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NEWS: Krippe und Weihnachtsbaum auf dem Petersplatz

Der Krieg im Heiligen Land war auch bei der traditionellen feierlichen Zeremonie für Krippe und Christbaum auf dem Petersplatz am Samstagnachmittag Thema. Kardinal Fernando Vérgez Alzaga, Präsident des Governatorats des Stadtstaates Vatikanstadt, sagte in seiner Rede, er wünsche sich, dass die Lichter des Baumes ein wenig Licht in die Welt bringen können, „besonders in alle vom Krieg gequälten Länder.“ Auch weitere Redner erbaten Frieden im Heiligen Land und auf der Welt.

Lichter am Weihnachtsbaum des Papstes entzündet (youtube.com)

Im Jahr 1223 empfand der heilige Franziskus in jener Heiligen Nacht in dem kleinen Ort Greccio im Apennin hinter Rom den Wunsch, die Geburt des Gottessohnes, der Fleisch geworden ist, szenisch nachempfunden zu sehen. So entstand die große und schöne, inzwischen 800 Jahre alte Tradition der Weihnachtskrippe.

Nach zweifelhaften Krippen auf dem Petersplatz, wie jener homo-erotischen im Jahr 2017 oder der Marsmenschen-Krippe im Jahr 2020. Dann klaffte eine Lücke, da Franziskus „wegen Corona“ den traditionellen Besuch bei der Weihnachtskrippe auf dem Petersplatz absagte. In diesem Jahr ist die große Krippe des Vatikans dem 800. Jahrestag der ersten Krippe gewidmet, die auf eine Initiative des heiligen Franz von Assisi zurückging. Die am Samstag abend in einer kleinen Feier gesegnete Krippe (und auch der beleuchtete Weihnachtsbaum) ist im Vergleich besonders schön gelungen, wenn auch in der Dramaturgie ungewohnt. Die Höhle zeigt die freskenverzierte Apsis einer alten Felsenkirche und den heiligen Franziskus an der Krippe, der das Jesuskind in seinen Händen hält.

Der heilige Franziskus befand sich wahrscheinlich auf dem Rückweg von Rom, wo Papst Honorius III. am 29. November 1223 seine Ordensregel bestätigt hatte. Vielleicht hatte der Heilige noch die prachtvollen Mosaike in der päpstlichen Basilika Santa Maria Maggiore vor Augen, die die Geburt Jesu darstellen. Auf dem Rückweg strebte er in das Tal von Rieti, wo der Überlieferung nach die Bretter der Krippe von Betlehem aufbewahrt werden. Die Höhlen von Greccio erinnern ihn an die Höhlen von Bethlehem, die er vielleicht auf seiner Reise ins Heilige Land gesehen hat. Es ist fast Weihnachten und Franziskus verspürte das innige Bedürfnis, das große Ereignis der Menschwerdung „mit den Augen zu sehen“.

Dieser Wunsch ist es, der Franziskus veranlaßt, seinen Freund Johannes zu bitten, ihm bei der Verwirklichung seiner Idee zu helfen. So entstand, was wir heute Krippe nennen.

Die Idee des heiligen Franziskus

Franziskus möchte das Kind von Bethlehem mit allen wahrnehmen. Er bringt auch darin das Bewußtsein zum Ausdruck, daß der christliche Glauben keine Idee, keine Philosophie und nicht einmal eine Religion ist, sondern ein Ereignis, eine Tatsache: „Et verbum caro factum est“ (Joh 1,14), „und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“.

Franziskus, der in jener Heiligen Nacht vor 800 Jahren die Weihnachtskrippe „erfindet“, stellt den plastischen Bezug zwischen der Geburt und der heiligen Eucharistie her. Der Herr ist Fleisch geworden, um sich für unsere Sünden zu opfern.

Thomas von Celano, sein Biograph, beschreibt die Szene:

„Der Heilige steht ekstatisch vor der Krippe, sein Geist bebt vor Zerknirschung und unbeschreiblicher Freude. Dann zelebriert der Priester feierlich die Eucharistie über der Krippe, und er selbst genießt einen Trost, den er nie zuvor gekostet hat“ (FF.469).

Die Krippe des Franziskus in Greccio ist von Schlichtheit geprägt, von einer entwaffnenden Wesentlichkeit. Es gibt den Ochs und den Esel, die Krippe, das Heu und den Altar, auf dem die heilige Eucharistie gefeiert wird. Es geht ganz um das Wesentliche.

