareth erzählt. Es war schwierig, einen Zusammenhang zum Evangelium zu finden. Alle spirituellen Sequenzen wurden den Laien überlassen; der Bischof und die Priester hatten keine Funktion.

4. Deine persönlichen Schlussfolgerungen

Meine anfängliche Freude und Aufbruchstimmung, an diesem für die Zukunft der Kirche wichtigen Prozess teilnehmen zu können, wurde durch eine wachsende Ernüchterung, Enttäuschung und Trauer abgelöst. Dieses Gefühl hatten übrigens auch andere zugeloste Teilnehmer. Und es lag nicht daran, dass meine Anliegen, namentlich die Stärkung der Taufpastoral, Schwerpunktsetzung bei der (Neu)-Evangelisierung und die Einführung der Wahlfreiheit der Kirchgemeinde keine Akzeptanz und Aufnahme gefunden haben. Wir haben eine Kirche angetroffen, die von Funktionären beherrscht wird. Ziel ist, gegen das Lehramt und gegen das Priestertum anzukämpfen. Die Diskussion drehte sich vor allem um strukturelle Fragen, und es war keine Freude am Glauben und an der Kirche spürbar. Das eigentliche Ziel der katholischen Kirche, das Jesus Christus bei der Gründung der Kirche mitgegeben hat, allen Menschen die Heilsbotschaft zu verkünden, war nie ein Thema. Diese Eindrücke waren für mehrere gläubige Teilnehmer, welche die Kirche lieben, schmerzhaft. So, dass sogar eine frühzeitige Abreise erwogen wurde.

Die Teilnahme von zufällig ausgewählten Vertretern aus dem Volk Gottes ein grosser Gewinn. Nur so kann die vorherrschende Binnensicht der Kirche mit anderen Perspektiven konfrontiert werden. Dass die synodale Versammlung für zufällig ausgewählte Vertreter des Volk Gottes geöffnet wurde, ist der Bistumsleitung zu verdanken. Dafür danken wir Bischof Felix Gmür herzlich.

Quelle: Maria 1.0 Deutschland

Nachrichtensendung vom 17.03.2023

USA: Des Santis kandidiert
Vatikan: Antwort auf den Synodalen Weg

NEWS: Synodaler Weg für Homosegnungen

Der deutsche Synodale Weg hat beschlossen, Segnungen homosexueller Verbindungen wie auch die Verbindungen zivil wiederverheirateter und geschiedener Menschen offiziell einzuführen. Bei den Gegenstimmen von nur neun Bischöfen entschied die Synodalversammlung am Freitagnachmittag, sich über ein nur zwei Jahre altes Dokument der Glaubenskongregation hinwegzusetzen, wonach die Kirche keine Vollmacht hat, homosexuelle Verbindungen zu segnen.

Bei 58 Bischöfen gab es elf Enthaltungen. Hätten diese elf Bischöfe gegen den Handlungstext gestimmt, so wäre es bei insgesamt 20 Gegenstimmen zu einer Sperrminorität von mehr als einem Drittel der Bischöfe gekommen.

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NEWS: Nuntius Eterovic sagt Nein!

Nuntius Nikola Eterović hat in seinem Grußwort zur Frühjahrs-Vollversammlung der deutschen Bischöfe betont, er sei „von Amts wegen beauftragt“ worden „zu präzisieren, dass nach richtiger Auslegung des Inhalts dieses Schreibens nicht einmal ein Diözesanbischof einen synodalen Rat auf diözesaner oder pfarrlicher Ebene errichten kann“.

Außerdem erklärte er, dass Synodalität nicht „neue Einrichtungen mit dem Risiko einer weiteren Zunahme an Bürokratie“ bedeute. Stattdessen sei „geboten, die bereits bestehenden diözesanen Gremien im synodalen Geist zu beleben“. Synodalität sei „mehr eine Frage des Geistes und des Stils als der Strukturen“, so Eterović an die Deutsche Bischofskonferenz (DBK), die sich in dieser Woche in Dresden trifft.

Hintergrund für die Absage an die Einrichtung eines Synodalen Rats ist ein Schreiben von drei Kurienkardinälen vom Januar, das von Papst Franziskus „in forma specifica“ approbiert wurde.

Darin hatte der Vatikan klargestellt, „dass weder der Synodale Weg noch ein von ihm eingesetztes Organ noch eine Bischofskonferenz die Kompetenz haben, den ‚Synodalen Rat‘ auf nationaler, diözesaner oder pfarrlicher Ebene einzurichten“. Es bestehe also keine Verpflichtung für die Bischöfe, sich am Synodalen Ausschuss zu beteiligen, welcher der Vorbereitung des Synodalen Rats dienen soll.

Als Beispiel für Synodalität, gegen die Einführung eines permanenten Synodalen Rats, wie er vom Synodalen Weg zur eigenen Verstetigung bereits im Jahr 2022 beschlossen worden war, verwies Eterović auf die Bischofssynode: „Die Bischofssynode bietet ein gutes Beispiel für eine solche Struktur in der katholischen Kirche. Die vom Generalsekretariat der Bischofssynode organisierten Synodenversammlungen sind punktuelle Ereignisse im Leben der katholischen Kirche, die ihren Höhepunkt in den Generalversammlungen erreichen, die in der Regel drei Wochen dauern und vom Heiligen Vater geleitet werden.“

Zur Nachbereitung der einen Bischofssynode und zur Vorbereitung der nächsten gebe es einen „Rat, dessen Amtszeit jeweils mit Beginn der neuen Generalversammlung endet, „weil am Ende der Synodenversammlung ein neuer Rat gewählt wird, der in der Regel die folgenden drei Jahre im Amt bleibt. In jedem Fall hat der genannte Rat eine beratende Funktion und ist, wie erwähnt, in seiner Dauer begrenzt.“

„Wollte man diese Praxis auf die Realität des Synodalen Weges der katholischen Kirche in Deutschland übertragen, müsste analog und auf Zeit ein synodaler Ausschuss mit beratendem Charakter eingesetzt werden, der die Dokumente auswertet, denn aus Zeitgründen ist während des Synodalen Weges kein fundiertes Studium möglich“, so der Nuntius. „Handelt es sich um wichtige Entscheidungen, müsste diesen Dokumenten eine Zweidrittelmehrheit der Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz zustimmen.“

Eterović erteilte auch den vom Synodalen Weg beschlossenen Bestrebungen, die Frage der Frauenordination neu zu erörtern, eine klare Absage, indem er ausführlich aus einem Interview zitierte, das Papst Franziskus dem America Magazine, einer Jesuitenzeitschrift, Ende 2022 gegeben hatte.

Quelle: Partnernachrichten Agentur: CNA Deutsch