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IEC 2020:

Bischof János Székely: Bei der Bewahrung der geschaffenen Welt ist Utilitarismus das größte Hindernis

Am Mittwoch hat János Székely, Diözesanbischof von Szombathely an dem IEK auf die Bewahrung der geschaffenen Welt das Publikum aufmerksam gemacht. Magdalena Noszczyk, europäische Leiterin der Klimabewegung Laudato Si sagte, dass unter anderem wegen der Klimakrise sehr viele das tägliche Brot entbehren.

„Eucharistie verbindet Erde und Himmel, sie umfasst die ganze Erschaffung. Das Altarsakrament ist die Quelle des Lichtes und der Motivation für unsere Sorgen über die Umwelt, es inspiriert uns Hüter der ganzen geschaffenen Welt zu werden“ – zitierte die Enzyklika mit dem Anfang ‚Laudato si‘ von Papst Franziskus Gábor Nemes, Vorstandsmitglied des Vereins für Schöpfungsschutz Naphimnusz (Sonnenhymne). Er schilderte, dass die Sektion des Internationalen Eucharistischen Kongresses am Mittwoch gleichzeitig ein Treffen für Schöpfungsschutz ist, welches den Namen Ein Brot und eine Erde trägt. Das Treffen ist auch eine Veranstaltung der Katholischen Sozialtagen (KATTÁRS).

János Székely, der Diözesanbischof von Szombathely hat seine Begrüßung mit einem Gebet für die Schönheiten der geschaffenen Welt und deren Bewahrung begonnen. Dann hat er erörtert, dass wir in der Eucharistie Christus im Ganzen zu uns nehmen: auch seine Gedanken,

Seele, Spiritualität und wir gestalten unser Leben dementsprechend. Nun ist es nicht genügend auf dem Altar das Brot zu brechen, wir müssen sogar unser Brot für die Armen brechen, und die geschaffene Welt schützen, damit auch die ärmsten Familien gesundes Brot und Trinkwasser auf dem Tisch haben.

Der Bischof deutete an, dass der Schöpfungs- und Umweltschutz nicht nur zu den grünen Bewegungen gehört, weil diese eine der größten Herausforderungen der Menschheit sind. Eine Mitteilung der Bibel ist auch unsere Erde zu schützen, also haben wir auch eine Verantwortung zu Gott, um Sein Prachtwerk als wunderbar zu bewahren – fügte er hinzu den Sonnengesang des Franz von Assisi aufrufend.

Bischof Székely hat auch unsere Verantwortung für die kommenden Generationen betont, damit wir einen erträglichen und schönen Planeten ihnen hinterlassen können. Er hat aber auch die Verantwortung für die Armen betont, weil – wie er formulierte – die Umweltzerstörung sie am meisten betrifft.

Der Oberpriester erläuterte, dass die Bewahrung der geschaffenen Welt nicht nur Klimaschutz und die Bewahrung der Biodiversität bedeutet, sondern auch die Bewahrung des Bildes über den Erschaffer. Er ist der Meinung, dass die Grundhaltung falsch sei, wenn wir das Menschenleben nicht von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod schützen würden. Wir müssen auch die Diversität von Kulturen und Gesellschaften beschützen.

Er legte fest, dass bei der Bewahrung der geschaffenen Welt Utilitarismus das größte Hindernis ist. Er deutete an, dass gemäß der Kirche ist das Ziel der Wirtschaft nicht der höchste Profit, sondern der Mensch, und zwar alle Menschen und der Mensch im Ganzen: der Körper und die Seele. Davon hat Bischof Székely den Schluss gezogen, dass Schöpfungsschutz ohne die Erschaffung eines aufrichtigen und menschlichen wirtschaftlichen Systems unvorstellbar ist. In Bezug auf Papst Franziskus hat er gesagt, dass die Bewahrung der geschaffenen Welt keine frei gewählte Aufgabe sei, sondern ist sie eine Verantwortung von uns allen.