Die heiligen Geheimnisse

Der heilige Franziskus war ganz von der Anbetung der heiligsten Eucharistie beseelt. In seinem Testament aus dem Jahr 1226 beschreibt Franziskus seine Liebe zur Kirche und zur Eucharistie mit den folgenden Worten:

„Und der Herr gab mir so viel Glauben an die Kirche, daß ich einfach betete und sagte: ‚Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, in allen Deinen Gotteshäusern, die es auf der ganzen Welt gibt, und wir segnen Dich, denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst.
Da gab und gibt mir der Herr so viel Vertrauen zu den Priestern, die nach der Form der heiligen römischen Kirche leben, wegen ihrer Ordnung, daß ich, wenn sie mich verfolgen sollten, zu ihnen Zuflucht nehmen würde. Und wenn ich so viel Weisheit hätte wie Salomo und den armen Priestern dieser Welt in den Pfarreien begegnete, in denen sie leben, wollte ich nicht gegen ihren Willen predigen. Und diese und alle anderen will ich fürchten, lieben und ehren wie meine Herren, und ich will keine Sünde an ihnen sehen, denn in ihnen sehe ich den Sohn Gottes, und sie sind meine Herren. Und ich tue dies, weil ich von dem allerhöchsten Sohn Gottes nichts anderes leiblich in dieser Welt sehe als seinen heiligsten Leib und sein heiligstes Blut, die sie allein konsekrieren und die sie allein den anderen spenden.

Und diese heiligsten Geheimnisse sollen vor allem geehrt, verehrt und an kostbare Orte gestellt werden. Und wo immer ich Seine heiligsten Namen und Seine Worte an unwürdigen Orten geschrieben finde, möchte ich sie einsammeln, und ich bete, daß sie eingesammelt und an einen würdigen Ort gebracht werden. Und wir müssen alle Theologen und diejenigen, die das göttliche Wort verkünden, ehren und respektieren ebenso wie diejenigen, die uns Geist und Leben geben“ (FF.111–115).

Eine dramaturgische Wiedergabe

Das unauflösliche Band der Liebe zu den Sakramenten und der Liebe zur Kirche, die sie spendet, ist ein strukturierendes Element seiner eigenen Lebenserfahrung. Die gleiche Armut muß für Franziskus vor den liturgischen Gegenständen zurückweichen, die kostbar sein müssen, weil sie Christus selbst enthalten, der in der Eucharistie gegenwärtig ist.

Am Ende seines Berichts über die Krippe von Greccio beleuchtet Thomas von Celano das große Ereignis von Greccio mehr als jedes andere Wort und gibt uns die tiefe Bedeutung der „theatralischen“ Geste von Franziskus wieder:

„Das Heu, das in die Krippe gelegt worden war, wurde aufbewahrt, auf daß der Herr in Seiner Barmherzigkeit damit Gänse und andere Tiere heile. Und tatsächlich geschah es, daß in jener Gegend Stuten und andere Tiere, die von verschiedenen Krankheiten befallen waren, durch den Verzehr dieses Heus von ihnen befreit wurden. Sogar einige Frauen, die während einer mühsamen und schmerzhaften Geburt ein wenig von diesem Heu auf sich selbst legten, wurden glücklich entbunden. Auf die gleiche Weise haben zahlreiche Männer und Frauen ihre Gesundheit wiedererlangt.

Heute ist dieser Ort dem Herrn geweiht, und über der Krippe wurde ein Altar errichtet und eine Kirche zu Ehren des heiligen Franziskus geweiht, sodaß dort, wo einst die Tiere Heu fraßen, nun die Menschen zur Nahrung der Seele und zur Heiligung des Leibes das Fleisch des unbefleckten Lammes, Jesus Christus, unseres Herrn, essen können, der sich in unendlicher Liebe für uns hingegeben hat. Er lebt und regiert mit dem Vater und dem Heiligen Geist verherrlicht in alle Ewigkeit. Amen“ (FF.471).

Quelle: Vatican News, Katholisches.info

ADVENT: 08.12.2023

U.a. Weihnachtsbaum im Vatikan

Lux Domini vom 02.12.2022

Martina Kuoni Adventsgedicht: Bethlehem von Peter Schütt
Opus Dei: Christliche Berufungen
Ivan, Kindersendung, Stern der Hoffnung
Davor Novakovic, Information zur Krippeneinweihung und Weihnachtsbaum
Ivan, Kindersendung, zum Thema: Christbaum
Das Rosenkranzgebet auf Latein
Kathnews: SBK und Jugendliche, Hackerangriff auf Vatikan
Dazwischen immer wieder Adventsmusik

Nachrichtensendung vom 18.11.2022

„St. Gallen Mafia“, Verschwörung und Wahl von Franziskus
Vatikan: Weihnachtsbaumproblem gelöst

ZOOM: In Namen der Ökoreligion

Der in diesem Jahr für den Petersplatz vorgesehene Weihnachtsbaum wird nicht nach Rom geliefert, sondern durch einen anderen Baum ersetzt werden. Eine kuriose Programmänderung in einer schrägen Zeit.

Die Geschichte des Mannes, der die Weißtanne retten wollte, die an den Vatikan geschickt werden sollte, um den Petersplatz weihnachtlich zu schmücken, ging um die Welt. Und tatsächlich wird „sein“ Baum nicht gefällt, sondern ein anderer.

