Mittwochskolumne 20.12.2023

Weihnachten

Bern (novaradio.ch): Weihnachten hat heute leider sehr viel Kommerzielles an sich, da die Wirtschaft dieses Fest nutzt, um die Menschen zu mehr Konsum anzuregen. Für viele Menschen ist es hingegen ein reines Familienfest, an dem die Familie zusammenkommt, um gemeinsam Zeit zu verbringen. Natürlich ist es schön, dass in der heute immer stärker individualisierten Welt Weihnachten ein Anlass ist, um Gemeinschaft zu stiften und Freunde und Angehörige wiederzusehen. Als Christen dürfen wir jedoch vor allem das Wesentliche nicht aus den Augen verlieren. An Weihnachten feiern wir die Menschwerdung Gottes. Wir feiern, dass Jesus Christus in Bethlehem in einem einfachen Stall zur Welt kam, um uns von unseren Sünden zu erlösen. Ostern fängt damit bereits an Weihnachten an, da mit der Geburt Jesu sein Auftrag startete, uns zu retten. Auf dieses kleine Kind im Stall von Bethlehem setzen wir Christen all unsere Hoffnung.

Ein weiterer Punkt, der mit der Menschwerdung Gottes verbunden ist, ist die Demut, die Gott damit zum Ausdruck brachte, dass er als kleines Kind zur Welt kam. Auch 2000 Jahre nach Christi Geburt ist es für viele Juden, Moslems oder Atheisten ein unvorstellbarer Gedanke, dass der Herrscher über die ganze Welt Mensch wird. Wie kann sich ein Gott nur so erniedrigen? Als Christen kennen wir die Antwort darauf: Gott liebt den Menschen so sehr, dass er alles tut, um ihn aus der Not der Sünde zu befreien. Die einzig richtige Antwort auf diese grosse Liebe ist, die Mitmenschen ebenfalls zu lieben, ihnen zu dienen und demütig zu sein. Diese Demut bedingt auch, sich und seine Bedürfnisse nicht in den Mittelpunkt zu stellen, sondern Gottes Willen zu akzeptieren. Es gibt viele Menschen, die von der Kirche erwarten, dass sie ihr sündiges Leben legitimiert. Wenn es Jesus darum gegangen wäre, die Sünde zu relativieren, hätte er nicht diesen steinigen Weg auf sich nehmen müssen. Er hätte einfach die Gebote Gottes ausser Kraft setzen können. Da er den Menschen liebt und wusste, dass die Gebote dazu dienen, die Menschen zum Heil zu führen, hat er dies nicht getan. Auch wir sollten nicht das Sündige und Schlechte in unserem Leben akzeptieren, sondern uns bemühen, bessere Menschen zu werden. Den Demütigen hilft Gott, ihr Leben zu ändern.

Ihnen allen und auch mir wünsche ich diese Demut und die Zuversicht, dass Gott uns nicht im Stich lässt. Ich wünsche Ihnen und Ihren Angehörigen frohe und gesegnete Weihnachten! DR

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