Magdalena Noszczyk, europäische Leiterin von Laudato Si hat dem Publikum die Bewegung kurz vorgestellt. Die polnische Aktivistin hat in ihrer Rede die bekannte Zeile des Vaterunsers zitiert: „Unser tägliches Brot gib uns heute!“ Sie machte das Publikum darauf aufmerksam, dass wir uns kaum einen Tag ohne Brot vorstellen können, aber – unter anderem wegen der Klimakrise – sehr viele müssen das tägliche Brot entbehren.

Noszczyk präsentierte von Kontinent zu Kontinent die Herausforderungen, die die geschaffene Welt, und dadurch unser tägliches Brot, gefährden. Sie betonte, dass man überall vor Ort die Probleme entdecken muss.  „Wir müssen alle Kenntnisse und Fähigkeiten benutzen, um die Klimakrise zu verhindern” – zitierte die europäische Leiterin der Klimabewegung Papst Franziskus, und hat gleichzeitig die Aufmerksamkeit auf ihre P  etition  mit dem Namen ‚Gesunder Planet, Gesunde Menschen‘ gelenkt.

Am Ende der Sektion stellte sich der Verein für Schöpfungsschutz Naphimnusz (Sonnenhymne) vor. Pater Márió Nobilis erinnerte sich daran, dass die Bewegung in Ungarn so startete, als er in Österreich an einer Konferenz über Schöpfungsschutz teilgenommen hatte und danach er sich die Frage stellte: „was für eine Antwort möchte Christus auf die Fragen

der Natur durch die Kirche geben?“ Letztlich haben sie im Jahre 2008 ein Rundschreiben über unsere Verantwortung für die geschaffene Welt formuliert. Die Gruppe, die dieses zusammengestellt hatte, blieb zusammen und im Jahre 2011 haben sie den Verein gegründet. Beim Podiumsgespräch ist es aufgekommen, dass die Mitglieder des Vereins für Schöpfungsschutz Naphimnusz aus verschiedenen Fachrichtungen der Organisation beigetreten sind.

Einige haben ihre Caritas-Beziehungen durch den Schöpfungsschutz entdeckt, andere kommen aus dem weltlichen Umweltschutz.  Sie veranstalten jedes Jahr am Ende September, Anfang Oktober (ausgerichtet nach dem Tag des Franz von Assisi) die Woche der Schöpfung. Zu ihren Zielen gehört die Förderung des Schöpfungsbewusstseins, so organisieren sie schöpfungsbewusste Veranstaltungen für Pfarreien.

IEC 2020: Zufall oder Willen Gottes

János Áder, Präsident der Republik Ungarn hat es in seinem Glaubenszeugnis unterstrichen, dass wir alle Zeichen bekommen, die sich auf die Präsenz Gottes, auf seine Wirkung unseres Lebens beziehen. Das Staatsoberhaupt schilderte seine Meinung durch drei Geschichten.

In seinem Glaubenszeugnis am Freitag besann sich János Áder auf die Wirkung der unerwarteten Ereignisse auf die Seele des Menschen am Eucharistischen Kongress. Das ungarische Staatsoberhaupt hat die Frage gestellt: warum passieren diese unerwarteten Ereignisse mit uns, und warum auf dieser Weise?  Normalerweise gibt es darauf zwei Antworten: „war nur ein Zufall“, sowie „Gott wollte es so“.

Der Präsident der Republik Ungarn hat in seiner Rede drei Ereignisse, drei Erlebnisse erwähnt.

Die erste Geschichte stammt aus dem Jahr 2013, als sie sich auf einen offiziellen Besuch in Vatikan vorbereitet haben. Sie haben dem Heiligen Vater drei Geschenke mitgebracht: ein silberner Kelch, die ungarische Ausgabe der Paulinischen Briefe aus dem Jahr 1953, sowie Wasser aus dem ungarischen Wallfahrtsort Mátraverebély– Szentkút. Und hier kam die Serie der „Zufälle“ – erklärte der Präsident.