Dario Rapino ist ein Naturphotograph, Buchautor und als Zivilrichter ein versierter Jurist. Seit zwei Jahren setzte er sich in den Kopf, die Fällung eines bestimmten Baumes in der Gemeinde Rosello zu verhindern, der für den Petersplatz bestimmt war. Dafür holte er sich die Rückendeckung durch den WWF, mit dem er schon früher zusammengearbeitet hatte. Der Naturphotograph prangerte die Absicht, den Baum zu schlägern, als „Arborizid“ an. Rapino selbst gab nun die Nachricht bekannt, „aus zuverlässiger Quelle“ erfahren zu haben, daß die Gemeinde Rosello den ihm wichtigen Baum nicht fällen wird.

„Die Region Abruzzen hat einen anderen Baum, keine Weißtanne, zur Verfügung gestellt“, so Rapino gegenüber einer Lokalzeitung. Der neue Baum stamme aus der Baumschule von Palena, einem Standort zu fällender Bäume. Rapino freut sich, daß ihm die „Rettung der jahrhundertealten Pflanze gelungen ist“ Das sei „ein Grund zu großer Freude“. Worum es geht, läßt der Richter in einem Nebensatz erkennen. Sein „Sieg“ sei dadurch „überschattet“, daß ein anderer Baum für den Petersplatz gefällt wird. Den Brauch des Christbaums bezeichnet er als „tribale Tradition, die früher oder später enden“ müsse.

Seinen Kampf um die Weißtanne nahm Rapino vor zwei Jahren mit einem Brief an Papst Franziskus auf. Er will durch genaue Lokalisierung nachgewiesen haben, daß die Tanne nicht in den Abruzzen, sondern auf dem Gebiet der Nachbarregion Molise steht, weshalb die Genehmigung zu ihrer Schlägerung nichtig sei. Am 15. September 2020 erhielt er die Empfangsbestätigung aus dem Vatikan. Sein Kampfgeist sei damals erwacht, als der Vizebürgermeister von Rosello bekanntgab, daß die Gemeinde der Abruzzen dem Papst für 2022 den Weihnachtsbaum auf dem Petersplatz schenken und dafür eine Weißtanne aussuchen wird. Die Weißtannen der Gegend stehen, so Rapino, alle in einem Naturschutzgebiet und dürfen nicht gefällt werden.

Im Schreiben an Papst Franziskus erinnerte er an dessen Enzylika Laudato si’ über das Verhältnis von Mensch und Natur, und daß der Mensch nicht mehr seiner Umwelt entnehmen dürfe, als er selbst braucht. Er ersuchte den Papst, die Schlägerung des Baumes zu verhindern, da er „mit all seinen Funktionen für das Ökosystem“ wichtig sei. Antwort erhielt er allerdings keine.

Am Montagmorgen haben die Carabinieri vom zuständigen Forstamt Molise, auf Rapinos Anzeigen hin, die Schlägerung der Weißtanne verhindert. Gesiegt hat er, denn die Zeit läuft. Wenn ein Baum auf dem Petersplatz rechtzeitig aufgestellt werden soll, muß er jetzt gefällt und nach Rom transportiert werden. Eine Klärung der strittigen Frage kann nicht abgewartet werden.

Was Rapino und zahlreiche Medien, die ihm viel Raum boten, nicht berichtet haben: Es stimmt, daß die Weißtanne, die kein Baum des mediterranen Südens ist, auf dem Apennin einst weiter verbreitet war als heute, dann durch Schlägerung und Aufforstung von der Buche verdrängt wurde. Allerdings ist die Weißtanne kein so seltener Baum, wie man rund um die kuriose Geschichte meinen könnte. Allein in dem kleinen Molise gibt es einen Bestand von fast 1000 Hektar. In Rosello in den Abruzzen, wo sich ebenfalls ein ausgedehnter Weißtannenhain befindet, steht auch die mit 45 Metern höchste Weißtanne Italiens. Da diese Baumart die sommerliche Trockenheit besser verträgt als die Buche, die ihr lange vorgezogen wurde, könnte sie bald wieder größere Verbreitung finden.

Nachdenklicher stimmt, ohne dies auf den umtriebigen Naturphotographen zu beziehen, zu dessen genauen Beweggründen keine Kenntnisse vorliegen, daß allgemein festgestellt werden kann, daß beim Verblassen der wahren Religion kein Vakuum entsteht, sondern Ersatzreligionen an ihre Stelle treten. Eine davon nennt sich Ökoreligion. Sie treibt, von Medien und reichen Milliardärsstiftungen befeuert, derzeit besonders schräge und skurrile Blüten, einschließlich der Herausbildung eines Ökoterrorismus. Dabei wird die Gradualität im Schöpfungswerk mißachtet und vielfach Gott selbst nicht mehr anerkannt. An Seine Stelle tritt eine götzenhafte Gaia, die als „Mutter Erde“ betrachtet wird und – ab da wird es wirklich gefährlich – das Leben eines Menschen geringer achtet als einen übersteigerten „Naturschutz“, der den Menschen absurderweise ausklammert.

Quelle: katholisches.info