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Mittwochskolumne: Tag der Arbeit

Bern, (novaradio.ch): Der 1. Mai ist der Tag der Arbeit. Die Kirche stellt den Heiligen Joseph ins Zentrum, den Patron der Arbeiter. Am heutigen Tag sollten wir uns Gedanken machen, wie wir es als Christen schaffen, die alltägliche Arbeit so zu verrichten, dass diese für uns und unsere Mitmenschen segensreich ist. Ich meine damit nicht nur die Lohnarbeit, sondern jede Arbeit, die der Mensch verrichtet. Bei der Lohnarbeit ist es wichtig, keine Arbeit nur deswegen zu erledigen, weil sie Geld einbringt. Natürlich müssen wir alle leben und daher sind wir auf Einkommen angewiesen. Wenn ein Mensch aber nur den Lohn im Auge hat, verkümmert seine Seele bei einer Tätigkeit. Für mich als Lehrer zum Beispiel müssen die Schüler die wichtigste Priorität haben, nicht mein Bankkonto am Ende des Monats. Eine Arbeit, die keine Freude bereitet, sondern zu der ich mich nur motivieren kann, weil sie mich finanziell besserstellt, wird mir irgendwann nur noch zur Last. Darunter leiden dann meine Mitmenschen. Wir sollten daher jede Arbeit, auch wenn sie mühsam ist, mit Liebe füllen und sie als Dienst an unseren Mitmenschen sehen. Bei Berufen, bei denen man mit Menschen zu tun hat, ist dies vor allem wichtig. Aber auch bei gewöhnlichen Industrieberufen, bei denen ein Produkt hergestellt wird, kann eine solche Einstellung die Arbeit zu einer Quelle der Gnade machen. Jedes Produkt dient ja später dem Konsumenten, der sich an diesem erfreut. Umgekehrt sind auch wir als Konsumenten aufgefordert, die Arbeit zu respektieren, durch die ein Produkt oder eine Dienstleistung erschaffen wurde. Die Nächstenliebe erfordert, dass wir jedem Arbeiter den grössten Respekt entgegenbringen. Wir dürfen nicht nur in der Kirche bei der Heiligen Messe Christen sein, sondern vor allem auch im alltäglichen Leben. Nutzen wir daher den 1. Mai, um Gott zu bitten, unsere Arbeit und unser Konsumverhalten zu heiligen, damit wir zum Segen für die Welt werden. DR

NEWS: Honduras: „Gemeinden, die sich früher gegenseitig umbrachten, beten nun gemeinsam“

Kriminelle Banden, Armut und fehlende Berufungen – das Leben der Christen in Honduras ist nicht einfach. Dies hat Veronica Katz, Projektleiterin des internationalen Hilfswerks «Kirche in Not (ACN)» für die mittelamerikanischen Länder, auf ihrer Reise durch das Land hautnah erfahren. Die pastoralen Früchte und das Engagement der Katholiken in diesem Land sind jedoch eine Quelle der Hoffnung.

Können Sie die Situation beschreiben, die Sie auf Ihrer Reise nach Honduras erlebt haben?

Honduras, das zweitärmste Land Lateinamerikas, leidet unter extremer Armut, die 75 % der Bevölkerung betrifft, sowie unter erheblicher Ungleichheit. Eine schwere Energiekrise mit ständigen Stromausfällen zur Rationierung der Energieversorgung belastet das Land zusätzlich. Extreme Klimabedingungen führen zu Dürreperioden und sintflutartigen Regenfällen, die alles überfluten und die Landwirtschaft beeinträchtigen. Doch eine noch grössere Bedrohung stellt die Gewalt der „Maras“ dar.

Was sind diese „Maras“?

Es handelt sich um typische mittelamerikanische Banden, die eng mit dem Drogenhandel verbunden sind und äusserst gewalttätig agieren. Honduras dient als Transitland für den Drogenhandel in die USA und andere Länder. Die Maras kontrollieren in Honduras praktisch alles. Familien können wegen der „Kriegssteuer“, welche die Maras den Bürgern auferlegen und die sie oft nicht bezahlen können, keine Geschäfte führen.

Wie erlebt die honduranische Kirche dieses Klima der Gewalt?

Während unseres Besuchs in der Hauptstadt erfuhren wir, dass es in einigen Gegenden sehr schwierig ist, pastorale Arbeit zu leisten, insbesondere aufgrund der Konflikte zwischen rivalisierenden Banden, die um die Kontrolle des Territoriums kämpfen. In einer bestimmten Gemeinde, die wir besuchten, wird das Gebiet von zwei solcher Banden kontrolliert, was die kirchliche Arbeit stark beeinträchtigt. Die Bischofskonferenz hat bereits zum Frieden aufgerufen und die Regierung aufgefordert, angesichts der Unsicherheit im Land Massnahmen zu ergreifen. Die pastorale Arbeit der katholischen Kirche ist jetzt sehr wichtig.

Welchen weiteren Herausforderungen muss sich die Kirche in ihrer pastoralen Arbeit stellen?