Ist das nur ein Zufall, dass das dritte Geschenk gerade von diesem Wallfahrtsort stammt, dass der Präsident auf seinem Weg Richtung Rom die Nachricht gelesen hat, dass man dieser Wallfahrtsort renovieren und vergrößern wird, dass Papst Franziskus in Rom die Stirnen der Familienmitglieder des Präsidenten mit diesem Wasser markierte, dass das Thema ihrer Privatbesprechung die Bewahrung der geschaffenen Welt war, worüber Papst Franziskus damals eine Enzyklika veröffentlichen wollte und gerade Áder konnte die Presse darüber informieren – listete er auf. Und – setzte er fort – im Kalender des Ministerpräsidenten war die Grundsteinlegung des Wallfahrtsorts eingetragen, er hatte aber eine Sportverletzung, deswegen bat er dem Staatsoberhaupt ihn zu vertreten.

János Áder zitierte die Enzyklika des Papstes Franziskus mit dem Titel ‚Laudato si‘, ein Satz des Gebets klingt so: „zu erkennen, dass wir zutiefst verbunden sind mit allen Geschöpfen auf unserem Weg zu deinem unendlichen Licht”.

Die zweite Geschichte des ungarischen Staatsoberhauptes steht mit seiner Redekunstlehre in Verbindung.

Mit seiner Lehrerin, Ágnes Vadász haben sie die Sammlung aus Gedichten über Gott “Égre néző – Isten jelenléte a magyar költészetben“ (Blick in den Himmel – Die Präsenz Gottes in der ungarischen Poesie) zusammengestellt. In diesem Band stammt Áders Lieblingsgedicht von Attila József mit dem Titel: Gott stand hier hinter meinem Rücken… (Isten itt állt a hátam mögött…) Er hat es aufgerufen, als sie im Jahr der Publizierung einen Empfang für die kirchliche Hoheiten veranstalteten, die in Ungarn und über dem Grenzen dienen. Er hat die ersten zwei Zeilen des Gedichts István Szabó, reformiertem Bischof rezitiert: „Gott stand hier hinter meinem Rücken / und bin für Ihn um die Welt gegangen.” Dann hat der protestantischer Kirchenleiter ihm gefragt: „Und warum bist du nicht umgekehrt?”

János Áder begann seine dritte Geschichte mit einem Umweg, in dem es um das Verhältnis des Glaubens und der Wissenschaft ging. Er hat es aufgerufen, dass die Konklusion des Buches von Darwin: Über die Entstehung der Arten so klingt: „Es ist wahrlich eine großartige Ansicht, dass der Schöpfer den Keim alles Lebens, das uns umgibt, nur wenigen oder nur einer einzigen Form eingehaucht hat? (…) aus so einfachem Anfange sich eine endlose Reihe der schönsten und wundervollsten Formen entwickelt hat und noch immer entwickelt?” Tamás Freund, Gehirnchirurg schrieb in seinem Vorwort zum Buch Die Sprache Gottes von Francis Collins so: „Ich bin der Meinung, dass das menschliche Gehirn dazu fähig wurde, die göttliche Energie, moralische Gesetze, die Fähigkeit des Guten und des Bösen, und zusammen damit die unwiderstehliche Inspiration, die Erkenntnis des Sinnes unserer Existenz und des schöpfenden Gottes zu empfangen.“

Áder parallelisierte zwei Werke von zwei Künstlern. Das Gemälde von Salvador Dalí mit dem Titel: Christus des heiligen Johannes vom Kreuz und das Gedicht des ungarischen Dichters Sándor Weöres: Kreuz-Schattenbild. Er war der Meinung, dass die Kreuzigung von Christus in beiden Werken kosmisch ist: der leidende Gesichtsausdruck ist nicht sichtbar, aber in den Werken ist die Grässlichkeit der Kreuzigung, die Kraft der Auferstehung und das Mysterium der Himmelfahrt drin.

