Archiv für 21. Januar 2023

NEWS: Papst gegen Konservativen und für Homosegnung

Der deutsche Kardinal: „Wir sollten den Glauben nicht mit Machtspielen verwechseln. Die Kontroverse zwischen Pater Georg und Franziskus ist nicht gut für die Katholiken“.

VATIKANSTADT. „Der Griff von Papst Franziskus nach der lateinischen Messe war eine Unvorsichtigkeit. Ich schlage dem Papst vor, allen Empfindlichkeiten innerhalb der Kirche mehr Aufmerksamkeit zu schenken, auch denjenigen, die von seinen eigenen am weitesten entfernt sind“. Und er warnt vor einer möglichen Abspaltung der Linken in Deutschland, indem er ein klares Nein zur Segnung homosexueller Paare ausspricht: „Das ist gegen das Wort Gottes“. Der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller, 75, war ein Schüler von Benedikt XVI. und sein Nachfolger an der Spitze der Glaubenskongregation. Bergoglio ernannte ihn 2014 zum Kardinal, verlängerte dann aber 2017 sein Mandat als Präfekt nicht. Der Kardinal denkt über die Zukunft der Kirche nach, nachdem er die Epiphaniasmesse gefeiert hat. Er argumentiert, dass „wir keine politische oder rein menschliche Organisation sind, sondern eine Schöpfung Jesu Christi“ mit der Aufgabe, „für das ewige Heil der Menschheit zu arbeiten“. Er zitiert Franziskus, der „oft die Verweltlichung der Kirche anprangert“, ein Thema, das er mit seinem Vorgänger teilt: Joseph Ratzinger „warnte vor der Selbstsäkularisierung“. Weiterlesen

NEWS: Papst Franziskus neues – ideologisches – Buch

Bereits 2018 hatte Franziskus das Vorwort zu einem Buch des italienischen Psychotherapeuten Silvio Noé beigesteuert. Nun veröffentlichte der Papst ein Gesprächsbuch mit dem bekannten Motivationstrainer. Hieß das Buch von 2018 „Lieben statt jammern“, so trägt das neue Buch den Titel: „Die Angst als Geschenk“. Die mediale Aufmerksamkeit liegt auf den darin enthaltenen Aussagen des Papstes über Homosexuelle. So erklärt er, daß „Gott weder Homosexuelle noch eines seiner anderen Kinder ablehnt“, und daß „die Liebe nicht trennt, sondern eint“.

Dabei fehlt nicht ein Seitenhieb gegen die Kirche, der er vorsteht, wenn er im gleichen Atemzug feststellt, daß „die Heuchelei in der Kirche besonders verabscheuungswürdig ist“. Die Kirche sei „nicht frei von Heuchelei, die eine Angst vor der Wahrheit ist. Der Heuchler fürchtet die Wahrheit. Er zieht es vor, sich zu verstellen, als er selbst zu sein. Das ist wie ein Spiel mit der eigenen Seele. Leider gibt es sie, und es gibt viele heuchlerische Christen und Geistliche.“ Welche Heuchelei „besonders verabscheuungswürdig“ ist, sagt Franziskus nicht, jedenfalls nicht so genau.

Die Tatsache, daß mindestens 80 Prozent des klerikalen Mißbrauchs an Minderjährigen homosexueller Mißbrauch sind, dürfte eher nicht gemeint sein. Zu den Tabuthemen des derzeitigen Pontifikats gehört auch die Frage, wie viele Jungen und junge Männer durch den klerikalen Mißbrauch erst zu Homosexuellen werden.

Die Kernaussage des Buches erinnert an den berühmt-berüchtigten Satz von Franziskus auf dem Rückflug von Rio de Janeiro im Juli 2013: „Wer bin ich, um zu urteilen?“

Was liberale Kreise jubeln ließ, war eine erschreckende Bankrotterklärung.

Die Einbeziehung der Psychologie in die Priesterseminare „ist meiner Meinung nach sehr nützlich. Alles, was geschehen ist, der sexuelle Mißbrauch von Minderjährigen durch Geistliche, hat dieses Problem dramatisch verdeutlicht“, so Franziskus.

„Vor der Priesterweihe müssen wir erkennen, ob es Neigungen zum Mißbrauch gibt.“

Franziskus sagt nicht, man müsse erkennen, ob die Kandidaten Homosexuelle sind. Diesen Ausschließungsgrund überspringt er.

Der argentinische Pontifex fügt hinzu, daß „Gott jedem seiner Kinder mit Liebe begegnet“. Neben dem Mißbrauch, den er in keinen kausalen Zusammenhang zur Homosexualität bringt, seien der Karriere-Priester und die Weltlichkeit die größten Perversionen in der Kirche „Weltlichkeit führt zu Eitelkeit, Arroganz und Stolz. Weltlichkeit tötet, wie ich einmal sagte, ein weltlicher Priester ist ein klerikalisiertes Heidentum.“

Im neuen Buch erklärt Franziskus, daß auch er Angst habe, Fehler zu machen:

„Manchmal, ja, wenn ich eine Entscheidung treffen muß, sage ich mir: ‚Wenn ich das so mache…‘. Es ist ein bißchen beängstigend, einen Fehler zu machen, nicht wahr?
Und die Angst hilft mir in diesem Fall, weil sie mich dazu bringt, die zu treffenden Entscheidungen abzuwägen, die Art und Weise, wie sie zu treffen sind, und alles andere, es ist nicht die Angst, die mich zerstört, nein nein… es ist ein Gefühl, das mich aufmerksam macht: Die Angst ist wie eine Mutter, die dich warnt.“

Das Gesprächsbuch des Papstes mit Silvio Noé wird nächste Woche in den Buchhandel kommen. Erscheinen wird es im Verlag San Paolo.

Quelle: katholisches.info