Der Priestermangel ist ein ernsthaftes Problem. In Honduras betreut ein Priester viermal so viele Menschen wie beispielsweise in Frankreich. Hinzu kommen das niedrige Bildungsniveau, der Mangel an Transportmitteln in ländlichen Gebieten und unzureichende Ausbildungsprogramme in den Pfarreien. Die Gläubigen sind arm und der Mangel an katechetischem Material ist enorm. Sie wünschen sich Ausbildungsmaterial, haben aber nicht die Mittel, es zu erwerben.

Andererseits ist die Regierung bei der Erteilung von Visa an ausländische Geistliche sehr streng. Es werden viele Anforderungen an sie gestellt und sie müssen viele Dokumente vorlegen, was ihnen die Einreise und das Wirken im Land erschwert.

Was möchten Sie von dieser Reise besonders hervorheben?

Etwas hat mich sehr beeindruckt: Ein Priester berichtete uns, dass in seiner Pfarrei zu Beginn seiner Amtszeit ein schwerwiegender Konflikt zwischen zwei Gruppen herrschte. Doch durch treues Gebet hat Gott gehandelt und die Gruppen sind nun versöhnt. Es ist kaum vorstellbar: Gemeinden, die sich früher gegenseitig umbrachten, beten nun gemeinsam.
Die Honduraner zeigen eine bemerkenswerte Offenheit gegenüber dem Göttlichen – das ist gut, weil sie Gott von Herzen suchen, aber es macht sie auch empfänglich für jeden, der ihnen eine Spiritualität vermitteln will. Das bedeutet auch, dass sie leicht von Sekten, die sich im Land ausgebreitet haben, vereinnahmt werden können oder Antworten in abergläubischen Praktiken suchen, die in Honduras präsent sind.

Was ist der Grund für die Zunahme von Sekten in Honduras?

Die Honduraner sind sehr gläubige Menschen. Sie brauchen Gott. Doch wie bereits erwähnt, gibt es nur wenige katholische Priester, die den Menschen in ihren geistlichen Nöten helfen können. Die wenigen, die es gibt, haben eine enorme Arbeitsbelastung. Honduras ist das Land mit dem höchsten Anteil an Protestanten in ganz Lateinamerika. Evangelikale Kirchen haben deutlich zugenommen, und die Zahl der Protestanten ist inzwischen höher als die der Katholiken. Darüber hinaus werden viele dieser protestantischen Sekten von Gruppen in den Vereinigten Staaten finanziert: Sie vervielfachen die Präsenz von Pastoren, um dort zu wirken, wo die katholischen Priester nicht hinkommen oder nicht so aktiv sind. Ein Katholik, der nur aus Tradition und nicht aus Überzeugung katholisch ist, schliesst sich so schnell diesen Glaubensgemeinschaften an. Die katholische Kirche unternimmt grosse Anstrengungen, um ihren Gläubigen angesichts des riesigen Angebots und der Präsenz durch andere christliche Konfessionen und Sekten eine solide Bildung zu vermitteln.

Und wie engagiert sind die Gläubigen, trotz aller Schwierigkeiten?

Die meisten Katholiken engagieren sich stark in ihren Pfarreien und nehmen aktiv an sozialen Aktivitäten teil. Es ist erstaunlich zu sehen, wie Menschen, die tagsüber unermüdlich auf den Kaffee- oder Maisfeldern arbeiten oder sich um Tiere kümmern, ihre Nachmittage in den Pfarreien verbringen. Sie füllen ihren Terminkalender mit religiösen Aktivitäten, die ihren ganzen Nachmittag in Anspruch nehmen. Wir haben Gemeinschaften gesehen, die voller Leben und sehr gut organisiert sind. Sie praktizieren ihren Glauben nicht allein, sondern leben ihn als Gemeinschaft, was sehr ermutigend ist. Durch das Engagement motivierter Priester und Laien sowie eine strukturierte Seelsorge können positive Ergebnisse und pastorale Früchte erzielt werden.

Sie haben viele Projekte von «Kirche in Not (ACN)» in Honduras besucht. Welche Projekte unterstützt das Hilfswerk vor Ort?

In den letzten fünf Jahren hat «Kirche in Not (ACN)» 65 Projekte in Honduras durchgeführt, für die fast CHF 1 Mio. ausgegeben wurd. Fast ein Drittel davon für den Bau und die Sanierung von Pfarreien, ländlichen Kapellen und Gemeindesälen. Wir haben auch die Ausbildung von Laienseelsorgern und Seminaristen, den Lebensunterhalt von Ordensschwestern, katechetisches Material und Medien sowie die Bereitstellung von Fahrzeugen für die Missionstätigkeit unterstützt.

Quelle: Kirche in Not Schweiz

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Pax Vobis vom 28.04.2024

U ovoj emisiji predstavljamo vam sve o Spasovu, Duhovi i Sveti Duha.
Citaju Drazenka Pavlic, Vera Novakovic i Pero Martinic