Das ungarische Staatsoberhaupt sprach in seiner Rede auch über die Pandemie. Er gab es bekannt, dass sie mit seiner Frau (als Kuratorin) eine Stiftung für die Unterstützung der Coronavirus-Waisen gegründet haben, die Stiftung wurde nach Pater István Regőczi benannt. Er hat die Existenzberechtigung der Stiftung mit herzerschütternden Beispielen illustriert. Er erzählte den Fall eines Vaters, dessen Ehefrau schwanger gestorben ist, das Baby konnte man retten, seitdem erzieht der Mann insgesamt sieben Kinder allein.  Ein anderer herzbeklemmender Fall ist die Geschichte des 18-jährigen Jugendlichen, der mit seiner Mutter lebte.

Die Frau ist zum Opfer der Pandemie geworden, der Sohn hat einen Platz an der Universität bekommen. Als Student hat er nur die Waisenrente als Einkommensquelle. Im dritten Fall sind vier Minderjährige, deren Eltern gestorben sind, und sie werden von den Großeltern erzogen. Die Großeltern sind auch zu Opfern der Pandemie geworden. Die Tante hat die Waisen zu sich genommen, aber die Wohnverhältnisse sind eng.

Als Antwort an die Fragen der Wohltätigkeit hat er aus dem Brief einer Frau zitiert, die wegen der Pandemie zur Witwe wurde. Die Witwe war dankbar, dass sie es spüren konnte nicht allein zu sein, Gott hat „seine Engel zu ihr geschickt“, die mit ihr beteten, ihr zuhörten, ihre Hand gehalten und sie umarmt haben.

Der Präsident hat am Ende seines Glaubenszeugnisses den Schluss gezogen, dass die Suche und die Rezeption Gottes Handeln braucht, kann nie passiv sein. „Alle bekommen Zeichen, es hängt nur von uns ab, ob wir sie als Story oder als Gleichnis betrachten, es hängt nur von uns ab, ob wir darin die Arbeit des Zufalls oder die Hand Gottes sehen“. Er meint, wenn „wir dieerhaltenen Talenten gut verwalten“, wenn wir Gott in unserem Herzen und in unseren Handlungen suchen, dann werden wir Ihn auch finden.

IEC 2020: Heilung und Vergebung

Mary Healy: „Jesus sitzt am Lenkrad meines Lebens!“

Das Glaubenszeugnis am Donnerstag des Eucharistischen Kongresses kam von der US-Amerikanerin Mary Healy. Die biblische Theologin erzählte, wie

Gott das Lenkrad ihres Lebens übernommen hat, sowie hat sie auch nach ihren Erfahrungen eine Verbindung zwischen Heilung und Vergebung nachgewiesen.

Über ihre Bekehrung, über ihre Begegnung mit Jesus bekannte sich Mary Healy am Donnerstag des Eucharistischen Kongresses. Sie ist Mitglied der Päpstlichen Bibelkommission und Biblikerin des Herz-Jesu-Hauptseminars in Detroit. Ihre Familie bestand aus „Sonntagskatholiken“, aber wegen der Cursillo-Bewegung sind ihre Eltern inbrünstiger, liebevoller, geduldiger, demütiger und wonniger geworden. Sie hatten einen großen Effekt an ihr: das Verlangen nach Gott wurde in ihr aufgeweckt. Sie rief ihre Universitätszeit auf, als „der seelische Höhepunkt“ nachgelassen hat, fühlte sie seelische Leere, und ist in Depression geraten.

Ihre Rückkehr zu Gott hat sie in der Bewegung der Franziskanischen Universität von Steubenville für charismatische Erneuerung gefunden, hier konnte sie die Wirkung des Heiligen Geistes in sich fühlen.

In ihrem Glaubenszeugnis erzählte sie, dass ihr nächstes Erlebnis eine für die ganze Nacht geplante Anbetung in der Kapelle der Universität war. Trotz dem ständigen Gebet wurde sie müde, und ist sie gegen 2 Uhr nachts weggegangen, obwohl sie es fühlte, dass etwas sich geändert hat. „Ich wusste es, dass Jesus in mir als lebender Tabernakel ist“ – erklärte Healy.

Das nächste Erlebnis der Theologin ist mit einer Evangelisation während der Osterferien verbunden. Sie behauptete, dass die Jugend der Vereinigten Staaten während der Osterferien in der Regel nach Florida reist, um dort zu trinken, feiern und sich zu vergnügen.  Sie haben aber an der Küste über Jesus geredet mit den Leuten, die offen zu ihm waren.  An einem Abend wurde in der Kirche das Lied mit dem Refrain „He’s alive!” (Er lebt!) gesungen. Mary Healy erinnerte sich, dass dieser Refrain sie so tief berührt hatte, dass sie in dem Moment begriff, dass Jesus auferstanden ist und so sein Leben führt, dass man ihn nicht verweigern kann – hat sie erzählt und bekam einen riesigen Applaus.

Healy holte eine andere Erinnerung her, als sie mit Anderen in einem Gemeinschaftshaus gelebt hat, aber sie konnte mit einer Mitbewohnerin nicht klarkommen.  Nachdem sie seine Zweifel mit einer dort wohnhaften Schwester geteilt hat, antwortete diese: „Mary, ich denke, dass Gott dich genau dorthin platziert hat, wohin er wollte.“ Dann hat sie es begriffen, dass Gott alles über sie weiß und sie „in ihrer vollen Armut und Trägheit“ liebt.  Healy fügte hinzu, dass sie seitdem nicht mit eigenen Bemühungen ein guter Mensch sein möchte, sondern lässt sie den Heiligen Geist in sich wirken. „Seitdem sitzt Jesus am Lenkrad meines Lebens!“ – gab sie zu.

Die Sprecherin hat ihre Erfahrungen über Heilung in dem Jahr erlebt, als sie ein Jahr Pause im Unterricht hielt. Diese Pause dient zur Vertiefung des Dozenten in einem Thema, wofür er/sie sich interessiert. Healy hat die Heilung analysiert und solche Menschen gesucht, die sich in der Kirche mit Heilung beschäftigen. Sie erzählte,

dass übernatürliche Heilungen viel häufiger sind, als man denkt. Sie hat hinzugefügt, dass es eine eindeutige Verbindung zwischen Heilung und Vergebung gibt, wozu sie sogar mehrere Beispiele brachte. Zum Beispiel war eine Frau mit Blutfluss ihrer Krankheit los, nachdem sie ihrem Mann vergab, mit dem sie Ärger gehabt hatten. Ein mit einem Bleistab geschlagener Mann, der deswegen Augenschwäche hatte, hat seine Sehkraft erst danach wiederbekommen, nachdem er seinem Aggressor

vergab.

Am Ende des Glaubenszeugnisses betete Mary Healy mit den Pilgern zusammen für die Verweigerung des Okkultismus und für die Ausgießung des Heiligen Geistes.

IEC 2020: Unsere einzige Hoffnung ist Christus!

György Udvardy: „Wir können nicht allen helfen, aber nur wir können Hoffnung geben.“ Der Donnerstag des Eucharistischen Kongresses trägt den Namen Tag der Hoffnung. György

Udvardy, Erzbischof von Veszprém hat auf die Wichtigkeit dieser göttlichen Tugend in seiner Homilie seines Morgengebets aufmerksam gemacht.

„Dient einander als gute Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes, jeder mit der Gabe, die er empfangen hat. Wer redet, der rede mit den Worten, die Gott ihm gibt! wer dient, der diene aus der Kraft, die Gott verleiht. So wird in allem Gott verherrlicht durch Jesus Christus.“ (1Petr 4, 10-11)

In der Homilie des Eucharistischen Kongresses von Donnerstag, hat György Udvardy, Erzbischof von Veszprém in seinem Morgengebet auf die Gabe der Hoffnung aufmerksam gemacht.

Hoffnung ist eine göttliche Tugend, dadurch erflehen wir das Himmelreich und ewiges Leben – sagte der Erzbischof, und er fügte hinzu: „die Grundlagen unserer Hoffnung sind die Auferstehung Christi und die Verheißung unserer Auferstehung”.

Der Oberpriester hat die Frage gestellt: was für ein Platz hat die Zukunft in meinem Leben, in dem die Zukunft das Land des Himmels, ewiges Leben ist, wo wir ähnlich zu Gott werden? Er betonte, dass die Hoffnung uns wie ein Anker zum anderen Ufer befestigt, immerhin formt sie unsere Gegenwart.

Die Hoffnung beinhaltet alle Verlangen, Wünsche, die sich nach der Freude richten. Sie schützt uns vor der Verschüchterung, unterstützt uns in der Hilflosigkeit, macht das Herz bereit für die ewige Freude, bewahrt uns vor der Selbstsucht und führt uns zur Übung der Liebe – listete Erzbischof György Udvardy auf.

Er deutete an, dass man sich mit zahlreichen hoffnungslosen Menschen treffen kann, Signale der Verschwommenheit und des Verlangens der Hoffnung sind beide in der Welt zusammen präsent. Er hat darauf Aufmerksam gemacht, dass „wir nicht allen helfen können, aber nur wir Hoffnung geben können“, Christus ist die verkörperte Hoffnung in der Eucharistie, deswegen ist der Mensch, der sich mit Eucharistie ernährt, Bearbeiter der Hoffnung für die Welt.

„Unsere einzige Hoffnung ist Christus! – sagte zum Schluss seiner Homilie György Udvardy am Donnerstag.

IEC 2020: 07. September 2021

Internationaler Eucharistischer Kongress – 7. September Zusammenfassung

Am Dienstag des Internationalen Eucharistischen Kongresses – der thematisch den Namen Tag des Friedens trägt – zelebrierte Csaba Ternyák, Erzbischof von Eger das Morgengebet, danach kam die Katechese von Gérald Lacroix, Erzbischof von Quebec, dann folgte das Glaubenszeugnis von Kardinal Louis Raphael Sako. Der Hauptzelebrant der heiligen Messe war Jose Serofia Palma, Erzbischof von Cebu.

Csaba Ternyák: Christlicher Frieden beginnt tief im Herzen

Csaba Ternyák erinnerte sich in seiner Predigt während des Morgengebets: Jesus hat in seiner Abschiedsrede gesagt: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch“. Und der Frieden von Jesus stammt davon, dass er in seinem ganzen Leben die Wille des Herrn gesucht hatte, er wollte ihm gefallen. Die Erfüllung dieser Wille war das Pfand seines inneren Friedens, welches er in der Nähe des Herrn gefunden hat – deutete Csaba Ternyák an und fügte hinzu: auch wir suchen den Frieden in der Nähe des Herrn, damit er uns und die ganze Welt begnadet.

Der Oberhirte deutete an, wenn es Frieden herrscht, dann „ist unsere Seele ruhig, unser Leben geradlinig, können wir unsere Pläne verwirklichen, in Harmonie leben, auch unsere weite Umgebung wird durch Entwicklung, Solidarität, gesellschaftliche Kohäsion, Verantwortung bestimmt“. Er unterstrich, dass in Frieden die Schwachen gefördert, die Bedürftigen unterstützt werden, Unfriede, Konkurrenz, Streit können aber nicht nur das Leben von Völkern zur Hölle machen, sondern vergiften sie auch unsere persönliche Beziehungen.

Der Erzbischof betonte: der Frieden Christi bedeutet nicht nur den Mangel des Krieges, sondern beginnt tief im Herzen, dient zum Frieden der Person, Gesellschaft, der ganzen Menschheit. Der Oberhirte erörterte, dass der Internationale Eucharistische Kongress uns auf die Wichtigkeit der Kommunion, der eucharistischen Anbetung, des Gebets und der Wohltaten aufmerksam macht. Alle sind effektive Hilfen zur Verwirklichung unseres Verlangens nach Frieden und des Friedens der ganzen Menschheit.

Der katholischer Oberpriester hat gebeten, dass die Gläubigen mit dem Frieden Christi begossen werden, dass dieser Frieden, der durch Kommunion in unsere Seele zieht, stärker wird, als unsere instinktive Natur. Er unterstrich, dass eine dynamische Verbindung zwischen unseren Gebeten und zwischen der Kraft des Sakraments gibt, die Erstere verstärkt unser Verlangen, die Letztere bearbeitet Frieden effektiv.

Am Ende seiner Homilie betete Csaba Ternyák darum, dass der Frieden des Auferstandenen die Pilger begnaden soll, zum Schluss zitierte er die ersten Worte des Gebets des Heiligen Franziskus: „O Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens!“

Gérald Cyprien Lacroix: Die Bestrebung des Friedens ist kein absurder Gedanken

Der Primas von Kanada, der Erzbischof von Québec hat am Anfang seiner Katechese über seine Freude geredet, dass er in Budapest, zusammen mit allen Teilnehmern des Internationalen Eucharistischen Kongresses feiern kann. Er verfasste seine Meinung auf dieser Weise: da Jesus selbst die einzige und wahre Substanz der Eucharistie ist, ist es passender die Frage so zu formulieren: „wer“ und nicht „was“ ist Eucharistie?

Eucharistie ist seines Erachtens so, wie das Wasser aus der Tiefe, „welches pur, frei ist und unsere Durst wegnimmt“. Von der Natur her – sagte der Erzbischof – ist Eucharistie das Sakrament des Friedens – wie uns daran auch Papst Benedikt XVI. erinnerte.

Er betonte:  Budapest,  der Veranstaltungsort des Eucharistischen Kongresses ist wahrscheinlich die einzige Hauptstadt der Welt, unter deren Straßen sich Höhlen verstecken:  und  zwar  solche  Höhlen,  die  vom  Wasser  ausgehöhlt  worden  sind.

„Beten wir also darum, dass die Quellen unseres Lebens vom lebendigen Wasser ernährt werden – ’alle meine Quellen entspringen in dir’, wie der Autor des Psalms schreibt –, welches uns Sinn, Gnade und Frieden bringt“ – sagte der Primas.

Über den Frieden – welcher die Mitteilung dieses Tages des IEK‘s ist – sagte er: der durch Eucharistie angebotene Frieden bedeutet nicht den Mangel des Konflikts, sondern einen aktiven Prozess, der den Frieden und die Versöhnung zwischen Personen, Familien und Gemeinschaften voranbringt.

Er legte fest: durch Eucharistie können wir daran glauben, dass die Bestrebung des Friedens kein so absurder Gedanken ist, wie er erscheint.  Er ist der Meinung, dass eine solche Welt keine Utopie ist, „in der Frieden, sowie die Eliminierung von solchen Unterschieden, die Personen und Nationen trennen, verwirklicht wird

Louis Rafaël Sako: Verfolgung und Spiritualität

Kardinal Louis Rafaël Sako, Chaldäisch-Katholischer Patriarch, Erzbischof hat über die Verfolgung der nahöstlichen Christen und über die Spiritualität der Gläubigen erzählt. In seinem Glaubenszeugnis am Dienstag hat er die Erfahrungen aus dem Besuch von Papst Franziskus in Irak mitgeteilt.

Kardinal Sako rief auf, dass der Satz „Frieden sei mit euch“ von Christus mehrmals während der heiligen Messe erklingt, aber sie selbst als Christen in Irak, leben im Kriegszustand, „unser Drama dauert schon seit Jahren“: Migration in die Nachbarländer ist permanent.

Er hat es auch wiederbelebt, als von einem Tag auf den anderen 120.000 Christen aus Mosul und aus der Ninive-Tiefebene geflohen waren, sie mussten alles hinter sich lassen und Asyl suchen. Sie sind mehr als drei Jahre lang, u.a. in Kurdistan, bis zu der Befreiung in 2017 geblieben – sagte der Erzbischof von Bagdad. Über die Glaube seiner Kirche hat er betont, dass sie die antiochenische Christus-Glauben folgen, in der die von der menschlichen Richtung göttliche, historisch aufsteigende Person von Jesus typisch ist (Synoptische Evangelien). Er hat es vermerkt: ein Unterschied steckt nur in der Wortwahl.

Kardinal  Sako  hat  den  diesjährigen  Besuch  von  Papst  Franziskus  in  Irak  als

„historisch bedeutsam“ genannt, dessen Bedeutung steht – seines Erachtens – darin, dass der Papst die verfolgte Kirche unterstützt, die immer noch unter Misstrauen und Verdacht leidet.

Kardinal Sako hat sein Fazit so formuliert: der Eucharistische Kongress soll eine Gelegenheit sein, um die Einheit mit Christus zu vertiefen, die Gemeinschaft und die Einheit mit anderen Christen zu stärken. „An jedem eucharistischen Fest wird das letzte Abendmahl gefeiert, welches die Bedeutung der Teilung und des Zusammenseins in sich birgt“ – sagte am Ende seines Glaubenszeugnisses das Oberhaupt der Chaldäer.

Jose S. Palma: Die Quellen der Gnade Gottes haben uns reichlich gesegnet und gefüllt

Der Erzbischof von Cebu in den Philippinen, Jose S. Palma brachte auf die heilige Messe des IEK‘s am Dienstag „den Gruß des Friedens und der Freude” mit, denn seine Stadt hat den 51. Internationalen Eucharistischen Kongress veranstaltet. Das Land – fügte er hinzu – feiert das 500. Jubiläum des Christentums dieses Jahr.

In seiner Homilie erklärte der Erzbischof: er freut sich über das Wunder, dass der Herr „uns trotz der Pandemie hier, in der schönen und historischen Stadt von Budapest versammelt hat, um uns über die wundervolle Gabe der Eucharistie zu besinnen und diese zu feiern“.

Während der heiligen Messe – an der Sankt Markus, Sankt Stephan Sankt Melchior auch gefeiert wurden – hat er über den Frieden gesagt: dieser bedeutet den Mangel des Schmerzes und des Leides nicht, sondern die Erkenntnis der Anwesenheit Gottes im Schmerz und Leid.

Der Erzbischof zitierte die Rede über die Mission zwischen Jesus und Matthäus aus dem Evangelium. Er sagte: trotz aller Schmerzen und Leid ermutigt der Herr seine Apostel um keine Angst und Sorge zu haben, „weil wenn Gott auch die Sperlinge beobachtet, je mehr macht er das mit mir und dir, die eine innige Beziehung zu unserem himmlischen Vater haben. Sobald wir es in uns bewusst machen, dass wir Kinder des Vaters sind, kein Schmerz oder Leid kann den Frieden stören oder vernichten, der aus dem Herzen Gottes entspringt, denn “Ist Gott für uns, wer ist dann gegen uns?” (Röm 8, 31).

In der Eucharistie – sagte er zum Abschluss seiner Homilie – haben uns die Quellen der Gnade Gottes reichlich gesegnet und gefüllt, „dadurch haben wir eine Berufung erhalten, um Kanäle des Friedens für andere zu sein.”